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Stand der Technik
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Heißklebevorrichtung mit einer Heizvorrichtung zum Schmelzen eines Schmelzklebstoffes und einer Spritzdüse zum Auslassen des verflüssigten Schmelzklebstoffes. Die vorliegende Erfindung betrifft zudem eine Ladestation für eine solche Heißklebevorrichtung sowie einen Speicherwechselpack für eine solche Heißklebevorrichtung.
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Heißklebevorrichtungen sind zum Verarbeiten von Schmelzklebstoffen vorgesehen. Die in fester Form, beispielsweise als Klebestab oder Granulat, vorliegenden Schmelzklebstoffe werden mit der Heißklebevorrichtung erhitzt, um sie zu schmelzen und als flüssigen Klebstoff zu verarbeiten. Dafür weisen die Heißklebevorrichtungen zumeist eine elektrische Heizvorrichtung auf. Anwendungsbedingt ist ihr Energiebedarf daher hoch. Um den Energiebedarf zu decken, wird die Spannungsversorgung in der Regel mit einem Netzkabel über ein Versorgungsspannungsnetz bereitgestellt. Dadurch ist die Handhabung solcher Heißklebevorrichtungen unkomfortabel.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Heißklebevorrichtung zur Verfügung zu stellen, die für den Bediener komfortabel und einfach handhabbar ist.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einer Heißklebevorrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1, einer Ladestation mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 10und einem Speicherwechselpack mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 11. Vorteilhafte Ausführungsformen sind den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Dafür wird eine Heißklebevorrichtung mit einer Heizvorrichtung zum Schmelzen eines Schmelzklebstoffes und einer Spritzdüse zum Auslassen des verflüssigten Schmelzklebstoffes geschaffen. Zudem weist die Heißklebevorrichtung einen mit der Heizvorrichtung beheizbaren Schmelzraum auf. Der Schmelzklebstoff liegt vor dem Verarbeiten bevorzugt als Klebestab oder als Granulat in fester Form vor. Er wird beim Kleben in den mit der Heizvorrichtung erwärmten Schmelzraum transportiert. Aufgrund der Erwärmung wird er dort verflüssigt.
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Die Heißklebevorrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie zu ihrer Energieversorgung einen Speicherwechselpack umfasst, der austauschbar an einem Gehäuse oder in einem Innenraum des Gehäuses der Heißklebevorrichtung angeordnet ist. Durch die Verwendung eines Speicherwechselpacks kann die Heißklebevorrichtung kabellos verwendet werden. Der Bediener ist beim Arbeiten daher nicht durch ein Versorgungskabel behindert. Zusätzlich kann die Heißklebevorrichtung aber einen elektrischen Anschluss, insbesondere eine Buchse oder ein Kabel, zum Anschluss an ein elektrischen Versorgungsnetz aufweisen. Die Austauschbarkeit des Speicherwechselpacks hat den Vorteil, dass der Bediener seine Klebearbeit nicht für Ladezeiten des Speicherwechselpacks unterbrechen muss.
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Um ein schnelles Austauschen des Speicherwechselpacks zu ermöglichen, ist dieser am oder im Gehäuse verrastbar oder verrastet. Dafür sind als Befestigungsmittel bevorzugt Schnappmittel vorgesehen. Besonders bevorzugt ist der Speicherwechselpack im Griff der Heißklebevorrichtung angeordnet. Dadurch behindert er die Handhabung der Heißklebevorrichtung nicht.
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Weiterhin bevorzugt ist der Speicherwechselpack für die Energieversorgung der Heizvorrichtung vorgesehen. Vorzugsweise weist die Heißklebevorrichtung dafür am Gehäuse oder im Innenraum einen elektrischen Anschlussstecker zum elektrischen Anschließen des Speicherwechselpacks auf. Am elektrischen Anschlussstecker ist die Heizvorrichtung elektrisch angeschlossen. Der Speicherwechselpack umfasst dafür ebenfalls bevorzugt einen zum elektrischer Anschlussstecker korrespondierenden elektrischen Gegenanschlussstecker. Bei am elektrischen Anschlussstecker angeschlossenem Gegenanschlussstecker stellt der Speicherwechselpack die Energieversorgung der Heizvorrichtung zur Verfügung.
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Zum Bereitstellen der Energieversorgung umfasst der Speicherwechselpack bevorzugt zumindest eine Speicherzelle, die in einem Wechselpackgehäuse angeordnet und mit dem Gegenanschlussstecker elektrisch verbunden ist. Die Speicherzelle ist bevorzugt als ein Lithium- Ionen Akkumulator ausgebildet. In dieser Ausführungsform weist sie eine gegenüber anderen herkömmlichen Batterien oder Akkumulatoren hohe Speicherkapazität auf.
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Um in Abhängigkeit von der Menge und/oder dem Material des Schmelzklebstoffs eine ausreichend große Heizleistung zu ermöglichen, können mehrere Speicherzellen miteinander verschaltet sein. Aufgrund der großen Speicherkapazität von Lithium- Ionen Akkumulatoren weisen solche Speicherwechselpacks dennoch verhältnismäßig kleine Ausmaße auf. Eine Heißklebevorrichtung mit einem solchen Speicherwechselpack kann daher eine kleine Baugröße aufweisen. Der Speicherwechselpack erschwert daher die Handhabung, auch bei Anordnung des Speicherwechselpacks im Griff der Heißklebevorrichtung, nicht. Zudem ist die Heißklebevorrichtung trotz des Speicherwechselpacks leicht.
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Besonders bevorzugt stellt die eine oder stellen die mehreren Speicherzellen des Speicherwechselpacks insgesamt eine Versorgungsspannung von etwa 3,6V oder etwa 10,8V zur Verfügung. Der 10,8V Speicherwechselpack hat gegenüber dem 3,6V Speicherwechselpack den Vorteil, dass er eine längere Klebezeit ermöglicht. Der 3,6V Speicherwechselpack ermöglicht hingegen eine sehr kompakte Baugröße der Heißklebevorrichtung.
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Zum Aufladen des Speicherwechselpacks weist dieser bevorzugt elektrische Anschlussmittel zum Anschließen an eine Ladestation auf, insbesondere Kontaktstecker und/oder Kontaktbuchsen. Vorzugsweise ist die Heißklebevorrichtung mit dem Speicherwechselpack, und/oder nur der Speicherwechselpack an die Ladestation anschließbar. Dafür ist die Heißklebevorrichtung oder der Speicherwechselpack auf die Ladestation bevorzugt aufschiebbar.
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Der elektrische Gegenanschlussstecker und die elektrischen Anschlussmittel können dafür gemeinsam an einem Kontaktteil des Wechselpackgehäuses angeordnet sein. Ebenfalls bevorzugt sind die elektrischen Anschlussmittel an einem von außen zugänglichen Betätigungsende des Wechselpackgehäuses angeordnet.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einer Ladestation für eine solche Heißklebevorrichtung. Die Ladestation kann nur zum Aufladen des Speicherwechselpacks ausgebildet sein. Es ist aber ebenfalls eine Ausführungsform der Ladestation bevorzugt, an der die Heißklebevorrichtung alternativ oder zusätzlich kippsicher anordbar ist. In dieser Ausführungsform ist sie auch als Ablage verwendbar. Dann ist es bevorzugt, dass die Heißklebevorrichtung abgeschaltet wird, wenn sie an der Ladestation angeordnet wird. Sofern die Ladestation an die elektrische Versorgungsspannung angeschlossen ist, wird der Speicherwechselpack dann während der Ablage der Heißklebevorrichtung vorteilhafterweise aufgeladen.
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Die Aufgabe wird weiterhin gelöst mit einem Speicherwechselpack für eine solche Heißklebevorrichtung. Der Seicherwechselpack ist bevorzugt als 3,6V oder als 10,8V Lithium- Ionen Akkumulator ausgebildet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren beschrieben. Die Figuren sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
- 1 zeigt in (a) schematisch eine erfindungsgemäße Heißklebevorrichtung, die an einer Ladestation angeordnet ist, und in (b) die Heißklebevorrichtung aus (a) in einer explosionsartigen Ansicht;
- 2 zeigt in (a) einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Heißklebevorrichtung und in (b) einen Speicherwechselpack für die Heißklebevorrichtung aus (a);
- 3 zeigt in (a) - (b) verschiedene Ansichten einer Ausführungsform eines Speicherwechselpacks für eine erfindungsgemäße Heißklebevorrichtung;
- 4 zeigt in (a) - (d) verschiedene Ansichten einer weiteren Ausführungsform eines Speicherwechselpacks für eine erfindungsgemäße Heißklebevorrichtung; und
- 5 zeigt in (a) und (b) schematisch verschiedene Ausführungsformen erfindungsgemäßer Heißklebevorrichtungen.
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1 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Heißklebevorrichtung 1, die zum Verarbeiten von Schmelzklebstoffen 4 vorgesehen ist. Der Schmelzklebstoff 4 ist hier beispielhaft als Klebestab ausgebildet und wird an einer Rückseite 11 der Heißklebevorrichtung 1 in diese eingeschoben. Die Begriffe Schmelzklebstoff 4 und Klebestab werden im Folgenden synonym verwendet.
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Zum Transportieren des Klebestabes 4 ist hier ein Betätigungshebel 14 vorgesehen. Durch Drücken des Betätigungshebels 14 wird der Klebestab 4 in Einschubrichtung 51 transportiert, so dass er in einen Schmelzraum (nicht dargestellt) gelangt, der mit einer elektrischen Heizvorrichtung 10 erwärmbar ist. Aufgrund der Erwärmung wird er im Schmelzraum verflüssigt und ist dann zum Kleben verarbeitbar.
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Dafür weist die Heißklebevorrichtung 1 die Heizvorrichtung 10 auf, die hier beispielhaft als Heizspirale ausgebildet ist. Der verflüssigte Schmelzklebstoff 4 ist durch eine Spritzdüse 15, die an einer der Rückseite 11 gegenüber liegenden Frontseite 12 der Heißklebevorrichtung 1 angeordnet ist, aus der Heißklebevorrichtung 1 auslassbar. Dabei kann er verspritzt oder versprüht werden.
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Aufgrund der Heizvorrichtung 10 ist der Energiebedarf der Heißklebevorrichtung 1 hoch. Um ihn zu decken, ist die Heißklebevorrichtung 1 hier mit einem Speicherwechselpack 2 ausgestattet. Der Speicherwechselpack 2 ist in der Heißklebevorrichtung 1 austauschbar integriert. Die Heißklebevorrichtung 1 dieser Ausführungsform ist Pistolen- förmig oder T- förmig ausgebildet. Sie weist einen Griff 13 auf, in dem der Speicherwechselpack 2 angeordnet ist.
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Dafür weist der Griff 13 einen Innenraum 17 (s. 1 (b)) auf, in dem der Speicherwechselpack 2 angeordnet ist. An einem Griffende 16 der Heißklebevorrichtung 1 ist ein Betätigungsfeld 21 des Speicherwechselpacks 2 von außen zugänglich. Im Folgenden ist das Ende des Speicherwechselpacks 2, an dem das Betätigungsfeld 21 angeordnet ist, als Betätigungsende 22 bezeichnet. Durch Drücken des Betätigungsfeldes 21 werden Befestigungsmittel 28, 18, die hier als Schnappmittel ausgebildet sind, betätigt. Als Befestigungsmittel weist der Speicherwechselpack 2 einen Schnapphaken 28 und die Heißklebevorrichtung 1 eine Ausnehmung 18 auf, die bei im Griff 13 angeordnetem Speicherwechselpack 2 in Eingriff miteinander sind. Durch das Drücken des Betätigungsfeldes 21 wird der Schnapphaken 28 aus der Ausnehmung 18 gedrückt und der Speicherwechselpack 2 ist dem Griff 13 dann in eine Löserichtung 52 entnehmbar.
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An einem dem Griffende 16 gegenüber liegenden Kontaktende 162 des Innenraums 17 ist in diesem ein elektrischer Anschlussstecker 19 vorgesehen. Der Anschlussstecker 19 ist mit der Heizvorrichtung 10 elektrisch verbunden. Der Speicherwechselpack 2 weist einen elektrischen Gegenstecker 29 auf, der beim Einschieben in den Griff 13 auf den Anschlussstecker 19 aufgesteckt wird und diesen elektrisch kontaktiert. Der elektrische Gegenanschlussstecker 29 ist elektrisch mit Speicherzellen 26 verbunden, die im Wechselpackgehäuse 27 des Speicherwechselpacks 2 angeordnet sind. Sie sind hier als Lithium- Ionen Zellen ausgebildet. Die geladenen Speicherzellen 26 stellen der Heißklebevorrichtung 1 eine Gleichspannung von etwa 3,6V oder etwa 10,8V zur Verfügung.
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Zum Laden der Speicherzellen 26 kann entweder nur der Speicherwechselpack 2 oder die Heißklebevorrichtung 1 mit ihrem Speicherwechselpack 2 an eine Ladestation 3 angeschlossen werden. Dafür weist die Ladestation 3 elektrische Ladestecker 311, 313 auf. Am Speicherwechselpack 2 sind elektrische Anschlussmittel 241 - 243 (s. 3, 4) vorgesehen, die als Kontaktbuchsen (nicht sichtbar) ausgebildet sind, und die beim Aufschieben des Speicherwechselpacks 2 auf die Ladestation 3 die Ladestecker 311, 313 elektrisch kontaktieren. Sofern die Ladestation 3 an ein elektrisches Versorgungsspannungsnetz (nicht gezeigt) angeschlossen ist, werden die Speicherzellen 26 geladen.
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Die 2 (a) zeigt den Speicherwechselpack 2 mit dem Betätigungsfeld 21 und dem als Schnapphaken 28 ausgebildeten Befestigungsmittel. Beim Einschieben in den Griff 13 verrastet der Schnapphaken 28 mit der Ausnehmung 18 im Innenraum 17 der Heißklebevorrichtung 1. Den Griff 13 der Heißklebevorrichtung 1 mit dem im Innenraum 17 verrasteten Speicherwechselpack 2 zeigt die 2 (b).
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Die 3 und 4 zeigen verschiedene Ausführungsformen von Speicherwechselpacks 2 in verschiedenen Ansichten.
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3 zeigt einen Speicherwechselpack 2, dessen Speicherzellen 26 eine Versorgungsspannung von etwa 10,8 V zur Verfügung stellt. Dabei zeigen die 3 (a) eine perspektivische Ansicht des Speicherwechselpacks 2 und 3 (b) eine Draufsicht auf den Speicherwechselpack 2. 4 zeigt einen Speicherwechselpack 2, dessen Speicherzellen 26 eine Versorgungsspannung von etwa 3,6 V zur Verfügung stellt. Dabei zeigt die 4 (a) eine Seitenansicht, 4 (b) ein Schnittbild, 4 (c) eine perspektivische Ansicht und 4 (d) eine Draufsicht auf den Speicherwechselpack 2. Die 3 und 4 werden im Folgenden anhand des Speicherwechselpacks 2 der 4 gemeinsam beschrieben.
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Der Speicherwechselpack 2 weist das Wechselpackgehäuse 27 auf. Am Wechselpackgehäuse 27 weist dieses an gegenüberliegenden Seiten (nicht bezeichnet) jeweils ein Betätigungsfeld 21 auf. Die beiden Betätigungsfelder 21 sind gleichzeitig drückbar. Dadurch ist die Handhabung beim Lösen des im Griff 13 einer Heißklebevorrichtung 1 angeordneten Speicherwechselpacks 2 aus diesem für den Bediener einfach. Das Drücken bewirkt, dass die Schnapphaken 28, die gegen die Löserichtung 52 gesehen oberhalb der Betätigungsfelder 21 angeordnet sind, aus ihrer im Innenraum 17 der Heißklebevorrichtung 1 angeordneten Ausnehmung 18 heraus drückbar sind. Dadurch sind die Speicherwechselpacks 2 dem Innenraum 17 in Löserichtung 52 entnehmbar.
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Das Wechselpackgehäuse 27 weist einen Aufnahmeraum 270 für die Speicherzellen 26 auf. In 4 (b) ist eine im Aufnahmeraum 270 angeordnete Speicherzelle 26 sichtbar. Gegen die Löserichtung 52 gesehen ist an einem dem Betätigungsende 22 gegenüber liegenden Kontaktende 25 der elektrische Gegenanschlussstecker 29 angeordnet. Dieser weist hier elektrische Kontaktflächen 231 - 233 auf. Sichtbar sind zudem die als elektrische Kontaktbuchsen 241 - 242 ausgebildeten Anschlussmittelzum Anschließen des Speicherwechselpacks 2 an die Ladestation 3. Bei an die Ladestation 3 angeschlossenem Speicherwechselpack 2 kontaktieren sie die elektrischen Ladestecker 311, 313 der Ladestation 3. Die Speicherzellen 26 werden dann aufgeladen.
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Im Gegensatz zur Ausführungsform der 1 müssen die Speicherwechselpacks 2 dieser Ausführungsform daher der Heißklebevorrichtung 1 entnommen werden, um aufgeladen zu werden.
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5 zeigt weitere Ausführungsformen erfindungsgemäßer Heißklebevorrichtungen 1. In 5 (a) ist eine L- förmige Heißklebevorrichtung 1 dargestellt. 5 (b) zeigt eine stiftförmige Heißklebevorrichtung 1.