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Die Erfindung betrifft eine Deckelanordnung für eine Reibungskupplung, insbesondere zum axialen Verlagern einer Anpressplatte dieser Reibungskupplung, mit einem Kupplungsdeckel zum zumindest teilweisen Abdecken der Reibungskupplung und mindestens einer an dem Kupplungsdeckel befestigten Kompensationseinrichtung, die ihrerseits einen in axialer Richtung relativ zu dem Kupplungsdeckel verlagerbaren Stützbolzen zur Übertragung einer Federkraft auf die Anpressplatte und mindestens eine zwischen dem Stützbolzen und dem Kupplungsdeckel federnd angeordnete Federeinrichtung zur Beaufschlagung des Stützbolzens mit der Federkraft aufweist, wobei die Federeinrichtung zumindest ein Membranfederelement umfasst.
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Aus der Druckschrift
DE 11 2010 004 054 T5 ist eine Deckelanordnung zum axialen Verlagern einer Anpressplatte einer Reibungskupplung bekannt, die einen Kupplungsdeckel zum zumindest teilweisen Abdecken der Reibungskupplung und mindestens eine an dem Kupplungsdeckel befestigte Kompensationseinrichtung umfasst. Die Kompensationseinrichtung weist ihrerseits einen in axialer Richtung relativ zu dem Kupplungsdeckel verlagerbaren Stützbolzen zur Übertragung einer Federkraft auf die Anpressplatte und mindestens eine zwischen dem Stützbolzen und dem Kupplungsdeckel federnd angeordnete Federeinrichtung zur Beaufschlagung des Stützbolzens mit der Federkraft auf, wobei die Federeinrichtung ein Membranfederelement umfasst.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis das Betätigen einer Reibungskupplung komfortabler zu machen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die ein komfortables Betätigen einer Reibungskupplung ermöglichen, wobei diese Maßnahmen gleichzeitig wenig (axialen) Bauraum beanspruchen sollen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch eine Deckelanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Bei der erfindungsgemäßen Deckelanordnung für eine Reibungskupplung, die einen Kupplungsdeckel zum zumindest teilweisen Abdecken der Reibungskupplung und mindestens eine an dem Kupplungsdeckel befestigte Kompensationseinrichtung aufweist ist vorgesehen, dass die Kompensationseinrichtung (i) ihrerseits einen in axialer Richtung relativ zu dem Kupplungsdeckel verlagerbaren Stützbolzen zur Übertragung einer Federkraft auf die Anpressplatte, und (ii) mindestens eine zwischen dem Stützbolzen und dem Kupplungsdeckel federnd angeordnete Federeinrichtung zur Beaufschlagung des Stützbolzens mit der Federkraft aufweist, wobei die Federeinrichtung ihrerseits zumindest ein Membranfederelement und zumindest ein verschiebbar geführtes Grundelement umfasst, das im Wesentlichen die Form einer Unterlegscheibe aufweist und an dem sich das Membranfederelement oder zumindest eines der Membranfederelemente über seinen äußeren Rand abstützt. Über diese Stützbolzen-Federeinrichtungs-Kombination der Kompensationseinrichtung wird die Betätigungskraft im Verschleißzustand auf einfache und effektive Art reduziert.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass in dem Grundelement auf zumindest einer Seite eine Ringnut ausgebildet ist, die derart ausgeformt ist, dass zumindest eines der Membranfederelemente -nämlich ein auf dieser Seite angeordnetes Membranfederelement- im verpressten Zustand mit einem Innenbereich in die Ringnut eintauchen kann. Durch diese Maßnahme kann der maximale Verfahrweg zwischen entspanntem und verpresstem Zustand erhöht werden. Dadurch ist es möglich, einen gewünschten Anschlag für die Transportposition zu bilden, einen Überweg zu verhindern und das Setzen der kegelförmigen Membranfederelemente zu begünstigen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Federeinrichtung zwei Membranfederelemente aufweist, die beidseitig des Grundelements angeordnet sind, wobei im Grundelement beidseitige eine Ringnut ausgebildet ist, die derart ausgeformt ist, dass jedes der beiden Membranfederelemente im verpressten Zustand mit seinem Innenbereich in die Ringnut eintauchen kann.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass die Kompensationseinrichtung weiterhin eine am Kupplungsdeckel befestigbare Führungseinrichtung zu der Führung des Grundelements aufweist. Diese bildet insbesondere eine Fassung für die weiteren Komponenten der Kompensationseinrichtung.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine Kompensationseinrichtung zur Verwendung bei einer vorgenannten Deckelanordnung.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können. Es zeigen:
- 1: eine perspektivische Ansicht einer Deckelanordnung gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung,
- 2: die perspektivische Ansicht der Deckelanordnung der 1 mit einer Explosionsdarstellung von Kompensationseinrichtungen der Anordnung,
- 3: eine schematische Schnittansicht von Teilen der Deckelanordnung der 1,
- 4: eine schematische Schnittansicht von Details der Kompensationseinrichtung,
- 5: Details einer eine Fassung der Kompensationseinrichtung bildenden Führungseinrichtung,
- 6: die Kompensationseinrichtung in einer Draufsicht auf den Kupplungsdeckel,
- 7: die Kompensationseinrichtung mit einer Federeinrichtung im entspannten Zustand,
- 8: die Kompensationseinrichtung mit der Federeinrichtung im Verschleißzustand,
- 9: die Kompensationseinrichtung mit der Federeinrichtung im Transportzustand und
- 10: Details der Federeinrichtung im Transportzustand.
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Die in 1 dargestellte Deckelanordnung 10 für eine Reibungskupplung 12 weist einen Kupplungsdeckel 14 sowie mehrere (hier drei) Kompensationseinrichtungen 16 auf. Die Kompensationseinrichtungen 16 sind bezüglich einer Drehachse 18 der Reibungskupplung 12 umfänglich verteilt im radialen Außenbereich des Kupplungsdeckels 14 angeordnet. Eine in 1 ebenfalls sichtbare Hebelfeder 20 der Reibungskupplung 12 stützt sich schwenkbar am Kupplungsdeckel 12 ab. Dabei ergibt sich ein in Umfangsrichtung umlaufender Schwenkpunkt, um den sich die Hebelfeder 20 durch eine Änderung ihre Konizität verschwenken kann. Die Hebelfeder 20 kann bei ihrer Schwenkbewegung an einer Anpressplatte 22 der Reibungskupplung 12 anschlagen und die Anpressplatte 22 dadurch -bezüglich der Drehachse 18- in axialer Richtung verlagern. Beispielsweise kann die Anpressplatte 22 von der Hebelfeder 20 aus einer geschlossenen Stellung der Reibungskupplung 10, wenn die Anpressplatte 22 eine mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes gekoppelte Kupplungsscheibe reibschlüssig mit einer mit einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors eines Kraftfahrzeugs verpresst ist, in eine geöffnete Stellung der Reibungskupplung 10 verlagert werden.
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Die 2 zeigt den jeweiligen Aufbau der Kompensationseinrichtungen 16 im Detail. Jede der Kompensationseinrichtungen 16 umfasst einen Stützbolzen 24 mit einem Bolzenkopf 26, ein Grundelement 28 in Form einer Unterlegscheibe, das beidseitig von je einem Membranfederelement 30, 32 umgeben ist und eine Führungseinrichtung 34, die eine Fassung der Kompensationseinrichtung 16 bildet, über die die jeweilige Kompensationseinrichtung 16 so am Kupplungsdeckel 14 befestigt wird, dass der Stützbolzen 24 einen jeweiligen Durchbruch im Kupplungsdeckel 14 durchtaucht. Die Membranfederelemente 30, 32 und das Grundelement 28 bilden eine Federeinrichtung zur Beaufschlagung des Stützbolzens 26 mit einer Federkraft. Der Stützbolzen 24 überträgt dann die Federkraft auf die Anpressplatte 22.
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Die 3 zeigt einen Ausschnitt einer Schnittdarstellung der Deckelanordnung 10 im Bereich einer der Kompensationseinrichtungen 16. Wie bei der dargestellten Deckelanordnung 10 gezeigt, ist ein Ende einer als Blattfederpaket ausgestalteten Rückstellfeder 36 mit der Anpressplatte 22 verbunden, wobei die Rückstellfeder 36 die Anpressplatte 22 in eine definierte Ausgangsposition verlagern kann, wenn keine Betätigungskraft in die Reibungskupplung 12 eingeleitet wird. Das andere Ende der Rückstellfeder 36 ist über ein als Niete 38 ausgebildetes Befestigungsmittel 38 am Kupplungsdeckel 14 befestigt. Die Ausgangsposition der Anpressplatte 22 entspricht insbesondere der geschlossenen Stellung der Reibungskupplung 12 („normally closed“).
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Der Kupplungsdeckel 14 weist die als Durchbruch ausgebildete Öffnung auf, durch die der Stützbolzen 24 hindurchgesteckt ist. Der Stützbolzen 24 ist gleichzeitig als Niet 40 ausgebildet, sodass der Stützbolzen 24 die Rückstellfeder 36 mit der Anpressplatte 22 vernietet. Der Stützbolzen 24 ist dadurch gleichzeitig bewegungsfest mit der Anpressplatte 22 verbunden, sodass eine Relativbewegung der Anpressplatte 22 zum Kupplungsdeckel 14 gleichzeitig eine gleichartige Relativbewegung des Stützbolzens 24 zum Kupplungsdeckel 14 darstellt. Der Kopf 26 des Stützbolzens 24 weist einen abstehenden Rand auf, an dem sich das erste Membranfederelement 30 abstützt, das ab einem bestimmten, bei der Schließbewegung der Anpressplatte 22 überstrichenen Mindesthub von dem von der Anpressplatte 22 mitbewegten Stützbolzen 24 komprimiert werden kann. Dadurch wird von dem ersten Membranfederelement 30 über den Stützbolzen 24 auf die Anpressplatte 22 eine Federkraft aufgeprägt, welche die erforderliche Betätigungskraft zur Überwindung der von der Rückstellfeder 36 aufgebrachten Schließkraft reduzieren kann. Die der Schließkraft entgegen gerichtete Federkraft kann erhöht werden, indem zu dem ersten Membranfederelement 30 -wie hier im Beispiel- ein zweites Membranfederelement 34 in Serie geschaltet wird. Die in Serie geschalteten Membranfederelemente 30, 32 stützen sich an dem zwischengeschalteten Unterlegscheiben-förmigen Grundelement 28 auf je einer Seite ab.
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In dem Grundelement 28 ist auf beiden Seiten eine Ringnut 42 ausgebildet (beidseitige Ringnut 42), die derart ausgeformt ist, dass jedes der Membranfederelemente 30, 32 im verpressten Zustand mit einem Innenbereich in die jeweilige Ausnehmung der beidseitigen Ringnut 42 eintauchen kann. Durch diese Maßnahme ist der Verfahrweg zwischen entspanntem und verpresstem Zustand relativ hoch.
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Zur Führung der Federeinrichtung über deren Grundelement 28 weist die Führungseinrichtung 34 eine Halte- und Führungsausnehmung 44 auf, über die das Grundelement 28 verschiebbar geführt gefangen ist. Die 4 zeigt dieses und weitere Einzelheiten der Kompensationseinrichtung 16 noch einmal im Detail.
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Die 5 zeigt Details der die Fassung der Kompensationseinrichtung 16 bildenden Führungseinrichtung 34 und 6 zeigt die Kompensationseinrichtung 16 in einer Draufsicht auf den Kupplungsdeckel 14.
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Die 7 bis 10 zeigen die Deckelanordnung 10 oder zumindest exemplarisch eine Kompensationseinrichtung 16 der Deckelanordnung 10 in verschiedenen Zuständen. Dabei zeigt 7 die Kompensationseinrichtung 16 mit einer Federeinrichtung im entspannten Zustand, also mit maximaler Höhe der Membranfederelemente 30, 32; 8 die Kompensationseinrichtung 16 mit der Federeinrichtung im Verschleißzustand, also deutlich zusammengepressten Membranfederelementen 30, 32; 9 die Kompensationseinrichtung 16 mit der Federeinrichtung im Transportzustand, also einem Zustand, bei dem jedes der beiden Membranfederelemente 30, 32 derart verpresst ist, dass es mit seinem Innenbereich in die jeweilige Ringnut 42 eintaucht und sich der Kopf 26 des Bolzens 24 über den Innenrand des Grundelements 28 am Kupplungsdeckel 14 abstützt. Die 10 zeigt schließlich die Federeinrichtung in diesem Zustand noch einmal im Detail.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Deckelanordnung
- 12
- Reibungskupplung
- 14
- Kupplungsdeckel
- 16
- Kompensationseinrichtung
- 18
- Drehachse (Reibungskupplung)
- 20
- Hebelfeder
- 22
- Anpressplatte
- 24
- Stützbolzen
- 26
- Bolzenkopf
- 28
- Grundelement (in Form einer Unterlegscheibe)
- 30
- Membranfederelement
- 32
- Membranfederelement
- 34
- Führungseinrichtung
- 36
- Rückstellfeder
- 38
- Befestigungselement (Niete)
- 40
- Niet
- 42
- Ringnut, beidseitig (in Unterlegscheibe)
- 44
- Halte- und Führungsausnehmung (in Fassung)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112010004054 T5 [0002]