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Die Erfindung betrifft ein Dichtpaket zum Abdichten eines Übergangs zwischen einem Ende eines Fluidkanals und einem Ventilglied. Weiter betrifft die Erfindung eine Ventilanordnung mit einem solchen Dichtpaket.
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Herkömmliche Brennkraftmaschinen weisen regelmäßig einen oder mehrere Kühlmittelkreisläufe zur Kühlung auf, wobei das Kühlmittel bspw. durch einen ersten Kühlmittelweg mit einem Wärmetauscher oder durch einen zweiten Kühlmittelweg ohne Wärmetauscher geleitet werden kann. Zur Regelung der durch die verschiedenen Kühlmittelwege zu leitenden Kühlmittelmengen sind regelmäßig Ventilanordnungen wie etwa Drehschieberventile vorgesehen. Ventilanordnungen weisen ein verstellbares Ventilglied, wie etwa einen Drehschieber, auf, das in einer ersten Ventilstellung einen Durchgang zwischen dem Fluidzuführkanal und einem ersten Fluidableitkanal freigibt und in einer zweiten Ventilstellung einen Durchgang zwischen dem Fluidzuführkanal und einem zweiten Fluidableitkanal freigibt. Auch Zwischenstellungen des Ventilglieds sind möglich, bspw. um eine optimale Kühlmitteltemperatur einstellen zu können. In den jeweiligen Ventilstellungen muss dafür gesorgt werden, dass das dem Ventilglied zugewandte Ende des Fluidzuführkanals dichtend an dem Ventilglied anliegt, so dass ein Vordringen des Kühlmittels zu nicht dafür vorgesehenen Bereichen der Ventilanordnung wie etwa elektrischen Bauteilen und deren Beschädigung verhindert wird. Ferner soll in einer geschlossenen Ventilstellung kein Kühlmittel von dem Fluidzuführkanal an dem Ventilglied vorbei weiter in die Ventilanordnung vordringen können und umgekehrt. Zu diesem Zweck ist regelmäßig ein zwischen dem beweglichen Ventilglied und dem Ende des Fluidzuführkanals wirkendes Dichtpaket vorgesehen.
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Ein herkömmliches Dichtpaket weist eine metallische Führungshülse, ein Vorspannelement, einen Elastomer-Dichtring und eine Dichthülse aus Kunststoff auf. Dabei sind drei prinzipiell mögliche Leckagewege vorhanden, auf denen ein Fluid auf dem Weg von dem Fluidzuführkanal zu dem Ventilglied entweichen kann. Der erste mögliche Leckageweg besteht zwischen dem Ventilglied und der Dichthülse. Weiter besteht der zweite mögliche Leckageweg zwischen der Führungshülse und der Dichthülse. Der dritte mögliche Leckageweg besteht zwischen der Führungshülse und dem Fluidzuführkanal.
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Die Führungshülse und die Dichthülse überlappen einander zumindest abschnittsweise und sind relativ zueinander in einer axialen Richtung beweglich. Dabei drückt das Vorspannelement die Führungshülse und die Dichthülse auseinander. Mittels des Vorspannelements wird die Dichthülse gegen das Ventilglied gedrückt, um den ersten möglichen Leckageweg abzudichten. Weiter wird mittels des Vorspannelements die Führungshülse gegen den Fluidzuführkanal gedrückt, um den dritten möglichen Leckageweg abzudichten. Der Elastomer-Dichtring dichtet den zweiten möglich Leckageweg zwischen der Führungshülse und der Dichthülse ab.
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Das herkömmliche Dichtpaket ist druckvorgespannt zwischen dem Fluidzuführkanal, d.h. einem Gehäuse, und dem Ventilglied positioniert. Eine Fixierung zum Gehäuse liegt nicht vor. Um ein Herausfallen des Dichtpakets aus einer Aufnahmebohrung des Gehäuses, welche ein Ende des Fluidzuführkanals darstellt, zu unterbinden, wird über den gesamten Regelbereich, d.h. über den gesamten Drehwinkel des Ventilglieds, die Deckelung durch das Ventilglied aufrechterhalten. Damit kann auch ein Auseinanderfallen des Dichtpakets in Einzelteile vermieden werden.
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Die
DE 10 2015 216 498 A1 beschreibt ein ähnliches Dichtpaket. Das Dichtpaket ist druckvorgespannt zwischen dem Fluidzuführkanal, d.h. dem Gehäuse, und dem Ventilglied positioniert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Dichtpaket bereitzustellen, welches insbesondere nicht aus einer Aufnahmebohrung eines Gehäuses fallen kann. Es ist eine weitere Aufgabe eine verbesserte Ventilanordnung bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Dichtpaket nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Dementsprechend wird ein Dichtpaket zum Abdichten eines Übergangs zwischen einem Ende eines Fluidkanals und einem Ventilglied bereitgestellt. Das Dichtpaket weist ein erstes Element zum Abdichten gegenüber dem Ende des Fluidkanals und ein zweites Element auf. Das zweite Element weist einen Dichtmund zum Abdichten gegenüber dem Ventilglied und einen Schaft auf. Der Schaft ist in axialer Richtung zumindest teilweise in das erste Element einsteckbar. Dabei weist das erste Element einen Elastomerring und einen Stützring auf.
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Dadurch, dass das erste Element einen Elastomerring und einen Stützring aufweist, ist das erste Element stabil und erreicht eine gute Dichtwirkung.
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Zudem kann das erste Element mittels des Stützrings in eine Aufnahmebohrung eingepresst werden. Dies hat den Vorteil, dass das erste Element nicht von alleine aus der Aufnahmebohrung fällt. Zudem können das erste Element und das zweite Element so miteinander verbunden werden, dass das Dichtpaket nicht von alleine zerfällt. Vorteilhafterweise ist das Dichtpaket dann selbsthaltend und benötigt keinen Gegendruck durch das Ventilglied, um nicht aus der Aufnahmebohrung zu fallen oder in seine Einzelteile zu zerfallen.
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Mit der axialen Richtung ist die Richtung entlang der Achse des Schafts gemeint. Unter einsteckbar ist zu verstehen, dass der Schaft in das erste Element eingeschoben werden kann. Insbesondere kann der Schaft auch mit dem ersten Element mittels eines Hinterschnitts verbunden werden, so dass der Schaft von alleine nicht mehr aus dem ersten Element herausfallen kann.
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Der Dichtmund weist eine geometrische Form auf, welche optimiert ist, um gegen das Ventilglied abzudichten.
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Vorzugsweise sind das erste Element und das zweite Element in der axialen Richtung rotationssymmetrisch in Bezug zur selben Achse ausgebildet. Dadurch kann das zweite Element eine Form aufweisen, welche in das erste Element eingesteckt werden kann. Insbesondere ist der Schaft des zweiten Elements ausgebildet, um in das erste Element eingeschoben werden zu können.
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Gemäß einer Ausführungsform weist der Elastomerring zum Erhöhen der Flexibilität an einem Ende, welches in Richtung des Dichtmunds weißt, eine verringerte Dicke und/oder eine Biegung in Bezug zu der axialen Richtung auf. Vorteilhafterweise verbessert die erhöhte Flexibilität des Endes des Elastomerrings die Dichtwirkung zwischen dem Dichtmund des zweiten Elements und dem Elastomerring des ersten Elements.
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Eine gewisse Flexibilität des Elastomerrings ist auch deswegen wichtig, weil das Dichtpaket ein Übermaß zu dem vorhandenen Bauraum zwischen dem Ende des Fluidkanals und dem Ventilglied aufweist, damit der Dichtmund gegen das Ventilglied abdichtet. Dieses Übermaß erfordert eine gewisse Flexibilität, damit sich das Dichtpaket etwas zusammendrücken lässt, so dass sich das Ventilglied ungehindert drehen kann.
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Fertigungstechnisch und/oder bauraumbedingt ist es nicht immer möglich, eine komplett umlaufende Kontur des Ventilglieds sicherzustellen. Deswegen kann das Ventilglied in manchen Bereichen nur als Segment, d.h. als Absperrzunge, ausgebildet sein, welches keine komplett umlaufende Kontur aufweist. Deswegen kann der Dichtmund im Bereich seines äußeren Umfangs in Richtung des Elastomerrings gebogen sein. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass ein kollisionsfreies Auflaufen der Absperrzunge gewährleistet ist. Es kann also nicht der Fall eintreten, dass sich die Absperrzunge mit dem Dichtmund verkantet und an dem Dichtmund hängen bleibt.
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Vorzugsweise weist das erste Element an seiner Innenseite einen Kragen und das zweite Element an seiner Außenseite einen Ringsteg auf, um ein Auseinanderfallen des Dichtpakets zu verhindern. Dabei ist der Ringsteg an der Außenseite des Schafts angeordnet. Beim Einschieben des Schafts in das erste Element verhakt sich der Ringsteg hinter dem Kragen des ersten Elements. Auf diese Weise wird die Verliersicherheit des zweiten Elements des Dichtpakets gewährleistet, da es nicht mehr von alleine aus dem ersten Element fallen kann.
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Prinzipiell kann sowohl der Stützring als auch der Elastomerring den Kragen ausbilden. Der Stützring ist stabiler und weniger elastisch als der Elastomerring. Deshalb ist der Kragen stabiler, wenn er von dem Stützring gebildet wird. Insbesondere kann der Stützring einen L-förmigen, T-förmigen oder Z-förmigen Querschnitt aufweisen. Dabei wird der Kragen von einem Schenkel des Stützrings ausgebildet, welcher radial nach innen weist. Weiter kann der Stützring hauptsächlich innerhalb des Elastomerrings angeordnet sein und nur an der Innenseite des Elastomerrings aus dem Elastomerring hervorragen, um den Kragen auszubilden. Alternativ kann der Elastomerring radial innerhalb des Stützrings angeordnet werden, wobei nur der von dem Stützring gebildete Kragen radial weiter nach innen ragt als der Elastomerring.
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Alternativ ist der Kragen mittels des Elastomerrings gebildet. In diesem Fall ist der Kragen eine Ausbuchtung an der Innenseite des Elastomerrings.
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Der Elastomerring kann zumindest an einer Außenumfangsfläche des Stützrings angeordnet sein. Dadurch, dass der Elastomerring zumindest an der Außenumfangsfläche des Stützrings angeordnet ist, befindet sich zwischen dem Stützring und der Innenwand einer Aufnahmebohrung elastomeres Material, wenn das Dichtpaket in die Aufnahmebohrung eingepresst ist. Dabei sorgt der Stützring für die nötige Stabilität des ersten Elements.
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Unter dem Ausdruck „der Elastomerring ist zumindest an einer Außenumfangsfläche des Stützrings angeordnet“ ist zu verstehen, dass ringförmig um die Außenumfangsfläche herum elastomeres Material vorgesehen ist. Der Elastomerring kann dadurch den Bereich zwischen dem Stützring und der Innenwand der Aufnahmebohrung abdichten. Dabei kann der Elastomerring die Außenumfangsfläche des Stützrings ganz oder teilweise bedecken.
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Gemäß einer Ausführungsform des Dichtpakets verläuft der Stützring innerhalb des Elastomerrings und ist vollständig von dem Elastomerring umgeben. Vorteilhafterweise kann auf diese Weise verhindert werden, dass der Stützring mit dem von der Ventilanordnung zu leitenden Fluid in Berührung kommt.
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Alternativ ist der Elastomerring lediglich an einer Innenumfangsfläche des Stützrings angeordnet. Das bedeutet der Elastomerring ist nicht an der Außenumfangsfläche des Stützrings angeordnet. Dabei ist der Querschnitt des Stützrings insbesondere L- oder Z-förmig ausgebildet. Der radial nach innen ragende Schenkel des Stützrings bildet den Kragen aus.
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Der Elastomerring und der Stützring können miteinander verbunden sein. Der Elastomerring und der Stützring können aber auch als zwei voneinander getrennte Bauteile vorliegen.
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Weiter kann der Elastomerring an dem Schenkel des L- oder Z-förmigen Stützrings anliegen, welcher den Kragen ausbildet und welcher radial nach innen ragt. Dabei ist der Elastomerring zwischen dem Schenkel, welcher radial nach innen ragt, und dem Dichtmund eingeklemmt und damit vorgespannt.
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Auf dem Außenumfang des Stützrings kann ein Dichtlack aufgebracht werden, um die Dichtwirkung zwischen dem Stützring und dem Gehäuse, d.h. insbesondere dem Ende des Fluidkanals, zu verbessern.
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Ein Schenkel des Stützrings, welcher radial nach außen weißt, kann optional vergesehen sein. Insbesondere kann der Schenkel, welcher radial nach außen weißt, als Tiefenanschlag für die Montage des Stützrings dienen.
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Vorzugsweise weist der Stützring Metall oder einen steifen Kunststoff auf oder besteht ganz aus diesen Materialien. Auf diese Weise ist der Stützring stabil ausgebildet.
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Das zweite Element des Dichtpakets kann einen Kunststoff, insbesondere einen tribologisch optimierten Kunststoff, oder ein Metall aufweisen. Die Materialwahl des zweiten Elements stellt dabei sicher, dass der Dichtmund des zweiten Elements gut auf dem Ventilglied gleiten kann. Damit wird eine Rotation des Ventilglieds nicht beeinträchtigt. Abgesehen davon wird der Verschleiß von Dichtmund und Ventilglied gering gehalten.
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Dabei ist ein tribologisch optimierter Kunststoff ein Kunststoff, welcher hinsichtlich seiner Eigenschaften bezüglich der Reibung optimiert wurde, d.h. eine möglichst geringe Reibung aufweist.
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Weiter wird eine Ventilanordnung, insbesondere ein Regelventil zur Regelung eines Kühlmittelkreislaufs einer Brennkraftmaschine, bereitgestellt. Die Ventilanordnung weist ein Dichtpaket, wie beschrieben, auf. Zudem umfasst die Ventilanordnung ein Ende eines Fluidkanals und ein Ventilglied.
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Das Ende des Fluidkanals kann als Aufnahmebohrung in einem Gehäuse ausgebildet sein. In die Aufnahmebohrung wird das Dichtpaket eingepresst. Dabei kann das Dichtpaket als Ganzes in die Aufnahmebohrung eingepresst werden. Alternativ wird zunächst das erste Element in die Aufnahmebohrung eingepresst und anschließend wird das zweite Element in das erste Element gesteckt.
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Der Durchmesser des Elastomerrings des ersten Elements weist ein Übermaß gegenüber dem Durchmesser der Aufnahmebohrung auf. Durch das Einpressen des Elastomerrings in die Aufnahmebohrung ist der Elastomerring dadurch in radialer Richtung gegenüber der Aufnahmebohrung abgedichtet. Dabei sorgt der Stützring des ersten Elements für die nötige Stabilität, damit das Einpressen in die Aufnahmebohrung möglich wird.
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Die für das vorgeschlagene Dichtpaket beschriebenen Ausführungsformen und Merkmale gelten für die vorgeschlagene Ventilanordnung entsprechend und umgekehrt.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden beschriebenen Merkmalen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Diese zeigen in
- 1 eine perspektivische Darstellung einer Schnittansicht einer Ventilanordnung,
- 2 eine Schnittansicht der Ventilanordnung aus 1 entlang der Linie II-II, und
- 3 eine schematische Darstellung der Ventilanordnung aus 2.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden. Ferner ist zu beachten, dass die Darstellungen in den Figuren nicht notwendigerweise maßstabsgerecht sind.
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1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Schnittansicht einer Ventilanordnung 10. Die Ventilanordnung 10 dient als Regelventil zur Regelung eines Kühlmittelkreislaufs einer Brennkraftmaschine. Die Ventilanordnung 10 weist ein Dichtpaket 12, ein Ende 14 eines Fluidkanals 16 und ein Ventilglied 18 auf. Dabei ist das Dichtpaket 12 geeignet, den Übergang zwischen dem Ende 14 des Fluidkanals 16 und dem Ventilglied 18 abzudichten. Das Ventilglied 18 ist in einem Gehäuse 20 um die Achse 22 drehbar gelagert. Durch Drehung des Ventilglieds 18 kann ein erster Kühlmittelkreislauf geöffnet oder geschlossen werden, wobei der Fluidkanal 16 ein Teilbereich ist, durch den der erste Kühlmittelkreislauf strömt.
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Weiter zeigt die Ventilanordnung 10 der 1 ein herkömmliches Dichtpaket 24. Dabei ist das herkömmliche Dichtpaket 24 geeignet, den Übergang zwischen dem Ende 26 des Fluidkanals 28 und dem Ventilglied 18 abzudichten. Dazu wird das herkömmliche Dichtpaket 24 in einer Aufnahmebohrung 30 druckvorgespannt zwischen dem Ventilglied 18 und dem Gehäuse 20, in welchem sich die Aufnahmebohrung 30 befindet, positioniert.
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Das herkömmliche Dichtpaket 24 weist eine metallische Führungshülse 32, eine Wellringfeder 34, einen Elastomer-Dichtring 36 und eine Dichthülse 38 aus Kunststoff auf. Die Wellringfeder 34 drückt die Führungshülse 32 und die Dichthülse 38 in Richtung der Achse 40 auseinander. Dadurch wird die Führungshülse 32 zum Abdichten des Übergangs gegen das Gehäuse 20 gedrückt. Weiter wird die Dichthülse 38 zum Abdichten des Übergangs gegen das Ventilglied 18, genauer gegen die Absperrkugel 42 des Ventilglieds 18, gedrückt. Der Elastomer-Dichtring 36 dient zum Abdichten zwischen Führungshülse 32 und Dichthülse 38.
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Durch Drehung des Ventilglieds 18, d.h. der Absperrkugel 42, kann ein zweiter Kühlmittelkreislauf geöffnet oder geschlossen werden, wobei der Fluidkanal 28 ein Teilbereich ist, durch den der zweite Kühlmittelkreislauf strömt. Eine Fixierung des herkömmlichen Dichtpakets 24 zum Gehäuse 20 liegt nicht vor. Das herkömmliche Dichtpaket 24 wird durch die Absperrkugel 42 an einem Herausfallen aus der Aufnahmebohrung 30 und an einem Auseinanderfallen gehindert.
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Wie 1 zeigt, ist das Dichtpaket 12 in einem Bereich des Gehäuses 20 angeordnet, in welchem keine umlaufende Absperrkugel vorhanden ist. Das Ventilglied 18 ist in diesem Bereich als Absperrzunge 44 ausgebildet. Dementsprechend ist das Dichtpaket 12 so ausgebildet, dass es weder aus der Aufnahmebohrung 46 herausfällt noch in Einzelteile zerfällt. Dies gilt auch dann, wenn kein Gegendruck durch die Absperrzunge 44 vorhanden ist.
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2 zeigt eine Schnittansicht der Ventilanordnung 10 aus 1 entlang der Linie II-II. Dabei befindet sich die Absperrzunge 44 in einer anderen Position, d.h. in einer um die Achse 22 gedrehten Position gegenüber der Position der Absperrzunge 44 aus 1.
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In der 2 sind das Dichtpaket 12, das Ende 14 des Fluidkanals 16 und das Ventilglied 18 gezeigt. Dabei ist von dem Ventilglied 18 die Absperrzunge 44 zu sehen. Das Dichtpaket 12 dient zum Abdichten des Übergangs zwischen dem Ende 14 des Fluidkanals 16 und der Absperrzunge 44 des Ventilglieds 18. Weiter weist das Dichtpaket 12 ein erstes Element 48 und ein zweites Element 50 auf. Dabei umfasst das erste Element 48 einen Elastomerring 52 und einen Stützring 54 und das zweite Element 50 umfasst einen Dichtmund 56 und einen Schaft 58.
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Das erste Element 48 dient zum Abdichten gegenüber dem Ende 14 des Fluidkanals 16. Dazu ist der Elastomerring 52 zumindest an der Außenumfangsfläche 60 des Stützrings 54 angeordnet. Wie in 2 zu sehen ist, verläuft der Stützring 54 innerhalb des Elastomerrings 52 und ist von dem Elastomerring 52 vollständig umgeben.
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Der Dichtmund 56 des zweiten Elements 50 dient zum Abdichten gegenüber der Absperrzunge 44 des Ventilglieds 18. Der Schaft 58 des zweiten Elements 50 ist in der Richtung der Achse 62 zumindest teilweise in das erste Element 48 eingeschoben. Dabei sind das erste Element 48 und das zweite Element 50 rotationssymmetrisch in Bezug zu der Achse 62 ausgebildet.
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Wie in 2 dargestellt, weist das erste Element 48 an seiner Innenseite 64 einen Kragen 66 auf. Entsprechend weist das zweite Element 50 an seiner Außenseite 68 einen Ringsteg 70 auf. Beim Einstecken des Schafts 58 in das erste Element 48 verhakt sich der Ringsteg 70 hinter dem Kragen 66. Dadurch kann das zweite Element 50 nicht mehr von alleine aus dem ersten Element 48 fallen. Auch wenn kein Gegendruck durch die Absperrzunge 44 vorhanden ist, zerfällt das Dichtpaket 12 nicht.
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In 2 ist gezeigt, dass der Kragen 66 mittels des Elastomerrings 52 gebildet ist. Alternativ kann der Kragen 66 jedoch auch mittels des Stützrings 54 gebildet sein. In diesem Fall kann der Querschnitt des Stützrings ein L-Form oder eine T-Form aufweisen. Dabei braucht der Stützring 54 nicht vollständig innerhalb des Elastomerrings 52 zu verlaufen.
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3 zeigt eine schematische Darstellung der Ventilanordnung 10 aus 2. Der Elastomerring 52 ist in die Aufnahmebohrung 46 eingepresst. Prinzipiell weist der Elastomerring 52 ein Übermaß gegenüber der Aufnahmebohrung 46 in Richtung senkrecht zur Achse 62 auf. Der Stützring 54 sorgt für die für das Einpressen nötige Stabilität des ersten Elements 48. Dadurch ist der Elastomerring 52 gegen das Ende 14 des Fluidkanals 16 abgedichtet.
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Wenn der Volumenstrom 72 unterbrochen werden soll, wird die Absperrzunge 44 des Ventilglieds 18 um die Achse 22 (senkrecht zur Zeichenebene der 3) gedreht, bis die Öffnung 74 des Dichtmunds 56 verschlossen ist.
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Um einen ersten Leckageweg 76 zwischen dem Dichtmund 56 und der Absperrzunge 44 abzudichten, wird die Absperrzunge 44 gegen den Dichtmund 56 gepresst. Um dies zu erreichen, ist der Abstand zwischen einem Sockel 78 der Aufnahmebohrung 46 und der Absperrzunge 44 bei verschlossenem Zustand der Öffnung 74 etwas kleiner als die Abmessungen von Elastomerring 52 und Dichtmund 56 zusammen in der gleichen Richtung, d.h. in Richtung der Achse 62. Die Abmessung des Dichtpakets 12 in Richtung der Achse 62 stellt also ein Übermaß im Vergleich zu dem vorhandenen Bauraum in dieser Richtung bei geschlossenem Zustand der Öffnung 74 dar.
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Durch den Druck der Absperrzunge 44 auf den Dichtmund 56 wird ebenfalls ein zweiter Leckageweg 80 verschlossen, indem der Dichtmund 56 auf ein Ende 82 des Elastomerrings 52 gedrückt wird.
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Damit das Übermaß des Elastomerrings 52 in Richtung der Achse 62 ausgeglichen werden kann, ist, wie in 3 dargestellt, die Dicke des Elastomerrings 52 an dem Ende 82, welches in Richtung des Dichtmunds 56 weist, verringert. Durch die verringerte Dicke wird die Flexibilität des Endes 82 des Elastomerrings 52 erhöht und damit ist das Ende 82 leichter aufgrund des Drucks des Dichtmunds 56 verbiegbar.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Ende 82 eine Biegung in Bezug zur Achse 62 aufweisen, um die Flexibilität des Elastomerrings 52 zu erhöhen.
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Wie in 3 zu sehen, ist der Dichtmund 56 im Bereich 84 seines äußeren Umfangs in Richtung des Elastomerrings 52 gebogen. Dadurch kann sich die Absperrzunge 44 beim drehen um die Achse 22 nicht mit dem Dichtmund 56 verhaken.
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Der Stützring 54 ist entweder aus Metall oder aus einem steifen Kunststoff gefertigt. Ein solcher steifer Kunststoff ist beispielsweise Polyphenylensulfid (PPS) oder Polyphthalamid (PPA).
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Weiter weist das zweite Element 50 einen Kunststoff oder ein Metall auf. Bei dem Kunststoff handelt es sich insbesondere um einen tribologisch optimierten Kunststoff. Dabei ist vor allem für den Dichtmund 56 von Bedeutung, dass die Reibung zu der Absperrzunge 44 möglichst gering ist. Als Kunststoffe kommen hier beispielsweise Polyvinylidenfluorid (PVDF) und Polytetrafluorethylen (PTFE) in Frage.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ventilanordnung
- 12
- Dichtpaket
- 14
- Ende des Fluidkanals
- 16
- Fluidkanal
- 18
- Ventilglied
- 20
- Gehäuse
- 22
- Achse
- 24
- herkömmliches Dichtpaket
- 26
- Ende des Fluidkanals
- 28
- Fluidkanal
- 30
- Aufnahmebohrung
- 32
- Führungshülse
- 34
- Wellringfeder
- 36
- Elastomer-Dichtring
- 38
- Dichthülse
- 40
- Achse
- 42
- Absperrkugel
- 44
- Absperrzunge
- 46
- Aufnahmebohrung
- 48
- erstes Element
- 50
- zweites Element
- 52
- Elastomerring
- 54
- Stützring
- 56
- Dichtmund
- 58
- Schaft
- 60
- Außenumfangsfläche des Stützrings
- 62
- Achse
- 64
- Innenseite
- 66
- Kragen
- 68
- Außenseite
- 70
- Ringsteg
- 72
- Volumenstrom
- 74
- Öffnung
- 76
- erster Leckageweg
- 78
- Sockel
- 80
- zweiter Leckageweg
- 82
- Ende
- 84
- Bereich des äußeren Umfangs
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015216498 A1 [0006]