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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Wischgummiprofil sowie auf dessen Verwendung gemäß dem Oberbegriff der unabhängigen Patentansprüche.
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Stand der Technik
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Insbesondere Wischgummiprofile für Wischleisten von Scheibenwischern für Kraftfahrzeuge verursachen vor allem bei einem Wechsel der Bewegungsrichtung während der Reinigung einer entsprechenden Glasoberfläche hohe Umlegegeräusche. Die Ursache hierfür ist ein impulsartiger Schlag einer Keilschulter, die die Wischlippe in Richtung des Kopfteils des Wischgummiprofils hin begrenzt, gegen eine am Kopfteil befestigte Streifleiste beim Umlegen des Wischgummiprofils. Diese Umlegegeräusche werden meistens als störend empfunden.
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Diesbezüglich ist es aus der
EP 0743231 A1 bekannt, am Kopfteil bzw. im Bereich der Wischlippe elastisch nachgebende Lippen, Noppen oder Kerben vorzusehen, die eine mögliche Kontaktfläche zwischen einer keilförmigen Verbreiterung der Wischlippe und den am Kopfteil des Wischgummiprofils vorgesehenen Streifleisten zu verringern, sodass ein mögliches Anlegegeräusch gedämpft wird.
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Weiterhin ist aus der
DE 102005055343 A1 ein Wischgummi bekannt, bei dem die keilförmige Verbreiterung der Wischlippe in Richtung des Kopfteils in gleichmäßigen Abständen mit Erhebungen oder Aussparungen versehen ist und somit ebenfalls eine Reduktion eines möglichen Umlegegeräuschs dient.
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Offenbarung der Erfindung
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Vorteile der Erfindung
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Dem gegenüber wird erfindungsgemäß ein Wischgummiprofil und dessen Verwendung mit den kennzeichnenden Merkmalen der unabhängigen Ansprüche zur Verfügung gestellt.
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Dies beruht darauf, dass erfindungsgemäß ein Wischgummiprofil zur Verfügung gestellt wird, welches beispielsweise der Reinigung von Scheiben an Kraftfahrzeugen dient, und welches ein Kopfteil sowie eine Wischlippe umfasst, wobei die Wischgummilippe mit dem Kopfteil über einen Kippsteg verbunden ist. Dabei dient das Kopfteil einer mechanischen Befestigung des Wischgummiprofils an einer entsprechenden Halterung einer Wischleiste eines Scheibenwischers und die Wischgummilippe insbesondere in ihrem dem Kopfteil abgewandten Bereich der Reinigung einer zu reinigenden Glasoberfläche. Die Wischgummilippe ist mit dem Kopfteil über einen flexiblen Kippsteg verbunden, sodass die Wischgummilippe bezogen auf das Kopfteil einen vom Anpressdruck des Wischgummiprofils auf eine zu reinigende Glasoberfläche abhängigen Winkel einschließt.
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Dabei weist das Kopfteil eine in Richtung der Wischgummilippe ausgeformte erste Gummilängsleiste auf und die Wischgummilippe eine zweite, dem Kopfteil zugewandte zweite Gummilängsleiste. Diese sind so ausgebildet, dass das Wischgummiprofil über seine Längserstreckung hinweg einen im Wesentlichen identischen Querschnitt bzw. eine im Wesentlichen identische Querschnittskontur zeigt. Dies bedeutet, dass ein Querschnitt des Wischgummiprofils an einer ersten Position des Wischgummiprofils kongruent ausfällt verglichen mit einem Querschnitt des Wischgummiprofils an einer beliebigen anderen Position des Wischgummiprofils.
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Der besondere Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, dass bei dem erfindungsgemäßen Wischgummiprofil verglichen mit Wischgummiprofilen gemäß dem Stand der Technik unabhängig von einem genauen Verlauf des Umlegevorgangs des Wischgummiprofils während eines Wechsels der Wischrichtung im Betrieb des Wischgummiprofils zu einem sehr frühen Zeitpunkt die am Kopfteil angebrachte erste Gummilängsleiste beispielsweise mit einem Oberflächenbereich der Wischgummilippe in Kontakt kommt oder umgekehrt die zweite Gummilängsleiste, die sich am Wischlippenbereich befindet, mit einem Oberflächenbereich des Kopfteils in Berührung kommt. Auf diese Weise kommt es zu einem verhältnismäßig frühen gedämpften Abbremsen des sonst schlagartig verlaufenden Umlegevorgangs des Wischgummiprofils bei der Änderung der Bewegungsrichtung des Wischgummiprofils. Das erfindungsgemäß ausgeführte Wischgummiprofil zeigt somit ein deutlich vermindertes Umlegegeräusch im Betrieb.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So ist es von Vorteil, wenn die erste Gummilängsleiste und die zweite Gummilängsleiste jeweils äquidistant bezogen auf eine vertikal in Längsrichtung des Wischgummiprofils verlaufende Schnittebene in Längsrichtung des Wischgummiprofils angeordnet sind. Als vertikale Schnittebene in Längsrichtung des Wischgummiprofils wird in diesem Zusammenhang eine vertikale Spiegelebene betrachtet. Die erste Gummilängsleiste und die zweite Gummilängsleiste sind somit in einem gleichen Abstand zu dieser Schnittebene in Längsrichtung des Wischgummiprofils am Kopfteil bzw. an der Wischlippe vorgesehen.
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Der Vorteil dieser Maßnahme besteht darin, dass bei einem Kippvorgang des Wischgummiprofils, bei dem sich der Winkel zwischen Wischgummilippe und Kopfteil des Wischgummiprofils verändert, insbesondere verkleinert, die erste Gummilängsleiste und die zweite Gummilängsleiste in ihrem endständigen Bereich in Kontakt kommen und zu einer wirkungsvollen Geräuschdämpfung durch ein frühzeitiges Abbremsen des Umlegevorgangs führen.
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Weiterhin ist von Vorteil, wenn die erste Gummilängsleiste hinsichtlich ihres Materials dasselbe Material aufweist wie das Kopfteil des Wischgummiprofils. Weiterhin ist von Vorteil, wenn die zweite Gummilängsleiste hinsichtlich ihres Materials dem Material der Wischlippe des Wischgummiprofils entspricht. Auf diese Weise kann eine Herstellung des Wischgummiprofils in besonders einfacher Weise erfolgen, da das Vorsehen einer ersten Gummilängsleiste bzw. der zweiten Gummilängsleiste keine zusätzliche Materialauswahl und hinsichtlich der Herstellung des Wischgummiprofils beispielsweise keinen Koextrusionvorgang oder Mehrkomponentenspritzguss erfordert.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sind die erste Gummilängsleiste und die zweite Gummilängsleiste insbesondere jeweils in ihrem erhabenen Bereich stoffschlüssig miteinander verbunden, sodass die erste Gummilängsleiste und die zweite Gummilängsleiste zusammen als Begrenzung eines Längshohlraums innerhalb des Wischgummiprofils dienen. Durch diese Ausführungsform bewirkt die erste und die zweite Gummilängsleiste nicht nur ein Dämpfen des Auftreffens von Oberflächenbereichen des Kopfteils des Wischgummiprofils auf Oberflächenbereiche der Wischlippe des Wischgummiprofils, sondern die erste und zweite Gummilängsleiste bewirkt im selben Zusammenhang auf der gegenüberliegenden Seite des Wischgummiprofils aufgrund der dort auftretenden Streckung der stoffschlüssig miteinander verbundenen ersten und zweiten Gummilängsleiste ein weiteres Abbremsen der sonst schlagartig auftretenden Umlegebewegung der Wischlippe bezogen auf das Kopfteil des Wischgummiprofils.
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Somit bewirkt eine erste Kombination einer ersten und zweiten Gummilängsleiste ein Abbremsen des Aufeinandertreffens von Oberflächenbereichen des Kopfteils auf Oberflächenbereiche der Wischlippe auf der einen Seite des Wischgummiprofils, wohingegen eine zweite Kombination einer zweiten ersten Gummilängsleiste und einer zweiten Gummilängsleiste auf der gegenüberliegenden Seite der Wischgummilippe zeitgleich ein rasches Auseinandertriften von Kopfteil und Wischgummilippe des Wischgummiprofils verhindert. Beide Maßnahmen zusammen führen zu einem sehr wirkungsvollen Unterdrücken eines möglichen Umlegegeräuschs des Wischgummiprofils.
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Die erfindungsgemäße Wischgummileiste lässt sich in vorteilhafter Weise einsetzen in Scheibenwischern, insbesondere für Kraftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge oder Flugzeuge, bei der Reinigung von stationären Gebäudeverglasungen sowie als Dichtelement beispielsweise im Kraftfahrzeug- oder Gebäudebereich.
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Figurenliste
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In der Zeichnung sind vorteilhafte Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung gezeigt und in der nachfolgenden Figurenbeschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1: die schematische Darstellung eines Wischgummiprofils gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung und
- 2 die schematische Darstellung eines Wischgummiprofils gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist ein Wischgummiprofil gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Das Wischgummiprofil 10 umfasst ein Kopfteil 12, das beispielsweise der mechanischen Fixierung des Wischgummiprofils 10 in einem nicht dargestellten Halter beispielsweise eines Scheibenwischers für Kraftfahrzeuge dient. Weiterhin umfasst das Wischgummiprofil 10 eine Wischlippe 14, die insbesondere mit ihrer dem Kopfteil 12 abgewandten Seite der Reinigung einer zu reinigenden Oberfläche dient. Die Wischlippe 14 ist mit dem Kopfteil 12 beispielsweise über einen Kippsteg 16 verbunden, der flexibel ausgeführt ist, und eine winkelige Anordnung der Wischlippe 14 bezogen auf das Kopfteil 12 des Wischgummiprofils 10 gestattet.
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Eine derartige winklige Anordnung tritt beispielsweise bei einer Wischbewegung des Wischgummiprofils 10 im Betrieb auf. Am Umkehrpunkt des Wischgummiprofils 10 kommt es dann zu einem Umklappen der Wischlippe 14 bezogen auf das Kopfteil 12 des Wischgummiprofils 10. Ein derartiges Umklappen führt ohne weitere Maßnahmen gegebenenfalls zu einem störend schlagenden Umlegegeräusch. Um ein solches Umlegegräusch zu vermeiden, umfasst das Wischgummiprofil 10 beispielsweise eine erste Gummilängsleiste 20 sowie eine zweite Gummilängsleiste 22. Die erste und die zweite Gummilängsleiste 20, 22 ist vorzugsweise paarweise vorgesehen. Dabei ist die erste Gummilängsleiste 20 beispielsweise an einer keilförmigen Verbreiterung der Wischlippe 14 angeordnet, derart, dass sie auf einer dem Kopfteil 12 des Wischgummiprofils 10 zugewandten Großfläche der Wischlippe 14 positioniert ist. Weiterhin ist die zweite Gummilängsleiste 22 beispielsweise auf einer der Wischlippe 14 zugewandten Großfläche des Kopfteils 12 angeordnet. Bei dieser Großfläche des Kopfteils 12 kann es sich beispielsweise um eine Streifleiste 18 handeln.
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Vorzugsweise sind die erste und die zweite Gummilängsleiste 20, 22 derart am Wischgummiprofil 10 vorgesehen, dass sie bei einer winkeligen Anordnung der Wischgummilippe 14 bezogen auf das Kopfteil 12 mit ihrem erhabenen Ende aufeinandertreffen und somit den Winkel zwischen Wischgummilippe 14 und Kopfteil 12 federnd bzw. elastisch begrenzen. Durch dieses Aufeinandertreffen von erster und zweiter Gummilängsleiste kommt es zu einem frühzeitigen Abbremsen der winkeligen Bewegung der Wischgummilippe 14 bezogen auf das Kopfteil 12 des Wischgummiprofils 10 und somit zu einer deutlichen Verringerung eines sonst möglichen Umlegegeräuschs im Umkehrpunkt des Wischgummiprofils 10 während dessen Betriebs. Üblicherweise sind bei dieser Anordnung die erste und die zweite Gummilängsleiste 20, 22 äquidistant, das bedeutet, mit gleichem Abstand, zu einer vertikalen Längssymmetrieebene des Wischgummiprofils 10 angeordnet.
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Vorzugsweise umfasst die erste und/oder die zweite Gummilängsleiste 20, 22 ein vergleichbares elastomeres Material wie das Wischgummiprofil 10. Alternativ kann die erste und/oder zweite Gummilängsleiste 20, 22 auch aus einem weicheren bzw. elastischeren Material ausgeführt sein, als der Gummigrundkörper des Wischgummiprofils 10. Grundsätzlich eignen sich elastomere Materialien wie beispielsweise Naturkautschuk, Chloropren, EPDM, oder sonstige synthetische Elastomere. Weiterhin vorzugsweise ist die erste und zweite Gummilängsleiste 20, 22 über die Längserstreckung des Wischgummiprofils 10 hinweg in einer kontinuierlich konstanten Gestalt ausgeführt. Dies bedeutet, dass das Wischgummiprofil 10 über seine gesamte Längserstreckung hinweg an jedem beliebigen Punkt ein im Wesentlichen vergleichbares Querschnittsprofil aufweist.
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In 2 ist ein Wischgummiprofil 10 gemäß einer zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Es bezeichnen weiterhin gleiche Bezugszeichen gleiche Bauteilkomponenten wie in 1. Bei dem in 2 dargestellten Wischgummiprofil 10 sind die erste Gummilängsleiste 20 und die zweite Gummilängsleiste 22 stoffschlüssig miteinander verbunden ausgeführt. Dabei kann die erste und die zweite Gummilängsleiste 20, 22 auch einstückig ausgeführt sein. Auf diese Weise begrenzt die erste bzw. zweite Gummilängsleiste 20, 22 einen inneren Längshohlraum 24 des Wischgummiprofils 10.
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Diese Ausführungsform bietet den Vorteil, dass die erste und zweite Gummilängsleiste 20, 22 hinsichtlich eines möglichen Verbiegens im Betrieb geschützt sind. Weiterhin begrenzt die erste bzw. zweite Gummilängsleiste 20, 22 eine Kippbewegung der Wischgummilippe 14 bezogen auf das Kopfteil 12 durch Verformung der ersten bzw. zweiten Gummilängsleiste 20, 22, und zusätzlich wird auf der Gegenseite eine Dehnung der auf dieser Seite sich befindenden ersten und zweiten Gummilängsleiste 20, 22 welche stoffschlüssig miteinander verbunden sind, begrenzt. In Summe entsteht eine besonders wirkungsvolle Begrenzung bzw. Dämpfung der Umklappbewegung der Wischgummilippe 14 bezogen auf das Kopfteil 12 des Wischgummiprofils 10. Weiterhin bietet diese Ausführungsform die Möglichkeit, dass der so gebildete Längshohlraum 24 beispielsweise mit einem weiteren elastomeren Material wie bspw. offen- oder geschlossenzelliges Moosgummi aus Naturkautschuk, Polychloropren oder EPDM oder einem gelartigen Material wie bspw. Polyacrylat Gel oder Polyurethan Gel zumindestens teilweise gefüllt werden kann. Eine derartige Ausführungsform führt zu einer weiteren Verstärkung des Dämpfungsverhaltens des Wischgummiprofils 10 gegenüber einem Umklappvorgang der Wischgummilippe 14 bezogen auf das Kopfteil 12.
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Das erfindungsgemäße Wischgummiprofil 10 ist beispielsweise geeignet zur Verwendung in Wischvorrichtungen für Kraftfahrzeuge, Schienenfahrzeuge oder Flugzeuge, in Reinigungsvorrichtungen für stationäre Gebäudeverglasungen sowie in Dichtungselementen beispielsweise im Gebäude- oder Kraftfahrzeugbereich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 0743231 A1 [0003]
- DE 102005055343 A1 [0004]