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Die Erfindung betrifft ein Wellgetriebe mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Fahrzeug mit dem Wellgetriebe mit dem Merkmal des Anspruchs 10.
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Wellgetriebe sind Übersetzungs- oder Transmissionsgetriebe, welche aus drei Unterbaugruppen aufgebaut sind. Eine Wellgeneratoreinrichtung bildet oftmals einen Eingang oder einen Ausgang in das Wellgetriebe und weist eine ovale oder elliptische geformte und in radialer Richtung umlaufende Außenfläche auf. Diese greift in eine meist als Flexspline bezeichnete Komponente als zweite Unterbaugruppe ein, welche derart elastisch ausgebildet ist, dass diese durch die Wellgeneratoreinrichtung in radialer Richtung verformt werden kann. Auf der radialen Außenseite des Flexsplines ist eine Außenverzahnung angeordnet. Als dritte Unterbaugruppe weist das Wellgetriebe ein Hohlrad auf, welches eine Innenverzahnung trägt. Die Außenverzahnung des Flexspline greift üblicherweise an zwei gegenüberliegenden Positionen in die Innenverzahnung des Hohlrades ein. Durch eine Rotationsbewegung der Wellgeneratoreinrichtung werden die Eingriffspositionen zwischen Außenverzahnung und Innenverzahnung in Umlaufrichtung bewegt. Durch eine unterschiedliche Anzahl von Zähnen zwischen der Außenverzahnung und der Innenverzahnung ergibt sich eine Relativbewegung zwischen dem Wellgenerator und dem Flexspline.
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Die Druckschrift
DE 11 2004 002 831 B4 , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, beschreibt ein Wellgetriebe, umfassend ein kranzförmiges starres Innenzahnrad; ein kranzförmiges flexibles Außenzahnrad, angeordnet im Inneren des starren Innenzahnrads; ein Wellengenerator zum Durchbiegen des flexiblen Außenzahnrads in radialer Richtung, damit es zu einem teilweise Kämmen mit dem starren Innenzahnrad kommt und die Stelle des Eingriffs der beiden Zahnräder in Umfangsrichtung zum Drehen gebracht wird; und einen Lagermechanismus zum Halten des flexiblen Außenzahnrads und des Wellengenerators, während eine Relativ-Drehung des Zahnrads und des Generators zueinander ermöglicht wird, wobei der Lagermechanismus reversibel umschaltet zwischen einem Rolllagerzustand, der durch Rollelemente hervorgerufen wird, und einem Gleitlagerzustand, hervorgerufen durch einen Ölfilm oder einen anderen Fluidschmiermittel-Film, abhängig von der Drehzahl des Wellengenerators, wobei der Wellengenerator einen starren Block und Wälzlager enthält und das Wälzlager einen die Außenumfangsfläche des starren Blocks angesetzten Innenring, einen über einen Fluidschmiermittel-Film in Kontakt mit der Innenumfangsfläche des flexiblen Außenzahnrads stehenden Außenring, und zwischen Innenring und Außenring angeordnete Rollelemente aufweist; und der Lagermechanismus die Wälzlager, den Fluidschmiermittel-Film und ein Rückhalteglied zum Zurückhalten der Rollelemente in der Weise aufweist, dass diese integral zusammen mit dem starren Block umlaufen, wenn die Drehzahl des Wellengenerators eine vorbestimmte Drehzahl erreicht oder über dieser liegt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wellgetriebe vorzuschlagen, welches sich durch ein verbessertes Betriebsverhalten und eine kostengünstigen Fertigung auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird durch ein Wellgetriebe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Fahrzeug mit dem Wellgetriebe mit dem Merkmal des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Wellgetriebe, welches für ein Fahrzeug, vorzugsweise ein Kraftfahrzeug, geeignet und/oder ausgebildet ist. Das Wellgetriebe wird insbesondere als Harmonic-Drive-Getriebe bezeichnet. Beispielsweise ist das Wellgetriebe getriebetechnisch mit einer Nockenwelle und/oder einer Kurbelwelle verbunden. Insbesondere weist das Wellgetriebe einen Innenrotor und einen Außenrotor, z.B. ein Kettenrad, auf, wobei der Innenrotor und der Außenrotor relativ zueinander verdrehbar sind.
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Das Wellgetriebe weist ein Hohlrad auf, wobei das Hohlrad einen Innenverzahnungsabschnitt aufweist. Insbesondere ist das Hohlrad als ein starres, innenverzahntes Getriebeelement ausgebildet. Das Hohlrad bildet den Innenrotor und ist beispielsweise mit einer Anschlagscheibe und/oder einer Nockenwelle gekoppelt oder mit diesen einstückig verbunden.
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Das Wellgetriebe weist eine Stirnradeinrichtung – oftmals auch als Flexspline bezeichnet – auf, wobei die Stirnradeinrichtung einen Außenverzahnungsabschnitt aufweist, wobei der Innenverzahnungsabschnitt bereichsweise mit dem Außenverzahnungsabschnitt in Eingriff steht. Insbesondere steht der Innenverzahnungsabschnitt nur und/oder ausschließlich bereichsweise mit dem Außenverzahnungsabschnitt in Eingriff. Vorzugsweise stehen der Innenverzahnungsabschnitt und der Außenverzahnungsabschnitt in genau zwei Eingriffsbereichen miteinander im Eingriff und sind in dazwischenliegenden Zwischenbereichen voneinander getrennt und/oder stehen dort außer Eingriff. Besonders bevorzugt sind die beiden Eingriffsbereiche diametral gegenüberliegend angeordnet.
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Das Wellgetriebe weist einen Wellgenerator auf, wobei der Wellgenerator die Stirnradeinrichtung derart verformt, so dass der bereichsweise Eingriff gebildet ist. Die Funktion des Wellgenerators ist es, die Stirnradeinrichtung zu kontaktieren, anzutreiben und/oder zu verformen. Der Wellgenerator bildet vorzugsweise einen Antrieb und weist einen ovalen, insbesondere elliptischen Grundkörper auf. Der Grundkörper ist um eine Rotationsachse des Wellgetriebes drehbar. Die Stirnradeinrichtung ist derart verformbar ausgebildet, dass diese durch den Wellgenerator insbesondere in eine ovale und/oder elliptische Form insbesondere bestimmungsgemäß verformt werden kann.
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Das Wellgetriebe weist ein Gleitlager auf, wobei der Wellgenerator über das Gleitlager mit der Stirnradeinrichtung zusammenwirkt, wobei der Wellgenerator an einer Außenmantelfläche eine erste Gleitlagerfläche und die Stirnradeinrichtung an einer Innenmantelfläche eine zweite Gleitlagerfläche aufweist. Die Außenmantelfläche und/oder die Innenmantelfläche ist in axialer Draufsicht vorzugsweise gekrümmt ausgebildet. Insbesondere liegt die Gleitlagerfläche zumindest bereichsweise an der Außenmantelfläche des Wellgenerators an. Vorzugsweise erstreckt sich die erste Gleitlagerfläche in axialer Richtung über die gesamte Außenmantelfläche des Wellgenerators. Besonders bevorzugt erstreckt sich die zweite Gleitlagerfläche in axialer Richtung im Bereich des Außenverzahnungsabschnitts und/oder im Bereich der ersten Gleitlagerfläche. Im Speziellen erstreckt sich die erste Gleitlagerfläche vollständig in Umlaufrichtung über die Außenmantelfläche und/oder die zweite Gleitlagerfläche vollständig in Umlaufrichtung über die gesamte Innenmantelfläche.
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Im Rahmen der Erfindung ist die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche mechanisch geglättet. Die mechanische Glättung der Gleitlagerflächen dient insbesondere zur Reduzierung der Reibung des Gleitlagers und/oder zur Reduzierung des Verschleißes des Gleitlagers. Insbesondere werden die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche durch Umformen und/oder Trennen geglättet. Vorzugsweise werden die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche durch Walzen und/oder durch Zerspannen geglättet. Beispielsweise sind der Wellgenerator und die Stirnradeinrichtung aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet.
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Optional ergänzend kann die erste oder die zweite Gleitlagerfläche zusätzliche eine verschleißmindernde und/oder reibungsmindernde Beschichtung, z.B. Keramik aufweisen. Besonders bevorzugt ist jedoch mindestens eine der beiden Gleitlagerflächen mechanisch geglättet und/oder beschichtungsfrei ist und insbesondere die Funktionsfläche bildet.
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Der Vorteil der Erfindung besteht darin, dass durch die mechanische Glättung der ersten und/oder zweiten Gleitlagerfläche die Reibung des Gleitlagers reduziert wird. Durch die einfache Gestaltung des Gleitlagers werden zum einen die Herstellkosten stark reduziert, zum anderen wird das Betriebsverhalten des Wellgetriebes verbessert. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass durch die erfindungsgemäße Behandlung der Gleitlagerflächen das Wellgetriebe schmiermittelfrei betrieben werden kann. Ferner können durch die Behandlung der Oberfläche ebenfalls die Festigkeit des Wellgenerators bzw. der Stirnradeinrichtung im Bereich der beiden Gleitlagerflächen verbessert werden, so dass dies ebenfalls positiv zum Betriebsverhalten beiträgt.
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In einer ersten konkreten Realisierung ist die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche durch Rollieren mechanisch geglättet. Insbesondere wird durch das Rollieren die Reibung des Gleitlagers reduziert und zugleich die Verschleißfestigkeit erhöht. Vorzugsweise weist die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche eine Oberflächengüte mit einer gemittelten Rauhtiefe von weniger als 1 Mikrometer, vorzugsweise weniger als 0,5 Mikrometer auf. Insbesondere wird unter Rollieren eine Oberflächengütung durch ein feines Spanen verstanden, vorzugsweise nach der Richtlinie VDI/VDE 2032.
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In einer alternativen oder optional ergänzenden konkreten Realisierung ist die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche durch Glattwalzen mechanisch geglättet. Insbesondere wird durch das Glattwalzen die Reibung des Gleitlagers reduziert. Vorzugsweise weist die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche eine Oberflächengüte mit einer gemittelten Rauhtiefe von weniger als 10 Mikrometer, besonders bevorzugt von weniger als 1 Mikrometer auf. Insbesondere wird unter Glattwalzen ein Umformverfahren zur Erzeugung spiegelglatter Oberflächen oder Oberflächen mit einer definierten Oberflächenstruktur verstanden, vorzugsweise nach der Richtlinie VDI/VDE 2032.
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In einer alternativen oder optional ergänzenden konkreten Realisierung ist die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche durch Festwalzen mechanisch geglättet. Insbesondere wird durch das Festwalzen die Verschleißfestigkeit des Gleitlagers erhöht. Unter Festwalzen wird ein Umformverfahren zur positiven Beeinflussung von Randzoneneigenschaften, insbesondere durch Kaltverfestigen, verstanden, vorzugsweise nach der Richtlinie VDI 3177.
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In einer bevorzugten konstruktiven Umsetzung weist die Stirnradeinrichtung eine Topf-Form oder eine Kragenhülsen-Form oder eine Ring-Form auf. Insbesondere weist die Topf-Form einen nach innen gerichteten Flansch oder Kragen auf. Insbesondere weist die Kragenhülsen-Form einen nach außen gerichteten Flansch oder Kragen auf. Vorzugsweise ist der Flansch bzw. der Kragen mit einer Antriebseinheit, z.B. Außenrotor, Kettenrad etc., und/oder einer Abtriebseinheit, z.B. Innenrotor, Anschlagscheibe, Nockenwelle etc., verbunden. Insbesondere weist die die Ring-Form keinen Flansch auf. Besonders bevorzugt ist die Stirnradeinrichtung einteilig z.B. als ein Blechformteil ausgebildet. Im Speziellen weist die Stirnradeinrichtung in einem ausgebauten Zustand eine zylindrische Form auf.
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In einer weiteren bevorzugten Umsetzung ist der Wellgenerator als ein Gleitwellgenerator ausgebildet ist, wobei das Gleitlager unmittelbar durch die erste und die zweite Gleitlagerfläche gebildet. Insbesondere ist die die erste Gleitlagerfläche durch eine radiale Außenseite des Grundkörpers des Wellgenerators bzw. des Gleitwellgenerators gebildet. Vorzugsweise ist der Gleitwellgenerator einteilig z.B. aus einem Guss, pulvermetallurgisch etc. gefertigt. Dies bedeutet, dass der Gleitkontakt des Gleitlagers zwischen der ersten und der zweiten Gleitlagerfläche gegeben ist. Der Vorteil besteht darin, dass durch den Gleitwellgenerator eine einfache und robuste Bauform des Wellgetriebes realisierbar ist, wobei insbesondere das Betriebsverhalten verbessert wird und/oder ein wartungsarmer Betrieb des Wellgetriebes ermöglicht wird.
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In einer Realisierung der Erfindung ist das Gleitlager trockengeschmiert. Insbesondere weist die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche selbstschmierende Eigenschaften auf. Vorzugsweise erfolgt in dem Gleitlager eine Festkörperreibung. Beispielsweise sind der Wellgenerator oder die Stirnradeinrichtung, insbesondere die erste oder die zweite Gleitlagerfläche, aus Kunststoff z.B. PE, PTFE, PFA und/oder aus einer Metalllegierung, z.B. Kupfer-Sinn, Blei-Zinn, Aluminium, Messing etc. gebildet. Besonders bevorzugt ist jedoch mindestens eine der beiden Gleitlagerflächen mechanisch geglättet.
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In einer alternativen oder optional ergänzenden Realisierung ist das Gleitlager durch ein Schmiermittel geschmiert. Vorzugsweise erfolgt in dem Gleitlager eine Mischreibung oder eine Flüssigkeitsreibung. Insbesondere ist das Schmiermittel ein fester oder ein fettiger oder ein öliger Schmierstoff.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Wellgetriebe als ein Nockenwellenversteller oder als ein Kompressionssteller ausgebildet. Insbesondere dient der Nockenwellenversteller dazu die Phasenlage der Nockenwelle, vorzugsweise eine Einlass- und/oder eine Auslassnockenwelle, relativ zu der Phasenlage der Kurbelwelle des Fahrzeugs zu verstellen. Insbesondere ist der Nockenwellenversteller ein elektrischer oder ein elektromechanischer Nockenwellenversteller. Vorzugsweise weist der Nockenwellenversteller eine Aktorik zur Verstellung der Phasenlage auf, wobei besonders bevorzugt das Wellgetriebe als die Aktorik ausgebildet ist. Insbesondere ist der Nockenwellenversteller ein VCT-System.
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Insbesondere dient der Kompressionssteller dazu ein Verdichtungsverhältnis einer Hubkolbenmaschine zu verändern. Insbesondere ist der Kompressionssteller ein elektrischer oder ein elektromechanischer Kompressionssteller. Vorzugsweise weist der Kompressionssteller eine Aktorik zur Veränderung des Verdichtungsverhältnisses auf, wobei besonders bevorzugt das Wellgetriebe als die Aktorik ausgebildet ist. Insbesondere ist der Kompressionssteller ein VCR-System.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Wellgetriebe, wie diese zuvor beschrieben wurde beziehungsweise nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigen:
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1 zeigt ein Wellgetriebe in einer schematischen Schnittdarstellung als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 zeigt Getriebeelemente des Wellgetriebes in einer Schnittdarstellung;
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3 zeigt ein vergrößertes, schematisiertes Detail der Anordnung der Getriebeelemente nach 3;
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4a zeigt eine Stirnradeinrichtung des Wellgetriebes in einer Schnittdarstellung in einer ersten Ausführungsform;
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4b zeigt in gleicher Darstellung wie in 4a die Stirnradeinrichtung in einer zweiten alternativen Ausführungsform;
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4c zeigt in gleicher Darstellung wie in 4a die Stirnradeinrichtung in einer dritten alternativen Ausführungsform;
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 zeigt grob schematisiert ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnetes Wellgetriebe. Das Wellgetriebe 1 ist bzw. kann in ein Gehäuse 2 eingebaut sein, welches nicht Teil des Wellgetriebes 1 ist. Im Fall der Verwendung des Wellgetriebes 1 als Stellgetriebe eines elektrischen Nockenwellenverstellers handelt es sich bei dem Gehäuse 2 um ein drehbares, durch ein Zugmittel, insbesondere eine Kette, antreibbares Gehäuse des Nockenwellenverstellers. Normalerweise wird das Gehäuse im Falle des Nockenwellenverstellers als Antriebswelle zum Wellgetriebe dazugezählt. Eine mit 3 bezeichnete Welle, welche ein Abtriebselement des Wellgetriebes 1 darstellt, ist hierbei mit einer Nockenwelle identisch oder fest verbunden. Bei Verwendung des Wellgetriebes 1 innerhalb einer Vorrichtung zur Variation des Verdichtungsverhältnisses eines Hubkolbenmotors ist das Gehäuse 2 mit einem Motorblock fest verbunden oder integraler Bestandteil des Motorblocks, das heißt, in jedem Fall nicht rotierbar. Bei der Welle 3 handelt es sich in diesem Fall um eine Exzenterwelle, die über ein Nebenpleuel mit dem Kurbeltrieb der Brennkraftmaschine zusammenwirkt.
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Unabhängig von Verwendung und Einbausituation des Wellgetriebes 1 weist dieses ein mit der Welle 3 verbundenes starres Getriebebauteil ausgebildet als ein Hohlrad 4 auf. Die Rotationsachse des Hohlrades 4 ist mit R bezeichnet und mit der Symmetrieachse des Wellgetriebes 1 identisch. Das Hohlrad 4 ist innenverzahnt und wirkt direkt mit einem flexiblen, das heißt nachgiebigen, Getriebeelement, ausgebildet als eine Stirnradeinrichtung 5 beispielsweise eine Wellbüchse, zusammen. Die Stirnradeinrichtung 5 wird auch als Flexring bezeichnet.
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Beim Betrieb des Wellgetriebes 1 wird die Stirnradeinrichtung 5 permanent durch einen Wellgenerator 6 verformt. In dem Schnitt nach 1 ist der Wellgenerator 6 erkennbar, welcher einen T-förmigen Querschnitt aufweist und als Komponente eines Gleitlagers 7, das heißt als Lagerring, fungiert. Der Wellgenerator 6 weist an einer Außenmantelfläche eine erste Gleitlagerfläche 8a und die Stirnradeinrichtung 5 weist an einer Innenmantelfläche eine zweite Gleitlagerfläche 8b auf. Die erste Gleitlagerfläche 8a kontaktiert die zweite Gleitlagerfläche 8b, sodass hierdurch der Gleitkontakt des Gleitlagers 7 gebildet ist.
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Über den Gleitkontakt des Gleitlagers 7 werden Radialkräfte – bezogen auf die Rotationsachse R – übertragen, wobei in einem mit 9 bezeichneten Verzahnungsbereich ein Außenverzahnungsabschnitt 10 der Stirnradeinrichtung 5 mit einem Innenverzahnungsabschnitt 11 des Hohlrads 4, kämmt, sodass ein Drehmoment zwischen den Getriebeelementen 4, 5 übertragbar ist.
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Wie aus den 2 und 3 hervorgeht, befindet sich der Außenverzahnungsabschnitt 10 in genau zwei diametral gegenüberliegenden Umfangsabschnitten im Eingriff mit dem Innenverzahnungsabschnitt 11. Die Außenmantelfläche des Wellgenerators 6 fungiert hierbei als die erste Gleitlagerfläche 8a, auf welcher die Stirnradeinrichtung 5 als weiteres Gleitlagerelement mit der zweiten Gleitlagerfläche 8b aufliegt.
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Der Wellgenerator 6 weist eine ovale bzw. elliptische Kontur auf, die dafür sorgt, dass an zwei exakt am Umfang des Wellgenerators 6 gegenüberliegenden Stellen, in der Anordnung nach 2 am obersten und am untersten Punkt, die Verzahnungsabschnitte 10, 11 der Getriebeelemente 4, 5 in maximal möglichem Maße ineinandergreifen. Mit zunehmendem Abstand von diesen beiden Punkten am Umfang der Getriebeelemente 4, 5 ist dagegen der Außenverzahnungsabschnitt 10 zunehmend von dem Innenverzahnungsabschnitt 11 abgehoben, wie insbesondere aus 3 hervorgeht.
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Eine geringfügig unterschiedliche Zähnezahl zwischen den Verzahnungsabschnitten 10, 11 der Getriebeelemente 4, 5 sorgt dafür, dass sich beim Wandern ein Verzahnungsbereiche 12, welches durch Rotation des Wellgenerators 6 relativ zur Stirnradeinrichtung 5 bewirkt wird, die Getriebeelemente 4, 5 vergleichsweise langsam gegeneinander verdrehen. Der Wellgenerator 6 ist durch einen nicht dargestellten Elektromotor direkt angetrieben.
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Die 4a, b und c zeigen jeweils die Stirnradeinrichtung 5 in einem Längsschnitt entlang der Rotationsachse R in drei unterschiedlichen Ausführungsformen. Die erste Gleitlagerfläche 8a des Wellgenerators 6 ist schematisch angedeutet. Die Stirnradeinrichtung 5 weist jeweils an der radialen Außenseite den Außenverzahnungsabschnitt 10 auf. Im Bereich des Außenverzahnungsabschnitts 10 ist an der Innenmantelfläche die zweite Gleitlagerfläche 8b angeordnet. Die zweite Gleitlagerfläche 8b erstreckt sich beispielsweise in axialer Richtung in Bezug auf die Rotationsachse R im Bereich des Außenverzahnungsabschnitts 10 und/oder im Bereich der ersten Gleitlagerfläche 8a. Das Gleitlager 7 ist unmittelbar durch die erste und die zweite Gleitlagerfläche 8a, b gebildet ist. Die erste und/oder die zweite Gleitlagerfläche 8a, b sind z.B. durch Walzrollieren mechanisch geglättet. Die Stirnradreinrichtung 5 ist elastisch verformbar und beispielsweise als Blechformteil ausgebildet.
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4a zeigt die Stirnradeinrichtung 5 in einer Ringform. Die Ringform ist beispielsweise als "Flexring", also ein außenverzahnter flexibler Ring ohne Kragen ausgebildet.
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4b zeigt die Stirnradeinrichtung 5 in einer Topfform. Die Topfform ist beispielsweise als "Flextopf", also ein außenverzahnter flexibler Ring mit einem radial nach innen gerichteten Kragen 13. Beispielsweise ist der Kragen 13 mit einer Abtriebseinheit z.B. Nockenwelle, Anschlagscheibe, Abtriebshohlrad etc. verbunden.
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4c zeigt die Stirnradeinrichtung 5 in einer Kragenhülsenform bzw. Hutform. Die Kragenhülsenform ist beispielsweise als "Flexhülse", also ein außenverzahnter flexibler Ring mit einem radial nach außen gerichteten Kragen 13. Beispielsweise ist der Kragen 13 mit einer Antriebseinheit z.B. Gehäuse, Kettenrad, etc. verbunden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wellgetriebe
- 2
- Gehäuse
- 3
- Welle
- 4
- Hohlrad
- 5
- Stirnradeinrichtung
- 6
- Wellgenerator
- 7
- Gleitlager
- 8a
- erste Gleitlagerfläche
- 8b
- zweite Gleitlagerfläche
- 9
- Verzahnungsbereich
- 10
- Außenverzahnungsabschnitt
- 11
- Innenverzahnungsabschnitt
- 12
- Verzahnungsbereich
- 13
- Kragen
- R
- Rotationsachse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 112004002831 B4 [0003]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- Richtlinie VDI/VDE 2032 [0014]
- Richtlinie VDI/VDE 2032 [0015]
- Richtlinie VDI 3177 [0016]