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Die Erfindung betrifft eine Kraftfahrzeugkupplung, wie eine Einfach- oder eine Doppelkupplung, mit einer Anpressplatte, die zum Verlagertwerden auf eine Kupplungsscheibe zu in Kontakt mit einer Tellerfeder steht, wobei ein Form- und/oder Kraftschluss so zwischen der Tellerfeder und einem anpressplattenfesten Sicherungsteil vorliegt, dass ein Abhub der Tellerfeder von der Anpressplatte weg verhindert ist bzw. wobei ein an der Tellerfeder angreifender Form- und/oder Kraftschluss so eingesetzt ist, dass ein Abhub der Tellerfeder von der Anpressplatte weg verhindert ist. Das Sicherungsteil ist üblicherweise ein Abhubbügel.
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Aus dem Stand der Technik sind Kraftfahrzeugkupplungen bekannt, insbesondere Reibungskupplungen. So offenbart bspw. die
DE 196 47 974 A1 eine Reibungskupplung mit einem Gehäuse, einer an diesem verschwenkbar gelagerten Tellerfeder, welche eine Druckplatte beaufschlagt, die mit dem Gehäuse drehfest, jedoch begrenzt axial verlagerbar verbunden ist, wobei zum zwangsweisen Abhub der Druckplatte bei Verschwenkung der Tellerfeder Abhubbügel zwischen der Tellerfeder und der Druckplatte vorgesehen sind. Als besonders ist in dieser älteren Patentanmeldung herausgestellt, dass die Abhubbügel zumindest unter Fliehkrafteinwirkung eine reibschlüssige Verbindung mit einem gegenüber der Druckplatte axial bewegbaren Bauteil aufweisen. Die besagte Reibungskupplung besitzt Abhubbügel, die mit der Druckplatte fest verbunden sind und den Außenrand der Tellerfeder auf der der Druckplatte abgewandten Seite der Tellerfeder mit einem hakenartigen Bereich hintergreifen. Es ist erwähnt, dass vorzugsweise drei derartige Abhubbügel vorgesehen sind, die gleichmäßig über den Umfang der Druckplatte verteilt sind.
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Solche Abhubbügel werden verwendet, um einen Kontakt zwischen der Tellerfeder und der Anpressplatte zu jedem Zeitpunkt zu gewährleisten. Es geht um meist drei separate Bauteile, die mit einer oder mehreren Blattfedern auf Anpressplattenlappen der Anpressplatte aufgenietet sind.
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Allerdings haben solche separaten Abhubbügel den Nachteil, dass sie als separate Bauteile hergestellt, vorgehalten und verbaut werden müssen. Dies ist kostenintensiv.
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Auch müssen die entsprechenden Lappen der Anpressplatte im Außenbereich bearbeitet sein, um einen richtigen Kontakt zum Erreichen eines Anschlages hervorzurufen. Auch dies ist kostenintensiv und zeitintensiv. Treten in der Lebensdauer der Kupplung Schläge auf, so kann bisher nicht sichergestellt werden, dass danach noch ein Kontakt zwischen der Tellerfeder und der Anpressplatte vorliegt. Das heißt, dass die Abhubbügel nach einem Schlag gegen die Kupplung nicht mehr richtig positioniert sein können. Dies hat negative Auswirkungen auf die Lebensdauer und die Geräuschemissionen der Kupplung. Hier gilt es verbessernd einzugreifen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile aus dem Stand der Technik zu beseitigen und insbesondere eine Reduktion von Bauteilen zu ermöglichen und gleichzeitig eine Lösung vorzustellen, die auch bei auftretenden Schlägen noch ein gutes Funktionieren der Kupplung bei geringer Geräuschemission ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Kupplung, etwa einer Kupplung bzw. Reibungskupplung, dadurch erreicht, dass die Anpressplatte und die Tellerfeder zum Herstellen eines Bajonett-Verschlusses zwischen den beiden Bauteilen geometrisch und stofflich ausgebildet sind. Durch eine kombinierte Dreh- und Schubbewegung lässt sich ein solcher Bajonett-Verschluss direkt zwischen der Anpressplatte und der Tellerfeder hervorrufen. Bei intelligenter Nutzung der Rückstellkräfte eines oder beider Bauteile, ist auch ein ungewolltes Lösen des Bajonett-Verschlusses ausgeschlossen.
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Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den Unteransprüchen beansprucht und werden nachfolgend näher erläutert.
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So ist es von Vorteil, wenn eines der beiden Bauteile von Anpressplatte und Tellerfeder einen Hintergreifabschnitt besitzt und das andere Bauteil einen Festhalteabschnitt aufweist, wobei der Festhalteabschnitt zum Hintergriffen werden vom Hintergreifabschnitt ausgelegt / vorbereitet ist. Auf diese Weise kann ein direktes Kontaktieren der einzelnen Elemente aus Anpressplatte und Tellerfeder erzwungen werden. Ein klapperfreier Betrieb ist die Folge. Ferner ist es von Vorteil, wenn der Hintergreifabschnitt ein integraler Abschnitt des einen der beiden Bauteile an Anpressplatte und Tellerfeder ist oder ein form-, kraft- und/oder stoffschlüssig an dem einen Bauteil befestigtes separates Bauteil ist. Die Dimensionierungsmöglichkeiten und Auslegungsmöglichkeiten werden dadurch groß gehalten.
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Es ist zweckmäßig, wenn das eine Bauteil die Anpressplatte oder die Tellerfeder ist und das andere Bauteil die Tellerfeder oder die Anpressplatte ist.
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Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel ist auch dadurch gekennzeichnet, dass das separate Bauteil als ein Stift, ein Haken, eine Schlitzwandung, eine Schraube oder ein Bolzen ausgebildet ist, wobei das separate Bauteil vorzugsweise ein Bestandteil der Anpressplatte ist oder ein separates im Wesentlichen quer, vorzugsweise orthogonal, zur Radialrichtung, bspw. in Umfangsrichtung weisend, ausgerichtetes Bauteil ist. Einfache Geometrien lassen sich kostengünstig herstellen und selbst vorgefertigte Standardbauteile wie Stifte sind kostengünstiger als die sonst üblichen aufwändig mehrfach bearbeiteten Abhubbügel.
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Wenn die Tellerfeder einen als Haken ausgebildeten Hintergreifabschnitt besitzt, so kann eine einfache Montage erreicht werden.
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Wenn der Hintergreifabschnitt und/oder der Festhalteabschnitt als federnder und/oder gebogener, bspw. rampenartiger Abschnitt, etwa am oder nahe zum radial äußeren Bereich der Anpressplatte oder der Tellerfeder ausgeformt ist, so wird die Anzahl der Bauteile reduziert. Damit ein Verkippen ausgeschlossen wird, ist es von Vorteil, wenn um das Zentrum der Tellerfeder und der Anpressplatte herum, gleichverteilt, vorzugsweise drei, fünf, sieben oder mehr Bajonett-Verschlüsse vorgesehen sind.
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Es ist zweckmäßig, wenn der Bajonett-Verschluss oder die Bajonett-Verschlüsse so ausgebildet ist/sind, dass durch eine Axial- und Drehbewegung diese/dieser geöffnet und/oder geschlossen wird.
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Es ist für die Stabilität zuträglich, wenn der Hintergreifabschnitt oder der Festhalteabschnitt an einem Nocken der Anpressplatte ausgebildet ist oder dort ansetzt.
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Ferner ist es von Vorteil, wenn ein radial nach außen abstehender Schnapphaken einen anpressplattennockenfesten Stift radial innenseitig so umgreift, dass er in Axialrichtung gesehen am Stift anliegt, oder ein federnder Rampenabschnitt der Tellerfeder in einen Schlitz in einem Nocken der Anpressplatte eingelegt ist, oder ein anpressplattennockenfester Haken durch ein Tellerfederfenster im Kraftrand der Tellerfeder diese hintergreifend ragt.
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Letztlich betrifft die Erfindung auch ein Verfahren zum Montieren einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkupplung.
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Letztlich betrifft die Erfindung also Maßnahmen zur Verhinderung von Axialschwingungen der Anpressplatte bei ausgerückter Kupplung. Dazu werden verschiedene Möglichkeiten vorgeschlagen, um die bisher eingesetzten Abhubbügel zu ersetzen. Ein solcher Einsatz bietet sich in Bolzenkupplungen, Hakenkupplungen, Laschenkupplungen und ähnlichen Kupplungen an.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Hilfe einer Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 einen teilweise dargestellten Längsschnitt durch eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkupplung,
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2 eine perspektivische Darstellung auf eine Anpressplatte, wie sie in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 verwendet wurde, mit in Richtung der Tellerfeder ragenden Nocken,
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3 eine Vergrößerung des Bereiches III aus 2,
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4 eine teilweise dargestellte Darstellung von vorne, in Axialrichtung blickend, auf die Tellerfeder, wie sie in dem Ausführungsbeispiel gemäß 1 verwendet ist,
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5 eine Darstellung entsprechend der 1 auf eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkupplung,
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6 eine Vergrößerung des Bereiches VI aus 5 in perspektivischer Darstellung,
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7 eine zu 4 vergleichbare Darstellung der Tellerfeder, wie sie in dem Ausführungsbeispiel gemäß der 5 eingesetzt ist,
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8 eine weitere erfindungsgemäße Ausgestaltung einer Kraftfahrzeugkupplung in einer zu den 1 und 5 vergleichbaren Darstellungsweise,
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9 eine perspektivische Darstellung einer Anpressplatte, wie sie in dem Ausführungsbeispiel gemäß 8 eingesetzt ist, und
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10 eine zu den 4 und 7 vergleichbare Darstellung der Tellerfeder, wie sie in dem Ausführungsbeispiel der 8 eingesetzt ist.
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Die Figuren sind lediglich schematischer Natur und dienen nur dem Verständnis der Erfindung. Die gleichen Elemente sind mit denselben Bezugszeichen versehen. Merkmale der einzelnen Ausführungsbeispiele lassen sich untereinander kombinieren bzw. können untereinander ausgetauscht werden.
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In 1 ist eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugkupplung 1 dargestellt. Diese Kraftfahrzeugkupplung 1 weist eine Anpressplatte 2 und eine dazu axial versetzt angeordnete Tellerfeder 3 auf. Die Anpressplatte 2 ist zum in Kontakt gelangen mit einer nicht dargestellten Kupplungsscheibe, bzw. mit Reibbelägen der Kupplungsscheibe ausgelegt.
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Die Tellerfeder 3 ist zwischen einem Kupplungsdeckel 4 und der Anpressplatte 2 angeordnet. Im Bereich von Nocken / Anpressplattennocken 5 liegt die Tellerfeder 3 an der Anpressplatte 2 an. Die Tellerfeder 3 weist am radial äußeren Rand, im Kraftrand bzw. unweit dessen, einen Hintergreifabschnitt 6 auf. Dieser Hintergreifabschnitt 6 interagiert form- und/oder kraftschlüssig mit einem Festhalteabschnitt 7, der an der Anpressplatte 2 vorhanden ist, nämlich befestigt ist. Der Festhalteabschnitt 7 wird von dem Hintergreifabschnitt 6 teilweise umgriffen, zumindest aber hintergriffen.
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Der Hintergreifabschnitt 6 ist als Bogenabschnitt oder Haken 8 ausgebildet. Der Festhalteabschnitt 7 ist als Stift 9 oder als Häkchen ausgebildet. Der Stift 9 oder eine alternative Hakenausprägung ist direkt in das Gussmaterial der Anpressplatte 2 oder das Stahlmaterial der Anpressplatte 2 integriert, vorzugsweise eingepresst.
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Der Stift 9, wie in den 2 und 3 gut zu erkennen, steht in Umfangsrichtung ab und legt einen Spalt 10 fest. In diesen Spalt 10 greift der Haken 8. Der Haken 8 ist ein integraler Bestandteil der Tellerfeder 3 und aus gebogenem Material der Tellerfeder 3 gebildet. Es sind zumindest drei Haken 8 winkelgleich um ein Zentrum 11 der Tellerfeder 3 verteilt. Die Haken 8 sind um 120° zueinander versetzt angeordnet.
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In 4 ist der Kraftrand mit dem Bezugszeichen 12 referenziert. Durch das Ineinandergreifen des Hintergreifabschnitts 6 hinter dem Festhalteabschnitt 7, wird ein Bajonett-Verschluss 13 erzwungen.
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Der Kontakt zwischen der Tellerfeder 3 und der Anpressplatte 2 ist durch den Stift 9 im Bereich der Nocken 5 und des gebogenen Hakens 8 des Tellerfederkraftrandes 12 gewährleistet.
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Während in dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 auf einen Stift 9 gesetzt wurde, ist in dem Ausführungsbeispiel der 7 bis 5 ein Schlitz 14 auf einer Seite der Nocken 5 vorhanden, in die eine Rampe 15 der Tellerfeder 3 greift.
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Die Tellerfeder 3 hat drei Rampen 15 in dem Kraftrand 12. Die Anpressplatte 2 hat im Bereich der Nocken 5 Schlitze 14. Mit einer Bajonett-Montage werden die Rampen 15 der Tellerfeder 3 in die Schlitze 14 der Anpressplattennocken 5 eingesetzt. Diese Montage erlaubt einen beständigen Kontakt zwischen den zwei Bauteilen. Die Montage ersetzt die Verwendung von Abhubbügeln.
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In dem dritten Ausführungsbeispiel, dargestellt in den 8 bis 10, wird auf ein Fenster 16 in der Tellerfeder 3 gesetzt, durch die ein Anpressplattenhaken 17 der Anpressplatte 2 greift. Dieser Anpressplattenhaken 17 kann ein integraler Bestandteil der Anpressplatte 2 sein, also aus dem Guss- oder Stahlmaterial der Anpressplatte 2 gefertigt sein oder aber als separater Stift oder separate Schraube dort befestigt sein.
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Der beständige Kontakt zwischen der Tellerfeder 3 und der Anpressplatte 2 ist auch mit dieser Lösung durch eine Bajonett-Montage möglich. Haken, Stifte oder Schrauben liegen auf den Nocken 5 auf. Dabei sind drei Mal je 120° Versätze gewünscht.
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Die Anpressplattenhaken 17 werden durch kleine Tellerfederkraftrandfenster / Fenster 16 positioniert und durch die Umdrehung während der Montage in Kontakt gebracht / gehalten. Als Vorteil zeichnet sich die Reduktion von Bauteilen ab, ein Bauraumgewinn, insbesondere im Außenbereich der Lappen und ein konstanter Kontakt zwischen der Anpressplatte 2 und der Tellerfeder 3.
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Die vorgestellte Idee wird also die Anzahl der Bauteile reduzieren und den Bauraum für die Kupplung 1 sinnvoll nutzen. Die drei vorgeschlagenen Lösungen erlauben, durch den Einsatz von Bajonett-Verschlüssen 13 eine Bajonett-Montage und dabei den beständigen Kontakt zwischen der Tellerfeder 3 und der Anpressplatte 2, was bisher nur durch die ungünstigen Abhubbügel ermöglicht wird. Diese Lösung wird aber die Zuverlässigkeit von Blattfedern, selbst nach dem Auftreten von Schlägen, erhöhen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugkupplung
- 2
- Anpressplatte
- 3
- Tellerfeder
- 4
- Kupplungsdeckel
- 5
- Nocken / Anpressplattennocken
- 6
- Hintergreifabschnitt
- 7
- Festhalteabschnitt
- 8
- Haken
- 9
- Stift
- 10
- Spalt
- 11
- Zentrum
- 12
- Kraftrand
- 13
- Bajonett-Verschluss
- 14
- Schlitz
- 15
- Rampe
- 16
- Fenster
- 17
- Anpressplattenhaken
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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