-
Die Erfindung betrifft ein Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug. Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Verfahren zum Betreiben des Differentialgetriebes für das Kraftfahrzeug.
-
Stand der Technik
-
Für elektrifizierte Fahrzeuge mit mehreren Antriebsachsen, z.B. ein elektrischer Allradantrieb mit je einer Antriebseinheit an Vorder- und Hinterachse, Axle-Split-Hybride mit einer konventionellen und einer elektrischen Antriebsachse ist es Stand der Technik, die elektrischen Achsen abkoppeln zu können.
-
Elektrische Antriebsachsen brauchen Getriebe mit einem Differential. Differentialgetriebe dienen dazu, bei Kurvenfahrt eines Kraftfahrzeugs das kurveninnere Rad langsamer, das kurvenäußere Rad schneller drehen zu lassen.
-
Standard im Kraftfahrzeug ist das Kegelraddifferential. Ein Differentialkäfig wird beim Kegelraddifferential angetrieben und ein Ausgleichsrad verteilt ein Antriebsmoment auf die Abtriebswellen. Bei Geradeausfahrt dreht sich das Ausgleichsrad nicht, bei unterschiedlichen Drehzahlen der Abtriebswellen, d.h. bei Kurvenfahrt, dreht sich das Ausgleichsrad im Differentialkäfig.
-
Eine andere mögliche Bauform ist ein Stirnraddifferential. Hier sind anstelle eines Ausgleichsrads je zwei ineinandergreifende Ausgleichsräder vorgesehen, die mit einer Stirnverzahnung ausgeführt sind und deren Achsen parallel zu den Antriebswellen liegen. Die achsparallele Anordnung der Ausgleichsräder führt zu Freiheitsgraden für zusätzliche Abkoppelfunktionen.
-
Die
DE 10 2013 222 621 A1 offenbart ein Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug, mit einem Antriebsrad, über das Drehmoment in das Getriebe einbringbar ist, mit einem ersten Abtriebsorgan und einem zweiten Abtriebsorgan, über die das Drehmoment aus dem Getriebe ausleitbar ist, und mit einem drehfest am Antriebsrad angebundenen Differentialgehäuse, wobei das Antriebsrad mit dem Differentialgehäuse einen Differentialkorb zur Drehmomentweitergabe vom Antriebsrad an das erste Abtriebsorgan ausbildet, wobei das erste Abtriebsorgan relativ zum Differentialkorb rotierbar angeordnet ist, mit einem ersten Wälzlager zur Lagerung des Differentialgehäuses an einem Gehäuse, wobei eine Lagerschale eines zweiten Wälzlagers direkt drehfest am Antriebsrad angebunden ist.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Die vorliegende Erfindung schafft ein Differentialgetriebe für ein Kraftfahrzeug, mit einem Differentialkorb, in welchem zumindest ein erstes Planetenrad und zumindest ein zweites Planetenrad drehbar gelagert sind, wobei das zumindest eine erste Planetenrad zu dem zumindest einen zweiten Planetenrad in Umfangsrichtung des Differentialkorbs derart versetzt angeordnet ist, dass eine Verzahnung des zumindest einen ersten Planetenrads mit einer Verzahnung des zumindest einen zweiten Planetenrads zumindest abschnittsweise in Eingriff ist, mit einer im Differentialkorb konzentrisch angeordneten, drehbar gelagerten, ersten Abtriebswelle, welche zumindest abschnittsweise eine Außenverzahnung aufweist, mit einem ersten Sonnenrad, welches eine Innenverzahnung und eine Außenverzahnung aufweist, wobei die Innenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle in Eingriff ist, und wobei die Außenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der Verzahnung des zumindest einen ersten Planetenrads in Eingriff ist, mit einer im Differentialkorb konzentrisch angeordneten, drehbar gelagerten, zweiten Abtriebswelle, welche zumindest abschnittsweise eine Außenverzahnung aufweist, und mit einem zweiten Sonnenrad, welches eine Innenverzahnung und eine Außenverzahnung aufweist, wobei die Innenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der zweiten Abtriebswelle in Eingriff ist, und wobei die Außenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der Verzahnung des zumindest einen zweiten Planetenrads in Eingriff ist.
-
Die vorliegende Erfindung schafft überdies ein Verfahren zum Betreiben eines Differentialgetriebes für ein Kraftfahrzeug. Das Verfahren umfasst ein Positionieren des ersten Sonnenrads in einer gekoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle in Eingriff ist, um ein am Differentialkorb anliegendes Drehmoment auf die erste Abtriebswelle zu übertragen.
-
Das Verfahren umfasst des Weiteren ein Positionieren des zweiten Sonnenrads in einer gekoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der zweiten Abtriebswelle in Eingriff ist, um ein am Differentialkorb anliegendes Drehmoment auf die zweite Abtriebswelle zu übertragen.
-
Das Verfahren umfasst überdies ein Positionieren des ersten Sonnenrads in einer entkoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle außer Eingriff ist, um eine Übertragung des am Differentialkorb anliegenden Drehmoments auf die erste Abtriebswelle zu unterbrechen.
-
Das Verfahren umfasst darüber hinaus ein Positionieren des zweiten Sonnenrads in einer entkoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der zweiten Abtriebswelle außer Eingriff ist, um eine Übertragung des am Differentialkorb anliegenden Drehmoments auf die zweite Abtriebswelle zu unterbrechen.
-
Eine Idee der vorliegenden Erfindung ist es, im Gegensatz zu bekannten Lösungen, bei denen eine Abtriebswelle mit einem Planetenrad direkt in Eingriff ist, zusätzlich zwischen dem Planetenrad und der Abtriebswelle ein Sonnenrad vorzusehen. Dadurch, dass beispielsweise auf die Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle das erste Sonnenrad aufgesetzt ist, wobei die Innenverzahnung des Sonnenrads mit der Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle in Eingriff ist und wobei die Außenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der Verzahnung des ersten Planetenrads in Eingriff ist, ist das erste Sonnenrad somit dazu ausgebildet, in und aus dem Eingriff mit der ersten Abtriebswelle bewegt zu werden. Somit kann das Differentialgetriebe derart abgekoppelt werden, dass im abgekoppelten Zustand eine Antriebswelle die Planetenräder nicht mehr antreibt. Damit werden Verschleiß und Rasselgeräusche von ohne Last mitlaufenden Getriebekomponenten vermieden.
-
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren.
-
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Sonnenrad von einer gekoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle in Eingriff ist, in eine entkoppelte Stellung bewegbar ist, in welcher die Innenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle außer Eingriff ist. Das erste Sonnenrad und das zweite Sonnenrad können somit bei gerader Stirnverzahnung mit den Planetenrädern auf den Abtriebswellen axial so verschoben werden, dass sie aus einem Kraftschluss mit den Abtriebswellen herausschiebbar sind.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das zweite Sonnenrad von einer gekoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der zweiten Abtriebswelle in Eingriff ist, in eine entkoppelte Stellung bewegbar ist, in welcher die Innenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der zweiten Abtriebswelle außer Eingriff ist. Damit können Schleppverluste maximal reduziert werden, da bei Abkoppelung weder eine E-Maschine noch ein Übersetzungsgetriebe geschleppt werden müssen und auch im Differentialgetriebe selbst keine Reibung entsteht.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass das erste Sonnenrad und das zweite Sonnenrad, vorzugsweise in gleicher Richtung, in Axialrichtung von der gekoppelten Stellung in die entkoppelte Stellung und zurück bewegbar sind. Das Federelement ist somit in der Lage, das erste Sonnenrad in Axialrichtung zu verschieben. Durch Kopplung des ersten Sonnenrads und des zweiten Sonnenrads durch das Verbindungselement wird somit bei Verschieben des ersten Sonnenrads durch das Federelement ebenfalls das zweite Sonnenrad um eine gleiche Distanz verschoben.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass ein Bewegen des ersten Sonnenrads und des zweiten Sonnenrads in eine erste Axialrichtung durch ein das erste Sonnenrad mit einer Federkraft beaufschlagendes Federelement und ein Bewegen des ersten Sonnenrads und des zweiten Sonnenrads in eine zweite Axialrichtung durch einen das zweite Sonnenrad mit einer Axialkraft beaufschlagenden Aktor durchführbar ist, wobei das erste Sonnenrad und das zweite Sonnenrad durch ein Verbindungselement miteinander gekoppelt sind. Der auf das zweite Sonnenrad wirkende Aktor ist somit in der Lage, mittels der gegen die Federkraft des Federelements gerichteten Axialkraft das erste Sonnenrad und das zweite Sonnenrad wieder in eine Ursprungsstellung zurückzustellen.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Länge des zumindest einen ersten Planetenrads derart bemessen ist, dass die Außenverzahnung des ersten Sonnenrads in der gekoppelten Stellung und in der entkoppelten Stellung des ersten Sonnenrads mit der Verzahnung des zumindest einen ersten Planetenrads in Eingriff ist. Das erste Planetenrad und das zweite Planetenrad sind somit so lange ausgebildet, dass die jeweiligen Sonnenräder sowohl in der gekoppelten Stellung als auch in der entkoppelten Stellung stets mit dem jeweiligen Planetenrad in Eingriff sind.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Länge des zumindest einen zweiten Planetenrads derart bemessen ist, dass die Außenverzahnung des zweiten Sonnenrads in der gekoppelten Stellung und in der entkoppelten Stellung des zweiten Sonnenrads mit der Verzahnung des zumindest einen zweiten Planetenrads in Eingriff ist. Die jeweiligen Planetenräder können somit starr bzw. positionsfest im Differentialkorb angeordnet sein und die Sonnenräder können somit, ohne den Eingriff mit den Planetenrädern zu verlieren, aus dem Eingriff mit den Abtriebswellen herausgeschoben und wieder mit den Abtriebswellen in Eingriff gebracht werden.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Geometrie der Verzahnung der ersten Abtriebswelle und eine Geometrie der Außenverzahnung des ersten Sonnenrads derart ausgebildet sind, dass das erste Sonnenrad aus der entkoppelten Stellung verkantungsfrei in die gekoppelte Stellung bewegbar ist. Durch das entsprechende Ausbilden der Geometrie der Außenverzahnung des ersten Sonnenrads kann somit sichergestellt werden, dass unabhängig von einer Winkelstellung der jeweiligen Komponenten zueinander stets ein Einfädeln der jeweiligen Komponenten, d.h. des Sonnenrads, relativ zur Abtriebswelle ermöglicht wird.
-
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist vorgesehen, dass eine Geometrie der Verzahnung der zweiten Abtriebswelle und eine Geometrie der Außenverzahnung des zweiten Sonnenrads derart ausgebildet ist, dass das zweite Sonnenrad aus der entkoppelten Stellung verkantungsfrei in die gekoppelte Stellung bewegbar ist. Durch das entsprechende Ausbilden der Geometrie der Außenverzahnung des zweiten Sonnenrads kann somit sichergestellt werden, dass unabhängig von einer Winkelstellung der jeweiligen Komponenten zueinander stets ein Einfädeln der jeweiligen Komponenten, d.h. des Sonnenrads, relativ zur Abtriebswelle ermöglicht wird.
-
Die Betriebsart kann zum leichteren Einfädeln der Komponenten beispielsweise derart gestaltet sein, dass zuerst ein erstes Einfädeln und dann ein zweites Einfädeln realisiert wird, um das Einfädeln zu erleichtern.
-
Die beschriebenen Ausgestaltungen und Weiterbildungen lassen sich beliebig miteinander kombinieren.
-
Weitere mögliche Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale der Erfindung.
-
Figurenliste
-
Die beiliegenden Zeichnungen sollen ein weiteres Verständnis der Ausführungsformen der Erfindung vermitteln. Sie veranschaulichen Ausführungsformen und dienen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Erklärung von Prinzipien und Konzepten der Erfindung.
-
Andere Ausführungsformen und viele der genannten Vorteile ergeben sich im Hinblick auf die Zeichnungen. Die dargestellten Elemente der Zeichnungen sind nicht notwendigerweise maßstabsgetreu zueinander gezeigt.
-
Es zeigen:
- 1 eine Längsschnittansicht eines Differentialgetriebes für ein Kraftfahrzeug mit gekoppeltem Sonnenrad gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- 2 eine Längsschnittansicht des Differentialgetriebes für das Kraftfahrzeug mit entkoppeltem Sonnenrad gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung;
- 3 eine Querschnittsansicht des in 1 gezeigten Differentialgetriebes für das Kraftfahrzeug in der Schnittebene A-A gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; und
- 4 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben des Differentialgetriebes für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung; und
-
In den Figuren der Zeichnungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder funktionsgleiche Elemente, Bauteile oder Komponenten, soweit nichts Gegenteiliges angegeben ist.
-
1 zeigt eine Längsschnittansicht eines Differentialgetriebes für ein Kraftfahrzeug mit gekoppeltem Sonnenrad gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
-
Das Differentialgetriebe 1 für das Kraftfahrzeug weist einen Differentialkorb 5 auf, in welchem in der in 1 gezeigten Darstellung ein erstes Planetenrad 10, ein zweites Planetenrad 12, ein drittes Planetenrad 30 und ein viertes Planetenrad 32 drehbar gelagert sind. Das erste Planetenrad 10 ist zu dem zweiten Planetenrad 12 in Umfangsrichtung des Differentialkorbs 5 derart versetzt angeordnet, dass eine Verzahnung 10a des ersten Planetenrads 10 mit einer Verzahnung 12a des zweiten Planetenrads 12 zumindest abschnittsweise in Eingriff ist.
-
Des Weiteren ist das dritte Planetenrad 30 zu dem vierten Planetenrad 32 in Umfangsrichtung des Differentialkorbs 5 derart versetzt angeordnet, dass eine Verzahnung 30a des dritten Planetenrads 30 mit einer Verzahnung 32a des vierten Planetenrads 32 zumindest abschnittsweise in Eingriff ist. Aufgrund der gewählten Längsschnittansicht sind lediglich das gezeigte erste bis vierte Planetenrad darstellbar. Bevorzugt weist das Differentialgetriebe 1 für das Kraftfahrzeug jedoch zumindest drei Planetenradpaare auf, wobei ein erstes Planetenradpaar durch das erste Planetenrad 10 und das zweite Planetenrad 12 gebildet ist, ein zweites Planetenradpaar durch das dritte Planetenrad 30 und das vierte Planetenrad 32 gebildet ist und ein drittes Planetenradpaar durch ein (in 1 nicht gezeigtes) fünftes Planetenrad und sechstes Planetenrad gebildet ist. Alternativ kann beispielsweise eine andere Anzahl von Planetenradpaaren in dem Differentialgetriebe 1 für das Kraftfahrzeug vorgesehen werden, wie beispielsweise vier oder mehr Planetenradpaare.
-
Das Differentialgetriebe 1 für das Kraftfahrzeug weist des Weiteren eine im Differentialkorb 5 konzentrisch angeordnete, drehbar gelagerte, erste Abtriebswelle 14 auf, welche zumindest abschnittsweise eine Außenverzahnung 14a aufweist. Das Differentialgetriebe 1 für das Kraftfahrzeug weist überdies ein erstes Sonnenrad 16 auf, welches eine Innenverzahnung 16a und eine Außenverzahnung 16b aufweist, wobei die Innenverzahnung 16a des ersten Sonnenrads 16 mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung 14a der ersten Abtriebswelle 14 in Eingriff ist. Des Weiteren ist die Außenverzahnung 16b des ersten Sonnenrads 16 mit der Verzahnung 10a des ersten Planetenrads 10 in Eingriff.
-
Das Differentialgetriebe 1 für das Kraftfahrzeug weist des Weiteren eine im Differentialkorb 5 konzentrisch angeordnete, drehbar gelagerte, zweite Abtriebswelle 18 auf, welche zumindest abschnittsweise eine Außenverzahnung 18a aufweist. Das Differentialgetriebe 1 für das Kraftfahrzeug weist überdies ein zweites Sonnenrad 20 auf, welches eine Innenverzahnung 20a und eine Außenverzahnung 20b aufweist, wobei die Innenverzahnung 20a des zweiten Sonnenrads 20 mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung 18a der zweiten Abtriebswelle 18 in Eingriff ist. Des Weiteren ist die Außenverzahnung 20b des zweiten Sonnenrads 20 mit der Verzahnung 12a des zweiten Planetenrads 12 in Eingriff.
-
Des Weiteren sind das dritte Planetenrad 30 und das vierte Planetenrad 32 in dem Differentialkorb 5 drehbar gelagert. Das dritte Planetenrad 30 ist zu dem vierten Planetenrad 32 in Umfangsrichtung des Differentialkorbs 5 derart versetzt angeordnet, dass eine Verzahnung 30a des dritten Planetenrads 30 mit einer Verzahnung 32a des vierten Planetenrads 32 zumindest abschnittsweise in Eingriff ist.
-
Des Weiteren ist die Außenverzahnung 16b des ersten Sonnenrads 16 mit der Verzahnung 30a des dritten Planetenrads 30 in Eingriff. Überdies ist die Außenverzahnung 20b des zweiten Sonnenrads 20 mit der Verzahnung 32a des vierten Planetenrads 32 in Eingriff.
-
Das erste Sonnenrad 16 ist in 1 in einer gekoppelten Stellung P1 gezeigt, in welcher die Innenverzahnung 16a des ersten Sonnenrads 16 mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung 14a der ersten Abtriebswelle 14 in Eingriff ist. Ebenso ist das zweite Sonnenrad 20 in einer gekoppelten Stellung P1', in welcher die Innenverzahnung 20a des zweiten Sonnenrads 20 mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung 18a der zweiten Abtriebswelle 18 in Eingriff ist.
-
2 zeigt eine Längsschnittansicht des Differentialgetriebes für das Kraftfahrzeug mit entkoppeltem Sonnenrad gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
-
In 2 ist das erste Sonnenrad 16 in einer entkoppelten Stellung P2 gezeigt, in welcher die Innenverzahnung 16a des ersten Sonnenrads 16 mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung 14a der ersten Abtriebswelle 14 außer Eingriff ist. Des Weiteren ist das zweite Sonnenrad 20 in einer entkoppelten Stellung P2' gezeigt, in welcher die Innenverzahnung 20a des zweiten Sonnenrads 20 mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung 18a der zweiten Abtriebswelle 18 außer Eingriff ist.
-
Das erste Sonnenrad 16 und das zweite Sonnenrad 20 sind, vorzugsweise in gleicher Richtung, in Axialrichtung RA von der gekoppelten Stellung P1, P1' in die entkoppelte Stellung P2, P2' und zurück bewegbar. Ein Bewegen des ersten Sonnenrads 16 und des zweiten Sonnenrads 20 in eine erste Axialrichtung RA1 durch ein das erste Sonnenrad 16 mit einer Federkraft F1 beaufschlagendes Federelement 21 und ein Bewegen des ersten Sonnenrads 16 und des zweiten Sonnenrads 20 in eine zweite Axialrichtung RA2 durch einen das zweite Sonnenrad 20 mit einer Axialkraft F2 beaufschlagenden Aktor ist somit durchführbar. Das erste Sonnenrad 16 und das zweite Sonnenrad 20 sind durch ein Verbindungselement 23 miteinander gekoppelt.
-
Eine Länge L1 des ersten Planetenrads 10 ist derart bemessen, dass die Außenverzahnung 16b des ersten Sonnenrads 16 in der gekoppelten Stellung P1 und in der entkoppelten Stellung P2 des ersten Sonnenrads 16 mit der Verzahnung 10a des ersten Planetenrads 10 in Eingriff ist. Ebenso ist eine Länge L2 des zweiten Planetenrads 12 derart bemessen, dass die Außenverzahnung 20b des zweiten Sonnenrads 20 in der gekoppelten Stellung P1' und in der entkoppelten Stellung P2' des zweiten Sonnenrads 20 mit der Verzahnung 12a des zweiten Planetenrads 12 in Eingriff ist.
-
Eine Geometrie der Verzahnung 14a der ersten Abtriebswelle 14 und eine Geometrie der Außenverzahnung 16b des ersten Sonnenrads sind derart ausgebildet, dass das erste Sonnenrad 16 aus der entkoppelten Stellung P2 verkantungsfrei in die gekoppelte Stellung P1 bewegbar ist. Des Weiteren ist eine Geometrie der Verzahnung der zweiten Abtriebswelle 18 und eine Geometrie der Außenverzahnung 20b des zweiten Sonnenrads 20 derart ausgebildet, dass das zweite Sonnenrad 20 aus der entkoppelten Stellung P2' verkantungsfrei in die gekoppelte Stellung P2 bewegbar ist.
-
3 zeigt eine Querschnittsansicht des in 1 gezeigten Differentialgetriebes für das Kraftfahrzeug in der Schnittebene A-A gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
-
In dem Differentialkorb 5 sind das erste Planetenrad 10, das zweite Planetenrad 12, das dritte Planetenrad 30 und das vierte Planetenrad 32 drehbar gelagert. Das erste Planetenrad 10 ist zu dem zweiten Planetenrad 12 in Umfangsrichtung RU des Differentialkorbs 5 derart versetzt angeordnet, dass die Verzahnung 10a des ersten Planetenrads 10 mit der Verzahnung 12a des zweiten Planetenrads 12 zumindest abschnittsweise in Eingriff ist.
-
Ebenso ist das dritte Planetenrad 30 zu dem vierten Planetenrad 32 in Umfangsrichtung RU des Differentialkorbs 5 derart versetzt angeordnet, dass die Verzahnung 30a des dritten Planetenrads 30 mit der Verzahnung 32a des vierten Planetenrads 32 zumindest abschnittsweise in Eingriff ist.
-
4 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betreiben des Differentialgetriebes für das Kraftfahrzeug gemäß der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
-
Das Verfahren umfasst ein Positionieren S1 des ersten Sonnenrads in einer gekoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle in Eingriff ist, um ein am Differentialkorb anliegendes Drehmoment auf die erste Abtriebswelle zu übertragen.
-
Das Verfahren umfasst des Weiteren ein Positionieren S2 des zweiten Sonnenrads in einer gekoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der zweiten Abtriebswelle in Eingriff ist, um ein am Differentialkorb anliegendes Drehmoment auf die zweite Abtriebswelle zu übertragen.
-
Das Verfahren umfasst überdies ein Positionieren S3 des ersten Sonnenrads in einer entkoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des ersten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der ersten Abtriebswelle außer Eingriff ist, um eine Übertragung des am Differentialkorb anliegenden Drehmoments auf die erste Abtriebswelle zu unterbrechen.
-
Das Verfahren umfasst darüber hinaus ein Positionieren S4 des zweiten Sonnenrads in einer entkoppelten Stellung, in welcher die Innenverzahnung des zweiten Sonnenrads mit der zumindest abschnittsweise ausgebildeten Außenverzahnung der zweiten Abtriebswelle außer Eingriff ist, um eine Übertragung des am Differentialkorb anliegenden Drehmoments auf die zweite Abtriebswelle zu unterbrechen.
-
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele vorstehend beschrieben wurde, ist sie nicht darauf beschränkt, sondern auf vielfältige Art und Weise modifizierbar. Insbesondere lässt sich die Erfindung in mannigfaltiger Weise verändern oder modifizieren, ohne vom Kern der Erfindung abzuweichen.
-
Beispielsweise kann eine Form, Abmessung oder Beschaffenheit der Komponenten des Differentialgetriebes entsprechend jeweiliger baulicher Anforderungen abgeändert werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102013222621 A1 [0006]