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Die Erfindung betrifft eine Reifenkette für einen Fahrzeugreifen, mit wenigstens einem Kettenstrang aus wenigstens zwei ineinandergefügten, ebenen Kettengliedern, die jeweils eine Kettengliedebene aufspannen, wobei die Kettengliedebenen unmittelbar aufeinanderfolgender Kettenglieder des Kettenstranges bei auf den Fahrzeugreifen montierter Reifenkette X- bzw. schragenkreuzförmig zu einer Lauffläche des Fahrzeugreifens ausgerichtet sind.
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Eine derartige Reifenkette ist in der
DE 20 2016 101 308 beschrieben, auf die hiermit vollumfänglich Bezug genommen wird.
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Die vorliegende Erfindung setzt sich zum Ziel, die Traktionseigenschaften einer solchen Reifenkette zu verbessern.
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Gelöst wird diese Aufgabe für die eingangs genannte Reifenkette dadurch, dass unmittelbar aufeinanderfolgende Kettenglieder des Kettenstranges jeweils mit wenigstens einem Gleitschutzelement versehen sind.
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Im Gegensatz zu herkömmlichen Reifenketten, die im montierten Zustand auf der Lauffläche stehende und parallel zur Lauffläche ausgerichtete liegende Kettenglieder aufweist, deren Kettengliedebenen abwechselnd parallel und senkrecht zur Lauffläche verlaufen, erlaubt die X- bzw. schragenkreuzförmige Anordnung der Kettenglieder, jedes Kettenglied des Kettenstranges mit einem Gleitschutzelement zu versehen. Bei herkömmlichen Ketten werden nur die liegenden Kettenglieder, also nur jedes zweite Kettenglied mit einem Gleitschutzelement versehen. Die erfindungsgemäße Anbringung eines Gleitschutzelements an jedem Kettenglied der gedrehten Laufnetzkonfiguration führt zu einem größeren Verschleißvolumen der Reifenkette, weil insgesamt mehr Gleitschutzelemente zur Verfügung stehen. Gleichzeitig ergeben sich bessere Fahreigenschaften, da die Gleitschutzelemente dichter, gleichmäßiger und flexibler über die Lauffläche verteilt sind.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann durch die folgenden jeweils für sich vorteilhaften und beliebig miteinander kombinierbaren Weiterbildungen nochmals verbessert werden.
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Wie in der
DE 20 2016 101 308 beschrieben ist, kann in bevorzugt jedes Ende des Kettenstranges ein in sich verdrehtes Kettenglied eingehängt sein, dessen dem Kettenstrang zugewandter eine Abschnitt gegenüber dem anderen gegenüberliegenden, vom Kettenstrang abgewandten Abschnitt verdreht ist. Die Verdrehung beträgt zwischen etwa 35° und etwa 55°, bevorzugt etwa 45°.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann sich das Gleitschutzelement bei auf dem Fahrzeugreifen montierter Reifenkette auf der Lauffläche abstützen, so dass die Neigung des jeweiligen Kettengliedes zur Lauffläche und die X-förmige Anordnung der Kettenglieder stabilisiert werden. Eine großflächige und damit verschleißmindernde Auflage des Kettenstranges auf der Lauffläche ergibt sich, wenn sich auf der Lauffläche sowohl die Kettenglieder als auch die Gleitschutzelemente abstützen.
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Um die Herstellkosten zu senken, sind die Gleitschutzelemente unmittelbar aufeinanderfolgender Kettenglieder bevorzugt identisch ausgestaltet.
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Der Kettenstrang ist bevorzugt aus Rundstahl- und/oder Profilstahlkettengliedern zusammengesetzt, die an ihren in einer Längsrichtung des Kettenstranges gelegenen Enden gebogene Buge aufweisen, die miteinander durch zwei parallele Schenkel verbunden sind. Die beiden Buge eines Kettengliedes sind bei dieser Ausgestaltung durch zwei parallele, voneinander beabstandete Schenkel miteinander verbunden, die sich in Längsrichtung des Kettenstranges erstrecken.
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Jedes der Kettenglieder kann in seinem zwischen den beiden benachbarten Kettengliedern liegenden Bereich mit dem Gleitschutzelement versehen sein. Insbesondere kann das Gleitschutzelement mit den beiden Schenkeln verbunden sein und dadurch gut stabilisiert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung können die Gleitschutzelemente eine dem jeweiligen Kettenglied zugewandte Basis aufweisen, die an dem jeweiligen Kettenglied, insbesondere den beiden Schenkeln des jeweiligen Kettenglieds, anliegt und/oder mit diesem stoffschlüssig, beispielsweise durch Verschweißen, verbunden ist. Die Basis erlaubt eine exakte Ausrichtung der Gleitschutzelemente während der Montage.
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Die Gleitschutzelemente können ferner auf ihrer von der Lauffläche des Fahrzeugreifens weg weisenden Seite mit einem bevorzugt geraden Traktionsabschnitt versehen sein, der in einem Winkel zwischen etwa 35° und etwa 55°, bevorzugt um etwa 45° zur Basis verläuft. Der Traktionsabschnitt kann insbesondere bei montierter Reifenkette in etwa parallel zur Lauffläche des Fahrzeugreifens verlaufen. Der Traktionsabschnitt gräbt sich beim Abrollen des Fahrzeugreifens in den Untergrund ein. Er weist bevorzugt wenigstens eine gerade Traktionskante auf. Die Traktionskante verläuft bevorzugt quer oder zumindest in einem stumpfen Winkel zur Abrollrichtung des Reifens, um die Traktionswirkung auf härterem Untergrund wie Eis zu erhöhen. Anstelle eines geraden Traktionsabschnittes kann auch ein konkaver oder konvexer oder gewellter Traktionsabschnitt eingesetzt werden. Der Traktionsabschnitt bzw. die Traktionskante liegt beim Abrollen bevorzugt gerade auf dem Untergrund des Reifens auf.
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Bevorzugt ragen die Gleitschutzelemente bei montierter Reifenkette zumindest auf der von der Lauffläche abgewandten Seite nicht über die Kettenglieder hinaus. Die Höhe der auf der Lauffläche aufliegenden Reifenkette wird bevorzugt durch die Kettenglieder bestimmt. So kann die Reifenkette auch in Reifenkästen montiert werden, die nur wenig Raum bieten. Wenn das Gleitschutzelement symmetrisch ausgebildet ist, kann die Reifenkette bei Verschleiß einfach gewendet werden. Falls ausreichend Raum im Reifenkasten vorhanden ist, können die Gleitschutzelemente natürlich auch die Kettenglieder überragen.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung weist das Gleitschutzelement auf der von der Lauffläche abgewandten Seite des jeweiligen Kettenglieds eine Polygonform, insbesondere eine Dreiecksform auf. Um den Rollwiderstand weiter zu erhöhen, wird die Polygonform von einem plattenförmigen Abschnitt des Gleitschutzelements gebildet. Die Ecken des Polygons können abgerundet sein, um beispielsweise bei einer Montage der Reifenkette die Verletzungsgefahr und beim Rollen auf einer Asphaltstraße deren Beschädigung zu minimieren.
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Bei Verwendung einer Dreiecksform ist eine gleichschenklige und insbesondere symmetrische Ausgestaltung von Vorteil, so dass das Gleitschutzelement einfacher montiert werden kann. Die beiden gleichlangen Schenkel verlaufen dabei bevorzugt weg vom Kettenglied. Die Basis des Dreiecks liegt bevorzugt auf den Schenkeln des jeweiligen Kettengliedes auf bzw. ist mit diesen zusammengefügt.
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Das Gleitschutzelement kann, um die Montage zu vereinfachen, wenigstens eine Aufnahme aufweisen, in die wenigstens ein Schenkel des Kettenglieds eingesetzt ist. Durch die Aufnahme lässt sich das Gleitschutzelement vor der Montage exakt auf dem jeweiligen Kettenglied zentrieren. Die Aufnahme kann sich senkrecht zur Kettengliedebene oder parallel zur Kettengliedebene öffnen.
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Das Gleitschutzelement kann mehrteilig aufgebaut sein, wobei die Teile bevorzugt stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Ist eine Aufnahme vorhanden, insbesondere eine sich parallel zur Kettengliedebene öffnende Aufnahme, so kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung die Aufnahme von zwei zusammengefügten Teilen des Gleitschutzelements gebildet sein. Alternativ oder zusätzlich kann die Aufnahme auch durch einen plastisch verformten Abschnitt des Gleitschutzelements gebildet sein.
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Das Gleitschutzelement kann ferner mit wenigstens einem Abschnitt durch das Kettenglied hindurch reichen. Dies erhöht die Fläche, die für eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Kettenglied und dem Gleitschutzelement zur Verfügung steht, und führt zu einer festen Verbindung zwischen Kettenglied und Gleitschutzelement.
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Bevorzugt umgreift das Gleitschutzelement das Kettenglied auf der der Lauffläche zugewandten Seite, beispielsweise unter Bildung der Aufnahme.
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Das Gleitschutzelement kann auf der der Lauffläche zugewandten Seite des Kettenglieds zur Lauffläche hin überstehen. Der überstehende Bereich kann sich zwischen den beiden Schenkeln hindurch erstrecken. Auch diese Maßnahme führt zu einer festeren Verbindung zwischen Kettenglied und Gleitschutzelement. Mit dem überstehenden Bereich kann sich das Gleitschutzelement zumindest bei Belastung, beispielsweise im Bereich der Reifenaufstandsfläche, am Reifen abstützen und so die Belastung des Kettenstranges verringern. Das Gleitschutzelement kann auf den beiden Seiten des Kettengliedes gleich ausgestaltet sein, so dass die Reifenkette bzw. der Kettenstrang beidseitig verwendet werden kann.
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Auf der zur Lauffläche hin gerichteten Seite des Kettenglieds kann das Gleitschutzelement polygonal, insbesondere dreiecksförmig ausgestaltet sein.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung kann das Gleitschutzelement auf der zur Lauffläche hin gerichteten Seite des Kettenglieds plastisch verformt sein und insbesondere um wenigstens einen Schenkel des Kettenglieds gelegt bzw. gebogen sein.
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Das Gleitschutzelement kann zumindest bereichsweise beispielsweise aus Blechmaterial ausgestanzt, ausgeschnitten und/oder gesenkgeschmiedet sein, so dass eine große Anzahl von Gleitschutzelementen kostengünstig hergestellt werden können.
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Um die Traktion weiter zu erhöhen, kann das Gleitschutzelement auf seiner von der Lauffläche abgewandten Seite, insbesondere am Traktionsabschnitt, mit wenigstens einem Stollen versehen sein. Der Stollen steht bevorzugt in Richtung weg von der Lauffläche ab.
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Um ein besonders einfach aufgebautes Gleitschutzelement zu erhalten, kann dieses stabförmig sein. Eine Längserstreckung der Stabform kann sich quer zu den beiden Schenkeln eines Kettengliedes erstrecken und mit beiden Schenkeln verbunden sein. Das stabförmige Gleitschutzelement kann auf den Schenkeln eines Kettengliedes liegend angeordnet und beispielsweise durch Schweißstellen stoffschlüssig mit den Schenkeln verbunden sein.
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Ein stabförmiges Gleitschutzelement kann an seinen Enden bündig mit den Schenkeln eines Kettengliedes abschließen oder über diese hinausragen.
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Bevorzugt ragt ein Ende des Stabes seitlich über das Kettenglied hinaus und bildet dadurch einen Stollen. Der Stollen kann sich von der der Lauffläche abgewandten Seite des Kettengliedes von diesem wegerstrecken. Weist das Gleitschutzelement einen solchen Stollen auf, so besitzt es insgesamt die Form eines gebogenen oder abgewinkelten Stabes. Dabei kann der die beiden Schenkel miteinander verbindende Teil des Stabs geradlinig sein. Der abgewinkelte Teil, der den Stollen bildet, kann sich von einem der Schenkel des Kettengliedes weg erstrecken.
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Das Gleitschutzelement kann also im Bereich eines Knicks bzw. einer Biegung an einem der Kettenglieder anliegen und mit diesem verbunden sein. Bevorzugt weist das stabförmige Gleitschutzelement einen runden Querschnitt auf. Jedoch sind auch andere geeignete Querschnitte, beispielsweise polygonartige oder halbrunde Querschnitte möglich. Ebenfalls bevorzugt weist das stabförmige Gleitschutzelement im Querschnitt einen Durchmesser auf, welcher in etwa dem Durchmesser eines Schenkels des Kettengliedes entspricht.
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Im Folgenden ist die Erfindung anhand von beispielhaften Ausführungsformen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Die bei den einzelnen Ausführungsformen unterschiedlichen Merkmale können nach Maßgabe der obigen Ausführungen beliebig miteinander kombiniert werden. So kann beispielsweise bei einer Ausführungsform auf ein bestimmtes Merkmal verzichtet werden, wenn es auf dessen technischen Effekt im Rahmen einer bestimmten Anwendung nicht ankommen sollte. Umgekehrt kann ein Merkmal eines anderen Ausführungsbeispiels bei einem Ausführungsbeispiel übernommen werden, wenn es auf den technischen Effekt dieses Merkmals des anderen Ausführungsbeispiels ankommen sollte.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Perspektivdarstellung eines ersten Ausführungsbeispiels eines Kettenstranges mit Gleitschutzelementen für die erfindungsgemäße Reifenkette;
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2 eine schematische Perspektivdarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Kettenstranges mit Gleitschutzelementen für die erfindungsgemäße Reifenkette;
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3 eine schematische Draufsicht auf ein weiteres Gleitschutzelement;
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4 eine schematische Perspektivdarstellung eines dritten Ausführungsbeispiels eines Kettenstranges mit Gleitschutzelementen für die erfindungsgemäße Reifenkette;
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5 eine schematische Draufsicht auf ein Gleitschutzelement der 4;
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6 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Gleitschutzelements für die erfindungsgemäße Reifenkette;
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7 eine schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Gleitschutzelements für die erfindungsgemäße Reifenkette;
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8 eine schematische Perspektivdarstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Kettenstranges mit Gleitschutzelementen für die erfindungsgemäße Reifenkette;
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9 eine schematische Draufsicht auf ein Gleitschutzelement der 8.
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Zunächst werden Aufbau und Funktion einer erfindungsgemäßen Reifenkette 1 anhand der 1 erläutert.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Kettenstranges 2 der Reifenkette 1, der X- bzw. schragenkreuzförmig auf einer Lauffläche 3 eines hier nicht dargestellten Fahrzeugreifens aufliegt.
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Die X-förmige Auflage bedeutet, dass die Kettengliedebenen 4 aufeinanderfolgender Kettenglieder 5 in einem spitzen Winkel 6 zur Lauffläche 3 liegen, wobei sich dieser Winkel im Wesentlichen quer zu einer Längsrichtung 7 des Kettenstranges in Richtung zum Kettenstrang 2 hin öffnet. Somit liegt jedes Kettenglied 5 des Kettenstranges 2 auf der Lauffläche 3 auf. Der Winkel 6 beträgt zwischen 35° und 55°, bevorzugt zwischen 45° und 50°.
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Die X- oder schragenkreuzförmige Anordnung wird durch wenigstens ein Endglied 8 am Ende des Kettenstranges 2 erreicht, das in sich verdreht ist. Während die Kettenglieder 5 des Kettenstranges 2 im Wesentlichen eben ausgestaltet sind, so dass die in Längsrichtung 7 an den Enden 9 eines Kettengliedes 5 gelegenen Buge 10 und die an den Seiten 11 der Kettenglieder gelegenen Schenkel 12 die Kettengliedebene 4 aufspannen, sind die Buge 10 eines Endgliedes 8 um etwa 35° bis 55°, vorzugsweise um etwa 45° gegeneinander verdreht. Die Verdrehung stellt sicher, dass der Kettenstrang 2 die erforderliche Vororientierung erhält, so dass die Kettengliedebenen 4 aufeinanderfolgender Kettenglieder 5 in Längsrichtung 7 betrachtet schragenkreuzförmig auf der Lauffläche 3 aufliegen.
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Wie 1 zeigt, sind wenigstens einige unmittelbar aufeinanderfolgende Kettenglieder 5 des Kettenstranges 2 mit Gleitschutzelementen 15 versehen. Die Gleitschutzelemente sind an den Schenkeln 12 der Kettenglieder 5 vorzugsweise stoffschlüssig, wie beispielsweise durch Schweißen befestigt. Die Gleitschutzelemente 15 stehen wenigstens an der von der Lauffläche 3 weg weisenden Seite 16 eines jeden Kettengliedes seitlich über das Kettenglied 5 hinaus.
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Auch an der zur Lauffläche weisenden Seite 17 eines Kettengliedes 5 können sich die Gleitschutzelemente 15 seitlich jenseits des Kettengliedes 5 erstrecken, so dass bei montierter Reifenkette 1 sich das Gleitschutzelement 15 an seiner zur Lauffläche 3 weisenden Seite 17 auf der Lauffläche 3 abstützt. Dies ergibt auf der Lauffläche 3 einen größere Auflagefläche des Kettenstranges 2, der sowohl auf den Kettengliedern 5 also auch auf den Gleitschutzelementen 15 aufliegt. Der Reifen unterliegt dadurch einem geringeren Verschleiß.
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Die Gleitschutzelemente 15 in der Ausgestaltung gemäß 1 weisen eine zur Kettengliedebene 4 des jeweiligen Kettengliedes 5, auf dem sie befestigt sind, parallele Traktionskante 18 auf, die abgerundet, beispielsweise ballig geformt sein kann. Die dem jeweiligen Kettenglied 5 zugewandte Seite kann gebogen sein. Die Gleitschutzelemente 15 sind plättchen- bzw. scheibenförmig, wobei ihre Ebene 19 quer zur Kettengliedebene 4 des jeweiligen Kettengliedes verläuft.
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Die Gleitschutzelemente 15 sind am jeweiligen Kettenglied 5 zwischen den beiden benachbarten Kettengliedern angebracht.
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Die Gleitschutzelemente 15 können aus einem Blechmaterial geschnittene oder gestanzte Teile oder gesenkgeschmiedete Teile sein.
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Der von der Lauffläche 3 am weitesten beabstandete Teil eines montierten Kettenstranges 2 wird bei der Ausgestaltung der 1 von Ecken 20 der Gleitschutzelemente 15 gebildet, so dass die Gleitschutzelemente 15 trotz der platten- oder plättchenförmigen Ausgestaltung sich wie Stollen mit hoher Flächenpressung in den Untergrund drücken können. Die Ecken 20 bilden ein Ende der Traktionskante 18 und können bei aufeinanderfolgenden Kettenglieder 5 abwechselnd links und rechts außermittig des Kettenstranges 2 oder in Längsrichtung 7 mittig fluchtend angeordnet sein. Die plättchenartige Ausgestaltung erhöht die Traktion aufgrund einer leichten Schaufelwirkung.
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Da bei der Ausgestaltung gemäß 1 jedes einzelne Kettenglied mit einem Gleitschutzelement 15 versehen ist, bietet die Reifenkette 1 ein größeres Verschleißvolumen und somit längere Standzeiten im Vergleich zu einem herkömmlichen Kettenstrang mit stehenden und liegenden Kettengliedern. Durch den gleichmäßigeren und hochfrequenteren Eingriff der Gleitschutzelemente 15 in den Untergrund bei rollender Reifenkette verbessern sich zudem die Fahreigenschaften.
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Anstelle oder zusätzlich zu der in 1 dargestellten Verschweißung der Gleitschutzelemente 15 mit den jeweiligen Kettengliedern 5 können die Gleitschutzelemente 15 auch durch das sie haltende Kettenglied 5 durchgesteckt und/oder um das Kettenglied 5 herum verformt werden, um sie gegen Herausfallen oder Verrutschen zu sichern. Außerdem können unterschiedliche Formen von Gleitschutzelementen 15 an einem Kettenstrang 2 oder in einer Reifenkette 1 verwendet werden.
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Dies ist nachstehend mit Bezug auf die 2 bis 7 erläutert, in denen weitere Ausführungsbeispiele der Gleitschutzelemente 15 gezeigt sind. Die einzelnen Elemente der unterschiedlichen Ausführungsbeispiele können beliebig miteinander kombiniert werden. Eine Reifenkette 1 bzw. ein Kettenstrang 2 kann mit unterschiedlichen Gleitschutzelementen 15 versehen sein.
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Die Gleitschutzelemente 15 der 2 sind im Unterschied zu den Gleitschutzelementen 15 der 1 auf der von der Lauffläche 3 weg weisenden Seite 16 als Polygon 25, insbesondere als Dreieck 27 ausgestaltet, wobei die Ebene 19 der Polygone 25 quer zur Längsrichtung 7 des Kettenstranges 2 und quer zur Kettengliedebene des jeweiligen Kettengliedes 5 verläuft. Der Traktionsabschnitt 26 eines Polygons 25, mit dem das Gleitschutzelement 15 auf dem Untergrund abrollte, wird von der weg von der Lauffläche 3 weisenden Traktionskante 18 des Polygons gebildet. Die Traktionskante 18 verläuft bei montierter Reifenkette 1 bevorzugt nahezu parallel zur Lauffläche 3.
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Die Dreiecke 27 sind bevorzugt gleichschenklig mit einem Basiswinkel zwischen etwa 35° und etwa 55°, vorzugsweise etwa 45°. Die Dreiecke 27 sind mit ihrer Basis 28 einfach auf das jeweilige Kettenglied 5 geschweißt.
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3 zeigt ein weiteres Beispiel eines Gleitschutzelements 15.
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Das Gleitschutzelement 15 weist die Form eines gleichschenkligen Dreiecks 27 auf, wobei die Basis 28 des Dreiecks 27 mit dem Kettenglied 5 (2) verbunden ist. Das Gleitschutzelement 15 weist an seiner Basis wenigstens eine Aufnahme 29 auf, in der die Schenkel 12 des Kettengliedes vorzugsweise in einer Presspassung aufgenommen werden. Wie 3 zeigt, kann für jeden Schenkel 12 des Kettengliedes eine separate Aufnahme 29 vorgesehen sein, so dass ein zwischen den beiden Aufnahmen liegender Vorsprung 30 zwischen die beiden Schenkel 12 ragt.
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Die Ecken 20 des Polygons 25 bzw. Dreiecks 27 können abgerundet sein. Der Rundungsradius 31 der Ecken 20 ist bevorzugt größer als ein Rundungsradius 32 der Kanten.
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Damit die Traktionskante 18 des Traktionsabschnitts 26 in etwa parallel zur Lauffläche 3 und damit bei montierter Reifenkette 1 parallel zum Untergrund ausgerichtet ist, beträgt der Winkel 33 zwischen der Kante 26 und der Basis 28 zwischen 35° und 55°, bevorzugt etwa 45°.
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Die Aufnahme 29 für die Schenkel 12 (2) öffnet sich quer zur Kettengliedebene 4, so dass die Gleitschutzelemente 15 quer zur Kettengliedebene 4 auf die Schenkel 12 gesteckt werden können. Die Aufnahmen 29 können mit Rastvorsprüngen 34 versehen sein, so dass die Gleitschutzelemente 15 formschlüssig auf den Kettengliedern gehalten werden.
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4 zeigt einen Kettenstrang 2 mit einer weiteren Variante von Gleitschutzelementen 15, die auf der in 3 dargestellten Ausgestaltung basieren und in 5 im Detail dargestellt sind. Die Gleitschutzelemente 15 sind mit wenigstens einem Stollen 40 versehen, der sich von dem Traktionsabschnitt 26 bzw. der Traktionskante 18 des Gleitschutzelements 15 von der Lauffläche 3 weg erstreckt. Insbesondere kann ein Stollen 40 mittig auf der Kante 26 sitzen. Der Stollen 40 kann monolithisch mit dem Gleitschutzelement 15 ausgeformt oder nachträglich am Gleitschutzelement 15 angebracht sein, wie 5 zeigt.
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Bei montierter Reifenkette 1 liegen die Stollen 40 in Längsrichtung 7 des Kettenstranges nahezu ausgerichtet hintereinander.
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Das Gleitschutzelement 15 kann sich in weiteren Ausgestaltungen durch das Kettenglied 5 hindurch erstrecken und Aufnahmen 29 bilden, die sich parallel zur Kettengliedebene 4 öffnen. Dadurch hintergreift das Gleitschutzelement 15 die Schenkel 12 und ist, sofern es nicht zusätzlich auf dem Kettenglied 5 verschweißt ist, bereits formschlüssig ausreichend gegen Abfallen gesichert. Eine solche durchgesteckte, formschlüssig gesicherte Ausgestaltung bietet sich an, wenn für das Gleitschutzelement Materialien verwendet werden, die nicht mit dem Kettenglied 5 verschweißt werden können, wie beispielsweise Gleitschutzelemente aus Hartgummi oder Kunststoffen. Außerdem verhindert eine Beweglichkeit des Gleitschutzelements 15 gegenüber dem jeweiligen Kettenglied 5 Beschädigungen, weil das Gleitschutzelement 15 bei starker Belastung Ausweichbewegungen ausführen kann.
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Wie 6 zeigt, kann das Gleitschutzelement 15 auch mehrteilig, insbesondere zweiteilig ausgestaltet sein. Die Verbindungsstelle 41 zwischen den beiden Teilen 42 des Gleitschutzelements 5 liegt im Bereich der Aufnahmen 29, so dass zum Anbringen des Gleitschutzelements am Kettenglied 5 zunächst das eine Teil 42 durch das Kettenglied 5 gesteckt wird und dann mit dem anderen Teil 42 verbunden, beispielsweise verschweißt wird. Auf der von der Lauffläche 3 weg weisenden Seite 16 kann ein solches Gleitschutzelement 15 wieder in Form eines Polygons 25, insbesondere eines Dreiecks 27, ausgebildet sein. Es bietet sich an, auch auf der der Lauffläche zugewandten Seite 17 eine Dreiecksform zu wählen, so dass eine Auflagekante 43 entsteht, auf der sich das Gleitschutzelement 15 bei montierter Reifenkette 1 auf der Lauffläche 3 großflächig abstützen kann.
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Wie 7 zeigt, kann ein durch ein Kettenglied 5 durchgestecktes Gleitschutzelement 15 auch durch plastische Verformung am Kettenglied 5 gesichert werden. Hierbei wird wenigstens ein Biegeabschnitt 44 auf der zur Lauffläche 3 weisenden Seite 17 des Gleitschutzelements 15 um den jeweiligen Schenkel 12 gebogen, so dass wieder eine sich parallel zur Kettengliedebene 4 öffnende Aufnahme 29 entsteht. Zum Einstecken des Gleitschutzelements 15 in das Kettenglied 5 sind die Biegeabschnitte 44 im Wesentlichen parallel zueinander ausgerichtet.
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Die 8 und 9 zeigen eine weitere vorteilhafte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Reifenkette 1 mit einem Gleitschutzelement 15. Der Kürze halber ist nur auf die Unterschiede zu den vorher beschriebenen Ausführungsformen eingegangen.
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Die Gleitschutzelemente 15 weisen jeweils einen Stollen 40 auf, wie beispielsweise bei der mit Bezug auf die 5 beschriebenen Ausführungsform. Jedoch ist hier auf die Dreiecksform verzichtet. Die Gleitschutzelemente 15 weisen insgesamt eine Stabform auf, wobei eine Längsrichtung 46 der Stabform quer zu den Schenkeln 12 des jeweiligen Kettengliedes 5 verläuft.
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Das Gleitschutzelement liegt an der von der Lauffläche weg weisenden Seite 16 des Kettengliedes 5 an. Bevorzugt ist das Gleitschutzelement 15 stoffschlüssig, beispielsweise durch Schweißen, mit dem Kettenglied 5 verbunden.
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Der Stollen 40 kann durch Abbiegen oder Abknicken eines Abschnittes des Gleitschutzelements 5 gebildet sein.
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Bevorzugt ragt der Stollen 40 in Längsrichtung 46 über die Schenkel 12 des Kettengliedes 5 hinaus. Er erstreckt sich nach oben von dem Kettenglied 5 weg. Bevorzugt erstreckt sich der Stollen 40 dabei in einem Winkel 48 zur Längsrichtung 46, der zwischen 30° und 60° beträgt.
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Bevorzugt ist das Gleitschutzelement 15 im Bereich 50, in dem sich der Knick 52 oder eine Biegung in Längsrichtung 46 erstreckt, mit einem Schenkel 12 des Kettengliedes 5 verbunden.
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Am dem dem Stollen 40 gegenüberliegenden Ende 54 des Gleitschutzelements 15 schließt das Gleitschutzelement 15 in Längsrichtung 46 bevorzugt bündig mit dem auf dieser Seite befindlichen Schenkel 12 des Kettengliedes 5 ab. Das Gleitschutzelement 15 kann aber auch über den Schenkel 12 überstehen oder alternativ dazu nicht ganz bis zu dessen Ende in Längsrichtung 46 heranreichen.
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Bevorzugt weist das Gleitschutzelement 15 quer zur Längsrichtung 46 einen kreisrunden Querschnitt auf. Es sind jedoch auch andere Querschnitte, beispielsweise polygonale, möglich.
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Bei einer Reifenkette 1, deren Kettenglieder 5 mit den stabförmigen Gleitschutzelementen 15 versehen sind, ist die Ausrichtung der Stollen 40 bevorzugt alternierend angeordnet, d.h. bei zwei aufeinanderfolgenden Kettengliedern 5 weist der Stollen 40 jeweils in die entgegengesetzte Richtung.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Reifenkette
- 2
- Kettenstrang
- 3
- Lauffläche
- 4
- Kettengliedebene
- 5
- Kettenglied
- 6
- spitzer Winkel
- 7
- Längsrichtung des Kettenstranges
- 8
- Endglied
- 9
- Enden eines Kettengliedes
- 10
- Buge eines Kettengliedes
- 11
- Seiten eines Kettengliedes
- 12
- Schenkel eines Kettengliedes
- 15
- Gleitschutzelement
- 16
- von der Lauffläche weg weisende Seite des Kettengliedes
- 17
- zur Lauffläche weisende Seite eines Kettengliedes
- 18
- Traktionskante
- 19
- Ebene eines Gleitschutzelements
- 20
- Ecke eines Gleitschutzelements
- 25
- Polygon
- 26
- Traktionsabschnitt
- 27
- Dreieck
- 28
- Basis des Gleitschutzelements
- 29
- Aufnahme
- 30
- Vorsprung
- 31
- Rundungsradius der Ecken
- 32
- Rundungsradius der Kanten
- 33
- Winkel zwischen Traktionskante und Basis
- 34
- Rastvorsprung
- 40
- Stollen
- 41
- Verbindungsstelle zwischen Teilen eines Gleitschutzelements
- 42
- Teil eines Gleitschutzelements
- 43
- Auflagekante eines Gleitschutzelements
- 44
- Biegeabschnitt eines Gleitschutzelements
- 46
- Längsrichtung der Stabform
- 48
- Winkel
- 50
- Knickbereich
- 52
- Knick
- 54
- dem Stollen gegenüberliegendes Ende
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202016101308 [0002, 0007]
- DE 202016101308 U [0045]