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Die Erfindung betrifft ein Wäschebehandlungsgerät mit einem Gehäuse, einem Behandlungsraum für zu behandelnde Wäschestücke, einer Steuereinheit, einer Türeinheit zum Öffnen und Verschließen des Behandlungsraums, wobei die Türeinheit einen den Behandlungsraum abschließenden Türeinsatz aufweist, der ein transparentes Material enthält. Die Erfindung betrifft außerdem ein Verfahren zum Betrieb dieses Wäschebehandlungsgerätes.
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Wäschebehandlungsgeräte wie Waschmaschinen und Trockner haben im Allgemeinen eine Trommel als Behandlungsraum für Wäschestücke, welcher durch eine Türeinheit zugänglich ist. Dabei besteht die Türeinheit, d.h. das Fenster zur Trommel, in der Regel aus einem Kunststoffrahmen mit einem damit verbundenen durchsichtigen Glas. Die Verbindung von Rahmen und Glas kann dabei durch Verschrauben, Kleben, Verschweißen oder durch Umspritzen erfolgen. Eine solche Verbindung erlaubt die Verwendung verschiedener Gläser sowie auch eine elektrische Ansteuerung der Türeinheit und eines darin verwendeten Glases.
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Zur Bedienung von Haushaltsgeräten wie Waschmaschinen, Trocknern oder Herden, ist es in den letzten Jahren zunehmend beliebter geworden, externe berührungsempfindliche Bedieneinrichtungen zu verwenden. Eine solche berührungsempfindliche Bedieneinrichtung kann beispielsweise ein Smartphone oder auch ein Tabletcomputer sein. Diese weisen in der Regel einen Touchscreen auf, welcher eine Anzeigeeinrichtung mit einer Bedieneinrichtung kombiniert. Die Bedienung des Haushaltsgeräts findet dann meist über eine App statt. Obwohl auf diese Weise eine rasche Bedienung des Haushaltsgeräts möglich ist, sind die auf Smartphones und Tabletcomputern zur Verfügung stehenden Touchscreens meist sehr klein. Die in Haushaltsgeräten zur Verfügung stehende Technik ist über die Jahre jedoch immer ausgefeilter und die Bedienung somit immer komplexer geworden. Die übersichtliche Darstellung von komplexen Inhalten auf kleinen Touchscreens stellt daher eine Herausforderung dar. Es wäre somit wünschenswert, zusätzlich eine Möglichkeit an einem Haushaltsgerät bereitzustellen, komplexe Inhalte auf einer größeren Fläche darzustellen.
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Die Veröffentlichung
WO 2010/128729 A2 beschreibt eine Waschmaschine, umfassend ein Gehäuse, welches das äußere Erscheinungsbild der Waschmaschine bildet und eine Öffnung beinhaltet. Eine Trommel ist innerhalb des Gehäuses drehbar gelagert und wird mit Wäsche durch die Öffnung bestückt. Das Gehäuse weist außerdem eine Tür zum Öffnen und Verschließen der Öffnung auf, wobei eine Anzeigeeinheit zur Darstellung von Waschinformationen an der Tür bereitgestellt ist.
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Die Veröffentlichung
WO 2006/021936 A1 beschreibt ein Haushaltsgerät, umfassend ein Gehäuse, eine Tür, welche an dem Gehäuse angebracht ist und einem Benutzer den Zugang zum Inneren des Gehäuses ermöglicht, und ein Fenster, welches am Gehäuse und/oder an der Tür positioniert ist und es einem Benutzer erlaubt, das Innere des Gehäuses zu beobachten. Eine Anzeigeeinheit ist auf dem Fenster angebracht, welche es dem Benutzer erlaubt, gleichzeitig das Innere des Gehäuses durch das Fenster und die von einer Steuerkarte zur Steuerung des Haushaltsgerätes gelieferten Daten zu beobachten.
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Die Veröffentlichung
GB 2511360 beschreibt eine Wäschebehandlungsmaschine, insbesondere eine Waschmaschine und einen Trockner. Eine Trommel für Wäschestücke ist vorhanden mit einem Fenster – oder Glassteil, welches die Sicht in die Trommel gestattet. Zumindest ein Teil davon weist thermochrome Eigenschaften auf. Dabei kann das Glas als solches thermochrome Eigenschaften haben oder ein Sticker oder ein Film, welche thermochrome Eigenschaften hat, kann auf das Glas geklebt sein. Beispielsweise kann die Tür zumindest teilweise aus einem Material wie einem synthetischen Plastik gebildet sein, welches darin einen Farbstoff mit thermochromen Eigenschaften enthält.
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Das
US-Patent Nr. 5,451,932 beschreibt eine Methode und Mittel zur Angabe des Zustandes eines Haushaltsgerätes. Ein Apparat zur Anzeige von Änderungen zwischen ersten und zweiten Betriebsbedingungen in einem Haushaltsgerät umfasst unter anderem ein längliches thermisch leitfähiges Substrat, welches in einer wärmeübertragenden Beziehung zu und benachbart zu einem ersten Heizgerät angeordnet ist, um von diesem erzeugte thermische Energie zu erhalten und weiterzuleiten, sowie ein temperaturempfindliches Material auf diesem Substrat, welches in der Lage ist, seine Erscheinung als Reaktion auf Änderungen in der Temperatur des leitfähigen Substrates zu ändern. Das temperaturempfindliche Material beinhaltet insbesondere ein thermochromes Material. In Ausführungsformen ist unter der Schicht des thermochromen Materials ein gefärbtes Material, wobei das thermochrome Material opak sein kann, um die Betrachtung des gefärbten Materials zu verhindern, wenn es unter eine Schwelltemperatur abgekühlt wird, und transparent werden kann, um die Betrachtung des gefärbten Materials zu ermöglichen, wenn es über diese Schwelltemperatur erhitzt wird.
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Die Veröffentlichung
KR 20140125996 A beschreibt einen Kühlschrank, welcher seine äußere Erscheinung hin zu transparent oder opak ändern kann, indem eine elektrochrome Vorrichtung verwendet wird. Die elektrochrome Vorrichtung umfasst eine erste transparente Elektrode, welche innerhalb einen ersten transparenten Substrates angeordnet ist, eine erste elektrochrome Schicht, welche in der ersten Elektrode positioniert ist, eine zweite transparente Elektrode, welche innerhalb eines zweiten transparenten Substrates positioniert ist, welches dem ersten Substrat gegenüberliegt, und eine Elektrolytschicht zwischen der ersten und der zweiten elektrochromen Schicht. Da zur Betrachtung des Inneren somit die Tür nicht geöffnet werden muss, wird auf diese Weise ein Energieverlust verhindert.
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Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Wäschebehandlungsgerät mit einer verbesserten Anzeigevorrichtung bereitzustellen. Dabei sollte insbesondere ermöglicht werden, die Sicherheit bei Bedienung und Betrieb des Haushaltsgerätes zu erhöhen, sowie die Darstellung von Informationen auf der Anzeigevorrichtung benutzerfreundlicher zu machen. Vorzugsweise sollte auch die Möglichkeit für die Verwendung verschiedener Designelemente beim Betrieb des Wäschebehandlungsgerätes geschaffen werden. Aufgabe der Erfindung war es außerdem, ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Wäschebehandlungsgeräts bereitzustellen.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Wäschebehandlungsgerät sowie ein hierfür geeignetes Verfahren mit den Merkmalen der entsprechenden unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgeräts sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den jeweiligen abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgeräts entsprechen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens und umgekehrt, auch wenn dies hierin nicht explizit festgestellt ist.
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Gegenstand der Erfindung ist somit ein Wäschebehandlungsgerät mit einem Gehäuse, einem Behandlungsraum für zu behandelnde Wäschestücke, in der Regel eine Trommel, einer Steuereinheit, einer Türeinheit zum Öffnen und Verschließen des Behandlungsraums, wobei die Türeinheit einen den Behandlungsraum abschließenden Türeinsatz aufweist, der ein transparentes Material enthält, wobei der Türeinsatz eine erste Schicht aufweist, deren Lichtdurchlässigkeit durch die Änderung einer Temperatur und/oder einer elektrischen Eigenschaft der ersten Schicht geändert werden kann, und wobei der Türeinsatz so ausgestaltet ist, dass er bei einer Nichtdurchführung eines Betriebsprogrammes in einem transparenten Zustand vorliegt.
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Das transparente Material ist insbesondere ein Kunststoff oder ein Glas, vorzugsweise ein Glas. Die Türeinheit umfasst neben dem Türeinsatz im Allgemeinen auch einen Rahmen um den Türeinsatz.
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Der Begriff „erste Schicht“ ist erfindungsgemäß breit auszulegen und umfasst insbesondere auch einen inhomogenen Schichtaufbau, in dem verschiedene niedermolekulare oder hochmolekulare Substanzen eingebettet sein können, welche über thermochrome und/oder elektrochrome Eigenschaften verfügen. Die erste Schicht kann auf verschiedene Weise im Türeinsatz angeordnet sein. So kann die erste Schicht als eine äußere Schicht auf dem transparenten Material angeordnet sein, so dass die erste Schicht in Hinblick auf die Anordnung zum Behandlungsraum als innere oder äußere Außenschicht angeordnet sein. Vorzugsweise befindet sich die erste Schicht jedoch zwischen zwei Scheiben aus dem transparenten Material. Auf diese Weise ist sie beispielsweise vor äußeren oder inneren Beschädigungen durch äußere Stöße oder sonstige äußere Faktoren, oder aber im Behandlungsraum ablaufende Vorgänge geschützt.
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Erfindungsgemäß ist ein Wäschebehandlungsgerät bevorzugt, bei dem die erste Schicht über elektrochrome Eigenschaften verfügt. Hierbei bedeutet der Begriff „elektrochrome Eigenschaften“, dass eine Veränderung eines angelegten elektrischen Stromes oder einer angelegten elektrischen Spannung eine Änderung der Lichtdurchlässigkeit und/oder der Farbe bewirken kann.
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Die elektrochromen Eigenschaften können auf unterschiedliche Weise eingestellt werden. Bevorzugt ist ein Wäschebehandlungsgerät, bei dem die Steuereinheit eingerichtet ist, um die elektrochromen Eigenschaften gemäß einem im Wäschebehandlungsgerät durchgeführten Behandlungsprogramm und/oder gemäß einer Eingabe auf einer Bedieneinheit zu steuern.
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Beispielsweise kann eine Elektrochromie der ersten Schicht so gesteuert werden, dass Symbole oder Schriftzeichen, welche ein Bedienungsprogramm anzeigen, z.B. ein Wasch- oder Trocknungsprogramm, angezeigt werden. Ebenso können aber beispielsweise unterschiedliche Programmphasen durch unterschiedliche Farben des Türeinsatzes dargestellt werden. Schließlich könnte ein Programmphasenwechsel oder eine Störung durch ein Blinken des Türeinsatzes dargestellt werden, wobei „Blinken“ bedeutet, dass die Transparenz bzw. Farbe des Türeinsatzes in kurzen Abständen variiert.
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Als elektrochrome Substanzen (hierin auch als „elektrochromatisch aktive Substanzen“ bezeichnet) können anorganische oder organische Substanzen eingesetzt werden. Eine geeignete elektrochrome Substanz ist beispielsweise Wolframoxid. Bei der Abgabe von elektrischen Ladungen an eine dünne Beschichtung von Wolframoxid wird diese optisch aktiv und ändert ihre Farbe. Wenn Wolframoxid als elektrochrome Substanz verwendet wird, befindet sich in der ersten Schicht beispielsweise eine leitfähige transparente Polymerfolie, welche eine Wolframoxid enthaltende Elektrode von einer Lithiumionen enthaltenden Gegenelektrode trennt.
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Als elektrochrome Substanzen werden jedoch bevorzugt organische Substanzen benutzt. Eine elektrochrome erste Schicht auf Basis organischer Substanzen umfasst in der Regel eine aktive elektrochrome Schicht, die sich insbesondere zwischen senkrecht zueinander angeordneten Elektroden befindet. Dabei befinden sich die Elektroden beispielsweise an den der ersten Schicht benachbarten Oberflächen von zwei Glasplatten. Hierzu sind die beiden Glasplatten im Allgemeinen leitfähig beschichtet und mit elektrischen Anschlüssen versehen.
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Wesentliche Bestandteile der aktiven Schicht innerhalb der ersten Schicht können beispielsweise ein Redox-System und ein pH-aktiver Farbstoff sein. Durch das Anlegen einer Spannung wird dabei das Konzentrationsverhältnis der Redoxpartner geändert, so dass Protonen und/oder andere Ionen freigesetzt oder gebunden werden. Dies hat Auswirkungen auf den pH-Wert, so dass der pH-aktive Farbstoff eine Farbänderung eingeht.
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Besonders geeignete elektrochrome Substanzen sind organische Polymere, bei denen sich unterschiedliche Oxidationszustände durch ihre Farben unterscheiden. Allerdings kommt es auch hier, insbesondere für den Ladungsausgleich nach einem Redoxprozess, zu Wanderungen von Kationen und/oder Anionen. Geeignete organische Polymere sind insbesondere elektrisch leitfähige organische Polymere wie Viologene, Polythiophene sowie Polyanilin.
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Die Bedienung des Wäschebehandlungsgerätes kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. So kann am Wäschebehandlungsgerät eine Bedieneinheit fest angebracht sein. Alternativ oder in Ergänzung hierzu kann eine mobile Bedieneinheit vorgesehen sein. Ein mobile Bedieneinheit ist dabei vorzugsweise als externer Touchscreen ausgestaltet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Wäschebehandlungsgerät jedenfalls eine als externer Touchscreen ausgestaltete Bedieneinheit auf sowie eine Schnittstelle zur Kommunikation zwischen der Steuereinheit und der Bedieneinheit. Dabei ist die als externer Touchscreen ausgestaltete Bedieneinheit insbesondere ein Smartphone oder ein Tablet-Computer. Diese sind im Allgemeinen eingerichtet zur Steuerung des Wäschebehandlungsgerätes. Ist die Bedieneinheit eine mobile, externe Bedieneinheit, also eine Bedieneinheit, welche nicht fest am Wäschebehandlungsgerät positioniert ist, beispielsweise eine als externer Touchscreen ausgestaltete externe Bedieneinheit, so wird die Verbindung zwischen der Steuereinheit und der Bedieneinheit in der Regel eine drahtlose Verbindung zum Datenaustausch sein. Eine solche Verbindung kann beispielsweise über WLAN, Bluetooth usw. hergestellt werden. Erfindungsgemäß ist die Art der drahtlosen Verbindung nicht eingeschränkt. Jedenfalls werden mittels dieser Verbindung Daten zwischen der Steuereinheit und der externen Bedieneinheit ausgetauscht.
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Die im Allgemeinen verwendete Bedieneinheit, extern und/oder intern, ist vorzugsweise eingerichtet, um auf der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht eine Bildschirmanzeige zur Steuerung des Wäschebehandlungsgeräts darzustellen. Hierbei ist der Begriff Bildschirmanzeige breit zu verstehen. So kann es sich beispielsweise um eine farbige, beispielsweise rote Bildschirmanzeige handeln, welche sich über den gesamten Türeinsatz erstreckt. Wenn die rote Bildschirmanzeige dadurch realisiert wird, dass die erste Schicht mit elektrochromen Eigenschaften ausgestattet ist, können verschiedene optische Effekte realisiert werden, wie z.B. ein Blinken der gesamten Fläche des Türeinsatzes oder andere optische Bewegungsabläufe.
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Erfindungsgemäß bevorzugt können die erste und/oder zweite Schicht, insbesondere, wenn diese elektrochrome Substanzen enthalten, vorzugsweise Text, Symbole, Muster und/oder Bilder darstellen, wobei mit Bildern auch einfarbige Bilder gemeint sind, welche sich über den gesamten Türeinsatz erstrecken. Es können statische Bilder oder Animationen sein. Texte umfassen dabei Buchstaben, Zahlen und Sonderzeichen. Die Darstellung kann dabei sowohl in Farben, in Graustufen und/oder in Schwarz/Weiß erfolgen. Die Ausgestaltung der Inhalte wird sich sicherlich an der jeweiligen Kundengruppe orientieren, ob diese beispielsweise eher traditionelle, funktionelle oder auch moderne Darstellungsweisen bevorzugen.
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Ein Wäschebehandlungsgerät im Sinne der Erfindung ist im Allgemeinen eine Waschmaschine, ein Trockner oder ein Waschtrockner. Zur Aufnahme und zur Behandlung der Gegenstände umfasst das Wäschebehandlungsgerät einen Behandlungsraum. Ist das Wäschebehandlungsgerät eine Waschmaschine, ein Trockner oder ein Waschtrockner, so kann der Behandlungsraum insbesondere eine Trommel sein.
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Um zu behandelnde Wäschestücke aufnehmen zu können, weist der Behandlungsraum eine Öffnung auf, durch welche hindurch er mit Wäschestücken bestückt werden kann. Eine Behandlung der Wäschestücke erfolgt im Allgemeinen unter Einwirkung von bestimmten Prozessbedingungen, sei es trocken-warme Prozessluft in einem Trockner oder Waschlauge in einer Waschmaschine. Es ist somit im Allgemeinen nötig, dass der Behandlungsraum während der Behandlung von Wäschestücken verschlossen werden kann. Daher weist das erfindungsgemäße Wäschebehandlungsgerät eine Türeinheit zum Öffnen und Verschließen des Behandlungsraums auf. Die Ausgestaltung einer solchen Türeinheit ist nicht eingeschränkt, aber im Allgemeinen abhängig von der Art des Wäschebehandlungsgeräts und somit von der Art der Behandlung, welche im Behandlungsraum stattfindet.
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Eine erfindungsgemäß vorgesehene Türeinheit weist vorzugsweise mindestens einen Türrahmen, ein Scharnier und mindestens einen ersten transparenten Türeinsatz auf, wobei das Scharnier derart angebracht ist, dass es das Öffnen und Schließen der Türeinheit am Wäschebehandlungsgerät ermöglicht.
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Das transparente Material muss lediglich geeignet sein, den jeweiligen Prozessbedingungen während der Behandlung der Gegenstände im Behandlungsraum, abhängig von der Art und Ausgestaltung des Wäschebehandlungsgeräts, zu entsprechen. Im Allgemeinen sind transparente Türeinsätze aus einem Glas oder mehreren Gläsern gefertigt. Die Beständigkeit eines transparenten Türeinsatzes gegenüber den jeweiligen im Behandlungsraum vorliegenden Prozessbedingungen kann aber auch durch eine bestimmte Dicke des Türeinsatzes gegeben sein.
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Auch die Form des Türeinsatzes, insbesondere auch eines transparenten Türeinsatzes, kann je nach Art des Wäschebehandlungsgerätes und Ausgestaltung des Behandlungsraums unterschiedlich sein. So hat der transparente Türeinsatz in der Türeinheit einer Waschmaschine in der Regel die Form eines Bullauges. Jedenfalls sind Material, Dicke und Form des Türeinsatzes abhängig von der Art und Ausgestaltung des Wäschebehandlungsgeräts, in welchem der Türeinsatz verwendet wird.
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Der Türeinsatz kann aufgrund der Anwesenheit der ersten Schicht und ggf. einer zweiten Schicht lichtundurchlässig, lichtdurchlässig, d.h. transparent, oder teilweise lichtdurchlässig sein, je nach dem Ausmaß, zu dem einem Benutzer des Wäschebehandlungsgerätes das Innere des Behandlungsraumes sichtbar sein soll.
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Erfindungsgemäß ist schließlich ein Wäschebehandlungsgerät bevorzugt, bei dem die erste Schicht und/oder eine zweite Schicht über thermochrome Eigenschaften verfügen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform verfügt die erste Schicht über thermochrome Eigenschaften. D.h. die erste Schicht verändert bei einer Temperaturänderung die Farbe. Dieser Vorgang ist im Allgemeinen reversibel. Dabei werden thermochrome Eigenschaften durch die Anwesenheit von thermochromen Substanzen verliehen. Thermochrome Substanzen sind beispielsweise anorganische Verbindungen wie z.B. Rutil und Zinkoxid oder aber organische Verbindungen wie z.B. Bixanthyliden- und Bianthronylverbindungen. Beispiele hierfür sind 9,9’-Bixanthyliden und 10,10‘-Bianthronyliden. Als organische Verbindungen sind insbesondere auch Polymere geeignet, wie z.B. lithiumchloridhaltige Polyetherzusammensetzungen.
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Erfindungsgemäß ist ein Wäschebehandlungsgerät bevorzugt, bei dem in der ersten Schicht und/oder der zweiten Schicht thermochrome chemische Substanzen und in der ersten Schicht elektrochrome Substanzen derart angeordnet sind, dass sie sich in Richtung des Türeinsatzes betrachtet in unterschiedlichen Bereichen des Türeinsatzes befinden. Dies ermöglicht, dass zur Darstellung von Informationen und/oder Designs auf dem Türeinsatz getrennt thermochrome und elektrochrome Substanzen eingesetzt werden können. Dies ist besonders vorteilhaft dann, wenn eine Information über eine im Behandlungsraum herrschende Temperatur als eine getrennte Information auf dem Türeinsatz gezeigt werden soll. Dies kann dann beispielsweise durch eine nur in einem bestimmten Bereich des Türeinsatzes vorliegende thermochrome Substanz realisiert werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgerätes verfügt die zweite Schicht über thermochrome Eigenschaften und liegt näher am Behandlungsraum als die erste Schicht. Bei dieser Ausführungsform ist der Abstand zwischen dem Behandlungsraum, dessen Temperatur ggf. verfolgt werden soll, und den thermochromen Substanzen besonders klein.
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Schließlich ist es erfindungsgemäß besonders bevorzugt, dass im Wäschebehandlungsgerät die erste Schicht und/oder die zweite Schicht zwischen zwei Glasplatten des Türeinsatzes angeordnet sind.
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Die erste Schicht und ggf. die zweite Schicht oder eine weitere Schicht mit elektrochromen und/oder thermochromen Eigenschaften ist im Allgemeinen nicht homogen aufgebaut, sondern stellt wiederum einen Schichtaufbau, insbesondere einen inhomogenen Schichtaufbau, dar. Der Schichtaufbau hängt dabei insbesondere davon ab, ob und welche thermochromen und/oder elektrochromen Substanzen eingesetzt werden. Bei Verwendung von elektrochromen Substanzen ist zu berücksichtigen, dass zu deren Steuerung an der ersten Schicht im Allgemeinen Elektroden angelegt werden müssen. Dies bedeutet, dass im Fall einer elektrochrom ausgestatteten ersten Schicht diese im Allgemeinen zwischen zwei transparenten Scheiben angeordnet ist, auf denen Elektroden aufgebracht sind.
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Erfindungsgemäß ist ein Wäschebehandlungsgerät bevorzugt, bei dem die erste Schicht elektrochrom ist und als Anzeigevorrichtung zur Anzeige von Informationen über das Wäschebehandlungsgerät und/oder ein in ihm ablaufendes Behandlungsprogramm ausgestaltet ist.
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Bei Verwendung von elektrochromen Verbindungen ist es besonders vorteilhaft, wenn das Wäschebehandlungsgerät mindestens einen Sensor zur Messung von Betriebsparametern enthält und die Steuereinheit eingerichtet ist, um die gemessenen Betriebsparameter in der dann als Anzeigevorrichtung ausgestalteten ersten Schicht darzustellen. Ein Sensor kann insbesondere ein Temperatursensor, aber auch beispielsweise ein Druck- oder ein Beladungssensor sein.
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In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Wäschebehandlungsgerät einen Bewegungssensor, der die Anwesenheit eines Benutzers in der Nähe des Wäschebehandlungsgeräts feststellen kann, und die Steuereinheit ist eingerichtet, um bei einer festgestellten Anwesenheit eine für diesen Fall vorgegebene Steuerung der ersten Schicht zu veranlassen. Hierbei kann „Nähe“ eine fest eingestellte oder durch einen Benutzer in Abhängigkeit vom Aufstellungsort einstellbare Größe sein, wobei ggf. die Entfernung und/oder die Größe des sich bewegenden Objektes (Benutzers) berücksichtigt werden kann. Gegebenenfalls ermöglicht ein solcher Bewegungssensor auch die Erkennung von Gesten. Jedenfalls ermöglicht diese Ausführungsform, dass eine Anzeige auf dem Türeinsatz, d.h. die Steuerung der elektrochromen ersten Schicht, an den Benutzer angepasst werden kann. Wenn hierin von einer „elektrochromen Schicht“ oder einer „thermochromen Schicht“ die Rede ist, bedeutet dies insbesondere, dass diese Schicht über elektrochrome bzw. thermochrome Eigenschaften verfügt. Es bedeutet nicht, dass sie nicht auch die jeweils anderen Eigenschaften, d.h. thermochrome bzw. elektrochrome Eigenschaften, aufweisen kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthält das Wäschebehandlungsgerät einen Lichtsensor, welcher die Lichtstärke LU in einer Umgebung des Wäschebehandlungsgeräts detektieren kann, und die Steuereinheit ist eingerichtet, um bei einem Unterschreiten eines Minimalwerts LUmin eine Transparenz der ersten Schicht zu erhöhen und/oder bei einem Überschreiten eines Maximalwerts LUmax die Transparenz der ersten Schicht zu erniedrigen.
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Das erfindungsgemäße Wäschebehandlungsgerät ist im Allgemeinen so ausgestaltet, dass nach einem Einschalten des Wäschebehandlungsgerätes, vorzugsweise beim Beginn eines Behandlungsprogrammes, die Transparenz eines Türeinsatzes abnimmt, sei es nur die Transparenz als solche oder über eine Änderung der Farbe. Dies schließt nicht aus, dass die Transparenz während eines Behandlungsprogrammes auch wiederholt wieder zunimmt und abnimmt. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn der Türeinsatz einen Farbwechsel eingeht. Außerdem kann sich die Transparenz bzw. Farbe des Türeinsatzes in Abhängigkeit von einem betrachteten Bereich des Türeinsatzes ändern, ggf. wiederholt.
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Erfindungsgemäß kann allerdings auch vorgesehen sein, dass der Türeinsatz mindestens teilweise permanent transparent ausgestaltet ist, so dass er die Beobachtung des Behandlungsraums durch einen Benutzer ermöglicht. Dies bedeutet insbesondere, dass ein Benutzer bei dieser Ausführungsform den Behandlungsraum und darin befindliche Wäschestücke unabhängig von einem Einschaltzustand des Wäschebehandlungsgerätes oder eines Fortschrittes eines Behandlungsprogrammes betrachten kann.
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Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Verfahren zum Betrieb eines Wäschebehandlungsgerätes mit einem Gehäuse, einem Behandlungsraum für zu behandelnde Wäschestücke, einer Steuereinheit, einer Türeinheit zum Öffnen und Verschließen des Behandlungsraums, wobei die Türeinheit einen den Behandlungsraum abschließenden Türeinsatz aufweist, der ein transparentes Material enthält, wobei der Türeinsatz eine erste Schicht aufweist, deren Lichtdurchlässigkeit durch die Änderung einer Temperatur und/oder einer elektrischen Eigenschaft der ersten Schicht geändert werden kann, und wobei der Türeinsatz so ausgestaltet ist, dass er bei einer Nichtdurchführung eines Betriebsprogrammes in einem transparenten Zustand vorliegt, umfassend die Schritte
- (a) Einschalten des Wäschebehandlungsgeräts und Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen der Steuereinheit und elektrochromatisch aktiven Substanzen in der ersten Schicht;
- (b) Beaufschlagen der ersten Schicht mit einer elektrischen Spannung oder einem elektrischen Strom, um eine durch die Steuereinheit kontrollierte gewünschte Abnahme der Transparenz der ersten Schicht entsprechend einer Eingabe auf einer Bedieneinheit und/oder einer Anzeige von Informationen über das Wäschebehandlungsgerät und/oder ein in ihm ablaufendes Behandlungsprogramm zu bewirken; und
- (c) Wiederherstellung des transparenten Zustandes spätestens nach Ausschalten des Wäschebehandlungsgerätes.
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Dabei können das Einschalten des Wäschebehandlungsgerätes und das Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen der Steuereinheit und elektrochromatisch aktiven Substanzen in der ersten Schicht gleichzeitig oder hintereinander stattfinden.
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Das Wiederherstellen des transparenten Zustandes kann bei Beendigung eines Behandlungsprogrammes oder ggf. zu einem früheren vorgegebenen Zeitpunkt erfolgen, spätestens jedoch nach bzw. beim Ausschalten des Wäschebehandlungsgerätes. Dabei kann auch vorgesehen sein, dass die Türeinheit bei Beendigung eines Behandlungsprogrammes blinkt.
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Der Begriff „Behandlungsprogramm“ ist hierin im Allgemeinen breit auszulegen. Behandlungsprogramme können Programme umfassen, welche standardmäßig in einem Wäschebehandlungsgerät durchgeführt werden können, deren Parameter vorab in der Steuereinrichtung als Default-Werte hinterlegt werden, sogenannte Standard-Behandlungsprogramme, sowie Behandlungsprogramme mit Zusatzoptionen, d.h. mit gegenüber Standardeinstellungen durch einen Benutzer abgeänderten Programmparametern. Zusatzoptionen können Vorgaben wie etwa ein verzögerter Start, ein auf die Erfüllung sonstiger Vorgaben wie Schnelligkeit ausgelegter Programmablauf, in einer Waschmaschine z.B. ein möglichst rasch ablaufendes Waschprogramm, oder ein auf Energieeffizienz ausgelegtes Waschprogramm, ein Hygieneschritt oder beispielsweise auch ein an eine individuelle Verschmutzung angepasstes Waschprogramm, wie etwa bei Blaubeer- oder Rotweinflecken.
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Die Erfindung hat zahlreiche Vorteile. Eine beispielsweise auf dem Türeinsatz mittels elektrochromer Substanzen angebrachte Anzeigevorrichtung kann großflächig ausgelegt werden und kann in Ausführungsformen der Erfindung gleichzeitig die Beobachtung des Inneren eines Behandlungsraums durch einen Benutzer ermöglichen. Die Möglichkeit der vergrößerten Darstellung von Sonderbetriebszuständen wie z.B. Betriebsstörungen erhöht insbesondere zusätzlich die Betriebssicherheit des Haushaltsgeräts. Ein Benutzer kann in Ausführungsformen der Erfindung auch aus der Entfernung sofort erkennen, falls eine Fehlfunktion am Gerät vorliegt und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Auch in einem dunklen Aufstellraum, bei Lichtausfall oder bei Einbruch der Nacht ist eine große und gut lesbare Darstellung von Inhalten von Vorteil. Überdies ermöglicht die Erfindung zusätzliche Designmöglichkeiten und damit ein Individualisierungsmerkmalen für die Benutzer des Wäschebehandlungsgerätes.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung nicht einschränkender Ausführungsformen für ein erfindungsgemäßes Wäschebehandlungsgerät. Hierbei wird Bezug genommen auf die 1 und 2.
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1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgerätes.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgerätes.
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In 1 ist das Wäschebehandlungsgerät 1 in einer nicht einschränkenden Ausführungsform eine Waschmaschine. Die Waschmaschine weist ein Gehäuse 2 auf, an welchem eine Türeinheit 5 zum Öffnen und Verschließen einer Trommel 3 als Behandlungsraum für hier nicht gezeigte Wäschestücke angebracht ist. Die Türeinheit 5 umfasst einen im ausgeschalteten Zustand des Wäschebehandlungsgerätes transparenten Türeinsatz 6. Der Türeinsatz 6 besteht bei der hier gezeigten Ausführungsform aus zwei Glasplatten 12 und 13 als transparentem Material 7, zwischen denen sich eine erste Schicht 8 und eine zweite Schicht 11 mit jeweils elektrochromen und thermochromen Eigenschaften befindet. Hierbei sind in der ersten Schicht 8 und der zweiten Schicht 11 thermochrome und elektrochrome Substanzen derart angeordnet, dass sie sich in Richtung des Türeinsatzes 6 betrachtet in unterschiedlichen Bereichen des Türeinsatzes 6 befinden. Dies ermöglicht beispielsweise, dass in einem unteren Teil des Türeinsatzes 6 insbesondere eine thermochrome Substanz in der ersten und/oder zweiten Schicht 8, 11 angeordnet ist, welche direkt eine Temperatur innerhalb des Behandlungsraumes 3 wiedergeben kann, während in einem oberen Teil des Türeinsatzes 6 insbesondere eine elektrochrome Substanz in der ersten und/oder zweiten Schicht 8, 11 angeordnet ist, so dass im oberen Teil, gesteuert durch eine Steuereinheit 4, Informationen über das Wäschebehandlungsgerät 1 und ein in ihm stattfindendes Behandlungsprogramm dargestellt werden können.
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Bei dem in 1 gezeigten Wäschebehandlungsgerät ist eine Bedieneinheit 9 stationär angebracht.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Wäschebehandlungsgerätes 1, hier als Trockner ausgestaltet, bei welcher als Bedieneinheit 9 ein Smartphone 10 als externe Bedieneinheit eingesetzt wird. 14 bedeutet hier eine elektronische Ansteuerungseinrichtung für eine elektrochrom ausgestattete, d.h. elektrochrome Substanzen aufweisende, hier ansonsten nicht gezeigte erste Schicht.
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In den Wäschebehandlungsgeräten der 1 und 2 kann ein erfindungsgemäßes Verfahren durchgeführt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wäschebehandlungsgerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Behandlungsraum
- 4
- Steuereinheit
- 5
- Türeinheit
- 6
- Türeinsatz
- 7
- transparentes Material, hier Glasscheiben
- 8
- Erste Schicht (mit elektrochromen und/oder thermochromen Eigenschaften)
- 9
- Bedieneinheit
- 10
- Externe Bedieneinheit
- 11
- Zweite Schicht (mit elektrochromen und/oder thermochromen Eigenschaften)
- 12
- Erste Glasscheibe
- 13
- Zweite Glasscheibe
- 14
- Elektronische Ansteuerungseinrichtung für elektrochrom ausgestattete erste Schicht
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2010/128729 A2 [0004]
- WO 2006/021936 A1 [0005]
- GB 2511360 [0006]
- US 5451932 [0007]
- KR 20140125996 A [0008]