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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Wischgummi für Wischblätter von Scheibenwischern. Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung eines Wischgummis für Wischblätter von Scheibenwischern und ein Werkzeug zur Durchführung des Verfahrens.
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Stand der Technik
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Wischgummis für Wischblätter von Scheibenwischern unterliegen einem anspruchsvollen mechanischen Anforderungsprofil. Der Einsatzzweck derartiger Wischgummis erfolgt beispielsweise bei Kraftfahrzeugen und Flugzeugen sowie zur Oberflächenreinigung im Rahmen von chemischen Prozessen. Weitere Einsatzzwecke sind beispielsweise auch Handwischgeräte zum Reinigung von Fenstern oder Oberflächen in Sanitärbereichen.
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Die Wischgummis sollen ein ausreichend gutes Wischbild auf einer zu reinigenden Oberfläche bereitstellen, bei gleichzeitig möglichst geringer Geräuschentwicklung während des Wischvorgangs. Weiterhin sollten derartige Wischgummiprofile eine hohe Beständigkeit gegenüber Umwelteinflüssen wie insbesondere Ozon oder UV-Strahlung aufweisen.
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Um ein derartiges Anforderungsprofil zu gewährleisten, werden Wischgummis im Allgemeinen aus einem geeigneten Elastomer oder Gummimaterial gefertigt und oberflächlich beschichtet. Durch die Verwendung des Elastomer- oder Gummimaterials können sich die Wischblätter einerseits an die Kontur einer Windschutzscheibe eines Kraftfahrzeugs anpassen und andererseits wird eine ausreichende Elastizität bei unterschiedlichen Temperaturanforderungen gewährleistet. Durch die Beschichtung wird der Reibungskoeffizient zwischen dem Wischblatt und der zu reinigenden Oberfläche beim Wischvorgang reduziert und die Verschleißfestigkeit der zur Reinigung der Oberfläche nötigen Wischkante verbessert.
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Damit der Scheibenwischer in beide Bewegungsrichtungen zu guten Wischergebnissen führt, ist ein Wischgummi üblicherweise aus einem Wischerkopf und einer Wischlippe gefertigt, wobei der Wischerkopf zur Befestigung an einer Wischleiste des Scheibenwischers ausgestaltet ist und die Wischlippe mit dem Wischerkopf über einen Kopplungsbereich so miteinander verbunden sind, dass die Wischlippe in Bezug auf den Wischerkopf in eine Wischrichtung und in eine Gegenwischrichtung abkippen kann. Es kann vorgesehen sein, dass der Wischerkopf, der Kopplungsbereich und die Wischlippe einstückig gefertigt sind, zum Beispiel durch ein Extrusionsverfahren.
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Aus der
DE 10 2009 001 043 A1 ist ein Wischblatt mit einem Basisabschnitt und einem Wischerabschnitt bekannt, die durch eine Gewebeeinlage miteinander verbunden sind. Die Gewebeeinlage besteht beispielsweise aus Aramidfasern, wie z. B. Kevlar, und erstreckt sich im Wesentlichen senkrecht zur Wischrichtung.
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Aus
DE 103 22 058 A1 ist ein Wischblatt für einen Scheibenwischer bekannt, wobei innerhalb des Wischblatts ein Trageelement angeordnet ist, das als elastische Federschiene ausgeführt ist. Die Federschiene erstreckt sich parallel zur Wischrichtung des Wischblatts.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein verbessertes Wischgummi anzugeben.
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Offenbarung der Erfindung
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Ein erfindungsgemäßes Wischgummi für Wischblätter von Scheibenwischern weist einen Wischerkopf zur Befestigung an einer Wischleiste des Scheibenwischers und eine Wischlippe auf, wobei die Wischlippe mit dem Wischerkopf über einen Kopplungsbereich verbunden ist, so dass die Wischlippe in Bezug auf den Wischerkopf in eine Wischrichtung und in eine Gegenwischrichtung abkippen kann, wobei das Wischgummi eine im Wesentlichen senkrecht zur Wischrichtung orientierte Blattfeder aufweist, die so geprägt ist, dass sie in Wischrichtung einen ersten stabilen Zustand einnimmt und in Gegenwischrichtung einen weiteren stabilen Zustand einnimmt.
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Die Wischrichtung und die Gegenwischrichtung sind typischerweise 180° voneinander verschieden ausgerichtet. Typischerweise sind die Wischrichtung und die Gegenwischrichtung senkrecht zu einer Längsachse, die durch den Wischerkopf, den Kopplungsbereich und die Wischlippe verläuft.
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Als Blattfeder wird ein flaches Federelement bezeichnet. Die Blattfeder kann sich über die gesamte Länge des Wischgummis erstrecken. Die Blattfeder ist dabei mit einem so genannten Knackfroschverhalten ausgestaltet, das zwei stabile Zustände kennt. Die Blattfeder bildet ein bistabiles System, welches stabil gegen kleine Änderungen ist aber nicht stabil gegen größere Änderungen wie z. B. die Wischrichtungsänderung im oder bei Kontakt mit der Scheibe.
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Mit Bistabilität wird bezeichnet, dass zwei voneinander unterscheidbare mögliche stabile Zustände von der Blattfeder eingenommen werden können, wobei die Blattfeder durch einen äußeren Impuls von einem in den anderen Zustand wechseln kann. Der äußere Impuls ist in diesem Fall die Umkehrung der Wischrichtung, d. h. das Abkippen oder Abknicken der Wischlippe gegenüber dem Wischerkopf. In Ausgangslage befindet sich die Blattfeder in einem der beiden stabilen Zustände, zum Beispiel in demselben stabilen Zustand wie in Wischrichtung und in Gegenwischrichtung springt sie auf den weiteren stabilen Zustand, der in dem Moment, wo die Wischbewegung zu Ende geht, wieder in die Ausgangslage, d. h. in den ersten stabilen Zustand überspringt.
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Die Blattfeder erstreckt sich über den Kopplungsbereich. Damit wird die Blattfeder gerade durch das regelmäßige Abknicken der Wischlippe belastet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich die Blattfeder im Wesentlichen vollständig über eine Längsachse des Wischerkopfs und der Wischlippe. Die Längsachse wird durch die Anordnung des Wischerkopfs, des Kopplungsbereichs und der Wischlippe zueinander festgelegt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Blattfeder sich lediglich vollständig über eine Längsachse der Wischlippe und den Kopplungsbereich erstreckt und nur geringfügig, z. B. 20 % bis 50 % in den Wischerkopf hineinragt, oder dass sich die Blattfeder im Wesentlichen vollständig über eine Längsachse des Wischerkopfs und den Kopplungsbereich erstreckt und nur geringfügig, z. B. 20 % bis 50 % in die Wischlippe hineinragt.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Blattfeder im Querschnitt vollständig vom weiteren Material des Wischerkopfs und der Wischlippe, d. h. vom Material des Basiskörpers des Wischgummis umgeben. Hierbei ist die Blattfeder vollständig in das Wischgummi integriert. Das Material des Wischerkopfs ist im ersten stabilen Zustand der Blattfeder bevorzugt nicht elastisch verformt, so dass keine inneren Spannungen vorliegen, die zu einer Materialermüdung führen.
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Die Blattfeder ist bevorzugt in einer Stärke von 0,1 mm bis 0,4 mm ausgebildet, weiter bevorzugt von 0,1 mm bis 0,3 mm, insbesondere bevorzugt von 0,1 mm bis 0,2 mm. Die Größe der Blattfeder ist dabei auch durch die Breite des Kopplungsbereichs begrenzt und kann z. b. 10 % dünner oder 20 % dünner oder noch dünner als dieser ausgebildet sein.
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Um eine ausreichend Elastizität bei unterschiedlichen Temperaturanforderungen zu gewährleisten, wird das Wischgummi, d. h. dessen Basiskörper, bevorzugt aus einem Elastomermaterial gefertigt. Als Elastomermaterialien zur Herstellung des Wischgummis eignen sich zum Beispiel Naturkautschuk (NR), Chloroprenkautschuk (CR), Butadienkautschuk (BR), Styrolbutadienkautschuk (SBR), Ethylenpropylencopolymere (EPM), Ethylenpropylendienterpolymere (EPDM), Ethylenvinylacetatcopolymere (EVM), chloriertes Polyethylen (CM), chlorsulfoniertes Polyethylen (CSM), Acrylnitrilbutadienkautschuk (NBR), hydrierter Acrylnitrilbutadienkautschuk (HNBR), Fluorkautschuk (FPM), Polyurethanelastomer (PUR), Mischungen aus Acrylnitrilbutadienkautschuk und Polyvinylchlorid (NBR/PVC) sowie Mischungen aus diesen Materialien.
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Besonders bevorzugt ist das Elastomermaterial ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Ethylenpropylendienterpolymeren, Naturkautschuk, Chloroprenkautschuk oder einer Mischung daraus.
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Als Material für die Blattfeder kann jedes beliebige Material eingesetzt werden, das zu einem flachen prägefähigen Federelement verarbeitet werden kann, das zwei verschiedene stabile Zustände einnehmen kann. Das Material ist jedoch bevorzugt bei den auftretenden Temperaturen im Betrieb und während der Herstellung stabil.
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Geeignete Materialien zur Herstellung der Blattfeder sind beispielsweise Federstahl, z. B. X10, CrNi18-8 nach EN10151, 38Si7 nach EN10089, 61SiCr7 nach EN10089, 52CrMoV4 nach EN10089, 51CrV4 nach EN10089 oder C67E/C67S nach EN10132.
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Es kann vorgesehen sein, die Blattfeder vorzubehandeln, so dass eine Haftung des Materials des Basiskörpers an der Blattfeder möglich ist. Bevorzugt weist die Blattfeder jedoch Durchgangsöffnungen auf, die von dem Material des Wischgummis ausgefüllt sind. Somit ist ein Verrutschen der Blattfeder bezüglich des Basiskörpers verhindert. Die Durchgangsöffnungen können eine beliebige Form aufweisen, z. B. kreisförmig oder rechteckig ausgebildet sein. Die Durchgangsöffnungen können beispielsweise von 0,5 mm bis 3 mm groß ausgebildet sein. Die Durchgangsöffnungen können beispielsweise in einem Abstand von 0,5 cm bis 5 cm zueinander auf der Blattfeder über die Länge oder einen Teil der Länge des Wischgummis angeordnet sein. Über die Längsachse des Wischerkopfs und der Wischlippe können dabei eine, zwei oder mehrere Durchgangsöffnungen auf der Blattfeder vorgesehen sein.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Blattfeder aus einem Material gefertigt, das weniger temperaturempfindlich ist als das Material des Wischerkopfs und der Wischlippe. Bevorzugt ist weiterhin vorgesehen, dass die Blattfeder die beiden stabilen Zustände zumindest in einem Temperaturbereich von –40 °C bis +80 °C einnehmen kann.
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Um zu vermeiden, dass das Wischerblatt auf einer zu wischenden Scheibe im Betrieb rattert, ist es weiterhin möglich, den Lippenabschnitt oder zumindest die Wischkante des Lippenabschnitts mit einer Beschichtung zu versehen, die beispielsweise Trockenschmierstoffpartikel enthält. Durch die Auswahl einer geeigneten Beschichtung lässt sich so auch ein schlierenfreies Wischergebnis erzielen und der Verschleiß des Wischgummis minimieren.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines Wischgummis für Wischblätter von Scheibenwischern ist vorgesehen, dass zunächst eine Blattfeder geprägt wird, so dass diese in Wischrichtung einen ersten stabilen Zustand und in Gegenwischrichtung einen weiteren stabilen Zustand einnehmen kann, dass die geprägte Blattfeder dann zu einer Düse eines Extruders zugeführt wird und dass ein Material für einen Basiskörper des Wischgummis so extrudiert wird, dass die Blattfeder vom Basiskörper umgeben ist, bevorzugt im Querschnitt vollständig vom Basiskörper umgeben ist.
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Die Blattfeder und das Material für den Basiskörper werden daher gemeinsam durch die Düse geführt. Die Extrusion und Führung der Materialien ist räumlich so miteinander gekoppelt, dass diese gemeinsam das Mundstück, d. h. die Öffnung des Mundstücks verlassen.
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Weitere Verfahrensschritte bei der Herstellung des Wischgummis umfassen beispielsweise ein Schneiden des Strangprofils in einzelne Wischgummis. Nach dem Zuschneiden können weitere Verfahrensschritte vorgesehen sein, z. B. um die metallische Blattfeder vor Korrosion zu schützen.
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Weitere Verfahrensschritte zur Herstellung des Wischgummis können beispielsweise ein Vulkanisieren umfassen, das in der Regel vor dem Schneiden des Strangprofils in einzelne Wischgummis erfolgt. Für den Fall, dass ein Elastomermaterial verwendet wird, können alternative Aushärteverfahren vorgesehen sein, z.B. IR-Aushärtung.
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Ein möglicher weiterer vorbereitender Verfahrensschritt ist das Erstellen von Durchgangslöchern in der Blattfeder. Die Durchgangslöcher werden mittels beliebiger dem Fachmann bekannter Verfahren bevorzugt vor der Prägung erstellt. Beim Extrudieren füllt das Material für den Basiskörper die Durchgangslöcher und bildet so Stege bzw. Querverstrebungen, die ein späteres Verrutschen des Basiskörpers gegenüber der Blattfeder verhindern.
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Ein erfindungsgemäßes Werkzeug zur Herstellung eines Wischgummis für Wischblätter von Scheibenwischern umfasst eine Prägeeinrichtung für eine Blattfeder, eine Zuführeinrichtung für eine geprägte Blattfeder zu einem Extruder, wobei der Extruder zumindest eine Düse aufweist, die ein Mundstück aufweist, das so ausgestaltet ist, dass die zugeführte Blattfeder und das Material für den Basiskörper gemeinsam austreten können, so dass die Blattfeder vom Basiskörper umgeben ist, bevorzugt im Querschnitt vollständig vom Basiskörper umgeben ist.
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Der Extruder umfasst dabei typischerweise weitere Komponenten, die aus dem Stand der Technik bekannt sind und die hier nicht im Einzelnen näher beschrieben werden müssen. Beispielsweise umfasst der Extruder ein Reservoir für das Material für den Basiskörper und Zuleitungen vom Reservoir zur Düse. Beispielsweise kann der Extruder nach Art eines Schneckenförderers aufgebaut sein, und ein oder mehrere Schneckenwellen aufweisen. Weiterhin kann der Extruder Heizelemente aufweisen, um das eingefüllte Material aufzuschmelzen bzw. zu plastifizieren, sowie Kühlelemente, um das Extrudat abzukühlen. Als Kühlmedium kann beispielsweise Wasser oder Luft vorgesehen sein. Die Wärme kann durch Gebläse oder durch eingearbeitete Kühlkanäle abgeführt werden. Weiterhin können Zug- oder Vorschubelemente vorgesehen sein, die z. B. ein ungewolltes Verhalten des Extrudats verhindern.
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Das Werkzeug umfasst weitere nachgeordnete Komponenten wie insbesondere Schneidewerkzeuge oder Stanzwerkzeuge, um aus dem extrudierten Strang die Wischgummis zu vereinzeln oder z. B. um aus einem Doppelprofil Einzelprofile herzustellen.
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Das Werkzeug ist insbesondere zur Ausführung des Verfahrens ausgebildet, so dass die mit Bezug zu den Verfahren beschriebenen Merkmale durch entsprechende Werkzeugkomponenten realisiert sind und umgekehrt. Das Verfahren wird bevorzugt unter Verwendung eines derartigen Werkzeugs ausgeführt.
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Insbesondere kann das Werkzeug ein asymmetrisch ausgebildetes Mundstück aufweisen. Dies ist der asymmetrischen Form der geprägten Blattfeder geschuldet. Die asymmetrische Ausbildung des Mundstücks hat den Vorteil, dass das Material des Wischerkopfs gleichmäßig auf beiden Seiten bezüglich der gebogenen Längsachse der Blattfeder um diese herum angeordnet werden kann. Im ersten stabilen Zustand der Blattfeder ist das Material außerdem nicht elastisch verformt, so dass auch keine inneren Spannungen vorliegen, die zu einer Materialermüdung führen.
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Vorteile der Erfindung
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Die erfindungsgemäß ausgestalteten Wischgummis weisen eine verbesserte Wärmealterungsbeständigkeit auf. Die Blattfeder verbessert die Wärmealterungsbeständigkeit des Wischgummis, da sie nicht beeinflusst wird durch die übliche Wärmealterungstemperatur von etwa 60 bis 80 °C.
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Die erfindungsgemäß ausgestalteten Wischgummis weisen außerdem eine verbesserte Kälteflexibilität auf. Die Blattfeder verbessert die Kälteflexibilität, da sie nicht durch einen bei Gummimaterialien üblichen Übergang in die Glasphase bei niedrig werdender Temperatur beeinflusst wird.
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Die Blattfeder sorgt durch das so genannte Knackfroschverhalten für ein leichtes, kontrollierbares Umlegen des Wischgummis über ein breites Temperaturfenster.
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Die Blattfeder ist deutlich weniger temperaturempfindlich als das Material für den Basiskörper des Wischgummis. Somit verringert die Blattfeder den Einfluss der Zusammensetzung des Materials für den Basiskörper auf die Lebensdauer, so dass mehr Gestaltungsfreiheit im Profildesign des Basiskörpers besteht. Umgekehrt verringert der Einsatz der Blattfeder den Einfluss des Profildesigns auf die Lebensdauer, so dass ein größerer Gestaltungsspielraum bei der Zusammensetzung des Basiskörpermaterials vorliegt.
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Hierdurch ist eine Verringerung von Kosten und Projektdurchlaufzeit zu erwarten in der Entwicklung von Materialzusammensetzungen für den Basiskörper und zur Vereinfachung von Designs des Profils.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnungen näher dargestellt, wobei diese lediglich anschaulich zu verstehen sind und die Erfindung nicht beschränken.
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1 zeigt einen Querschnitt durch ein Wischgummi gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
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2 zeigt einen Querschnitt durch das Wischgummi nach 1 in einem zweiten Zustand,
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3 zeigt einen Querschnitt durch ein Wischgummi gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung und
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4 zeigt einen Querschnitt durch ein Wischgummi gemäß einer noch weiteren Ausführungsform der Erfindung.
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In den Figuren werden ähnliche oder gleiche Merkmale mit ähnlichen oder gleichen Bezugszeichen dargestellt. Auf eine wiederholte Beschreibung wird in Einzelfällen verzichtet.
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1 zeigt einen Querschnitt eines Wischgummis 10 für ein Wischblatt eines Scheibenwischers, der beispielsweise das Profil eines Extrudats eines Extruders darstellt, wobei eine Blattfeder 30 durch die Düse mitgeführt wurde.
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Das Wischgummi 10 umfasst einen Wischerkopf 12, dessen hauptsächliche Aufgabe in der Fixierung des Wischgummis 10 an einer nicht dargestellten Wischleiste des Scheibenwischers besteht. Zu diesem Zweck ist der Wischerkopf 12 mit einer hier beispielhaft drei Rippenpaare 14 umfassenden Koppelstruktur versehen. Weiterhin weist das Wischgummi 10 eine Wischlippe 16 auf, deren Wischkante 18 mit einer zu reinigenden Oberfläche, insbesondere eine Scheibe, in Kontakt tritt.
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Der Wischerkopf 12 und die Wischlippe 16 sind über einen Kopplungsbereich 20 miteinander verbunden, der eine Neigung der Wischlippe 16 gegenüber dem Wischerkopf 12 je nach Richtung des Scheibenwischers erlaubt. Mit Pfeilen sind jeweils eine Wischrichtung W und eine Gegenwischrichtung G des Scheibenwischers dargestellt. Im Kopplungsbereich 20 kann beispielsweise ein Kippsteg vorgesehen sein, der zum Wischerkopf 12 hin oder zur Wischlippe 16 hin verjüngend ausgebildet ist oder ein beliebiges weiteres Gelenkelement vorgesehen sein, das im Kopplungsbereich 20 angeordnet ist.
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Die Wischlippe 16 ist im dargestellten Querschnittsprofil im Wesentlichen trapezförmig ausgebildet und umfasst eine Basisseite 22, welche die dem Wischerkopf 12 zugewandte Seite des Trapezes bildet und eine gegenüberliegende kurze Grundseite 26, die an ihren beiden Enden jeweils an die Wischkanten 18 angrenzt. Die Wischkanten 18 treten beim bestimmungsgemäßen Einsatz des Wischgummis 10 mit einer zu reinigenden Oberfläche, insbesondere eine Scheibe, in Kontakt. Die Basisseite 22 und die kurze Grundseite 26 sind mittels konkav ausgebildeter Schenkel 24 miteinander verbunden.
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Um die mechanischen Eigenschaften des Wischgummis 10 günstig zu beeinflussen, ist dieses in Bereichen, die dazu bestimmt sind, mit der zu reinigenden Oberfläche in Kontakt zu kommen, d. h. insbesondere an den Wischkanten 18, mit einer Gleitbeschichtung 34 ausgestattet, die aus einem anderen Material besteht als ein Basiskörper 32 der Wischlippe 16. Die Gleitbeschichtung 34 bedeckt einen Teil der Oberfläche des Basiskörpers 32, und zwar insbesondere einen an die Wischkante 18 angrenzenden Bereich der Schenkel 24. Es ist auch möglich, die kurze Grundseite 26 als Ganzes mit der Gleitbeschichtung 34 zu umgeben.
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Das Wischgummi 10 weist erfindungsgemäß eine Blattfeder 30 auf, die sich im dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen entlang einer Längsachse L erstreckt, die senkrecht zur Wischrichtung W und Gegenwischrichtung G verläuft. Die Längsachse L wird durch die Anordnung des Wischerkopfs 12, des Kopplungsbereichs 20 und der Wischlippe 16 zueinander festgelegt.
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Die Blattfeder 30 ist dabei wie beschrieben so geprägt, dass sie in Wischrichtung W einen stabilen Zustand einnimmt und in Gegenwischrichtung G einen weiteren stabilen Zustand einnimmt. Der dargestellte Zustand in 1, bei dem die Wischlippe 16 gegenüber dem Wischerkopf 12 gekippt ist, stellt den Zustand der Wischrichtung W dar.
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Die Blattfeder 30 ist im Querschnitt vollständig vom Material eines Basiskörpers 32 umgeben, das ein bekanntes Material sein kann, welches für das Wischgummi 10 verwendet wird.
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2 zeigt die mit Bezug zu 1 dargestellte und beschriebene Ausführungsform des Wischgummis 10 für ein Wischblatt eines Scheibenwischers in einem anderen Zustand. Da die Blattfeder 30 mit einem Knackfroschverhalten ausgestaltet ist, das zwei stabile Zustände kennt, kann sie die in 1 und 2 dargestellten, voneinander unterscheidbaren stabilen Zustände einnehmen, wobei die Blattfeder 30 durch einen äußeren Impuls von einem in den anderen Zustand wechseln kann. Der äußere Impuls ist in diesem Fall die Umkehrung der Wischrichtung, d. h. das Abkippen oder Abknicken der Wischlippe 16 gegenüber dem Wischerkopf 12. Der in 1 dargestellte Zustand zeigt das Wischgummi 10 in Wischrichtung W und der in 2 dargestellte Zustand zeigt das Wischgummi 10 in Gegenwischrichtung G.
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3 und 4 zeigen weitere Ausführungsformen des Wischgummis 10, welches im Wesentlichen so wie mit Bezug zu 1 beschrieben ausgebildet ist, bis auf die Ausgestaltung der Blattfeder 30. Wie auch im Ausführungsbeispiel in 1 ist die Blattfeder 30 vollständig vom weiteren Material des Wischerkopfs 12 und der Wischlippe 16 umgeben.
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Die Blattfeder 30 erstreckt sich bei diesen Ausführungsbeispielen lediglich über den Kopplungsbereich 20 und ein wenig in den Bereich des Wischerkopfs 12 hinein, hier beispielhaft ca. 50% in Bezug auf die Länge des Wischerkopfs 12, welche mit Bezug zur Längsachse L gemessen wird.
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Bei dem in 3 dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Blattfeder 30 auf ca. 50% der Länge der Wischlippe 16 in die Wischlippe 16. Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel erstreckt sich die Blattfeder 30 auf ca. 20% der Länge der Wischlippe 16 in die Wischlippe 16.
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Den Ausführungsformen in 1 bis 4 ist gemein, dass sich die Blattfeder 30 über den Kopplungsbereich 20 erstreckt. Damit wird die Blattfeder 30 gerade durch das regelmäßige Abknicken der Wischlippe 16 belastet, sodass der Knackfroscheffekt auftritt.
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Die in 1 bis 4 dargestellten Profile können mittels Extruder (nicht dargestellt) hergestellt werden, welche asymmetrische Mundstücke aufweisen.
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Die Erfindung ist nicht auf die hier beschriebenen Ausführungsbeispiele und die darin hervorgehobenen Aspekte beschränkt. Vielmehr ist innerhalb des durch die Ansprüche angegebenen Bereichs eine Vielzahl von Abwandlungen möglich, die im Rahmen fachmännischen Handelns liegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009001043 A1 [0006]
- DE 10322058 A1 [0007]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- EN10151 [0020]
- EN10089 [0020]
- EN10132 [0020]