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Die Erfindung bezieht sich auf eine Brausevorrichtung mit einem Brausestrahlaustrittskörper, der eine Mehrzahl von Brausestrahl-Austrittsöffnungen aufweist. Die Brausevorrichtung ist insbesondere für Sanitärbrausen verwendbar.
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Brausevorrichtungen dieser Art sind in verschiedenen Ausführungen für Sanitärbrausen und anderweitige Brauseanwendungen bekannt. Der Brausestrahlaustrittskörper ist häufig als eine Strahlscheibe ausgebildet, in der die Brausestrahl-Austrittsöffnungen als durch die Strahlscheibe hindurchführende Öffnungen bzw. Bohrungen vorgesehen sind. Die Brausestrahl-Austrittsöffnungen können gleichmäßig über die Strahlscheibe hinweg oder auch in Form mehrerer unterschiedlicher Gruppen von Strahlaustrittsöffnungen angeordnet sein, um mit der gleichen Brausevorrichtung verschiedene Brausestrahlarten umschaltbar bereitstellen zu können, z.B. wahlweise einen relativ harten Massagestrahl und einen relativ weichen Softstrahl oder wahlweise einen sich aufweitenden Brausestrahl mit nach außen gerichteten Einzelstrahlen und einen sich nicht aufweitenden Brausestrahl mit axial verlaufenden oder leicht nach innen geneigten Einzelstrahlen.
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Die Offenlegungsschrift
US 2007/0246577 A1 offenbart einen Brausekopf mit einer Mehrzahl von Brausestrahlaustrittsdüsen, von denen wenigstens zwei derart konfiguriert sind, dass die von ihnen abgegebenen Einzelstrahlen konvergent verlaufen, so dass sie in einem vorgebbaren Bereich aufeinandertreffen, um die Einzelstrahlen wenigstens teilweise in einzelne Wassertropfen umzuwandeln. Die Austrittsdüsen sind derart gestaltet, dass sie die Einzelstrahlen als divergierende, sich kegelförmig aufweitende Einzelstrahlen abgeben, wozu sie in üblicher Weise geeignet geringe Öffnungsdurchmesser besitzen.
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Die Offenlegungsschrift
JP 2006-142 272 A offenbart einen Brausekopf mit einer als dünne gelochte Platte ausgeführten Strahlscheibe als Brausestrahlaustrittskörper. Diese gelochte Strahlscheibenplatte besitzt einen Durchmesser von typischerweise nur wenigen Millimetern und eine Dicke von typischerweise weniger als 1 mm und ist vorzugsweise aus Edelstahl gefertigt. In die Strahlscheibenplatte sind eine Mehrzahl von Austrittsöffnungen mit relativ geringem Öffnungsdurchmesser im Bereich von 0,1 mm bis 0,4mm eingebracht, wodurch ein relativ feiner, weicher Brausestrahl erzeugt werden soll. Ein erster Teil der Austrittsöffnungen ist in einem zentralen Bereich der Strahlscheibenplatte angeordnet, um zueinander parallele Einzelstrahlen abzugeben. Ein zweiter Teil der Austrittsöffnungen ist im peripheren Bereich der Strahlscheibenplatte längs einer Kreislinie angeordnet und so konfiguriert, dass die von diesen abgegebenen Einzelstrahlen fokussierend konvergent verlaufen. Mit diesem Brausekopf soll unerwünschtes Wegspritzen des Wassers beim Auftreffen des Brausestrahls auf ein Ziel gering gehalten werden.
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Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung einer Brausevorrichtung der eingangs genannten Art zugrunde, die eine besonders vorteilhafte Realisierung eines fokussierten Brausestrahls ermöglicht.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch Bereitstellung einer Brausevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei dieser Brausevorrichtung umfassen die Brausestrahl-Austrittsöffnungen eine Mehrzahl von am Brausestrahlaustrittskörper innerhalb einer Fokusstrahlaustrittsfläche angeordneten Fokussierstrahlöffnungen, die zur Erzeugung eines fokussierten Brausestrahls mit einem Brausestrahldurchmesser eingerichtet sind, der sich in Strahlaustrittsrichtung von einem Austrittsdurchmesserwert auf Höhe der Fokussierstrahlöffnungen bis auf einen Fokusdurchmesserwert in einem vorgebbaren Fokusebenenabstand von der Fokusstrahlaustrittsfläche verringert, wobei der Fokusdurchmesserwert höchstens 80% des Austrittsdurchmesserwerts und/oder höchstens 2cm beträgt. Unter dem Begriff Durchmesser bzw. Durchmesserwert ist hierbei ohne Beschränkung auf kreisförmige Strukturen vorliegend allgemein die jeweils maximale Ausdehnung in Querrichtung zu verstehen, d.h. senkrecht zu der durch die Hauptausbreitungsrichtung des Brausestrahls definierten Brausestrahlhauptachse. Der Fokusebenenabstand ist der Abstand einer Fokusebene von der Fokusstrahlaustrittsfläche, wobei mit Fokusebene eine Ebene gemeint ist, in welcher der Brausestrahldurchmesser einen minimalen Wert annimmt. Dabei kann der Brausestrahl je nach Systemauslegung stromabwärts der Fokusebene diesen minimalen Durchmesserwert beibehalten oder sich wieder aufweiten.
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Damit ist es erfindungsgemäß möglich, einen Brausestrahl zu erzeugen, bei dem ein verwendetes Fluid, wie Wasser, das aus den mehreren Fokussierstrahlöffnungen am Brausestrahl-Austrittskörper austritt, derart fokussiert wird, dass der dadurch gebildete Brausestrahl in der vorgebbaren Fokusebene nur noch einen relativ geringen Durchmesser, d.h. Fokusdurchmesserwert, aufweist. Dies prädestiniert den Brausestrahl für Anwendungen, bei denen es gewünscht ist, dass der Brausestrahl in einem gewissen Abstand vom Brausestrahl-Austrittskörper nur einen relativ geringen Strahldurchmesser, d.h. eine relativ geringe Quererstreckung senkrecht zur Hauptachse des Brausestrahls, hat. Speziell beträgt diese Querausdehnung ausgedrückt als Durchmesserwert höchstens 80% des Austrittsdurchmesserwerts, d.h. der Querausdehnung des Brausestrahls auf Höhe der Fokussierstrahlöffnungen bzw. der Fokusstrahlaustrittsfläche, und/oder höchstens 2cm.
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In der Fokusebene vereinigen sich die Einzelstrahlen aus den Fokussierstrahlöffnungen in entsprechenden Realisierungen der Erfindung in einem einheitlichen Brausestrahl mit praktisch vollständiger, lückenloser Flächenbenetzung, d.h. innerhalb der Querausdehnung des Brausestrahls verbleiben dann bei einer solchen Systemauslegung keine nicht vom Brausefluid benetzten Flächenbereiche. Dieses homogene Strahlbild kann, wenn gewünscht, stromabwärts der Fokusebene im weiteren Verlauf des fokussierten Brausestrahls beibehalten bleiben. Alternativ kann sich der Brausestrahl stromabwärts der Fokusebene aufweiten. Durch entsprechende Systemauslegung insbesondere hinsichtlich Geometrie, Form und Anordnung der Fokussierstrahlöffnungen am Brausestrahlaustrittskörper lässt sich der Abstand der Fokusebene auf einen gewünschten Wert vorgeben. Je nach Bedarf und Anwendungsfall liegen typische Fokusebenenabstände beispielsweise im Bereich von 5cm bis 30cm, häufig im Bereich von ca. 8cm bis ca. 20cm.
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In der Ausführung mit einem Fokusdurchmesserwert von höchstens 2cm ist beispielsweise die Befüllung mit bzw. das Einleiten von Fluid in Behältnisse, die eine enge Einfüllöffnung mit Durchmesser von kaum mehr als 2cm aufweisen, mittels des fokussierten Brausestrahls bequem und ohne merkliche Fluidverluste möglich.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung sind die Fokussierstrahlöffnungen als Düsenöffnungen von entsprechend am Brausestrahl-Austrittskörper vorgesehenen Fokussierstrahlaustrittsdüsen gebildet, wobei jede Fokussierstrahlaustrittsdüse zur Erzeugung eines Einzelstrahls mit konstantem Strahldurchmesser als zugehöriger Teil des fokussierten Brausestrahls eingerichtet ist. Dies ermöglicht die Bildung des fokussierten Brausestrahls aus Fingerstrahlen, d.h. homogenen Konstantdurchmesser-Einzelstrahlen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung weisen die Fokussierstrahlöffnungen jeweils einen Öffnungsdurchmesser von mindestens 2mm und höchstens 5mm auf. Es zeigt sich, dass dies für viele Anwendungen zu optimalen Einzelstrahlen führt, die aus den Fokussierstrahlöffnungen austreten und zusammen den fokussierten Brausestrahl bilden. In dieser Ausführung sind die Fokussierstrahlöffnungen verglichen mit Brausestrahl-Austrittsöffnungen üblicher Sanitärbrausen relativ groß und eignen sich daher besonders zur Bereitstellung fingerförmiger Einzelstrahlen mit weitestgehend homogener Fluidfüllung, die einen entsprechend großen Einzelstrahldurchmesser aufweisen.
In Weiterbildung der Erfindung sind die Fokussierstrahlöffnungen ringförmig verteilt innerhalb der Fokusstrahlaustrittsfläche angeordnet. Unter ringförmig verteilter Anordnung der Fokussierstrahlöffnungen ist vorliegend gemeint, dass die Fokussierstrahlöffnungen in einer Einzelringanordnung auf einem bestimmten Radius oder innerhalb einer bestimmten Kreisringfläche oder in einer Mehrringanordnung auf mehreren unterschiedlichen Radien oder innerhalb von mehreren koaxialen, radial beabstandeten Kreisringflächen verteilt am Brausestrahlaustrittskörper vorgesehen sind. Die entsprechend ringförmig verteilt austretenden Einzelstrahlen werden dann vorteilhaft auf die Fokusebene fokussiert. Es zeigt sich, dass sich damit ein optimaler fokussierter Brausestrahl bereitstellen lässt, der auch stromabwärts von der Fokusebene gut fokussiert bleiben kann, ohne sich in Querrichtung signifikant aufzuweiten. In Weiterbildung der Erfindung beträgt der Fokusdurchmesserwert, d.h. der Durchmesser des fokussierten Brausestrahls auf Höhe der Fokusebene, höchstens 50% des auf Höhe der Fokussierstrahlöffnungen vorliegenden Austrittsdurchmesserwerts des Brausestrahls. Somit ist die Querausdehnung des Brausestrahls durch den Fokussiereffekt um mindestens die Hälfte verringert. Je nach Bedarf und Anwendungsfall kann der Fokusdurchmesserwert auch nur z.B. ca. 40% oder ca. 30% oder noch weniger bezogen auf den Austrittsdurchmesserwert betragen.
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In Weiterbildung der Erfindung beträgt der Fokusdurchmesserwert höchstens 1 cm. Mit dieser Systemauslegung kann der Brausestrahl praktisch vollständig auf eine kleine Fläche mit einem Durchmesser von höchstens 1 cm gerichtet oder durch Öffnungen mit einem Durchmesser von höchstens 1cm hindurchgeleitet werden. Letzteres lässt sich unter anderem dafür nutzen, Behältnisse mit sehr enger Einfüllöffnung, wie Wasserflaschen, bequem und praktisch verlustfrei mit dem Fluid zu befüllen bzw. das Fluid zwecks Reinigung in das Behälterinnere zu leiten.
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In Weiterbildung der Erfindung liegt die Anzahl der Fokussierstrahlöffnungen zwischen drei und zwölf. Dies erweist sich für die meisten Anwendungsfälle als optimaler Kompromiss zwischen zu wenigen und zu vielen Einzelstrahlen für die Bildung des fokussierten Brausestrahls mit gewünschter Fluidmenge bzw. Fluidströmungsrate.
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In Ausgestaltung der Erfindung weisen die Fokussierstrahlaustrittsdüsen Düsenlängsmittenachsen auf, die sowohl zueinander als auch zu einer Längsachse der Brausevorrichtung schräg verlaufen, wobei sie in Strahlaustrittsrichtung von der Höhe der Fokussierstrahlöffnungen bis zur vorgebbaren Fokusebene aufeinander zulaufen. Dies gewährleistet in einer vorteilhaften Weise den Fokussiereffekt für den fokussierten Brausestrahl.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung schließen die Düsenlängsmittenachsen der Fokussierstrahlaustrittsdüsen einen Schrägwinkel zwischen mindestens 4° und höchstens 20° mit der Brauselängsachse ein. Es zeigt sich, dass dieser Schrägwinkelbereich für zahlreiche Anwendungen zu einem optimalen fokussierten Brausestrahl und typischen gewünschten Abständen der Fokusebene vom Brausestrahlaustrittskörper führt.
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In Weiterbildung der Erfindung weisen die Brausestrahl-Austrittsöffnungen des Brausestrahlaustrittskörpers mindestens eine zweite Strahlöffnungsanordnung zusätzlich zu der Anordnung der Fokussierstrahlöffnungen auf, wobei die zweite Strahlöffnungsanordnung zur Erzeugung eines vom fokussierten Brausestrahl verschiedenen, zweiten Brausestrahls dient und sich z.B. innerhalb einer ringförmigen Anordnung der Fokussierstrahlöffnungen befinden kann. Dies ermöglicht die Verwendung der Brausevorrichtung zur Bereitstellung mindestens zweier unterschiedlicher Brausestrahlen, von denen einer der fokussierte Brausestrahl ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung besteht die zweite Strahlöffnungsanordnung aus einer Mehrzahl von Feinnadelstrahlöffnungen, mit denen sich in an sich bekannter Weise ein Feinnadelstrahl erzeugen lässt. Diese Feinnadelstrahlöffnungen besitzen einen relativ geringen Öffnungsdurchmesser, der in der Regel um ein Mehrfaches kleiner als der Öffnungsdurchmesser der Fokussierstrahlöffnungen ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Brausevorrichtung als Küchenbrausevorrichtung ausgeführt, d.h. sie eignet sich für eine Brause in einer Küche, beispielsweise für eine Küchenauszugsbrause an einem Küchenwaschbecken. Der fokussierte Brausestrahl kann dementsprechend für fokussierte Wasserstrahlanwendungen in diesem Küchenbereich benutzt werden.
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Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1 eine Draufsicht von unten auf eine Brausevorrichtung mit zwei umschaltbaren Strahlarten,
- 2 eine Schnittansicht längs einer Linie II-II in einer Feinnadelstrahl-Betriebsstellung,
- 3 die Schnittansicht von 2 mit der Brausevorrichtung in einer Betriebsstellung für einen fokussierten Brausestrahl,
- 4 einen austrittsseitigen Teil der Brausestrahlvorrichtung im Betrieb in der Feinnadelstrahl-Betriebsstellung von 2 und
- 5 die Ansicht von 4 im Betrieb der Brausevorrichtung in der Betriebsstellung für fokussierten Brausestrahl von 3.
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Die gezeigte Brausevorrichtung beinhaltet einen Brausestrahlaustrittskörper 1 mit einer Mehrzahl von Brausestrahl-Austrittsöffnungen 2, 3. Im gezeigten Ausführungsbeispiel bildet der Brausestrahlaustrittskörper 1 einen austrittsseitigen, stirnseitigen Teil eines im Wesentlichen zylindrischen Brausekopfs 4, der an einer dem Brausestrahlaustrittskörper 1 gegenüberliegenden Stirnseite eine benutzerbetätigbare Drucktaste 5 aufweist. Ein Gehäuse des Brausekopfs 4 ist einteilig mit einem Gehäuse eines Griffteils 6. In das rohrförmige Gehäuse des Griffteils 6, das am Umfang des zylindrischen Brausekopfs 4 in diesen mündet, ist ein Anschlussstutzen 7 eingefügt, der einen in den Brausekopf 4 mündenden Fluideinlasskanal 8 bildet.
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Im Brausekopf 4 ist ein Umschaltventil 9 angeordnet, das mittels der Drucktaste 5 betätigbar ist und von einer an sich bekannten, herkömmlichen Bauart ist, was daher vorliegend keiner weiteren Erläuterungen bedarf. Das Umschaltventil 9 besitzt einen Ventileinlass, zu dem der Fluideinlasskanal 8 geführt ist, und zwei umschaltbar wahlweise mit dem Ventileinlass verbindbare Ventilauslässe, von denen der eine in eine erste Verteilkammer 10 und der andere in eine zweite Verteilkammer 11 mündet, wobei die beiden Verteilkammern 10, 11 im Brausekopf 4 strömungstechnisch zwischen dem Umschaltventil 9 und dem Brausestrahlaustrittskörper 1 ausgebildet sind.
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Die Brausestrahl-Austrittsöffnungen 2, 3 gruppieren sich im gezeigten Ausführungsbeispiel in eine erste Gruppe von Austrittsöffnungen und eine zweite Gruppe von Austrittsöffnungen. Die erste Gruppe besteht aus einer Mehrzahl von Feinnadelstrahlöffnungen 2, die zweite Gruppe besteht aus einer Mehrzahl von Fokussierstrahlöffnungen 3. Die Feinnadelstrahlöffnungen 2 sind innerhalb einer kreisförmigen Feinnadelstrahl-Austrittsfläche 12 des Brausestrahlaustrittskörpers 1 ausgebildet. Die Feinnadelstrahl-Austrittsfläche 12 liegt mittig und senkrecht zu einer Längsmittenachse 13 des Brausestrahlaustrittskörpers 1 und des Brausekopfs 4 insgesamt, kurz auch einfach als Brauselängsachse bezeichnet. Die Feinnadelstrahlöffnungen 2 sind in einer an sich herkömmlichen und daher hier nicht weiter zu erläuternden Weise als Brausestrahl-Austrittsöffnungen mit vergleichsweise kleinem Öffnungsdurchmesser und mit vergleichsweise geringem Abstand voneinander im Brausestrahlaustrittskörper 1 ausgebildet und stehen mit der ersten Verteilkammer 10 in Fluidverbindung.
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Die Fokussierstrahlöffnungen 3 sind innerhalb einer Fokusstrahlaustrittsfläche 14 im Brausestrahlaustrittskörper 1 ausgebildet, die im gezeigten Beispiel eines sich fast über die gesamte Unterseite, d.h. Strahlaustrittsseite, des Brausestrahlaustrittskörpers 1 als Kreisfläche mit einem Radius R erstreckt, der deutlich größer ist als der Radius der kreisförmigen Feinnadelstrahl-Austrittsfläche 12. Im gezeigten Beispiel sind sechs Fokussierstrahlöffnungen 3 in äquidistantem Winkelabstand auf einem zugehörigen Radius, d.h. einer zugehörigen Kreislinie, bzw. innerhalb eines Kreisrings vorgesehen, der radial nach innen durch die Feinnadelstrahl-Austrittsfläche 12 und radial nach außen durch den Radius R der Fokusstrahlaustrittsfläche 14 begrenzt ist. In alternativen Ausführungen sind weniger als sechs, z.B. drei bis fünf, oder mehr als sechs, z.B. eine beliebige Anzahl zwischen sieben und dreißig, Fokussierstrahlöffnungen 3 vorgesehen, vorzugsweise in einer ringförmig verteilten Anordnung, z.B. in einer Einzelringanordnung auf einem bestimmten Radius oder innerhalb einer bestimmten Kreisringfläche oder in einer Anordnung von zwei oder mehr Ringen auf unterschiedlichen Radien oder innerhalb mehrerer koaxialer, radial beabstandeter Kreisringflächen. Die Fokussierstrahlöffnungen 3 stehen mit der zweiten Verteilkammer 11 in Fluidverbindung.
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2 zeigt die Brausevorrichtung in einer ersten Schaltstellung des Umschaltventils 9, in der das Umschaltventil 9 die Fluidverbindung vom Einlasskanal 8 zur ersten Verteilkammer 10 unter Bildung eines entsprechenden ersten Wasserwegs W1 freigibt und die Fluidverbindung vom Einlasskanal 8 zur zweiten Verteilkammer 11 absperrt. In dieser Betriebsstellung wird folglich zugeführtes Fluid über die Feinnadelstrahlöffnungen 2 als entsprechender Feinnadel-Brausestrahl bzw. Feinnadelstrahl 15 abgegeben, wie er in 4 gezeigt ist. Die Fokussierstrahlöffnungen 3 sind inaktiv. Der Feinnadelstrahl 15 hat im gezeigten Beispiel einen in Strahlrichtung im Wesentlichen konstant bleibenden Durchmesser DN , der dem Durchmesser der Feinnadelstrahl-Austrittsfläche 12 entspricht.
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In der Betriebsstellung von 3 sperrt das Umschaltventil 9 die Fluidverbindung vom Einlasskanal 8 zur ersten Verteilkammer 10 ab und gibt die Fluidverbindung vom Einlasskanal 8 zur zweiten Verteilkammer 11 unter Bildung eines zugehörigen zweiten Wasserwegs W2 frei. In dieser Betriebsart wird zugeführtes Fluid folglich über die Fokussierstrahlöffnungen 3 als ein fokussierter Brausestrahl 16 abgegeben, wie er in 5 gezeigt ist. Die Feinnadelstrahlöffnungen 2 sind in dieser Betriebsart inaktiv.
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Zur Umschaltung zwischen diesen beiden Betriebsarten drückt der Benutzer die Drucktaste 5 in Axialrichtung längs der Brauselängsachse 13. Die Axialbewegung der Drucktaste 5 betätigt über eine herkömmliche Kulissenmechanik nach Art einer Kugelschreibermechanik einen Ventilschließkörper 9a, der auf diese Weise zwischen zwei stabilen Positionen axial hin und her bzw. vor und zurück bewegt wird, und zwar zwischen einer oberen Stellung in der Betriebsart gemäß 2 und einer unteren Stellung in der Betriebsart gemäß 3. In der oberen Stellung von 2 sperrt der Ventilschließkörper 9a die Fluidverbindung vom Einlasskanal 8 zur zweiten Verteilkammer 11, d.h. den zweiten Wasserweg W2, ab, in der unteren Stellung von 3 sperrt er die Fluidverbindung vom Einlasskanal 8 zur ersten Verteilkammer 10, d.h. den ersten Wasserweg W1, ab, während er den jeweils anderen Wasserweg freigibt.
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Wie an sich bekannt, kann das Umschaltventil 9 bei Bedarf so ausgelegt sein, dass es bei nachlassendem Fluiddruck im Einlasskanal 8, insbesondere nach einem Absperren der Fluidzufuhr, stets die gleiche der beiden Schaltpositionen als Ausgangsstellung einnimmt, z.B. diejenige für die Feinnadelstrahl-Betriebsart. Von dieser Stellung kann der Benutzer dann in die Betriebsart für fokussierten Brausestrahl umschalten und von dieser auf Wunsch auch wieder in die Feinnadelstrahl-Betriebsart zurückschalten bzw. weiterschalten, indem er die Drucktaste 5 wiederholt drückt.
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Die Fokussierstrahlöffnungen 3 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel als Düsenöffnungen von Fokussierstrahlaustrittsdüsen 3a gebildet, die zur Erzeugung eines jeweiligen Konstantdurchmesser-Einzelstrahls 16a als zugehöriger Teil des fokussierten Brausestrahls 16 eingerichtet sind. Jede Fokussierstrahlaustrittsdüse 3a stellt somit den jeweiligen Einzelstrahl 16a mit einem in Strahlrichtung praktisch konstant bleibenden Einzelstrahldurchmesser bereit, d.h. der fokussierte Brausestrahl 16 ist durch die Gesamtheit solcher Fingerstrahlen als Einzelstrahlen 16a gebildet.
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Während der Feinnadelstrahl 15 in der Feinnadelstrahl-Betriebsart der Brausevorrichtung in Strahlrichtung den praktisch gleichbleibenden Strahldurchmesser DN aufweist, verringert sich in Strahlrichtung, das heißt Strahlaustrittsrichtung, der Durchmesser des fokussierten Brausestrahls von einem Austrittsdurchmesserwert DF auf Höhe der Fokussierstrahlöffnungen 3 bzw. der Fokusstrahlaustrittsfläche 14 bis auf einen demgegenüber deutlich kleineren Fokusdurchmesserwert dF in einem vorgebbaren Abstand FA einer Fokusebene FE von den Fokussierstrahlöffnungen 3 bzw. der Fokusstrahlaustrittsfläche 14. In typischen vorteilhaften Ausführungen beträgt der Fokusebenenabstand FA zwischen 5 cm und 30 cm, häufig zwischen ca. 8 cm und ca. 20 cm, in entsprechenden Ausführungen zwischen ca. 9 cm und 15 cm.
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Wie aus 5 ersichtlich, verlaufen die Fingerstrahlen bzw. Einzelstrahlen 16a von den Fokussierstrahlöffnungen 3 bis zur Fokusebene FE parallel zu entsprechend orientierten Düsenlängsmittelachsen 17 der Fokussierstrahlaustrittsdüsen 3a schräg zueinander und schräg zur Brauselängsachse 13, wobei sie fokussierend aufeinander zulaufen. Die Einzelstrahlen 16 bzw. die Düsenlängsmittenachsen 17 der Fokussierstrahlaustrittsdüsen 3a schließen hierbei einen Schrägwinkel α ein, der in vorteilhaften Realisierungen zwischen mindestens 4° und höchstens 20° beträgt, beispielsweise zwischen ca. 6° und ca. 12°. In vorteilhaften Realisierungen weisen die Fokussierstrahlaustrittsdüsen 3a und damit die Fokussierstrahlöffnungen 3 jeweils einen Öffnungsdurchmesser von mindestens 2mm und höchstens 5mm auf, wobei dieser Öffnungsdurchmesser vorzugsweise um ein Mehrfaches größer ist als derjenige der Feinnadelstrahlöffnungen 2. Damit haben auch die Fingerstrahlen bzw. Einzelstrahlen 16a vorzugsweise einen Strahldurchmesser zwischen 2mm und 5mm.
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Auf Höhe der dadurch definierten Fokusebene FE vereinigen sich die Einzelstrahlen 16a, d.h. der stromaufwärts davon aus den getrennten Einzelstrahlen 16a bestehende, fokussierte Brausestrahl 16 geht auf Höhe der Fokusebene FE in einen einheitlichen Strahl über und nimmt dort seinen minimalen Strahldurchmesser dF an. Stromabwärts der Fokusebene FE behält der fokussierte Brausestrahl 16 seine einheitliche Strahlform weitestgehend bei, wobei er auch seinen minimalen Strahldurchmesser dF im Wesentlichen beibehält, ohne dass sich der fokussierte Brausestrahl 16 stromabwärts der Fokusebene FE gemäß dieser Ausführungsform merklich aufweitet.
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Der Fokusdurchmesserwert dF beträgt höchstens 80% des Austrittsdurchmesserwerts DF und/oder höchstens 2cm. Vorzugsweise beträgt er höchstens 50% des Austrittsdurchmesserwerts DF und/oder höchstens 1 cm. Im gezeigten Beispiel von 5 beträgt der Fokusdurchmesserwert dF zwischen ca. 30% und 35% des Austrittsdurchmesserwerts DF .
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Folglich kann durch den fokussierten Brausestrahl 16 im Bereich der Fokusebene FE ein aus der Fokussierung mehrerer einzelner Fingerstrahlen erzeugter Brausestrahl mit vergleichsweise hoher Fluidrate bzw. Fluidströmungsgeschwindigkeit bereitgestellt werden. Mit diesem fokussierten Brausestrahl 16 lässt sich die Brausevorrichtung vorteilhaft beispielsweise in Handbrausen von Duscheinrichtungen zur Bewirkung eines Massageeffekts oder in feststehenden oder ausziehbaren Küchenbrausen zu Abwasch-/Reinigungszwecken einsetzen. Zudem lässt sich der fokussierte Brausestrahl 16 vorteilhaft zur Befüllung von Behältnissen, die eine relativ enge Einfüllöffnung besitzen, mit dem betreffenden Fluid nutzen. Wenn die Brausevorrichtung beispielsweise in einer Küchenbrause verwendet ist und der Fokusdurchmesserwert dF entsprechen gering ist, können mit dem fokussierten Brausestrahl 16 Wasserflaschen oder dgl., die typischerweise Einfüllöffnungen mit einem Durchmesser von nur etwa 1 cm bis 2cm aufweisen, sehr effektiv mit Wasser befüllt werden.
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Außerdem eignet sich der fokussierte Brausestrahl 16 zur Entnahme größerer Wassermengen in relativ kurzer Zeit, z.B. zum Befüllen eines Küchenwaschbeckens oder von Eimern und dergleichen. Zum Spülen von Geschirr kann auf den Feinnadelstrahl 15 umgeschaltet werden, der ein deutlich weicheres Strahlverhalten und einen deutlich geringeren Wasserverbrauch besitzt.