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Die Erfindung betrifft eine verpackte Anordnung, umfassend eine Steuereinheit. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Konfigurieren einer verpackten Anordnung.
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Verpackte Steuereinheiten sind vielfach durch offenkundige Vorbenutzung bekannt. Derartige verpackte Steuereinheiten dienen zum Ansteuern zu steuernder Komponenten, beispielsweise zum Ansteuern von Motoren. Die zu steuernden Komponenten wiederum können für eine Mehrzahl von Maschinen, in denen die zu steuernden Komponenten arbeiten, zum Einsatz kommen. Ein Beispiel für eine zu steuernde Komponente ist ein Elektromotor, insbesondere ein Nähmaschinenantrieb. Ein Beispiel für die anzutreibende Maschine ist eine Nähmaschine.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine verpackte Anordnung, umfassend eine Steuereinheit, derart weiterzubilden, dass eine Konfiguration der Steuereinheit vereinfacht ist.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine verpackte Anordnung mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen.
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Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass es bereits in verpacktem Zustand der Steuereinheit möglich ist, diese zum Betrieb einer anzusteuernden Komponente vorzukonfigurieren. Insbesondere wurde dabei erkannt, dass es nicht erforderlich ist, dass zu einer solchen Konfiguration der Steuereinheit die Steuereinheit aktiviert ist. Die Steuereinheit wird so verpackt, dass sie zum Konfigurieren nicht ausgepackt werden muss. Ein typisches Anwendungsbeispiel ist die Konfiguration der Steuereinheit zum hinsichtlich einer anzutreibenden Maschine angepassten Ansteuern eines Maschinenmotors, insbesondere eines Nähmaschinenmotors. Dieser kann zusammen mit der Steuereinheit in ein und derselben Verpackung vorliegen. Durch entsprechende Konfiguration der Steuereinheit kann der Motor für den Betrieb eines spezifischen Maschinentyps, insbesondere eines Nähmaschinentyps, ertüchtigt werden. Die an die Steuereinheit zu übertragenden Parameter werden von einer externen Komponente an die verpackte Steuereinheit übertragen. Die externe Komponente muss nicht Bestandteil der verpackten Anordnung sein. Die Steuereinheit kann in der Verpackung mittels einer Halterung definiert vorpositioniert sein. Die Steuereinheit kann in der Verpackung in ausgeschaltetem Zustand vorliegen.
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Eine Verpackungs-Ausnehmung nach Anspruch 2 erleichtert die Vorpositionierung der Steuereinheit in der Verpackung.
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Ein Einsatzrahmen nach Anspruch 3 hat sich zur Verpackung von dort zu positionierenden Komponenten bewährt. Der Einsatzrahmen kann aus Styropor® gefertigt sein. Die äußere Verpackungshülle kann aus Karton gefertigt sein.
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Ein Maximalabstand zwischen dem Empfangsmodul und der positionierten Steuereinheit nach Anspruch 4 ermöglicht eine Nahfeld-Kommunikation (Near Field Communication, NFC) zwischen der externen Komponente und der in der Verpackung positionierten Steuereinheit. Entsprechende Informationen zur Nahfeld-Kommunikation sind dem Fachmann beispielsweise aus der
EP 2 975 168 A und den dort angegebenen Referenzen zugänglich. Eine derartige Nahfeld-Kommunikation vermeidet ein Übertragen von Parametern unerwünscht an nicht ausgewählte Steuereinheiten.
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Eine Zielfeld-Markierung nach Anspruch 5 erleichtert die Initiierung des Parameter-Übertragungsvorgangs. Das Zielfeld kann insbesondere mit einem intuitiven Piktogramm markiert sein, was die Parameterübertragung gerade bei internationalem Versand vereinfacht. Das Zielfeld kann auf einer Verpackungs-Stirnwand angeordnet sein, die bei gestapelter Verpackung frei ist. Auch dies erleichtert die Parameterübertragung.
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Bei einer Anordnung nach Anspruch 6 kommen die Vorteile der Parameterübertragung auf die verpackte Steuereinheit besonders gut zum Tragen. Bei der zu steuernden Einheit kann es sich um einen Motor handeln.
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Die Vorteile eines Verfahrens nach Anspruch 7 entsprechen denen, wie vorstehend unter Bezugnahme auf die erfindungsgemäße Anordnung bereits erläutert wurden. Dieses Verfahren kann unter Einsatz einer der vorstehend beschriebenen Varianten der verpackten Anordnung durchgeführt werden.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigen:
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1 Eine Verpackung in Form eines Verpackungskartons, dessen Deckel bereits geöffnet ist;
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2 Eine Aufsicht von oben in den geöffneten Karton hinein, wobei ein in die äußere Karton-Verpackungshülle eingesetzter Einsatzrahmen mit einer Ausnehmung sichtbar ist, in die eine verpackte Steuereinheit zur Positionierung eingeschoben ist;
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3 Eine Aufsicht auf eine Bedienseite der ausgepackten Steuereinheit zusammen mit einer externen Komponente in Form eines Smartphones zum Übertragen von Parametern an die Steuereinheit.
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1 zeigt insgesamt eine Außenansicht einer verpackten Anordnung 1 mit einer Verpackung 2 in Form eines Kartons. Ein Deckel 3 dieses Kartons 2 ist bereits teilweise geöffnet.
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Eine stirnseitige Verpackungswand 4 der Verpackung 2 trägt eine Zielfeld-Markierung 5 eines Zielfeldes 6, dessen Funktion nachfolgend noch erläutert wird. Die stirnseitige Verpackungswand 4 ist, soweit mehrere verpackte Anordnungen 1 des dargestellten Typs gestapelt sind, frei von vorne zugänglich. Die stirnseitige Verpackungswand 4 ist eine Außenwand der Verpackung 2.
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2 zeigt bei vollständig abgeklappten Deckel einen Blick von oben in die Verpackung 2.
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Zum vollständigen Verpackungsinhalt der verpackten Anordnung 1 gehört ein Motor, der in der Zeichnung nicht dargestellt ist. Hierbei kann es sich um einen Nähmaschinenmotor handeln.
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Eine Steuereinheit 7 (vgl. auch 3) ist in eine Ausnehmung 8 der Verpackung 2 eingeschoben. Die Ausnehmung 8 ist so ausgebildet, dass es nur möglich ist, die Steuereinheit 7 in die Ausnehmung 8 einzuschieben, wenn dabei eine Bedienerseite 9 (vgl. auch 3) der Steuereinheit 7 einer nächstgelegenen Außenwand der Verpackung 2, nämlich der stirnseitigen Verpackungswand 4, zugewandt ist. Hierdurch ist die Steuereinheit 7 in der Verpackung 2 definiert vorpositioniert. Die Ausnehmung 8 ist Bestandteil eines Einsatzrahmens 10 der Verpackung 2, der in eine äußere Verpackungshülle der Verpackung 2, nämlich in den Karton, eingesetzt ist. Der Einsatzrahmen 10 ist aus Styropor®.
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Die Bedienerseite 9 der Steuereinheit 7 umfasst eine Mehrzahl von Bedienelementen sowie ein Display, was in der 3 beispielhaft dargestellt ist.
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Die Steuereinheit 7 hat ein Empfangsmodul 11 zum Empfangen von Parametern, die die Steuereinheit 7 von einer externen Komponente 12 (vgl. 3) empfängt. Das Empfangsmodul 11 ist in die Steuereinheit 7 integriert und in den 2 und 3 gestrichelt angedeutet. Die externe Komponente 12 stellt eine externe Parameter-Eingabe-Komponente zur Datenkommunikation dar.
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Zwischen dem Empfangsmodul 11 der in der Ausnehmung 8 positionierten Steuereinheit 7 und dem Zielfeld 6 liegt ein Abstand vor, der höchstens 5 cm beträgt.
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Bei dem Empfangsmodul
11 handelt es sich um ein Empfangsmodul der NFC(Near Field Communication)-Technik. In diesem Zusammenhang wird verwiesen auf die
EP 2 975 168 A der Anmelderin, auf die vollumfänglich Bezug genommen wird.
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Weiterhin beinhaltet die Steuereinheit 7 ein Speichermodul 13 zum Abspeichern übertragener Parameter, welches in der 2 ebenfalls schematisch dargestellt ist.
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Die Steuereinheit 7 hat zudem ein Verbindungskabel 13a sowie einen Verbindungsstecker 14 zum Verbinden der Steuereinheit 7 mit dem Motor.
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Die verpackte Anordnung mit dem Motor und der zugehörigen Steuereinheit 7 kann zum Antrieb einer Mehrzahl anzutreibender Komponenten, beispielsweise zum Antrieb einer Mehrzahl von Nähmaschinentypen herangezogen werden. Hierzu kann die Steuereinheit 7 entsprechend parametrisiert werden, damit die Baugruppe aus der Steuereinheit 7 und dem zugehörigen, ebenfalls verpackten Motor für den jeweiligen Nähmaschinentyp einsatzbereit ist.
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Zum Konfigurieren der verpackten Anordnung wird dann folgendermaßen vorgegangen:
Zu Beginn dieses Konfigurationsverfahrens liegt die Steuereinheit 7 zusammen mit dem anzusteuernden Motor in der Verpackung 2 vorpositioniert vor, sodass die Steuereinheit 7 dem an der Verpackung vorgesehenen Zielfeld 6 benachbart angeordnet ist. Zwischen dem Empfangsmodul 11 der positionierten Steuereinheit 7 und dem Zielfeld 6 liegt dann ein Abstand vor, der höchsten 5 cm beträgt.
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Zunächst wählt der Benutzer aus, welcher Maschinentyp mit dem verpackten Motor betrieben und entsprechend mit der verpackten Steuereinheit angesteuert werden soll. Diesen Maschinentyp wählt der Benutzer mittels einer entsprechenden Auswahl-Software auf der externen Komponente 12 aus. Diese Auswahl-Software kann als Applikation (App) auf der externen Komponente 12, die als Smartphone ausgebildet sein kann, ausgestaltet sein.
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Nach erfolgter Maschinenauswahl initiiert der Benutzer die Parameterdatenübertragung. Nun wird die externe Komponente 12 benachbart zum an der Verpackung 2 vorgesehenen Zielfeld 6 positioniert und insbesondere innerhalb der Zielfeld-Markierung 5 auf die stirnseitige Verpackungswand 4 der Verpackung 2 aufgelegt. Nun sind sich ein Sendemodul der externen Komponente 12 einerseits und das Empfangsmodul 11 der Steuereinheit 7 andererseits so nahe, dass über insbesondere eine NFC-Kommunikation auch bei deaktivierter Steuereinheit 7 die erforderlichen Konfigurations-Parameter vom Sendemodul der externen Komponente 12 an das Empfangsmodul 11 der Steuereinheit 7 durch die stirnseitige Verpackungswand 4 der Verpackung 2 hindurch übertragen werden.
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Bei den Konfigurations-Parametern kann es sich neben Maschinen-bezogenen Paramenten auch um beispielsweise ländertypische Parameter handeln, zum Beispiel Informationen über eine Netzfrequenz oder über eine Netzspannung. Bei den Maschinen-abhängigen Parametern kann es sich um eine Maximaldrehzahl oder auch um Informationen zu einer Anzahl von Steuerungsimpulsen pro kompletter Umdrehung einer Motorwelle handeln. Auch eine maximale Leistungsaufnahme des Motors kann zu diesen Konfigurations-Parametern gehören.
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Die an die Steuereinheit 7 von der externen Komponente 12 übertragenen Parameter werden anschließend im Speichermodul 13 der externen Komponente 12 abgespeichert.
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Die Steuereinheit 7 ist anschließend zum Betrieb des Motors für die jeweilige Nähmaschine konfiguriert. Bei der anschließenden Maschineninstallation kann der Motor einfach an die Maschine angeschlossen und die Steuereinheit 7 kann mit dem Motor und gegebenenfalls mit einer Zentralsteuerung der Maschine verbunden werden, sodass hierüber jeweils Signalverbindungen möglich sind. Der Motor ist dann sofort zum Betrieb, gesteuert über die Steuereinheit 7, mit der Maschine fertig konfiguriert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2975168 A [0008, 0024]