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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Aus der
DE 10 2006 027 223 A1 ist bereits ein Verfahren zur Herstellung einer Karosserie eines Kraftfahrzeuges bekannt. In einem Abschnitt der Vormontage in der beispielsweise die beiden Seitenrahmenteile mit einer Bodengruppe und Dachbauteilen über Spanner aneinander vormontiert sind, werden als Befestigungselemente sogenannte Tabbinglaschen verwendet. Die Tabbinglaschen werden in Durchgangsöffnungen eingeführt, die in den zu befestigenden Karosseriebauteilen ausgebildet sind.
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Aufgabe der Erfindung ist es ein Kraftfahrzeug zu schaffen, bei dem Tabbinglaschen vorgesehen sind, die eine sichere Vormontage gewährleisten.
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Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
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Ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug weist eine vormontierte Rohkarosserie, bei der an einer Bodengruppe zu beiden Längsseiten jeweils ein Seitenrahmenteil vormontiert ist. Am jeweiligen Seitenrahmenteil sind jeweils Durchgangsöffnungen und/oder Tabbinglaschen zur Halterung von Karosseriebauteilen ausgebildet. In mindestens zwei gegenüberliegenden Tabbinglaschen ist jeweils ein Karosseriebauteil gehaltert. Das zu halternde Karosseriebauteil weist Durchgangsöffnungen auf, durch die die Tabbinglaschen hindurchgeführt sind.
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Vorteilhafterweise ist an einem freien Ende der jeweiligen Tabbinglasche ein hakenförmiger Tabbinglaschen-Endabschnitt ausgebildet.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform ist der hakenförmige Tabbinglaschen-Endabschnitt dadurch gebildet, dass der Tabbinglaschen-Endabschnitt über einen darunter befindlichen Tabbinglaschen-Zwischenabschnitt auf einer Seite übersteht.
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Der durch den Tabbinglaschen-Endabschnitt gebildete Haken ist vorteilhafterweise so an dem jeweiligen Seitenrahmenteil an einem entsprechenden Karosserieabschnitt ausgebildet, dass durch den jeweiligen Haken der jeweiligen Tabbinglasche eine Halterung des Karosseriebauteils in der Weise erfolgt, dass eine Verschiebung zwischen der Durchgangsöffnung des Karosseriebauteils und dem Tabbinglaschen-Zwischenabschnitt möglich ist und dass der Verschiebeweg des Karosseriebauteils durch den jeweiligen Haken der Tabbinglasche begrenzt ist.
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Das Karosseriebauteil ist in einer vorteilhaften Ausführungsform ein Windlauf, wobei der Windlauf in einem Übergang zwischen dem jeweiligen oberen Ende einer am jeweiligen Seitenrahmenteil ausgebildeten A-Karosseriesäule zu einem jeweiligen Dachrahmenabschnitt angeordnet ist, der sich an die jeweilige A-Karosseriesäule anschließt.
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Eine Ausführungsform der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnungen beispielshalber beschrieben. Dabei zeigt:
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1 eine perspektivische Darstellung eines teilweise dargestellten linken Seitenrahmens und eines teilweise dargestellten rechten Seitenrahmens einer Karosserie eines Kraftfahrzeuges, wobei ein Windlauf in Höhe eines vorderen Dachbereiches im Übergang zu der jeweiligen A-Säule über jeweils eine karosserieseitige Tabbinglasche und eine dazu gehörige, in dem Windlauf ausgebildete Durchgangsöffnung gehaltert ist,
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2 eine vergrößerte Ansicht eines in der 1 mit einem Kreis markierten Bereiches einer Befestigungsstelle zwischen einem rechten Ende des Windlaufes und einem oberen Ende der A-Karosseriesäule,
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3 eine Ansicht von oben auf den in den 1 und 2 gezeigten Windlauf,
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4 eine vergrößerte Darstellung des rechten Endes des in der 3 gezeigten Windlaufes,
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5 eine vergrößerte Darstellung einer Tabbinglasche in einer Durchgangsöffnung, die in dem in der 3 gezeigten Bodenbereich des linken Endes des Windlaufes ausgebildet ist,
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6 eine Detailansicht von oben auf eine Tabbinglasche in einem Zustand der Tabbinglasche im unverformten Zustand und in einem nach oben gebogenen Zustand,
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7 eine in einer Durchgangsöffnung angeordneten Tabbinglasche in einer bekannten Ausführungsform,
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8 eine Ansicht von oben der in der 7 gezeigten bekannten Tabbinglasche,
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9 eine Ansicht von oben entsprechend den 6 und 8, aus der hervorgeht, dass die erfindungsgemäße Tabbinglasche einen Haken aufweist und länger ist als die bekannte Tabbinglasche, und
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10 eine perspektivische Ansicht auf einen in Fahrzeugquerrichtung vorstehenden Profilabschnitt, an dem eine Tabbinglasche ausgebildet ist.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Ansicht auf eine teilweise dargestellte, vormontierte Rohkarosserie 2 eines Kraftfahrzeuges 1, bei der ein Windlauf 5 zwischen zwei Seitenrahmenteilen 3 und 4 gehaltert ist.
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In der Vormontage der Rohkarosserie 2 erfolgt die Verbindung der Karosserieteile über Tabbinglaschen 6 und 7. Die Tabbinglaschen 6 und 7 sind in der gezeigten Ausführungsform an einem in der 10 dargestellten und in den 1 und 2 andeutungsweise erkennbaren Profilabschnitt 8, 9 der Seitenrahmenteile 3 und 4 ausgebildet.
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In dem als Verbindungsbauteil in der gezeigten Ausführungsform ausgebildeten Windlauf 5 sind Durchgangsöffnungen 10 und 11 ausgebildet, durch die die jeweilige dazu gegenüberliegende Tabbinglasche 6, 7 hindurch gesteckt ist.
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In der in der 1 gezeigten Ausführungsform befindet sich der jeweilige Profilabschnitt 8, 9 an einem Übergang zwischen jeweils einem oberen Ende 12, 13 einer A-Karosseriesäule 14, 15 und einem sich daran anschließenden Dachrahmenabschnitt 16, 17.
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In der 1 ist am Seitenrahmenteil 3 ein oberer Bereich einer B-Karosseriesäule 18 dargestellt. An dem dazu gegenüber liegenden Seitenrahmenteil 4 ist neben einer B-Karosseriesäule 19 eine C-Karosseriesäule 20 erkennbar.
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In der 2 ist eine vergrößerte Darstellung des Übergangsbereiches zwischen dem Dachrahmenabschnitt 16 des Seitenrahmenteils 3 und der damit verbundenen A-Karosseriesäule 14 dargestellt.
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An dem Profilanschlussabschnitt 8 liegt ein Endabschnitt 21 des Windlaufes 5 so auf, dass die an dem Profilanschlussabschnitt 8 ausgebildete Tabbinglasche 6 durch die Durchgangsöffnung 10 am Endabschnitt 21 des Windlaufes 5 hindurchragt.
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In den 1, 2 und 5 ist ein Verschiebeweg s6,(7) angegeben. Der Verschiebeweg s6,(7) ergibt sich aus einem Abstand zwischen einer Außenfläche 5a des Windlaufes 5 am Rand 10a (11a) der Durchgangsöffnung 10 (11) und einer Innenfläche 25a eines dazu gegenüberliegenden Hakens 25 der Tabbinglasche 6 (7).
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In der 3 ist eine Ansicht von oben des in den 1 und 2 gezeigten Windlaufes 5 dargestellt. An den beiden Endabschnitten 21 und 22 des Windlaufes 5 sind die Durchgangsöffnungen 10 und 11 erkennbar.
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Die 4 zeigt eine vergrößerte Darstellung des Endabschnittes 21 des Windlaufes 5, in der die Durchgangsöffnung 10 ausgebildet ist. Aus der 4 geht hervor, dass die Durchgangsöffnung 10 eine rechteckförmige Form hat.
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In der 5 ist in einer vergrößerten Teildarstellung die durch die Durchgangsöffnung 10 hindurchragende Tabbinglasche 6 dargestellt. Die Tabbinglasche 6 weist einen mit dem Profilanschlussabschnitt 8 einstückig verbundenen Tabbinglaschen-Zwischenabschnitt 23 auf, an den sich ein Tabbinglaschen-Endabschnitt 24 der Tabbinglasche 6 anschließt.
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Der Tabbinglaschen-Endabschnitt 24 steht über den Tabbinglaschen-Zwischenabschnitt 23 über. Durch den über den Tabbinglaschen-Zwischenabschnitt 23 überstehenden Tabbinglaschen-Endabschnitt 24 ergibt sich in einem in der 6 gezeigten unverformten Zustand 27 der Tabbinglasche 6 ein Haken 25.
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In der 5 ist der Verschiebeweg s6,(7) angegeben. Der Verschiebeweg s6,(7) ergibt sich aus dem Abstand zwischen der Außenfläche 5a des Windlaufes 5 am Rand 10a (11a) der Durchgangsöffnung 10 (11) und der Innenfläche 25a des dazu gegenüberliegenden Hakens 25 der Tabbinglasche 6 (7).
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Der Verschiebeweg s6,(7) ermöglicht eine Verschiebung des Karosseriebauteils bzw. des Windlaufes 5 zwischen der Durchgangsöffnung 10, 11 des Windlaufes 5 und dem Tabbinglaschen-Zwischenabschnitt 23. Der Verschiebeweg s6,(7) des Windlaufes 5 wird durch den Haken 25 der jeweiligen Tabbinglasche 6, 7 begrenzt.
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In den in den 1, 2 und 5 gezeigten Ausführungsformen befindet sich die Tabbinglasche 6 in einem von dem Profilanschlussabschnitt 8 abgewandten und abstehenden Zustand 26. In den 5 und 6 ist zusätzlich der unverformte, (liegende) Zustand 27 der Tabbinglasche 6 dargestellt.
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In den 7 und 8 ist eine herkömmliche Tabbinglasche 28 im abgebogenen Zustand 29 und im unverformten Zustand 30 dargestellt. Wie in der 5 ragt die vorbekannte Tabbinglasche 28 durch die in dem Endabschnitt 21 des Windlaufes 5 ausgebildete Durchgangsöffnung 10 hindurch.
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Im Unterschied zu der erfindungsgemäßen Tabbinglasche 6 (7) weist die vorbekannte Tabbinglasche 28 keinen Haken 25 sondern eine rechteckförmige Form auf. Wie aus den 1 und 2 hervorgeht, ist der Haken 25 der jeweiligen Tabbinglasche 6, 7 in Fahrzeuglängsrichtung x nach hinten zu einem Fahrzeugheck bzw. zu den jeweiligen Dachrahmenabschnitt 16, 17 des jeweiligen Seitenrahmenteils 3, 4 ausgerichtet.
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In der 9 ist ein Größenvergleich zwischen der erfindungsgemäßen Tabbinglasche 6, (7) und der vorbekannten Tabbinglasche 28 dargestellt. Aus der Darstellung des unverformten Zustandes 27 der Tabbinglasche 6, (7) und des unverformten Zustandes 30 der vorbekannten Tabbinglasche 28 geht hervor, dass die erfindungsgemäße Tabbinglasche 6, 7 um einen Betrag y6, 7 länger ist. Der Betrag y6, 7 liegt beispielsweise in einem Bereich von 4 mm ≤ y6, 7 ≤ 10 mm. Ferner ist an der erfindungsgemäßen Tabbinglasche 6, 7 der Haken 25 am Tabbinglaschen-Endabschnitt 24 ausgebildet.
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In der 10 ist der Profilanschlussabschnitt 8 in einer perspektivischen Darstellung vergrößert gezeigt. Die Tabbinglasche 6 ist in der 10 im unverformten Zustand 27 und im abgebogenen Zustand 26 dargestellt. Herstellungsbedingt ist die Tabbinglasche im unverformten Zustand 27 durch jeweils eine Aussparung 31, 32 umgeben.
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Bei der Vormontage befinden sich die Seitenrahmenteile 3 und 4 in einer nach oben aufgerichteten Endposition. Die unteren Enden der Seitenrahmenteile 3 und 4 der Rohkarosserie 2 sind beispielsweise bereits mit einem Bodenblech verbunden.
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Die an den Profilanschlussabschnitten 8, 9 ausgebildeten Tabbinglaschen 6, 7 werden in einem nächsten Montageschritt beispielsweise maschinell aus dem unverformten Zustand 27 nach oben in den abgebogenen Zustand 26 gestellt.
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In einem nächsten Verfahrensschritt wird der Windlauf 5 so aufgelegt, dass die jeweilige Tabbinglasche 6, 7 am Profilanschlussabschnitt 8, 9 in die jeweilige Durchgangsöffnung 10, 11 im Windlauf 5 hindurchgeführt ist.
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Anschließend werden alle Spanner gelockert und die Bodengruppe fährt mit den daran angeordneten Seitenrahmenteilen 3, 4 zur nächsten Montagestation zum Verschweißen der Karosseriebauteile. Der Windlauf 5 wird dabei nur durch die hoch gestellten Tabbinglaschen 6, 7 in Position gehalten. Anschließend werden alle Karosseriebauteile wieder eingespannt und verschweißt.
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Durch die Ausbildung von Haken 25 an der jeweiligen Tabbinglasche 6, 7 wird eine sichere Haltung des Windlaufes 5 an den Tabbinglaschen 6, 7 auch bei höherer Transportgeschwindigkeit oder bei ruckartigen Bewegungen sichergestellt.
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Die Herstellung der beiden Profilanschlussabschnitte 8, 9 erfolgt in einer Ausführungsform dadurch, dass die beiden Anschlussabschnitt 8, 9 in einem Pressformteil ausgebildet sind. In nachfolgenden Bearbeitungsschritten werden die beiden Profilanschlussabschnitte 8, 9 unter Ausbildung der beiden Tabbinglaschen 6, 7 einschließlich der die jeweilige Tabbinglasche 6, 7 umgebende Aussparung 31, 32 voneinander getrennt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006027223 A1 [0002]