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Die Erfindung betrifft einen Träger für elektrische Bauelemente, eine elektrische Anordnung umfassend einen Träger und ein Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Anordnung mit einem Träger.
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Bei der Fertigung von elektrischen Anordnungen ist die Bearbeitungslänge oder -breite oftmals durch die Maschinen, die zur Bearbeitung benutzt werden, begrenzt. Beispielsweise erlauben viele Lithographieanlagen eine maximale Länge der zu bearbeiteten Elemente von ca. 0,5 m. Eine Anfertigung längerer elektrischer Anordnungen, wie sie beispielsweise für eine Innenraumbeleuchtung eines Automobils eingesetzt werden sollen, ist dann beispielsweise nur dadurch möglich, dass mehrere separate kleinere elektrische Anordnungen zusammengesetzt werden.
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Primäre Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, bei der die Anfertigung längerer oder breiterer elektrischer Anordnungen auf einfache Weise möglich ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist eine Ausnutzung des Trägers und somit eine Reduzierung der Kosten.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer elektrischen Anordnung umfassend einen streifenförmigen Träger wird der Träger gefaltet und eine Abmessung in einer in der Trägerebene verlaufenden Dimension gegenüber dem ungefalteten Zustand vergrößert.
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Ein erfindungsgemäßer Träger für elektrische Bauelemente ist streifenförmig und gefaltet und erstreckt sich in einer Trägerebene, wobei der gefaltete Träger in einer in der Trägerebene verlaufenden Dimension eine größere Abmessung aufweist als der ungefaltete Träger.
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Eine erfindungsgemäße elektrische Anordnung umfasst einen erfindungsgemäßen Träger.
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Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es auf einfache Weise möglich, elektrische Anordnungen herzustellen, die länger oder breiter sind als die Verarbeitungslänge in den verarbeitenden Maschinen. Insbesondere wenn eine Faltung zu einer Seite hin erfolgt, können dadurch breite Träger mit vielen Leerräumen ersetzt werden und der Träger dadurch besser ausgenutzt werden.
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Die erfindungsgemäße Lösung kann mit den folgenden Weiterentwicklungen und vorteilhaften Ausgestaltungen weiter verbessert werden, die jeweils unabhängig voneinander sind und beliebig miteinander kombiniert werden können.
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Der Träger kann einen Faltbereich aufweisen, der zur Durchführung der Faltung ausgestaltet ist, um eine Faltung besonders einfach zu machen.
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Ein solcher Faltbereich kann insbesondere ein Bereich sein, in dem keine oder wenige elektrische Bauelemente angeordnet sind. Elektrische Bauelemente können alternativ oder zusätzlich so angeordnet sein, dass sie nach der Faltung nicht zwischen zwei aufeinander gefalteten Bereichen liegen. Beispielsweise können Sie an einer Unterseite angeordnet sein, wenn an der entsprechenden Stelle an der Oberseite ein gefalteter Teil anliegt.
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Der Faltbereich kann eine oder mehrere Faltlinien aufweisen, an denen die Faltung stattfinden soll. Die Faltlinien können lediglich durch Markierungen ausgebildet sein. An einer solchen Markierung kann ein Benutzer oder eine Maschine eine Faltung durchführen.
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Um eine Faltung zu erleichtern, können auch strukturelle Veränderungen vorgenommen werden, die die Faltlinien definieren. Beispielsweise können an den Faltlinien Bereiche entfernt werden, um eine Faltung zu erleichtern oder um die Faltung gut definiert an der Faltlinie durchzuführen. Beispielsweise können die Faltlinien eingeritzt oder durch Schleifen, Sägen oder Laserabtrag ausgebildet sein. Eine Schwächung im Bereich der Faltlinien kann den Faltvorgang erleichtern. Material kann entweder entlang der gesamten Faltlinie oder auch nur an Teilen der Faltlinie, beispielsweise nach Art einer gestrichelten Linie oder einer Perforation, entfernt sein.
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Der Träger kann an den Faltlinien geschwächt oder weicher sein, um ein einfaches Falten mit einem geringen Risiko einer Beschädigung des Materials zu ermöglichen. Eine solche Schwächung kann etwa durch Bearbeitung mit Strahlung, insbesondere Laserstrahlung, oder Erwärmung ermöglicht werden.
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Die Dimension, in der eine Vergrößerung der Abmessung erfolgt, kann insbesondere eine Länge sein. Die Länge kann entlang einer Streifenrichtung verlaufen. Eine Streifenrichtung kann eine Richtung sein, in der mehrere elektrische Anordnungen hintereinander angeordnet sind. Die elektrischen Anordnungen können insbesondere vor einer Trennung der einzelnen Anordnungen alle auf einem einzigen Träger, der streifenförmig ist, angeordnet sein.
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Der Träger kann flexibel sein. Beispielsweise kann er folienartig sein. Es kann sich insbesondere um eine flexible Leiterplatte (Flexible Printed Circuit, FPC) handeln. Ein flexibler Träger kann im ungefalteten und noch nicht verarbeiteten Zustand auf einer Rolle aufgewickelt sein. Für die Verarbeitung, beispielsweise für eine Bestückung oder eine Bearbeitung durch Lithographie kann der Träger von der Rolle abgewickelt werden. Nach der Verarbeitung kann dann die Faltung stattfinden. Alternativ kann ein erster Verarbeitungsschritt, der lediglich eine bestimmte maximale Verarbeitungslänge oder -breite zulässt, vor der Faltung stattfinden und ein weiterer Verarbeitungsschritt, bei dem eine größere Verarbeitungslänge möglich ist, nach der Faltung stattfinden. Nach einer Faltung kann der Träger und/oder die elektrische Anordnung mit dem Träger wieder auf eine Rolle aufgewickelt werden. Dadurch ist eine leichte Weiterverarbeitung und/oder ein einfacher Transport möglich.
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Der Träger kann aus einem isolierenden Material bestehen oder ein isolierendes Material umfassen, um einen elektrischen Kurzschluss zwischen den darauf angebrachten elektrischen Elementen zu verhindern. Zur Kontaktierung können Leitungselemente wie Leiterbahnen oder Drähte an dem Träger vorhanden sein. Beispielsweise können diese an einer Ober- oder Unterseite angeordnet sein oder in dem Träger eingearbeitet sein.
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Der Träger kann Löcher aufweisen, um beispielsweise elektrische Elemente aufzunehmen (Through Hole Technology, THT). Alternativ kann auch eine Bestückung an der Oberfläche (Surface Mounted Technology, SMT) erfolgen.
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Die Vergrößerung der Abmessung kann mindestens 20 %, vorzugsweise mindestens 50 % betragen. Bei einer Faltung mit einem einzigen Faltbereich kann die Vergrößerung bis zu 80 % oder mehr betragen. Die Gesamtabmessung nach dem Falten beträgt dann 180 % der ursprünglichen Abmessung oder mehr. Wird an mehreren Faltbereichen gefaltet, so kann die Vergrößerung mehr als 100 % der ursprünglichen Länge betragen. Umfasst der Träger beispielsweise zwei Faltbereiche, so kann die resultierende Gesamtabmessung nach der Faltung ca. 250 % der ursprünglichen Länge oder mehr betragen.
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Die Faltung kann einen einzigen Faltschritt umfassen, also eine Einfachfaltung sein, bei der an lediglich einer einzigen Faltlinie gefaltet wird. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass das Verfahren einfach und der resultierende Träger vergleichsweise flach ist. Ferner können bei einer Einfachfaltung Bereiche, die sich bezüglich eines Faltbereiches gegenüber liegen, und sich vor der Faltung auf der gleichen Seite des Trägers, etwa einer Oberseite, befinden, nach der Faltung an zwei verschiedenen Seiten, d.h. zum Beispiel einer Oberseite und einer Unterseite angeordnet sein.
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Eine Faltung kann zwei Faltschritte umfassen, also eine Doppelfaltung sein. Eine solche Ausgestaltung kann eine bessere Formgebung als eine Einfachfaltung ermöglichen. Ferner können nach einer Doppelfaltung elektrische Elemente, die bezüglich eines Faltbereiches sich gegenüberliegen und vor der Faltung an einer Seite des Trägers, beispielsweise einer Oberseite, angeordnet sind, auch nach der Faltung wieder auf einer einzigen Seite, zum Beispiel der Oberseite angeordnet sein. Bei einer Doppelfaltung können sich die Faltlinien kreuzen, beispielsweise auf dem Träger oder in einem virtuellen Punkt, der außerhalb des Trägers liegt.
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Bei einer Doppelfaltung können die beiden Faltungen entlang der gleichen Falt- oder Drehrichtung erfolgen. Eine solche Doppelfaltung kann besonders einfach auszuführen sein. Alternativ können die beiden Fortschritte bei einer Doppelfaltung in entgegengesetzten Richtungen verlaufen. Dies kann etwa den Platzbedarf in einem Apparat, der die Faltung durchführt, verringern. Ferner können bei entgegengesetzten Dreh- oder Faltrichtungen Stauchungen und Streckungen, die durch die Faltung entstehen, an den beiden Faltlinien jeweils kompensiert werden, da dann einmal eine Stauchung und einmal eine Streckung stattfindet, wohingegen bei einer Doppelfaltung mit gleicher Dreh- oder Faltrichtung bei den Faltlinien entweder zwei Stauchungen oder zwei Streckungen auftreten.
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Der gefaltete Träger kann zwei in der Trägerebene hintereinander liegende Bereiche aufweisen, die im ungefalteten Zustand nebeneinander liegen. Aus einem streifenförmigen Träger wird also wieder ein streifenförmiger Träger.
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Die beiden Bereiche können genau hintereinander liegen, um eine schmale Ausgestaltung zu ermöglichen. Die beiden Bereiche können nach der Faltung fluchten. Der Faltbereich kann nach dem Falten zwischen den beiden Bereichen liegen. Einer der Bereiche kann um 180° gegenüber dem ungefalteten Zustand gedreht sein. Eine solche Drehung kann bei der Bestückung schon mitberücksichtigt sein. Eine 180°-Drehung kann insbesondere durch eine Doppelfaltung erfolgen, speziell, wenn diese an zwei Faltlinien erfolgt, die einen 90°-Winkel zueinander haben. Beispielsweise kann im ungefalteten Zustand eine Faltlinie senkrecht zu einer Streifenrichtung und eine zweite Faltlinie parallel zur Streifenrichtung liegen. Es kann ein in einer Verarbeitungsrichtung oder Streifenrichtung hinten liegender Teil nach vorne gefaltet werden.
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Der gefaltete Träger kann zwei Bereiche aufweisen, die in der Trägerebene schräg zueinander verlaufen und im ungefalteten Zustand in der Trägerebene nebeneinander liegen. Wie bei einer Faltung, bei der die Bereiche nach dem Falten hintereinander liegen, können auch hier die Bereiche vor der Faltung parallel zueinander liegen und durch einen Spalt getrennt sein. An einer Verbindungsstelle zwischen den beiden Bereichen kann ein Faltbereich vorhanden sein. Durch eine Einfach- oder Mehrfachfaltung können die zwei Bereiche schräg zueinander angeordnet werden. Ein Teil des Trägers wird also quer zur Verarbeitungsrichtung nach außen gefaltet.
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Der Träger kann vor und nach der Faltung flach, eben und im Wesentlichen zweidimensional sein. Dadurch ist eine einfache Verarbeitung möglich.
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Ein gefalteter Träger kann einen Bereich aufweisen, in dem zwei, drei oder mehr Lagen aufeinandergefaltet übereinander liegen. Die Teile können insbesondere aneinander anliegen. Die aufeinander gefalteten Bereiche können aneinander fixiert sein, beispielsweise durch Kleben, Schmelzen, Nieten oder ähnliche Verbindungstechniken.
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Der Träger kann in Bereichen, in denen eine Faltung stattfindet, konvex oder konkav verlaufende Kanten aufweisen. Dies hat den Vorteil, dass nach der Faltung, insbesondere wenn die Faltung schräg zur Kante verläuft, keine scharfen Ecken oder Ausbuchtungen entstehen, die entweder überstehen oder ein Einreißen an einer Einbuchtung mit einer scharfen Kerbe, ermöglichen. Bereiche, die nach einem Faltschritt überstehen würden, können schon im ungefalteten Träger entfernt sein. Die Ausgestaltung des ungefalteten Trägers kann so sein, dass nach der Faltung im Bereich von Faltlinien keine Teile überstehen, insbesondere nicht seitlich überstehen.
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Der ungefaltete Träger kann mehrere Kontaktelemente aufweisen, die im gefalteten Zustand aneinander anliegen und dadurch eine Übertragung von elektrischer Energie oder von Signalen ermöglichen. Beispielsweise können die Kontaktelemente als Kontaktflächen ausgestattet sein, die durch die Faltung aneinander anliegen und dadurch ein elektrischer Kontakt hergestellt ist. Im ungefalteten Zustand können die Kontaktelemente voneinander beabstandet sein.
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Der Träger kann entlang einer Streifenrichtung ein repetitives Muster aufweisen. Ein solches Muster kann mehrere hintereinander angeordnete elektrische Anordnungen umfassen. Die elektrischen Anordnungen können jeweils von den Streifen abgetrennt werden, beispielsweise nachdem sie von einer Rolle abgerollt wurden. Das repetitives Muster kann eine geometrische Struktur umfassen. Die Geometrie des Trägers und/oder der elektrischen Anordnung kann sich nach einer vorbestimmten Streifenlänge wiederholen. Beispielsweise kann sich das Bestückungsmuster der elektrischen Bauelemente wiederholen. Dadurch können separate elektrische Anordnungen ausgebildet sein, die entlang der Streifenrichtung hintereinanderliegen. Auch innerhalb einer einzigen elektrischen Anordnung kann ein repetitives Muster vorhanden sein. Beispielsweise können mehrere LEDs in jeweils gleichen Abständen zueinander hintereinander angeordnet sein, um eine gleichmäßige Beleuchtung zu ermöglichen.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung weisen zwei von mehreren gleichartigen Elementen innerhalb einer Einheit über den Faltbereich hinweg nach der Faltung denselben Abstand auf wie zwei der Elemente vor oder hinter dem Faltbereich. Dadurch wird beispielsweise erzielt, dass auch nach dem Falten eine gleichmäßige Beleuchtung durch gleichmäßig angeordnete LEDs erzielt wird.
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Im Folgenden wird die erfindungsgemäße Lösung anhand von vorteilhaften Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Die dargestellten Lösungen sind jeweils voneinander unabhängig und können beliebig miteinander kombiniert werden.
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Es zeigen:
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1 eine schematische Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines Trägers für eine elektrische Anordnung während eines ersten Bearbeitungsschrittes in einem ungefalteten Zustand;
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2 eine schematische Draufsicht auf den Träger aus 1 während eines zweiten Bearbeitungsschrittes in einem teilweise gefalteten Zustand;
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3 eine schematische Draufsicht auf den Träger aus 1 und 2 während eines dritten Bearbeitungsschrittes in einem gefalteten Zustand;
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4 eine schematische Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines Trägers für eine elektrische Anordnung während eines ersten Werbeschrittes in einem ungefalteten Zustand;
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5 eine schematische Draufsicht auf den Träger aus 4 während eines zweiten Bearbeitungsschrittes in einem teilweise gefalteten Zustand;
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6 eine schematische Draufsicht auf den Träger aus 4 und 5 während eines dritten Bearbeitungsschrittes in einem gefalteten Zustand;
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7 eine schematische Perspektivansicht einer dritten Ausführungsform eines Trägers für eine elektrische Anordnung in einem ungefalteten Zustand;
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8A, B, C drei Schritte eines Faltvorgangs an einem ersten Teil der dritten Ausführungsform aus 7;
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9A, B, C drei Schritte eines Faltvorgangs an einem zweiten Teil der dritten Ausführungsform aus 7;
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10 einen schematischen Querschnitt durch eine vierte Ausführungsform eines elektrischen Trägers mit einer Doppelfaltung;
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11 einen schematischen Querschnitt durch eine fünfte Ausführungsform eines elektrischen Trägers mit einer Einfachfaltung;
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12 eine schematische Perspektivansicht einer Rolle mit einem Träger.
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In den 1 bis 3 sind drei Schritte eines Verfahrens zur Herstellung einer elektrischen Anordnung 18 umfassend einen streifenförmigen Träger 1 gezeigt.
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In 1 ist der erste Schritt gezeigt, in dem der Träger 1 noch ungefaltet ist, der Träger 1 also ein ungefalteter Träger 1, 1A ist. Auf dem Träger 1 sind schon elektrische Bauelemente 2, insbesondere LEDs 2A zur Beleuchtung eines Innenraums eines Automobils angeordnet. Der Träger 1 ist jeweils nur teilweise dargestellt und setzt sich außerhalb des dargestellten Bereiches fort.
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Der Träger 1 ist streifenförmig und erstreckt sich in einer Streifenrichtung 10. Er erstreckt sich sowohl vor einer Faltung als auch nach einer Faltung in einer Trägerebene 4. Er weist dabei eine Breite 7B in einer Breitenrichtung 6B auf, die im Wesentlichen der Breite eines ersten Teils 11 und eines zweiten Teils 12 plus einem dazwischen liegenden Spalt 22 entspricht. Im in 1 dargestellten ungefalteten Zustand liegen der erste Teil 11 und der zweite Teil 12 parallel zueinander nebeneinander. Sie können so gleichzeitig in einer verarbeitenden Maschine bearbeitet werden. Eine solche Maschine kann eine maximale Verarbeitungslänge in einer Längenrichtung 6A aufweisen. Um eine elektrische Anordnung 18 mit einem Träger 1 herzustellen, die länger als eine solche maximale Verarbeitungslänge ist, wird der Träger 1 in einem Faltbereich 20 gefaltet.
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In der 2 ist ein zweiter Schritt eines Verfahrens gezeigt, bei der der Träger 1 teilweise gefaltet ist. Gezeigt sind zwei Faltlinien 16, 16A, 16B, an denen eine Faltung stattfindet. Die beiden Faltlinien 16, 16A, 16B schließen einen Winkel von 90° ein, sodass der Träger 1 im Faltbereich 20 nach der Faltung um 180° gefaltet ist.
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In der 3 ist ein solcher komplett gefalteter Träger 1, 1Z dargestellt. Die vormals nebeneinanderliegenden Teile 11, 12 sind nun bezüglich der Streifenrichtung 10, die gleichzeitig eine Verarbeitungsrichtung 26 einer Maschine sein kann, hintereinander angeordnet und fluchten miteinander. Die Länge 7A in der Längenrichtung 6A ist durch die Faltung vergrößert worden. Gleichzeitig wurde in diesem Fall eine Abmessung in einer Dimension 5 in Form der Breitenrichtung 6B verringert. Der Träger 1 hat im Wesentlichen zwei Dimensionen, nämlich die Längenrichtung 6A und die Breitenrichtung 6B. Durch die Doppelfaltung an den zwei Faltlinien 16, 16A, 16B weisen nach der Faltung beide bestückten Teile 11, 12 nach oben. Die Bauelemente 2 auf dem ersten Teil sind also wie die Bauelemente 2 auf dem zweiten Teil 12 in einer Oberseite 8 des Trägers 1 angeordnet.
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Kanten 21, 21A, 21B des Trägers 1 sind abgerundet, um zum einen Material und Gewicht zu sparen und zum anderen ein Einreißen an der in 1 innenliegenden Kante 21A zu vermeiden.
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Wie durch einen Vergleich der 3 und 1 zu sehen ist, wird durch die Faltung die Orientierung der Bestückung mit den Bauelementen 2 auf dem zweiten Teil gegenüber dem ersten Teil um 180° gedreht.
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Bei dem Träger 1 kann sich insbesondere um eine flexible Leiterplatte (PC) handeln. Auch eine Ausgestaltung mit einer gedruckten Leiterplatte (PCB) ist möglich.
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In den 4 bis 6 ist eine zweite Ausführungsform des Verfahrens und des Trägers 1 dargestellt. Bei dieser Ausgestaltung werden die Abmessungen in zwei Dimensionen, nämlich in einer Längenrichtung 6A und einer Breitenrichtung 6B durch die Faltung vergrößert. Nach der Faltung stehen zwei vormals nebeneinander liegende Teile 11, 12 schräg zueinander. Sie schließen einen Winkel 23 miteinander ein. Auch bei dieser Ausführungsform wird eine Doppelfaltung benutzt, bei der zweimal an zwei Faltlinien 16, 16A, 16B gefaltet wird. Die Faltungen erfolgen dabei in entgegengesetzten Richtungen. Ein Mittelteil der zwischen dem ersten Teil 11 und dem zweiten Teil 12 liegt, wird Z-förmig gefaltet, d.h. dieser Mittelteil wird bezüglich des ersten Teils 11 nach oben gefaltet und der zweite Teil 12 wird nach unten gefaltet. Die an den zwei Faltlinien 16A, 16B auftretenden Stauchungen und Dehnungen gleichen sich bei dieser Form der Faltung aus. Bei einer alternativen Ausgestaltung könnte die Faltung an den beiden Faltlinien 16, 16A, 16B immer in der gleichen Richtung erfolgen, was verarbeitungstechnisch einfacher zu realisieren sein kann.
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Auch bei der hier dargestellten Ausführungsform sind Kanten 21 abgerundet ausgestaltet. Insbesondere ist eine Kante als konvexe Kante 21B ausgestaltet, um zu vermeiden, dass nach der Faltung Teile des Trägers 1 überstehen.
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In der 7 ist ein Träger 1, der Teil einer elektrischen Anordnung 18 ist, dargestellt. An diesem Träger finden die in den 1 bis 3 und 4 bis 6 gezeigten Falteschritte an verschiedenen Teilen des Trägers 1 statt. Die Faltschritte sind in den 8A bis 8C und 9A bis 9C dargestellt. Insbesondere ist in den 9A bis 9C eine geänderte Ausgestaltung gezeigt, bei der die Kanten 21 im Faltbereich nicht abgerundet sind. Eine solche Ausgestaltung kann leichter herzustellen sein, da eine Abrundung der Kanten 21 nicht durchgeführt wird. Ein zusätzlicher Schritt kann dadurch eingespart sein. Dies ist insbesondere möglich, wenn insgeamt eine Faltung um 180° erfolgt, da dann keine Teile überstehen können.
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Es ist ferner gezeigt, dass die Abstände 14 zwischen zwei gleichartigen elektrischen Bauelementen 2 nach der Faltung über den Faltbereich 20 hinweg genauso groß sind wie in den Bereichen vor und hinter dem Faltbereich 20, siehe 7 und 9C. Dadurch kann bei diesem Beispiel eine gleichmäßige Beleuchtung mit den LEDs 2A erfolgen.
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In der 10 ist eine Doppelfaltung gezeigt, bei der im Faltbereich 20 nach der Faltung drei Lagen 25 übereinander liegen. Die Lagen 25 liegen direkt aneinander an. In einem Auflagebereich 24 zwischen zwei Lagen 25 kann ein Kleber vorhanden sein, um die Lagen 25 miteinander zu verbinden und aneinander zu fixieren. Um eine Kontaktierung herzustellen, können an zwei Lagen 25 Kontaktelemente 15 vorhanden sein, die im gefalteten Zustand aneinander anliegen und so einen elektrischen Kontakt zwischen zwei Lagen 25 ermöglichen. Bei der gezeigten Doppelfaltung weisen elektrische Bauelemente 2, die vor der Faltung an der gleichen Seite des Trägers 1 angeordnet sind, wieder in die gleiche Richtung.
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In 11 ist eine Einfachfaltung dargestellt. Durch diese Einfachfaltung werden elektrische Bauelemente 2, die vor der Faltung auf der gleichen Seite angeordnet sind, nun gegenüberliegend angeordnet, sodass einige elektrische Bauelemente 2 an der Oberseite 8 und andere Bauelemente 2 an der Unterseite 9 angeordnet sind.
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In 12 ist eine mögliche Anwendung mit einer Rolle 17 gezeigt. Der streifenförmige Träger 1 weist ein repetitives Muster 13 entlang einer Streifenrichtung 10 auf. Jeweils gleiche geometrische Anordnungen und Geometrien von Bauelementen sind hintereinander angeordnet. Der streifenförmige Träger 1 ist auf einer Rolle 17 angebracht und kann von dieser abgerollt und dann verarbeitet werden. Als Träger 1 kommen hier also insbesondere flexible Leiterplatten infrage.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Träger
- 1A
- ungefalteter Träger
- 1B
- teilweise gefalteter Träger
- 1Z
- gefalteter Träger
- 2
- elektrisches Bauelement
- 2A
- LED
- 3
- Streifen
- 4
- Trägerebene
- 5
- Dimension
- 5A
- erste Dimension
- 5B
- zweite Dimension
- 6A
- Längenrichtung
- 6B
- Breitenrichtung
- 7A
- Länge
- 7B
- Breite
- 8
- Oberseite
- 9
- Unterseite
- 10
- Streifenrichtung
- 11
- erster Bereich
- 12
- zweiter Bereich
- 13
- Muster
- 14
- Abstand
- 15
- Kontaktelement
- 16
- Faltlinie
- 16A
- erste Faltlinie
- 16B
- zweite Faltlinie
- 17
- Rolle
- 18
- elektrische Anordnung
- 19
- Verarbeitungsrichtung
- 20
- Faltbereich
- 21
- Kante
- 21A
- konkave Kante
- 21B
- konvexe Kante
- 22
- Spalt
- 23
- Winkel
- 24
- Auflagebereich
- 25
- Lage
- 26
- Verarbeitungsrichtung