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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umformen eines Edelstahlfeinblechs, welches als Blende oder Blendenhaube bei einem Haushaltsgerät eingesetzt wird. Das Haushaltsgerät kann insbesondere eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, ein Kühlschrank, eine Waschmaschine, ein Trockner, ein Herd oder eine Kaffeemaschine sein.
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Beim Umformen von Edelstahlfeinblechen, wie beispielsweise Chromstahl oder Chromnickelstahl, mit glänzenden oder geschliffenen Mikrooberflächen kommt es beim Biege- oder Tiefziehprozess zu einer Einglättung und damit auch einer Kaltverfestigung der Spitzen der Mikrooberflächen. Diese erscheinen dann optisch als feinste Mikroriefen auf der umgeformten, zum Beispiel tiefgezogenen, Oberfläche. Des Weiteren kann es zu Kaltaufschweißungen zwischen Werkzeugoberfläche, das heißt der Oberfläche des Werkzeugs, welches zum Umformen verwendet wird, und der Oberfläche des Edelstahlfeinblechs kommen. Dies führt ebenfalls zu Mikroriefen.
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Um die Oberfläche eines Edelstahlfeinblechs bei der Umformung zu schützen und Mikroriefen zu verhindern, kann das umzuformende Edelstahlfeinblech auf der späteren Sichtseite, welche kratzerfrei sein sollte, eine Ziehfolie erhalten, die nach dem Umformprozess, beispielsweise einem Ziehprozess, entfernt wird. Bei einer solchen Umformung wird zumindest auf der Nicht-Sichtseite ein Tiefziehöl verwendet, welches nach Abschluss der Umformung abgewaschen wird.
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Eine andere Möglichkeit, die Oberfläche eines Edelstahlfeinblechs zu schützen, besteht darin, auf der Sichtseite eine dünne Polymerbeschichtung aufzudrucken. Das Aufdrucken erfolgt beispielsweise durch Rollen- oder Siebdruck. Nach dem Umformen werden das auch bei diesem Verfahren verwendete Tiefziehöl und die Polymerbeschichtung abgewaschen.
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Die Druckschrift
DE 10 2010 062 357 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines mit zumindest einer Korrosionsschutzschicht beschichteten magnesiumhaltigen Substrats.
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Das Substrat wird mittels eines Umformwerkzeugs umgeformt und auf und/oder in das Substrat innerhalb des Umformwerkzeugs wird vor einem Umformprozess, zwischen mehreren Umformprozessen und/oder unmittelbar nach einem Umformprozess mittels einer in das Umformwerkzeug integrierten Flammenbeschichtungseinheit und/oder Plasmabeschichtungseinheit die zumindest eine Korrosionsschutzschicht auf- und/oder eingebracht wird.
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Die Druckschrift
DE 10 2011 077 654 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Blechteils aus einem Rohling durch Umformen mit Hilfe eines Umformwerkzeugs, bei dem vor der Umformung zumindest auf einem von zwei bei der Umformung miteinander in Berührung tretenden Flächenbereichen des Rohlings und des Umformwerkzeugs eine ein polares Schmiermittel enthaltende wässrige Zubereitung auf den wenigstens einen Flächenbereich aufgebracht und getrocknet wird, wobei sich eine an dem Flächenbereich haftende Schmiermittelschicht bildet. Das Verfahren kann zur Herstellung von Formteilen für eine Geschirrspülmaschine verwendet werden, wobei das Formteil zumindest ein Teil des Spülbehälters und/oder die Türe der Geschirrspülmaschine sein kann.
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Die Druckschrift
DE 102 56 639 A1 offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines Metallblechs oder Metallblechzuschnitts mit einer Beschichtung aus Schmierstoff, insbesondere einem Korrosionsschutzöl, Pre-Lube und/oder Dry-Lube. Das Verfahren umfasst zwei Schritte: Aufbringen einer Lösung, enthaltend einen organischen Phosphorsäureester auf die Ober- und/oder Unterseite des Blechs, und Aufbringen eines Schmiermittels auf das so beschichtete Blech. Die aufzubringende Lösung kann den organischen Phosphorsäureester in einer Konzentration von 0,1 bis 15 Gew.%, insbesondere von 3 bis 8 Gew.%, enthalten.
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Vor diesem Hintergrund besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, einen einfachen und kostengünstigen Schutz von Edelstahlfeinblechen in Umformprozessen bereitzustellen.
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Demgemäß wird ein Verfahren zum Umformen eines Edelstahlfeinblechs vorgeschlagen. Das Verfahren weist die folgenden Schritte auf:
- - Auftragen einer Schutzschicht in der Form einer eine wasserstoffhaltige Metall-Kohlenstoff-Schichtenfolge aufweisenden Atmosphärendruckplasmaschicht auf zumindest Teilbereiche des Edelstahlfeinblechs;
- - Auftragen einer Dünnschichtemulsion auf das Edelstahlfeinblech, wobei die Dünnschichtemulsion eine Emulsion aus Wasser und Emulsionssubstrat ist, wobei das Emulsionssubstrat einen Esteranteil von 70 bis 90 % sowie Sulfonsäure und Ortho-Phenylphenol aufweist und wobei die Dünnschichtemulsion einen Emulsionssubstratanteil von 3 bis 25 % aufweist; und
- - Umformen des Edelstahlfeinblechs.
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Die wasserstoffhaltige Metall-Kohlenstoff-Schichtenfolge, welche eine wasserstoffhaltige Titannitrid-Kohlenstoff-Schicht (TiN-C:H) sein kann, bewirkt einen besonders guten Schutz gegenüber Kaltaufschweißungen zwischen Oberfläche des Werkzeugs und Oberfläche des Edelstahlfeinblechs.
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Durch die Kombination der Schutzschicht in der Form einer Atmosphärendruckplasmaschicht, im Folgenden Schutzschicht genannt, und der Dünnschichtemulsion ist es möglich, einen Schutz des Edelstahlfeinblechs beim Umformen bereitzustellen, wobei höchste Umformgrade und höchste Ansprüche an die Oberfläche gewährleistet werden können. Das bedeutet, dass ein Bereich des Edelstahlfeinblechs mit hoher Umformung sicher ohne Ausschuss und mikrokratzerfrei gefertigt werden kann.
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Die Schutzschicht wird bevorzugt auf Teilbereiche des Edelstahlfeinblechs aufgetragen, welche einem hohen Umformgrad unterliegen. Der Umformgrad kann als logarithmische Dehnung bezeichnet werden, wobei die Dehnung das Verhältnis von Abmessungsänderung zu Anfangsabmessung ist. Ein hoher Umformgrad bedeutet daher, eine große Änderung der Anfangsabmessung zur Endabmessung.
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Die Schutzschicht wird bevorzugt auf der späteren Sichtseite des Edelstahlfeinblechs aufgetragen. Je nach Anwendung kann die Schutzschicht auch auf beiden Seiten des Edelstahlfeinblechs aufgetragen werden.
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Da die Schutzschicht sehr dünn aufgetragen werden kann, ist diese fast nicht sichtbar und kann auf dem Edelstahlfeinblech auch nach dem Umformen verbleiben. Insbesondere an Umformkanten ist die erzeugte schmale Schutzschicht nicht mehr sichtbar, so dass ein aufwändiger Waschprozess zum Entfernen der Schutzschicht, wie es bei bisherigen Polymerschichten oder -folien der Fall war, nicht notwendig ist.
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Als Auftragen der Schutzschicht in der Form eines Atmosphärendruckplasmas wird verstanden, dass die Schutzschicht als Plasma aufgetragen wird, bei welchem der Druck ungefähr dem der umgebenden Atmosphäre, dem sogenannten Normaldruck, entspricht. Das Plasma kann beispielsweise durch eine Plasmadüse erzeugt werden, in der mittels Hochspannungsentladung ein gepulster Lichtbogen erzeugt wird. Ein Prozessgas, beispielsweise Druckluft, strömt an dieser Entladungsstrecke vorbei, wird angeregt und in den Plasmazustand überführt. Über einen Düsenkopf kann das Plasma nun auf die Oberfläche des Edelstahlfeinblechs gesprüht werden. Um die Schutzschicht zu erzeugen, kann das Prozessgas geeignete Ausgangsverbindungen enthalten, welche auf dem Edelstahlfeinblech abgelagert werden.
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Durch das Auftragen der Schutzschicht als Plasmastrahl ist keine Reinigung des Edelstahlfeinblechs vor der Umformung erforderlich, da dieses Abreinigen bereits durch den heißen Plasmastrahl bewirkt wird.
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Die Schutzschicht dient zusätzlich zu dem Schutz vor Kaltverfestigungen und Kaltaufschweißungen auch als Gleit- und Einbettungshilfe beim Umformen.
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Anschließend wird eine Dünnschichtemulsion auf das Edelstahlfeinblech aufgetragen, wobei die Dünnschichtemulsion eine Emulsion aus Wasser und Emulsionssubstrat ist. Das Emulsionssubstrat hat einen Anteil von 5 bis 25 % an der Emulsion. Das Emulsionssubstrat weist dabei einen Esteranteil von 70 bis 90 % sowie Sulfonsäure und Ortho-Phenylphenol auf. Durch freien Schwefel, welcher an den Esterverbindungen angehängt ist, werden optimale Reibungsverhältnisse geschaffen, wobei des Weiteren ein chemisches Abreinigen von Metallteilchen an der Werkzeugoberfläche, das heißt dem späteren Umformwerkzeugt, Kaltverschweißungen entgegengewirkt wird.
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Die Dünnschichtemulsion kann dabei auf das gesamte Edelstahlfeinblech aufgetragen werden. Alternativ kann die Dünnschichtemulsion auch nur auf die nicht mit der Schutzschicht beschichtete Seite des Edelstahlfeinblechs aufgetragen werden.
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Nach dem Umformen kann die Dünnschichtemulsion auf dem Edelstahlfeinblech verbleiben, da diese keine Beeinträchtigung der weiteren Verarbeitung darstellt.
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Anschließend wird das Edelstahlfeinblech wie gewünscht umgeformt. Das Umformen kann beispielsweise mittels eines Stahlwerkzeugs oder Keramikwerkzeugs erfolgen, wie im Folgenden noch näher erläutert wird.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Dünnschichtemulsion einen Emulsionssubstratanteil von 5 bis 10 % auf.
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Gemäß einer Ausführungsform weist die Schutzschicht eine Dicke von 0,5 bis 1,2 µm auf. Die Schutzschicht kann auch eine Dicke von 700 bis 900 nm, aufweisen.
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Durch die Schutzschicht mit einer solchen Stärke werden Mikrospitzen der Oberfläche des Edelstahlfeinblechs eingehüllt und eine Glättung der Oberfläche des Edelstahlfeinblechs während des Umformprozesses verhindert. Bei einer Dicke von bis zu 1,2 µm ist eine nachfolgende Abreinigung der Schutzschicht nicht erforderlich, da diese dünn genug ist, um nicht sichtbar zu sein. Auch eine dickere Schutzschicht ist möglich, allerdings kann dann ein nachfolgender Reinigungsprozess erforderlich sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform wird die Schutzschicht auf bis zu 5 % des Edelstahlfeinblechs aufgetragen.
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Die Schutzschicht wird dabei auf die später sichtbare Seite des Edelstahlfeinblechs aufgetragen. Insbesondere wird die Schutzschicht auf Bereiche des Edelstahlfeinblechs aufgetragen, welche einem besonders hohen Umformungsgrad ausgesetzt sind, vorwiegend in Radienbereichen von Durchstellungen und Abkantungen. Da die Schutzschicht nur partiell aufgetragen wird, wird eine Materialeinsparung gegenüber einer vollflächigen Beschichtung erzielt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist das Edelstahlfeinblech ein Chromstahlblech oder Chromnickelstahlblech. Das Edelstahlfeinblech kann auch aus anderen Edelstahlen hergestellt sein.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Umformen ein Biegen, Durchziehen und/oder Tiefziehen auf.
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Auch andere Arten von Umformen sind möglich, mit denen ein Edelstahlfeinblech in eine gewünschte Form gebracht werden kann. Bei all diesen Umformprozessen kommt es an manchen Stellen des Edelstahlfeinblechs zu besonders hohen Umformgraden, das heißt es gibt Bereiche, welche einer besonders hohen Belastung unterworfen werden. Diese Bereiche werden durch die Schutzschicht sowie die Dünnschichtemulsion geschützt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Umformen eine Verformung des Edelstahlfeinblechs bis zu 15 mm Tiefe auf.
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Durch die Kombination der Schutzschicht und der Dünnschichtemulsion ist es möglich, ein Edelstahlfeinblech mikrokratzerfrei bis zu einer Tiefe von zirka 15 mm zu verformen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfolgt das Umformen mittels eines Keramikwerkzeugs und/oder eines beschichteten Stahlwerkzeugs.
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Durch die Verwendung eines Keramikwerkzeugs kann das Auftreten von Kaltverschweißungen noch weiter minimiert werden. Ein Keramikwerkzeug bietet dabei eine besonders glatte Oberfläche, welche die Bearbeitung des Edelstahlfeinblechs besonders schonend gestaltet.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform besteht das Keramikwerkzeug aus Siliziumnitrid und/oder Zirkoniumnitrid.
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Zirkoniumnitrid kann beispielsweise durch den Einsatz eines feinkörnigen Pulvers eine Feinkornstruktur erhalten, welche die mechanischen Eigenschaften des Zirkoniumnitrids noch verbessert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das beschichtete Stahlwerkzeug an seiner formenden Oberfläche eine DLC-Beschichtung mit einer Chromkarbidmatrix auf.
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Das Stahlwerkzeug kann mit einer optimierten Oberfläche mittels einer DLC-Beschichtung („diamond-like carbon“-Beschichtung) auf einer Chromkarbidmatrix ausgestattet sein. Diese Oberfläche bringt optimale Reibwerte und extrem hohen Verschleißwiderstand und damit hohe Werkzeugstandzeiten.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Verfahren den weiteren Schritt des Abreinigens der Schutzschicht auf.
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Wenn gewünscht, kann die aufgetragene Schutzschicht abgereinigt werden. Dies kann beispielsweise direkt nach der Umformung erfolgen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfolgt das Abreinigen mittels Atmosphärendruckplasma.
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Ein aufwändiger nasser Waschprozess kann daher entfallen. Vorteilhafterweise kann hierbei die gleiche Vorrichtung verwendet werden, wie sie bereits für das Auftragen der Schutzschicht verwendet wurde ohne Zugabe der schichtbildenden Prozessgase.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist das Verfahren den weiteren Schritt des Reinigens des Edelstahlfeinblechs für eine nachfolgende Bedruckung auf.
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Optional kann das Edelstahlfeinblech vollständig oder an dafür vorgesehenen Flächen für eine nachfolgende Bedruckung gereinigt werden. Auf diese Weise wird die Dünnschichtemulsion entfernt, welche eine Bedruckung verhindern oder verschlechtern kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform erfolgt das Reinigen mittels Atmosphärendruckplasma.
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Hierfür kann ebenfalls die bereits vorhandene Vorrichtung, wie sie bereits für das Auftragen der Schutzschicht verwendet wurde, eingesetzt werden, ohne dem Prozessgas eine Ausgangsverbindung zuzufügen. Durch die Plasmareinigung wird eine optimale Mikrooberflächenstruktur für nachfolgende Bedruckungsprozesse geschaffen.
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Ein Edelstahlfeinblech, das durch das oben beschriebene Verfahren umgeformt wurde, kann erfindungsgemäß in einem Haushaltsgerät als Blende oder Blendenhaube eingesetzt werden.
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Weitere mögliche Implementierungen der Erfindung umfassen auch nicht explizit genannte Kombinationen von zuvor oder im Folgenden bezüglich der Ausführungsbeispiele beschriebenen Merkmale oder Ausführungsformen. Dabei wird der Fachmann auch Einzelaspekte als Verbesserungen oder Ergänzungen zu der jeweiligen Grundform der Erfindung hinzufügen.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Aspekte der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Im Weiteren wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigelegten Figuren näher erläutert.
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Es zeigen
- 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Ausführungsform eines Haushaltsgeräts;
- 2 ein schematisches Ablaufdiagramm eines herkömmlichen Verfahrens zum Umformen von Metallblechen; und
- 3 ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Umformen von Edelstahlfeinblechen.
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In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen worden, sofern nichts anderes angegeben ist.
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Die 1 zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines insbesondere wasserführenden Haushaltsgeräts 1. Das Haushaltsgerät 1 kann beispielsweise eine Haushaltsgeschirrspülmaschine, eine Waschmaschine, ein Kühlschrank, ein Herd oder eine Kaffeemaschine sein. In der 1 ist eine Haushaltsgeschirrspülmaschine gezeigt. Das Haushaltsgerät 1 weist einen Aufnahmebereich 2 auf, welcher durch eine Tür 3, insbesondere wasserdicht, verschließbar ist. Hierzu kann zwischen der Tür 3 und dem Aufnahmebereich 2 eine Dichteinrichtung vorgesehen sein. Der Aufnahmebereich 2 kann ein Spülbehälter der in der 1 gezeigten Haushaltsgeschirrspülmaschine sein. Der Aufnahmebereich 2 ist vorzugsweise quaderförmig. Insbesondere kann der Aufnahmebereich 2 aus einem Stahlblech gefertigt sein. Alternativ kann der Aufnahmebereich 2 zumindest abschnittsweise aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein. Der Aufnahmebereich 2 und die Tür 3 können eine Spülkammer 4 zum Spülen von Spülgut bilden. Der Aufnahmebereich 2 kann in dem Inneren eines Gehäuses des Haushaltsgeräts 1 angeordnet sein.
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Die Tür 3 ist in der 1 in ihrer geöffneten Stellung dargestellt. Durch ein Schwenken um eine an einem unteren Ende der Tür 3 vorgesehene Schwenkachse 5 kann die Tür 3 geschlossen oder geöffnet werden. Der Aufnahmebereich 2 weist eine Wandung 6 mit einem Boden 7, einer dem Boden 7 gegenüberliegend angeordneten Decke 8, einer der Tür 3 gegenüberliegend angeordneten Rückwand 9 und zwei einander gegenüberliegend angeordneten Seitenwänden 10, 11 auf. Der Boden 7, die Decke 8, die Rückwand 9 und die Seitenwände 10, 11 können beispielsweise aus einem Edelstahlfeinblech gefertigt sein. Alternativ kann beispielsweise der Boden 7 aus einem Kunststoffmaterial gefertigt sein.
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Das Haushaltsgerät 1 weist weiterhin zumindest eine Spülgutaufnahme 12 bis 14 auf. Insbesondere können mehrere Spülgutaufnahmen 12 bis 14 vorgesehen sein, wobei diese einen Unterkorb 12, einen Oberkorb 13 und/oder eine Besteckschublade 14 umfassen können. Die mehreren Spülgutaufnahmen 12 bis 14 sind vorzugsweise übereinander in dem Aufnahmebereich 2 angeordnet. Jede Spülgutaufnahme 12 bis 14 ist wahlweise in den Aufnahmebereich 2 hinein oder aus diesem heraus verlagerbar. Insbesondere ist jede Spülgutaufnahme 12 bis 14 in einer Einschubrichtung E (Pfeil) in den Aufnahmebereich 2 hineinschiebbar und entgegen der Einschubrichtung E (Pfeil) in einer Auszugsrichtung A (Pfeil) aus dem Aufnahmebereich 2 herausziehbar.
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In dem Haushaltsgerät 1, wie es in der 1 beschrieben wurde, können Edelstahlfeinbleche als Blenden oder Blendenhauben eingesetzt werden. Um eine solche Blende herzustellen, sind Umformprozesse erforderlich.
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In bisherigen Umformprozessen, wie sie beispielhaft in der 2 gezeigt sind, wird das Metallblech zunächst gereinigt (Schritt 201). Diese Reinigung ist erforderlich, um im nachfolgenden Schritt 202 eine Polymerbeschichtung oder Ziehfolie auf der späteren Sichtseite des Metallblechs aufzubringen.
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Im Anschluss daran wird das Metallblech in Schritt 203 mit einem Tiefziehöl versehen. Die Polymerbeschichtung oder Tiefziehfolie und das Tiefziehöl sind erforderlich, um beim Tiefziehen im Schritt 204 die Oberfläche des Metallblechs zu schützen.
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Im Anschluss an das Tiefziehen in Schritt 204 ist es erforderlich, das Metallblech in Schritt 205 einem aufwändigen Reinigungsprozess zu unterziehen, um sowohl die Polymerbeschichtung beziehungsweise die Ziehfolie als auch das Tiefziehöl zu entfernen. Dieser Reinigungsprozess kann beispielsweise ein nasser Waschprozess mit alkalischer oder alkoholbasierter Waschchemie sein, welche eine Waschmittelaufbereitung erfordert.
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Optional kann danach in Schritt 206 die Oberfläche des Metallblechs für eine Bedruckung vorbereitet werden, und in Schritt 207 das Metallblech bedruckt werden.
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Um die Vorbereitung und Nachbereitung eines Edelstahlfeinblechs in einem Umformprozess zu vereinfachen und kostengünstiger zu gestalten, wird das in der 3 beschriebene Verfahren zum Umformen von Edelstahlfeinblechen vorgeschlagen.
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Hierbei wird in Schritt S1 zunächst nur eine teilweise Beschichtung des Edelstahlfeinblechs mittels Atmosphärendruckplasma durchgeführt. Die Beschichtung beziehungsweise Schutzschicht kann eine Titannitrid-C:H-Schichtenaufbau sein. Durch den Auftrag der Schutzschicht in der Form eines Atmosphärendruckplasmas ist keine zusätzliche Reinigung des Edelstahlfeinblechs erforderlich, da durch das Auftragen als heißer Plasmastrahl bereits eine Reinigung erfolgt. Die Schutzschicht kann auf Bereiche aufgetragen werden, welche beim Umformen einer besonders hohen Belastung ausgesetzt sind und/oder auf die spätere Sichtseite des Edelstahlfeinblechs.
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Anschließend wird in Schritt S2 eine Dünnschichtemulsion als Emulsion aus Wasser und Emulsionssubstrat (70 bis 90 % Esterverbindungen mit freiem Schwefel) auf das Edelstahlfeinblech aufgetragen.
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In Schritt S3 wird anschließend das Umformen des Edelstahlfeinblechs durchgeführt. Das Umformen kann insbesondere mit Keramikwerkzeugen erfolgen, welche die Oberfläche des Edelstahlfeinblechs zusätzlich schützen. Eine nachfolgende Reinigung des Edelstahlfeinblechs ist nicht zwingend erforderlich.
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Optional kann in Schritt S4a eine Reinigung des Edelstahlfeinblechs durch Abreinigen der Schutzschicht mittels Atmosphärendruckplasma erfolgen.
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Alternativ kann optional in Schritt S4b eine vollständige Reinigung des Edelstahlfeinblechs oder eine Reinigung von Bereichen des Edelstahlfeinblechs, welche nachfolgend bedruckt werden sollen, erfolgen. Diese Reinigung kann ebenfalls mittels Atmosphärendruckplasma erfolgen.
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In Schritt S5 kann anschließend eine Bedruckung des Edelstahlfeinblechs erfolgen.
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Durch das in 3 beschriebene Verfahren ist es möglich, die erforderlichen Schritte zum Umformen des Edelstahlfeinblechs bis zur nachfolgenden Bedruckung zu reduzieren.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben wurde, ist sie vielfältig modifizierbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wasserführendes Haushaltsgerät; Haushaltsgeschirrspülmaschine
- 2
- Aufnahmebereich
- 3
- Tür
- 4
- Spülkammer
- 5
- Schwenkachse
- 6
- Wandung
- 7
- Boden
- 8
- Decke
- 9
- Rückwand
- 10
- Seitenwand
- 11
- Seitenwand
- 12
- Unterkorb
- 13
- Oberkorb
- 14
- Besteckschublade
- 201
- Verfahrensschritt
- 202
- Verfahrensschritt
- 203
- Verfahrensschritt
- 204
- Verfahrensschritt
- 205
- Verfahrensschritt
- 206
- Verfahrensschritt
- 207
- Verfahrensschritt
- A
- Auszugsrichtung (Pfeil)
- E
- Einschubrichtung (Pfeil)
- S1
- Verfahrensschritt
- S2
- Verfahrensschritt
- S3
- Verfahrensschritt
- S4
- Verfahrensschritt
- S4a
- Verfahrensschritt
- S4b
- Verfahrensschritt
- S5
- Verfahrensschritt