-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Druckplattenanordnung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine Druckplattenanordnung für eine Reibkupplung sowie eine Reibkupplung mit einer entsprechenden Druckplattenanordnung. Solche Reibkupplungen werden in Kraftfahrzeugen regelmäßig zur Unterbrechung eines Drehmomentflusses von einem Antriebsmotor auf einen Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs eingesetzt.
-
Aus dem Stand der Technik sind Reibkupplungen, wie zum Beispiel Einscheibentrockenkupplungen oder Doppelkupplungen, bekannt, die eine Anpressplatte zum reibschlüssigen Anpressen einer Kupplungsscheibe an eine mit einer Abtriebsseite eines Antriebsmotors verbindbaren Gegendruckplatte aufweisen. In einem normal eingerückten Zustand der Reibkupplung wird die Anpressplatte mittels einer Tellerfeder in einer axialen Richtung gegen die Kupplungsscheibe gepresst. Zum Unterbrechen des Drehmomentflusses ist die Reibkupplung über eine Betätigungsvorrichtung ausrückbar. Hierbei wird die Anpressplatte in einer axialen Richtung von der Kupplungsscheibe weg bewegt, sodass die Kupplungsscheibe nicht mehr zwischen der Anpressplatte und der Gegendruckplatte verpresst wird. Im ausgerückten Zustand der Reibkupplung kann es jedoch zu Schwingungen der Tellerfeder und/oder der Anpressplatte kommen, die sich beispielsweise als erwünschte Geräusche bemerkbar machen.
-
Aus der
WO 2013/091598 A1 ist zudem bekannt, bei einer Kupplung mit einer Verschleißnachstelleinrichtung nach dem Prinzip einer sogenannten TAC-Spindel eine Hysterese zu erhöhen, um Rattergeräusche und Rupfen der Reibkupplung zu verringern beziehungsweise zu unterdrücken. Grundsätzlich kann die Hysterese durch Steigerung eines Reibwerts an Kontaktstellen zwischen der Anpressplatte und Tellerfeder, der Tellerfeder und einer Drahtringlagerung der Tellerfeder, der Tellerfeder und einem Zentrierbolzen/Zentrierlasche oder der Tellerfeder und einem Ausrücklager erhöht werden. Hintergrund dieser Problematik ist, dass es aufgrund von axialen Kurbelwellenschwingungen zu einer Relativbewegung zwischen der Reibkupplung und einem Ausrücklager kommt, wodurch die Anpresskraft und somit das übertragbare Drehmoment schwankt. Diese Drehmomentschwankungen treten insbesondere in der Schlupfphase der Reibkupplung auf, das heißt vor allem beim Anfahrvorgang, und erzeugen unerwünschte Rattergeräusche beziehungsweise das sogenannte Anfahrrattern.
-
Aus der
DE 101 26 774 A1 ist eine Druckplattenanordnung bekannt, die auf den Oberbegriff des Patentanspruchs 1 lesbar ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es daher, die mit Bezug auf den Stand der Technik geschilderten Probleme zumindest teilweise zu lösen und insbesondere eine Druckplattenanordnung für eine Reibkupplung anzugeben, bei der unerwünschte Geräusche vermeidbar sind. Darüber hinaus soll auch eine Reibkupplung mit einer entsprechenden Druckplattenanordnung angegeben werden, mit der unerwünschte Geräusche vermeidbar sind.
-
Diese Aufgaben werden gelöst mit einer Druckplattenanordnung und einer Reibkupplung gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängig formulierten Ansprüchen angegeben. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in den abhängig formulierten Ansprüchen einzeln aufgeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung definieren. Darüber hinaus werden die in den Ansprüchen angegebenen Merkmale in der Beschreibung näher präzisiert und erläutert, wobei weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung dargestellt werden.
-
Die hier vorgeschlagene Druckplattenanordnung wird insbesondere in einer Reibkupplung, beispielsweise nach Art einer Einscheibentrockenkupplung oder Doppelkupplung, verwendet, die der Unterbrechung eines Drehmomentflusses von einem Antriebsmotor, insbesondere Verbrennungsmotor, auf einen Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs dient. Die Druckplattenanordnung weist hierzu einen Kupplungsdeckel und eine Anpressplatte auf, die bevorzugt zumindest teilweise aus Metall und/oder Blech bestehen. Die Anpressplatte ist zum reibschlüssigen Anpressen einer Kupplungsscheibe an eine mit einer Abtriebsseite eines Verbrennungsmotors verbindbaren Gegendruckplatte insbesondere mittels einer Tellerfeder verstellbar. Die Anpressplatte ist insbesondere relativ zu dem Kupplungsdeckel mit zumindest einer Blattfeder drehfest und in einer axialen Richtung begrenzt verlagerbar befestigt und zudem mit dem Kupplungsdeckel um eine Rotationsachse drehbar. Die Tellerfeder ist an dem Kupplungsdeckel gelagert und zum Einrücken und Ausrücken der Reibkupplung insbesondere durch eine Betätigungsvorrichtung betätigbar. An dem Kupplungsdeckel ist zudem zumindest ein Reibblech angeordnet, das mit einem Reibabschnitt an der zumindest einen Blattfeder anliegt. Hierdurch dämpft das zumindest eine Reibblech (axiale) Schwingungen der Anpressplatte, insbesondere wenn die Reibkupplung ausgerückt ist. Es hat sich herausgestellt, dass ein (direktes) Anliegen des zumindest einen Reibblechs an der zumindest einen Blattfeder zu einer besonders vorteilhaften Dämpfung der Anpressplatte führt und dadurch im Vergleich zu Reibblechen, die direkt an der Anpressplatte anliegen, eine zusätzlich Bearbeitung der Anpressplatte verzichtbar ist.
-
Das zumindest eine Reibblech weist einen V-förmigen Querschnitt auf. Das zumindest eine Reibblech weist den V-förmigen Querschnitt bei einem Schnitt parallel zu der Rotationsachse der Reibkupplung auf. Einer der beiden Schenkel des V-förmigen Reibblechs weist dabei den Reibabschnitt auf, wohingegen das Reibblech mit dem anderen der beiden Schenkel an dem Kupplungsdeckel befestigt ist.
-
Ebenfalls vorteilhaft ist es, wenn der Reibabschnitt des zumindest einen Reibblechs gegen die zumindest eine Blattfeder gespannt ist. Dies bedeutet insbesondere, dass die zumindest eine Blattfeder das zumindest eine Reibblech elastisch verformt, sodass das zumindest eine Reibblech mit einer Kraft gegen die zumindest eine Blattfeder drückt.
-
Zudem ist es vorteilhaft, wenn der Reibabschnitt bei einer Bewegung der Anpressplatte in der axialen Richtung an der zumindest einen Blattfeder reibt. Dies bedeutet insbesondere, dass die Anpressplatte sich relativ zu der zumindest einen Blattfeder bewegt und/oder die zumindest eine Blattfeder auf der Anpressplatte gleitet.
-
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die zumindest eine Blattfeder mit einem Befestigungsmittel an dem Kupplungsdeckel befestigt ist. Bei dem Befestigungsmittel kann es sich beispielsweise um einen Niet handeln.
-
Vorzugsweise dämpft das zumindest eine Reibblech eine Bewegung der Anpressplatte in der axialen Richtung. Dies bedeutet insbesondere, dass das zumindest eine Reibblech eine (axiale) Schwingung der Anpressplatte mindestens reduziert.
-
Vorzugsweise ist die Anpressplatte mittels einer Tellerfeder verstellbar.
-
Einem weiteren Aspekt der Erfindung folgend wird auch eine Reibkupplung für ein Kraftfahrzeug angegeben, die eine Kupplungsscheibe und eine erfindungsgemäße Druckplattenanordnung aufweist. Für weitere Einzelheiten bezüglich der Reibkupplung wird auf die Beschreibung der erfindungsgemäßen Druckplattenanordnung verwiesen.
-
Die Erfindung sowie das technische Umfeld werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es ist darauf hinzuweisen, dass die Figuren eine bevorzugte Variante der Erfindung zeigen, diese jedoch nicht darauf beschränkt ist. Dabei sind gleiche Bauteile in den Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen. Es zeigen beispielhaft und schematisch:
-
1: eine Reibkupplung mit einer Druckplattenanordnung in einer ersten Schnittdarstellung; und
-
2: die Reibkupplung mit der Druckplattenanordnung in einer zweiten Schnittdarstellung.
-
Die 1 zeigt eine Reibkupplung 2 mit einer Druckplattenanordnung 1 in einer ersten Schnittdarstellung. Die Druckplattenanordnung 1 weist einen Kupplungsdeckel 3 und eine Anpressplatte 4 zum reibschlüssigen Anpressen einer Kupplungsscheibe 5 an eine mit einer Abtriebsseite eines Verbrennungsmotors verbindbaren Gegendruckplatte 6 auf. Die Anpressplatte 4 ist mittels einer Tellerfeder 12 in einer axialen Richtung 8 begrenzt verstellbar. Die Tellerfeder 12 ist hierzu an dem Kupplungsdeckel 3 verschwenkbar gelagert. Der Kupplungsdeckel 3, die Anpressplatte 4, die Kupplungsscheibe 5 und die Gegendruckplatte 6 sind um eine Rotationsachse 13 rotierbar. Weiterhin ist die Anpressplatte 4 mit einer Mehrzahl aufeinander angeordneter Blattfedern 7 drehfest an dem Kupplungsdeckel 3 befestigt. Zur Dämpfung von axialen Schwingungen der Anpressplatte 4 sind an dem Kupplungsdeckel 3 eine Mehrzahl von Reibblechen 9 angeordnet, die in einer Umfangsrichtung 14 des Kupplungsdeckels 3 verteilt an dem Kupplungsdeckel 3 befestigt und gegen die Blattfedern 7 vorgespannt sind. Die Reibbleche 9 sind hierbei mittels eines Befestigungsmittels 11, bei dem es sich hier um Nieten handelt, an dem Kupplungsdeckel 3 befestigt.
-
Die 2 zeigt die Reibkupplung 2 mit der Druckplattenanordnung 1 in einer zweiten Schnittdarstellung. In der 2 ist insbesondere zu erkennen, dass das Reibblech 9 mittels eines Reibabschnitts 10 an den Blattfedern 7 anliegt. Weiterhin weist das Reibblech 9 einen V-förmigen Querschnitt 15 auf.
-
Die vorliegende Erfindung zeichnet sich insbesondere durch eine vorteilhafte Dämpfung einer Anpressplatte aus.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Druckplattenanordnung
- 2
- Reibkupplung
- 3
- Kupplungsdeckel
- 4
- Anpressplatte
- 5
- Kupplungsscheibe
- 6
- Gegendruckplatte
- 7
- Blattfeder
- 8
- axiale Richtung
- 9
- Reibblech
- 10
- Reibabschnitt
- 11
- Befestigungsmittel
- 12
- Tellerfeder
- 13
- Rotationsachse
- 14
- Umfangsrichtung
- 15
- Querschnitt