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Die Erfindung bezieht sich auf eine mobile Unfallwarnvorrichtung, die zur Absicherung eines Kraftfahrzeugs bei einem Unfall als Warnung für Verkehrsteilnehmer in der Nähe des Unfallorts positionierbar ist. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Verfahren zur Verwendung der mobilen Unfallwarnvorrichtung.
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Der Begriff „Unfall“ wird im Folgenden übergreifend für ein Ereignis im Straßenverkehr verwendet, bei dem ein (Kraft-)Fahrzeug seine Fahrt in unvorhergesehener Weise unterbrechen muss, so dass es auf der Straße bzw. am Straßenrand „liegenbleibt“. Die Fahrtunterbrechung kann beispielsweise durch einen ohne Fremdeinwirkung herbeigeführten Defekt an dem Fahrzeug („Panne“), durch einen (medizinischen) Notfall eines Fahrzeuginsassen, aber auch durch eine Fahrzeugkollision (mit Personen- und/oder Sachschaden) verursacht sein. Das betreffende Fahrzeug ist im Folgenden allgemein (unabhängig von dem Grund der Fahrtunterbrechung) als „Unfallfahrzeug“ bezeichnet.
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Generell sind andere Verkehrsteilnehmer verpflichtet, bei einem solchen Unfallfahrzeug anzuhalten, um den Insassen des Unfallfahrzeugs zu helfen oder sie zumindest bei der Organisation von Hilfe zu unterstützen. In der Praxis ist das Anbieten von Hilfe aber häufig vergeblich, da die Insassen bereits selbst Hilfe angefordert haben. Hierdurch wird einerseits die Motivation des hilfeanbietenden Verkehrsteilnehmers (kurz: „Hilfeanbieter“) untergraben, in künftigen ähnlichen Situationen erneut anzuhalten. Andererseits bringt sich der Hilfeanbieter durch das Anhalten am Straßenrand regelmäßig unnötig selbst in Gefahr.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine möglichst unaufwändig zu realisierende Möglichkeit anzugeben, mit der ein unnötiges Anhalten von Verkehrsteilnehmern bei einem Unfallfahrzeug zu vermeiden ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine mobile Unfallwarnvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bezüglich eines Verfahrens zur Absicherung eines Unfallfahrzeugs wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 7. Vorteilhafte Ausgestaltungsformen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
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Die Erfindung geht von der Überlegung aus, dass ein Fahrzeugnutzer oder Fahrzeuginsasse (im Folgenden auch kurz „Nutzer“), der an einem Unfall der eingangs beschriebenen Art beteiligt ist, zur Absicherung der Unfall- oder Pannenstelle verpflichtet ist. Hierzu ist von dem beteiligten Fahrzeugnutzer eine stets mitzuführende mobile Unfallwarnvorrichtung, beispielsweise ein Warndreieck oder eine Warnleuchte, in ausreichender Entfernung zur Unfall- oder Pannenstelle aufzustellen, so dass die übrigen Verkehrsteilnehmer auf die durch das Unfallfahrzeug verursachte Gefahrensituation aufmerksam gemacht werden. Die Erfindung geht weiterhin von der Überlegung aus, dass den anderen Verkehrsteilnehmern bereits beim Heranfahren an die Unfall- oder Pannenstelle mitgeteilt werden sollte, ob von dem Nutzer des Unfallfahrzeugs Hilfe benötigt wird oder nicht, um ein unnötiges Anhalten der anderen Verkehrsteilnehmer bei dem Unfallfahrzeug zu vermeiden.
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Aus diesen beiden Überlegungen resultiert die erfindungsgemäße mobile Unfallwarnvorrichtung, die zur Absicherung eines Unfallfahrzeugs als Warnung für Verkehrsteilnehmer in der Nähe des Unfallfahrzeugs bzw. des Unfallorts positionierbar ist. Einerseits umfasst die mobile Unfallwarnvorrichtung – in an sich herkömmlicher Weise – mindestens ein in einer ersten Farbe (insbesondere rot im Falle eines Warndreiecks und gelb im Falle einer Warnleuchte) selbstleuchtendes und/oder rückleuchtendes erstes Anzeigemittel zur Markierung des Unfallorts und zur Warnung der Verkehrssteilnehmer.
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Erfindungsgemäß umfasst die mobile Unfallwarnvorrichtung andererseits mindestens ein zu dem ersten Anzeigemittel verschiedenartig ausgebildetes zusätzliches Anzeigemittel. „Verschiedenartig ausgebildet“ ist das zusätzliche Anzeigemittel dabei derart, dass es von Verkehrsteilnehmern intuitiv als selbständiges, von dem ersten Anzeigemittel unabhängiges Signal auffassbar ist. Beispielsweise zeichnet sich das zusätzliche Anzeigemittel in Abgrenzung von dem ersten Anzeigemittel durch eine andere Farbe (insbesondere grün), eine andere Formgebung und/oder durch Wirkung auf andere Wahrnehmungsfunktionen der Verkehrsteilnehmer aus.
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Der Begriff „zusätzlich“ ist dabei dahingehend zu verstehen, dass die Funktion des zusätzlichen Anzeigemittels über den ursprünglichen Zweck einer Unfallwarnvorrichtung, nämlich die Anzeige und Markierung einer Gefahrensituation, hinausgeht.
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Das zusätzliche Anzeigemittel ist erfindungsgemäß dazu vorgesehen und entsprechend dazu eingerichtet, den übrigen Verkehrsteilnehmern zu vermitteln, ob von dem Nutzer des Unfallfahrzeugs Hilfe benötigt wird oder nicht.
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Hierzu ist das zusätzliche Anzeigemittel erfindungsgemäß reversibel zwischen einem deaktiven Zustand und zumindest einem ersten Anzeigezustand verstellbar, wobei das zusätzliche Anzeigemittel in diesem ersten Anzeigezustand signalisiert, dass keine Hilfe benötigt wird. Befindet sich das Anzeigemittel also in dem ersten Anzeigezustand, während die mobile Unfallwarnvorrichtung bestimmungsgemäß eingesetzt wird, so kommuniziert das Anzeigemittel durch Anzeige oder Ausgabe eines entsprechenden Signals den an dem Unfallort ankommenden Verkehrsteilnehmern, dass ein Anhalten bei dem Unfallfahrzeug nicht notwendig ist.
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Ist das zusätzliche Anzeigemittel dagegen deaktiviert, während die mobile Unfallwarnvorrichtung eingesetzt wird, so werden die übrigen Verkehrsteilnehmer zumindest implizit darauf hingewiesen, dass bei dem Unfallfahrzeug Hilfe erforderlich ist.
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Die erfindungsgemäße Unfallwarnvorrichtung ist insbesondere durch ein an sich herkömmliches Warndreieck oder eine herkömmliche Warnleuchte gemäß §53a der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung (StVZO) verkörpert, welches oder welche mit dem zusätzlichen Anzeigemittel ausgestattet ist.
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Vorteilhafterweise werden durch die Signalisierung der Nicht-Hilfsbedürftigkeit die herannahenden Verkehrsteilnehmer mittels der mobilen Unfallwarnvorrichtung schon von weitem darauf hingewiesen, dass ein Anhalten bei dem Unfallfahrzeug nicht erforderlich ist. Hierdurch wird vorteilhafterweise das Problem behoben, dass sich ein potentieller Helfer unnötigerweise durch das Anhalten und Aussteigen am Straßenrand selbst in Gefahr bringt. Schwerwiegende Folgeunfälle werden so vermieden. Zudem wird vorteilhaft der Demotivierung von Hilfeanbietern entgegengewirkt. Weiterhin wird der Verkehrsfluss der anderen Verkehrsteilnehmer weniger gehemmt, da sie gezielt an der Unfallstelle vorbeigeleitet werden, wenn bei dem Unfallfahrzeug keine Hilfsbedürftigkeit besteht.
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In besonders bevorzugter Ausführungsform umfasst das zusätzliche Anzeigemittel mindestens ein selbstleuchtendes Leuchtmittel, das in dem deaktiven Zustand ausgeschaltet ist, und das durch eine entsprechende Ansteuerung und/oder Schaltung dazu eingerichtet ist, mit einer von dem ersten Anzeigemittel verschiedenen (die Nicht-Hilfsbedürftigkeit signalisierenden) Farbe zu leuchten oder zu blinken, wenn der erste Anzeigezustand aktiviert ist. Durch die Verwendung von Leuchtmitteln ist die Information des Anzeigemittels auch bei Dunkelheit oder schlechter Sicht vorteilhafterweise gut zu erkennen. Bevorzugt umfasst das Anzeigemittel dabei mindestens ein Leuchtmittel, das zur Kennzeichnung der Nicht-Hilfsbedürftigkeit mit grüner Farbe leuchtet oder blinkt.
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Das oder jedes Leuchtmittel kann prinzipiell eine Lichtquelle umfassen, die im Betrieb weißes Licht ausstrahlt, wobei die Lichtquelle zur Abgabe von farbigem Licht hinter einer licht-transparenten farbigen, insbesondere grünen, Scheibe angeordnet ist. Vorzugsweise ist das oder jedes Leuchtmittel jedoch durch eine Leuchtdiode gebildet, die Licht im gewünschten, insbesondere grünen Spektralbereich ausstrahlt.
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Da grüne Farbe im Straßenverkehr regelmäßig dazu verwendet wird eine „freie Fahrt“ anzuzeigen, wie beispielsweise bei üblichen Ampelanlagen, können die herannahenden Verkehrsteilnehmer die Information, die durch das oder die grünen Leuchtmittel gegeben ist, intuitiv erfassen. Ein an die Unfallstelle herannahender Verkehrsteilnehmer wird vorteilhafterweise einerseits durch die Unfallwarnvorrichtung auf die Gefahrenstelle aufmerksam, aber andererseits durch das grüne Licht auch darauf hingewiesen, dass ein (vorsichtiges) Passieren der Unfallstelle gewünscht ist.
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Im Sinne einer vorteilhaften Energieunabhängigkeit umfasst das zusätzliche Anzeigemittel in einer Ausführungsform ein mechanisches Signal, das in dem deaktiven Zustand verborgen ist, und das in dem ersten Anzeigezustand in einer exponierten Position angeordnet ist. Das zusätzliche Anzeigemittel ist dabei insbesondere durch einen mechanischen Verstellvorgang deaktivierbar bzw. in dem ersten Anzeigezustand aktivierbar. Ein solches mechanisch verstellbares Anzeigemittel ist beispielsweise bei einem ausklappbaren oder verschwenkbaren Signalfähnchen oder einer Signalkelle geben. Das Signalfähnchen oder die Signalkelle verfügt insbesondere zur Anzeige der Nicht-Hilfsbedürftigkeit über eine grüne Signalfläche, die nur dann für die herannahenden Verkehrsteilnehmer sichtbar ist, wenn der erste Anzeigezustand aktiviert ist. Andere mechanische Verstellvorgänge können durch Abdecken/Aufdecken, Umklappen oder Verschieben des mechanischen Signals realisiert sein. Schließlich ist es im Rahmen der Erfindung denkbar, dass das mechanische Signal als Ganzes bei Bedarf an der Unfallwarnvorrichtung befestigbar ist. Ein mechanisch realisiertes Signal ist zur besseren Erkennbarkeit, insbesondere bei Dunkelheit, zweckmäßigerweise Licht reflektierend und/oder fluoreszierend ausgeführt.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst das Anzeigemittel ein Display. Dabei ist das Display in dem deaktiven Zustand des Anzeigemittels leer – es erfolgt also keine Anzeige – wohingegen auf dem Display eine erste graphische und/oder alpha-numerische Nachricht angezeigt ist, wenn der erste Anzeigemodus aktiviert ist. In diesem Fall ist das Anzeigemittel dazu eingerichtet, durch den dargestellten Text oder die dargestellte Grafik verbal bzw. symbolisch zu kommunizieren, dass keine Hilfe benötigt wird, wenn sich das Anzeigemittel in dem ersten Anzeigezustand befindet. Beispielsweise wird der Schriftzug: „Keine Hilfe benötigt“ oder „OK“ angezeigt. Zusätzlich oder alternativ könnte eine abstrahierte Botschaft wie ein „Haken“ oder „Daumen hoch“ angezeigt werden.
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Die Darstellung der Nachricht kann im Rahmen der Erfindung entweder elektronisch realisiert sein, indem beispielsweise ein LED-Display eingesetzt ist. Hierdurch ist die dargestellte Botschaft vorteilhafterweise auch bei Dunkelheit gut zu erkennen. Es ist jedoch auch möglich, dass die Darstellung der Nachricht mechanisch realisiert ist. Dabei kann die Darstellung beispielsweise mittels eines klappbaren Lamellen-Displays zwischen dem deaktiven Zustand und dem ersten Anzeigezustand variierbar sein.
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In einer Weiterentwicklung der Erfindung ist die mobile Unfallwarnvorrichtung nicht nur dazu eingerichtet, den herannahenden Verkehrsteilnehmern mitzuteilen, wenn keine Hilfe benötigt wird, sondern ist zusätzlich auch dazu vorgesehen, den herannahenden Verkehrsteilnehmern explizit mitzuteilen, wenn bei dem Unfallfahrzeug Hilfe benötigt wird. Bevorzugt weist das vorstehend beschriebene Anzeigemittel hierzu einen von dem ersten Anzeigezustand verschiedenartigen zweiten Anzeigezustand auf. Das Anzeigemittel ist dabei dazu eingerichtet, in diesem zweiten Anzeigezustand den anderen Verkehrsteilnehmern zu signalisieren, dass bei dem Unfallfahrzeug Hilfe erforderlich ist. Das Anzeigemittel ist in diesem Fall reversibel zwischen dem deaktiven Zustand, dem ersten Anzeigezustand und dem zweiten Anzeigezustand schaltbar. Dabei ist zweckmäßigerweise zeitgleich jeweils nur einer der beiden Anzeigezustände aktivierbar. Bei dem Anzeigemittel wird also, je nachdem ob keine Hilfe benötigt wird oder ob Hilfe benötigt wird, alternativ entweder der erste Anzeigezustand eingestellt oder der zweite Anzeigezustand eingestellt.
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Ist das zusätzliche Anzeigemittel als Leuchtmittel oder als mechanisches Signal ausgebildet, so unterscheiden sich die beiden Anzeigezustände vorzugsweise in der angezeigten Farbe. Dabei ist zur Anzeige der Nicht-Hilfsbedürftigkeit wiederum bevorzugt ein grünes Licht bzw. ein grünes Signal gewählt, während zur Anzeige der Hilfsbedürftigkeit bevorzugt ein rotes Licht bzw. ein rotes Signal gewählt ist. Der Informationsgehalt des roten Lichts („Stopp“) ist vorteilhafterweise wiederum intuitiv erfassbar. Falls das zusätzliche Anzeigemittel dagegen als Display ausgebildet ist, unterscheiden sich die beiden Anzeigezustände in der dargestellten Nachricht. Im zweiten Anzeigezustand ist entsprechend beispielsweise der Text: „Hilfe benötigt“ oder ein Ausrufezeichen dargestellt.
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Die Erfindung bezieht sich schließlich auf ein Verfahren zur Absicherung eines Kraftfahrzeugs bei einem Unfall. Verfahrensgemäß wird eine mobile Unfallwarnvorrichtung mit einem zusätzlichen Anzeigemittel gemäß vorstehender Beschreibung in der Nähe des Unfallorts positioniert, wobei das zusätzliche Anzeigemittel der mobilen Unfallwarnvorrichtung in dem ersten Anzeigezustand zur Signalisierung der Nicht-Hilfsbedürftigkeit aktiviert wird, wenn (am Unfallort) keine Hilfe benötigt wird. Weist das Anzeigemittel auch den zweiten Anzeigezustand auf, so ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass der erste Anzeigezustand aktiviert wird, wenn Hilfe benötigt wird, und der zweite Anzeigezustand aktiviert wird, wenn keine Hilfe benötigt wird.
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Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 in einer schematischen Darstellung eine erste Ausführungsform einer als Warndreieck ausgeführten Unfallwarnvorrichtung mit einem zusätzlichen Anzeigemittel, wobei das zusätzliche Anzeigemittel durch eine LED-Leiste gebildet ist, die ein der Hilfsbedürftigkeit oder Nicht-Hilfsbedürftigkeit entsprechendes Lichtsignal ausgibt,
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2 bis 4 jeweils das Warndreieck gemäß 1 in einer weiteren Ausführungsform, mit einem zusätzlichen Anzeigemittel, das durch zwei unterschiedliche ausklappbare Signalfähnchen gebildet ist, wobei in den einzelnen Figuren jeweils unterschiedliche Anzeigezustände des Anzeigemittels dargestellt sind,
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5 das Warndreieck gemäß 1 in wiederum einer weiteren Ausführungsform, mit einem zusätzlichen Anzeigemittel, das durch ein LED-Display zur Anzeige eines Schriftzugs gebildet ist, und
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6 ebenfalls in einer schematischen Darstellung eine als Warnleuchte ausgeführte Unfallwarnvorrichtung mit einem zusätzlichen Anzeigemittel zur Ausgabe eines Lichtsignals zur Signalisierung der Hilfsbedürftigkeit oder Nicht-Hilfsbedürftigkeit.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine mobile Unfallwarnvorrichtung zur Absicherung eines auf freier Strecke liegengebliebenen Kraftfahrzeugs, hier als Unfallfahrzeug bezeichnet. Bestimmungsgemäß wird die Unfallwarnvorrichtung in ausreichender Entfernung von beispielsweise mindestens 100 m zu dem Unfallfahrzeug am Straßenrand aufgestellt, so dass sie von sich dem Unfallfahrzeug nähernden Verkehrsteilnehmern zu deren Warnung gut erkennbar ist. Die Unfallwarnvorrichtung ist hier im Wesentlichen durch ein aufklappbares Warndreieck 1 („Pannendreieck“) gebildet, das den ECE-Vorschriften R 27 (ECE: „Economic Commission for Europe“) bzw. §53a StVZO bzw. genügt.
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In 1 ist das Warndreieck 1 in aufgebautem Zustand dargestellt. Das Warndreieck 1 umfasst in an sich herkömmlicher Weise als erstes Anzeigemittel einen aufklappbaren Reflektorrahmen 3 in Form eines gleichseitigen Dreiecks. Der Rahmen ist aus drei gleichartigen schmalen Leisten 4 aus Kunststoff gebildet, die in den unteren Eckpunkten 5 gelenkig miteinander verbunden sind, und in dem oberen Eckpunkt 6 zu dem Reflektorrahmen 3 zusammensteckbar sind. An einer bestimmungsgemäß den sich nähernden Verkehrsteilnehmern zugewandten Frontseite 7 des Warndreiecks 1 sind die Leisten 4 aus einem rot rückleuchtenden Material gefertigt. An der unteren Leiste 4 ist ein ausklappbarer Standfuß 8 angebracht. Abweichend von der schematischen Darstellung kann der Standfuß 8 auch durch dünne ausklappbare Metallbügel gebildet sein.
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Das Warndreieck 1 umfasst neben dem Reflektorrahmen 3 ein zusätzliches Anzeigemittel 9. Das zusätzliche Anzeigemittel 9 umfasst eine Reihe von Leuchtmitteln, hier in Form einer LED-Leiste 10, eine mit der LED-Leiste 10 verbundene Steuereinheit 11, sowie einen (Kipp-)Schalter 12 (auch als „Toggle“-Schalter bezeichnet), mittels dem die LED-Leiste 10 via der Steuereinheit 11 geschaltet werden kann.
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Die LED-Leiste 10 ist entlang eines Innenrands des Reflektorrahmens 3 an den Leisten 4 befestigt, beispielsweise an der jeweiligen Leiste 4 verklebt. Die LED-Leiste 10 besteht dabei aus drei einzelnen elektrisch miteinander verbundenen Teilstücken, die in den unteren Eckpunkten 5 derart flexibel oder gelenkig miteinander verbunden sind, dass die Klappfunktion des Warndreiecks 1 gewahrt bleibt. Jede LED-Leiste 10 umfasst eine Reihe von Leuchtdioden 15. Dabei ist jede der entlang der LED-Leisten 10 angeordneten Leuchtdioden 15 als eine Zweifarben-Diode ausgeführt, die je nach Ansteuerung grünes Licht oder rotes Licht emittieren kann.
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Anstelle von LED könnten in Zukunft auch organische Leuchtdioden (Organic Light Emitting Diode, OLED) eingesetzt sein. Prinzipiell könnten jedoch auch weiß leuchtende Lichtquellen verwendet werden, die hinter entsprechenden grünen bzw. roten lichttransparenten Scheiben bzw. Linsen angeordnet sind.
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Die Steuereinheit 11 ist im vorliegenden Fall im Wesentlichen durch eine elektrische Schaltung gebildet, die eine elektrische Energiequelle sowie die für die jeweiligen Leuchtdioden 15 notwendigen Vorwiderstände umfasst. Als Energiequelle sind eine oder mehrere leistungsstarke wieder aufladbare Batterien („Hochleistungsakku“) vorgesehen, die eine Leuchtdauer des Anzeigemittels 9 von mindestens 2 Stunden garantieren, und eine Haltbarkeit von mindestens 3 Jahren aufweisen. Zur Sicherung der Funktionstüchtigkeit des Anzeigemittels 9 ist vorgesehen, dass der Akku bei jeder Hauptuntersuchung des Fahrzeugs auf Funktion und Haltbarkeit überprüft werden muss. Die Steuereinheit 11 umfasst zudem eine Status-Anzeige, mittels derer der Nutzer jederzeit den Ladezustand des Akkus überprüfen kann. Sämtliche elektronischen Komponenten des Warndreiecks 1 sind in einem Gehäuse aufgenommen, das nach der Schutzklasse IP 54 wasserdicht ausgeführt ist. Das Gehäuse ist beispielsweise in eine der Leisten 4 integriert.
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Der (Kipp-)Schalter 12 weist drei unterschiedliche Schalterstellungen auf, wobei die Leuchtdioden 15 grünes Licht emittieren, wenn sich der Schalter 12 in der ersten Kippstellung – Schalterstellung I – befindet, rotes Licht emittieren, wenn sich der Schalter 12 in der zweiten Kippstellung – Schalterstellung II – befindet und ausgeschaltet sind, wenn sich der Schalter in seiner neutralen Mittelstellung – Schalterstellung O – befindet. Zur Unterstützung einer fehlerfreien Betätigung des Schalters 12 ist an den beiden Schaltstellungen I, II eine der jeweiligen Ansteuerung entsprechende farbige Kodierung in rot bzw. grün angebracht.
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Das Anzeigemittel 9 dient dazu, den an die Unfall- oder Pannenstelle herannahenden Verkehrsteilnehmern mitzuteilen, ob bei dem Unfallfahrzeug noch Hilfe benötigt wird, oder nicht.
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Im Sinne der vorstehenden Beschreibung der Erfindung entspricht somit das Schalten in die erste Schalterstellung I der Aktivierung des Anzeigemittels 9 in dem ersten Anzeigezustand, in dem kommenden Fahrzeugen mittels der grünen Leuchten signalisiert wird, dass keine Hilfe benötigt wird, da der ADAC, die Polizei, der Krankenwagen etc. bereits gerufen wurde. In der zweiten Schalterstellung II ist entsprechend der zweite Anzeigezustand aktiviert (und der erste Anzeigezustand deaktiviert), wobei die roten Leuchten den kommenden Fahrzeugen zu verstehen geben, dass noch Hilfe benötigt wird. In der dritten Schalterstellung O ist das Anzeigemittel 9 deaktiviert.
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Optional kann die Steuereinheit 12 die Leuchtdioden 15 auch dazu ansteuern in Intervallen als „Blinklicht“ oder als „Lauflicht“ zu erscheinen. Die Steuereinheit 12 umfasst in diesem Fall einen Mikrocontroller, in dem die entsprechende Ansteuerung in Form eines Betriebsprogramms (Firmware) implementiert ist.
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In einer alternativen Ausführungsform, die nicht explizit dargestellt ist, sind entlang des Reflektorrahmens 3 in etwa mittig weitere Leuchtdioden als Bestandteil des ersten Anzeigemittels angeordnet, die dazu eingerichtet sind, in orange zu leuchten bzw. zu blinken. In diesem Fall ist die Steuereinheit 12 dazu eingerichtet, die Leuchtdioden 15 der LED-Leiste 10 und die weiteren Leuchtdioden zum alternierenden Blinken anzusteuern. Bei Aktivierung des ersten Anzeigezustands (Schalterstellung I des Schalters 12) blinken in diesem Fall abwechselnd die äußeren Leuchtdioden orange und die Leuchtdioden 15 der LED-Leiste 10 grün, während bei Aktivierung des zweiten Anzeigezustands (Schalterstellung II des Schalters 12) die entsprechenden Leuchtdioden im Wechsel orange und rot leuchten. Durch die orangen Leuchten wird der Warneffekt des Warndreiecks 1 zusätzlich verstärkt. Da die Stromversorgung des Warndreiecks 1 unabhängig von der Bordstromquelle des Unfallfahrzeugs ist, kann das Warndreieck vorteilhafterweise auch eine Warnblinkanlage des Unfallfahrzeugs ersetzen, falls diese ausgefallen ist.
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In einer weiteren Ausführungsform sind zur Realisierung des Farbwechsels die Leuchtdioden 15 der LED-Leiste 10 als farblich steuerbare Leuchtdioden (RGB-LED) ausgebildet, die je nach Schalterstellung des Schalters 12 mittels der Steuereinheit 11 zum Farbwechsel zwischen grün und orange bzw. rot und orange angesteuert werden.
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2 zeigt eine weitere Ausführungsform des Warndreiecks 1. In dieser Ausführungsform umfasst das Warndreieck 1 ein durch einen mechanischen Verstellvorgang aktivierbares bzw. deaktivierbares Anzeigemittel 9, das als mechanisches Signal ein erstes (Signal-)Fähnchen 20 und ein zweites (Signal-)Fähnchen 21 umfasst.
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Jedes Fähnchen 20, 21 umfasst jeweils einen Stiel 22, von dem an dessen ersten Ende ein (hier beispielhaft dreieckiger) Wimpel 23 abragt. Eine den ankommenden Verkehrsteilnehmern zugewandte Vorderseite des Wimpels 23 – als Signalfläche 24 bezeichnet – ist dabei bei dem ersten Fähnchen 20 grün eingefärbt, während die Signalfläche 24 des zweiten Fähnchens 21 rot eingefärbt ist. Die grüne bzw. rote Signalfläche 24 ist dabei jeweils reflektierend oder fluoreszierend ausgeführt.
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Jedes Fähnchen 20, 21 ist an dem zweiten Ende des Stiels 22 um einen Drehpunkt 28 schwenkbar auf der (der Frontseite 7 entgegengesetzten) Rückseite 29 des Reflektorrahmens 3 an dem Warndreieck 1 befestigt, beispielsweise drehbar genietet oder drehbar gesteckt. Der Drehpunkt 28 ist dabei jeweils in der Nähe des oberen Eckpunkts 6 an jeweils einer der Leisten 4 angeordnet.
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Hierdurch lässt sich jedes Fähnchen 20, 21 wie in 2 durch die gestrichelte Darstellung angedeutet, hinter dem Warndreieck 1 verstecken, was gemäß vorstehender Beschreibung dem „deaktiven Zustand“ des Anzeigemittels 9 entspricht. Wird dagegen, wie in 3 dargestellt, das erste Fähnchen 20 mit der grünen Signalfläche 24 um den Drehpunkt 28 nach oben geschwenkt, so dass der Wimpel 23 für die herannahenden Verkehrsteilnehmer sichtbar über den Reflektorrahmen 3 hinausragt, so ist das Anzeigemittel 9 in dem ersten Anzeigezustand „aktiviert“. Die herannahenden Verkehrsteilnehmer können so erkennen, dass keine Hilfe mehr benötigt wird. Gemäß 4 ist dagegen durch Hochklappen des zweiten Fähnchens 21 (bei heruntergeklappten ersten Fähnchen 20) der zweite Anzeigezustand aktiviert, so dass mittels der roten Signalfläche 24 noch Hilfe angefordert wird.
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In einer alternativen Ausführungsform (hier nicht dargestellt) ist nur ein einziges Fähnchen vorgesehen, dessen Wimpel auf der einen Flächenseite eine rote Signalfläche und auf der anderen Flächenseite eine grüne Signalfläche aufweist. In diesem Fall ist der Wimpel um den Stiel rotierbar ausgeführt, so dass den heranfahrenden Fahrzeugen je nach Hilfsbedürftigkeit oder Nicht-Hilfsbedürftigkeit die grüne oder die rote Signalfläche zugewandt werden kann – oder bei eingeklapptem Fähnchen keine der beiden Signalflächen. Auch das wechselweise Verstellen eines Zeigers auf eine entsprechende grüne oder rote Signalfläche eines mechanischen Signals ist denkbar.
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Die (Signal-)Fähnchen 20, 21 können einerseits, wie hier dargestellt, als Alternative zu der LED-Leiste 10 gemäß der in 1 dargestellten Ausführungsform vorgesehen sein. Es ist andererseits jedoch auch möglich, dass das Warndreieck 1 die Fähnchen 20, 21 als Redundanz zusätzlich zu der LED-Leiste 10 umfasst.
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Die mobile Unfallwarnvorrichtung gemäß 5 entspricht im Wesentlichen der ersten Ausführungsform. Allerdings umfasst das Anzeigemittel 9 hier anstelle der LED-Leiste 10 ein mittels der Steuereinheit 12 angesteuertes LED-Display 30, das bei aufgeklapptem Warndreieck 1 an den Reflektorrahmen 3 geklippt wird. Die Steuereinheit 11 und der (Kipp-)Schalter 12 sind insbesondere abweichend von der schematischen Darstellung in das Gehäuse des LED-Displays 30 integriert. Das LED-Display 30 umfasst eine Vielzahl von Leuchtdioden 31, die in einer Matrix über die frontseitige Anzeigefläche 32 des LED-Displays 30 verteilt angeordnet sind. Die Steuereinheit 11 ist dabei dazu eingerichtet, durch entsprechende Ansteuerung der Leuchtdioden 31 eine in der Steuereinheit 11 hinterlegte Text- oder Bildbotschaft auf dem LED-Display 30 darzustellen.
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Beispielhaft gibt die Steuereinheit 11 bei Aktivierung des ersten Anzeigezustands (Schalterstellung I des Schalters 12) den Text „KEINE HILFE BENÖTIGT“ auf dem LED-Display 30 aus, während bei Aktivierung des zweiten Anzeigezustands (Schalterstellung II des Schalters 12) der Text „HILFE BENÖTIGT“ ausgegeben wird. Dabei kann die Schrift optional – in Analogie zur ersten Ausführungsform – im ersten Anzeigezustand durch grün leuchtende Leuchtdioden dargestellt sein und im zweiten Anzeigezustand durch rot leuchtende Leuchtdioden. Alternativ können auch andere die Hilfsbedürftigkeit oder Nicht-Hilfsbedürftigkeit signalisierende Worte oder Zeichen in der Steuereinheit 12 hinterlegt sein und bei Auswahl des jeweiligen Anzeigezustands ausgegeben werden.
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Optional kann das Warndreieck 1 auch in dieser Ausführungsform mit der rotgrünen LED-Leiste 10 versehen sein. In diesem Fall wird die LED-Leiste 10 dem eingeschalteten Anzeigezustand entsprechend mit angesteuert.
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Gemäß einer weiteren in 6 dargestellten Ausführungsform ist die mobile Unfallwarnvorrichtung im Wesentlichen durch eine Warnleuchte 40 nach §53a StVZO gebildet, die das zusätzliche Anzeigemittel 9 umfasst.
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Die Warnleuchte 40 ist hier insgesamt in etwa zylinderförmig ausgebildet. Die Warnleuchte 40 ist unterteilt in einen nicht leuchtenden (zylinderförmigen) Sockel 41, sowie in einen (ebenfalls zylinderförmigen) Warnlichtabschnitt 42, der bei eingeschalteter Warnleuchte 40 ringsum gelb blinkend leuchtet. Der Warnlichtabschnitt 42 dient somit als erstes Anzeigemittel der Warnleuchte 40. Das Anzeigemittel 9 zur Signalisierung der Hilfsbedürftigkeit oder Nicht-Hilfsbedürftigkeit umfasst in diesem Fall einen dem Warnlichtabschnitt 42 und dem Sockel 41 zwischengeordneten Anzeigering 43, der seinerseits eine Anzahl von rot-grünen Leuchtdioden umfasst. Der Lampenkörper aus Sockel 41, Anzeigering 43 und Warnlichtabschnitt 42 sitzt auf einem Standfuß 45 zum Aufstellen der Warnleuchte 40.
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Die Steuereinheit 11 ist in der dargestellten Ausführungsform in den Sockel 41 integriert, und hier nicht explizit dargestellt. Der (Kipp-)Schalter 12 ist entsprechend ebenfalls an dem Sockel 41 angeordnet. Alternativ ist es auch denkbar, dass die Warnleuchte 40 mit Hilfe einer Fernbediendung ein-, aus oder umgeschaltet wird.
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Bei Auswahl des ersten Anzeigezustands leuchtet oder blinkt der umlaufende Anzeigering 43 wiederum in grüner Farbe, während er im zweiten Anzeigezustand in roter Farbe leuchtet oder blinkt.
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Obwohl die Erfindung an den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen besonders deutlich wird, ist sie auf diese nicht beschränkt. Vielmehr können weitere Ausführungsformen der Erfindung aus den Ansprüchen und der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Warndreieck
- 3
- Reflektorrahmen
- 4
- Leiste
- 5
- Eckpunkt
- 6
- Eckpunkt
- 7
- Frontseite
- 8
- Standfuß
- 9
- Anzeigemittel
- 10
- LED-Leiste
- 11
- Steuereinheit
- 12
- (Kipp-)Schalter
- 15
- Leuchtdioden
- 20, 21
- (Signal-)Fähnchen
- 22
- Stiel
- 23
- Wimpel
- 24
- Signalfläche
- 28
- Drehpunkt
- 29
- Rückseite
- 30
- LED-Display
- 31
- Leuchtdiode
- 32
- Anzeigefläche
- 40
- Warnleuchte
- 41
- Sockel
- 42
- Warnlichtabschnitt
- 43
- Anzeigering
- 45
- Standfuß
- I, II, O
- Schalterstellung