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Die Erfindung betrifft eine Benutzerschnittstelle mit mehreren Anzeigen sowie ein Verfahren zur Positionierung von Inhalten in Arbeitsumgebungen mit mehreren Anzeigen.
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Arbeitsumgebungen mit mehreren Anzeigen, darunter beispielsweise Monitore oder Großbildleinwände, stellen eine Vielzahl von Inhalten dar und werden häufig in Leitwarten eingesetzt. Die Anzeigen bilden hierbei in ihrer spezifischen Anordnung eine Multi-Monitor-Arbeitsumgebung. Sie können beliebige Bildschirme, Großbildleinwände oder Projektoren sein, welche Bildinformationen von einem Computer empfangen und ausgeben.
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Bekannt ist, Inhalte auf den unterschiedlichen Anzeigen mittels einer Computermaus zu positionieren. Hierzu verschiebt ein Benutzer einen Inhalt ggf. auch über mehrere Monitore hinweg an die gewünschte Position. Beispielsweise erlaubt es das Betriebssystem Microsoft Windows, den Desktop über mehrere Monitore auszudehnen und Fenster über die Monitorgrenzen hinweg zu verschieben.
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Durch die vorliegende Erfindung soll eine Benutzerschnittstelle mit mehreren Anzeigen und ein Verfahren zur Positionierung von Inhalten auf mehreren Anzeigen geschaffen werden, welche eine Alternative zum Stand der Technik bereitstellen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Benutzerschnittstelle mit mehreren Anzeigen gelöst. Die Benutzerschnittstelle besitzt eine Bedienanzeige und mindestens einen Prozessor, welcher zur Ausgabe einer grafischen Benutzeroberfläche auf der Bedienanzeige programmiert ist, wobei die grafische Benutzeroberfläche eine Menge von Elementen enthält. Die Benutzerschnittstelle besitzt weiterhin mindestens eine weitere Anzeige und ist dadurch gekennzeichnet, dass der Prozessor programmiert ist für eine Auswahl eines zu verteilendes Elements aus der Menge von Elementen in Abhängigkeit von einer ersten Benutzeraktion auf der grafischen Benutzeroberfläche, für eine Auswahl einer Anzeige aus den weiteren Anzeigen in Abhängigkeit von einer zweiten Benutzeraktion auf der grafischen Benutzeroberfläche, und für eine Ausgabe des ausgewählten zu verteilenden Elements auf der ausgewählten Anzeige.
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Bei dem Verfahren zur Positionierung von Inhalten auf mehreren Anzeigen zeigt mindestens ein Prozessor auf einer Bedienanzeige eine grafische Benutzeroberfläche an, welche eine Menge von Elementen darstellt, welche auf mindestens einer weiteren Anzeige positionierbar sind. Der Prozessor wählt ein zu verteilendes Element anhand einer ersten Benutzeraktion aus der Menge von Elementen auf der grafischen Benutzeroberfläche aus. Anschließend wählt er eine Anzeige aus den weiteren Anzeigen anhand einer zweiten Benutzeraktion auf der grafischen Benutzeroberfläche aus. Daraufhin gibt er das ausgewählte zu verteilende Element auf der ausgewählten Anzeige aus.
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Es kann sich hierbei um einen einzelnen Prozessor handeln. Beispielsweise kann der Prozessor ein Betriebssystem ausführen, welches die grafische Benutzeroberfläche bereitstellt. Der Prozessor, welcher beispielsweise ein Mikroprozessor eines Computers ist, kann jedoch bei der Ausführung des Verfahrens in beliebigem Umfang von weiteren Prozessoren unterstützt werden. Beispielsweise ist der Prozessor Teil eines Ein-Chip-Systems, welches mindestens einen Grafikprozessor enthält. Ebenso kann das Computersystem, in dem der Prozessor arbeitet, über eine oder mehrere separate Grafikkarten verfügen. Die Grafikprozessoren bzw. Grafikkarten können hierbei Aufgaben bei der Ausgabe der grafischen Benutzeroberfläche und Ansteuerung der Anzeigen übernehmen, welche den Prozessor entlasten. Weiterhin kann der Prozessor auch über ein Netzwerk mit anderen Rechnern kommunizieren, deren Prozessoren ebenfalls Aufgaben bei der Ausgabe der grafischen Benutzeroberfläche und Ansteuerung der Anzeigen übernehmen. Gleiches gilt auch für die Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung.
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Die im Folgenden genannten Vorteile müssen nicht notwendigerweise durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche erzielt werden. Vielmehr kann es sich hierbei auch um Vorteile handeln, welche lediglich durch einzelne Ausführungsformen, Varianten oder Weiterbildungen erzielt werden.
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Die Benutzerschnittstelle und das Verfahren ermöglichen es einem Benutzer, das zu verteilende Element mit der ersten Benutzeraktion auf der grafischen Benutzeroberfläche auszuwählen, und eine Zielanzeige, beispielsweise einen Monitor oder eine Großbildleinwand, mit der zweiten Benutzeraktion auszuwählen, auf der das zu verteilende Element dargestellt werden soll. Bei den Elementen handelt es sich beispielsweise um Fenster auf der grafischen Benutzeroberfläche, oder auch um beliebige andere Inhalte wie Texte, Grafiken oder Steuerelemente.
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Die Benutzerschnittstelle und das Verfahren bieten einem Benutzer somit den Vorteil, dass er von der Bedienanzeige in beliebige Anzeigen einer Multi-Monitor-Arbeitsumgebung inklusive eventuell vorhandener Großbildleinwände positionieren kann. Der Benutzer muss seine Aufmerksamkeit hierbei nicht mehr auf den Vorgang des Verschiebens legen, indem er beispielsweise eine Maustaste über weite Wege gedrückt hält, um ein Fenster über mehrere Monitore hinweg zu bewegen, sondern kann sich ganz auf die Positionierung des Elements auf den Anzeigen der Multi-Monitor-Arbeitsumgebung konzentrieren. Die Positionierung erfolgt hierbei zielgenau und ist intuitiv zu bedienen. Sie ist auch dann möglich, wenn die Zielanzeige nicht im bevorzugten Blickfeld des Benutzers oder gänzlich außerhalb seines Sichtbereichs liegt. Die Positionierung ist ergonomisch, da der Benutzer in seinem bevorzugten Blickfeld auf der Bedienanzeige arbeiten kann.
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Weiterhin ermöglichen die Benutzerschnittstelle und das Verfahren erstmals eine solche Positionierung per Berührungseingabe, obwohl das Ziel der Positionierung außerhalb der Bedienanzeige liegt. Bei Tastschirmen ist kein Eingabegerät wie eine Maus zum Verschieben der Inhalte vorgesehen. Mit Berührungsgesten kann daher nicht über die physikalischen Grenzen des Tastschirms hinaus gearbeitet bzw. positioniert werden. Da jedoch sämtliche Benutzeraktionen auf der Bedienanzeige erfolgen, ermöglichen die Benutzerschnittstelle und das Verfahren auch eine Positionierung per Berührungseingabe. Sie sind folglich für unterschiedliche Eingabemodalitäten wie Berührungen oder Maus-Bedienung geeignet und von dem konkreten Eingabemedium unabhängig, weshalb auch andere Eingabemodalitäten wie beispielsweise Tastatureingaben verwendet werden können.
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Gemäß einer Ausführungsform gibt der mindestens eine Prozessor eine schematische Darstellung der räumlichen Anordnung der weiteren Anzeigen auf der grafischen Benutzeroberfläche aus, wobei mittels der zweiten Benutzeraktion jede der weiteren Anzeigen in der schematischen Darstellung auswählbar ist.
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Bei der schematischen Darstellung handelt es sich um eine verkleinerte Darstellung bzw. um ein schematisches Abbild einer Multi-Monitor-Arbeitsumgebung, welche aus den Anzeigen der Benutzerschnittstelle gebildet wird. Die schematische Darstellung bildet hierbei ein Bedienelement der grafischen Benutzeroberfläche, welches beispielsweise per Maus oder Berührung betätigt werden kann.
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Gemäß einer Variante dieser Ausführungsform bildet die erste Benutzeraktion den Beginn und die zweite Benutzeraktion das Ende einer Drag&Drop-Operation, welche insbesondere mit einer Maus-Bedienung durchführbar ist, oder welche insbesondere per Berührung durchführbar ist, wobei die Bedienanzeige ein Tastschirm ist. Alternativ bildet die zweite Benutzeraktion eine Drag&Drop-Operation, welche erst nach Abschluss der ersten Benutzeraktion ausführbar ist.
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Diese Variante ermöglicht es, den zu verteilenden Inhalt per Drag&Drop auf eine der Anzeigen in der schematischen Darstellung zu ziehen.
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Gemäß einer Weiterbildung ermöglicht der Prozessor eine sukzessive Selektion mehrerer der weiteren Anzeigen während der zweiten Benutzeraktion, wobei die jeweils zuletzt selektierte Anzeige die ausgewählte Anzeige ist. Der Prozessor gibt eine visuelle Rückmeldung auf der jeweils aktuell selektierten Anzeige aus, welche diese während der zweiten Benutzeraktion temporär hervorhebt.
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Beispielsweise berührt der Benutzer im Rahmen der zweiten Benutzeraktion in der schematischen Darstellung auf der Bedienanzeige (die in diesem Fall als Tastschirm ausgebildet ist) eine der weiteren Anzeigen. Noch während sein Finger den Tastschirm berührt, wird die aktuell selektierte Anzeige visuell hervorgehoben, beispielsweise durch ein farbige Markierung oder eine Veränderung der Helligkeit oder des Kontrasts. Diese visuelle Rückmeldung erfolgt sowohl in der schematischen Darstellung, als auch auf der realen selektierten Anzeige. Anhand dieser visuellen Rückmeldung kann der Benutzer im Rahmen der zweiten Benutzeraktion seine Fingerspitze auf der Bedienanzeige verschieben, bis sie auf einer anderen Anzeige in der schematischen Darstellung zu liegen kommt. Daraufhin wird die visuelle Rückmeldung auf der neu selektierten Anzeige ausgegeben. In gleicher Weise könnte der Benutzer auch mit gedrückter Maustaste in der schematischen Darstellung über die Anzeigen fahren. Die endgültige Auswahl Anzeige ergibt sich aus der zuletzt selektierten Anzeige, wenn der Benutzer die Maustaste loslässt oder seinen Finger von der Bedienanzeige abhebt.
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Weiterhin kann das zu verteilende Element auch mit einer Drag&Drop-Operation auf die schematische Darstellung gezogen werden, wobei auch hier sowohl eine Tast- als auch eine Mausbedienung implementierbar ist. In diesem Fall können die visuellen Rückmeldungen vor dem Ende der Drag&Drop-Operation, also vor dem Loslassen, sukzessive angezeigt werden. Die visuelle Rückmeldung erfolgt hierbei ohne nennenswerten Zeitverzug und folgt der Bewegung der zweiten Benutzeraktion. Sie unterstützt kollaboratives Arbeiten, da alle Nutzer der Multi-Monitor-Arbeitsumgebung der zweiten Benutzeraktion folgen und die Auswahl kommentieren und unterstützen können. Weiterhin ermöglicht die visuelle Rückmeldung auch dem Benutzer selbst, seinen Blick während der zweiten Benutzeraktion auf die Multi-Monitor-Arbeitsumgebung, also auf die realen weiteren Anzeigen zu richten.
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Gemäß einer Ausführungsform weist zumindest eine der weiteren Anzeigen eine grafische Benutzeroberfläche auf, welche in mehrere Anzeigeflächen unterteilt ist. Im Rahmen der zweiten Benutzerinteraktion ist eine der Anzeigeflächen auswählbar. Das ausgewählte zu verteilende Element wird auf der ausgewählten Anzeigefläche ausgegeben.
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In Kombination mit der zuvor erläuterten schematischen Darstellung ergibt sich hierbei die Variante, dass die Anzeigeflächen auch in der schematischen Darstellung gekennzeichnet werden. Weiterhin ergibt sich in Kombination mit den zuvor erläuterten visuellen Rückmeldungen die Variante, dass der Benutzer im Rahmen der zweiten Benutzeraktion in der schematischen Darstellung über unterschiedliche Anzeigeflächen streicht, wobei jeweils eine visuelle Rückmeldung auf der aktuell selektierten Anzeigefläche ausgegeben wird. Nicht alle Anzeigen müssen in mehrere Anzeigeflächen unterteilt sein.
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In einer Weiterbildung wird vor der ersten Benutzeraktion für jedes Element der Menge von Elementen ein Bedienelement auf der grafischen Benutzeroberfläche angezeigt, wobei jedes der Bedienelemente durch die erste Benutzeraktion anwählbar ist.
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Gemäß einer Ausführungsform wird die schematische Darstellung unmittelbar nach der ersten Benutzeraktion überlappend oder benachbart zu dem angewählten Bedienelement angezeigt.
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In einer Weiterbildung wird vorab ein Verteilmodus nach Erkennung einer initialen Benutzeraktion aktiviert, wobei die Elemente aus der Menge von Elementen auf der grafischen Benutzeroberfläche lediglich in dem Verteilmodus visuell als verteilbar gekennzeichnet werden. In einer Variante werden die zuvor genannten Bedienelemente lediglich im Verteilmodus angezeigt. In einer weiteren Variante wird die zuvor genannte schematische Darstellung lediglich im Verteilmodus angezeigt.
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Der Verteilmodus ermöglicht eine visuelle Hervorhebung und Kennzeichnung der flexibel verteilbaren Elemente als manipulierbar für den Benutzer. Dadurch werden die in der Multi-Monitor-Arbeitsumgebung verteilbaren Elemente sehr eindeutig und in einer Art und Weise dargestellt, die die komplexe grafische Benutzeroberfläche nicht zusätzlich mit permanent sichtbaren Bedienelementen überfrachtet. Denn die verteilbaren Elemente werden nur nach der Aktivierung des Verteilmodus visuell hervorgehoben. So wird die Lesbarkeit der grafischen Benutzeroberfläche in einem Standardmodus nicht eingeschränkt, da dort keine zusätzlichen Bedienelemente oder Icons mit Ausnahme eines Bedienelements für den Moduswechsel angezeigt werden müssen.
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Gemäß einer Ausführungsform wird ein Schalter auf der grafischen Benutzeroberfläche angezeigt wird, wobei die initiale Benutzeraktion bei Betätigung des Schalters detektiert wird.
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In einer Weiterbildung besitzt die Benutzerschnittstelle einen elektrischen Schalter, welcher in der Nähe der Bedienanzeige angeordnet ist. Der Prozessor ist programmiert, die initiale Benutzeraktion anhand einer Betätigung des Schalters zu detektieren.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Bedienanzeige ein Tastschirm, welcher eingerichtet ist, die erste Benutzeraktion und die zweite Benutzeraktion als Tasteingaben zu detektieren.
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Auf dem computerlesbaren Datenträger ist ein Computerprogramm gespeichert, welches das Verfahren ausführt, wenn es in dem Prozessor abgearbeitet wird. Das Computerprogramm wird in dem Prozessor abgearbeitet und führt dabei das Verfahren aus.
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Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. In den Figuren sind gleich oder funktionsgleiche Elemente mit denselben Bezugszeichen versehen, sofern nichts anderes angegeben ist. Es zeigen:
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1 eine Bedienanzeige 1 mit einer grafischen Benutzeroberfläche 11 sowie zwei weitere Anzeigen 2, 3, sowie eine vergrößerte Darstellung der grafischen Benutzeroberfläche 11,
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2 eine erste Benutzeraktion 41, welche ein zu verteilendes Element 15 auf der grafischen Benutzeroberfläche 11 auswählt,
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3 eine zweite Benutzeraktion 42, welche in einer schematischen Darstellung 13 auf der grafischen Benutzeroberfläche 11 eine Teilfläche einer zweiten Anzeige 2 auswählt,
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4 eine dritte Benutzeraktion 43, welche eine dritte Anzeige 3 auswählt,
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5 eine Darstellung des zu verteilenden Element 15 auf der dritten Anzeige 3,
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6 eine Benutzeroberfläche 11 in einem Standardmodus,
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7 die Benutzeroberfläche 11 aus 6 nach Aktivierung eines Verteilmodus,
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8 eine Auswahl eines zu verteilenden Elements 15 mit einer ersten Benutzeraktion 41,
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9 eine Auswahl einer dritten Anzeige 3 mit einer zweiten Benutzeraktion 42,
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10 eine Darstellung des zu verteilenden Elements 15 auf der dritten Anzeige 3,
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11 eine finale Benutzeraktion 44 zur Deaktivierung des Verteilmodus auf der grafischen Benutzeroberfläche 11,
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12 die Benutzeroberfläche 11 nach Deaktivierung des Verteilmodus, und
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13 eine Architektur einer Benutzerschnittstelle mit mehreren Anzeigen.
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1 zeigt eine Bedienanzeige 1, auf der eine grafische Benutzeroberfläche 11 ausgegeben wird, sowie eine zweite Anzeige 2 und eine dritte Anzeige 3. Die Anzeigen sind Teil einer Benutzerschnittstelle, deren Architektur beispielsweise entsprechend 13 ausgebildet ist, welche weiter unten noch erläutert wird. Abweichend von 1 kann die Benutzerschnittstelle auch lediglich die Bedienanzeige 1 und die zweite Anzeige 2 umfassen. Ebenso ist es möglich, dass die Benutzerschnittstelle neben der Bedienanzeige 1, der zweiten Anzeige 2 und der dritten Anzeige 3 noch weitere Anzeigen umfasst.
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Selbstverständlich kann die Benutzerschnittstelle noch weitere Anzeigen aufweisen, welche in gleicher Weise angesteuert und ausgewählt werden, wie dies in den Ausführungsbeispielen beschrieben wird. Prinzipiell kann jede Anzeige auch mehrere Teilflächen, beispielsweise Quadranten, aufweisen, welche ihrerseits als separate Anzeigen behandelt und ausgewählt werden können. Umgekehrt können die zweite Anzeige 2 und die dritte Anzeige 3 auch lediglich Teilflächen einer Großbildleinwand sein. Diese Verallgemeinerungen und Varianten gelten in Bezug auf sämtliche Ausführungsbeispiele.
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In 1 ist die grafische Benutzeroberfläche 11 auf der linken Seite zur Veranschaulichung noch einmal vergrößert dargestellt. Sie enthält Elemente 15, 16, 17, 18, welche grundsätzlich auch auf der zweiten Anzeige 2 und der dritten Anzeige 3 ausgegeben werden können. Die grafische Benutzeroberfläche 11 sieht für jedes Element 15, 16, 17, 18 ein Bedienelement 12 vor, mittels welchem das jeweilige Element zur Verteilung auf die zweite Anzeige 2 oder die dritte Anzeige 3 ausgewählt werden kann.
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Die Bedienanzeige 1, die zweite Anzeige 2 und die dritte Anzeige 3, sowie ggf. noch weitere Anzeigen bilden in ihrer räumlichen Anordnung eine Multi-Monitor-Arbeitsumgebung. Die zweite Anzeige 2 ist hierbei beispielshaft in vier Quadranten unterteilt, welche jeweils eine Anzeigefläche für eines der Elemente 15, 16, 17, 18 auf der Bedienanzeige 1 bilden, während jedes dieser Elemente auf der dritten Anzeige 3 bildfüllend dargestellt würde. Selbstverständlich kann für jede der Anzeigen 2, 3 je nach Anforderung eine solche Unterteilung oder eine bildfüllende Darstellung gewählt werden.
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2 zeigt die Benutzerschnittstelle aus 1, wobei nun ein Benutzer mittels einer ersten Benutzeraktion 41 das Bedienelement 12 für das Element 15 berührt, da das Element 15 auf eine der weiteren Anzeigen 2, 3 verteilt werden soll. Daraufhin wird, wie in 3 gezeigt, eine schematische Darstellung 13 sämtlicher Anzeigen, also der gesamten Multi-Monitor-Arbeitsumgebung, unterhalb des angewählten Bedienelements 12 auf der grafischen Benutzeroberfläche 11 ausgegeben. In der schematischen Darstellung 13 werden die Bedienanzeige 1, die zweite Anzeige 2 und die dritte Anzeige 3 entsprechend ihrer realen räumlichen Anordnung schematisch angeordnet. In einer Variante kann hierbei die Darstellung der Bedienanzeige 1 selbst entfallen.
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Innerhalb der schematischen Darstellung 13 wählt der Benutzer nun mit einer zweiten Benutzeraktion 42 den rechten unteren Quadranten der zweiten Anzeige 2 als Anzeigefläche für das zu verteilende Element 15 aus. Daraufhin wird eine visuelle Rückmeldung 21 auf der zweiten Anzeige 2 ausgegeben, welche beispielsweise eine Hintergrundfarbe, einen Kontrast, eine Helligkeit oder ähnliche Bildparameter des rechten unteren Quadranten verändert oder eine Markierung anzeigt.
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Sämtliche Benutzeraktionen können als Berührungseingaben ausgeführt werden, sofern die Bedienanzeige 1 ein Tastschirm ist. Beispielsweise könnte die Bedienanzeige 1 Teil eines Tabletcomputers sein. Die Benutzeraktionen können jedoch auch per Maus, Tastatur oder jedem anderen geeigneten Eingabegerät durchgeführt werden, welches eine Anwahl von Elementen der grafischen Benutzeroberfläche 11 erlaubt. Diese Verallgemeinerungen und Varianten gelten für sämtliche Ausführungsbeispiele.
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4 zeigt den Fall, dass der Benutzer mit einer dritten Benutzeraktion 43 eine dritte Anzeige 3 auswählt, auf der daraufhin eine visuelle Rückmeldung 31 ausgegeben wird. Der Benutzer kann folglich mehrere Anzeigen oder Anzeigeflächen in der schematischen Darstellung 13 sukzessive auswählen, bis die visuelle Meldung auf der Anzeige ausgegeben wird, welche seinen Wünschen entspricht.
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Die Unterscheidung einer vorläufigen Auswahl wie in 3 von einer endgültigen Auswahl wie in 4 kann auf sehr viele Arten implementiert werden. Beispielsweise könnte 3 einem einfachen Mouse-Over entsprechen oder einem nur leichten Druck mit der Fingerspitze auf den Tastschirm. Eine solche zweite Benutzeraktion 42 kann von der Benutzerschnittstelle erkannt und zur Ausgabe der visuellen Rückmeldung 21 verwendet werden. Eine endgültige Auswahl wie durch die dritte Benutzeraktion 43 in 4 wird dann beispielsweise durch einen vollzogenen Mausklick oder eine Berührung mit größerem Druck detektiert. Weiterhin kann die zweite Benutzeraktion 42 als einfacher und die dritte Benutzeraktion 43 als doppelter Mausklick implementiert werden. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die zweite Benutzeraktion 42 und die dritte Benutzeraktion 43 im Rahmen einer Streichbewegung zusammenzufassen. Beispielsweise drückt der Benutzer mit der zweiten Benutzeraktion 42 eine Maustaste herab und bewegt dann den Mauszeiger mit gedrückter Taste über unterschiedliche Anzeigeflächen oder Anzeigen, bis die visuelle Rückmeldung 31 auf der gewünschten Anzeige 3 ausgegeben wird. Durch Loslassen der Maustaste bestätigt der Benutzer dann die getroffene Auswahl. Auch bei Berührung auf einem Tastschirm kann diese Vorgehensweise gewählt werden, wobei diejenige Anzeige ausgewählt wird, welche der Benutzer berührt, bevor er seinen Finger von dem Tastschirm abhebt. Zur Bestätigung der endgültigen Auswahl kann auch ein separates Bedienelement vorgesehen sein. Weiterhin kann auch das Bedienelement 12 des zu verteilenden Elementes 15 im Rahmen einer Drag&Drop-Operation auf die gewünschte Anzeigefläche oder Anzeige gezogen werden, wobei auch hier im Rahmen der Drag&Drop-Bewegung, welche wahlweise per Maustaste oder Berührung ausgeführt werden kann, unterschiedliche Anzeigen oder Anzeigeflächen überstrichen werden können, wobei jeweils eine visuelle Rückmeldung auf der überstrichenen Anzeigefläche oder Anzeige ausgegeben wird. Die endgültig ausgewählte Anzeigefläche oder Anzeige ergibt sich dann aus der Endposition der Drag&Drop-Operation.
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In 4 ist die endgültige Auswahl des Benutzers die mit der dritten Benutzeraktion 43 gewählte dritte Anzeige 3. Entsprechend zeigt 5 die Ausgabe des zu verteilenden Elements 15 auf der dritten Anzeige 3.
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Die 6 bis 12 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel. 6 zeigt erneut eine Multi-Monitor-Arbeitsumgebung, welche beispielsweise aus einer Bedienanzeige 1, einer zweiten Anzeige 2 und einer dritten Anzeige 3 gebildet wird. Eine grafische Benutzeroberfläche 11, welche auf der Bedienanzeige 1 dargestellt wird, ist auch in 6 erneut auf der linken Seite zur Illustration vergrößert dargestellt. Die grafische Benutzeroberfläche 11 befindet sich in einem Standardmodus, in welchem in Bezug auf die Verteilung von Elementen 15, 16, 17, 18 der grafischen Benutzeroberfläche 11 auf die weiteren Anzeigen 2, 3 lediglich ein einziges grafisches Element, hier ein Schalter 14, dargestellt wird. Dies hat den Vorteil, dass die Benutzeroberfläche 11 im Standardmodus nicht durch zahlreiche grafische Elemente für die Verteilfunktionen überladen wird. Mit einer initialen Benutzeraktion 40 aktiviert ein Benutzer nun den Schalter 14, wodurch ein Verteilmodus aktiviert wird.
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7 zeigt die grafische Benutzeroberfläche 11, nachdem der Verteilmodus aktiviert wurde. Um den Verteilmodus für den Benutzer visuell hervorzuheben, ist die Benutzeroberfläche 11 invertiert dargestellt. Durch die invertierte Darstellung hebt der Verteilmodus die Elemente 15, 16, 17, 18 visuell hervor und informiert den Benutzer darüber, dass diese auf die weiteren Anzeigen 2, 3 verteilt werden können. Für jedes der Elemente 15, 16, 17, 18 wird hierzu im Verteilmodus ein Bedienelement 12 auf der grafischen Benutzeroberfläche 11 dargestellt, mit welchem die jeweiligen Elemente durch den Benutzer ausgewählt werden können. Weiterhin wird im Verteilmodus eine schematische Darstellung 13 eingeblendet, wie sie bereits im Kontext der 3 und 4 erläutert wurde. Die schematische Darstellung ist nun am oberen Rand der grafischen Benutzeroberfläche 11 angeordnet.
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8 zeigt eine erste Benutzeraktion 41, mit der der Benutzer das Bedienelement 12 des zu verteilenden Elements 15 aktiviert. Das Element 15 wird dadurch zur Verteilung auf eine der Anzeigen 2 oder 3 ausgewählt.
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Anschließend berührt der Benutzer, wie in 9 gezeigt, mit einer zweiten Benutzeraktion 42 das Symbol der dritten Anzeige 3 in der schematischen Darstellung 13. Hierbei wird eine visuelle Rückmeldung 31 auf der ausgewählten dritten Anzeige 3 ausgegeben.
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Anschließend wird die Darstellung auf der dritten Anzeige 3 durch das zu verteilende Element 15 ersetzt, welches der Benutzer mit der ersten Benutzeraktion 41 ausgewählt hatte. Dies ist in 10 gezeigt.
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Abschließend beendet der Benutzer durch eine finale Benutzeraktion 44 den Verteilmodus, in dem er wie in 11 gezeigt den Schalter 14 für den Verteilmodus deaktiviert. Dadurch wird die grafische Benutzeroberfläche 11 in den Standardmodus zurückversetzt, wie dies in 12 gezeigt ist.
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Der Schalter 14 muss nicht zwangsläufig ein Element der grafischen Benutzeroberfläche 11 sein. Er kann auch als physikalischer, elektrischer Schalter ausgebildet und beispielsweise durch eine spezielle Taste auf einer Tastatur realisiert werden.
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13 zeigt eine mögliche Architektur der Benutzerschnittstelle. Ein Rechner 9 beinhaltet einen Prozessor 5, welcher ein Computerprogramm 7 abarbeitet, welches er von einem Sekundärspeicher 8 in seinen Arbeitsspeicher 6 geladen hat. Die zuvor erläuterten Benutzereingaben werden über ein Eingabegerät 4 detektiert, welches wahlweise die berührungsempfindliche Oberfläche eines Tastschirms, eine Computermaus, eine Tastatur oder jegliches andere Eingabegerät ist, welches zur Bedienung einer grafischen Benutzeroberfläche geeignet ist. Die grafische Benutzeroberfläche wird auf einer Bedienanzeige 1 ausgegeben, welche noch unmittelbar zum Rechner 9 gehört. Eine zweite Anzeige 2 und eine dritte Anzeige 3 werden vom Rechner 9 ebenfalls mit Bildinformationen versorgt, die Anzeigen können jedoch auch in größerer Entfernung angeordnet sein. Beispielsweise könnte die dritte Anzeige 3 eine Großbildleinwand in einer Leitwarte sein.
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Grundsätzlich ist es möglich, dass der Rechner 9 die zweite Anzeige 2 und die dritte Anzeige 3 unmittelbar über eine Grafikkarte mit Bildinformationen ansteuert. In diesem Fall handelt es sich beispielsweise um einen erweiterten Desktop, dessen unterschiedliche Anzeigen von der Grafikkarte verwaltet und angesteuert werden.
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Ebenso ist es jedoch möglich, dass die Anzeigen 2, 3 über ein Netzwerk 91 mit dem Rechner 9 verbunden sind. In diesem Fall besitzen die Anzeigen 2, 3 jeweils einen eigenen Rechner, welcher über das Netzwerk 91 die Bildinformationen von dem Rechner 9 erhält, welche auf den Anzeigen 2, 3 ausgegeben werden sollen.
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Beispielsweise kann der Rechner 9 ein Webserver sein, welcher die Bildinformationen mittels HTML5 bereitstellt. HTML5 bietet hierzu eine direkte Unterstützung für Video und dynamische 2D- oder 3D-Grafiken. Die Rechner der Anzeigen 2, 3 greifen in diesem Fall als Clients auf den Webserver zu und stellen die Bildinformationen beispielsweise in einem Browser oder einer eigens hierfür programmierten Anwendung dar, welche auch eine Bildschirm-füllende Darstellung der Bildinformationen unterstützen können. Die zuvor erläuterte Aufteilung auf mehrere Anzeigeflächen ist unter anderem mittels Frames implementierbar. Um eine eindeutige Zuordnung der Bildinformationen zu ermöglichen, registrieren sich die Rechner der Anzeigen 2, 3 bei dem Rechner 9, damit dieser ihnen individuelle Bildinformationen entsprechend der Benutzeraktionen bereitstellen kann.
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Obwohl die Erfindung durch die Ausführungsbeispiele im Detail illustriert und beschrieben wurde, ist sie nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt. Andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Die beschriebenen Ausführungsbeispiele, Varianten, Ausführungsformen und Weiterbildungen können auch frei miteinander kombiniert werden.