-
Die Erfindung geht aus von einem Ventilanker für ein Magnetventil nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs 1 und von einer zugehörigen Ventilpatrone für ein Magnetventil nach der Gattung des unabhängigen Patentanspruchs 10.
-
Aus dem Stand der Technik sind stromlos offene oder geschlossene Magnetventile bekannt, welche beispielsweise als Einlassventile oder Auslassventile in eifern Hydraulikaggregat eines Fahrzeugbremssystems eingesetzt werden. Über das Hydraulikaggregat können Steuer- und/oder Regelvorgänge in einem Antiblockiersystem (ABS) oder einem Antriebsschlupfregelsystem (ASR-System) oder einem elektronischen Stabilitätsprogrammsystem (ESP-System) für den Druckaufbau bzw. Druckabbau in korrespondierenden Radbremszangen durchgeführt werden. Solche Magnetventile umfassen eine Magnetbaugruppe und eine Ventilpatrone. Die Ventilpatrone umfasst einen Polkern, eine mit dem Polkern verbundene Führungshülse sowie einen innerhalb der Führungshülse gegen die Kraft einer Rückstellfeder zwischen einer Geschlossenposition und einer Offenposition axial beweglich geführten Ventilanker. Der Ventilanker kann einen Grundkörper und einen Stößel aufweisen. Der Stößel wirkt in der Geschlossenposition dichtend mit einem Ventilsitz zusammen und unterbricht eine Fluidströmung zwischen mindestens einer ersten Strömungsöffnung und mindestens einen zweiten Strömungsöffnung. In der Offenposition ist der Stößel vom Ventilsitz abgehoben und ermöglicht die Fluidströmung zwischen der mindestens einen ersten Strömungsöffnung und der mindestens einen zweiten Strömungsöffnung. Durch die Bestromung der Magnetbaugruppe wird eine Magnetkraft erzeugt, welche den Grundkörper mit dem Stößel bei einem unbestromt offenen Magnetventil von der Offenposition in die Geschlossenposition bewegt bis der Stößel auf den korrespondierenden Ventilsitz trifft und diesen abdichtet. Im unbestromten Zustand bewegt die Rückstellfeder den Grundkörper mit dem Stößel und der Stößel hebt vom Ventilsitz ab und gibt diesen frei. Bei einem unbestromt geschlossenen Magnetventil wird der Grundkörper mit dem Stößel durch die Bestromung der Magnetbaugruppe von der Geschlossenposition in die Offenposition bewegt und der Stößel hebt aus dem Ventilsitz ab und gibt diesen frei. Wird der Strom abgeschaltet, dann bewegt die Rückstellfeder den Grundkörper mit dem Stößel in Richtung Ventilsitz bis der Stößel auf den Ventilsitz trifft und diesen abdichtet. Die beschriebenen Magnetventile erzeugen ein so genanntes Schließgeräusch, wenn der Stößel, welcher einen Schließkörper umfasst, welcher beispielsweise als Stahlkugel und/oder als Kalotte ausgeführt ist, auf den beispielsweise aus gehärtetem Stahl bestehenden Ventilsitz trifft.
-
In der Offenlegungsschrift
DE 10 2007 051 557 A1 wird beispielsweise ein stromlos geschlossenes Magnetventil für eine schlupfgeregelte, hydraulische Fahrzeugbremsanlage beschrieben. Das Magnetventil umfasst einen auch als Ventilpatrone bezeichneten hydraulischen Teil, welcher teilweise in einer abgestuften Bohrung eines Ventilblocks angeordnet ist, und einen elektrischen Teil, welcher im Wesentlichen aus einer Magnetbaugruppe gebildet ist, welche auf den aus dem Ventilblock ragenden Teil der Ventilpatrone aufgesteckt ist. Die Magnetbaugruppe umfasst einen Spulenkörper mit einer elektrischen Wicklung, einen magnetflussleitenden Spulenmantel und eine magnetflussleitende Ringscheibe. Der hydraulische Teil weist eine Führungshülse auf, welche an ihrem dem elektrischen Teil zugewandten Ende mit einem eingepressten und fluiddicht verschweißten Polkern verschlossen ist. In der Führungshülse ist ein längsverschiebbarer Anker aufgenommen, welcher mit einer Rückstellfeder am Polkern abgestützt ist. Polkernabgewandt weist der Anker einen in einer Vertiefung angeordneten kugelförmigen Schließkörper auf. Am polkernabgewandten Ende ist in die Führungshülse eine topfförmige Ventilhülse mit einem zylindrischen Mantel und einem Boden eingepresst. Die Ventilhülse weist am Boden einen Durchgang sowie einen hohlkegelförmigen Ventilsitz auf, welcher mit dem Schließkörper ein Sitzventil ausbildet. Mit dem Sitzventil ist eine Fluidverbindung zwischen dem Durchgang am Boden der Ventilhülse und mindestens einem Durchgang im Mantel der Ventilhülse schaltbar ausgeführt. Zudem ist außen am Mantel der Ventilhülse ein Radialfilter angeordnet, um Schmutzpartikel aus der Fluidströmung zu filtern. Die Führungshülse kann mittels einer Befestigungsbuchse in der Stufenbohrung des Ventilblocks verstemmt werden.
-
Offenbarung der Erfindung
-
Der erfindungsgemäße Ventilanker für ein Magnetventil mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 1 und die korrespondierende Ventilpatrone für ein Magnetventil mit den Merkmalen des unabhängigen Patentanspruchs 9 haben demgegenüber den Vorteil, dass durch die Modifikation des Ventilankers, welcher einen Grundkörper und einen Stößel umfasst, das beim Schließen auftretende Schließgeräusch reduziert und im optimalen Fall sogar nahezu vollständig unterbunden werden kann. Durch den Einsatz einer Dämpfungsvorrichtung, welche zwischen dem Stößel und dem Grundkörper angeordnet ist und einen mit einem dämpfenden Medium füllbaren Hohlraum und eine Drosselöffnung aufweist, durch welche das dämpfende Medium aus dem Hohlraum ausströmt oder in den Hohlraum einströmt, kann der Impuls beim Auftreffen des Stößels auf den Ventilsitz gedämpft werden, so dass der Körperschall im System in vorteilhafter Weise reduziert werden kann. Das beim Schließen auftretende Schließgeräusch kann zudem durch ein verzögerndes Abbremsen der bewegten Masse des Stößels reduziert werden, indem das dämpfende Medium aus dem Hohlraum ausströmt, wenn der Stößel auf den Hohlraum wirkt.
-
Somit tragen Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung zur Verbesserung des NVH-Verhaltens (NVH: Noise Vibration Harshness, deutsch: Geräusch, Vibration, Rauheit) des Fahrzeugs bei, indem die beim Schließen des Magnetventils entstehenden störenden Geräusche gemindert und bestenfalls ganz vermieden werden. Dadurch ist es möglich, das Fahrzeugbremssystem als Ein-Box-System auszuführen und das Hydraulikaggregat direkt mit der Spritzwand des Fahrzeugs zu verschrauben, da keine störenden Schließgeräusche in den Innenraum gelangen können.
-
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen einen Ventilanker für ein Magnetventil zur Verfügung, welcher einen Grundkörper und einen mit einem Ventilsitz zusammenwirkenden Stößel umfasst. Hierbei ist zwischen dem Stößel und dem Grundkörper eine Dämpfungsvorrichtung angeordnet, welche einen mit einem dämpfenden Medium füllbaren Hohlraum und eine Drosselöffnung aufweist, durch welche das dämpfende Medium aus dem Hohlraum ausströmt oder in den Hohlraum einströmt, wobei die Dämpfungsvorrichtung einen beim Auftreffen des Stößels auf dem Ventilsitz entstehenden Impuls dämpft.
-
Zudem wird eine Ventilpatrone für ein Magnetventil mit einem Polkern, einer mit dem Polkern verbundenen Führungshülse, einem innerhalb der Führungshülse gegen die Kraft einer Rückstellfeder zwischen einer Geschlossenposition und einer Offenposition axial beweglich geführten erfindungsgemäßen Ventilanker, welcher einen Grundkörper und einen Stößel aufweist, und einer mit der Führungshülse verbundenen Ventilhülse mit einem Ventilsitz vorgeschlagen, welcher zwischen mindestens einer ersten Strömungsöffnung und mindestens einer zweiten Strömungsöffnung angeordnet Ist. Der Stößel wirkt in der Geschlossenposition dichtend mit dem Ventilsitz zusammen und unterbricht eine Fluidströmung zwischen der mindestens einen ersten Strömungsöffnung und der mindestens einen zweiten Strömungsöffnung. In der Offenposition ist der Stößel vom Ventilsitz abgehoben und ermöglicht die Fluidströmung zwischen der mindestens einen ersten Strömungsöffnung und der mindestens einen zweiten Strömungsöffnung.
-
Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen und Weiterbildungen sind vorteilhafte Verbesserungen des im unabhängigen Patentanspruch 1 angegebenen Ventilankers für ein Magnetventil und der im unabhängigen Patentanspruch 9 angegebenen Ventilpatrone für ein Magnetventil möglich.
-
Besonders vorteilhaft ist, dass das Dämpfungsverhalten der Dämpfungsvorrichtung durch Abmessungen der Drosselöffnung beeinflussbar ist. Beispielsweise kann ein von dem Stößel ausgeübter Druck schneller über eine große Drosselöffnung als durch eine vergleichsweise kleinere Drosselöffnung ausgeglichen werden, da durch die größere Drosselöffnung ein schnelleres Ausströmen des dämpfenden Mediums aus dem Hohlraum möglich ist. Dies ermöglicht in vorteilhafter Weise eine einfache und kostengünstige Herstellung der Dämpfungsvorrichtung, deren Dämpfungsverhalten einfach an das Modell des Magnetventils oder an das Modell der Ventilpatrone angepasst werden kann.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventilankers kann die Drosselöffnung als Nut ausgeführt werden. Eine Nut kann in vorteilhafter Weise einfach in eine Wandung des Hohlraums, beispielsweise in die Innenwand des Stößels eingebracht werden.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventilankers kann der Stößel an einem dem Grundkörper zugewandten Endbereich eine Aussparung aufweisen, und der Grundkörper kann an einem dem Stößel zugewandten Endbereich eine Stirnwand aufweisen, wobei die Stirnwand und die Aussparung den Hohlraum der Dämpfungsvorrichtung ausbilden. In vorteilhafter Weise kann durch den definierten Hohlraum zwischen Stößel und Grundkörper die Steifigkeit der mechanischen Schnittstelle zwischen Stößel und Grundkörper gezielt geschwächt werden und so als federndes Element wirken, wobei die Stirnwand des Grundkörpers im geschlossenen Zustand am Rand der Aussparung aufliegt. Durch die reduzierte Steifigkeit und das vorgegebenen Dämpfungsverhalten der Schnittstelle kann in vorteilhafter Weise eine weitere Geräuschreduzierung erzielt werden. Des Weiteren kann der Hohlraum einfach durch die Aussparung im Stößel und durch das Verbinden des Stößels mit dem Grundkörper hergestellt werden. Hierbei kann ein Springen des Stößels beim Auftreffen auf den Ventilsitz im Wesentlichen verhindert werden, da das Dämpfungsverhalten der mechanischen Schnittstelle über die Wandstärke des Stößels und Abmessungen der Drosselöffnung vorgegeben werden kann. Des Weiteren kann durch die bremsende Wirkung der Dämpfungsvorrichtung neben der Geräuschreduzierung auch eine Beschädigung des Stößels an einem dem Ventilsitz zugewandten Endbereich verhindert werden. Hierbei kann der Stößel an dem, dem Ventilsitz zugewandten Endbereich, einen Schließkörper aufweisen, welcher vorzugsweise als Kugelkalotte ausgeführt werden kann. In der Geschlossenposition kann der Schließkörper dichtend am Ventilsitz anliegen und diesen abdichten.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventilankers kann der Grundkörper ein magnetisierbares Material aufweisen. Durch das magnetisierbare Material kann der Grundkörper von dem Polkern angezogen oder abgestoßen werden. Durch die Magnetkraft kann der Grundkörper gegen eine Federkraft zwischen der Offenposition und der Geschlossenposition oder zwischen der Geschlossenposition und der Offenposition bewegt werden. Der Grundkörper kann beispielsweise aus Eisen hergestellt werden. Des Weiteren kann der Grundkörper als Sinterbauteil ausgeführt werden.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventilankers kann der Stößel als Kunststoffspritzgussteil ausgeführt werden. In vorteilhafter Weise können Stößel mit unterschiedlichen Abmessungen und Aussparungen durch Spritzgießverfahren einfach hergestellt werden. Zudem können Kunststoffspritzgussteile aus beispielsweise Thermoplasten kostengünstig hergestellt werden. Des Weiteren erzeugt ein als Kunststoffspritzgussteil ausgeführter Stößel im Gegensatz zu einem metallischen Stößel beim Auftreffen auf den Ventilsitz weniger Störgeräusche.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventilankers können der Stößel und der Grundkörper über einen Pressverband miteinander verbunden werden. Hierbei kann der Stößel an dem dem Grundkörper zugewanden Endbereich mit die Aussprung umgebenden Bereichen auf einer dem Stößel zugewanden Auflagefläche des Grundkörpers aufliegen. Zwischen Stößel und Grundkörper entsteht durch die Aussparung des Stößels der Hohlraum. In eine Wandung der Aussparung des Stößels ist dann die Drosselöffnung eingebracht.
-
In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Ventilankers kann eine Innenwand des Stößels im Bereich des Pressverbands eine Kontur aufweisen, über welche das dämpfende Medium über die Drosselöffnung in den Hohlraum einströmen oder aus dem Hohlraum ausströmen kann. Des Weiteren kann die Kontur in vorteilhafter Weise unterschiedliche Temperaturausdehnungskoeffizienten der unterschiedlichen Materialen ausgleichen. Zudem kann der Grundkörper eine Nut oder eine Aussprung aufweisen, welche im Verbindungsbereich zwischen Grundkörper und Stößel mit der Kontur des Stößels das Einströmen oder Ausströmen des dämpfenden Mediums in den Hohlraum oder aus dem Hohlraum ermöglicht.
-
In vorteilhafter Ausgestaltung der Ventilpatrone kann das Fluid, welches in der Offenposition zwischen der ersten Strömungsöffnung und der zweiten Strömungsöffnung strömt, in den Hohlraum zwischen dem Grundkörper und dem Stößel strömen und das dämpfende Medium ausbilden. In vorteilhafter Weise ist das dämpfende Medium bereits vorhanden und kann über einen Zulauf oder Ablauf, welcher aus der Kontur des Stößels und aus der Nut des Grundkörpers gebildet werden kann, in den Hohlraum einströmen oder aus dem Hohlraum ausströmen.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen.
-
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
1 zeigt eine schematische Längsschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Ventilankers für ein Magnetventil.
-
2 zeigt eine schematische Draufsicht des Ventilankers aus 1.
-
3 zeigt eine schematische Längsschnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Stößels des Ventilankers aus 1 und 2.
-
4 zeigt eine schematische Draufsicht des Stößels aus 3.
-
Ausführungsformen der Erfindung
-
Eine nicht dargestellte Ventilpatrone für ein Magnetventil weist einen Polkern, eine mit dem Polkern verbundene Führungshülse, einen innerhalb der Führungshülse gegen die Kraft einer Rückstellfeder zwischen einer Geschlossenposition und einer Offenposition axial beweglich geführten Ventilanker 10 auf. Der Ventilanker 10 umfasst, wie in 1 und 2 dargestellt ist, einen Grundkörper 11 und einen Stößel 20, wobei ein Ventilsitz zwischen mindestens einer ersten Strömungsöffnung und mindestens einer zweiten Strömungsöffnung angeordnet ist. Der Stößel 20 wirkt in der Geschlossenposition dichtend mit dem Ventilsitz zusammen und unterbricht eine Fluidströmung zwischen der mindestens einen ersten Strömungsöffnung und der mindestens einen zweiten Strömungsöffnung. In der Offenposition ist der Stößel 20 vom Ventilsitz abgehoben und ermöglicht die Fluidströmung zwischen der mindestens einen ersten Strömungsöffnung und der mindestens einen zweiten Strömungsöffnung.
-
Wie aus 1 und 2 ersichtlich ist, umfasst der Ventilanker 10 für ein Magnetventil im dargestellten Ausführungsbeispiel den Grundkörper 11 und den mit dem Ventilsitz zusammenwirkenden Stößel 20. Hierbei ist zwischen dem Stößel 20 und dem Grundkörper 11 eine Dämpfungsvorrichtung 24 angeordnet, welche einen mit einem dämpfenden Medium füllbaren Hohlraum 24.2 und eine Drosselöffnung 24.4 aufweist, durch welche das dämpfende Medium 24.6 aus dem Hohlraum 24.2 ausströmt oder in den Hohlraum 24.2 einströmt, wobei die Dämpfungsvorrichtung 24 einen beim Auftreffen des Stößels 20 auf dem Ventilsitz entstehenden Impuls dämpft.
-
Wie aus 1 und 2 weiter ersichtlich ist, ist der Ventilanker 10 im dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgeführt. Hierbei weist der Grundkörper 11 ein magnetisierbares Material auf. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Grundkörper 11 als Eisen-Sinterbauteil ausgeführt. Der Grundkörper 11 weist einen Hohlraum 11.8 auf, in welchem eine nicht dargestellte Rückstellfeder geführt werden kann. Alternativ kann der Grundkörper 11 auch ein anderes magnetisierbares Material aufweisen. Des Weiteren kann der Grundkörper 11, um in eine vorgegebene Form gebracht zu werden, auch als Kaltschlagteil ausgeführt werden. Durch die Bestromung einer Magnetbaugruppe wird eine Magnetkraft erzeugt, welche den als Eisen-Sinterbauteil ausgeführten Grundkörper 11 bei einem unbestromt offenen Magnetventil von der Offenposition in die Geschlossenposition bewegt. Der mit dem Grundkörper 11 verbundene Stößel 20 trifft hierbei auf den korrespondierenden Ventilsitz auf und dichtet diesen ab. Im unbestromten Zustand bewegt die Rückstellfeder den Grundkörper 11 mit dem Stößel 20 zurück in die Ausgangsposition und der Stößel 20 hebt vom Ventilsitz ab und gibt diesen frei. Bei einem unbestromt geschlossenen Magnetventil wird der Grundkörper 11 mit dem Stößel 20 durch die Bestromung der Magnetbaugruppe von der Geschlossenposition in die Offenposition bewegt und der Stößel 20 hebt aus dem Ventilsitz ab und gibt diesen frei. Wird der Strom abgeschaltet, dann bewegt die Rückstellfeder den Grundkörper 11 mit dem Stößel 20 zurück in Richtung Ventilsitz und drückt den Stößel 20 in den Ventilsitz und dichtet diesen ab. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stößel 20 als Kunststoffspritzgussteil aus einem Thermoplast hergestellt. Es können auch andere geeignete Materialien zur Herstellung des Stößels 20 verwendet werden. An einem dem Ventilsitz zugewanden und dem Grundkörper 11 abgewandten Endbereich 22 des Stößels 20 ist ein Schließkörper 22.2 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Schließkörper 22.2 als Kugelkalotte ausgeführt und an den zylinderförmigen Stößel 20 angeformt. Selbstverständlich können auch andere geeignete geometrische Formen für den Schließkörper 22.2 und den Stößel 20 verwendet werden. So kann der Stößel 20 beispielsweise auch als Quader oder Würfel ausgeführt werden, und der Schließkörper 22.2 kann beispielsweise als Kegel oder als Kegelstumpf ausgeführt werden. Um eine zusätzliche dämpfende Wirkung zu erzielen, kann der Schließkörper 22.2 als Kunststoffspritzgussteil, wie beispielsweise als PEEK-Teil, ausgeführt werden. Der Stößel 20 weist an dem dem Ventilsitz zugewanden und dem Grundkörper 11 abgewandten Endbereich 22 einer kleineren Außendurchmesser auf, als an einem dem Grundkörper 11 zugewandten Endbereich 21. Der Stößel 20 und der Grundkörper 11 sind über einen Pressverband 12 an einander zugewandten Endbereichen 21, 11.2 miteinander verbunden. Hierbei liegt eine dem Grundkörper 11 zugewandte Stirnwand 21.4 des Stößels 20 an einer dem Stößel 20 zugewandten Stirnwand 11.4 des Grundköpers 11 an. Des Weiteren liegt eine Innenwand 26 des Stößels 20 an einer Außenwand 11.1 des Grundkörpers 11 an. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Stößel 20 auf den Grundkörper 11 aufgesetzt und in den Grundkörper 11 eingepresst. Trifft der Schließkörper 22.2 auf den Ventilsitz wird der Impuls auf den Stößel 20 übertragen. Der Impuls wird im Wesentlichen weiter an die Dämpfungsvorrichtung 24 zwischen dem Stößel 20 und dem Grundkörper 11 übertragen. Hierbei strömt das dämpfende Medium 24.6 über die Drosselöffnung 24.4 aus dem Hohlraum 24.2, wobei die Bewegung des Stößels 20 verzögert abgebremst und eine Impulsübertragung auf den Grundkörper 11 im Wesentlichen unterbunden werden kann. Dadurch können die entstehenden Schließgeräusche reduziert oder sogar vollständig verhindert werden. In der Offenposition kann das dämpfende Medium 24.6 über die Drosselöffnung 24.4 in den Hohlraum 24.2 einströmen. Das Dämpfungsverhalten der Dämpfungsvorrichtung 24 ist durch die Abmessungen der Drosselöffnung 24.4 beeinflussbar.
-
Wie aus 1 bis 4 weiter ersichtlich ist, ist die Drosselöffnung 24.4 im dargestellten Ausführungsbeispiel als U-förmige Nut in die Innenwand 26 des Stößels 20 eingebracht. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Drosselöffnung 24.4 auch eckig ausgeführt werden. Des Weiteren weist die Dämpfungsvorrichtung 24 im dargestellten Ausführungsbeispiel lediglich eine Drosselöffnung 24.4 auf. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Dämpfungsvorrichtung 24 mehrere Drosselöffnungen 24.4 aufweisen.
-
Wie aus 1 bis 4 weiter ersichtlich ist, weist der Stößel 20 an dem, dem Grundkörper 11 zugewandten Endbereich 21 eine Aussparung 21.2 auf. Die Stirnwand 11.4 des dem Stößel 20 zugewandten Endbereichs 11.2 des Grundkörpers 11 bildet mit der Aussparung 21.2 den Hohlraum 24.2 der Dämpfungsvorrichtung 24 aus, wobei die Stirnwand 11.4 des Grundkörpers im geschlossenen Zustand am Rand der Aussparung 21.2 aufliegt. Der Hohlraum 24.2 zwischen Stößel 20 und Grundkörper 11 schwächt die Steifigkeit der mechanischen Schnittstelle von Stößel 20 und Grundkörper 11 gezielt und bildet ein federndes Element aus. Wobei die Federeigenschaften von der Befüllung mit dämpfenden Medium 24.6 und von einer Wandstärke der umgebenden Wandungen 11.4, 21.3 abhängig ist. Hierbei weisen die Drosselöffnung 24.4 und die umgebunden Wandungen 11.4, 21.3 Abmessungen auf, welche eine Beschädigung des Stößels 20 durch steigenden Druck beim Schließen des Magnetventils im Bereich der Dämpfungsvorrichtung 24 unterbinden.
-
Wie aus 1 bis 4 weiter ersichtlich ist, weist die Innenwand 26 der Stößels 20 im Bereich des Pressverbands 12 eine Kontur 26.2 auf, über welche das dämpfende Medium 24.6 in den Hohlraum 24.2 einströmen oder aus dem Hohlraum 24.2 ausströmen kann. Die Kontur 26.2 bildet Anlageflächen 26.3 aus, wobei die Anlageflächen 26.3 an der Außenwand 11.1 des Grundkörpers 11 anliegen und mit dem Grundkörper 11 verbunden sind. Des Weiteren bildet die Kontur 26.2 Durchlasskanäle 26.4 aus, über welche das dämpfende Medium 24.6 zwischen Grundkörper 11 und Stößel 20 von außen zur Drosselöffnung 24.4 und in den Hohlraum 24.2 oder von dem Hohlraum 24.2 und der Drosselöffnung 24.4 nach außen strömen kann. Neben der Ausbildung von Durchlasskanälen 26.4 kann die Kontur 26.2 an der Stößelinnenwand 26 unterschiedliche Temperaturausdehnungskoeffizienten der unterschiedlichen Materialen ausgleichen. Zudem kann ein Setzen des Kunststoffes des Stößels 20 im Wesentlichen unterbunden werden. Der Grundkörper 11 umfasst einen Zulauf 11.6, welcher als Nut an der Außenwand 11.1 ausgeführt ist. Über den Zulauf 11.6 kann das dämpfende Medium 24.6 von außen in den Durchlasskanal 26.4 des Stößels 20 strömen oder aus dem Durchlasskanal 26.4 ausströmen. Die Außenwand 11.1 des Grundkörpers 11 kann im Bereich des Pressverbands 12 fluchtend zu einer Außenwand 28 des Stößels 20 angeordnet werden.
-
Bei der nicht dargestellten Ventilpatrone kann das Fluid, welches in der Offenposition zwischen der ersten Strömungsöffnung und der zweiten Strömungsöffnung strömt, in den Hohlraum 24.2 zwischen dem Grundkörper 11 und dem Stößel 20 strömen und das dämpfende Medium 24.6 ausbilden, um das Schließgeräusch zu dämpfen.
-
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung stellen einen Ventilanker und eine Ventilpatrone für ein Magnetventil zur Verfügung, welche durch den Einsatz einer Dämpfungsvorrichtung zwischen dem Stößel und dem Grundkörper den Impuls beim Auftreffen des Stößels mit einem Schließkörper auf den Ventilsitz in vorteilhafter Weise dämpfen und so den Körperschall im Fahrzeug reduzieren. Die Dämpfungsvorrichtung umfasst hierbei einen mit einem dämpfenden Medium füllbaren Hohlraum und eine Drosselöffnung.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102007051557 A1 [0003]