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Die Erfindung betrifft ein Wischerblatt für einen Scheibenwischer eines Fahrzeugs, mit einem an einem Wischerblatthalter befestigbaren Grundkörper, an dem eine elastisch verformbare Wischlippe angeordnet ist, die – im Querschnitt gesehen – in Richtung einer Wischlippenspitze verlaufende Wischseiten aufweist.
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Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen eines derartigen Wischerblatts.
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Wischerblätter der eingangs genannten Art sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Um ein sauberes Wischbild auch nach einer längeren Betriebsdauer des Scheibenwischers zu gewährleisten, sind bereits unterschiedliche Versuche unternommen worden, das verwendete Wischerblatt zu verbessern. So offenbart beispielsweise die Offenlegungsschrift
DE 197 56 879 A1 ein Wischerblatt, das einen Grundkörper zur Befestigung an einem Wischerblatthalter sowie eine daran angeformte Wischlippe aufweist. Die Wischlippe weist dabei eine von dem Grundkörper verschiedene Elastizität beziehungsweise Shore-Härte auf, wodurch ein verbessertes Wischbild auf Dauer erhalten werden soll. Die Offenlegungsschrift
DE 103 34 609 A1 offenbart ein Wischerblatt, das mit einem angeformten Spoiler ausgebildet ist, wodurch der Anpressdruck auf die Scheibe durch den Fahrtwind erhöht wird, um das Wischbild zu verbessern. Die bekannten Wischerblätter haben jedoch den Nachteil, dass bei einem Anlagenwechsel, wenn also der Scheibenwischer einen Wischrichtungswechsel durchführt, die Wischlippenspitze durch Verschleiß beim Umkippen mit der Zeit abgerundet wird, wodurch das Wischbild mit zunehmendem Verschleiß schlechter wird.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Wischerblatt für einen Scheibenwischer eines Fahrzeugs zu schaffen, das ein sauberes Wischbild auch nach einer längeren Lebensdauer als bisher gewährleistet.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein Wischerblatt mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Diese hat den Vorteil, dass bei einem Anlagenwechsel ein Abrunden der Wischlippenspitze vermieden oder zumindest hinausgezögert wird. Dadurch wird erreicht, dass das Wischbild über einen längeren Benutzungszeitraum als bisher den Anforderungen genügt. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, dass zwischen den Wischseiten zumindest ein Versteifungselement angeordnet ist, das einen zumindest im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt und eine geringere Elastizität als die übrige Wischlippe aufweist. In der Wischlippe ist also ein Versteifungselement angeordnet, das steifer ausgebildet ist als die übrige Wischlippe und außerdem einen rechteckförmigen Querschnitt oder im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt aufweist. Dabei ist das Versteifungselement zwischen den Wischseiten angeordnet, sodass die Wischseiten auch weiterhin auf der Scheibe aufliegen und das Versteifungselement im Inneren oder zumindest im Wesentlichen im Inneren der Wischlippe angeordnet ist. Damit werden die Wischseiten beziehungsweise die Wischlippe an den Wischseiten von innen gestützt, sodass bei einem Richtungswechsel beziehungsweise Seitenwechsel die Wischlippe an den Wischseiten stärker belastet wird und damit einem stärkeren Verschleiß unterliegt, wohingegen die Wischlippe im Bereich des Versteifungselements aufgrund dessen höherer Steifigkeit weniger stark verschleißt und aufgrund des rechteckförmigen Querschnitts ein Abrunden der Wischlippenspitze verhindert.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Versteifungselement bündig mit den Wischseiten an der Wischlippenspitze abschließt. Das Versteifungselement bildet somit einen Abschnitt der Wischlippenspitze und ist nicht vollständig von der Wischlippe umschlossen. Damit ist gewährleistet, dass ein besonders geringer Verschleiß an dem Bereich des Versteifungselements an der Wischlippenspitze entsteht und das Abrunden hinausgezögert wird.
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Vorzugsweise erstreckt sich das Versteifungselement über die gesamte Länge der Wischlippe. Damit ist die Wischlippe über die gesamte Länge von innen her versteift und es ergibt sich der oben genannte Vorteil bezüglich des gesamten Wischerblatts.
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Alternativ ist bevorzugt vorgesehen, dass über die Länge der Wischlippe beziehungsweise des Wischerblatts mehrere Versteifungselemente, die wie oben stehend beschrieben ausgebildet und angeordnet sind, verteilt, insbesondere gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Dadurch können Bereiche des Wischerblatts geschaffen werden, die verschleißärmer sind, und Bereiche, die höheren Verschleiß aufweisen und ein Abrunden frühzeitig erlauben. Derartige Abschnitte können dann vorteilhafterweise als Referenzfläche für die Beurteilung des Verschleiß des Scheibenwischers insgesamt verwendet werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Wischseiten an ihrem der Wischlippenspitze zugeordneten Ende jeweils eine Materialverdickung aufweisen. Die Materialverdickung verlängert vorteilhafterweise die Verschleißzeit, bis ein kritischer Verschleiß erreicht ist. Durch das Versteifungselement wird jedoch trotz der Materialverdickung eine sichere Anlage der Wischerseite an der Scheibe gewährleistet.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Versteifungselement eine Shore-Härte von 50 und die Wischlippe eine Shore-Härte von 60 aufweist. Hierdurch ergibt sich eine besonders vorteilhafte Versteifung und Verschleißminderung des Wischerblatts, die zu der oben bereits erörterten verlängerten Lebensdauer führt.
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Weiterhin ist bevorzugt vorgesehen, dass das Wischerblatt als Strangpresselement ausgebildet ist. Die Wischlippe und das Versteifungselement werden dabei insbesondere durch ein Strangpressverfahren herstellt und bilden somit eine einfach zu handhabende Einheit mit einem kostengünstigen Herstellungsprozess. Besonders bevorzugt ist die Wischlippe an den Grundkörper angeformt, sodass Grundkörper und Wischlippe einstückig und insbesondere aus demselben Material gefertigt sind. Damit kann das Wischerblatt insgesamt als Strangpresselement herstellt werden, wodurch sich eine einfache und kostengünstige Massenfertigung ergibt.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Herstellen eines Wischerblatts mit den Merkmalen des Anspruchs 8 zeichnet sich dadurch aus, dass zwischen den Wischseiten zumindest ein Versteifungselement angeordnet wird, das mit einem im Wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt und einer geringeren Elastizität als die übrige Wischlippe hergestellt wird. Es ergeben sich hierdurch die bereits genannten Vorteile. Insbesondere ist vorgesehen, dass die Wischlippe und das Versteifungselement als Strangpressprofilelement ausgebildet beziehungsweise durch ein Strangpressverfahren integriert hergestellt werden. Insbesondere wird das Wischerblatt insgesamt als Strangpressprofil ausgebildet/hergestellt, wobei die Wischlippe an den Grundkörper angeformt ist.
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Weitere Vorteile und bevorzugte Merkmale und Merkmalskombinationen ergeben sich insbesondere aus dem zuvor Beschriebenen sowie aus den Ansprüchen. Im Folgenden soll die Erfindung anhand der Zeichnung näher erörtert werden. Dazu zeigt die einzige
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Figur ein Wischerblatt für einen Scheibenwischer in einer perspektivischen Schnittdarstellung.
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Die einzige Figur zeigt in einer perspektivischen Schnittdarstellung ein Wischerblatt 1 für einen Scheibenwischer eines Kraftfahrzeugs. Das Wischerblatt weist einen Grundkörper 2 sowie eine daran geformte Wischlippe 3 auf. Der Grundkörper 2 ist dazu ausgebildet, an einem Wischerhalter befestigt zu werden. Dazu weist der Grundkörper 2 ein Querschnittsprofil mit mehreren seitlichen Vertiefungen 4, 5, die zu einer Längsmittelebene des Wischerblatts 1 spiegelbildlich ausgebildet sind. Das Querschnittsprofil erlaubt außerdem eine elastische Verformung des Grundkörpers 2 mit der daran angeformten Wischlippe 3. Die Wischlippe 3 ist durch einen schmalen Steg 6 mit dem Grundkörper 2 verbunden und weist einen nahezu dreiecksförmigen oder keilförmigen Querschnitt auf, wobei eine Wischlippenspitze 7 im Querschnitt gesehen ein freies Ende des Wischerblatts 1 bildet. Weil sich die Wischlippenspitze 7 über die gesamte Länge des Wischerblatts 1 erstreckt, bildet sie letztendlich eine Wischlippenkante. Die Wischlippe 3 weist zur Wischlippenspitze 7 zuführende Wischseiten 8 auf, die eine vorliegend konkav gekrümmte Außenseite aufweisen.
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Mittig in der Wischlippe 3 zwischen den Wischseiten 8 ist ein Versteifungselement 9 angeordnet, das eine geringere Elastizität als der Grundkörper 2 und die übrige Wischlippe aufweisen. Das Versteifungselement 9 weist einen rechteckförmigen Querschnitt auf und erstreckt sich über die gesamte Länge des Wischerblatts 1, wobei es hochkant in der Wischlippe 3 ausgerichtet ist, sodass seine breiten Seiten – in Querschnitt gesehen – sich parallel zu den Wischseiten 8 erstrecken und eine seiner schmalen Seiten dem Grundkörper 2 zugewandt ist, und die verbleibende schmale Seite der Wischlippenspitze 7. Dabei ist das Versteifungselement 9 derart in der Wischlippe 3 angeordnet, dass die der Wischerlippenspitze 7 zugeordnete schmale Seite von dem Material der Wischlippe 3 nicht umschlossen ist und stattdessen bündig mit der Wischlippenspitze 7 und den Wischseiten 8 abschließt.
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Vorliegend weist das Versteifungselement 9, das insofern einen Kern der Wischlippe 3 bildet, eine Shore-Härte von 50 auf, während die übrige Wischlippe 3 beziehungsweise das übrige Wischerblatt 1 eine Shore-Härte von 60 aufweist. Vorzugsweise weist das Versteifungselement 9 eine Breite b auf, die mindestens der halben Breite der Wischlippe 3 an ihrer Wischlippenspitze 7 entspricht. Insbesondere weist das Versteifungselement 9 eine Breite b von 0,35 bis 0,75mm, insbesondere von 0,5mm, auf. Dadurch, dass das Versteifungselement 9 bündig mit den Wischseiten 8 abschließt, weist die Wischlippenspitze 7 eine flache beziehungsweise ebene Oberfläche auf.
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Bei einem Richtungswechsel beziehungsweise Seitenanlagenwechsel des Wischerblatts 1 wechselt die Wischlippe 3 damit von der einen Wischerseite 8 zur anderen Wischerseite 8 über das Versteifungselement 9. Aufgrund der geringeren Elastizität des Versteifungselements 9 gegenüber der Wischlippe 3 wird damit beim Anlagenwechsel die Wischlippe 3 an ihre Wischseiten 8 im Bereich der Wischerlippenspitze 7 besonders hoch belastet und verzeichnet einen entsprechend hohen Verschleiß auf. Das stützende Versteifungselement 9 sichert jedoch bei einem Anlagewechsel, dass die Wischlippenspitze 7 durch den Verschleiß nicht abgerundet wird, was außerdem ein vorteilhaftes Wischbild gewährleistet. Um die Lebensdauer des Wischerblatts 1 zu erhöhen, weisen die Wischseiten 8 an ihrem der Wischlippenspitze 7 zugewandten Ende vorzugsweise jeweils Materialverdickungen 10 auf oder sind zumindest abschnittsweise parallel zu dem Versteifungselement 9 ausgerichtet, um eine möglichst hohe Lebensdauer zu gewährleisten.
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Vorteilhafterweise ist das Fischerblatt 1 als Strangpressprofilelement ausgebildet, sodass das Versteifungselement 9 und der Grundkörper 2 sowie die Wischlippe 3 in einem Strangpressvorgang kostengünstig und in hoher Stückzahl bereits zusammengefügt herstellt werden. Alternativ ist es selbstverständlich auch denkbar, ein Wischerblatt 1 aus Grundkörper 2 und Wischlippe 3 einstückig vorzusehen, und das Versteifungselement 9 nachträglich in eine dafür vorgesehene Aussparung in der Wischlippe 3 einzusetzen, sodass sich ebenfalls die in Bezug auf die Figur beschriebene Zusammensetzung aus Versteifungselement 9 und Wischlippe 3 ergibt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Wischerblatt
- 2
- Grundkörper
- 3
- Wischlippe
- 4
- Vertiefung
- 5
- Vertiefung
- 6
- Steg
- 7
- Wischerlippenspitze
- 8
- Wischseite
- 9
- Versteifungselement
- 10
- Materialverdickung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19756879 A1 [0003]
- DE 10334609 A1 [0003]