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Die Erfindung betrifft eine Haltestruktur zur Befestigung und Ausrichtung einer hinteren Stoßfängerverkleidung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie Verfahren zur Montage einer hinteren Stoßfängerverkleidung an einem Kraftfahrzeug mit einer solchen Haltestruktur.
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In
DE 10 2012 015 001 A1 ist eine Anordnung zur Befestigung einer hinteren Stoßfängerverkleidung eines Kraftfahrzeugs bekannt, die eine als mittleres Führungsprofil dienende, in Fahrzeugquerrichtung orientierte Befestigungsleiste und zwei weitere, jeweils überwiegend in Fahrzeuglängsrichtung orientierte Halteteile umfasst. Die Halteteile erstrecken sich bis in einen Bereich unterhalb der Rückleuchten des Kraftfahrzeugs. Die in Fahrzeuglängsrichtung orientierten Halteteile sind jeweils aus einem Basisteil und einem damit verbundenen Führungsprofil zusammengesetzt, wobei der in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Abschnitt der Stoßfängerverkleidung auf dem Führungsprofil abgestützt und fixiert sein soll.
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In
DE 10 2013 003 100 A1 sind ein Verfahren zur Montage einer hinteren Stoßfängerverkleidung sowie eine Anordnung einer Stoßfängerverkleidung an einem Kraftfahrzeug beschrieben. Die Anordnung umfasst eine als mittleres Führungsprofil dienende, in Fahrzeugquerrichtung orientierte Befestigungsleiste sowie zwei separate, seitliche Führungsprofile, die sich bis in einen Bereich unmittelbar unterhalb der Rückleuchten erstrecken. Die Befestigungsleiste soll zu einer Heckklappenunterkante in Fahrzeughochrichtung ausgerichtet werden. Mithilfe der Führungsprofile können die Fugen der Stoßfängerverkleidung zu den Rückleuchten eingestellt werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Haltestruktur zur Ausrichtung und Befestigung einer hinteren Stoßfängerverkleidung gegenüber einer Heckklappe und Rückleuchten eines Kraftfahrzeugs sowie Verfahren zur Montage einer Stoßfängerverkleidung zur Verfügung zu stellen, mittels welchen die Herstellungs- und/oder Montageprozedur eines Automobilherstellers verbessert und die entsprechenden Kosten gesenkt werden können.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Eine erfindungsgemäße Haltestruktur zur Ausrichtung und Befestigung einer hinteren Stoßfängerverkleidung gegenüber einer Heckklappe und Rückleuchten eines Kraftfahrzeuges umfasst ein mittleres Führungsprofil zur Befestigung der Stoßfängerverkleidung im Bereich unterhalb der Heckklappe und sich seitlich anschließende seitliche Führungsprofile zur Befestigung der Stoßfängerverkleidung im Bereich unterhalb der Rückleuchten, wobei zwischen mindestens einem seitlichen Führungsprofil und dem mittleren Führungsprofil mindestens ein beweglicher Bereich ausgebildet oder angeordnet ist. Der bewegliche Bereich ermöglicht Relativbewegungen zwischen dem mittleren Führungsprofil und dem mindestens einen seitlichen Führungsprofil und somit eine – im Rahmen der Bewegungsmöglichkeiten des beweglichen Bereichs – lageunabhängige Anordnung des mittleren Führungsprofils gegenüber dem seitlichen Führungsprofil. Erfindungsgemäß ausgebildete Haltestrukturen haben den Vorteil, dass sich das mittlere Führungsprofil und das mindestens eine seitliche Führungsprofil, welches über einen beweglichen Bereich mit dem mittleren Führungsprofil verbunden ist, auch dann unabhängig voneinander relativ zu einem Rohbau eines Kraftfahrzeugs ausrichten lassen, wenn sie als ein Bauteil an einer Montagelinie vorgehalten werden. So kann durch Vorhaltung nur eines Bauteils an einer Montagelinie eine hohe Präzision erzielt werden, weil das mittlere Führungsprofil und ein oder mehrere seitliche Führungsprofile jeweils separat gegenüber Rückleuchten bzw. einer Heckklappe ausgerichtet und befestigt werden können. Die Erfindung wirkt sich insoweit aufgrund der Bauteilreduzierung auch positiv auf die Lagerhaltungskosten und die logistischen Aufwendungen im Bereich einer Montagelinie aus. Beispielsweise muss dort nur ein Behälter zur Bereitstellung der Haltestruktur vorgesehen sein und von einem Montagearbeiter auch nur diese eine Haltestruktur ergriffen und verarbeitet werden. Die erwähnte unabhängige Ausrichtung der seitlichen Führungsprofile und des mittleren Führungsprofils ist insbesondere dann vor Vorteil, wenn die Rückleuchten und die Heckklappe gegenüber verschiedenen Rohbauelementen referenziert sind, so dass es fertigungs- und toleranzbedingt bei jedem Fahrzeug geringfügige Abweichungen hinsichtlich der Relativposition zwischen den Unterkanten der jeweiligen Rückleuchten und der Unterkante der Heckklappe kommt. Um ein gleichmäßiges Fugenbild zwischen einer Stoßfängerverkleidung und den vorstehend erwähnten jeweiligen Unterkanten zu erzielen, ist eine individuelle Ausrichtbarkeit des mittleren Führungsprofils und der seitlichen Führungsprofile in Fahrzeughochrichtung zwingend erforderlich.
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Es ist bevorzugt, wenn der mindestens eine bewegliche Bereich derart ausgebildet ist, dass eine Relativbewegung des mittleren Führungsprofils gegenüber einem am Kraftfahrzeug montierten seitlichen Führungsprofil nur in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) und/oder nur in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) ermöglicht ist. Eine Relativbeweglichkeit in z-Richtung ermöglicht die bereits beschriebene Ausrichtbarbeit des seitlichen Führungsprofils und des mittleren Führungsprofils gegenüber einem Referenzbauteil, wie zum Beispiel der Unterkante einer Rückleuchte oder der Unterkante einer Heckklappe. Diese ist für die vorliegende Erfindung von besonderer Bedeutung. Zusätzlich kann auch eine Relativbeweglichkeit in y-Richtung vorteilhaft sein, insbesondere um auch fertigungs- oder montagebedingte Unregelmäßigkeiten von Referenzbauteilen in Fahrzeugquerrichtung auszugleichen. Eine beschränkte oder ausgeschlossene Relativbeweglichkeit der Führungsprofile zueinander in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) kann gewünscht und bewusst erzielt werden, um der Haltestruktur eine Grundsteifigkeit zu verleihen, das Handling an einer Montagelinie zu verbessern und so einer Beschädigung des beweglichen Bereichs entgegenzuwirken.
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Der bewegliche Bereich ist weiter bevorzugt aus dünnwandigem Kunststoff ausgebildet, insbesondere derart, dass sich aufgrund der Elastizität und/oder einer plastischen, nicht zerstörenden Verformbarkeit, ähnlich wie bei einem Filmscharnier, die gewünschte Relativbeweglichkeit aufgrund des Materials und dessen Geometrie ergibt.
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Eine erfindungsgemäße Haltestruktur lässt sich besonders einfach und kostengünstig herstellen, wenn das mittlere Führungsprofil und die seitlichen Führungsprofile zusammen mit dem mindestens einen beweglichen Bereich einstückig ausgebildet sind. Dies gilt insbesondere für die Herstellung aus Kunststoff, da die Herstellung dann mit nur einem Spritzgießwerkzeug erfolgen kann.
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Die Relativbeweglichkeit zwischen mindestens einem seitlichen Führungsprofil und einem mittleren Führungsprofil kann insbesondere dadurch realisiert werden, dass als beweglicher Bereich mindestens ein bewegliches Element zwischen dem mittleren Führungsprofil und dem seitlichen Führungsprofil angeordnet oder ausgebildet ist. Unter einem beweglichen Element werden zunächst sämtliche Elemente verstanden, die durch plastische Verformung und/oder elastische Verformung einschließlich Biegeelastizität und/oder Relativbewegung zweier Teilbereiche zueinander (z.B. scharnierartig ausgebildet) eine Relativbewegung zwischen dem mittleren Führungsprofil und einem seitlichen Führungsprofil zulässt.
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Als speziell ausgebildetes und für die Herstellung eines einstückigen Führungsprofils aus Kunststoffspritzguss besonders geeignetes bewegliches Element wird insoweit auf eine geschlossene, dünnwandige Struktur verwiesen, beispielsweise in Form eines kreisförmigen Profils, das sich in verschiedene Ovalgeometrien verformen lässt. Eine solche dünnwandige Struktur ist für eine einstückige Herstellung aus Kunststoffspritzguss vorzugsweise so ausgebildet, dass es aufgrund seiner Geometrie und Anordnung gegenüber den seitlichen Führungsprofilen und dem mittleren Führungsprofil ebenfalls in Hauptentformungsrichtung entformbar ist.
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Ebenfalls als spezielles, für die Herstellung eines einstückigen Führungsprofils aus Kunststoffspritzguss geeignetes bewegliches Element kann eine ziehharmonikaartig ausgebildete Struktur vorgesehen sein. Das bewegliche Element weist dann eine zickzackförmige Geometrie auf und kann sich durch Strecken oder Stauchen in seiner Gestaltung an eine gewünschte Relativposition zwischen dem mittleren Führungsprofil und einem seitlichen Führungsprofil anpassen.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Haltestruktur sind trägerartiger Verbindungsstrukturen zwischen dem mittleren Führungsprofil und dem mindestens einen beweglichen Element sowie zwischen dem seitlichen Führungsprofil und dem mindestens einen beweglichen Element angeordnet oder ausgebildet. Die trägerartige Verbindungstruktur kann sich dabei vorzugsweise überwiegend oder ausschließlich in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) erstrecken. Damit ist gemeint, dass das bewegliche Element beidseitig über eine Trägerstruktur angebunden ist, die jeweils funktions- und gewichtsoptimiert als gleichbleibender, sich über eine bestimmte Länge erstreckender Profilquerschnitt ausgebildet sein kann. So können sich jeweils eine Verbindungsstruktur von dem mittleren Führungsprofil zur Unterseite des beweglichen Elements und eine Verbindungsstruktur von der Oberseite des beweglichen Elements zu einem seitlichen Führungsprofil erstrecken. Derartige Verbindungstrukturen weisen bevorzugt offene Profilquerschnitte, wie z.B. u-förmige, c-förmige, v-förmige oder L-förmige Querschnitte auf. Derartige Profilquerschnitte lassen sich aufgrund ihrer Geometrie im Kunststoffspritzguss-Verfahren gut herstellen und erlauben noch eine gewisse Torsion, die im Einzelfall erwünscht sein kann, um Materialspannungen in den Führungsprofilen zu vermeiden. Je nach Anwendungsfall kann es auch vorteilhaft sein, eine trägerartig ausgebildete Verbindungsstruktur als Rechteckvoll- oder -hohlprofil auszubilden.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform ist als beweglicher Bereich entweder ein elastisches Element in Verbindung mit einem Rastelement oder ein Filmscharnier vorgesehen. Eine Verbindung eines seitlichen Führungsprofils über ein elastisches Element in Verbindung mit einem Rastelement mit dem mittleren Führungsprofil erlaubt ebenfalls eine alternative, einfache und kostengünstige Herstellung des Halteelements. Es können beispielsweise zunächst seitliche Führungsprofile und mittlere Führungsprofile separat hergestellt werden, wobei an den Profilen korrespondierende Rastelemente und mindestens ein Rastelement mit einer biegeelastischen Lasche ausgebildet werden. Durch Verbinden der korrespondierenden Rastelemente können dann das mittlere Führungsprofil und das seitliche Führungsprofil einfach zu einem Bauteil zusammengefügt werden. Die biegeelastische Lasche gewährleistet weiterhin eine Relativbeweglichkeit zwischen dem mittleren Führungsprofil und dem seitlichen Führungsprofil. Eine erweiterte relative Bewegung zwischen dem mindestens einen seitlichen Führungsprofil und dem mittleren Führungsprofil kann ggf. durch ein Verändern der Rastverbindung erfolgen, beispielsweise wenn die Rastverbindung aus Lasche und Laschenaufnahme eine stufenweise oder stufenlose Verstellung ermöglicht, indem die Lasche weit oder weniger weit in eine verrastende Laschenaufnahme eingeführt und so fixiert werden kann.
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Wenn eine Verbindung mindestens eines seitlichen Führungsprofils über ein Filmscharnier mit dem mittleren Führungsprofil vorgesehen ist, kann die Haltestruktur einstückig und damit kostengünstig hergestellt werden und somit ebenfalls als ein Bauteil an der Montagelinie vorgehalten werden. Das Filmscharnier dient in diesem Fall als beweglicher Bereich. Um später die seitlichen Führungsprofile und das mittlere Führungsprofil dennoch separat gegenüber den Referenzbauteilen ausrichten zu können, können vor oder während der Montage der Haltestruktur die seitlichen Führungsprofile von dem mittleren Führungsprofil abgetrennt und separat montiert werden.
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In der Praxis ist es von Vorteil, wenn an das mindestens eine seitliche Führungsprofil eine mindestens teilweise parallel zu einer Unterkante einer Rückleuchte eines Kraftfahrzeugs verlaufende obere Profilkante ausgebildet ist und/oder an dem mittleren Führungsprofil eine mindestens teilweise parallel zu einer Unterkante einer Heckklappe des Kraftfahrzeugs verlaufende Profilkante ausgebildet ist. Die Ausbildung derartiger Profilkanten erleichtert es, die Profilelemente gegenüber den Referenzbauteilen auszurichten. Es können zur Ausrichtung an der Unterkante einer Rückleuchte auch Abstandsrippen angebracht sein oder Abstandslehren während der Montage der Führungsprofile eingesetzt werden, um die obere Profilkante des seitlichen Führungsprofils in eine Soll-Lage zu bringen. Das Gleiche gilt für die Ausrichtung des mittleren Führungsprofils zu der Unterseite einer Heckklappe.
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Ein erstes Verfahren zur Montage einer hinteren Stoßfängerverkleidung an einem Kraftfahrzeug umfasst folgende Schritte:
- a) separate Ausrichtung und Befestigung der seitlichen Führungsprofile einer wie vorstehend beschriebenen Haltestruktur mit einem beweglichen Bereich gegenüber korrespondierenden Rückleuchten an einem Rohbau des Kraftfahrzeugs in einer Soll-Lage,
- b) separate Ausrichtung und Befestigung des mittleren Führungsprofils gegenüber einer Soll-Lage einer Heckklappe,
- c) Montage der Stoßfängerverkleidung an dem Halteelement.
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Mit anderen Worten ausgedrückt, können gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren jedes seitliche Führungsprofil und das mittlere Führungsprofil individuell in z-Richtung ausgerichtet und befestigt werden, obwohl an der Montagelinie nur ein Bauteil, insbesondere ein einstückig hergestelltes Kunststoffspritzgussbauteil, vorgehalten werden muss. Um die Führungsprofile an dem Rohbau variabel in verschiedenen Soll-Positionen innerhalb gewisser Grenzen befestigen zu können, sind an den Führungsprofilen üblicherweise Langlöcher ausgebildet. An den Unterkanten von Rückleuchten können Kunststoffrippen ausgebildet sein, die als Abstandshalter dienen und zur Bestimmung der Soll-Lage seitlicher Führungsprofile mit diesen zur Anlage gebracht werden. Alternativ kann die Ausrichtung in einer Soll-Lage mittels Abstandslehren oder sonstigen, als Abstandshalter zwischen den Führungsprofilen und den Referenzbauelementen dienenden Elementen erfolgen.
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Die Relativbeweglichkeit zwischen dem mittleren Führungsprofil und den seitlichen Führungsprofilen kann auf eine Maximaltoleranz abgestimmt sein, beispielsweise auf ein Maximum von 20 mm, bevorzugt ein Maximum von 10 mm und weiter bevorzugt ein Maximum von 5 mm oder 3 mm.
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Die Montage der Stoßfängerverkleidung erfolgt nach der abgeschlossenen Ausrichtung der mittleren Führungsprofile und seitlichen Führungsprofile. Sie kann insbesondere mittels Clip-Verbindungen zu den Führungsprofilen erfolgen.
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Ein weiteres Verfahren zur Montage einer hinteren Stoßfängerverkleidung an einem Kraftfahrzeug umfasst folgende Schritte:
- a) Abtrennen der seitlichen Führungsprofile von den mittleren Führungsprofilen im Bereich der Filmscharniere,
- b) Separates Ausrichten und Befestigen der seitlichen Führungsprofile gegenüber korrespondierenden Rückleuchten in einer jeweiligen Soll-Lage,
- c) Separates Ausrichten und Befestigen des mittleren Führungsprofils gegenüber einer Heckklappe in einer Soll-Lage,
- d) Montage der Stoßfängerverkleidung an dem Halteelement.
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Bezüglich dieses Verfahrens wird zunächst betont, dass die Reihenfolge der Verfahrensschritte variierbar ist. Insbesondere kann auch zunächst ein Ausrichtungs- und Befestigungsvorgang, beispielsweise für ein seitliches Führungsprofil erfolgen, dann eine Abtrennung, dann ein weiterer Ausrichtungs- und Befestigungsvorgang, dann eine weitere Abtrennung und abschließend ein letzter Ausrichtungs- und Befestigungsvorgang.
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Alternativ kann die Abtrennung beider seitlicher Führungsprofile von dem mittleren Führungsprofil vor der Montage erfolgen, und die Führungsprofile werden dann im Anschluss an dem Rohbau jeweils separat ausgerichtet und montiert. Das Abtrennen im Bereich des Filmscharniers kann je nach Ausbildung des Filmscharniers insbesondere werkzeugfrei durch Umkanten oder Abreißen oder mittels eines Schneidwerkzeugs erfolgen.
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Auf die vorstehend bereits in Verbindung mit entsprechend ausgebildeten erfindungsgemäßen Haltestrukturen beschriebenen Vorteile, die auch in Verbindung den jeweiligen Verfahren gelten, wird hiermit noch einmal verwiesen.
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Weitere praktische Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 eine Haltestruktur unter einer gestrichelt dargestellten Stoßfängerverkleidung eines Kraftfahrzeuges in einer Rückansicht,
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2 das Kraftfahrzeug aus 1 mit montierter Stoßfängerverkleidung in einer Rückansicht,
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3a den in 1 mit III gekennzeichneten Bereich mit einer Haltestruktur mit beweglichem Element in Mittellage,
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3b den in 1 mit III gekennzeichneten Bereich mit einer Haltestruktur mit beweglichem Element in maximal gestauchter Form,
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3c den in 1 mit III gekennzeichneten Bereich mit einer Haltestruktur mit beweglichem Element in maximal gestreckter Form,
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4 eine trägerartig ausgebildete Verbindungsstruktur im Querschnitt gemäß der Linien A-A und B-B gemäß 3a.
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In 1 ist eine Haltestruktur 10 mit zwei seitlichen Führungsprofilen 12 und einem sich dazwischen überwiegend in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) erstreckenden mittleren Führungsprofil 14 an einem Hinterwagen eines Kraftfahrzeugs dargestellt. Die seitlichen Führungsprofile 12 sind mit dem mittleren Führungsprofil 14 jeweils über bewegliche Bereiche 20 verbunden. Die beweglichen Bereiche 20 sind jeweils in Form eines beweglichen Elements 18 ausgebildet. In der gezeigten Ausführungsform sind die beweglichen Elemente 18 jeweils dünnwandig ausgebildete Kunststoffstrukturen, die in der in 1 gezeigten Position eine ovale Grundform aufweisen. Jedes bewegliche Element 20 ist über eine trägerartig ausgebildete obere Verbindungsstruktur 16a mit einem darüber angeordneten seitlichen Führungsprofil 12 verbunden und über eine trägerartig ausgebildete untere Verbindungsstruktur 16b mit dem mittleren Führungsprofil 14 verbunden.
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Die Haltestruktur 10 ist in der gezeigten Ausführungsform einstückig aus Kunststoff hergestellt. Die Geometrien aller Teilelemente sind für einen einfachen Herstellungsprozess dazu so gewählt, dass die Haltestruktur 10 in einer zweiteiligen Form ohne Zusatzwerkzeuge wie Schieber oder Kerne herstellbar ist. Die Hauptentformungsrichtung verläuft in der gezeigten Ausführungsform – bezogen auf die Darstellung in 1 – senkrecht zur Blattebene. Die seitlichen Führungsprofile 12 und das mittlere Führungsprofil 14 sind am nicht dargestellten Rohbau des Kraftfahrzeugs befestigt. Die Führungsprofile 12, 14 dienen der Befestigung der in 1 nur gestrichelt dargestellten hinteren Stoßfängerverkleidung 26.
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2 zeigt den Hinterwagen des Kraftfahrzeugs aus 1 mit einer hier verdeckten (und daher gestrichelt dargestellten) Haltestruktur 10 und einer daran befestigten Stoßfängerverkleidung 26. Wie zu erkennen ist, sind die Oberkanten der seitlichen Führungsprofile 12 unmittelbar unterhalb von Rückleuchten 22 des Kraftfahrzeugs angeordnet. Die Oberkante 32 des mittleren Führungsprofils 14 ist unmittelbar unterhalb einer Unterkante einer Heckklappe 24 des Kraftfahrzeugs angeordnet. Durch Ausrichtung der seitlichen Führungsprofile 12 und des mittleren Führungsprofils 14 können die sich zwischen der Stoßfängerverkleidung 26 und den Rückleuchten 22 bzw. der Heckklappe 24 ergebenden Fugen 28 in ihrer sich in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) erstreckenden Breite eingestellt werden. Dies erfolgt bereits während der Montage der Führungsprofile 12, 14 durch Referenzierung gegenüber den Unterkanten der Rückleuchten 22 bzw. der Unterkante der Heckklappe 24.
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Die Breite der Fuge 28 zwischen der Stoßfängerverkleidung 26 und den Rückleuchten 22 wird vorzugsweise auf Werte zwischen 1 mm und 3 mm, besonders bevorzugt auf ca. 1,5 mm eingestellt. Die Breite der Fuge 28 zwischen der Stoßfängerverkleidung 26 und der Heckklappe 24 wird vorzugsweise auf Werte zwischen 4 mm und 8 mm eingestellt, besonders bevorzugt auf ca. 5,5 mm. Die Breite der Fugen 28 kann in der gezeigten Ausführungsform an jedem Führungsprofil 12, 14 individuell angepasst werden, indem ein Montagemitarbeiter die seitlichen Führungsprofile 12 jeweils zu der korrespondierenden Rückleuchte 22 und das mittlere Führungsprofil 14 gegenüber der Heckklappe 24 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) und (optional) auch in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) ausrichtet.
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Wie in aus einer Zusammenschau von 1 und 2 zu erkennen ist, verlaufen die Oberkanten 30 der seitlichen Führungsprofile 12 in der gezeigten Ausführungsform parallel zu der Unterkante der Rückleuchten 22. Die Oberkante 32 des mittleren Führungsprofils 14 verläuft in der gezeigten Ausführungsform parallel zu der Unterkante der Heckklappe 24.
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Im Folgenden werden für identische oder zumindest funktionsgleiche Elemente in Verbindung mit den in den 3a bis 4 beschriebenen Details die gleichen Bezugszeichen wie in den 1 und 2 verwendet.
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In 3a ist das bewegliche Element 18 in einer Mittellage gezeigt. Es weist in dieser Lage eine kreisrunde Geometrie auf. In den 3a und 3b ist das bewegliche Element – bezogen auf eine Relativbewegung zwischen dem seitlichen Führungsprofil 12 und dem mittleren Führungsprofil 14 in Fahrzeughochrichtung – in einer maximal gestauchten Form (3b) und in einer maximal gestreckten Form (3c) gezeigt. Das bewegliche Element kann zwischen diesen gezeigten Extremauslenkungen beliebige weitere Positionen einnehmen, um andere Relativabstände zwischen dem seitlichen Führungsprofil 12 und dem mittleren Führungsprofil 14 zu ermöglichen. Auch wenn dies in den Figuren nicht dargestellt ist, so können die seitlichen Führungsprofile 12 gegenüber dem mittleren Führungsprofil 14 in der gezeigten Ausführungsform auch in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) relativ verschoben werden. In diesem Fall verformt sich das bewegliche Element 18 zu einer Ellipse mit schräger Hauptachse. Es versteht sich, dass die maximale Auslenkung in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) ausgehend von einer kreisrunden Geometrie des beweglichen Elements 18 in Mittellage in gleicher Art und Weise beschränkt ist wie in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung). Die Größe und Form des beweglichen Elements 18 kann je nach gewünschter zulässiger bzw. erforderlicher maximaler keit angepasst werden.
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Zum Ausrichten der seitlichen Führungsprofile 12 und des mittleren Führungsprofils 14 in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) wird das jeweilige Führungsprofil gegenüber seinem Referenzbauteil, zu dem eine vorgegebene Fugenbreite eingestellt werden soll, ausgerichtet und dann am Rohbau des Kraftfahrzeugs befestigt. Insbesondere wenn die Rückleuchten 22 und die Heckklappe 24 gegenüber verschiedenen Elementen des Rohbaus referenziert sind, die üblicherweise montagebedingte Lageabweichungen aufweisen können, ist die separate Einstellbarkeit der Lage der jeweiligen seitlichen Führungsprofile 12 und des mittleren Führungsprofils 14 zur Erzielung präziser Fugenabstände von wesentlicher Bedeutung.
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Das bewegliche Element 18 in Form einer dünnwandigen Kunststoffstruktur ist in der gezeigten Ausführungsform so ausgebildet, dass sich das bewegliche Element 18 bei Relativbewegung eines seitlichen Führungsprofils 12 gegenüber einem mittleren Führungsprofil 14 nur elastisch verformen und/oder mit nur geringem Kraftaufwand plastisch verformen lässt. Die Verformung soll in der gezeigten Ausführungsform mit menschlicher Muskelkraft von einem Montagemitarbeiter bewirkt werden können. Eine der wichtigsten Funktionen des beweglichen Elements 18 besteht darin, die seitlichen Führungsprofile 12 und das mittlere Führungsprofil 14 als einteilige Struktur relativ zueinander lageveränderlich bereitzustellen, insbesondere relativ zueinander lageveränderlich in Fahrzeughochrichtung und/oder in Fahrzeugquerrichtung.
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4 zeigt ein Beispiel für eine Querschnittsgestaltung von trägerartig ausgebildeten Verbindungsstrukturen 16a, 16b gemäß dem Schnittlinienverlauf A-A und B-B in 3a. Die gezeigten Verbindungsstrukturen 16a, 16b weisen einen offenen Profilquerschnitt in Form eines u-förmig ausgebildeten Profils auf.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung kann im Rahmen der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Haltestruktur
- 12
- seitliches Führungsprofil
- 14
- mittleres Führungsprofil
- 16a
- obere Verbindungsstruktur
- 16b
- untere Verbindungsstruktur
- 18
- bewegliches Element
- 20
- beweglicher Bereich
- 22
- Rückleuchte
- 24
- Heckklappe
- 26
- Stoßfängerverkleidung
- 28
- Fuge
- 30
- Oberkante des seitlichen Führungsprofils
- 32
- Oberkante des mittleren Führungsprofils
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012015001 A1 [0002]
- DE 102013003100 A1 [0003]