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Die Erfindung bezieht sich auf ein Zahnimplantat mit zwei als Primärkrone und Sekundärkrone ausgebildeten Implantatteilen nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
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Aus der
EP 2 053 987 B1 ist ein Zahnimplantat bekannt, bei dem ein Basisträger in den Kiefer des Patienten eingesetzt und der Basisträger mit einer Primärkrone verschraubt ist, die einen Pfosten bildet und ihrerseits Träger einer Sekundärkrone ist. Die Primärkrone weist einen konusförmigen Trägerabschnitt auf, auf den die Sekundärkrone aufgesetzt ist, deren Innenmantel ebenfalls konusförmig ausgebildet ist und den gleichen Konuswinkel wie der Trägerabschnitt der Primärkrone aufweist. Die Sekundärkrone ist topfförmig ausgebildet und umschließt die Stirnseite der Primärkrone. Der Außenmantel der Sekundärkrone ist teilkugelförmig ausgebildet und in einem korrespondierend ausgebildeten Lager einer Prothese oder Brücke schwenkbar aufgenommen. Dies ermöglicht es, beim Einsetzen oder Herausnehmen der Prothese bzw. Brücke eine Rotationsbewegung zwischen Sekundärkrone und Lager durchzuführen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zahnimplantat mit Primärkrone, Sekundärkrone und einem Lager in einer Prothese oder Brücke so auszubilden, dass eine dauerhafte, funktionstüchtige Verbindung zwischen den Implantatteilen gegeben ist und Winkelabweichungen zwischen den Implantatteilen und der Prothese bzw. Brücke ausgeglichen werden können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche gegen zweckmäßige Weiterbildungen an.
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Das erfindungsgemäße Zahnimplantat umfasst eine Primärkrone und eine Sekundärkrone, wobei die Primärkrone einen Pfosten bildet und die Sekundärkrone auf die Primärkrone aufgesetzt ist. Des Weiteren umfasst das Zahnimplantat eine Prothese oder Brücke mit einem Lager, in welchem die Sekundärkrone aufgenommen ist. Die Sekundärkrone kann gegebenenfalls beim Einsetzen oder Herausnehmen der Prothese bzw. Brücke in dem Lager eine Rotationsbewegung durchführen.
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Die Sekundärkrone des Zahnimplantates ist ringförmig ausgebildet und weist somit eine zentrale Öffnung auf, die sich zwischen den gegenüberliegenden axialen Stirnseiten erstreckt und die Sekundärkrone vollständig axial durchdringt. Des Weiteren steht die Stirnseite der als Pfosten ausgebildeten Primärkrone, auf die die Sekundärkrone aufgesetzt ist, zumindest abschnittsweise auf Kontakt zu dem Lager der Prothese bzw. Brücke.
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Diese Ausführung hat den Vorteil, dass die Sekundärkrone von Kräften, insbesondere in Achsrichtung wirkenden Kräften entlastet ist. Beim Kauen und Beißen wirken bezogen auf die Längsachse des Zahnimplantates Achskräfte auf die Prothese bzw. Brücke, die über den Kontakt zwischen der Stirnseite der Primärkrone und dem Lager auf die Primärkrone geleitet werden. Die Primärkrone ist insbesondere über einen Basisträger im Kiefer des Patienten verankert, wobei der Basisträger ebenfalls Bestandteil des Zahnimplantates sein kann.
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Der Kontakt zwischen der Primärkrone und dem Lager, der punktförmig, linienförmig oder flächig ausgeführt sein kann, leitet die axialen Kräfte von der Prothese bzw. Brücke zumindest teilweise an der Sekundärkrone vorbei, so dass entsprechend geringere, gegebenenfalls keine axialen Kräfte auf die Sekundärkrone wirken. Hierdurch wird verhindert, dass zwischen Primärkrone und Sekundärkrone eine feste, gegebenenfalls unlösbare Verbindung, insbesondere aufgrund eines Kaltverschweißens zwischen den Friktionsflächen zwischen Primär- und Sekundärkrone erfolgt. Eine derartige feste Verbindung zwischen Primär- und Sekundärkrone wird vermieden, so dass die Prothese oder Brücke auch nach dem Zusammensetzen wieder herausgenommen werden kann und in die einzelnen Bestandteile zerlegt werden kann. Zugleich ist vorteilhafterweise ein spielfreier Sitz der Prothese bzw. Brücke auf der Sekundärkrone gewährleistet.
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Zwischen Primärkrone und Sekundärkrone besteht bevorzugt eine Reibverbindung. Die Reibverbindung erzeugt vorzugsweise eine Haltekraft zwischen beispielsweise 8 Newton und 15 Newton.
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Gemäß bevorzugter Ausführung ragt die Primärkrone im montierten Zustand durch die ringförmige Sekundärkrone hindurch, so dass die Stirnseite der Primärkrone mit axialem Abstand außerhalb der Sekundärkrone liegt. Hierdurch ist gewährleistet, dass ein permanenter Kontakt zwischen dem Lager der Prothese bzw. Brücke und der Stirnseite der Primärkrone besteht.
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In alternativer Ausführung ragt die Primärkrone nicht axial über die oben liegende Stirnseite der Sekundärkrone hinaus, sondern schließt entweder mit der oben liegenden Stirnseite der Sekundärkrone ab oder befindet sich axial innerhalb der zentralen Öffnung in der ringförmigen Sekundärkrone. In diesen Fällen weist das Lager in der Prothese bzw. Brücke vorteilhafterweise einen axialen Vorsprung auf, der ausschließlich auf Kontakt zu der Stirnseite der Primärkrone liegt und keinen Kontakt zu der Sekundärkrone besitzt.
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Der Kontakt zwischen der Stirnseite der Primärkrone und dem Lager erfolgt punktförmig, linienförmig oder flächig. Es genügt grundsätzlich, dass nur der Randbereich der Stirnseite der Primärkrone auf Kontakt zu der Innenseite des Lagers steht, insbesondere im Fall einer Relativwinkellage zwischen dem Lager und der Primärkrone, falls die Längsachsen von Primärkrone und Lager nicht achsparallel liegen, sondern einen Winkel zueinander einschließen. Sofern Primärkrone und Lager achsparallel zueinander ausgerichtet sind, besteht vorteilhafterweise ein flächiger Kontakt zwischen der Stirnseite der Primärkrone und dem Lager.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung ist die Sekundärkrone als ein geschlitzter Ring ausgebildet. Der Schlitz erstreckt sich insbesondere zwischen den axialen, gegenüberliegenden Stirnseiten der ringförmigen Sekundärkrone und ermöglicht dadurch ein leichteres radiales Zusammendrücken bzw. Aufweiten der Sekundärkrone. Hierdurch wird insbesondere zum Entfernen der Prothese oder Brücke das Abnehmen der Sekundärkrone von der Primärkrone erleichtert.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung weist die Primärkrone einen konusförmigen Abschnitt auf und ist die Sekundärkrone im Innenmantel ebenfalls konusförmig ausgebildet, wobei sich die Konuswinkel von Primärkrone und Sekundärkrone entsprechen. Dementsprechend besteht ein konusförmiger, flächiger Kontakt zwischen Primärkrone und Sekundärkrone, wobei eine Verdrehung um die Längsachse des Zahnimplantates zwischen Primär- und Sekundärkrone möglich ist.
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Gegebenenfalls besitzt die Primärkrone einen kugelförmig ausgebildeten Trägerabschnitt, auf den die Sekundärkrone, die einen entsprechend geformten Innenmantel aufweist, aufgesetzt ist.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist der Außenmantel der Sekundärkrone teilkugelförmig ausgebildet. Das Lager, das die Sekundärkrone aufnimmt, kann eine entsprechend teilkugelförmige Innenwand aufweisen, wobei der Radius von Lager und Sekundärkrone vorzugsweise gleich groß ist, so dass eine spielfreie Aufnahme der Sekundärkrone im Lager gegeben ist. Die teilkugelförmige Ausbildung von Sekundärkrone und Lager ermöglicht eine Schwenkbarkeit des Lagers einschließlich Prothese bzw. Brücke in mindestens zwei verschiedenen Ebenen.
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Zwischen der Sekundärkrone und dem Lager ist, gemäß weiterer vorteilhafter Ausführung, eine Relativschwenkbewegung zueinander möglich, die beispielsweise in einem Winkelbereich zwischen 5° bis 20° liegt, beispielsweise bei maximal 10°. Die Schwenkbewegung ist insbesondere im von der Primärkrone gelösten bzw. abgenommenen Zustand zwischen der Sekundärkrone und dem Lager möglich.
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Eine Schwenkbewegung ist um mindestens eine Schwenkachse möglich, vorzugsweise um zwei Schwenkachsen in zwei Schwenkebenen. Die Schwenkbewegung kann insbesondere noch vor der Montage der Sekundärkrone auf die Primärkrone, jedoch bei eingesetzter Sekundärkrone in das Lager in der Brücke bzw. Prothese durchgeführt werden. Nach der Montage besteht dagegen vorteilhafterweise keine Möglichkeit einer Schwenkbewegung oder nur eine reduzierte Schwenkbewegung zwischen der Sekundärkrone und dem Lager.
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Gemäß einer weiteren zweckmäßigen Ausführung können im fertig montierten, zusammengesetzten Zustand die Primärkrone und das Lager zueinander eine Schwenkbewegung in einem Winkelbereich zwischen beispielsweise 1° und 5° ausführen, vorzugsweise um maximal 2°. Die Schwenkbewegung kann um mindestens eine Schwenkachse, vorzugsweise um zwei Schwenkachsen bzw. in zwei Schwenkebenen durchgeführt werden. Dies ermöglicht einen Winkelausgleich von beispielsweise 2° zwischen der Brücke bzw. Prothese und der Primärkrone im aufgesetzten Zustand der Brücke bzw. Prothese.
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Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist die Primärkrone benachbart zu ihrer Stirnseite einen radial geringfügig verbreiterten Kragen auf, der im montierten Zustand außerhalb der ringförmigen Sekundärkrone liegt und die Sekundärkrone axial begrenzt. Der Außenradius des Kragens ist größer als der Innenradius der Sekundärkrone im unbelasteten Zustand. Mit dem axialen Aufsetzen der Sekundärkrone auf die Primärkrone wird die Sekundärkrone radial aufgeweitet und rutscht der verbreiterte Kragen der Primärkrone durch die Sekundärkrone hindurch. Nachdem die Sekundärkrone vollständig auf die Primärkrone aufgesetzt ist, ragt der radial verbreiterte Kragen aus der zentralen Öffnung in der Sekundärkrone heraus und klemmt die Sekundärkrone axial ein, so dass eine formschlüssige Halterung der Sekundärkrone an der Primärkrone gegeben ist. Zum Lösen der Verbindung wird die Sekundärkrone wieder radial so weit aufgeweitet, dass die Sekundärkrone axial von der Primärkrone entfernt werden kann. Insbesondere in der geschlitzten Ausführung kann die Sekundärkrone für die Montage und Demontage mit verhältnismäßig geringen Kräften radial aufgeweitet werden.
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Gemäß weiterer zweckmäßiger Ausführung ist das Lager als ein separates Bauteil ausgebildet, das in eine Ausnehmung in der Prothese bzw. Brücke eingesetzt ist.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführung sind die Sekundärkrone und das Lager miteinander verschraubt. Hierzu weist die Sekundärkrone vorteilhafterweise an ihrer Außenseite ein Gewinde auf, das in ein Innengewinde im Lager einschraubbar ist. Das Gewinde an der Außenseite der Sekundärkrone kann sich gegebenenfalls nur über eine Teilhöhe der Sekundärkrone erstrecken, die von der oberen, dem Lager zugewandten Stirnseite ausgehend sich über einen axialen Teilabschnitt an der Außenseite der Sekundärkrone erstreckt, beispielsweise über maximal die Hälfte oder ein Viertel der axialen Höhe der Sekundärkrone. Zum Entfernen der Prothese oder Brücke wird diese gemeinsam mit dem Lager und der Sekundärkrone herausgenommen, anschließend kann die Sekundärkrone aus dem Lager herausgeschraubt werden.
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Gemäß noch einer weiteren vorteilhaften Ausführung ist die ringförmige Sekundärkrone nach Art eines Topfes ausgebildet und weist an ihrem Topfboden eine Ausnehmung auf. Die Sekundärkrone ist in dieser Ausführung auf die Primärkrone aufgestülpt, wobei in die Ausnehmung im Topfboden, die der Stirnseite der Primärkrone zugewandt ist, ein lagerseitiger Pfropfen eingesetzt ist. Der Pfropfen ist entweder einteiliger Bestandteil des Lagers oder separat vom Lager ausgebildet, jedoch kraftübertragend mit dem Lager verbunden, so dass axiale Kräfte über den Pfropfen zwischen dem Lager und der Primärkrone übertragen werden. Der Pfropfen weist vorzugsweise einen Durchmesser auf, der zumindest annähernd gleich groß ist wie der Durchmesser der Primärkrone im Bereich der Stirnseite, auf der der Pfropfen aufliegt. Der Durchmesser des Pfropfens beträgt vorzugsweise mindestens 80 % oder 90 % des Durchmessers der Stirnseite der Primärkrone. Die Sekundärkrone weist eine entsprechend große Ausnehmung zur Aufnahme des Pfropfens auf, wodurch die Ringform der Sekundärkrone gewährleistet ist.
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Weitere Vorteile und zweckmäßige Ausführungen sind den weiteren Ansprüchen, der Figurenbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigen:
- 1 einen Schnitt durch ein Zahnimplantat mit einer Primärkrone auf einem Basisträger, einer auf die Primärkrone aufgesetzten Sekundärkrone und einer aufgesetzten Prothese mit einem innen liegenden Lager zur Aufnahme der ringförmigen Sekundärkrone, wobei die Stirnseite der Primärkrone an dem Lager anliegt,
- 2 das Zahnimplantat mit abgenommener Prothese, in deren Lager die Sekundärkrone aufgenommen ist,
- 3 das Zahnimplantat mit einem Relativwinkel zwischen der Primärkrone und dem Lager,
- 4 eine perspektivische Darstellung einer geschlitzten Sekundärkrone,
- 5 einen Schnitt durch ein Zahnimplantat in einer Ausführung mit einem radial verbreiterter Kragen an der Primärkrone,
- 6 einen Schnitt durch ein Zahnimplantat in noch einer weiteren Ausführung, bei der die Sekundärkrone und das Lager miteinander verschraubt sind,
- 7 einen Schnitt durch ein Zahnimplantat in noch einer weiteren Ausführung, bei der ein lagerseitiger Pfropfen in die Sekundärkrone eingesetzt ist.
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In den Figuren sind gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Das in 1 dargestellte Zahnimplantat 1 weist einen Basisträger 2 auf, der im Kiefer des Patienten zu verankern ist, eine in den Basisträger 2 eingeschraubte Primärkrone 3, die einen Pfosten bildet, eine mit der Primärkrone 3 verbundene Sekundärkrone 4 sowie eine Prothese 5 bzw. Brücke oder dergleichen, die auf die Sekundärkrone 4 aufgesetzt ist. Die Schraubverbindung zwischen dem Basisträger 2 und der Primärkrone 3 ist über ein Schraubinnengewinde im Basisträger 2 ausgeführt, in das ein Außengewinde an der Primärkrone 3 eingeschraubt ist.
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Die Verbindung zwischen Primärkrone 3 und Sekundärkrone 4 ist dadurch ausgeführt, dass ein oben liegender, konusförmiger Abschnitt 9 der Primärkrone 3 eine Aufnahme für die ringförmige Sekundärkrone 4 bildet, deren Innenmantel mit einem entsprechenden Innenkonus versehen ist, wobei die Konuswinkel von dem Abschnitt 9 der Primärkrone 3 und dem Innenmantel der Sekundärkrone 4 einander entsprechen.
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Der Außenmantel 6 der Sekundärkrone 4 ist teilkugelförmig ausgebildet und in einem Lager 7 aufgenommen, das in eine Ausnehmung 8 in der Prothese 5 eingesetzt ist. Auch der Innenmantel des Lagers 7 ist teilkugelförmig ausgebildet und weist vorzugsweise den gleichen Radius wie der Außenmantel der Sekundärkrone 4 auf, so dass die Sekundärkrone 4 spielfrei in dem Lager 7 aufgenommen ist. Die teilkugelförmige Ausbildung erlaubt eine Schwenkbewegung zwischen der Prothese 5 und der Sekundärkrone 4 in zwei verschiedenen Schwenkebenen.
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Die axiale Stirnfläche des Lagers 7 ist eben ausgebildet. Aufgrund der ringförmigen Ausführung der Sekundärkrone 4 ragt der konusförmige Abschnitt 9 der Primärkrone 3 durch die Sekundärkrone 4 hindurch und steht axial über die oben liegende Stirnseite der Sekundärkrone 4 hinaus. Im montierten Zustand gemäß 1 liegt die Stirnseite 10 der Primärkrone 3 flächig an der axial innen liegenden Stirnfläche des Lagers 7 an. Dagegen liegt die oben liegende Stirnseite der Sekundärkrone 4 auf Abstand zur axial innen liegenden Stirnfläche des Lagers 7. Hierdurch ist gewährleistet, dass beim Kauen und Beißen Axialkräfte, die entlang der Längsachse 11 des Zahnimplantates 1 wirken, zum Großteil von der Prothese 5 unmittelbar auf die Primärkrone 3 geleitet werden, wohingegen die Sekundärkrone 4 weitgehend von den Axialkräften entlastet ist. Hierdurch wird ein Kaltverschweißen zwischen dem konusförmigen Abschnitt 9 der Primärkrone 3 und dem Innenmantel der Sekundärkrone 4 vermieden.
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In 2 ist das Zahnimplantat 1 im demontierten Zustand bzw. vor der Montage dargestellt. Die Sekundärkrone 4 ist in das Lager 7 in der Prothese 5 eingesetzt, jedoch ist die Sekundärkrone 4 noch nicht auf den konusförmigen Abschnitt 9 der Primärkrone 3 aufgesetzt. Zwischen der Längsachse der Sekundärkrone 4 und des Lagers 7 ist eine Relativschwenkbewegung um einen Winkel α möglich, der beispielsweise in einem Winkelbereich zwischen 5° und 20° liegt. Die Schwenkbewegung ist aufgrund der teilkugelförmigen Ausführung des Außenmantels 6 der Sekundärkrone 4 sowie der Innenseite des Lagers 7 in zwei verschiedenen Schwenkebenen möglich.
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In 3 ist das Zahnimplantat 1 im montierten Zustand dargestellt, indem die Sekundärkrone 4 auf den konusförmigen Abschnitt 9 der Primärkrone 3 aufgesetzt ist. Auch im montierten Zustand ist eine Relativschwenkbewegung zwischen der Prothese 5 einschließlich des Lagers 7 und der Primärkrone 3 um einen Winkel β möglich. Der Winkel β liegt in einem kleinen Winkelbereich beispielsweise zwischen 1° und 5°, vorzugsweise maximal 2°. Die Schwenkbewegung kann um zwei verschiedene Schwenkachsen bzw. in zwei verschiedene Schwenkebenen erfolgen.
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In jeder Relativwinkellage zwischen der Primärkrone 3 und dem Lager 7 besteht jedoch ein Kontakt zwischen der Stirnseite 10 der Primärkrone 3 und der innen liegenden, der Primärkrone 3 zugewandten Stirnfläche oder -seite des Lagers 7. Der Kontakt kann bei einer Relativschwenklage linienförmig im Randbereich der Stirnseite 10 der Primärkrone 3 vorliegen, wohingegen bei koaxialer Ausrichtung von Lager 7 und Primärkrone 3 ein flächiger Kontakt zwischen der Stirnseite 10 der Primärkrone 3 und dem Lager 7 besteht.
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Wie der perspektivischen Darstellung der Sekundärkrone 4 in 4 zu entnehmen, weist die Sekundärkrone 4 einen axialen Schlitz 12 auf, der sich zwischen den Stirnseiten der Sekundärkrone 4 erstreckt. Die Sekundärkrone 4 ist somit durchgehend geschlitzt und als offener Ring ausgebildet, wodurch eine verbesserte radiale Aufweitung bzw. ein radiales Zusammendrücken mit verhältnismäßig geringen Kräften möglich ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführung weist die Primärkrone 3 unmittelbar benachbart zu ihrer Stirnseite 10 einen radial erweiterten Kragen 13 auf (1 und 5), der im montierten Zustand axial über die oben liegende Stirnseite der Sekundärkrone 4 hinausragt und die Sekundärkrone 4 formschlüssig einklemmt. Der Außenradius des Kragens 13 ist größer als der Innenradius der unbelasteten Sekundärkrone 4. Die Sekundärkrone 4 sitzt auf einem Absatz 14 auf, der umlaufend im Übergangsbereich der Primärkrone 3 zu dem konusförmigen Abschnitt 9 gebildet ist. Die Sekundärkrone 4 sitzt somit axial zwischen dem Absatz 14 und dem radial erweiterten Kragen 13 an der Primärkrone 3 fest.
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Zur Montage wird die Sekundärkrone 4 geringfügig radial aufgeweitet, um den radial erweiterten Kragen 13 zu passieren, bis der Sitz auf dem umlaufenden Absatz 14 erreicht ist und der radial erweiterte Kragen 13 benachbart zur Stirnseite 10 der Primärkrone 3 außerhalb der Sekundärkrone 4 liegt. Zur Demontage muss die Sekundärkrone 4 geringfügig radial erweitert werden, um den Kragen 13 passieren zu können. Das radiale Erweitern der Sekundärkrone 4 kann bei geschlitzter Ausführung der Sekundärkrone, so wie dies in 4 dargestellt ist, mit verhältnismäßig geringen Kräften durchgeführt werden.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 6 ist die Sekundärkrone 4 mit dem Lager 7 verschraubt. Hierzu weist die Sekundärkrone 4 in ihrem oberen Abschnitt an der Außenseite ein Gewinde auf, dem ein Innengewinde im Lager 7 zugeordnet ist. Im Bereich des Außengewindes ist die Sekundärkrone 4 zylindrisch ausgebildet, um die Verschraubung mit dem Innengewinde im Lager 7 zu ermöglichen. Der Gewindeabschnitt an der Außenseite der Sekundärkrone 4 erstreckt sich nur über eine Teilhöhe der Sekundärkrone, die im Ausführungsbeispiel etwa ein Viertel der Gesamthöhe beträgt.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 7 ist die Sekundärkrone 4 nach Art eines Topfes ausgebildet und auf die Primärkrone 3 aufgesetzt. Im Topfboden weist die Sekundärkrone 4 eine verhältnismäßig große Ausnehmung auf, wodurch die Sekundärkrone 4 nach Art einer Ringform ausgebildet ist. In die Ausnehmung ist ein Pfropfen 15 eingesetzt, der auf Kontakt zur Stirnseite 10 der Primärkrone 3 liegt. Der Pfropfen 15 ist vorteilhafterweise Bestandteil des Lagers und kann entweder einteilig mit dem Lager ausgebildet oder als separates Bauteil ausgeführt sein. In der separaten Ausführung liegt die der Primärkrone 3 abgewandte Stirnseite des Pfropfens 15 auf Kontakt zum Lager und ist dem Lager zuzurechnen. Gegebenenfalls ist der Pfropfen 15 in der separaten Ausführung mit dem Lager verbunden. In jedem Fall werden axiale Kräfte zwischen dem Lager und der Primärkrone 3 über den Pfropfen 15 übertragen.
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Der Pfropfen 15 weist einen Durchmesser auf, der annähernd so groß ist wie der Durchmesser der Primärkrone 3 an der Stirnseite 10. Hierdurch ist ein großflächiger Kontakt zwischen dem Pfropfen 15 und der Primärkrone 3 gewährleistet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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