-
Die Erfindung betrifft eine Latte für ein Spielsystem und ein zugehöriges Spielsystem. Mit dem Spielsystem können aus Latten Spieltürme und/oder Spielgebäude mit variablen Zwischenböden und Decken aufgebaut werden, die begehbar sind (insbesondere für Kinder),-die individuell (das heißt sehr flexibel und in unterschiedlicher Art- und Weise) aufgebaut werden können,
-
Aus der
DE 103 12 928 A1 ist ein Holzspielzeug als Stecksystem, bestehend aus Steckleisten, bekannt, mit welchem Bauwerke unterschiedlicher Art aufgebaut werden können. Die
DE 103 12 928 A1 nennt eine Vielzahl unterschiedlicher Bauteile, die Bestandteil des Stecksystems sein können.
-
Aus der
DE 699 06 720 T2 ist eine Vorrichtung zur Verbesserung der Isolierung von Blockhäusern bekannt, bei welcher kreuzweise aufeinander gesetzte Bohlen zwei Ausnehmungen aufweisen, wobei erste Ausnehmungen senkrecht zu zweiten Ausnehmungen angeordnet sind, so dass insgesamt umlaufende Ausnehmungen gebildet sind. Zusätzlich sind in den Ausnehmungen schlitze vorgesehen, in welche jeweils ein Isolierungselement eingelegt ist, so dass zwischen kreuzweise aufeinander gesetzten Bohlen eine Labyrinthdichtung gebildet ist.
-
Die hier vorliegende Erfindung betrifft eine Latte für ein Spielsystem mit einer Längsrichtung und einer Länge, einer Schmalseite mit einer Dicke und einer Breitseite mit einer Breite und mit mindestens einer quer zur Längsrichtung ausgerichteten Nut, wobei die Latte mit der Schmalseite derart auf eine weitere, entsprechende Latte des Spielsystems gesteckt werden kann, dass die Nut der Latte und die Nut der weiteren, entsprechenden Latte an schmalseitigen Nutabschnitten der mindestens einen Nut ineinandergreifen und so aus einer Vielzahl von Latten Spieltürme und/oder Spielgebäude mit bekletterbaren Sprossenwänden aufbaubar sind, wobei die mindestens eine Nut die Latte vollständig umläuft und aus derartigen Latten auch Decken eines Spielturms und/oder eines Spielgebäudes aufgebaut werden können, indem derartige Latten mit der Breitseite derart auf Wänden eines Spielturms und/oder eines Spielgebäudes angeordnet werden, dass die Schmalseiten der wandbildenden Latten in breitseitige Nutabschnitte der mindestens einen Nut der deckenbildenden Latten eingreifen.
-
Die Latte und damit auch das Spielsystem sind bevorzugt aus Holz. Mit solchen Latten können Spieltürme und/oder Spielgebäude mit variablen Zwischenböden und Decken aufgebaut werden, die modular (das heißt aus gleichartigen Einzelsegmenten (den Latten) bestehend) sind, bzw. die aus gleichartigen Einzelbausteinen (den Latten) zusammensetzbar sind. Diese Spieltürme und/oder Spielgebäude haben bevorzugt seitlich bekletterbare Sprossenwände. Die Verbindung dieser einzelnen Eigenschaften des Systems wird durch die Beschaffenheit der Latte ermöglicht. Durch die spezifische Gestaltung der Latte sind daneben keine weiteren Bauteile für den Aufbau erforderlich.
-
Dem hier beschriebenen Spielsystem, bestehend aus den hier beschriebenen Latten, gelingt es mit nur einem, gleichartigen Grundbaustein (der Latte) eine Vielzahl von Aufbaumöglichkeiten zu realisieren. Insbesondere ist es mit der Latte möglich, sowohl Wände als auch Decken bzw. Zwischenböden von modularen Klettertürmen mit Räumen, Plattformen etc. zu bilden.
-
Beim Aufbau von Wänden von Spieltürmen und/oder Spielgebäuden werden die Latten des Spielsystems typischerweise und bevorzugt kreuzweise aufeinander gestapelt. Es liegen immer mindestens zwei Latten parallel zueinander in einer gedachten Ebene. Auf diesen mindestens zwei Latten liegen mindestens zwei weitere, entsprechende Latten parallel zueinander in einer weiteren gedachten Ebene. Diese weiteren Latten sind zu den Latten in der gedachten Ebene üblicherweise in einem rechten Winkel angeordnet. Der rechte Winkel bezieht sich hier auf die Längsrichtungen der Latten. Diese Anordnung der Latten erfolgt wechselweise in einer Vielzahl von Ebenen übereinander. So wird ein Spielturm und/oder ein Spielgebäude gebildet. Dabei greifen die schmalseitigen Nutabschnitte der unteren Latten und der oberen Latten jeweils ineinander. Auf die Art und Weise können sehr hohe und sehr stabile Spieltürme und/oder Spielgebäude aufgebaut werden.
-
Dadurch, dass die Nuten vollständig umlaufen und auch breitseitige Nutabschnitte auf der Breitseite der Latten ausgebildet sind, ist auch eine Ausbildung von stabilen Decken von Spieltürmen und Spielgebäuden mit den Latten möglich. Bei Decken greifen die Schmalseiten der Latten, welche Wände bilden, in die breitseitigen Nutabschnitte der (umlaufenden) Nuten der deckenbildenden Latten ein.
-
Bevorzugt ist, dass die Latte Nuten aufweist, die die Latte (in einer Umfangsrichtung und um die Längsrichtung) vollständig umlaufen. Mit der Formulierung „quer zur Längsrichtung“ ist hier gemeint, dass die Nuten in einem rechten Winkel zur Längsrichtung ausgerichtet sind. Bevorzugt sind alle die Nut begrenzenden Oberflächen der Latte im rechten Winkel zur Längsrichtung ausgerichtet.
-
Die Nuten haben in breitseitigen Nutabschnitten auf der Breitseite der Latten jeweils eine erste Nutbreite, während sie in schmalseitigen Nutabschnitten auf der Schmalseite der Latten eine zweite Nutbreite haben. Die erste Nutbreite ist entsprechend zur Dicke der Latten zuzüglich einer materialabhängigen Toleranz ausgebildet, um das Auflegen zu erleichtern, wobei die Toleranz auch Null betragen kann.
-
Hierdurch kann erreicht werden, dass deckenbildende Latten fest auf den Schmalseiten von wandbildenden Latten aufsitzen.-Die erste Nutbreite kann auch so ausgeführt sein, dass Schmalseiten von wandbildenden Latten mit einer gezielt eingestellten Pressung in den breitseitigen Abschnitten der Nuten sitzen.
-
Die (umlaufenden) Nuten haben darüber hinaus an Breitseiten eine erste Nuttiefe und an Schmalseiten eine zweite Nuttiefe. Die erste Nuttiefe ist dabei bevorzugt deutlich geringer als die zweite Nuttiefe, bevorzugt ist die zweite Nuttiefe mindestens drei Mal so groß wie die erste Nuttiefe. Durch die erste Nuttiefe haben die Latten im Bereich der Nut eine reduzierte Dicke. Die reduzierte Dicke berechnet sich aus der Dicke der Latten reduziert um die zweifache erste Nuttiefe. Die zweite Nutbreite von schmalseitigen Nutabschnitten entspricht bevorzugt dieser reduzierten Dicke, gegebenenfalls zuzüglich einer materialabhängigen Toleranz, um das Zusammenstecken zu erleichtern. Diese Toleranz kann auch Null betragen. Dann ist ein sehr fester und stabiler Sitz der wandbildenden Latten aufeinander gewährleistet, wenn diese entsprechend aufeinander gesteckt werden. Es ist aber auch möglich, dass die zweite Nutbreite (im Rahmen der Toleranz) etwas größer ist als die reduzierte Dicke. Dann ist bei aufeinander gesteckten Latten ein gewisses Spiel vorhanden, welches den Aufbau von Spieltürmen und Spielgebäuden erleichtert und ggf. auch ein leichtes Demontieren von Spieltürmen und Spielgebäuden gewährleistet sowie eine geringe Stabilität, wenn äußere Kräfte auf ein Spielgebäude oder einen Spielturm, welche aus den Latten aufgebaut wurden, wirken. Eine solche geringe Stabilität kann gewünscht sein, damit die Stabilität des Spielturms nicht den falschen Eindruck einer hohen Stabilität hervorruft und von den Anwendern (beispielsweise spielenden Kindern) übermäßig belastet wird. Die zweite Nutbreite kann auch so ausgeführt sein, dass wandbildende Latten mit einer gezielt eingestellten Pressung an den schmalseitigen Nutabschnitten ineinander sitzen. So kann eine gewünschte Stabilität erreicht werden.
-
Bevorzugt sind erste Nutbreiten von breitseitigen Nutabschnitten an der Breitseite der Latten größer als zweite Nutbreiten von schmalseitigen Nutabschnitten an der Schmalseite der Latten. Dann sind an den Randbereichen der Nuten, im Übergangsbereich zwischen schmalseitigen Nutabschnitten und breitseitigen Nutabschnitten jeweils charakteristische Absätze erkennbar, anhand welcher die beschriebenen Latten des Spielsystems sehr einfach von üblichen und bekannten Latten unterscheidbar sind.
-
Bevorzugt haben alle Nuten der Latten jeweils eine durchgehende gedachte senkrecht zur Längsrichtung der Latte ausgerichtete Mittelebene, zu welcher die einzelnen Nuten in sich jeweils spiegelsymmetrisch aufgebaut sind. Dies für die universelle Verwendbarkeit der Latten in dem Spielsystem äußerst vorteilhaft, weil dieses Merkmal dabei hilft, dass die Latten des Spielsystems beim Spielen mit dem Spielsystem als universell einsetzbare Bausteine verwendet werden können.
-
Die zweite Nuttiefe der schmalseitigen Nutabschnitte der Nuten ist bevorzugt so gewählt, dass zwischen zwei Latten einer Wand eines Spielgebäudes oder eines Spielturms, welcher aus den Latten aufgebaut wurde, jeweils ein Spalt mit einer Spaltbreite existiert, welcher mindestens einer reduzierten Dicke der Latten im Bereich der Nuten entspricht. Hierdurch wird gewährleistet, dass auf jeder beliebigen Ebene in einem aus den Latten aufgebauten Turm eine Decke aus Latten eingesetzt werden kann und oberhalb dieser Decke die Wände des Turms ganz regulär weiter hochgebaut werden können, wobei durch eine kleiner gewählte Nuttiefe eine größere Spaltbreite entsteht und dadurch zielgerichtet Eigenschaften als Sprossenwand hergestellt werden können.
-
Außerdem bevorzugt ist, wenn der Lattenlänge ein ganzzahliges Vielfaches des Abstandes A zwischen zwei Nuten zuzüglich des Vielfachen plus eins der Nutbreite der Nuten und der Länge von zwei Endstücken zwischen Nuten und den Enden der Latten entspricht. Mit Enden sind hier die stirnseitigen Enden der Latten bezeichnet. Die Länge von Endstücken der Latten zwischen der äußersten Nut und dem Lattenende kann relativ individuell festgelegt sein. Sie beträgt bspw. zwischen 2 cm und 8 cm. Der Abstand A zwischen zwei Nuten ist bevorzugt bei allen Latten des Spielsystems eine einheitliche Größe und definiert eine Innengrundfläche von Türmen bzw. von einzelnen Gebäudesegmenten.
-
Bevorzugt entspricht dieser Abstand A einem ganzzahligen Vielfachen der Breite der Latten. Dies ist besonders bevorzugt, damit aus Latten aufgebaute Turmdecken den vorhandenen Zwischenraum zwischen Wänden eines aus Latten aufgebauten Spielturms annähernd vollständig ausfüllen.
-
Besonders bevorzugt weist ein Spielsystem Latten mit genau zwei derartigen Nuten auf. Solche Latten eignen sich besonders, um effizient und schnell hohe Spieltürme aufzubauen.
-
Darüber hinaus weist das Spielsystem bevorzugt Latten mit genau einer Nut auf. Solche Latten eignen sich insbesondere, um frei endende Wände aufzubauen. Solche Wände können bspw. geeignet sein, um Öffnungen (bspw. Spielfenster oder auch Spieleingänge) in Spieltürmen und/oder Spielgebäuden aufzubauen.
-
Weiterhin bevorzugt weist das Spielsystem Latten mit drei oder mehr Nuten auf. Solche Latten sind dazu geeignet, zwei direkt nebeneinander angeordnete Spielturmabschnitte eines Spielgebäudes aufzubauen, welche durch eine gemeinsame Wand miteinander verbunden sind.
-
Bevorzugt besteht das Spielsystem überwiegend aus einer geeignet gewählten Mischung aus Latten mit zwei Nuten, mit einer Nut und mit drei oder mehr Nuten.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Die Figuren zeigen bevorzugte Ausführungsbeispiele, auf die die Erfindung jedoch nicht begrenzt ist. Es zeigen:
- 1: einen Spielturm bzw. ein Spielgebäude aufgebaut aus Latten,
- 2: eine Latte mit einer Ansicht auf die Breitseite,
- 3: eine Latte mit einer Ansicht auf die Schmalseite,
- 4: eine weitere Latte mit einer Ansicht auf die Breitseite,
- 5: eine weitere Latte mit einer Ansicht auf die Schmalseite,
- 6: eine dreidimensionale Darstellung der Latte aus 2 und 3,
- 7: eine dreidimensionale Darstellung der Latte aus 4 und 5, und
- 8: eine weitere Latte in einer Ansicht auf die Breitseite.
-
In 1 ist ein Spielgebäude 9 dargestellt, welches aus dem Spielsystem 2 aufgebaut wurde. Das Spielgebäude 9 umfasst vier Spieltürme 8 bzw. Spielturmabschnitte 19. Der vorderste Spielturm 8 bzw. Spielturmabschnitt 19 ist hier nur noch angedeutet. Zu erkennen ist, dass das Spielgebäude 9 Wände 10 und Decken 11 umfasst, die jeweils aus Latten 1 aufgebaut sind und in denen auch Öffnungen 20 ausgebildet sind, die jeweils mit frei endenden Wänden 10 gebildet sind. Frei endende Wände 10 neben Öffnungen 20 sind jeweils dargestellt mit Hilfe von Latten 1 mit nur einer Nut. Zu erkennen ist ebenfalls, dass sich zwischen den einzelnen Latten 1 einer Wand 10 Spalten 14 mit einer Spaltbreite bgap befinden und die Wände 10 somit nach Art von Sprossenwänden gebildet sind.
-
In den 2, 3 und 6 ist die typischste Latte 1 des Spielsystems erläutert. Diese Latte 1 hat in Längsrichtung 3 eine Länge L und darüber hinaus eine Breite B und eine Dicke D. Die Länge L teilt sich auf in einen Abstand A zwischen den beiden Nuten 6 sowie zwei Mal die zweite Nutbreite n2 der Nut 6 und die Endstücklänge Lend ebenfalls zwei Mal. Die Nut hat breitseitig die Nutbreite n1 und schmalseitig die Nutbreite n2 . Die Nut hat breitseitig die Nuttiefe t1 und schmalseitig die Nuttiefe t2 . Die Nuten sind jeweils symmetrisch zu einer Nutmittelebene 13 aufgebaut.
-
Die in den 4, 5 und 7 dargestellte Latte 1 mit nur einer Nut 6 entspricht vom Nutaufbau her der Latte mit zwei Nuten. In den 4 und 5 ist zudem gut zu erkennen, dass in den Nuten 6 durch die unterschiedliche erste Nutbreite n1 und zweite Nutbreite n2 jeweils Absätze 17 ausgebildet sind, die für die hier beschriebenen Latten mit Nut charakteristisch sind. Die in den 4, 5 und 7 aufgrund der größeren Darstellung besser zu erkennenden Eigenschaften der Nuten 6 sind bei den in 2, 3 und 6 dargestellten Latten vorzugsweise exakt identisch vorhanden.
-
8 zeigt außerdem beispielhaft hier noch eine Latte 1 mit drei Nuten 6, die ebenfalls entsprechend zu den Nuten 6 der Latte mit einer oder zwei Nuten 6 aus den 2 bis 7 aufgebaut sind. Darüber hinaus umfasst das System Latten beliebiger Nutzahl, wobei der Abstand zwischen den Nuten 6 immer A beträgt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Latte
- 2
- Spielsystem
- 3
- Längsrichtung
- 4
- Schmalseite
- 5
- Breitseite
- 6
- Nut
- 7
- schmalseitiger Nutabschnitt
- 8
- Spielturm
- 9
- Spielgebäude
- 10
- Wand
- 11
- Decke
- 12
- breitseitiger Nutabschnitt
- 13
- Nutmittelebene
- 14
- Spalt
- 15
- Endstück
- 16
- Ende
- 17
- Absatz
- 18
- frei endende Wand
- 19
- Spielturmabschnitte
- 20
- Öffnung
- L
- Länge
- B
- Breite
- D
- Dicke
- n1
- erste Nutbreite
- n2
- zweite Nutbreite
- dred
- reduzierte Dicke
- t1
- erste Nuttiefe
- t2
- zweite Nuttiefe
- bgap
- Spaltbreite
- A
- Abstand
- Lend
- Endstücklänge