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Die Erfindung betrifft ein Klangsystem umfassend Sensoren zur Erfassung von raumakustischen Eigenschaften, eine Rechenzentrale, sowie mindestens zwei Lautsprecheranordnungen mit Lautsprechereinheiten, ein Verfahren zur Optimierung eines Raumklangs mittels eines Klangsystems umfassend Sensoren zur Erfassung von raumakustischen Eigenschaften und eine Rechenzentrale, sowie mindestens zwei Lautsprecheranordnungen mit Lautsprechereinheiten, ein Verfahren zur Speicherung von akustischen Signalen, insbesondere Musiksignalen, und Handlungsanweisungen, sowie Wiedergabe der akustischen Signale und Handlungsanweisungen durch ein Klangsystem umfassend mindestens zwei Lautsprecheranordnungen mit Lautsprechereinheiten, sowie einen Datenträger zur Speicherung der zuvor generierten Datei umfassend akustische Daten und darauf abgestimmte Handlungsanweisungen.
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In der heutigen Zeit besteht die Aufgabe eines Klangsystems darin, akustische Signale, beispielsweise Musiksignale, so klangneutral und echt wiederzugeben, dass die musikhörende Person ein räumliches Empfinden für die Musik aufbauen kann. Im Stand der Technik sind Lautsprechersysteme bekannt, die zumeist auf eine ortsfeste Position, einen sogenannten Sweetspot, eingestellt sind, für den die akustischen Signale optimiert wiedergegeben werden. Daraus ergibt sich, dass insbesondere nur einer solchen Person ein optimales Klangerlebnis zuteilwird, die sich in diesem Sweetspot als optimalen Hörort aufhält, während für andere Personen, die sich nicht im Sweetspot aufhalten, das Klangerlebnis beispielsweise hinsichtlich Lautstärke oder Frequenzspektrum nicht optimal ausgestaltet ist. Es ist bekannt, dass der Sweetspot vor allem für Stereo-Lautsprechersysteme, bei denen mit mehr als einer Schallquelle gearbeitet wird, sehr klein, insbesondere punktförmig, ist.
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Ein weiterer Nachteil konventioneller Klang- oder Lautsprechersysteme besteht darin, dass diese üblicherweise nicht auf Änderungen in der Raumkonfiguration oder Positionsänderungen reagieren können, sondern vielmehr von einer statischen Anordnung der Umgebung ausgehen. Zwar ist es innerhalb eines Stereo-Lautsprechersystems mit mehr als einer Schallquelle möglich, die Anordnung der Lautspreeher manuell anzupassen, wenn der übliche Hörort im Raum geändert wird, beispielsweise, weil eine Neukonfiguration der Sitzmöbel im Raum vorgenommen wird. Allerdings erfolgt eine solche manuelle Anpassung bisher üblicherweise, indem der Abstand der Lautsprecher zum Hörort beziehungsweise die Ausrichtung der Lautsprecher angepasst wird. Diese Arten der Ausrichtungen erfolgen insbesondere in einer Raumebene, die unter Verwendung des in 1 beigefügten Koordinatensystems bevorzugt als xz-Ebene bezeichnet wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht demnach darin, ein Klangsystem bereitzustellen, das nicht die Mängel und Nachteile des Standes der Technik aufweist und sich insbesondere automatisch und optimiert an Veränderungen in der Räumlichkeit anpasst, die beispielsweise in einer Veränderung der Position, Entfernung, Größe oder Anzahl der Personen, die sich im Raum aufhalten, oder in einer Veränderung des Raumes selbst bestehen können. Es ist darüber hinaus Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Optimierung eines Raumklangs und ein Verfahren zur Speicherung und Wiedergabe von akustischen Signalen bereitzustellen, mit denen eine für einen Hörer optimierte klangliche Wiedergabe von akustischen Signalen ermöglicht wird, sowie die Speicherung von akustischen Daten, ohne durch die Mängel und Nachteile des Standes der Technik für konventionelle Soundsysteme limitiert zu sein. Des Weiteren soll ein Datenträger zur Speicherung von Daten, die in Verbindung mit dem bereitzustellenden Klangsystem verwendet werden können, bereitgestellt werden.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch ein Klangsystem umfassend Sensoren zur Erfassung von raumakustischen Eigenschaften, eine Rechenzentrale, sowie mindestens zwei Lautsprecheranordnungen mit Lautsprechereinheiten, wobei die Lautsprechereinheiten in allen drei Raumrichtungen beweglich ausgebildet und ihre Positionen an Änderungen der raumakustischen Eigenschaften anpassbar sind, wobei die Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten in y-Richtung als Reaktion auf Änderungen der raumakustischen Eigenschaften erfolgt, welche mit den Sensoren erfassbar sind, und durch die Rechenzentrale als Reaktion auf die mit den Sensoren erfassten Änderungen der raumakustischen Eigenschaften steuerbar ist.
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Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Lautsprecheranordnungen beispielsweise säulenartig aufgebaut sind; sie werden im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als Lautsprechersäulen bezeichnet. Es ist vorgesehen, dass die Lautsprechereinheiten in allen drei Raumrichtungen beweglich ausgebildet sind. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Lautsprechereinheiten in einer oder zwei Raumrichtungen beweglich ausgebildet sind. Es ist insbesondere bevorzugt, dass die Lautsprechereinheiten in y-Richtung beweglich ausgebildet sind, wobei die Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten in diese y-Richtung als Reaktion auf Änderungen der raumakustischen Eigenschaften erfolgt, welche mit den Sensoren erfassbar sind.
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Es kann weiter bevorzugt sein, dass die Lautsprecheranordnungen von Lautsprechereinheiten gebildet werden, die so nebeneinander angeordnet sind, dass die Lautsprechereinheiten den erzeugten Klang in einem Winkelbereich von 360 Grad abstrahlen. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die Lautsprechereinheiten auf dem Umfang einer kreisförmigen Grundfläche zueinander angeordnet werden, wobei die Abstrahlung des Klangs vorzugsweise nach außen erfolgt. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass einzelne, beispielsweise säulenartig ausgebildete, Lautsprecheranordnungen auf dem Umfang einer kreisförmigen Grundfläche zueinander angeordnet werden, wobei die Abstrahlung des Klangs vorzugsweise nach außen erfolgt.
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Vorzugsweise werden diese bevorzugten Anordnungen von Lautsprechereinheiten- und/oder -anordnungen als „360 Grad-Abstrahlung“ bezeichnet. Es ist bei dieser Ausgestaltung der Lautsprecheranordnung bevorzugt, dass einzelne der so zueinander angeordneten Lautsprechereinheiten übereinander angeordnet werden, so dass sich beispielsweise eine Säule von Lautsprechereinheiten mit kreisförmiger Grundfläche ergibt. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt, dass einzelne oder alle Lautsprechereinheiten einzeln, d.h. individuell ansteuerbar sind, wodurch vorteilhafterweise eine Steuerbarkeit eines Ausstrahlwinkels und/oder der Höhe eines Audiosignals erreicht wird. Der Begriff „ansteuerbar“ bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Position und/oder Ausrichtung beispielsweise einer Lautsprechereinheit im Raum einstellbar, d.h. insbesondere veränderbar, ist, wobei die die Position und/oder Ausrichtung insbesondere in Abhängigkeit von den raumakustischen Eigenschaften beziehungsweise deren Änderungen steuerbar ist.
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Es war vollkommen überraschend, dass durch die Anordnung der Lautsprechereinheiten, die vorteilhafterweise eine 360 Grad-Abstrahlung ermöglicht, die Möglichkeit geschaffen wird, mehrere Audiosignale mit verschiedenen Ausstrahlwinkeln und/oder Höhen bereitzustellen, ohne das Lautsprechersystem voll auszulasten.
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Der Begriff der „vollen Auslastung“ bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass einzelne Lautsprechereinheiten nicht für die Wiedergabe des Audiosignals benötigt werden. Es stellt einen besonderen Vorteil dieser bevorzugten Lautsprecheranordnung dar, alle oder einzelne der nicht benötigten Lautsprechereinheiten beispielsweise ganz oder teilweise als Reflexionslautsprecher einzusetzen, wodurch vorteilhafterweise eine ganz bestimmte Reflexion des Klangs und/oder des Audiosignals in den Raum erreicht werden kann. Dadurch wird vorteilhafterweise erreicht, dass der Raum mit erklingen kann, wodurch eine Verbesserung des räumlichen Hörens ermöglicht wird. Es kann im Kontext dieser bevorzugten Lautsprecheranordnung bevorzugt sein, die Position, Anordnung und Einstellung weitere Lautsprechereinheiten im Raum zu simulieren, um das Klangerlebnis weiter zu optimieren.
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Es kann im Sinne der Erfindung weiter bevorzugt sein, einzelne oder alle weiteren oder andere Lautsprechereinheiten, die nicht für die hauptsächliche Klangwiedergabe und/oder auch nicht als Reflexionslautsprecher verwendet werden, als Reflexionsabsorber zu verwenden. Der Begriff „Reflexionsabsorption“ bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass ungewollte Reflektionen, die im Raum entstehen, durch inventierte Phasen des Ursprungklanges eliminiert werden. Eine solche „Reflexionsabsorption“ kann vorzugsweise auch als Anwendung von Gegenschall bezeichnet werden, wobei dabei vorteilhafterweise das Phänomen der Wellenauslöschung zeitlich versetzter Wellenzüge ausgenutzt wird.
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Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, die Lautsprechereinheiten mit Motoren zu versehen. Vorzugsweise können die Motoren der einzelnen Lautsprechereinheiten automatisch angesteuert werden, wodurch vorteilhafterweise ihre Ausrichtung, Anordnung und/oder Position veränderbar ist. Durch die Anwendung und/oder Ausnutzung von Reflexions- und/oder Auslöschungsphänomenen ist eine Klangoptimierung in überraschender Güte erreichbar.
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Die Lautsprechereinheiten können vorteilhafterweise von verschiedenen Lautsprechertypen gebildet werden. Es ist insbesondere bevorzugt, dass die Lautsprechereinheiten ausgewählt sind aus einer Gruppe umfassend Superhochtöner, Hochtöner, Mittelhochtöner, Mitteltöner, Tiefmitteltöner, Tieftöner, Subwoofer und/oder Breitbänder. Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass eine oder mehrere Lautsprechereinheiten von einer Soundbar gebildet werden, die beispielsweise horizontal aufgestellt sein kann. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, wenn gleiche Lautsprechertypen innerhalb einer Lautsprechersäule und/oder einer 360 Grad-Abstrahlungs-Lautsprecheranordnung miteinander kombiniert werden, es kann aber für andere Anwendungen ebenso bevorzugt sein, wenn unterschiedliche Typen von Lautsprechereinheiten innerhalb einer Lautsprecheranordnung miteinander kombiniert werden.
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Die verschiedenen Lautsprechereinheiten können vorzugsweise übereinander angeordnet sein, wobei durch die Bereitstellung von Lautsprecheranordnungen, die eine Höhe aufweisen, eine Raumachse gebildet wird, die im Sinne der Erfindung bevorzugt als y-Achse bezeichnet wird (vgl. das Koordinatensystem in 1). Die zu dieser y-Raumachse senkrechtstehende Raumebene wird bevorzugt als xz-Richtung bezeichnet, wobei erfindungsgemäß vorgesehen ist, dass die Lautsprechereinheiten der Lautsprecheranordnungen in allen drei Raumrichtungen beweglich ausgebildet sind. Es kann aber auch bevorzugt sein, dass die Lautsprechereinheiten in einer oder zwei Raumrichtungen beweglich ausgebildet sind, wobei insbesondere bevorzugt ist, dass die Lautsprechereinheiten in y-Richtung beweglich ausgebildet sind. Eine Bewegung der Lautsprecheranordnung und/oder der Lautsprechereinheiten in z-Richtung und/oder x-Richtung entspricht bevorzugt einer Veränderung des Abstandes der Lautsprecheranordnung zu einer im Raum befindlichen Person, während eine Bewegung der Lautsprechereinheiten der Lautsprecheranordnungen in y-Richtung insbesondere zu einer Höhenveränderung der Lautsprechereinheiten in Bezug auf diese Person führt.
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Das Klangsystem gemäß der vorliegenden Erfindung umfasst Sensoren zur Erfassung von raumakustischen Eigenschaften. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Sensoren ausgewählt sind aus einer Gruppe umfassend Bewegungssensoren, optische Sensoren, insbesondere Kameras, Lichtschranken, Radarsensoren und/oder Ultraschallsensoren. Diese Sensoren sind geeignet, raumakustische Eigenschaften zu erfassen, wobei der Begriff „raumakustische Eigenschaften“ im Sinne der Erfindung bevorzugt Eigenschaften des Raumes und der Umgebung des Klangsystems umfasst, die mittels der Sensoren wahrgenommen werden können, wie zum Beispiel die Raumgröße, Raumform, die Position und Anzahl von Personen im Raum, das Vorhandensein von größeren Gegenständen, sowie deren Position und Anordnung im Raum, sowie Änderungen dieser Eigenschaften, wie das Öffnen einer Tür, das Öffnen von Vorhängen, das Verrücken von Möbelstücken oder die Bewegung einer Person in allen drei Raumrichtungen.
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Es ist im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt, Radarsensoren zur Ermittlung der Bewegung von einzelnen Personen im Raum zu verwenden. Diese arbeiten beispielsweise mit einer Versorgungsspannung im Bereich von 2 bis 8 V und/oder einer Input/Output-Spannung im Bereich von 2 bis 4 V. Die Leistung der bevorzugten Radarsensoren liegt beispielsweise in einem Bereich von 300 bis 400 mW. Vorzugsweise wird mit Frequenzen im Bereich von 7 bis 8 GHz gearbeitet, wobei das Verhältnis von Vorder- zu Rückstrahlung bevorzugt kleiner als 14 dB ist. Es ist bevorzugt, dass der Radarsensor mittels einer USB-Verbindung arbeitet, wobei für einzelne Anwendungen auch anderen Verbindungsarten bevorzugt sein können.
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Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass diese raumakustischen Eigenschaften durch die Sensoren ermittelt werden, wobei dies insbesondere permanent, d.h. kontinuierlich, oder mit einer bestimmten Abtastfrequenz erfolgen kann, d.h. beispielsweise regelmäßig wiederkehrend mit einem festen zeitlichen Abstand zwischen den einzelnen Messungen. Es kann für weitere Anmeldungen ebenfalls bevorzugt sein, wenn die Messungen unregelmäßig erfolgen und keinem bestimmten, zuvor festgelegten Zeitschema folgen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die raumakustischen Eigenschaften, die durch die Sensoren erfasst werden, mittels üblicher Datenübertragungsmittel an die Rechenzentrale weitergeleitet werden. Dort erfolgt bevorzugt eine Analyse und/oder Auswertung der Daten in dem Sinne, dass die Daten beispielsweise bei Bedarf in ein zur Analyse und/oder Auswertung geeignetes Datenformat umgewandelt werden, dass Berechnungen mit den Daten angestellt werden, dass die ermittelten Rohdaten und/oder die rechnerisch bearbeiteten Daten mit hinterlegten Daten verglichen werden.
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Es ist im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt, dass die Daten mit raumakustischen Optimalwerten verglichen werden und dass verschiedenen Veränderungsszenarien der Boxeneinstellungen simuliert werden. Der Begriff „Boxeneinstellung“ steht in diesem Kontext bevorzugt für die Positionen der Lautsprechereinheiten und/oder Lautsprecheranordnungen zueinander. Vorzugsweise ergibt sich aus den Simulationen eine optimale Einstellung des Lautsprechersystems unter den gegebenen Parameter. Der Begriff „optimal“ ist für den durchschnittlichen Fachmann nicht unklar, weil der durchschnittliche Fachmann aufgrund seiner Fachkenntnis im Bereich der Lautsprecherkonfiguration weiß, wie eine Anordnung von Lautsprechereinheiten auszurichten ist, um eine bestmögliche Klangwirkung zu erreichen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine kontinuierliche Simulation von Einstellmöglichkeiten der Lautsprechereinheiten und/oder Lautsprecheranordnungen zueinander erfolgt, um die optimale Einstellung des Lautsprechersystems zu berechnen und einzustellen.
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Es ist im Sinne Erfindung bevorzugt, dass die Rechenzentrale insbesondere durch die Durchführung der oben genannten Handlungen Steuerparameter ermittelt und/oder berechnet, mit Hilfe derer die Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten erfolgt und die Position der Lautsprechereinheiten in y-Richtung eingestellt werden kann. Es war vollkommen überraschend, dass durch die Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten eine Optimierung des Klangerlebnisses für die sich im Raum aufhaltenden Personen ermöglicht wird, wobei dies insbesondere durch die Änderung und/oder Anpassung des Sweetspots erfolgt, die vorteilhafterweise mittels der Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten erreicht wird.
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Der Begriff „Klangerlebnis“ entspricht im Sinne der Erfindung bevorzugt der subjektiven Wahrnehmung der akustischen Signale durch einen Hörer, einen Nutzer oder einer im Raum befindlichen Person, wobei das Klangerlebnis beispielsweise geprägt wird durch die Lautstärke, mit der die akustischen Signale emittiert werden, der Bassstärke, der Verteilung der Signalanteile, die von den mindestens zwei Lautsprecheranordnungen emittiert werden, der Frequenz, Frequenzspektrum, beziehungsweise dem Anheben und Absenken von Frequenzbereichen, was im Sinne der Erfindung bevorzugt als „Entzerrung“ oder EQ (für equalizing) bezeichnet wird. Diese, das Klangerlebnis prägenden Eigenschaften werden im Sinne der Erfindung bevorzugt als Klangeigenschaften bezeichnet. Es ist im Sinne der Erfindung besonders bevorzugt, wenn nicht nur die Stärke der empfangenen Signale bei der Beurteilung des Klangerlebnisses berücksichtigt wird, sondern vorzugsweise auch die Art der Signale, zum Beispiel, ob es sich um direkt empfangene Signale, Reflexions- oder Absorptionssignale handelt.
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Der Begriff der Höhenanpassung bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Position der Lautsprechereinheiten in y-Richtung veränderbar ist, insbesondere als Reaktion auf Änderungen der raumakustischen Eigenschaften. Üblicherweise verfügen konventionelle Klang- und/oder Lautsprechersysteme über einen statischen Sweetspot, der auf einen bestimmten Hörort, beispielsweise ein Sitzmöbel im Raum, in dem das Soundsystem aufgestellt ist, ausgerichtet sein kann. Wenn eine Person, die die akustischen Signale, die das Klangsystem emittiert, hört, zunächst auf diesem Möbelstück sitzt, befindet sie sich im Sweetspot und nimmt ein optimales Klangerlebnis wahr. Ändert diese Person nun ihre Position im Raum, beispielsweise indem sie aufsteht oder im Raum umherwandert, so verlässt die Person den Sweetspot und das Klangerlebnis wird qualitativ schlechter.
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Durch die bewegliche Ausgestaltung der Lautsprechereinheiten in allen drei Raumrichtungen kann das erfindungsgemäße Klangsystem vorteilhafterweise auf diese Positionsänderung der Person reagieren, und zwar nicht nur, wie im Stand der Technik beschrieben, in der xz-Richtung, d.h. bezüglich ihrer absoluten Position im Raum, sondern überraschenderweise auch in der y-Richtung, also insbesondere als Reaktion auf Änderungen der Höhe, in der sich die Schallwahrnehmungsorgane der Person befinden. Selbstverständlich können die Lautsprechereinheiten zusätzlich zu der Höhenanpassung in y-Richtung auch eine Bewegung in xz-Richtung ausführen.
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Insbesondere können die einzelnen Lautsprechereinheiten vorzugsweise mechanisch ihre Höhe anpassen und fahren nach Impulseingang, d.h. nach Eingang einer Änderung der raumakustischen Eigenschaften, auf eine vorgebende Höhe. Damit hat zum Beispiel der Übergang von einer sitzenden zu einer stehenden Position der Person oder des Hörers keinen Einfluss auf das Klangerlebnis, da das Klangsystem vorteilhafterweise auf die geänderte Position des Nutzers reagieren kann.
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Beispielsweise ist es mittels des erfindungsgemäßen Klangsystems möglich, dass die Sensoren des Klangsystems erkennen, dass eine Person beim Schmücken des Weihnachtsbaumes, bei der sie mit dem erfindungsgemäßen Klangsystem Weihnachtslieder hört, auf eine Leiter steigt, um die höheren Regionen des Baumes zu schmücken. Diese Positionsänderung, die die Sensoren wahrnehmen, wird beispielsweise in ein Datenformat umgewandelt, welches für die Rechenzentrale des Klangsystems verarbeitbar ist. Die Rechenzentrale berechnet dann auf Grundlage der geänderten Positionsdaten der Person eine neue optimierte Anordnung der Lautsprechereinheiten innerhalb der Lautsprecheranordnungen, damit sich der Sweetspot der geänderten Lautsprecherkonfiguration in den Bereich der neuen Position der Person verschiebt und diese weiterhin in den Genuss eines optimalen Klangerlebnisses kommt.
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Diese geänderten Positionsdaten werden beispielsweise in Form von Steuerparameter ausgegeben. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt, dass das Klangsystem über Stellmittel verfügt, die mit der Rechenzentrale in dem Sinne interagieren, dass die durch die Rechenzentrale berechneten Steuerparameter von den Stellmitteln umgesetzt werden können, wodurch vorteilhafterweise die Lautsprechereinheiten innerhalb der Lautsprecheranordnungen in alle Raumrichtungen, insbesondere jedoch in der y-Richtung, also bezüglich der Höhe, bewegt werden können. Im obigen Beispiel kann das Auf-die-Leiter-Steigen der Person beispielsweise dazu führen, dass eine oder mehrere Lautsprechereinheiten innerhalb der Lautsprecheranordnungen ebenfalls nach oben fahren und so der Bewegung der Person folgen. Dadurch kann vorteilhafterweise der Sweetspot des Klangsystems verschoben und insbesondere ein Nachführen des Sweetspots an eine aktuelle Position einer Person im Raum ermöglicht werden. Es war vollkommen überraschend, dass dies durch die Anordnung der Lautsprechereinheiten innerhalb einer bevorzugt säulenartig und/oder als 360 Grad-Abstrahlungs-Lautsprecheranordnung ausgebildeten Lautsprecheranordnung ermöglicht wird, wobei die Positionen der einzelnen Lautsprechereinheiten durch die sensorielle Erfassung von raumakustischen Eigenschaften und die Berechnung optimierter Steuerparameter durch eine Rechenzentrale, die mit Stellmitteln auf die Lautsprechereinheiten übertragen werden, verändert und an Änderungen der raumakustischen Eigenschaften angepasst werden kann.
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Es kann im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass die Lautsprecheranordnung von einer Soundbar, die beispielsweise horizontal aufgestellt sein kann, gebildet wird. Es war vollkommen überraschend, dass die Optimierung des Klangerlebnisses mit den bevorzugten Sensoren auch bei Verwendung einer Soundbar im Wesentlichen uneingeschränkt funktioniert.
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Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass eine oder mehrere Lautsprechereinheiten in Folge einer Änderung der raumakustischen Eigenschaften ihre Position ändern. Es ist weiter bevorzugt, dass die Änderung der Position für die einzelnen Lautsprechereinheiten gleichmäßig, d.h. in dieselbe Richtung erfolgt. Es kann für weitere Anwendungen aber auch bevorzugt sein, dass sich die Lautsprechereinheiten in unterschiedliche Richtungen bewegen. Der Begriff „unterschiedliche Richtungen“ kann im Sinne der Erfindung zum einen bevorzugt bedeuten, dass sich zwei Lautsprechereinheiten in einer Raumrichtung in entgegengesetzte Richtungen bewegen, also bezüglich der y-Richtung beispielsweise nach oben und nach unten. In Bezug auf die x-Richtung würde eine solche entgegengesetzte Richtung beispielsweise einer Bewegung nach rechts oder links entsprechen, im Falle der z-Richtung beispielsweise einer Bewegung nach vorne oder hinten. Zum anderen kann der Begriff „unterschiedliche Richtungen“ bedeuten, dass eine erste Lautsprechereinheit beispielsweise in y-Richtung bewegt wird, während eine zweite Lautsprechereinheit in x-Richtung bewegt wird. Es kann im Sinne der Erfindung bevorzugt sein, dass eine Lautsprechereinheit nur in einer Raumrichtung bewegt wird, es kann aber für andere Anwendungen ebenso bevorzugt sein, dass die Bewegung einer Lautsprechereinheit einer Kombination aus Bewegungen in zwei oder drei Raumrichtungen entspricht. Ebenso ist es möglich, dass die Bewegungen der Lautsprechereinheiten innerhalb der mindestens zwei Lautsprecheranordnungen synchron erfolgt, d.h. die Lautsprechereinheiten der ersten Lautsprecheranordnung bewegen sich im Wesentlichen gleich zu den Lautsprechereinheiten der zweiten Lautsprecheranordnung. Es kann aber im Sinne der Erfindung ebenso bevorzugt sein, dass sich die Lautsprechereinheiten der Lautsprecheranordnungen asynchron bewegen, d.h. die Lautsprechereinheiten bewegen sich je nach Lautsprecheranordnung unterschiedlich.
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Es war vollkommen überraschend, dass durch das Zusammenwirken der Ausgestaltung der Lautsprecheranordnungen und der Lautsprechereinheiten mit den Sensoren und der Rechenzentrale ein Klangsystem bereitgestellt werden kann, dass in seiner Wirkung in synergistischer Weise über die Wirkungen der einzelnen Bestandteile hinausgeht, nämlich indem eine Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten in y-Richtung erreicht werden kann, wobei diese Höhenanpassung insbesondere automatisch und ohne die Vornahme manueller Handlungen erfolgt. Dadurch muss sich die Person, die die akustischen Signale hört, keine Gedanken mehr um eine optimale Ausrichtung der Lautsprecheranordnungen und/oder der Lautsprechereinheiten in den drei Raumrichtungen machen, sondern kann beispielsweise das Musikhören besonders entspannt genießen, selbst wenn sich die musikhörende Person aktiv im Raum, in dem sich das erfindungsgemäße Klangsystem befindet, bewegt und regelmäßig ihre Position in Bezug auf die Lautsprecheranordnungen ändert. Dies erhöht vorteilhafterweise den Hörkomfort für den Nutzer des erfindungsgemäßen Klangsystems oder ermöglicht beispielsweise auf besonders einfache Weise das Ausführen von Nebentätigkeiten, da kein aufwändiges manuelles Nachjustieren der Lautsprecheranordnungen und/oder der Lautsprechereinheiten mehr erforderlich ist, um den Sweetspot an sich verändernde Raumpositionen des Hörers anzupassen. Somit kann das erfindungsgemäße Klangsystem beispielsweise auch die Produktivität des Hörers bei der Ausführung der Nebentätigkeiten erhöhen.
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Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass je eine Lautsprecheranordnung 4 bis 8 Lautsprechereinheiten umfasst, wobei diese Lautsprechereinheiten bevorzugt übereinander angeordnet sind und bevorzugt eine Lautsprechersäule und/oder eine 360 Grad-Abstrahlungs-Lautsprecheranordnung bilden. Vorzugsweise sind die Lautsprechereinheiten innerhalb der Lautsprecheranordnung beweglich ausgebildet, so dass sich in alle drei Raumrichtungen unabhängig voneinander bewegen können und unabhängig voneinander angesteuert werden können. Vorteilhafterweise erfolgt diese Ansteuerung und Bewegung der Lautsprechereinheiten mittels der Stellmittel, die von der Rechenzentrale beispielsweise durch optimierte Steuerparameter gesteuert werden. Stellmittel im Sinne der Erfindung sind bevorzugt ausgewählt aus einer Gruppe umfassend Aktoren, Stellglieder, Motoren und/oder Elektromotoren. Es ist im Sinne der Erfindung insbesondere bevorzugt, dass die Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten mechanisch, magnetisch, elektrisch, elektronisch und/oder als Kombinationen zweier oder mehrerer dieser Steuerbewegungsarten erfolgt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist durch die Sensoren eine raumakustische Überwachung durchführbar. Dies bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die raumakustischen Eigenschaften bevorzugt kontinuierlich oder in (un)regelmäßigen Abständen ermittelt werden, so dass Änderungen dieser Eigenschaften besonders einfach und schnell erfasst und an die Rechenzentrale zur datentechnischen Weiterverarbeitung weitergegeben werden können. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass insbesondere der Raum raumakustisch überwacht wird, in dem das Klangsystem gemäß der vorliegenden Erfindung aufgestellt ist. Ändern sich beispielsweise die räumlichen Gegebenheiten, wie zum Beispiel, dass ein Vorhang aufgezogen wird, wird durch die beispielsweise permanente, automatische raumakustische Überwachung und Optimierung das Klangsystem vorteilhafterweise auf die bestmögliche Klangqualität und die bestmöglichen Klangeigenschaften eingestellt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung erfolgt eine Klangwiedergabe durch das Klangsystem omnidirektional. Damit ist im Sinne der Erfindung bevorzugt gemeint, dass die akustischen Signale, die im Sinne der Erfindung bevorzugt auch als „Klang“ bezeichnet werden, in allen Raumebenen in einem Vollkreiswinkel von 360 Grad abgestrahlt werden, also insbesondere einer kugelförmigen Abstrahlcharakteristik folgend. Dies bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass sich Wellentäler und Wellenberge der akustischen Wellensignale kugelförmig ausbreiten und so die Schallwahrnehmungsorgane des Hörers erreichen.
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Alternativ zu der grundsätzlichen Möglichkeit der omnidirektionalen Klangabgabe ist in einer alternativen Ausführungsform der Erfindung eine Klangwidergabe durch das Klangsystem hinsichtlich einer oder mehrerer Abstrahlrichtungen abschirmbar, wobei Steuerparameter für die abgeschirmte Klangwiedergabe mittels der Rechenzentrale berechenbar sind. Eine abgeschirmte Klangabgabe bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die prinzipiell in allen Raumrichtungen und -ebenen um 360 Grad mögliche Klangabgabe beispielsweise um einen bestimmten Winkelbereich reduziert (Beispiel: von 360 Grad um 40 Grad) oder auf einen bestimmten Winkelbereich eingeschränkt wird (Beispiel: von 360 Grad auf 320 Grad). Die Abschirmung wird zum Beispiel mittels akustischer Linsen durchgeführt, welche in bestimmten Gradzahlen mechanisch hochfahren und somit einen bestimmten Ausstrahlwinkel für jede Lautsprechereinheit festlegen können. Der Begriff „akustische Linse“ bezeichnet im Sinne der Erfindung bevorzugt akustische Kristalle, d.h. Objekte mit verschiedenen Brechungsindizes für Schallwellen, die beispielsweise periodisch angeordnet sein können. Durch diese Anordnung können vorteilhafterweise akustische Bandlücken auftreten, die dazu führen, dass sich Schallwellen, deren Frequenzen in dieser Bandlücke liegen, in dem Kristall nicht ausbreiten können. Vorteilhafterweise sind die akustischen Linsen mittels weiterer Stellmittel ansteuerbar, insbesondere mittels Steuerparameter, die von der Rechenzentrale des erfindungsgemäßen Klangsystems auf Grundlage der raumakustischen Eigenschaften, beziehungsweise ihrer Änderungen im Weg der Optimierung der Position der Lautsprecheranordnungen und/oder der Lautsprechereinheiten berechnet werden. Das Ergebnis dieser optimierenden Berechnung kann beispielsweise darin bestehen, dass die Klangwiedergabe einer oder mehrerer Lautsprechereinheiten auf einen bestimmten Winkelbereich beschränkt oder um einen bestimmten Winkelbereich reduziert wird. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, wenn die Änderung der Klangabgabe für die Lautsprechereinheiten einheitlich erfolgt. Es kann aber für weitere Anwendungen auch bevorzugt sein, wenn die Klangabgabe für jede Lausprechereinheit unabhängige berechnet und gesteuert wird. Es ist darüber hinaus bevorzugt, dass die Klangwiedergabe der einzelnen Lautsprechereinheiten für die Lautsprecheranordnungen, die das erfindungsgemäße Klangsystem bilden, einheitlich gesteuert wird. Es kann aber ebenso bevorzugt sein, wenn die Klangabgabe für die einzelnen Lautsprechereinheiten der unterschiedlichen Lautsprecheranordnungen unterschiedlich geregelt und eingestellt werden.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist das Klangsystem mit Gesten und/oder Spracheingaben bedienbar. Eine Geste ist im Sinne der Erfindung eine Bewegung eines menschlichen Körperteils und/oder eines Gegenstandes, der in räumlicher Nähe des Klangsystems bewegt wird, so dass das Klangsystem diese Bewegung, d.h. die Geste, detektieren kann. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass die Erfassung der Gesten mit denjenigen Sensoren erfolgt, die der Erfassung der raumakustischen Eigenschaften dienen; es kann aber im Sinne der Erfindung auch bevorzugt sein, dass das Klangsystem über zusätzliche Sensoren zur Erfassung von Gesten verfügt. Die erste Ausführungsform ist dabei besonders kosten-, raum- und ressourcensparend, während bei der zweiten Ausführungsform Sensoren ausgewählt werden können, die optimal für die Erkennung von Gesten geeignet sind. Wenn das Klangsystem mittels Spracheingaben bedienbar ausgestaltet ist, umfasst es vorteilhafterweise Mittel zur Erkennung von Spracheingaben, beispielsweise ein Mikrofon und eine Auswerteeinheit für Spracheingaben, so dass den unterschiedlichen, eingehenden Spracheingaben die entsprechenden korrekten Handlungsanweisungen zugeordnet werden können. Der Begriff „Bedienung“ bedeutet im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Klangsystem mit Gesten und/oder Spracheingaben gesteuert werden kann, also bevorzugt, dass das Klangsystem über Mittel verfügt, die Gesten und/oder Spracheingaben in Handlungsanweisungen umzusetzen, die vom Klangsystem und/oder seinen Bestandteilen erkannt werden und ausführbar sind. Dabei kann es sich beispielsweise um die Befehle „an“, „aus“, „lauter“ und/oder „leiser“ handeln. Bezüglich der Gesten kann eine Abwärtsbewegung einer Hand beispielsweise dem Befehl „leiser“ entsprechen, während eine Aufwärtsbewegung dem Befehl „lauter“ entsprechen kann. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass solche Befehle und Zuordnungen dem Klangsystem eingeteacht werden, wobei dieses Einteachen durch den Nutzer selbst oder vom Hersteller vorgenommen werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Klangsystem Ausgabemittel zur Ausgabe von Informationen für einen Nutzer, wobei die Informationen für den Nutzer optisch und/oder akustisch ausgegeben werden. Diese Ausgabemittel können beispielsweise von einem Display gebildet werden, auf dem beispielsweise Textnachrichten als Informationen für einen Nutzer ausgegeben werden können. Diese Ausgabeweise wird im Sinne der Erfindung als optische Ausgabe bezeichnet. Es ist auch denkbar, dass das Klangsystem die Nutzerinformationen in Form von Sprachnachrichten mit Hilfe der Lautsprechereinheiten ausgibt, wobei diese Ausgabeart bevorzugt als akustische Ausgabe bezeichnet wird. Bei den Nutzerinformationen kann es sich beispielsweise um Hinweise an den Nutzer zur Verbesserung der Klangqualität handeln, wenn das Klangsystem, beispielsweise aufgrund seiner optimierenden Berechnungen, die auf den Daten beruhen, die als raumakustische Eigenschaften mit den Sensoren erfasst wurden, feststellt, dass einzelne Maßnahmen im Raum zu einem verbesserten Klangerlebnis führen würden. Ein solcher Hinweis kann beispielsweise darin bestehen, dass der Nutzer darauf aufmerksam gemacht wird, dass ein Schließen der Vorhänge oder der offenstehenden Tür dazu führen würde, dass sich die Klangqualität im Raum verbessern würde. Bei den auszugebenden Nutzerinformationen kann es sich aber beispielsweise auch um technische Informationen (zum Beispiel: „bitte Komponente x erneuern“), die die Funktionsfähigkeit des Klangsystems betreffen, handeln, oder um einen Betriebszustand des Systems (zum Beispiel „an“, „aus“ oder „stand-by“).
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Optimierung eines Raumklangs mittels eines Klangsystems umfassend Sensoren zur Erfassung von raumakustischen Eigenschaften und eine Rechenzentrale, sowie mindestens zwei Lautsprecheranordnungen mit Lautsprechereinheiten umfassend die folgenden Schritte
- a) Erfassung von raumakustischen Eigenschaften einer Raumumgebung durch die Sensoren des Klangsystems
- b) Weiterleitung der erfassten Daten an die Rechenzentrale des Klangsystems
- c) Berechnung von optimierten Steuerparameter für die Lautsprechereinheiten des Klangsystems durch die Rechenzentrale
- d) Herbeiführung der optimierten Einstellungen durch eine Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten in y-Richtung und/oder eine Abschirmung einer Klangabgabe durch die Lautsprechereinheiten.
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Die zur Charakterisierung des Verfahrens zur Optimierung eines Raumklangs genannten Begriffe entsprechen im Wesentlichen den hinsichtlich des Klangsystems beschriebenen Begriffen, so dass auf die obigen Ausführungen verwiesen wird. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Verfahren zur Optimierung eines Raumklangs mit dem erfindungsgemäßen Klangsystem durchgeführt wird, es kann aber ebenso bevorzugt sein, dass es mit jedem anderen Klangsystem durchgeführt, das zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
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Es ist bevorzugt, dass die Herbeiführung der optimierten Einstellungen durch eine Höhenanpassung der Lautsprechereinheiten in y-Richtung und/oder eine Abschirmung einer Klangabgabe durch die Lautsprechereinheiten unter anderem mittels der Stellglieder erfolgt, die vorzugsweise mit der Rechenzentrale des Klangsystems interagieren und insbesondere eine Kommunikations- und/oder Wirkverbindung zwischen der Rechenzentrale und den Lautsprechereinheiten der Lautsprecheranordnungen herstellen. Es versteht sich, dass die Lautsprechereinheiten zusätzlich zu der Höhenanpassung in y-Richtung auch eine Bewegung in xz-Richtung ausführen können.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Speicherung von akustischen Signalen, insbesondere Musiksignalen, und Handlungsanweisungen, sowie Wiedergabe der akustischen Signale und Handlungsanweisungen durch ein Klangsystem umfassend mindestens zwei Lautsprecheranordnungen mit Lautsprechereinheiten, wobei die Lautsprechereinheiten in allen drei Raumrichtungen beweglich ausgebildet sind, umfassend die folgenden Schritte:
- i) Bereitstellung von verschiedenen Tonspuren zur Speicherung der akustischen Signale
- ii) Zuweisung der einzelnen Tonspuren an eine oder mehrere der drei Raumrichtungen und/oder an eine oder mehrere der Lautsprechereinheiten
wodurch eine Steuerung der Lautsprechereinheiten - hinsichtlich der Position in y-Richtung und/oder - hinsichtlich der Abschirmung einer Klangabgabe erfolgt und wobei die akustischen Signale und/oder Handlungsanweisungen in einer Datei speicherbar sind.
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Der Begriff der „Tonspur“ stammt aus der Frühgeschichte der Aufzeichnung von akustischen Signalen, als diese analog auf Magnetbänder aufgenommen wurden und abgespielt werden konnten. Er bezeichnete insbesondere einen Aufnahmestreifen, der einen bestimmten Anteil der gesamten Breite eines Tonbandes einnimmt. Im Sinne der Erfindung, bei der zur Aufzeichnung, Speicherung und Wiedergabe der akustischen Signale vorzugsweise auf die Digitaltechnik zurückgegriffen wird, bezeichnet der Begriff bevorzugt synchron aufgezeichnete Teile einer Audiodatei oder mehrere Audiodateien. Tonspuren werden im Sinne der Erfindung vorzugsweise virtuell bereitgestellt und gespeichert.
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Es ist erfindungsgemäße vorgesehen, dass verschiedene Tonspuren angelegt werden können, wobei die Inhalte dieser Tonspuren jeweils für den Gebrauch in Verbindung mit unterschiedlichen Lautsprechereinheiten und/oder für unterschiedliche Raumrichtungen angepasst sein können. Vorzugsweise können so zusammen mit den rein akustischen Daten, die eine konventionelle Audiodatei ausmachen, auch solche Daten gespeichert werden, die die Wiedergabe der akustischen Signale betreffen. Einzelnen Abschnitten eines Musikstückes können so beispielsweise Handlungsanweisungen für die Lautsprechereinheiten zugewiesen werden, die dann an der entsprechenden Stelle des Musikstücks ausgeführt werden. Dadurch wird überraschenderweise eine völlig neue Kunstform geschaffen, die sowohl dem privaten Nutzer bisher nicht mögliche Entfaltungsmöglichkeiten bietet, aber auch Künstlern oder kommerziellen Produzenten.
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Die akustischen Signale und Handlungsanweisungen können vorteilhafterweise gemeinsam in einer Datei gespeichert werden, wobei das entsprechende Dateiformat insbesondere zur Speicherung von akustischen Signale und der Handlungsanweisungen geeignet ist, so dass diese gemeinsam reproduzierbar durch das Klangsystem wiedergegeben und umgesetzt werden können. Dies kann beispielsweise bedeuten, dass bei der Textzeile „Alle meine Entchen, ..., Köpfchen in das Wasser, Schwänzchen in die Höh“ die akustischen Signale vor allem von den oberen Lautsprechereinheiten der Lautsprecheranordnungen abgegeben werden, um dem Liedinhalt eine zusätzliche akustisch wahrnehmbare Komponente hinzuzufügen. Die Handlungsanweisung, die akustischen Signale vor allem durch die oberen Lautsprechereinheiten der Lautsprecheranordnungen abzugeben, würde in diesem Beispiel zusammen mit den Audiodaten des Entchen-Liedes zusammen abgespeichert werden und die Handlungsanweisung würde an der entsprechenden Stelle des Liedes durch das Klangsystem umgesetzt werden.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung einen Datenträger zur Speicherung der generierten, kombinierten Datei umfassend akustische Daten und darauf abgestimmte Handlungsanweisungen. Es ist im Sinne der Erfindung ganz besonders bevorzugt, dass der Datenträger insbesondere durch das erfindungsgemäße Klangsystem wiedergegeben und/oder abgespielt werden kann.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst das Klangsystem zur Durchführung des Verfahrens zur Speicherung von akustischen Signalen, insbesondere Musiksignalen, und Handlungsanweisungen, sowie Wiedergabe der akustischen Signale und Handlungsanweisungen Sensoren und die Steuerung der Lautsprechereinheiten erfolgt als Reaktion auf Änderungen von raumakustischen Eigenschaften, die durch die Sensoren erfassbar sind und/oder das Klangsystem umfasst eine Rechenzentrale zur Steuerung der Lautsprechereinheiten. Hinsichtlich der Definition der Begriffe wird auf die obigen Ausführungen verwiesen. Es ist im Sinne der Erfindung bevorzugt, dass das Verfahren zur Speicherung und Wiedergabe von akustischen Signalen und Handlungsanweisungen mit dem erfindungsgemäßen Klangsystem durchgeführt wird, es kann aber ebenso bevorzugt sein, dass es mit jedem anderen Klangsystem durchgeführt, das zur Durchführung des Verfahrens geeignet ist.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt eine Komprimierung von Daten nicht. Bei herkömmlichen Speicherformaten, wie beispielsweise dem mp3-Format, erfolgt eine Komprimierung der Audiodaten beziehungsweise der Audiodateien. Diese Komprimierung kann im Falle der mp3 zwar durch die Anwendung von psychoakustischen Erkenntnissen wieder ausgeglichen werden. Es ist im Sinne der vorliegenden Erfindung bevorzugt, auf eine Komprimierung der Daten zu verzichten, und zwar sowohl bezüglich der akustischen Signale, als auch bezüglich der Handlungsanweisungen.
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Die Erfindung wird im Weiteren anhand von Zeichnungen erläutert.
- 1: Koordinatensystem, das den obigen Richtungsangaben zugrunde liegt.
- 2: Schemaskizze einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
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1 zeigt das 3D-Koordinatensystem, das den Richtungsangaben zugrunde liegt. Neben dem Koordinatensystem ist schematisch eine bevorzugte Ausführungsform einer Lautsprecheranordnung (16) mit Lautsprechereinheiten (18) dargestellt. 1 verdeutlicht, dass die Raumrichtung „oben“ und „unten“ von der y-Achse des Koordinatensystems dargestellt wird. Die Raumrichtung „vorne“ und „hinten“ entspricht der z-Achse, während die Raumrichtung „recht“ und „links“ der x-Achse entspricht. Demnach erfolgt eine Positionsänderung der Lautsprechereinheiten (18) bezüglich der Höhe in y-Richtung des in 1 dargestellten Koordinatensystems. Es ist bevorzugt, dass die Lautsprechereinheiten (18) innerhalb einer Lautsprecheranordnung (16) angeordnet vorliegen, wobei diese Anordnung beispielsweise säulenartig erfolgen kann, so dass die Lautsprecheranordnung (16) säulenartig ausgestaltet ist.
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Es kann weiter bevorzugt sein, dass die Lautsprecheranordnung als 360 Grad-Abstrahlungs-Lautsprecheranordnung ausgestaltet ist. Die in 1 gezeigte Lautsprecheranordnung (16) verfügt über vier Lautsprechereinheiten (18), es kann aber ebenso bevorzugt sein, dass eine Lautsprecheranordnung (16) fünf, sechs, sieben oder acht Lautsprechereinheiten (18) umfasst. Diese Zahlenangaben beziehen sich auf die derzeitigen Größenordnungen von Lautsprechern, wobei in der Zukunft auch eine abweichende Anzahl denkbar ist, wenn sich die üblichen Größenordnungen von Lautsprechern ändern. In 1 ist eine Lautsprecheranordnung (16) dargestellt, während erfindungsgemäße mindestens zwei Lautsprecheranordnungen (16) innerhalb Klangsystems (10) vorgesehen sind, um eine Stereowirkung durch die mehr als eine Schallquelle zu erzielen.
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2 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform des Klangsystems (10) mit einer Anzahl von Sensoren (12), einer Rechenzentrale (14), sowie einer Lautsprecheranordnung (16) mit Lautsprechereinheiten (18). Es wird darauf hingewiesen, dass das Klangsystem (10) erfindungsgemäß über mindestens zwei Lautsprecheranordnungen (16) verfügt. Beispielshaft sind in 2 die Sensoren (12) und die Rechenzentrale (14) in einer Einheit untergebracht und die Lautsprecheranordnung (16) separat davon dargestellt. Es kann aber im Sinne der Erfindung ebenso bevorzugt sein, dass die Rechenzentrale (14) und/oder die Sensoren (12) in einer der Lautsprecheranordnungen (16) integriert vorliegen.
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In der schematischen 2 ist eine bevorzugte Ausführungsform des Klangsystems (10) mit vier Sensoren (12) dargestellt. Dies ist ebenfalls beispielhaft zu verstehen. Das Gleiche gilt für die dargestellte Anzahl von vier Lautsprechereinheiten (18) und ihre Anordnung innerhalb der einen dargestellten Lautsprecheranordnung (16). Ebenso kann die Ausführung und Anordnung der Sensoren (12) von der Schemaskizze der 2 abweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Klangsystem
- 12
- Sensor
- 14
- Rechenzentrale
- 16
- Lautsprecheranordnung
- 18
- Lautsprechereinheit