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Die Erfindung bezieht sich auf einen Hygiene- und/oder Reinigungsstab mit einem Stabkörper und einem Behandlungsabschnitt an wenigstens einem Stabende des Stabkörpers, wobei der Behandlungsabschnitt zumindest teilweise aus einem verformbaren Material ausgebildet ist.
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Solche Hygiene- und/oder Reinigungsstäbe sind weitläufig als Wattestäbchen oder Q-tips bekannt, welche insbesondere bei der Körperpflege, wie unter anderem dem Auftragen von Kosmetika oder beim Abschminken verwendet wie auch beim Reinigen des Gehörganges eingesetzt werden. Weiterhin finden solche Wattestäbchen auch Anwendung im Bereich der Technik, wobei unter Verwendung von Reinigungs- und/oder Lösungsmitteln, wie Wasser oder Alkohol, mit den bekannten Reinigungsstäben technische Geräte gereinigt werden.
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Die Hygiene- und/oder Reinigungsstäbe weisen einen Stabkörper auf, der aus Kunststoff oder Papier, in seltenen Fällen auch aus Holz besteht. An einem oder beiden Enden des Stabkörpers ist ein Behandlungsabschnitt vorgesehen, der bereichsweise mit Watte umwickelt ist, sodass der Behandlungsabschnitt eine verformbare Verdickung am Ende des Stabkörpers ausbildet. Die Watte und damit der Behandlungsabschnitt ist aus einem flexiblen Material, wie beispielsweise Kunststoff oder Baumwolle, ausgebildet, wobei die Kunststoff- oder Baumwollfäden häufig in ungerichteter Anordnung um das Ende des Stabkörpers herum verlaufen. Insbesondere bei Reinigungsvorgängen oder beim Entfernen von Hygieneartikeln während des Abschminkens sind der Reinigungseffekt und damit das Reinigungsvermögen der bekannten Wattestäbchen von der Aufnahmefähigkeit des Wattematerials am Behandlungsabschnitt des Stabkörpers abhängig. Häufig tritt zu Beginn des Reinigungsvorganges, insbesondere dann, wenn eine durchgängige Schicht an Kosmetika oder Schmutz entfernt werden soll, der Effekt ein, dass die eigentlich aufzunehmenden Anhaftungen oder Verunreinigungen auf den Hautpartien bzw. den Oberflächen der zu reinigenden Bauteile zunächst über einen größeren Flächenbereich verteilt werden, bevor die eigentliche Reinigungswirkung einsetzt. Dabei werden häufig eine Vielzahl von Hygiene- und/oder Reinigungsstäbe benötigt, um die entsprechenden Hautpartien oder Oberflächenbereiche von Kosmetika oder Verunreinigungen zu befreien.
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Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, einen Hygiene- und/oder Reinigungsstab aufzuzeigen, mit dem der Vorgang des Reinigens vereinfacht ist. Insbesondere soll zumindest eine Alternative zu den bekannten Hygiene- und/oder Reinigungsstäben geschaffen werden.
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Die Erfindung löst die ihr zugrunde liegende Aufgabe bei einem Hygiene- und/oder Reinigungsstab mit den Merkmalen nach Anspruch 1. Insbesondere weist der Behandlungsabschnitt wenigstens einen Materialvorsprung auf, wobei der Materialvorsprung, ausgehend vom Stabende in Richtung der Stabmitte, sich in einem spitzen Winkel zum Stabkörper erstreckt.
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Die Erfindung macht sich hierbei die Erkenntnis zunutze, dass durch den Materialvorsprung ein Materialbereich des Behandlungsabschnittes ausgebildet ist, mit dem ein deutlich verbessertes Abtragen der an beispielsweise einer Hautpartie zu entfernenden Kosmetika oder Anhaftung während des Bewegens über die zu reinigende Fläche erreicht wird. Insbesondere durch das Abstehen des Materialvorsprunges in einem spitzen Winkel am Behandlungsabschnitt hat der Materialvorsprung, bei entsprechender Bewegung des Behandlungsabschnittes in etwa in Richtung der Erstreckungsrichtung des Materialvorsprungs, die Funktion ähnlich eines Widerhakens. Dadurch wird eine Anhaftung mit dem erfindungsgemäßen Materialvorsprung bevorzugt unmittelbar aufgenommen und das anfängliche Verteilen der Anhaftung auf den zu reinigenden Oberflächen ist vermieden. Der Materialvorsprung ist bevorzugt einteilig mit dem am Stabende angeordneten Behandlungsabschnitt ausgebildet. Bevorzugt steht der Materialvorsprung in einem Winkel im Bereich zwischen 5 und 75°, bevorzugt in einem Bereich zwischen 10 und 45° zur Längsachse des Stabkörpers ab. Der Rand des Materialvorsprunges, der abgerundet ist oder eine Kante aufweisen kann, schiebt, beim Bewegen des Materialvorsprunges über die Oberfläche, die abzutragende Anhaftung vor sich her, wobei die Anhaftung dann auf dem nach innen gerichteten Flächenbereich des Materialvorsprungs abgeführt und abgelagert wird.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist der Behandlungsabschnitt mehrere in einem spitzen Winkel zum Stabkörper verlaufende Materialvorsprünge auf. Mit der Vielzahl an Materialvorsprüngen am Behandlungsabschnitt, welche in einer Ausgestaltung zapfenartig ausgebildet sind, ist die Reinigungswirkung des erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabs vorzugsweise verbessert. Die Materialvorsprünge sind dabei so am Behandlungsabschnitt angeordnet, dass mehrere Enden der Materialvorsprünge beim Reinigungsvorgang bevorzugt gleichzeitig mit der zu reinigenden Hautpartie oder Oberfläche in Kontakt gelangen.
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Vorzugsweise sind die Materialvorsprünge gleichmäßig an der Peripherie des Behandlungsabschnittes verteilt und/oder in Längsrichtung des Behandlungsabschnittes mit Abstand zueinander angeordnet. Somit weist der erfindungsgemäße Hygiene- und/oder Reinigungsstab an seinem Behandlungsabschnitt bevorzugt eine Vielzahl von zumindest in Längsrichtung des Behandlungsabschnittes zueinander versetzt angeordneter Materialvorsprünge auf. Jeder der Materialvorsprünge ist dabei in einem spitzen Winkel zum Stabkörper ausgerichtet, wobei jeder Materialvorsprung eine Erstreckungsrichtung vom Stabende in Richtung der Stabmitte hat.
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Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabs weist der Behandlungsabschnitt einen Basiskörper, ein distales Ende und ein proximales Ende auf, wobei der Basiskörper bezogen auf seine Längsachse einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt hat, der sich jeweils bevorzugt zum distalen und proximalen Ende hin verringert. Der Basiskörper hat somit in Längsrichtung variierende Durchmesser. Der Basiskörper hat eine Mittenachse, welche parallel zur Längsachse des Stabkörpers verläuft. Der Behandlungsabschnitt hat bevorzugt eine sich verjüngende Spitze am distalen Ende und einen sich im Durchmesser verringernden Stumpf am proximalen Ende des Behandlungsabschnittes. Am distalen Ende ist ein bevorzugt gleichmäßiger Übergang vom Behandlungsabschnitt auf die Peripherie des Stabkörpers gewährleistet.
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Vorzugsweise ist jeder Materialvorsprung am Behandlungsabschnitt so ausgebildet, dass er einen Rand hat, der sich zumindest bereichsweise entlang der Peripherie des Basiskörpers im Wesentlichen auf einer Kreisbahn um die Längsachse des Basiskörpers erstreckt. Die am Behandlungsabschnitt ausgebildeten Materialvorsprünge erstrecken sich in einer Ausführungsform in Umfangsrichtung über zumindest 1/5 oder 1/4 des Umfangs des Behandlungsabschnittes. Damit ist während des Reinigungsvorganges eine vergrößerte Kontaktfläche zwischen jedem Materialvorsprung und der zu reinigenden Oberfläche erreicht. Mittels des erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabs wird die erzielbare Reinigungswirkung weiter verbessert. Zudem ist beim Einführen eines derartig ausgebildeten Reinigungsstabs in zum Beispiel einen Gehörgang, durch die entgegen der Einführrichtung weisenden und unter Umständen nur bereichsweise ausgebildeten Materialvorsprünge, ein Ausweichen der Materialvorsprünge gewährleistet. Die Materialvorsprünge sind bevorzugt so ausgebildet, dass sich diese vorzugsweise beim Einführen in den Gehörgang im Bedarfsfall an die Peripherie des Basiskörpers anlegen.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung hat jeder Materialvorsprung einen Rand, der sich zumindest bereichsweise wellenförmig entlang der Peripherie des Basiskörpers im Wesentlichen auf einer Kreisbahn um die Längsachse des Basiskörpers erstreckt. Mit der Ausgestaltung der Materialvorsprünge in Wellenform entlang der Peripherie des Basiskörpers verläuft jeder Materialvorsprung, im Querschnitt gesehen, noch im Wesentlichen auf einer Kreisbahn um die Mittenachse des Basiskörpers. Der Verlauf des Materialvorsprunges verändert sich in dieser Ausführungsform in Längsrichtung zur Mittenachse des Basiskörpers.
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Vorzugsweise bildet jeder Materialvorsprung einen ringförmigen, lamellenartigen Vorsprung um den gesamten Umfang des Basiskörpers des Behandlungsabschnittes herum aus. Die ringförmigen Materialvorsprünge sind in Längsrichtung entlang des Basiskörpers beabstandet zueinander angeordnet, welche bevorzugt als Kiemenlamellen ausgebildet sind. Mit den Lamellen ist die Aufnahme von Schmutz und Anhaftungen insbesondere im Gehörgang weiter verbessert. Die Materialvorsprünge weisen in Abhängigkeit vom Durchmesser des Basiskörpers entsprechend unterschiedliche Außenumfänge auf. Insbesondere die lamellenartigen Vorsprünge benachbart zur Spitze am distalen Ende und benachbart zum Stumpf am proximalen Ende des Behandlungsabschnittes weisen verringerte Außenumfänge im Vergleich zu dem oder den Materialvorsprüngen nahe der Mitte des Basiskörpers auf. Vorzugsweise weist der im Mittenbereich des Basiskörpers angeordnete bzw. ausgebildete ringförmige, lamellenartige Vorsprung den größten Umfang auf. Bevorzugt sind in einer Ausgestaltung der Erfindung drei oder mehr, vorzugsweise fünf umlaufende Materialvorsprünge na der Peripherie des Basiskörpers vorgesehen. In einer Ausführung der Erfindung sind mehr als fünf Materialvorsprünge am Behandlungsabschnitt vorgesehen.
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In einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung weist der Behandlungsabschnitt wenigstens einen sich bevorzugt vom distalen Ende zum proximalen Ende schrauben- oder spiralförmig um den Basiskörper herum erstreckenden Materialvorsprung auf. Bevorzugt ist ein einziger Materialvorsprung vorgesehen, der eine Art Wendel an der Peripherie des Basiskörpers ausbildet. Das hat den Vorteil, dass insbesondere beim Einführen eines solch erfindungsgemäß ausgebildeten Hygienestabs durch eine gleichzeitige Drehbewegung das Hineinschieben von Anhaftungen an der Oberfläche des Gehörganges in Richtung des Trommelfelles wirksam vermieden wird. Die als Wendel ausgebildeten Materialvorsprünge können in Form eines rechtssteigenden oder linkssteigenden Gewindes am Basiskörper angeordnet sein. In einer anderen Ausführungsform weist der Reinigungsstab mehrere schrauben- oder spiralförmige Materialvorsprünge auf. Die mehreren spiralförmigen Materialvorsprünge können parallel zueinander verlaufen oder mehrere Materialvorsprünge erstrecken sich abschnittsweise hintereinander vom distalen Ende in Richtung des proximalen Endes des Behandlungsabschnittes.
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In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung verjüngen sich der oder die Materialvorsprünge, bevorzugt ausgehend vom Basiskörper, in Erstreckungsrichtung. Die Materialvorsprünge werden somit ausgehend vom Basiskörper in Richtung ihrer Ränder dünner. Nahe dem Basiskörper weisen die Materialvorsprünge bevorzugt eine hohe Verformungsfestigkeit auf, wodurch vermieden ist, dass sich die Materialvorsprünge beim Reinigungsvorgang zum Stabende hin umlegen. Die Ränder der Materialvorsprünge sind dünnwandiger ausgebildet, wodurch gewährleistet wird, dass die abgerundeten oder eine Kante aufweisenden Enden eine hohe Flexibilität aufweisen. Damit passen sich die Ränder, aufgrund der flexiblen Ausgestaltung, an die Formgebung der zu reinigenden Oberflächen an.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind der oder die Materialvorsprünge in unterschiedlichen Winkeln verlaufend am Behandlungsabschnitt angeordnet. Damit wird die sich verjüngende Ausgestaltung des Behandlungsabschnittes an seinem proximalen und distalen Ende unterstützt. Vorzugsweise sind die insbesondere ringförmigen, lamellenartigen Materialvorsprünge nahe des distalen und des proximalen Endes in einem kleineren Winkel zur Längsachse des Stabkörpers ausgerichtet als die Materialvorsprünge im Mittenbereich des Behandlungsabschnittes. Damit steht der Materialvorsprung im Mittenbereich bevorzugt weiter nach außen hervor. Insbesondere das Einführen eines derartig ausgestalteten Hygiene- und/oder Reinigungsstabes in zum Beispiel einen Gehörgang wird damit vereinfacht. Zudem können die bevorzugt ringförmigen, lamellenartigen Materialvorsprünge in Abhängigkeit von ihrer Position in Längsrichtung am Basiskörper, insbesondere unterschiedlich lang sein.
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Eine andere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass am distalen Ende des Behandlungsabschnittes eine Pufferspitze vorgesehen ist, welche als weichelastische Federzone ausgebildet ist. Der Behandlungsabschnitt weist somit einen über das Ende des Stabkörpers vorstehenden Materialbereich auf, der, wenn er gegen einen Widerstand stößt, wie beispielsweise das Trommelfell, sich elastisch verformt. Dadurch werden Verletzungen oder Schäden durch das dahinterliegende relativ federsteife Ende des Stabkörpers des erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabes vermieden. Die weichelastische Federzone am distalen Ende des Behandlungsabschnittes ist derart ausgebildet, dass die Berührung von der Person wahrgenommen, aber durch die Verformung bzw. Deformation der Pufferspitze Schäden an insbesondere dem Trommelfell wirksam vermieden werden.
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Bevorzugt ist das Material für den Behandlungsabschnitt aus einem Schaumstoff-Material ausgebildet, wobei der Behandlungsabschnitt mit seinen in einem spitzen Winkel zur Längsachse des Behandlungsabschnittes abstehenden Materialvorsprüngen vorzugsweise als einteiliger Schaumstoffkörper ausgebildet ist. Durch die Ausgestaltung des Behandlungsabschnittes aus Schaumstoff, welcher vorzugsweise offenporig ist, um die Aufnahme von Verunreinigungen zu gewährleisten, ist ein Ausfransen oder Ablösen von Materialteilen des Behandlungsabschnittes vermieden. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind Bereiche des Behandlungsabschnittes aus Schaumstoff-Materialien mit unterschiedlichen elastischen Eigenschaften ausgebildet. Insbesondere die am distalen Ende des Basiskörpers ausgebildete Pufferspitze wie auch die am Basiskörper abstehenden, bevorzugt ringförmigen, lamellenartigen Materialvorsprünge sind aus einem Schaumstoff-Material ausgebildet, das weichere Materialeigenschaften aufweist als der Schaumstoff für den Basiskörper. Vorzugsweise ist der wenigstens aus Basiskörper mit Pufferspitze und Materialvorsprüngen bestehende Behandlungsabschnitt an wenigstens einem, vorzugsweise an beiden Enden des Stabkörpers für den erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstab angeordnet. In einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Behandlungsabschnitt aus einem Filz hergestellt. In einer weiteren Ausführungsform ist die Oberfläche mit einem textilen Flächengebilde, beispielsweise Filz, beschichtet.
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Vorzugsweise ist der Behandlungsabschnitt als Spritzgussteil an das Ende des Stabkörpers angeformt, was eine vorteilhaft einfache Herstellung des erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabes ermöglicht. Über das Anformen des Behandlungsabschnittes ist eine unmittelbare Verbindung zwischen dem Ende des Stabkörpers und dem zu erzeugenden Behandlungsabschnitt automatisch beim Spritzgießen gewährleistet. Darüber hinaus hat das Spritzgießen des Behandlungsabschnittes an dem insbesondere aus einem Kunststoff hergestellten Stabkörper des Reinigungsstabes den Vorteil, dass vielfältige Ausgestaltungen bzw. Formen des Behandlungsabschnittes mittels des Spritzgießens hergestellt werden können. Bevorzugt entsteht beim Herstellen des Behandlungsabschnittes mittels Spritzguss eine stoffschlüssige Verbindung am äußeren Umfang des Stabendes und der Innenseite des aus einem Schaumstoff hergestellten Behandlungsabschnittes.
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Vorzugsweise ist an jedem Ende des Stabkörpers ein Behandlungsabschnitt angeordnet, wodurch der Reinigungsstab beidseitig angewendet werden kann. Bevorzugt sind die Behandlungsabschnitte an beiden Enden des Stabkörpers identisch ausgebildet. In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung können die Behandlungsabschnitte an den einander gegenüberliegenden Enden des Stabkörpers unterschiedliche Abmessungen aufweisen, insbesondere hinsichtlich der Umfangsabmessungen der Materialvorsprünge. Vorzugsweise weit ein erfindungsgemäßer Hygiene- und/oder Reinigungsstab an unterschiedliche Größen von Gehörgängen angepasste Abmessungen auf.
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Die Erfindung betrifft gemäß einem weiteren Aspekt ein Verfahren zum Herstellen eines Hygiene- und/oder Reinigungsstabes, insbesondere zur Herstellung eines Reinigungsstabes nach einer der vorstehend beschriebenen, bevorzugten Ausführungsformen. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich insbesondere durch die Schritte aus: Herstellen oder Bereitstellen eines Stabkörpers, Einlegen eines Endes des Stabkörpers in eine Form eines Formwerkzeuges und Anformen eines Behandlungsabschnittes aus einem Schaummaterial mit Hilfe eines formgebenden Verfahrens, wobei der Behandlungsabschnitt wenigstens einen im spitzen Winkel zum Stabkörper verlaufenden Materialvorsprung aufweist.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass mit Hilfe der erfindungsgemäßen Verfahrensschritte eine einfache Herstellung eines Hygiene- und/oder Reinigungsstabes möglich ist, mit dem sich Anhaftungen auf einer Hautpartie oder einer Oberfläche eines Gegenstandes vereinfacht entfernen lassen. Der zur Herstellung des Hygiene- und/oder Reinigungsstabes verwendete Stabkörper ist insbesondere ein Kunststoffstab, welcher mit einem Ende in eine Form eines Formwerkzeuges eingelegt wird. Nach Verschließen der Form wird dann ein Behandlungsabschnitt aus einem Schaumstoff angeformt, vorzugsweise angespritzt, wobei der den Behandlungsabschnitt ausbildende Schaumkörper einteilig ausgebildet ist. Dabei weist der mittels des Schaummaterials ausgebildete Behandlungsabschnitt ein oder mehrere im spitzen Winkel zum Stabkörper verlaufende Materialvorsprünge auf. Ein solcher Materialvorsprung bildet eine Art Widerhaken aus, an dem sich beim Bewegen des Behandlungsabschnittes über die Hautpartie oder die zu reinigende Oberfläche mögliche Anhaftungen vereinfacht ansammeln.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand möglicher bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren näher beschrieben. Hierbei zeigen:
- 1: eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabes;
- 2: eine Teilansicht eines erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabes nach 1;
- 3: eine Ansicht des Hygiene- und/oder Reinigungsstabes nach 2 im Teilschnitt;
- 4: eine Ansicht eines weiteren erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels eines Hygiene- und/oder Reinigungsstabes; und
- 5: eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Hygiene- und/oder Reinigungsstabes.
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1 zeigt einen Hygiene- und/oder Reinigungsstab 1, der einen Stabkörper 2 aufweist, der einen Behandlungsabschnitt 4 an beiden gegenüberliegenden Enden 6, 6' des Stabkörpers 2 aufweist. 2 zeigt den Behandlungsabschnitt 4 am Ende 6 des Stabkörpers 2 vergrößert. Der in den 1 und 2 gezeigte Behandlungsabschnitt 4 weist fünf Materialvorsprünge 8, 8' auf, welche, ausgehend vom Stabende 6 in Richtung der Stabmitte, sich in einem spitzen Winkel zum Stabkörper 2 erstrecken. In alternativen Ausführungsformen kann der Reinigungsstab mehr oder weniger als fünf Materialvorsprünge 8, 8' aufweisen. In einer nicht gezeigten Ausführungsform ist nur an einem der Enden des Stabkörpers 2 ein Behandlungsabschnitt 4 angeordnet.
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Die Materialvorsprünge 8, 8' der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform erstrecken sich zumindest bereichsweise entlang der Peripherie eines Basiskörpers 10 (3) im Wesentlichen auf einer Kreisbahn um die Längsachse des Basiskörpers 10 herum, wobei die Materialvorsprünge 8 zudem in Längsrichtung des Behandlungsabschnittes mit Abstand zueinander angeordnet sind. Der Behandlungsabschnitt 4 ist ein Schaumstoff-Material, wobei der Behandlungsabschnitt 4 einteilig ausgebildet ist und weichelastische Eigenschaften aufweist. Dadurch sind die Materialvorsprünge 8, 8' in Richtung der Längsachse des Behandlungsabschnittes 4 verformbar.
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In 3 ist das Ende 6 des Reinigungsstabs 1 im Teilschnitt dargestellt. Der Behandlungsabschnitt 4 weist den Basiskörper 10 und zudem ein distales Ende 12 und ein proximales Ende 14 auf. Der Basiskörper 10 hat in der gezeigten Ausführung einen im Wesentlichen kreisförmigen Querschnitt, der sich bevorzugt vom Mittenbereich des Basiskörpers in Richtung des distalen und proximalen Endes verringert. Wie die Schnittdarstellung verdeutlicht, ist jeder Materialvorsprung 8, 8' ein ringförmiger, lamellenartiger Vorsprung. Die Materialvorsprünge 8, 8'sind bzw. verlaufen jeweils um den gesamten Umfang des Basiskörpers 10 herum ausgebildet. Zudem verjüngen sich die Materialvorsprünge 8, 8' in Erstreckungsrichtung ausgehend vom Basiskörper 10 bis zu ihrem Rand 16, 16'. Der umlaufende Rand 16, 16' der Materialvorsprünge 8, 8' kann wie in der gezeigten Ausführungsform abgerundet sein oder in einer alternativen Ausführungsform eine Kante aufweisen. Wie ferner aus 3 ersichtlich, erstrecken sich die Materialvorsprünge 8, 8' in unterschiedlichen Winkeln verlaufend zur Längsachse des Behandlungsabschnittes 4 am Basiskörper 10. Die Materialvorsprünge 8 verlaufen in einem spitzen Winkel in einem Bereich zwischen etwa 10 bis 45° zur Längsachse des Stabkörpers 2. Am distalen Ende 12 des Behandlungsabschnittes 4 ist ferner eine Pufferspitze 18 vorgesehen, die das hartelastische Ende 6 des Stabkörpers 2 abdeckt. Die Pufferspitze 18 hat die Funktion einer weichelastischen Federzone, welche sich bereits bei geringer Krafteinwirkung auf das distale Ende des Behandlungsabschnittes verformt. Der Behandlungsabschnitt 4 ist in der gezeigten Ausführungsform ein einteiliges Spritzgussteil, das an das Ende 6 des Stabkörpers 2 stoffschlüssig angeformt ist.
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In 4 ist eine weitere Ausführungsform eines Hygiene- und/oder Reinigungsstabes 1' abgebildet, der an einem oder an beiden Enden des Stabkörpers 2 einen Behandlungsabschnitt 4' aufweist. Der Behandlungsabschnitt 4' weist im Vergleich zur vorherigen in 1 bis 3 gezeigten Ausführungsform fünf Materialvorsprünge 20, 20' auf, welche einen umlaufenden Rand 22, 22' aufweisen, der sich zumindest bereichsweise wellenförmig entlang der Peripherie des Basiskörpers 10' im Wesentlichen auf einer Kreisbahn um die Längsachse des Stabkörpers erstreckt. Jeder Rand 22, 22' der Materialvorsprünge 20, 20' verändert somit zumindest abschnittsweise seine Position in Längsrichtung des Basiskörpers 10' zur Mittenachse, wobei jeder Materialvorsprung einen geschlossenen Rand 22, 22' ausbildet. Am distalen Endes 12 des Behandlungsabschnittes 4' ist eine Pufferspitze 18 ausgebildet.
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Im Gegensatz zu den in 1 bis 4 gezeigten Ausführungsformen eines Reinigungsstabes 1, 1' weist der in 5 gezeigte Hygiene- und/oder Reinigungsstab 1" einen Behandlungsabschnitt 4" auf, der einen einzigen Materialvorsprung 24 umfasst. Der Materialvorsprung 24 erstreckt sich schrauben- oder spiralförmig um den Basiskörper des Behandlungsabschnittes 4" von dessen distalen Ende 12 in Richtung des proximalen Endes 14. Ähnlich oder identisch wie die Materialvorsprünge 8, 8', 20, 20' der vorherigen Ausführungsformen verläuft der als schraubenförmige Wendel am Basiskörper ausgebildete Materialvorsprung 24 ebenfalls in einem spitzen Winkel zur Längsachse des Stabkörpers 2. Die Breite des Materialvorsprunges 24 quer zu seiner Erstreckungsrichtung verjüngt sich vom Basiskörper 10 in Richtung seine Randes 26 oder ist in einer alternativen Ausführungsform gleichbleibend ausgebildet. Auch der Hygiene- und/oder Reinigungsstab 1" weist am distalen Ende 12 des Behandlungsabschnittes 4" eine als Federzone ausgebildete Pufferspitze 18 auf. In einer weiteren Ausführung ist an beiden Enden 6 des Stabkörpers 2 jeweils ein Behandlungsabschnitt 4" angeordnet. Die spiralförmigen Materialvorsprünge 24 weisen dabei unterschiedliche Drehrichtungen entlang des Basiskörpers 10 auf. Zudem verändert der spiralförmige Materialvorsprung 24 seine Winkelausrichtung zur Längsachse des Behandlungsabschnittes entlang des Basiskörpers 10.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1", 1"
- Reinigungsstab
- 2
- Stabkörper
- 4, 4', 4"
- Behandlungsabschnitt
- 6
- Ende
- 8, 8'
- Materialvorsprung
- 10, 10'
- Basiskörper
- 12
- distales Ende
- 14
- proximales Ende
- 16, 16'
- Rand
- 18
- Pufferspitze
- 20, 20'
- Materialvorsprung
- 22, 22'
- Rand
- 24
- Materialvorsprung
- 26
- Rand