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Die Erfindung betrifft einen Spindelantrieb für ein Verstellelement eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
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Der in Rede stehende Spindelantrieb lässt sich für alle Arten von Verstellelementen eines Kraftfahrzeugs anwenden. Beispielhafte Verstellelemente sind Heckklappen, Heckdeckel, Seitentüren, Motorhauben, Laderaumböden o. dgl..
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Speziell bei der Anwendung des Spindelantriebs im Nassbereich, beispielsweise in einem seitlich einer Heckklappenöffnung gelegenen Bereich, ergeben sich besonders hohe Anforderungen an die Dichtigkeit des Spindelantriebs im Hinblick auf den Eintritt von Feuchtigkeit in das Antriebsgehäuse. Dabei kann es je nach Stellung des Spindelantriebs dazu kommen, dass Feuchtigkeit gravitationsbedingt von der Außenseite des Antriebsgehäuses in das Innere des Antriebsgehäuses fließt. Um dies zu vermeiden, sind Abdichtmaßnahmen vorgeschlagen worden, die in Abhängigkeit von der Stellung des Spindelantriebs wirksam werden (
DE 10 2012 100 220 B4 ). Die Tatsache, dass mit jeder Verstellung des Spindelantriebs die jeweilige Dichtung hergestellt bzw. ausgelöst wird, ist im Hinblick auf die erreichbare Dichtwirkung sowie auf die erreichbare Lebensdauer dieser Dichtung kritisch.
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Der bekannte Spindelantrieb (
DE 10 2011 116 559 A1 ), von dem die Erfindung ausgeht, zeigt ein rohrartiges, zweiteiliges Antriebsgehäuse mit zwei Gehäuseabschnitten, die teleskopartig ineinanderlaufen. Das Antriebsgehäuse ist im Bereich eines Antriebsanschlusses durch einen Gehäusedeckel verschlossen, der von der Antriebsstrangkomponente durchdrungen ist. Der Verschluss ist dadurch gebildet, dass der Gehäusedeckel mit dem dort metallischen Antriebsgehäuse punktuell vercrimpt ist. Als Abdichtmaßnahme ist eine Dichtkappe vorgesehen, die auf das Antriebsgehäuse aufgesetzt ist und die von dem Antriebsanschluss durchdrungen ist. Dabei ergibt sich eine dichtende Anlage der zumindest abschnittsweise elastischen Dichtkappe an den Antriebsanschluss.
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Während der bekannte Spindelantrieb im allgemeinen eine gute Abdichtung des Antriebsgehäuses bereitstellt, kann es bei einer bestimmten Lage des Spindelantriebs dazu kommen, dass Feuchtigkeit zwischen Dichtkappe und Antriebsgehäuse über einen Spalt zwischen dem Antriebsgehäuse und dem Antriebsdeckel in das Innere des Antriebsgehäuses gelangt.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, den bekannten Spindelantrieb derart auszugestalten und weiterzubilden, dass die Abdichtung des Antriebsgehäuses verbessert wird.
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Das obige Problem wird bei einem Spindelantrieb gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Dabei wird zunächst einmal davon ausgegangen, dass ein Führungsrohr mit dem ersten Antriebsanschluss verbunden ist und zusammen mit dem ersten Antriebsanschluss eine kombinierte Antriebsstrangkomponente ausbildet.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass die Abdichtung des Antriebsgehäuses gegenüber Feuchtigkeitseintritt durch zwei Dichteingriffe, nämlich durch einen ersten Dichteingriff mit dem Antriebsgehäuse und durch einen zweiten Dichteingriff mit der kombinierten Antriebsstrangkomponente oder mit dem Gehäusedeckel vorgesehen ist. Dabei wird der erste Dichteingriff mit dem Antriebsgehäuse mittels einer ersten elastischen Dichtstruktur und der zweite Dichteingriff mittels einer zweiten elastischen Dichtstruktur realisiert.
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Mit der vorschlagsgemäßen Lösung lässt sich eine effiziente Dichtung des Antriebsgehäuses gegen Feuchtigkeitseintritt realisieren, und zwar ohne dass das obige Durchdringen des Gehäusedeckels durch die kombinierte Antriebsstrangkomponente beeinträchtigt wird.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltungen gemäß Anspruch 2 sind beide Dichteingriffe jeweils mit dem Gehäusedeckel vorgesehen. Dies ist insoweit vorteilhaft als sich beide Dichtstrukturen am Gehäusedeckel anordnen lassen. Dies ist montagetechnisch vorteilhaft. Grundsätzlich kann es gemäß Anspruch 5 aber auch vorteilhaft sein, dass beide Dichteingriffe mit einer auf das Antriebsgehäuse aufgesetzten Dichtkappe realisiert sind. Dies erlaubt durch das Aufsetzen unterschiedlicher Dichtkappen eine unkomplizierte Variantenbildung.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 6 geht zumindest der zweite Dichteingriff mit einer bezogen auf die Antriebsachse axialen Dichtkraft auf die Antriebsstrangkomponente einher. Dies ist vorteilhaft, da sich eine solche axiale Dichtkraft bei einem in Rede stehenden Spindelantrieb auf einfache Weise erzeugen lässt. Beispielsweise kann hierfür die Federkraft einer ohnehin vorgesehen Federanordnung gemäß Anspruch 7 genutzt werden.
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Die weiter bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den Ansprüchen 9 bis 12 betreffen vorteilhafte Varianten für die Realisierung der beiden Dichtstrukturen. Die bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 10 ermöglicht die Verwendung von Standarddichtungen wie O-Ringen. Die weiter bevorzugte Ausgestaltung gemäß Anspruch 11 ermöglicht die Realisierung individualisierter Dichtstrukturen, so dass sich eine besonders hohe Dichtwirkung umsetzen lässt. Mit der Anwendung des Spritzgießverfahrens, insbesondere im Kunststoff-Spritzgießverfahren, können die beiden Dichtstrukturen ohne Weiteres eine zusammenhänge Gesamt-Dichtstruktur ausbilden, so dass sich eine mechanisch formstabile, jedoch elastische Gesamt-Dichtstruktur ergibt.
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Schließlich kann noch darauf hingewiesen werden, dass durch die beschriebene Auslegung der Dichteingriffe eine statische und damit materialschonende Beanspruchung der Dichtstrukturen bzw. der Gesamt-Dichtstruktur erfolgt,
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
- 1 den Heckbereich eines Kraftfahrzeug mit einem vorschlagsgemäßen Spindelantrieb und
- 2 den Spindelantrieb gemäß 1 im Bereich des ersten Antriebsanschlusses a) in einer ersten Ausführungsform, b) in einer zweiten Ausführungsform und c) in einer dritten Ausführungsform.
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Der in der Zeichnung gezeigte Spindelantrieb 1 ist einem Verstellelement 2 eines Kraftfahrzeugs zugeordnet, bei dem es sich hier und vorzugsweise um eine Heckklappe 3 handelt. Alle Ausführungen zu einer Heckklappe 3 gelten vorliegend für alle anderen Arten von Verstellelementen 2 eines Kraftfahrzeugs. Insoweit darf auf die beispielhafte Aufzählung im einleitenden Teil der Beschreibung verwiesen werden.
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Der Spindelantrieb 1 dient der motorischen Verstellung der Heckklappe 3. Hierfür ist der Spindelantrieb 1 an der Kraftfahrzeugkarosserie einerseits und an der Heckklappe 3 andererseits, jeweils beabstandet von einer Schwenkachse 3a der Heckklappe 3, angelenkt. Der Spindelantrieb 1 erzeugt lineare Antriebsbewegungen entlang der geometrischen Antriebsachse 4, so dass sich die Heckklappe 3 zwischen einer Schließstellung und der in 1 dargestellten Offenstellung motorisch verstellen lässt.
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1 zeigt, dass der Spindelantrieb 1 ein rohrartiges Antriebsgehäuse 5 mit zwei Gehäuseabschnitten 5a, 5b aufweist. Im Folgenden ist im Sinne einer einfachen Darstellung fast durchweg von einem Antriebsgehäuse 5 die Rede, ohne dass ausdrücklich auf dessen Zweiteiligkeit eingegangen wird.
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In dem Antriebsgehäuse 5 sind entlang der Antriebsachse 4 hintereinander ein Antriebsmotor 6 und ein dem Antriebsmotor 6 nachgeschaltetes Spindel-Spindelmutter-Getriebe 7 vorgesehen. Zwischen dem Antriebsmotor 6 und dem Spindel-Spindelmutter-Getriebe 7 kann ggfs. ein Zwischengetriebe vorgesehen sein. Der Antriebsmotor 6 treibt die Spindel 8 des Spindel-Spindelmutter-Getriebes 7 an, so dass die Spindelmutter 9 des Spindel-Spindelmutter-Getriebes 7, die drehfest, jedoch axial beweglich im Spindelantrieb 1 gelagert ist, eine axiale Bewegung vollzieht.
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Zum Ausleiten der Antriebsbewegungen sind ein erster Antriebsanschluss 10 und ein zweiter Antriebsanschluss 11 vorgesehen, die hier und vorzugsweise auf der Antriebsachse 4 angeordnet sind.
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Ein Führungsrohr 12 ist mit dem ersten Antriebsanschluss 10 verbunden und bildet zusammen mit dem ersten Antriebsanschluss 10 eine kombinierte Antriebsstrangkomponente 13 aus. Hier und vorzugsweise ist der Antriebsanschluss 10 mit einer Kugelpfanne und mit einem sich an die Kugelpfanne anschließenden Fortsatz 10b ausgestattet. Anstelle der Kugelpfanne kann der erste Antriebsanschluss 10 auch mit einem Kugelkopf 19 oder einem anderen Anschlusselement ausgestaltet sein. Der Fortsatz 10b ist in das Führungsrohr 12 eingesteckt und in einem Verbindungsabschnitt 10c mit dem Führungsrohr 12 verbunden. Hierfür ist das Führungsrohr 12 im Bereich des Verbindungsabschnitts 10c umgeformt worden, beispielsweise rolliert oder gecrimpt worden. An seinem dem ersten Antriebsanschluss 10 abgewandten Ende ist das Führungsrohr 12 mit der Spindelmutter 9 des Spindel-Spindelmutter-Getriebes 7 verbunden, so dass die axialen Bewegungen der Spindelmutter 9 über das Führungsrohr 12 an den ersten Antriebsanschluss 10 weitergeleitet werden.
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Der zweite Antriebsanschluss 11 ist motorseitig des Spindelantriebs 1 angeordnet, so dass eine motorische Verstellung der Spindelmutter 9 eine Verstellung der Antriebsanschlüsse 10, 11 gegeneinander entlang der Antriebsachse 4 erzeugt.
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2 zeigt, dass der Spindelantrieb
1 bei allen dargestellten Ausführungsformen einen Gehäusedeckel
14 aufweist, der das Antriebsgehäuse im Bereich des ersten Antriebsanschlusses
10 verschließt und der von der Antriebsstrangkomponente
13 durchdrungen ist. Bis hierhin entspricht der Aufbau des vorschlagsgemäßen Spindelantriebs
1 dem Aufbau des in der
DE 10 2011 116 559 A1 gezeigten Spindelantriebs, die auf die Anmelderin zurückgeht und deren Inhalt insoweit zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
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Wesentlich für die vorschlagsgemäß Lösung ist nun, dass zur Abdichtung des Antriebsgehäuses 5 im Bereich des ersten Antriebsanschlusses gegen den Eintritt von Feuchtigkeit ein erster Dichteingriff 15 mit dem Antriebsgehäuse 5 mittels einer ersten elastischen Dichtstruktur 16 und ein zweiter Dichteingriff 17 mit der Antriebsstrangkomponente 13 mittels einer zweiten elastischen Dichtstruktur 18 vorgesehen sind. Bei den bevorzugten Ausgestaltungen gemäß den 2a und 2b ist der erste Dichteingriff 15 zwischen dem Antriebsgehäuse 5 und dem Gehäusedeckel 14 vorgesehen, während der zweite Dichteingriff 17 zwischen der Antriebsstrangkomponente 13 und dem Gehäusedeckel 14 vorgesehen ist.
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Besonders interessant dabei ist die Tatsache, dass der Gehäusedeckel 14 zur Aufnahme einer noch zu erläuternden Federvorspannung mechanisch besonders ausgestaltet ist, so dass sich mit diesen beiden bevorzugten Varianten vergleichsweise hohe Dichtungskräfte erzeugen lassen.
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Wie oben angesprochen, weist der erste Antriebsanschluss 10 ein Anschlusselement 10a für einen Kugelkopf 19 oder eine Kugelpfanne und einen sich daran anschließenden Fortsatz 10b mit einem Verbindungsabschnitt 10c zur Verbindung mit dem Führungsrohr 12 auf. Interessant dabei ist die Tatsache, dass der erste Antriebsanschluss 10 einen bezogen auf die Antriebsachse 4 umlaufenden Steg 20 aufweist, wobei der zweite Dichteingriff 17 zwischen dem Steg 20, hier und vorzugsweise einer bezogen auf die Antriebsachse 4 axial ausgerichteten Fläche, und dem Gehäusedeckel 14 vorgesehen ist. Das Anschlusselement 10a und der Fortsatz 10b zusammen mit dem Verbindungsabschnitt 10c und dem Steg 20 bilden hier und vorzugsweise eine Komponente, die einen Feuchtigkeitsdurchtritt ausschließlich im Bereich der Kopplung mit dem Gehäusedeckel 14 erlaubt. Entsprechend ist diese Komponente entweder einteilig oder aus feuchtigkeitsdicht miteinander verbundenen, insbesondere verpressten, Einzelkomponenten ausgestaltet.
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Alle drei dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiele weisen eine Dichtkappe 21 auf, die im Bereich des ersten Antriebsanschlusses 10 auf das Antriebsgehäuse 5 aufgesetzt ist und die von der Antriebsstrangkomponente 13 durchdrungen ist. Bei allen drei Ausführungsbeispielen weist die Dichtkappe 21 ferner eine Dichtöffnung 22 auf, die den ersten Antriebsanschluss 10 kraftschlüssig einfasst und insoweit einen Dichteingriff zwischen Dichtkappe 21 und erstem Antriebsanschluss 10 bereitstellt. Bei den Ausführungsbeispielen gemäß 2a und 2b stellt die Dichtkappe 21 eine zusätzliche Dichtmaßnahme bereit, auf die angesichts der beiden vorschlagsgemäßen Dichteingriffe 15, 17 am Gehäusedeckel 14 grundsätzlich verzichtet werden kann.
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Bei dem weiter bevorzugten Ausführungsbeispiel gemäß 2c übernimmt die Dichtkappe 21 aber gerade die Bereitstellung des zweiten Dichteingriffs 17. Wie in 2c dargestellt, ist der erste Dichteingriff 15 hier zwischen dem Antriebsgehäuse 5 und der Dichtkappe 21 vorgesehen, während der zweite Dichteingriff 17 zwischen der Antriebsstrangkomponente 13 und der Dichtkappe 21 vorgesehen ist. Besonders vorteilhaft hierbei ist die weiter oben bereits angesprochene, einfache Variantenbildung durch Austausch der Dichtkappe 21. Ferner ist ein verschleißbedingter Austausch der Dichtkappe 21 ohne Weiteres möglich, was den Wartungsaufwand für den Spindelantrieb 1 reduziert.
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Bei den in 2a und in 2b dargestellten Ausführungsbeispielen geht der erste Dichteingriff 15 mit einer bezogen auf die Antriebsachse 4 radialen Dichtkraft auf das Antriebsgehäuse 5 einher. Der zweite Dichteingriff 17 dagegen geht mit einer bezogen auf die Antriebsachse 4 axialen Dichtkraft auf die Antriebsstrangkomponente 13 einher. Um eine hohe Dichtkraft für den ersten Dichteingriff 15 zu erreichen, ist das Antriebsgehäuse 5 mit einer konusartigen Ausformung 23 ausgestattet, die der Gehäusedeckel 14 bei seiner Montage entlangleitet. Durch die Verjüngung der konusartigen Ausformung 23 kommt es zu einem entsprechenden Anstieg der radialen Dichtkraft, so dass eine gute Dichtwirkung durch den ersten Dichteingriff 15 gewährleistet ist.
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Insbesondere um einen oben angesprochenen Konus mit geringem Aufwand realisieren zu können, ist das Antriebsgehäuse 5, zumindest der Gehäuseabschnitt 5a, aus einem Kunststoffmaterial ausgestaltet. Dadurch lässt sich die konusartige Ausformung 23 mit geringem Herstellungsaufwand in einem Spritzgießverfahren, insbesondere im Kunststoff-Spritzgießverfahren, erzeugen.
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Eine besonders effektive Realisierung einer hohen axialen Dichtkraft für den zweiten Dichteingriff 17 zeigen wiederum die Ausführungsbeispiele gemäß 2a und 2b. Hierfür wird eine Federanordnung 24 genutzt, die ohnehin vorgesehen ist, um die beiden Antriebsanschlüsse 10, 11 entlang der Antriebsachse 4 auseinanderzudrücken. Hier und vorzugsweise ist es so, dass die Federanordnung 24 auch den Gehäusedeckel 14 über die zweite Dichtstruktur 18 in dichtenden Eingriff mit der Antriebsstrangkomponente 13, hier mit dem umlaufenden Steg 20 des ersten Antriebsanschlusses 10, drückt.
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Bei dem in 2c dargestellten Ausführungsbeispiel ist keine oben angesprochene, axiale Dichtkraft vorgesehen. Vielmehr ist es bei dem in 2c dargestellten Ausführungsbeispiel so, dass der erste Dichteingriff 15 und der zweite Dichteingriff 17 jeweils mit einer bezogen auf die Antriebsachse 4 radialen Dichtkraft auf das Antriebsgehäuse bzw. auf die Antriebsstrangkomponente einhergehen. Das ist insoweit vorteilhaft, als die Dichtkräfte für den ersten Dichteingriff 15 und den zweiten Dichteingriff 17 von ähnlicher Größenordnung sind, was die Auslegung der entsprechenden Dichtstrukturen 16, 18 vereinfacht.
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Für die Ausgestaltung der Dichtstrukturen 16, 18 sind ganz unterschiedliche Varianten denkbar.
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Bei dem in 2a dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel sind die erste elastische Dichtstruktur 16 und die zweite elastische Dichtstruktur 18 jeweils als für sich handhabbare Dichtelemente ausgestaltet. Dies kann grundsätzlich auch nur für eines der beiden Dichtstrukturen 16, 18 vorgesehen sein.
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Im Einzelnen ist es bei dem in 2a gezeigten Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass die erste elastische Dichtstruktur 16 und die zweite elastische Dichtstruktur 18 als Dichtringe ausgestaltet sind. Vorteilhaft dabei ist die Tatsache, wie oben bereits angedeutet, dass sich für die Dichtstrukturen 16, 18 Standardkomponenten einsetzen lassen. Entsprechend ist es weiter vorzugsweise vorgesehen, dass die erste elastische Dichtstruktur 16 und die zweite elastische Dichtstruktur 18 als O-Ringe ausgestaltet sind. Auch dies kann grundsätzlich für nur eine der beiden Dichtstrukturen 16, 18 vorgesehen sein.
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Eine Alternative zu dem in 2a gezeigten Ausführungsbeispiel zeigen 2b und 2c. Hier sind die beiden Dichtstrukturen 16, 18 an die entsprechende Komponente angespritzt. Dies kann grundsätzlich auch nur für eine der beiden Dichtstrukturen 16, 18 vorgesehen sein.
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Im Einzelnen sind bei dem Spindelantrieb 1 gemäß 2b die erste elastische Dichtstruktur 16 und die zweite elastische Dichtstruktur 18 in einem Spritzgießverfahren, insbesondere im Kunststoff-Spritzgießverfahren, an den Gehäusedeckel 14 angespritzt. Bei dem Spindelantrieb 1 gemäß 2c ist es so, dass die erste elastische Dichtstruktur 16 und die zweite elastische Dichtstruktur 18 in einem Spritzgießverfahren, insbesondere im Kunststoff-Spritzgießverfahren, an die Dichtkappe angespritzt ist bzw. sind. Die Darstellung gemäß 2b zeigt, dass die beiden Dichtstrukturen 16, 18 eine zusammenhängende Gesamt-Dichtstruktur ausbilden, in dem der Gehäusedeckel 14, bezogen auf die Antriebsachse 4, umlaufend eine Anzahl von Durchbrüchen 25 aufweist, die eine Verbindung zwischen den beiden Dichtstrukturen 16, 18 bereitstellen. Hierdurch lässt sich eine hohe mechanische Formstabilität der Gesamt-Dichtstruktur unter Beibehaltung der für die Dichtwirkung notwendigen Elastizität erreichen.
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Es wurde schon darauf hingewiesen, dass das Antriebsgehäuse 5 zweiteilig mit zwei teleskopierbaren Gehäuseabschnitten 5a, 5b ausgestaltet ist, wobei im eingefahrenen Zustand des Spindelantriebs 1 der motorseitige Gehäuseabschnitt 5b, hier und vorzugsweise abdichtend, in einen Ringabschnitt 26 zwischen Dichtkappe 21 und Antriebsgehäuse 5 eintaucht. Insoweit ergibt sich durch den Ringabschnitt 26 eine zusätzliche Abdichtung des Antriebsgehäuses 5 bei eingefahrenem Spindelantrieb 1. Zwar kann bei entsprechender Lage des Spindelantriebs 1 von der Außenseite des Antriebsgehäuses 5 Feuchtigkeit in den Ringabschnitt 26 laufen, dies ist allerdings unproblematisch, da durch die beiden Dichtstrukturen 16, 18 ein Eindringen von Feuchtigkeit in den Innenraum des Antriebsgehäuses 5 nunmehr ausgeschlossen ist.
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Das Antriebsgehäuse 5 ist, wie oben angesprochen, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial ausgebildet. Dies erlaubt eine flexible Gestaltung insbesondere im Hinblick auf die oben angesprochene, konusartige Ausformung 23. Grundsätzlich kann das Antriebsgehäuse 5 aber auch aus einem metallischen Material ausgestaltet sein.
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Der Gehäusedeckel dient unter anderem der Aufnahme der Federvorspannung der Federanordnung 24, so dass eine mechanisch besonders stabile Ausgestaltung erforderlich ist. Entsprechend ist der Gehäusedeckel 14 vorzugsweise aus einem metallischen Material ausgestaltet. Insbesondere handelt es sich bei dem Gehäusedeckel 24 um eine Zink-Druckgusskomponente.
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Die Dichtkappe 21 muss lediglich auf die zu erwartenden Dichtkräfte ausgelegt sein. Entsprechend weist die Dichtkappe 21 hier und vorzugsweise zumindest einen Grundkörper 27 aus einem Kunststoffmaterial auf.
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Die Dichtstrukturen 16, 18 können je nach Anwendungsfall aus unterschiedlichen Materialien gebildet sein. Hierzu zählen elastische Kunststoffmaterialien, aber auch Gummimaterialien. Es kann auch vorteilhaft sein, dass die erste Dichtstruktur 16 aus einem anderen Material ausgebildet ist als die zweite Dichtstruktur 18.
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Es darf schließlich noch darauf hingewiesen werden, dass es mit der vorschlagsgemäßen Lösung grundsätzlich möglich ist, auf eine oben angesprochene Dichtkappe 21 zu verzichten. Insoweit darf auf die besonders bevorzugten Ausführungsbeispiele gemäß 2a und 2b verwiesen werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012100220 B4 [0003]
- DE 102011116559 A1 [0004, 0023]