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Die Erfindung betrifft ein Zwischenfahrwerk zur Anhängung von durch Zugmaschinen gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiges Zwischenfahrwerk wird in der
EP 1 935 766 A2 beschrieben. Bei diesem Zwischenfahrwerk soll die Wendigkeit der angehängten gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine verbessert werden. Zudem soll in Hinblick auf die zulässige Stützlast der Zugmaschine ein wesentlich größeres Gesamtgewicht der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine ermöglicht werden. Dazu wird die gezogene landwirtschaftliche Arbeitsmaschine über eine Kuppelvorrichtung an einer Zugdeichsel auf das Zwischenfahrwerk sich abstützend angehängt, so dass eine geringere Stützlast auf die Kupplung der Zugmaschine einwirkt. Durch die Anordnung einer Zugkupplung zur Ankupplung der Kuppelvorrichtung des gezogenen Arbeitsgeräts an einem Rahmen des Zwischenfahrwerks zwischen der Anhängevorrichtung für die Anhängung des Zwischenfahrwerks an eine Zugmaschine und den Laufrädern des Zwischenfahrwerks, wird die Wendigkeit bei geringem Nachlauf der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine verbessert. Die Zugkupplung ist auf dem Rahmen des Zwischenfahrwerks versetzbar, wodurch die auf die Zugmaschine wirkende Stützlast durch Versetzen der Zugkupplung auf dem Rahmen verändert werden kann. Durch das Versetzen der Zugkupplung wird eine möglichst vorteilhafte und an die Erfordernisse eingestellte Verteilung der Stützlast auf das Zwischenfahrwerk und die Anhängevorrichtung der Zugmaschine erreicht.
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Nachteilig bei der
EP 1 935 766 A2 ist, dass das beschriebene Zwischenfahrwerk relativ große und breite Reifen für die Räder benötigt, um große Stützlasten aufnehmen zu können. Diese großen Reifen sind erforderlich, um ein Einsinken der Räder in weichen und/oder nicht ausreichend tragfähigen Ackerboden zu vermeiden. Durch ein Einsinken der Räder in den Ackerboden wird der Kraftaufwand der Zugmaschine immer größer, um die gezogene landwirtschaftliche Arbeitsmaschine zu ziehen, wodurch mehr Kraftstoff verbraucht wird. Außerdem wird durch Einsinken der Boden verdichtet. Durch besonders große und/oder breite Räder am Zwischenfahrwerk kann ein Einsinken in den Ackerboden verhindert werden, da die Kontaktfläche der Räder mit dem Boden größer ist. Dadurch werden die auf das Zwischenfahrwerk wirkenden Gewichtskräfte auf eine größere Fläche verteilt. Jedoch führen große und/oder breite Räder dazu, dass die Wendigkeit verringert wird, da große und breite Räder bei großen Lenkeinschlagswinkeln mit der Zugdeichsel der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine kollidieren können, wodurch die Räder oder die Arbeitsmaschine beschädigt werden. Dadurch wird der maximale Einschlagwinkel verringert, wodurch die Wendigkeit eingeschränkt wird. Um weiterhin eine gute Wendigkeit auch mit großen und breiten Reifen zu erlangen, sind aufwändige Lenkmechaniken erforderlich oder die Zugdeichsel der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine muss baulich in aufwändiger Weise so geändert werden, dass die Räder des Zwischenfahrwerks die Zugdeichsel unterfahren können. Lenkmechaniken sind aufwändig in der Herstellung und bedürfen regelmäßiger Wartung, um eine störungsfreie Funktion zu gewährleisten. Bei einer Störung in der Lenkmechanik kann es beispielsweise zum Blockieren der Lenkmechanik kommen, so dass die Arbeit unterbrochen werden muss. Auch sind Lenkmechaniken bei Verschmutzung, wie sie im Feldbetrieb häufig vorkommen, erhöhtem Verschleiß unterworfen. Der erhöhte Verschleiß kann dazu führen, dass das Zwischenfahrwerk nicht mehr präzise gelenkt wird, wodurch präzises Arbeiten erschwert wird. Eine Änderung der Zugdeichsel in der Form, dass die Räder des Zwischenfahrwerks die Zugdeichsel der angehängten Arbeitsmaschine unterfahren können, führt zu einem erhöhtem konstruktiven Aufwand. Beispielsweise ist bei gezogenen Drillmaschinen in diesem Bereich der Vorratsbehälter für das auszubringende Saatgut angebracht. Zudem führt eine derartige konstruktive Änderung der Zugdeichsel der Arbeitsmaschine, damit die Räder des Zwischenfahrwerks die Zugdeichsel der Arbeitsmaschine unterfahren können, zu erhöhter Montagezeit, wodurch zusätzliche Kosten anfallen. Auch würde durch die aufwändige Ausgestaltung der Deichsel und des Zwischenfahrwerks das Gesamtgewicht der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine sich beträchtlich erhöhen.
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In der
EP 2 181 915 A1 wird ein weiteres Zwischenfahrwerk beschrieben, das mehrere Räder aufweist, wobei einige der Räder von wenigstens einem Raupenband umschlungen sind. Dieses Zwischenfahrwerk weist eine Sattelkupplung zur Aufnahme und Ankupplung des Sattelanhängers auf. Zur Kopplung des Zwischenfahrwerks mit der Zugmaschine wird eine an dem Zwischenfahrwerk angeordnete Zugdeichsel verwendet. Mit diesem Zwischenfahrwerk ist es möglich, dass ein Sattelanhänger, der im Allgemeinen dazu ausgelegt ist, große Lasten im Straßenverkehr zu transportieren, auf dem Feld eingesetzt werden kann. Dazu wird der Sattelanhänger über die Sattelkupplung an das Zwischenfahrwerk gekoppelt und das Zwischenfahrwerk samt Sattelanhänger über die Zugdeichsel an eine Zugmaschine angekoppelt. Die Zugmaschine kann ein Traktor oder auch eine Erntemaschine sein. Dadurch kann der Sattelanhänger direkt auf dem Feld, ohne dass der Sattelschlepper eingesetzt werden muss, mit Erntegut befüllt werden. Auf diese Weise wird die Feldgängigkeit der Traktoren oder Erntemaschinen auf dem Feld genutzt. Am Feldrand oder an sonstiger geeigneter Position kann der Sattelanhänger abgestellt werden und von einem Sattelschlepper wieder aufgenommen werden, um die höhere Geschwindigkeit des Sattelschleppers auf der Straße zu nutzen. Zudem verringert das Raupenband die Bodenbelastung, da durch das Raupenband die Auflagefläche vergrößert wird, auf sich die anteilige Gewichtskraft des Sattelanhängers samt Erntegut verteilen kann. Auch ist vorgesehen, dass sich das Zwischenfahrwerk zumindest teilweise vom Boden abheben lässt, um das Zwischenfahrwerk auch auf der Straße nutzen zu können. Dabei bleibt nur ein Teil des Fahrwerks, der nicht von Raupenbändern umschlungen ist, in Kontakt mit dem Boden. Weiter ist vorgesehen, dass die Raupenbänder ein Kupplungselement aufweisen können, über die die Raupenkette aufgetrennt werden kann, um sie vom Fahrwerk zu entfernen und somit nur noch einzelne Räder des Zwischenfahrwerks Kontakt mit dem Boden haben.
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Nachteilig bei der
EP 2 181 915 A1 ist, dass das Zwischenfahrwerk nur dazu geeignet ist, Sattelanhänger aufzunehmen. Dadurch ist es nicht möglich, gezogene landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen mit einfachen Zugkupplungen aufzunehmen. Dieses hier beschriebene Zwischenfahrwerk dient ausschließlich dazu, Sattelanhänger mit landwirtschaftlichen Zugmaschinen ziehen zu können und in gewissem Maße die Feldgängigkeit von Sattelanhängern zu verbessern. Jedoch ist das Zwischenfahrwerk nicht dazu geeignet, gezogene landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen mit einfachen Zugkupplungen anzukuppeln. Ein Ausführungsbeispiel des Zwischenfahrwerks sieht vor, dass lenkbare Räder, die nicht von einem Raupenband umschlungen sind, angebracht sind, um die Lenkbarkeit des Zwischenfahrwerks zu verbessern. Dadurch wird ebenfalls eine aufwändige Lenkmechanik erforderlich, die teuer in der Herstellung und der Wartung ist. Außerdem ist die Lenkmechanik durch Verschmutzungen, wie sie im Feldbetrieb häufig vorkommen, anfällig für Verschleiß.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Zwischenfahrwerk zur Anhängung von durch Zugmaschinen gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen zu schaffen, das bei einer geringen Bauhöhe eine hohe Stützlast von angekuppelten gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen bei geringer Bodenbelastung erlaubt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die das Zwischenfahrwerk auf dem Boden abstützenden und abwälzenden sowie sich drehenden Abstützelemente als Raupenfahrwerke ausgebildet sind.
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Der dadurch entstehende Vorteil ist, dass durch das Raupenfahrwerk die Bodenverdichtung gering ist. So wirkt durch die von dem Zwischenfahrwerk aufgenommene Stützlast der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine auf den Boden nur in geringer Weise ein, da die dadurch entstehende auf den Boden einwirkende Gewichtskraft auf eine große Fläche verteilt wird. Eine geringe Bodenverdichtung ist für das Pflanzenwachstum wichtig, da die Pflanzen bei geringer Bodenverdichtung besser keimen und wurzeln können. Dadurch kann ein dichteres Wurzelwerk wachsen, was die Aufnahme von Nährstoffen verbessert, wodurch die Pflanze größer wird und größere Früchte ausbilden kann. Eine geringe Bodenverdichtung ist weiterhin vorteilhaft, da die Luftleitfähigkeit und die Wasserleitfähigkeit des Bodens besser als bei verdichtetem Boden ist, wodurch für das Pflanzenwachstum gute Voraussetzungen geschaffen werden. Aufgrund der geringeren Wasserleitfähigkeit bei einem verdichteten Boden kann es dazu kommen, dass bei starkem Niederschlag ein erhöhter Oberflächenabfluss stattfindet, der Bodenerosion hervorruft. Es kann bei verdichtetem Boden außerdem zu Staunässe durch nicht versickerndes Wasser kommen, wodurch die Pflanze selbst geschädigt werden kann, aber auch das Pilzwachstum begünstigt wird.
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Ein weiterer Vorteil geringer Bodenverdichtung ist, dass die Belastung auf die Bodenbearbeitungsgeräte, wie sie in der Landwirtschaft eingesetzt werden, geringer ist, wodurch der Verschleiß an den Bodenbearbeitungsmaschinen verringert wird. Auch die Belastung für die Zugmaschine wird verringert, wodurch kleine Zugmaschinen oder Zugmaschinen mit geringe Stützlasten aufnehmende Kupplungsvorrichtung eingesetzt werden können.
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Zur Schaffung eines Raupenfahrwerks ist in einer Ausführungsform vorgesehen, dass die Raupenfahrwerke des Zwischenfahrwerks als von jeweils einem Raupenband umschlungene Fahrwerksräder ausgebildet sind.
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Dadurch ist es möglich, dass das Zwischenfahrwerk bei Straßenfahrt keine Raupenbänder aufweist, sondern die Raupenbänder erst auf dem Feld oder am Feldrand an das Zwischenfahrwerk angebracht werden. Während der Straßenfahrt wird das Zwischenfahrwerk auf den Fahrwerksrädern auf dem Boden abgestützt. Dadurch wird der Verschleiß an den Raupenbändern verringert, der gerade bei höheren Geschwindigkeiten, wie sie bei Straßenfahrten auftreten, auftritt. Auch können die Raupenbänder damit optimal auf die Bedingungen im Feldbetrieb abgestimmt werden, ohne einen Kompromiss zwischen Feldgängigkeit und Straßengängigkeit einzugehen. Besonders vorteilhaft ist in Hinsicht auf die Haltbarkeit der Raupenbänder, dass die Raupenbänder vorzugsweise umlaufend geschlossen, das heißt einteilig und in sich geschlossen, ausgebildet sind. Durch an die Einsatzbedingungen angepasste Raupenbänder kann die Bodenverdichtung weiter verringert und die Wendigkeit weiter verbessert werden.
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Eine weitere Verbesserung der Wendigkeit wird dadurch erreicht, dass das Zwischenfahrwerk mindestens zwei zueinander beabstandete Raupenbänder aufweist, die jeweils mehrere Fahrwerksräder umschlingen.
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Durch beabstandete Raupenbänder können die Raupenbänder sich entgegengesetzt oder zumindest mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten bewegen. Damit wird das Durchfahren von Kurven verbessert und der Verschleiß an den Raupenbändern verringert.
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Erfindungsgemäß ist das Zwischenfahrwerk so ausgebildet, dass die mehreren Fahrwerksräder, die jeweils von zumindest einem Raupenband umschlungen sind, linksseitig oder rechtsseitig des Zwischenfahrwerks angebracht sind.
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Dadurch befinden sich die Raupenbänder linksseitig oder rechtsseitig des Zwischenfahrwerks. Die linksseitige oder rechtsseitige Anbringung der Fahrwerksräder und damit auch der Raupenbänder erhöht die Standsicherheit des Zwischenfahrwerks und der damit gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine.
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Die Standsicherheit kann weiter dadurch verbessert werden, das die mehreren Fahrwerksräder, die jeweils von einem Raupenband umschlungen sind, beabstandet am Zwischenfahrwerk angebracht sind.
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Der entstehende Abstand zwischen Raupenbändern und Zwischenfahrwerk verbessert zum Einen die Standsicherheit, zum Anderen wird das Lenkverhalten weiter verbessert. Zudem ist vorteilhaft, dass sich nun zwischen Zwischenfahrwerk und den Raupenbändern weniger Schmutz anlagern kann. Vorteilhaft dabei ist, dass der Schmutz sich nicht mehr im unmittelbaren Bereich von sich bewegenden Teilen des Zwischenfahrwerks anlagern kann und so eine fortlaufende Verschmutzung der sich bewegenden Teile verhindert wird. Dadurch wird der Verschleiß von sich bewegenden Teile des Zwischenfahrwerks verringert. Zudem wird es dadurch deutlich einfacher, das Zwischenfahrwerk zu reinigen. Auch gelangt dadurch weniger Schmutz auf die Straße, der nach Rechtsprechung so schnell wie möglich beseitigt werden muss.
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Eine hohe Standsicherheit des Zwischenfahrwerks und dadurch auch der an das Zwischenfahrwerk angehängten gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine ist insbesondere bei Straßenfahrt wichtig. Die gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen weisen häufig eine große Arbeitsbreite auf, die deutlich größer ist als die zulässige Breite der Arbeitsmaschine im Straßenverkehr. Dies macht es erforderlich, dass die Arbeitsbreite der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine vor einer Straßenfahrt auf die für den Straßenverkehr zulässige Breite reduziert wird. Häufig weisen gezogene landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen daher eine Vorrichtung auf, die es erlaubt, Teile der gezogenen Arbeitsmaschine einzuklappen.
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Erfindungsgemäß kann das Zwischenfahrwerk so ausgebildet sein, dass die jeweils von einem Raupenband umschlungenen und an dem Zwischenfahrwerk beabstandet zueinander angebrachten Fahrwerksräder derart von dem Zwischenfahrwerk beabstandet angebracht sind, dass die jeweils von einem Raupenband umschlungenen Fahrwerksräder über die Maschinenbreite im vorderen Bereich der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine hinausragen.
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Ein derart ausgebildetes Zwischenfahrwerk hat den Vorteil, dass die Fahrwerksräder weit vom Schwerpunkt der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine entfernt angebracht sind. Dadurch wird die Standsicherheit des Zwischenfahrwerks und damit auch der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine erhöht, wodurch beim Durchfahren von Kurven die Gefahr des Umstürzens der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine verringert wird. Da das Zwischenfahrwerk erfindungsgemäß nur über die relativ geringe Maschinenbreite im vorderen Bereich der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine hinausragt, ändert sich die maximale Maschinenbreite nicht, da die Maschinenbreite im hinteren Bereich im Allgemeinen größer ist als im vorderen Bereich der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine. Durch die über die Maschinenbreite der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine hinausragenden Fahrwerksräder, die von einem Raupenband umschlungen sind, wird zudem eine Verschmutzung des bei gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschinen häufig im vorderen Bereich der gezogenen landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine angebrachten Vorratsbehälters verringert. Auch kann so einer Beschädigung des Vorratsbehälters durch von den Fahrwerksrädern oder den Raupenbändern aufgeschleuderte Steine verhindert werden. Der Vorratsbehälter dient der Aufbewahrung von auszubringendem Gut, beispielsweise Saatgut, Dünger, Flüssigdünger oder Pflanzenschutzmitteln.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind der Beispielsbeschreibung und den Zeichnungen zu entnehmen. Die Zeichnungen zeigen
- 1 eine landwirtschaftliche Arbeitsmaschine mit angekuppeltem Zwischenfahrwerk in perspektivischer Ansicht von schräg hinten,
- 2 die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine mit angekuppeltem Zwischenfahrwerk in Draufsicht und
- 3 die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine mit angekuppeltem Zwischenfahrwerk in Draufsicht mit schräg zur landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine stehendem Zwischenfahrwerk.
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In den 1 bis 3 ist beispielhaft eine landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1 mit einem angekuppelten Zwischenfahrwerk 2 dargestellt. Die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1 ist hier als Sämaschine ausgebildet. Der Übersichtlichkeit halber sind in den 1 bis 3 nur Trägerrahmen 3, Laufräder 4 mit der Laufradachse 4A des hinteren Fahrwerks, der Vorratsbehälter 5, das Spornrad 6 und der Schwenkarm 7 der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 dargestellt. Der Vorratsbehälter 5 ist im vorderen Bereich der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 angebracht. Der Vorratsbehälter 5 dient der Aufnahme von auszubringendem Saatgut und/oder Dünger.
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Die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1 ist über eine Kuppelvorrichtung 8 schwenkbar um die Hochachse der Kuppelvorrichtung 8 an dem Zwischenfahrwerk 2 angekuppelt. Die Kuppelvorrichtung 8 ist versetzbar an einem Rahmen 9 des Zwischenfahrwerks 2 angebracht. Der Rahmen 9 des Zwischenfahrwerks 2 weist im vorderen Bereich eine Zugdeichsel mit einer Zugkupplung 10 auf, über die das Zwischenfahrwerk 2 beweglich an eine nicht dargestellte Zugmaschine, wie beispielsweise einen Ackerschlepper, angekuppelt werden kann. Im vorderen Bereich stützt sich die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1 über die Kuppelvorrichtung 8 auf dem Zwischenfahrwerk 2 ab. Das Zwischenfahrwerk 2 weist zwei Raupenfahrwerke 11 auf, auf denen es sich auf dem Erdboden abstützt. Die Laufradachse 4A des Fahrwerks ist im in Fahrtrichtung F gesehen hinteren Bereich der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 angebracht. An der Laufradachse 4A der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 sind die Laufräder 4 drehbar um die Längsachse der Laufradachse 4A angebracht. Die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1 stützt sich im hinteren Bereich der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 mit den Laufrädern 4 auf dem Erdboden ab.
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Die Raupenfahrwerke 11 bilden das vordere Fahrwerk der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1. Diese zwei Raupenfahrwerke 11 weisen jeweils zwei Fahrwerksräder 12 auf, die von einem Raupenband 13 umschlungen sind. Die Fahrwerksräder 12 sind drehbar um eine Längsachse 14A von zwei Querträgern 14 an den Enden der zwei Querträger 14 angebracht. Über die zwei Querträger 14 sind die Raupenfahrwerke 11 beabstandet zueinander angebracht. Der Rahmen 9 des Zwischenfahrwerks 2 ist an den zwei Querträgern 14 angebracht. Der Rahmen 9 legt den Abstand der zwei Querträger 14, an deren Enden die Fahrwerksräder 12 angebracht sind, zueinander fest. Dadurch wird auch der Abstand der jeweils zwei Fahrwerksräder 12, die von einem Raupenband 13 umschlungen sind, zueinander festgelegt. Durch den Abstand der zwei Querträger 14 zueinander und damit auch der Abstand der von einem Raupenband 13 umschlungenen zwei Fahrwerksräder 12 zueinander, wird der Umfang des Raupenbands 13, das die zwei Fahrwerksräder 12 umschlingt, festgelegt. Die zwei Raupenfahrwerke 11 können sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten unabhängig voneinander auf dem Boden abwälzen.
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Im Bereich zwischen Laufradachse 4A und Vorratsbehälter 5 ist, wie in den 1 bis 3 dargestellt ist, das Spornrad 6 angeordnet. Das Spornrad 6 ist an dem Schwenkarm 7, um eine quer zu Längsachse der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 verlaufende Spornradachse 6A drehbar angebracht. Der Schwenkarm 7 ist unter dem Vorratsbehälter 5 an einer quer zur Längsachse der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 verlaufenden, nicht dargestellten Schwenkarmachse mit der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 um die nicht dargestellte Schwenkarmachse schwenkbar verbunden. Mit nicht dargestellten Stellmitteln, die am einen Ende mit der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 und am anderen Ende mit dem Schwenkarm 7 verbunden sind, lässt sich das Spornrad 6 heben oder absenken. Die nicht dargestellten Stellelemente können beispielsweise hydraulische oder pneumatische Zylinder oder elektrische Stellelemente sein. Wird das Spornrad 6 abgesenkt, wird der Kontakt zwischen Spornrad 6 und dem Erdboden hergestellt. Das Spornrad 6 rollt im abgesenkten und im Kontakt mit dem Erdboden befindlichen Zustand auf dem Boden ab und treibt eine nicht dargestellte Dosiervorrichtung an. Die Dosiervorrichtung dosiert die Menge des auszubringenden Saatguts in zu nicht dargestellten Säaggregaten führenden Leitungen und wird so in den Boden eingebracht. Wird das Spornrad 6 angehoben, wird der Kontakt des Spornrads 6 mit dem Erdboden getrennt und die Dosiervorrichtung nicht mehr angetrieben, wodurch die Ausbringung des Saatguts gestoppt wird.
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In 2 ist zu erkennen, dass die Raupenfahrwerke 11 des Zwischenfahrwerks 2 über den Trägerrahmen 3 der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 hinaus ragen. Die in 2 dargestellte Position des Zwischenfahrwerks 2, in der die Raupenfahrwerke 11 in etwa parallel zur Längsachse der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 laufen, zeigt das Gespann aus Zugmaschine, Zwischenfahrwerk 2 und landwirtschaftlicher Arbeitsmaschine 1 in Fahrtrichtung F der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 fährt, wenn das Gespann also geradeaus und keine Kurve durchfährt. In dieser Ausführungsform des Zwischenfahrwerks 2 laufen die Laufräder 4 der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 vorteilhafterweise in etwa der gleichen Spur wie die Raupenfahrwerke 11 des Zwischenfahrwerks 2. Da die Raupenfahrwerke 11 in etwa der gleichen Spur laufen wie die Laufräder 4, wird die durch Bodenverdichtung belastete Fläche reduziert. Außerdem ist zu erkennen, dass die Raupenfahrwerke 11 sich über eine größere Fläche auf dem Boden abstützen als herkömmliche Räder gleicher Bauhöhe wie die Bauhöhe des Zwischenfahrwerks 2. Dadurch wird der Boden im Bereich des Zwischenfahrwerks 2 weniger verdichtet. Durch die gegenüber Rädern gleicher Bauhöhe wie die Bauhöhe des Zwischenfahrwerks 2 große Fläche, auf die sich das Zwischenfahrwerk 2 über die Raupenfahrwerke 11 auf dem Boden abstützt, ist die Gefahr des Einsinkens deutlich verringert. Dadurch ist es möglich, dass die Last, die auf das Zwischenfahrwerk 2 wirkt, erhöht wird, ohne dass das Zwischenfahrwerk 2 in den Boden einsinkt. Durch die geringere Gefahr des Einsinkens in den Boden ist es möglich, Maschinen, die eine höhere Stützlast aufweisen, auch auf weniger tragfähigem Boden zu verwenden, ohne dabei besonders große Räder und Reifen zu verwenden.
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Die am Rahmen 9 angeordnete Kuppelvorrichtung 8 ist in 2 und 3 in etwa mittig zwischen dem vorderen Ende der Raupenfahrwerke 11 und der Zugkupplung 10 in bevorzugter Weise versetzbar gegenüber dem Rahmen 9 versetzbar angebracht. Die Zugkupplung 10 ist hier im Ausführungsbeispiel als Zugöse ausgebildet. In anderen Varianten können andere Anhängevorrichtungen zur Ankupplung des Zwischenfahrwerks 2 an die Zugmaschine vorgesehen sein, beispielsweise Kugelkopfkupplungen, Bolzenkupplungen oder dergleichen. Eine Variante, bei der die Ankupplung des Zwischenfahrwerks 2 an den Dreipunkt-Kraftheber der nicht dargestellten Zugmaschine vorgenommen wird, ist ebenso möglich. In anderen Varianten kann die Kuppelvorrichtung 8, die hier als Bolzenkupplung dargestellt ist, andere Anhängevorrichtungen zur Ankupplung der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 aufweisen, wie beispielsweise Kugelkopfkupplungen, Maulkupplungen oder dergleichen. Durch die gegenüber dem Rahmen 9 in bevorzugter Weise versetzbare Kuppelvorrichtung 8 kann die Stützlast, die über die Zugkupplung 10 auf die Zugmaschine einwirkt, verändert werden. So bewirkt ein Versetzen der Kuppelvorrichtung 8 in Richtung Zugmaschine, dass die Stützlast, die auf die Zugmaschine einwirkt, erhöht wird. Wird die Kuppelvorrichtung 8 in Richtung der Raupenfahrwerke 11 des Zwischenfahrwerks 2 versetzt, verringert sich die auf die Zugmaschine einwirkende Last. Dadurch wird ermöglicht, die Traktion der Hinterachse der Zugmaschine zu verbessern. Beispielsweise kann die Kuppelvorrichtung 8 nahe der Zugkupplung 10 angebracht werden. Dadurch wird die Stützlast, die über die Zugkupplung 10 auf die Zugmaschine, insbesondere auf die Hinterräder an der Hinterachse der Zugmaschine, einwirkt, erhöht, wodurch die Traktion der Hinterräder verbessert wird. Insbesondere bei kleineren Zugmaschinen, die nur eine geringe Stützlast aufnehmen können, ist es durch Anbringung der Kuppelvorrichtung 8 in Nähe der Raupenfahrwerke 11 möglich, dass auch kleine Zugmaschinen gezogene landwirtschaftliche Arbeitsmaschinen verwenden können, für die die Stützlast der Zugmaschine ohne Zwischenfahrwerk 2 nicht ausreichend wäre. Durch die Anbringung der Kuppelvorrichtung 8 in Nähe der Raupenfahrwerke 11 wird mehr Stützlast von dem Zwischenfahrwerk 2 aufgenommen, dass sich über die Raupenfahrwerke 11 auf dem Boden abstützt. Dadurch wird die Stützlast, die auf die Zugmaschine wirkt verringert.
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Der im vorderen Bereich der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 angebrachte Vorratsbehälter 5 ragt im Ausführungsbeispiel zumindest zum Teil über den Trägerrahmen 3 hinaus. Der Vorratsbehälter 5 ragt im Bereich des Zwischenfahrwerks 2 zumindest zum Teil über die Raupenbänder 13 der an Zwischenfahrwerk 2 angebrachten Raupenfahrwerke 11.
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In 3 ist das schräg zur Längsachse der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 stehende Zwischenfahrwerk 2 dargestellt. Diese Position des Zwischenfahrwerks 2 in Bezug auf die landwirtschaftliche Arbeitsmaschine 1 tritt bei Kurvenfahrt des Gespanns aus nicht dargestellter Zugmaschine, Zwischenfahrwerk 2 und landwirtschaftlicher Arbeitsmaschine 1 auf. Eines der Raupenfahrwerke 11 des Zwischenfahrwerks 2 ist während der Kurvenfahrt zum Teil unter dem Trägerrahmen 3 und dem Vorratsbehälter 5 der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 geschwenkt. Das andere Raupenfahrwerk 11 weist während der Kurvenfahrt einen größeren Abstand zur landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 auf und ist während der Kurvenfahrt nicht unter einem Teil des Trägerrahmens 3 oder des Vorratsbehälters 5 der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 geschwenkt.
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In der 3 wird das Durchfahren einer Linkskurve dargestellt. Dabei befindet sich das in Fahrtrichtung F der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 gesehen linke Raupenfahrwerk 11 des Zwischenfahrwerks 2 teilweise unter dem Trägerrahmen 3 der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 und teilweise unter dem Vorratsbehälter 5 der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1. Das unter dem Trägerrahmen 3 und unter dem Vorratsbehälter 5 befindliche linke Raupenfahrwerk 11 bildet das kurveninnere Raupenfahrwerk 11. Das in Fahrtrichtung F der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 gesehen rechte Raupenfahrwerk 11 des Zwischenfahrwerks 2 bildet das kurvenäußere Raupenfahrwerk 11 und wird nicht von Teilen der landwirtschaftlichen Arbeitsmaschine 1 überragt. Wird die Linkskurve durchfahren, legt das kurvenäußere, rechte Raupenfahrwerk 11 des Zwischenfahrwerks 2 während der Dauer der Kurvenfahrt eine größere Wegstrecke zurück als das kurveninnere, linke Raupenfahrwerk 11 des Zwischenfahrwerks 2. Dadurch wälzt sich das kurvenäußere Raupenfahrwerk 11 schneller ab als das kurveninnere, linke Raupenfahrwerk 11. Dadurch drehen sich die von einem Raupenband 13 umschlungenen Fahrwerksräder 12 des kurvenäußeren, rechten Raupenfahrwerks 11 schneller um die Längsachsen der Querträger 14 als die von einem Raupenband 13 umschlungenen Fahrwerksräder 12 des kurveninneren Raupenfahrwerks 11.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1935766 A2 [0002, 0003]
- EP 2181915 A1 [0004, 0005]