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Die Erfindung betrifft einen gefederten Fahrradanhänger sowie ein Federmodul für einen gefederten Fahrradanhänger. Aus der Praxis sind gefederte Fahrradanhänger bekannt, insbesondere solche mit einem Transportbereich, welcher mittels Blattfedern oder mittels Schraubenfedern gegenüber Rad-Anbindungsabschnitten gelagert sind. In den meisten Fällen werden derartige Fahrradanhänger als Transportanhänger für Kinder (Kinder-Fahrradanhänger) verwendet. In diesem Fall ist im Transportbereich ein Sitz, eine Sitzbank oder eine Baby-Hängevorrichtung angeordnet. Es sind aber aus der Praxis auch gefederte Lastenanhänger zum Transport von Gepäck und sonstigen Waren bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gefederten Fahrradanhänger mit verbessertem Federungskomfort zur Verfügung zu stellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend in Verbindung mit den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Ein erfindungsgemäßer Fahrradanhänger umfasst einen Transportbereich und mindestens einen Rad-Anbindungsabschnitt, wobei der Transportbereich gegenüber dem Rad-Anbindungsabschnitt mittels einer Kombination aus einer Luftfeder und mindestens einem weiterem Federelement gelagert ist. Die Erfindung betrifft damit beliebige Typen von Fahrradanhängern, unabhängig von der Zahl der Räder oder vom Einsatzzweck des Fahrradanhängers. Insbesondere trifft die Erfindung Fahrradanhänger zum Transport von Kindern und Lasten-Transportanhänger für Fahrräder. Die Erfindung betrifft Fahrradanhänger mit nur einem Rad und Fahrradanhänger mit mehreren Rädern, insbesondere einachsige zweispurige Fahrradanhänger, welche häufig mit einem dritten ansteckbaren oder umklappbaren Rad angeboten werden, um den Fahrradanhänger im abgekoppelten Zustand auch im Schiebebetrieb ohne Fahrrad nutzen zu können. Ein erfindungsgemäßer Fahrradanhänger hat insbesondere den Vorteil, dass durch die Kombination aus mindestens einer Luftfeder und mindestens einem weiteren Federelement ein gegenüber bekannten Fahrradanhängern deutlich verbesserter Federungskomfort erzielt werden kann, indem positive Eigenschaften einer Luftfeder mit positiven Eigenschaften eines weiteren Federelements gezielt derart genutzt werden, dass nicht gewünschte, negative Eigenschaften eliminiert bzw. weitestgehend vermieden werden. Insbesondere kann mit der Kombination aus Luftfeder und einem weiteren Federelement die Laufstabilität von Fahrradanhängern insoweit verbessert werden, als Wankbewegungen mittels Luftfedern effizient entgegengewirkt wird. Es wurde insoweit, insbesondere in Verbindung mit zweispurigen Fahrradanhängern festgestellt, dass beim Einsatz von mindestens jeweils einer Kombination aus einer Luftfeder und einem weiteren Federelement ohne weitere Maßnahmen deutlich verringerte Wankbewegungen auftreten. Damit sind insbesondere Schwingungen des Fahrradanhängers um die Fahrzeuglängsachse gemeint, welche nach einem Einfedern nur eines Rades auftritt, beispielsweise nach dem Durchfahren eines Schlaglochs mit diesem Rad.
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Montagetechnisch vorteilhaft ist es, wenn die Luftfeder und das mindestens eine weitere Federelement als vormontierbares Federmodul gestaltet sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Federelement und das mindestens eine weitere Federelement bei einer Vormontage bereits relativ zueinander derart anordenbar sind, dass für die Endmontage und eine anschließende bestimmungsgemäße Benutzung des Federmoduls nur noch eine einfache Befestigung des Moduls an möglichst wenigen Befestigungsstellen erforderlich ist, insbesondere an nur zwei, drei oder vier Befestigungsstellen. Die Endmontage erfolgt dann vorzugsweise durch eine einfache Verbindungstechnik, insbesondere durch Verschrauben, Vernieten, Verschweißen etc., an den Befestigungsstellen derart, dass nach der Verbindung sowohl die Luftfeder als auch das weitere Federelement unmittelbar ihre jeweilige Federwirkung entfalten können. Dazu ist es erforderlich, die Luftfeder und das weitere Federelement bei der Vormontage auf geeignete Art und Weise miteinander zu koppeln. Hierauf wird im Folgenden noch näher eingegangen.
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In einer praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers ist als weiteres Federelement eine Torsionsfeder vorgesehen. Dazu zählen insbesondere Schraubenfedern, die als Federelemente für Fahrräder bereits bekannt sind und kostengünstig in vielen verschiedenen Varianten verfügbar sind. Durch die Kombination einer Luftfeder mit einer Torsionsfeder, insbesondere in Form einer Schraubenfeder, kann der Federungskomfort eines Fahrradanhängers gegenüber bekannten Lösungen auf kostengünstige Art und Weise deutlich erhöht werden.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers, welche besonders kompakt ist und daher wenig Bauraum beansprucht, ist die mindestens eine Luftfeder die mindestens eine weitere Feder mindestens teilweise durchragend angeordnet. Alternativ kann die mindestens eine Luftfeder die mindestens eine weitere Feder mindestens teilweise umschließend angeordnet sein. Besonders vorteilhaft ist es in diesem Zusammenhang, wenn die mindestens eine Luftfeder die mindestens eine weitere Feder vollständig durchragend oder vollständig umschließend angeordnet ist. In diesem Fall kann das Federelement gegenüber der Luftfeder vollständig fixiert sein, so dass sich ein kompaktes Federmodul für einen Fahrradanhänger ergibt. Ein besonderer Vorteil eines solchen Federmoduls besteht darin, dass der Montageaufwand bei einem Hersteller für Fahrradanhänger gegenüber einfachen Federelementen nicht erhöht ist, da auch das Federmodul nur mittels zwei Befestigungsstellen an dem Fahrradanhängers befestigt werden muss. Auf diesen Aspekt wird nachfolgend in Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Federmodul noch näher eingegangen.
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Ein weiterer vorteilhafter Aspekt an der vorstehend beschriebenen durchragenden oder umschließenden Anordnung eines weiteren Federelements relativ zu einer Luftfeder ist, dass Luftfedern unempfindlich gegenüber Querkraftbelastungen sind, d. h. gegenüber Belastungen, die quer zur Haupt-Wirkrichtung der Luftfeder wirken. Diese Eigenschaft verschafft der Federung eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers eine große Toleranz gegenüber Fertigungsungenauigkeiten, insbesondere Fertigungsungenauigkeiten betreffend den Rahmen eines Fahrradanhängers, sowie gegenüber beim Gebrauch eines Fahrradanhängers auftretenden Belastungen des Rahmens eines Fahrradanhängers, die im Einzelfall dazu führen können, dass sich der Rahmen während der Lebensdauer in seiner Form verändert. Insoweit kann sich die Erfindung auch positiv auf die Lebensdauer und die Funktionssicherheit eines Fahrradanhängers auswirken, wenn eine Luftfeder mit einem die Luftfeder umschließenden oder durchragenden Federelement kombiniert ist.
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Ferner kann ein weiteres Federelement, insbesondere eine Schraubenfeder, mit Hilfe der Luftfeder in Querrichtung stabilisiert werden, indem die Luftfeder zumindest teilweise als Führungselement für das weitere Federelement eingesetzt wird. Dies kann insbesondere nach Art eines das Federelement (bzw. die Schraubenfeder) durchragenden Führungsdornes oder nach Art einer das Federelement (bzw. die Schraubenfeder) außenseitig umschließenden Führungsbuchse.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers ist die Vorspannung des mindestens einen weiteren Federelements einstellbar. Dies hat den Vorteil, dass die Federung an sich verändernde Beladungszustände eines Fahrradanhängers angepasst werden kann, beispielsweise an das aktuelle Köpergewicht eines zu transportierenden Kindes oder an die Tatsache, ob ein oder mehrere Kinder in dem Fahrradanhänger transportiert werden sollen.
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Die Einstellung der Vorspannung des mindestens einen weiteren Federelements kann besonders einfach und kostengünstig ermöglicht werden, wenn außenseitig der Luftfeder ein Gewinde ausgebildet ist, das in Wirkverbindung mit einem Stützelement des weiteren Federelements steht. Dazu kann an dem Stützelement selbst ein mit dem vorstehend genannten Gewinde korrespondierendes Gewinde ausgebildet sein. In diesem Fall kann durch eine Schraubbewegung die Vorspannung des weiteren Federelements verändert werden, indem die Position des Stützelements in axialer Richtung entlang der Luftfeder verstellt wird.
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Besonders einfach und kostengünstig lässt sich ein erfindungsgemäßer Fahrradanhänger mit einem außenseitig der Luftfeder ausgebildeten Gewinde realisieren, wenn das Gewinde an einem zylindrischen Gehäuseabschnitt der Luftfeder ausgebildet ist, insbesondere an einem den Luftfederraum zumindest teilweise umschließenden Gehäuse. Ein solches Gehäuse können in einer besonders kompakten Bauform beispielsweise ein Luftfederzylinder oder ein den Luftfederzylinder umschließendes Gehäuse sein. Das Stützelement kann in diesem Fall insbesondere ein ringförmig ausgebildetes Stützelement mit einem korrespondierenden Innengewinde sein, das in axialer Richtung verstellbar an dem zylindrischen Gehäuseabschnitt bzw. dem Luftfederzylinder angeordnet ist.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers ist zur Abstützung mindestens eines Endes des mindestens einen weiteren Federelements ein tellerartiges Element vorgesehen. Dabei kann es sich insbesondere um ein wie vorstehend beschriebenes Stützelement handeln. Das tellerartige Element, insbesondere in Form eines Stützelements, ist vorzugsweise so ausgebildet, dass es ein weiteres Federelement, insbesondere in Form einer Schraubenfeder, in radialer Richtung umgreift und sich in Haupt-Wirkrichtung der Schraubenfeder, das heißt in Axialrichtung, mit einem kragenartigen Abschnitt zumindest über einen Teil der Länge der Schraubenfeder erstreckt, so dass das Ende der Schraubenfeder in das tellerartige Element teilweise eintaucht.
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Die Luftfeder und die Schraubenfeder eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers sind in Ihrer Haupt-Wirkrichtung vorzugweise überwiegend in Fahrzeughochrichtung orientiert angeordnet. Damit sind insbesondere Winkel gemeint, die nicht mehr als 45° gegenüber der sich in Schwerkraftrichtung erstreckenden Vertikalen geneigt sind. Weiter vorzugsweise beträgt die Winkelabweichung gegenüber der Vertikalen weniger als 20°, besonders bevorzugt weniger als 10°. Dies hat den Vorteil, dass beim Einfedern des Fahrradanhängers eine möglichst geringe Querbelastung und/oder Scherbelastung an den Federn auftritt. Die Belastung auf eine Luftfeder außenseitig umschließende Schraubenfedern kann ergänzend oder alternativ auch reduziert werden, indem der Innendurchmesser der Schraubenfeder, maximal 20% größer gewählt wird als der Außendurchmesser eines das weitere Federelement innenseitig stützenden Gehäuseelements der Luftfeder, beispielsweise der Außendurchmesser eines Luftfederzylinders. Vorzugsweise wird der Innenumfang einer Schraubenfeder maximal 10% größer gewählt als der Außendurchmesser eines Gehäuseelements der Luftfeder, besonders bevorzugt maximal 5% größer.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fahrradanhängers umfasst der Rad-Anbindungsabschnitt ein sich – vorzugsweise zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung (x-Richtung) erstreckendes – Fahrgestell-Rahmenelement, welches über mindestens ein Verbindungselement mit einem sich zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung erstreckenden Transportbereich-Rahmenelement verbunden ist. Dabei sind das Transportbereich-Rahmenelement und das Fahrgestell-Rahmenelement ferner über die Kombination aus mindestens einer Luftfeder und mindestens einem weiteren Federelement verbunden. Als Verbindungselement besonders geeignet sind insbesondere Verbindungselemente, welche Relativbewegungen zwischen dem Transportbereich-Rahmenelement und dem Fahrgestell-Rahmenelement zulassen, vor allem Gelenkverbindungen oder Teleskopverbindungen. Das Verbindungselement gewährleistet dabei, dass das sich Transportbereich-Rahmenelement und das Fahrgestell-Rahmenelement relativ zueinander nur in einer bestimmten Kinematik zueinander bewegen können. Dabei werden vorzugsweise rein translatorische Bewegungen zwischen dem Transportbereich-Rahmenelement und dem Fahrgestell-Rahmenelement vollständig vermieden, insbesondere rein translatorische Bewegungen in Fahrzeugquerrichtung (y-Richtung) und/oder in Fahrzeuglängsrichtung. Die Kombination aus Luftfeder und dem weiteren Federelement sorgt dafür, dass die mittels des Verbindungselements zugelassenen Bewegungen gefedert sind. Dies sind vorzugsweise rein translatorische Bewegungen in Fahrzeughochrichtung (z-Richtung) oder eine Drehbewegung, die als überwiegende Richtungskomponente Bewegungen in Fahrzeughochrichtung umfasst.
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Die Erfindung wurde insbesondere in Verbindung mit Fahrradanhängern gemacht, welche zwei in Fahrzeugquerrichtung nebeneinander angeordnete Rad-Anbindungsabschnitte aufweisen, wobei jeder Rad-Anbindungsabschnitt über eine Kombination aus mindestens einer Schraubenfeder und mindestens einer Luftfeder mit einem Seitenträger verbunden ist. Dies betrifft insbesondere zweispurige Fahrradanhänger mit mindestens zwei Rädern, die um eine gemeinsame Achse rotierend angeordnet sind.
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Die Erfindung betrifft auch ein Federmodul für einen Fahrradanhänger mit einer Luftfeder, welche mindestens ein erstes stabartiges Ende umfasst, das in einen Luftfederraum, insbesondere in einen Luftfederzylinder, eintauchend angeordnet ist, und ein zweites stabartiges Ende, das fest mit dem Luftfederraum verbunden ist. Dabei ist ein weiteres Federelement mittels eines ersten Stützelements und mittels eines zweiten Stützelements gegenüber der Luftfeder festgelegt. Insbesondere betrifft die Erfindung ein Federmodul für einen wie vorstehend beschriebenen Fahrradanhänger. Wie vorstehend bereits erwähnt, kann ein solches Federmodul relativ einfach und kostengünstig hergestellt werden. Die Montage eines derartigen vorgefertigten Federmoduls seitens eines Herstellers für Fahrradanhänger ist nicht aufwendiger als die Montage eines einzelnen anderen bekannten Federelements, beispielsweise eines Schraubenfedermoduls, da das weitere Federelement des erfindungsgemäßen Federmoduls an der Luftfeder festgelegt ist und das gesamte Federmodul zur Montage lediglich an zwei Befestigungsstellen eines Rahmens eines Fahrradanhängers fixiert werden muss.
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Bei dem Federelement handelt es sich vorzugsweise um eine Torsionsfeder, besonders bevorzugt um eine Schraubenfeder. Das erste Stützelement sowie das zweite Stützelement sind vorzugsweise tellerartig ausgebildet und zur Abstützung von Enden einer Torsionsfeder angeordnet. Dies wurde vorstehend bereits in Verbindung mit einem erfindungsgemäßen Fahrradanhänger erläutert.
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In einer weiteren praktischen Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Federmoduls ist mindestens ein Stützelement gegenüber der Luftfeder verstellbar ausgebildet. Die Verstellbarkeit ist vorzugweise in Haupt-Wirkrichtung der Luftfeder ermöglicht, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn dadurch die Vorspannung des weiteren Federelements veränderbar ist. Insbesondere die Vorspannung einer Schraubenfeder.
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Weitere praktische Ausführungsformen und Vorteile der Erfindung sind nachfolgend im Zusammenhang mit den Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Fahrradanhänger in einer Seitenansicht,
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2 den Fahrradanhänger aus 1 in einer Seitenansicht mit abgenommenem Rad,
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3 ein erfindungsgemäßes Federmodul in einer isometrischen Darstellung,
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4 das Federmodul aus 3 in einer Vorderansicht und
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5 das Federmodul aus den 3 und 4 in einer Seitenansicht.
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In 1 ist ein Fahrradanhänger 10 mit einem Transportbereich 14 in einer Seitenansicht gezeigt. Der Fahrradanhänger 10 umfasst verschiedene Transportbereich-Rahmenelemente 12 (hier: in Form von miteinander verbundenen Rohren), die in der gezeigten Ausführungsform in der Seitenansicht einen geschlossenen Rahmen bilden. Zwischen zwei solchen, sich in Fahrzeuglängsrichtung und in Fahrzeughochrichtung erstreckenden Rahmen, die über nicht dargestellte, sich in Fahrzeugquerrichtung erstreckende Verbindungselement miteinander verbunden sind, erstreckt sich der Transportbereich 14. In dem Transportbereich 14 können in den 1 und 2 nicht dargestellte Sitze zum Transport von Kindern oder eine Sitzbank angeordnet sein. Alternativ kann auch eine Fläche zum Transport von Lasten vorgesehen sein.
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Im vorderen Bereich des Fahrradanhängers 10 ist in der gezeigten Darstellung eine Deichsel 16 mit einem Stützrad 18 zu erkennen, welche fest mit dem Rahmen verbunden ist. Die Deichsel 16 dient zur Ankopplung des Fahrradanhängers 10 an ein Fahrrad. Das Stützrad 18 ist optional und primär für einen vom Fahrrad entkoppelten Schiebebetrieb des Fahrradanhängers bestimmt. Es kann für den Anhängerbetrieb an einem Fahrrad demontiert bzw. hochgeklappt werden.
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Sowohl im Anhängerbetrieb als auch in einem Schiebebetrieb werden Gewichtskräfte des Anhängers und von zu transportierenden Kindern und/oder Lasten überwiegend über zwei hintere Räder 20 aufgenommen, welche um eine gemeinsame Drehachse 22 rotieren. Von den Rädern 20 ist in den 1 und 2 aufgrund der Seitenansicht nur ein Rad 20 zu sehen.
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Die Räder 20 sind jeweils über einen Rad-Anbindungsabschnitt 24 mit dem Fahrradanhänger 10 verbunden und um eine gemeinsame Radachse 22 drehbar gelagert. Der jeweilige Rad-Anbindungsabschnitt 24 umfasst vorliegend jeweils ein Fahrgestell-Rahmenelement 26 (hier: in Form eines Rohres), welches sich überwiegend in Fahrzeuglängsrichtung von der Radachse 22 aus nach hinten erstreckt.
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Wie in den 1 und 2 erkennbar ist, ist als Verbindungselement 28 von dem Fahrgestell-Rahmenelement 26 zu einem sich in Fahrzeuglängsrichtung überwiegend nach vorne erstreckenden Transportbereich-Rahmenelement 12 ein Drehgelenk 30 vorgesehen. Das sich in Fahrzeuglängsrichtung ausgehend von diesem Drehgelenk 30 in Fahrzeuglängsrichtung nach vorne erstreckende Transportbereich-Rahmenelement 12 ist in der gezeigten Ausführungsform über ein erfindungsgemäßes Federmodul 32 mit dem Fahrgestell-Rahmenelement 26 verbunden. Wie in den 1 und 2 ersichtlich ist, ist das Federmodul 32 in der gezeigten Ausführungsform parallel zur Schwerkraftrichtung g orientiert.
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Der gesamte durch die Transportbereich-Rahmenelement 12 gebildete Rahmen ist um das Drehgelenk 30 drehbar gelagert und kann sich daher rotatorisch gegenüber diesem bewegen. Die Bewegung wird jedoch aufgrund der zusätzlichen Verbindung des im Bereich des jeweiligen Rades 20 angeordneten Transportbereich-Rahmenelements 12 mit dem Fahrgestell-Rahmenelement 26 mittels des erfindungsgemäßen Federmoduls 32 gefedert und aufgrund der konstruktiven Gestaltung des Federmoduls 32 auch auf einen maximalen Winkel beschränkt.
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Der Detailaufbau des bei dem in den 1 und 2 gezeigten Fahrradanhänger 10 eingesetzten Federmoduls 32 wird im Folgenden anhand der 3–5 erläutert. Dabei ist das Federmodul 32 in den 3–5 in Einbaulage dargestellt.
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Das Federmodul 32 umfasst ein erstes stabartiges Ende 34 und ein zweites stabartiges Ende 36. Das erste stabartige Ende 34 ist fest mit einem den nicht erkennbaren Luftfederraum umschließenden Gehäuse 38 (hier: in Form eines Luftfederzylinders) einer Luftfeder 40 verbunden. Das zweite stabartige Ende 36 ist fest mit einem beim Einfedern der Luftfeder 40 in das Gehäuse 38 eintauchenden Eintauchabschnitt 42 verbunden. Beim Einfedern der Luftfeder 40 bewegen sich das erste stabartige Ende 34 und das zweite stabartige Ende 36 dementsprechend in Haupt-Wirkrichtung der Luftfeder 40 aufeinander zu. Als weiteres Federelement 44 ist in der in den 1–5 gezeigten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Federmoduls 32 eine Schraubenfeder 46 die Luftfeder 40 umschließend angeordnet. Dabei ist die Schraubenfeder 46 zwischen einem als Stützelement 48a dienenden ersten tellerartigen Element 50 und einem als Stützelement 48b dienenden zweiten tellerartigen Element 52 angeordnet.
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Das erste tellerartige Element 50 ist an dem Gehäuse 38 der Luftfeder 40 angeordnet. Das zweite tellerartige Element 52 ist im Bereich des zweiten stabartigen Endes 36 festgelegt.
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Die tellerartigen Elemente 50, 52 ragen in radialer Richtung gegenüber der Schraubenfeder 46 hervor und stützen die Schraubenfeder 46 damit jeweils endseitig auch gegenüber quer zur Haupt-Wirkrichtung wirkenden Kräften, weil die Schraubenfeder 48 in axialer Richtung endseitig in die tellerartigen Elemente 50, 52 eintauchend angeordnet ist. Die Haupt-Wirkrichtung der Schraubenfeder 46 entspricht der Haupt-Wirkrichtung der Luftfeder 40 und verläuft entlang einer Wirkachse 54, die mit einer gestrichelten Linie dargestellt ist.
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Das erste tellerartige Element 50 ist innenseitig mit einem Gewinde (nicht dargestellt) ausgebildet, das mit einem an der äußeren Umfangsfläche des Gehäuses 38 ausgebildeten Gewinde (nicht dargestellt) korrespondiert. Dementsprechend kann die Position des ersten tellerartigen Elements 50 relativ zu dem Gehäuse 38 durch Verdrehen in Richtung der mit dem Doppelpfeil angedeuteten Verschieberichtung V in axialer Richtung der Schraubenfeder 46 verstellt werden. Durch Drehen des ersten tellerartigen Elements 50 derart, dass es in Richtung des zweiten tellerartigen Elements 52 in axialer Richtung verfahren wird, kann die Vorspannung der Schraubenfeder 46 erhöht werden. Dies ermöglicht es, die Federung des erfindungsgemäßen Federmoduls 32 durch Veränderung der Wirkung der Schraubenfeder 46 anzupassen.
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In den 3–5 ist auch zu erkennen, dass im Bereich des ersten stabartigen Endes 34 und des zweiten stabartigen Endes 36 jeweils eine Durchgangsöffnung 56, 58 ausgebildet ist, über welche das erfindungsgemäße Federmodul 32 mittels einer nicht dargestellten Schraubverbindung verdrehbar und somit gelenkig gegenüber dem in den 1 und 2 zu erkennenden Transportbereich-Rahmenelement 12 und dem Fahrgestell-Rahmenelement 26 befestigt werden kann.
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Die in der vorliegenden Beschreibung, in den Zeichnungen sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein. Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsformen beschränkt. Sie kann im Fahrradanhänger der Ansprüche und unter Berücksichtigung der Kenntnisse des zuständigen Fachmanns variiert werden.
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In der in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsform ist das Transportbereich-Rahmenelement 12, welches über das erfindungsgemäße Federmodul 32 mit dem Fahrgestell-Rahmenelement 26 verbunden ist, bogenförmig derart ausgebildet, dass es die Radachse 22 bogenartig von der Oberseite her umschließt. Dabei erstreckt sich der bogenartig ausgebildete Abschnitt dieses Transportbereich-Rahmenelements 12 in Fahrzeuglängsrichtung und in Fahrzeughochrichtung nur über den Bereich des Rades 20. Dies hat den Vorteil, dass als Transportbereich-Rahmenelement 12 ein gebogenes Rohr verwendet werden kann welches von der Seite durch das Rad 20 vor mechanischer Einwirkung geschützt ist und das Design des Fahrradanhängers 10 sich negativ beeinträchtig, da es im montierten Zustand des Fahrradanhängers 10 von dem Rad 20 verdeckt wird. Dies ist in 1 gut zu erkennen.
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Das Federmodul 32 ist in der gezeigten Ausführungsform so ausgelegt, dass der maximale Federweg der Luftfeder 40 und der Schraubenfeder 46 bei einem bestimmungsgemäßem Gebrauch des Fahrradanhängers nicht erreicht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fahrradanhänger
- 12
- Transportbereich-Rahmenelement
- 14
- Transportbereich
- 16
- Deichsel
- 18
- Stützrad
- 20
- Rad
- 22
- Radachse
- 24
- Rad-Anbindungsabschnitt
- 26
- Fahrgestell-Rahmenelement
- 28
- Verbindungselement
- 30
- Drehgelenk
- 32
- Federmodul
- 34
- erstes stabartiges Ende
- 36
- zweites stabartiges Ende
- 38
- Gehäuse
- 40
- Luftfeder
- 42
- Eintauchabschnitt
- 44
- weiteren Federelementen
- 46
- Schraubenfeder
- 48a
- erstes Stützelement
- 48b
- zweites Stützelement
- 50
- erstes tellerartiges Element
- 52
- zweites tellerartiges Element
- 54
- Wirkachse
- 56
- Durchgangsöffnung
- 58
- Durchgangsöffnung