DE102016114933A1

DE102016114933A1 - Verfahren zum Erzeugen einer Prägung und entsprechende Vorrichtung

Info

Publication number: DE102016114933A1
Application number: DE102016114933.0A
Authority: DE
Inventors: Dietmar Münch
Original assignee: BIKOMA GmbH; Bikoma GmbH Spezialmaschinen
Current assignee: BIKOMA GmbH; Bikoma GmbH Spezialmaschinen
Priority date: 2016-08-11
Filing date: 2016-08-11
Publication date: 2018-02-15

Abstract

Vorgeschlagen wird ein Verfahren zum Erzeugen einer unterbrochenen oder einer nicht unterbrochenen, sich wiederholenden Prägung an wenigstens einer flexiblen Materialbahn, vorzugsweise zum abschnittweise prägenden Verbinden wenigstens zweier flexibler Materialbahnen (4, 5), mit den Schritten: a) Bereitstellen einer Druckwalze (2a) und einer Gegendruckwalze (2b) mit vorzugsweise parallelen Walzenachsen (2a', 2b') und gegensinniger Drehrichtung (Da, Db); b) Zuführen der Materialbahn oder der Materialbahnen (4, 5) durch einen Kontaktbereich (KB) zwischen der Druckwalze (2a) und der Gegendruckwalze (2b); c) Zuführen eines biegeschlaffen Endlos-Prägemittels (7) in und durch den Kontaktbereich (KB) zusammen mit der Materialbahn oder den Materialbahnen (4, 5); d) prägendes Einwirken auf die Materialbahn oder die Materialbahnen (4, 5) über das Endlos-Prägemittel (7) durch die Druckwalze (2a) und die Gegendruckwalze (2b); sowie eine zur Verfahrensdurchführung geeignete Vorrichtung (1).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erzeugen einer unterbrochenen oder einer nicht unterbrochenen, sich wiederholenden Prägung an wenigstens einer flexiblen Materialbahn, vorzugsweise zum abschnittweise prägenden Verbinden wenigstens zweier flexibler Materialbahnen.
Außerdem betrifft die Erfindung eine insbesondere zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung zum Erzeugen einer unterbrochenen oder einer nicht unterbrochenen, sich wiederholenden Prägung an wenigstens einer flexiblen Materialbahn, vorzugsweise zum abschnittweise prägenden Verbinden wenigstens zweier flexibler Materialbahnen.
Wenn im Folgenden von einer flexiblen Materialbahn die Rede ist, meint dies ein flexibles Flächengebilde, vorzugsweise ein flexibles textiles Flächengebilde, welches nicht formstabil sondern biegsam ist.
Wenn im Folgenden von einer unterbrochenen Prägung die Rede ist, meint dieses eine Prägung, die durch zwischengeschaltete unverprägte Abschnitte unterbrochen ist.
Die Erfindung eignet sich insbesondere zum prägenden Verbinden eines Vliesstoffs (sogenanntes Nonwoven-Material) mit einer (Kunststoff-)Folie, ist jedoch nicht hierauf und auch nicht auf das Verprägen von nur zwei Materialien beschränkt. Speziell kann es zur Herstellung von Wärmedecken oder dergleichen verwendet werden.
Bei vorbekannten Produktionsanlagen zur Herstellung von Gegenständen, bei denen wenigstens eine flexible Materialbahn prägend bearbeitet wird, muss eine sogenannte Bahngeschwindigkeit, das heißt die Fördergeschwindigkeit der Materialbahn bzw. der Materialbahnen zum Herstellungstakt bzw. zur Länge des herzustellenden Produkts passend gewählt werden. Falls ein in Förderrichtung längeres Produkt hergestellt werden soll, muss die Bahngeschwindigkeit entsprechend erhöht werden. Um ein entsprechend kürzeres Produkt zu fertigen, wird bei gleichem Takt die Bahngeschwindigkeit reduziert.
Weist das herzustellende Produkt ein Prägemuster auf, muss eine Abmessung des Prägemusters in Förderrichtung auf die Bahngeschwindigkeit abgestimmt sein bzw. umgekehrt die Bahngeschwindigkeit auf die genannte Abmessung des Prägemusters.
Dies wird herkömmlicherweise derart realisiert, dass bei einem relativ kleinen oder kürzeren Produkt eine entsprechend kleine Walze eingesetzt wird, die auf ihre Oberfläche mit einer Struktur versehen ist, die dem zu erzeugenden Prägemuster entspricht (sogenannte Prägemusterwalze). Entsprechend wird bei einem relativ größeren Produkt eine größere Prägemusterwalze eingesetzt.
Nachteilig hierbei ist, dass bei der Fertigung größerer Produkte entsprechend immer größere Prägemusterwalzen eingesetzt werden müssen, die entsprechend groß, schwer und kostenaufwändig sind. Dies betrifft speziell die Herstellung von Produkten mit einer unterbrochenen Prägung, denn bei einer endlosen Prägenaht wäre die Verwendung einer schnelldrehenden, kleinen Prägemusterwalze möglich. Bei einer unterbrochenen Prägung muss jedoch das gesamte Prägemuster auf der Walze ausgebildet sein, wodurch sich die weiter oben genannten Nachteile ergeben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Erzeugen einer unterbrochenen Prägung bzw. zum abschnittweise prägenden Verbinden von Materialbahnen zu schaffen, so dass sich die weiter oben genannten Nachteile vermeiden lassen. Insbesondere soll die Verwendung von großen und schweren Prägewalzen bei der Herstellung von Produkten beispielsweise mit einer Länge der Größenordnung Meter vermieden werden.
Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mittels einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 7. Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw. der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Erzeugen einer unterbrochenen Prägung an wenigstens einer flexiblen Materialbahn, vorzugsweise zum abschnittweisen prägenden Verbinden wenigstens zweier flexiblen Materialbahnen, beinhaltet die Schritte:

a) Bereitstellen einer Druckwalze und einer Gegendruckwalze, vorzugsweise mit parallelen Walzenachsen und gegensinniger Drehrichtung;
b) Zuführen der Materialbahn oder der Materialbahnen durch einen Kontaktbereich zwischen der Druckwalze und der Gegendruckwalze;
c) Führen eines biegeschlaffen Endlos-Prägemittels in und durch den Kontaktbereich zusammen mit der Materialbahn oder den Materialbahnen;
d) prägendes Einwirken auf die Materialbahn oder die Materialbahnen über das Endlos-Prägemittel durch die Druckwalze und die Gegendruckwalze.

Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Erzeugen einer unterbrochenen Prägung an wenigstens einer flexiblen Materialbahn, vorzugsweise zum abschnittweisen prägenden Verbinden wenigstens zweier flexibler Materialbahnen, weist folgende Bestandteile auf:

a) ein Walzenpaar mit einer Druckwalze und einer Gegendruckwalze, die vorzugsweise zueinander parallele Walzenachsen und eine gegensinnige Drehrichtung aufweisen;
b) eine Zuführeinrichtung für die Materialbahn oder die Materialbahnen, welche Zuführeinrichtung dazu ausgebildet ist, die Materialbahn oder die Materialbahnen durch einen Kontaktbereich zwischen der Druckwalze und der Gegendruckwalze zu führen;
c) eine Führungseinrichtung für ein biegeschlaffes Endlos-Prägemittel, welche zweite Zuführeinrichtung dazu ausgebildet ist, das Endlos-Prägemittel zusammen mit der Materialbahn oder den Materialbahnen in und durch den Kontaktbereich zwischen der Druckwalze und der Gegendruckwalze zu führen;

Durch die erfindungsgemäß vorgeschlagene Verwendung eines biegeschlaffen Endlos-Prägemittels zum Schaffen der angestrebten Prägung nach Maßgabe durch die Druckwalze und die Gegendruckwalze resultiert eine flexible, kostengünstige Lösung, die insbesondere die nachteilig erkannte Verwendung immer größerer Prägewalzen vermeidet. Das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung wird so deutlich vereinfacht, flexibler einsetzbar und entsprechend kostengünstiger.
Eine erste Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht vor, dass die Druckwalze und/oder Gegendruckwalze in ihrer jeweiligen Drehrichtung mit einer jeweiligen Drehgeschwindigkeit angetrieben wird bzw. werden. Eine entsprechende Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass die Druckwalze und/oder die Gegendruckwalze in ihrer jeweiligen Drehrichtung mit einer jeweiligen Drehgeschwindigkeit angetrieben oder antreibbar sind, wozu entsprechende, steuerbare Antriebsmittel vorgesehen sein können. Auf diese Weise lassen sich die Druckwalze und die Gegendruckwalze in ihrer Wirkung auf die Fördergeschwindigkeit (Bahngeschwindigkeit) der flexiblen Materialbahn einstellen, so dass eine gewünschte Prägung erzeugt werden kann.
Bei einer anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass als Endlos-Prägemittel ein in sich geschlossenes Prägeband oder ein in sich geschlossener Prägeriemen verwendet wird. Bei einer entsprechenden Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass das Endlos-Prägemittel als ein in sich geschlossenes Prägeband oder ein in sich geschlossener Prägeriemen ausgebildet ist. Auf diese Weise resultiert eine besonders einfache und kostengünstige Ausgestaltung des Endlos-Prägemittels, wodurch das erfindungsgemäße Verfahren bzw. die erfindungsgemäße Vorrichtung auch auf geänderte Produkte oder Produktabmessungen leicht einstellbar ist. Auch ein Austausch oder Ersatz des Endlos-Prägemittels ist einfach und kostengünstig durchführbar.
Bei einer wieder anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass als Endlos-Prägemittel ein Endlos-Prägemittel mit wenigstens einem dreidimensional strukturierten Prägemuster-Abschnitt und optional mit wenigstens einem ebenen, d. h. unstrukturierten Zwischenabschnitt verwendet wird. Vorzugweise kann das Endlos-Prägemittel mehrere solche dreidimensional strukturierte Prägemuster-Abschnitte aufweisen, zwischen denen jeweils ein ebener, unstrukturierter Zwischenabschnitt angeordnet ist. Dies und eine entsprechende Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung schafft den Vorteil, dass das Endlos-Prägemittel eine Mehrzahl von Nutzen aufweisen kann, die identisch oder unterschiedlich ausgebildet sein können, um auf diese Weise auch komplexere Prägemuster erzeugen zu können. Durch „Zwischenschaltung” der genannten ebenen, d. h. unstrukturierten Zwischenabschnitte lassen sich unterbrochene Prägungen erzeugen.
Im Rahmen einer anderen bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass zumindest die Gegendruckwalze während des Prägens beheizt wird. Eine entsprechende Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass zumindest die Gegendruckwalze eine Heizeinrichtung aufweist und während des Prägens beheizt oder beheizbar ist. Auf diese Weise lässt sich insbesondere beim Verbinden unterschiedlicher Materialbahnen, wie einer Folie und eines Nonwoven-Materials, die Verbindungswirkung noch verbessern.
Entsprechend kann bei einer wieder anderen Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgesehen sein, dass als eine erste Materialbahn ein Vliesstoff- oder Nonwoven-Material und als eine zweite Materialbahn eine Folie, insbesondere eine Kunststofffolie, verwendet wird. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise Wärmedecken oder ähnliche Gegenstände mit dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellen. Verallgemeinernd kann vorgesehen sein, dass mehrere Materialbahnen mit unterschiedlichen Eigenschaften oder Teilmaterialbahnen mit unterschiedlichen Materialeigenschaften verwendet werden.
Eine andere bevorzugte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung sieht vor, dass die Vorrichtung eine Anzahl weiterer Walzen, zusätzlich zu der Druckwalze und der Gegendruckwalze, mit zu der Walzenachse der Druckwalze vorzugsweise jeweils paralleler Walzenachse aufweist, höchst vorzugsweise wenigstens zwei solcher weiterer Walzen. Dabei kann vorgesehen sein, dass das Endlos-Prägemittel unter Spannung um die Druckwalze und um die genannten weiteren Walzen herumgeführt ist. Auf diese Weise lassen sich besonders günstige Führungsgeometrien für das Endlos-Prägemittel realisieren.
In Weiterbildung der vorstehend genannten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass zwei solcher weiterer Walzen derart bezüglich der Druckwalze angeordnet sind, dass in einer Seitenansicht mit Blick in Richtung der (parallelen) Walzenachsen diese ein Polygon bilden, vorzugsweise ein gleichschenkliges Dreieck, dessen Symmetrieachse die Walzenachse der Druckwalze und vorzugsweise auch die Walzenachse der Gegendruckwalze schneidet, ohne dass die Erfindung jedoch hierauf beschränkt wäre.
Bei einer anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass das Endlos-Prägemittel über etwa die Hälfte ihres Umfangs um die Gegendruckwalze herumgeführt oder herumführbar ist. Hierdurch lässt sich bei einer beheizten Gegendruckwalze die Wärmeeinwirkung verbessern.
Bei einer wieder anderen Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann vorgesehen sein, dass das Endlos-Prägemittel um die Anordnung aus Druckwalze und Gegendruckwalze herumgeführt oder herumführbar ist. Dies kann zu einer besonders kompakten Ausgestaltung der Vorrichtung beitragen.
Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung.
1 zeigt schematisch eine mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht mit Blick in Richtung der Walzenachsen; und
2 zeigt schematisch eine weitere mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einer Seitenansicht mit Blick in Richtung der Walzenachsen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Figur insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet. Sie umfasst ein mit dem Bezugszeichen 2 bezeichnetes Walzenpaar aus einer (oberen) Druckwalze 2a und einer (unteren) Gegendruckwalze 2b, welche eine Heizeinrichtung 2bb aufweisen kann und deshalb auch als beheizte Gegendruckwalze 2b bezeichnet ist. Die Druckwalze 2a und die Gegendruckwalze 2b weisen zueinander parallele Walzenachsen 2a', 2b' auf. Außerdem zeichnen sich die Druckwalze 2a und die Gegendruckwalze 2b im Betrieb durch eine gegensinnige Drehrichtung aus, was in 1 durch entsprechende Pfeile symbolisiert ist: Pfeil Da für die Druckwalze 2a und Pfeil Db für die Gegendruckwalze 2b.
Weiterhin umfasst die Vorrichtung 1 eine Zuführeinrichtung, die in 1 nur grob schematisch bei Bezugszeichen 3 gestrichelt dargestellt ist. Die Zuführeinrichtung 3 ist dazu ausgebildet, zwei Materialbahnen, nämlich eine erste Materialbahn 4 und eine zweite Materialbahn 5, jeweils aus einem flexiblem Material, in einen Kontaktbereich KB zwischen der Druckwalze 2a und der Gegendruckwalze 2b hinein und durch diesen hindurch zu führen. Bei dem ersten Material 4 kann es sich um einen Vliesstoff oder ein sogenanntes Nonwoven-Material handeln, ohne dass die Erfindung hierauf beschränkt wäre. Bei dem zweiten Material 5 kann es sich um eine (Kunststoff-)Folie handeln, ohne dass die Erfindung jedoch hierauf beschränkt wäre. Es können optional auch noch weitere Materialien zugeführt werden (in der 1 mit „Material (n)” bezeichnet). Im Kontaktbereich KB wechselwirken die Druckwalze 2a und die Gegendruckwalze 2b mechanisch miteinander bzw. mit dem dazwischen durchgeführten Materialbahnen 4, 5, worauf weiter unten noch genauer eingegangen wird.
Außerdem umfasst die Vorrichtung 1 noch eine Führungseinrichtung 6 für ein biegeschlaffes Endlos-Prägemittel in Form eines Prägebandes oder Prägeriemens 7. Die Führungseinrichtung 6 ist dazu ausgebildet, das genannte Endlos-Prägemittel 7 zusammen mit den Materialbahnen 4, 5 in den Kontaktbereich KB zwischen der Druckwalze 2a und der Gegendruckwalze 2b bzw. durch diesen hindurch zu führen. Zu diesem Zweck umfasst die Führungseinrichtung 6 in der gezeigten Ausgestaltung neben der Druckwalze 2a noch zwei weitere Walzen 6a, 6b (Führungsrollen), deren Walzenachsen 6a', 6b' zueinander und jeweils zu der Walzenachse 2a' der Druckwalze 2a parallel angeordnet sind. Speziell bilden in der Seitenansicht gemäß 1 die Walzenachsen 2a', 6a', 6b' die Eckpunkte eines gleichschenkligen Dreiecks, dessen Symmetrieachse S die Walzenachse 2a' der Druckwalze 2a schneidet. Weiterhin schneidet die Symmetrieachse S des genannten gleichschenkligen Dreiecks auch die Walzenachse 2b' der Gegendruckwalze 2b, so dass sich insgesamt die in 1 gezeigte Anordnung der Walzen bzw. Walzenachsen ergibt. Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf eine derartige Anzahl und Anordnung von Walzen bzw. Walzenachsen beschränkt.
Der Prägeriemen 7 ist um die Druckwalze 2a und die beiden weiteren Walzen 6a, 6b unter Spannung herumgeführt und durchläuft so zusammen mit den Materialbahnen 4 und 5 den genannten Kontaktbereich KB zwischen der Druckwalze 2a und der Gegendruckwalze 2b.
Wie man der Figur weiterhin entnimmt, weist der Prägeriemen 7 mehrere dreidimensional strukturierte Prägemuster-Abschnitte auf, die in der Figur mit dem Bezugszeichen 7a bezeichnet sind. Dazwischen liegen ebene, unstrukturierte sogenannte Zwischenabschnitte des Prägeriemens 7, die in der Figur mit dem Bezugszeichen 7b bezeichnet sind und sich gerade im Bereich der Walzen 2a, 6a, 6b befinden. Die genannten strukturierten Bereiche 7a des Prägeriemens 7 sind dazu vorgesehen, beim Zusammentreffen mit dem Materialbahnen 4, 5 im Kontaktbereich KB für eine prägende Verbindung zwischen den Materialbahnen 4, 5 zu sorgen, was in 1 bei Bezugszeichen 45 symbolisch dargestellt ist: In dem genannten Bereich 45 sind die Materialbahn 4 und die Materialbahn 5 prägend miteinander verbunden, was nach Maßgabe durch die Druckwalze 2a und die Gegendruckwalze 2b unter „Zwischenschaltung” des Prägeriemens 7 bzw. eines der Prägemuster-Abschnitte 7a geschieht. Wenn der Prägeriemen mit einem seiner unstrukturierten Zwischenabschnitte 7b in dem Kontaktbereich KB angeordnet ist, kommt es zu keiner Verprägung der Materialbahnen 4, 5, so dass eine unterbrochene Prägung resultiert. Auf diese Weise lassen sich quasi beliebig gestaltete, auch größere Verprägungsbereiche 45 schaffen, ohne dass zu diesem Zweck beispielsweise an Stelle der Druckwalze 2a eine entsprechend groß dimensionierte Prägemusterwalze eingesetzt werden müsste.
Schließlich symbolisiert der Pfeil F in 1 die gemeinsame Förderrichtung der Materialbahnen 4 und 5 sowie der abschnittsweise verprägten Materialbahnen, die anschließend zur Fertigstellung eines gewünschten Produkts noch entsprechend abgelängt (geschnitten) werden müssen, was dem Fachmann geläufig ist.
2 zeigt schematisch eine weitere mögliche Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 1' in einer Seitenansicht mit Blick in Richtung der Walzenachsen. Es sei im Folgenden nur auf die wesentlichen Unterschiede zur Ausgestaltung gemäß 1 näher eingegangen.
Andererseits in 1 weißt die Vorrichtung 1' gemäß 2 zusätzlich zu dem wiederum mit Bezugszeichen 2 bezeichneten Walzenpaar aus einer Druckwalze 2a und einer beheizten Gegendruckwalze 2b (Heizeinrichtung 2bb) eine Vielzahl von weiteren Walzen 6a–6f auf, mit deren Hilfe der Prägeriemen 7 um die Druckwalze 2a und die Gegendruckwalze 2b unter Spannung herumgeführt ist. Während die Walzen 6a, 6b auf einer der Gegendruckwalze 2b abgewandten Seite der Druckwalze 2a angeordnet sind, befinden sich die weiteren Walzen 2c–2f auf einer der Druckwalze 2a abgewandten Seite der Gegendruckwalze 2b, so dass sich im Wesentlichen eine etwa einem Rechteck entsprechende Führungskontur für den Prägeriemen 7 ergibt. Dieser ist nur im Bereich der Gegendruckwalze 2b „gestört”, welche Gegendruckwalze 2b gegenüber den weiteren Walzen 6c–6f weiter nach innen in Richtung der Druckwalze verschoben ist. Auf diese Weise ist der Prägeriemen 7 über einen in etwa die Hälfte des Umfangs der Gegendruckwalze 2b um diese herumgeführt. Dies ist insbesondere bei der gezeigten Ausgestaltung mit beheizter Gegendruckwalze 2b (Heizeinrichtung 2bb) von Vorteil, weil sich so ein besonders guter Wärmeübergang von der beheizten Gegendruckwalze 2b auf den Prägeriemen erreichen lässt.

Claims

Verfahren zum Erzeugen einer unterbrochenen oder einer nicht unterbrochenen, sich wiederholenden Prägung an wenigstens einer flexiblen Materialbahn, vorzugsweise zum abschnittweise prägenden Verbinden wenigstens zweier flexibler Materialbahnen (4, 5), mit den Schritten: a) Bereitstellen einer Druckwalze (2a) und einer Gegendruckwalze (2b), vorzugsweise mit parallelen Walzenachsen (2a', 2b') und gegensinniger Drehrichtung (Da, Db); b) Zuführen der Materialbahn oder der Materialbahnen (4, 5) durch einen Kontaktbereich (KB) zwischen der Druckwalze (2a) und der Gegendruckwalze (2b); c) Führen eines biegeschlaffen Endlos-Prägemittels (7) in und durch den Kontaktbereich (KB) zusammen mit der Materialbahn oder den Materialbahnen (4, 5); d) prägendes Einwirken auf die Materialbahn oder die Materialbahnen (4, 5) über das Endlos-Prägemittel (7) durch die Druckwalze (2a) und die Gegendruckwalze (2b).
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Endlos-Prägemittel (7) ein in sich geschlossenes Prägeband oder ein in sich geschlossener Prägeriemen verwendet wird.
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, bei dem ein Endlos-Prägemittel (7) mit wenigstens einem dreidimensional strukturierten Prägemuster-Abschnitt (7a) und optional mit wenigstens einem unstrukturierten Zwischenabschnitt (7b) verwendet wird, vorzugsweise mit mehreren dreidimensional strukturierten Prägemuster-Abschnitten (7a) und mit jeweils dazwischen liegenden ebenen, unstrukturierten Zwischenabschnitten (7b).
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem zumindest die Gegendruckwalze (2b) während des Prägens beheizt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem das Endlos-Prägemittel (7) unter Spannung um die Druckwalze (2a) und um eine Anzahl weiterer Walzen (6a, 6b) mit zu der Walzenachse (2a') der Druckwalze (2a) vorzugsweise jeweils paralleler Walzenachse (6a', 6b') herumgeführt wird.
Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem als eine erste Materialbahn (4) ein Vliesstoff- oder Nonwoven-Material und als eine zweite Materialbahn (5) eine Folie verwendet wird; oder bei dem mehrere Materialbahnen mit unterschiedlichen Eigenschaften oder Teilmaterialbahnen mit unterschiedlichen Materialeigenschaften verwendet werden.
Vorrichtung (1) zum Erzeugen einer unterbrochenen oder einer nicht unterbrochenen, sich wiederholenden Prägung an wenigstens einer flexiblen Materialbahn, vorzugsweise zum abschnittweise prägenden Verbinden wenigstens zweier flexibler Materialbahnen (4, 5), aufweisend: a) ein Walzenpaar (2) mit einer Druckwalze (2a) und einer Gegendruckwalze (2b), die vorzugsweise zueinander parallele Walzenachsen (2a', 2b') und eine gegensinnige Drehrichtung (Da, Db) aufweisen; b) eine Zuführeinrichtung (3) für die Materialbahn oder die Materialbahnen (4, 5), welche Zuführeinrichtung (3) dazu ausgebildet ist, die Materialbahn oder die Materialbahnen (4, 5) durch einen Kontaktbereich (KB) zwischen der Druckwalze (2a) und der Gegendruckwalze zu führen (2b); c) eine Führungseinrichtung (6) für ein biegeschlaffes Endlos-Prägemittel (7), welche Führungseinrichtung (6) dazu ausgebildet ist, das Endlos-Prägemittel (7) zusammen mit der Materialbahn oder den Materialbahnen (4, 5) in und durch den Kontaktbereich (KB) zwischen der Druckwalze (2a) und der Gegendruckwalze (2b) zu führen; bei der die Druckwalze (2a) und die Gegendruckwalze (2b) dazu ausgebildet sind, in dem Kontaktbereich (KB) auf die Materialbahn oder die Materialbahnen (4, 5) über das Endlos-Prägemittel (7) prägend einzuwirken.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 7, bei der das Endlos-Prägemittel (7) als ein in sich geschlossenes Prägeband oder ein in sich geschlossener Prägeriemen ausgebildet ist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 7 oder 8, bei der das Endlos-Prägemittel (7) wenigstens einen dreidimensional strukturierten Prägemuster-Abschnitt (7a) und optional wenigstens einen unstrukturierten Zwischenabschnitt (7b) aufweist, vorzugsweise mehrere dreidimensional strukturierte Prägemuster-Abschnitte (7a) und jeweils dazwischen liegende unstrukturierte Zwischenabschnitte (7b).
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 9, welche Vorrichtung (1) eine Anzahl weiterer Walzen (6a, 6b) mit zu der Walzenachse (2a') der Druckwalze (2a) vorzugsweise jeweils paralleler Walzenachse (6a', 6b') aufweist, vorzugsweise wenigstens zwei solcher weiterer Walzen (6a, 6b), und bei der das Endlos-Prägemittel (7) unter Spannung um die Druckwalze (2a) und um die weiteren Walzen (6a, 6b) herumgeführt ist.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 10, bei der zwei solcher weiterer Walzen (6a, 6b) derart bezüglich der Druckwalze (2a) angeordnet sind, dass in einer Seitenansicht mit Blick in Richtung der Walzenachsen (2a', 6a', 6b') diese ein Polygon bilden, vorzugsweise ein gleichschenkliges Dreieck, dessen Symmetrieachse (S) die Walzenachse (2a') der Druckwalze (2a) und vorzugsweise auch die Walzenachse (2b') der Gegendruckachse (2b) schneidet.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 11, bei der zumindest die Gegendruckwalze (2b) eine Heizeinrichtung aufweist und während des Prägens beheizt oder beheizbar ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 12, bei der das Endlos-Prägemittel (7) über etwa die Hälfte ihres Umfangs um die Gegendruckwalze (2b) herumgeführt oder herumführbar ist.
Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 7 bis 13, bei der das Endlos-Prägemittel (7) um die Anordnung aus Druckwalze (2a) und Gegendruckwalze (2b) herumgeführt oder herumführbar ist.