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Die Erfindung bezieht sich auf einen Formkörper umfassend einen aus thermoplastischem Material bestehenden oder dieses enthaltenden Grundkörper mit in dessen Längsrichtung verlaufener Bewehrung.
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Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers, der aus thermoplastischem Material besteht oder dieses enthält und in dessen Längsrichtung zumindest eine Bewehrung verläuft.
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Ein entsprechender Formkörper in Form einer Eisenbahnschwelle ist der
DE 699 29 819 T2 zu entnehmen. Die Eisenbahnschwelle weist einen harten Innenkern als Bewehrung in Form eines langgestreckten Verstärkungselements auf, das seinerseits von einem Außengehäuse aus einem verformbaren Verbundwerkstoff umgeben ist. Das Außengehäuse ist zweischalig ausgebildet und besteht aus Polyethylen und gemahlenen Gummipartikeln.
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Durch die Zweischaligkeit ergeben sich konstruktive und herstellungsbedingte Nachteile, wobei insbesondere eine geometrische Anpassung von Verstärkungselement und Gehäuseschalen erforderlich ist, um eine umfangsseitig geschlossene Schwelle zur Verfügung zu stellen.
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Der
DE 699 38 308 T2 ist eine synthetische Schwelle zu entnehmen, die aus einem Verbundwerkstoff besteht. Der Verbundwerkstoff weist eine Kernschicht sowie eine Oberflächenschicht auf, die ein hitzehärtbares Harz enthält, das durch Langfasern verstärkt wird.
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Aus der
DE 10 2011 117 760 A1 ist ein thermoplastischer Werkstoff enthaltend Recycling-Polyolefin und Glasfasern bekannt. Aus dem Werkstoff kann ein Formkörper in Form einer Eisenbahnschwelle hergestellt werden. Durch die Verwendung von Glasfasern ist zum einen der Nachteil gegeben, dass beim Compoundieren ein starker Verschleiß der Wellen auftreten kann. Als Recyclematerial ist der Formkörper aufgrund der enthaltenen Glasfasern nicht geeignet.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Formkörper sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen zur Verfügung zu stellen, der eine hinreichende Biegesteifigkeit Festigkeit aufweist, so dass ein umfassender Einsatz, insbesondere auch im Gleisoberbau möglich ist.
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Zur Lösung der Aufgabe sieht die Erfindung unter anderem einen Formkörper vor, der sich im Wesentlichen dadurch auszeichnet, dass die Bewehrung zumindest ein oberflächlich eine Struktur aufweisendes stabförmiges Bewehrungselement ist, das die Struktur ausfüllend von dem thermoplastischen Material formschlüssig umschlossen ist. Dabei besteht das Bewehrungselement insbesondere aus Kunststoff, insbesondere glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).
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Abweichend vom vorbekannten Stand der Technik bedarf es keiner in dem Formkörper verteilter Glasfasern, um dem Formköper eine gewünschte Festigkeit zu verleihen. Auch ist es nicht erforderlich, dass ein mehrteiliger Grundkörper hergestellt wird, in dem eine Bewehrung eingebracht wird. Vielmehr verläuft innerhalb des Grundkörpers die Bewehrung, vorzugsweise über dessen Gesamtlänge, wobei die Bewehrung in den Stirnbereichen des Formkörpers zurückversetzt verlaufen kann, also stirnseitig den Formkörper nicht durchsetzt.
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Dabei kann die Bewehrung aus geeigneten Materialien bestehen, um die gewünschte Biegefestigkeit und Steifigkeit sicherzustellen. Insbesondere ist vorgesehen, dass das Bewehrungselement zumindest ein außenseitig profiliertes wie eine Wellenstruktur aufweisendes Stabelement, insbesondere ein aus GFK bestehendes Stab- oder Rohrelement, bevorzugterweise ein Hohlstab oder Rohr aus GFK ist.
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Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass die Struktur durch ein Außengewinde gebildet wird.
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Es kann quasi ein Gewindestab wie Spindel als Bewehrung benutzt werden, der von dem thermoplastischen Material formschlüssig umschlossen ist.
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In hervorzuhebender Ausgestaltung ist vorgesehen, dass das thermoplastische Material aus geschredderten Partikeln besteht. Dabei werden die Partikel einer Wärmebehandlung derart unterzogen, dass bevorzugterweise nicht sämtliche Partikel vollständig schmelzen, sondern ein Teil der Partikel nur oberflächlich geschmolzen werden. Dies erfolgt vorzugsweise mittels thermokinetischen Mischens. Dabei kann eine thermokinetische Mischvorrichtung benutzt werden, wie diese der
US 5 895 790 zu entnehmen ist, auf deren Offenbarung ausdrücklich Bezug genommen wird. Ein Zerstören langkettiger Polymermoleküle wird hierdurch vermieden bzw. reduziert.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass das Bewehrungselement aus einem Material besteht, dessen linearer Wärmeausdehnungskoeffizient zumindest in etwa um 0,5 × 10–1K–1 von dem des thermoplastischen Materials abweicht. Eine Längsbewegung des Bewehrungselementes innerhalb des Grundkörpers wird ungeachtet dessen ausgeschlossen, da das thermoplastische Material formschlüssig das Bewehrungselement in Längsrichtung umgibt.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass als thermoplastisches Material Polymere, insbesondere Polyolefine benutzt werden, insbesondere ein oder mehrere Materialien aus der Gruppe Polyethylen, insbesondere LDPE- und/oder HDPE-Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyethylenerphtalat, Polycarbonat, Polyamid, Arcylnitril-Butadin-Styrol, Polymethylmicroacrylat, Polysteren.
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Bevorzugterweise verlaufen in Längsrichtung des Formkörpers zumindest zwei, zumindest vorzugsweise vier stabförmige Bewehrungselemente, wobei zwei jeweils symmetrisch zu einer Symmetrieebene angeordnet sind, innerhalb der die Längsachse des Formkörpers verlaufen kann. Insbesondere verläuft die Symmetrieebene bei einem quaderförmigen Formkörper parallel zu den Längsseiten und/oder der Kopf- und Bodenseiten. Aber auch eine ungerade Anzahl von Bewehrungselementen oder z. B. sechs Bewehrungselemente können innerhalb des Formkörpers vorgesehen sein.
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Bevorzugterweise handelt es sich bei dem Formkörper um eine Eisenbahnschwelle.
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Bevorzugterweise handelt es sich bei dem Bewehrungselement um einen Hohlrstab oder Rohr aus GFK mit einem Außendurchmesser DA mit 20 mm ≤ DA ≤ 30 mm und/oder einem Innendurchmesser DI mit 10 mm ≤ DI ≤ 20 mm, bevorzugterweise DA = 2 DI.
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Ein Verfahren zur Herstellung eines Formkörpers, der aus thermoplastischem Material besteht oder dieses enthält und in dessen Längsrichtung zumindest eine Bewehrung verläuft, zeichnet sich durch zumindest folgende Verfahrensschritte aus:
- – zumindest teilweises Aufschmelzen von aus thermoplastischem Material bestehenden Partikeln in einer Mischvorrichtung,
- – Pressen des zumindest teilweise aufgeschmolzenen thermoplastischen Materials in ein Außengeometrie des Formkörpers vorgebendes Werkzeug, in dessen Längsrichtung zumindest ein stabförmiges Bewehrungselement als die Bewehrung verläuft,
wobei das thermoplastische Material gegen ein in Längsrichtung des Werkzeugs verschiebbares an den Querschnitt des Werkzeugs angepasstes Schiebeelement gepresst wird, das von dem zumindest einen Bewehrungselement durchsetzt wird.
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Erfindungsgemäß wird insbesondere geschreddertes, recycltes thermoplastisches Material, das vorsortiert sein kann, der Mischvorrichtung insbesondere in Form eines Compounders zugeführt wird. Dabei werden die Partikel während des Compoundierens einer Temperatur ausgesetzt, die vorzugsweise im Bereich zwischen 130°C und 160°C, vorzugsweise in etwa 150°C liegt. Dabei sollte die Temperatur während des gesamten Compoundierens im Wesentlichen gleichbleibend gehalten werden. Unabhängig hiervon wirkt auf die Partikel eine Temperatur, durch die ein zumindest oberflächliches Anschmelzen erfolgt, also nicht zwingend ein Durchschmelzen erfolgt, gleichwenn Partikel auch vollständig geschmolzen werden können. Durch das nur teilweise Schmelzen ergibt sich der Vorteil, dass langkettige Polymermoleküle geschont werden mit der Folge, dass das Material an sich bereits in erstarrtem Zustand im Vergleich zu Materialien, die durch Extrudieren hergestellt werden, eine höhere Festigkeit aufweist.
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Die gewünschte Biegesteifigkeit bzw. Festigkeit des Formkörpers ergibt sich insbesondere dadurch, dass in Längsrichtung des Formkörpers zumindest ein stabförmiges Bewehrungselement verläuft, das insbesondere in Form eines aus GFK bestehenden Hohlstabes oder Rohres ausgebildet ist.
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Um sicherzustellen, dass ungeachtet unterschiedlicher linearer Wärmeausdehnungskoeffizienten des thermoplastischen Materials und des Bewehrungsmaterials eine Verschiebung in Längsrichtung zueinander unterbleibt, ist vorgesehen, dass als Bewehrungselement ein solches verwendet wird, das oberflächlich strukturiert ist, so dass das thermoplastische Material formschlüssig das Bewehrungselement umgeben kann, dass erwähntermaßen als Hohlstab, insbesondere als GFK-Rohrelement ausgebildet sein kann. Die Strukturierung kann durch eine Art Wellenstruktur, insbesondere durch ein Außengewinde erzielt werden. Andere Möglichkeiten, um die gewünschte Struktur und damit den erforderlichen Formschluss durch Eindringen des thermoplastischen Materials in die Oberflächenstruktur sicherzustellen, sind selbstverständlich gleichfalls von der Erfindung erfasst.
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Um den Hohlstab in einem Werkzeug zu fixieren, ist insbesondere vorgesehen, dass von zur Eintrittsöffnung des Werkzeugs gegenüberliegender Stirnseite des Werkzeugs eine werkzeuginnenseitig verlaufende stiftförmige Halterung ausgeht, auf die der Hohlstab gesteckt wird. Hierdurch erfolgt das Fixieren an einem Ende. Das gegenüberliegende Ende wird zunächst durch das durch das Werkzeug durch das hineingepresste thermoplastische Material verschiebbare Schiebeelement erreicht, das von dem Bewehrungselement durchsetzt wird. Dabei erfolgt das Einpressen des Werkzeugs insbesondere mittels einer Axialpresse.
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Des Weiteren kann der Hohlstab gleichfalls von einem stiftförmigen Element im Eingangsbereich des Werkzeuges fixiert werden.
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Ferner wird in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die Bewehrung derart in dem Werkzeug positioniert wird, dass die Bewehrung durch Erstarren des thermoplastischen Materials in dem Werkzeug lagefixiert wird. Somit kann grundsätzlich ein Verbiegen der stabförmigen Bewehrungselemente innerhalb des Werkzeugs unabhängig von der Stellung des Schiebeelementes nicht erfolgen.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass als thermoplastisches Material eine Mischung aus Körnern verwendet wird, die aus vorsortiertem recyceltem Kunststoffmaterial bestehen, wobei insbesondere das thermoplastische Material aus Polymeren, insbesondere aus zumindest einem Material aus der Gruppe Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyethylenerphtalat, Polycarbonat, Polyamid, Arcylnitril-Butadin-Styrol, Polymethylmicroacrylat, Polymeren. verwendet wird.
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Des Weiteren zeichnet sich die Erfindung dadurch aus, dass nach Befüllen des Werkzeuges dieses endseitig verschlossen und sodann zwangsgekühlt wird. Nach Erstarren des Formkörpers wird dieser aus dem Werkzeug herausgestoßen.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Werkzeug mit den beschriebenen Merkmalen oder einiger dieser.
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Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen – für sich und/oder in Kombination –, sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden bevorzugten Ausführungsbeispielen.
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Es zeigen:
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1 einen Formkörper,
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2 einen Formkörper in Form einer Schwelle,
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3a, b einen Abschnitt eines Bewehrungselementes, in Seitenansicht und im Schnitt,
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4a, b einen Einsatz eines Werkzeuges mit Bewehrungselementen, in perspektivischer Darstellung und in Seitenansicht,
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5 ein Werkzeug mit Blick ins Innere,
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6 ein Schiebeelement des Einsatzes gemäß 4a, b und
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7 einen Schnitt durch einen Formkörper.
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An Hand der Figuren wird die Erfindung erläutert, mittels der Formkörper hergestellt werden, die aus einem thermoplastischen Material bestehen, die in Längsrichtung des Formkörpers verlaufende Bewehrungsstäbe aufweisen, die außenseitig strukturiert sind, und formschlüssig von dem thermoplastischen Material umgeben sind.
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Ein entsprechender Formkörper 10 ist der 1 zu entnehmen. Der Formkörper 10 kann eine Quaderform aufweisen und der im eigentlichen Sinne aus einem Grundkörper 12 aus thermoplastischem Material besteht, in dessen Längsrichtung nach dem Ausführungsbeispiel der 1 vier Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 verlaufen, die vorzugsweise die Stirnflächen des Formkörpers 10 durchsetzen oder in diesem enden, ohne dass dies zwingend erforderlich ist.
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Aus der zeichnerischen Darstellung erkennt man des Weiteren, dass die Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 paarweise symmetrisch zu Ebenen verlaufen, die parallel zu den Längsseitenflächen bzw. Ober- und Unterseite des quaderförmigen Formkörpers 10 verlaufen.
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Ferner können die Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 derart im Randbereich des Formkörpers 10 verlaufen, dass eine Fixierung durch die beim Herstellen erstarrende thermoplastische Materialmasse möglich ist; denn im Randbereich wird die Wärme durch das Werkzeug, in dem der Formkörper 10 hergestellt wird, schnell abgeführt.
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Der Formkörper 10 besteht aus einem thermoplastischen Material, insbesondere aus mehreren Materialien aus der Gruppe Polyethylen, Polypropylen, Polyvinylchlorid, Polyethylenerphtalat, Polyckarbonat, Polyamid, Arcylnitril-Butadin-Styrol, Polymethylmicroacrylat, Polysteren.
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Hierzu werden zunächst entsprechende gebrauchte Materialien vorsortiert, geschreddert und getrocknet, wobei die einzelnen geschredderten Körner eine mittlere Größe zwischen 1,0 mm und 15,0 mm, insbesondere zwischen 1,0 mm und 3,0 mm aufweisen sollten. Im gewünschten Mischungsverhältnis – ggf. unter Beimischung von Talkum und/oder einem Vernetzungsmittel und/oder einem Antioxidationsmittel – werden die Materialien sodann einer thermokinetischen Mischvorrichtung zugeführt, in der
DE 601 16 496 T2 beschrieben ist, auf deren Offenbarung ausdrückliche Bezug genommen wird. Ergänzend ist auch nachdrücklich auf die Offenbarung der
US 5 895 790 zu verweisen, die ebenfalls zur Offenbarung der vorliegenden Anmeldung gehört.
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In der thermokinetischen Mischvorrichtung erfolgt ein Compoundieren der Partikel derart, dass nicht sämtliche Partikel vollständig durchschmelzen, sondern nur in ihren Oberflächen, so dass ein Zusammenhaften, also Agglomerieren erfolgt. Dass nicht sämtliche Partikel durchgeschmolzen sind, ergibt sich aus der 7, der eine Stirnseite eines Formkörpers zu entnehmen ist, wie dieser prinzipiell in der 1 dargestellt ist. Man erkennt die bevorzugterweise als Hohlstäbe 14, 16, 18, 20 ausgebildeten Bewehrungsstäbe, die in dem erstarrten thermoplastischen Material verlaufen. Das thermoplastische Material weist nicht vollständig aufgeschmolzene Partikel auf, von denen einige rein beispielhaft mit den Bezugszeichen 22, 24, 26 gekennzeichnet sind.
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In der Mischvorrichtung, die einem Compounder gleichkommt, werden die Partikel vorzugsweise auf maximal 150°C erhitzt. Als Temperaturbereich ist 130°C bis 160°C anzugeben.
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Dadurch, dass nicht sämtliche Partikel vollständig aufgeschmolzen sind, wird ein Zerstören langkettiger Polymermoleküle verhindert bzw. reduziert, so dass das Material selbst bereits eine im Vergleich zu ansonsten aus thermoplastischem Material hergestellten Formkörpern eine höhere Festigkeit aufweist.
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Die gewünschte Biegesteifigkeit bzw. Festigkeit des Formkörpers 10 selbst ergibt sich sodann durch die Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20. Ein Abschnitt eines entsprechenden Bewehrungsstabes 28 ist der 3a, b zu entnehmen. Man erkennt die Hohlkörpergeometrie und die in der Außenfläche vorhandene Struktur, die durch eine Wellengeometrie gebildet sein kann.
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Als Materialien für die Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 kommt insbesondere glasfaserverstärkter Kunststoff in Frage. Ungeachtet dessen sind entsprechende Formkörper 10 problemlos recycelbar, da die Stäbe aus den Formkörpern vor dem Recyceln herausgeschnitten werden können. Zur Herstellung entsprechender Formkörper wird ein Werkzeug 30 benutzt, dessen Innengeometrie der Außengeometrie des herzustellenden Formkörpers entspricht, der insbesondere eine Quaderform aufweist. Das Werkzeug 30 weist eine Kastenform mit insbesondere hohlquaderförmiger Geometrie auf.
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Den 4a, b ist ein Einsatz eines entsprechenden Werkzeuges mit hohlstabförmigen oder rohrförmigen Bewehrungsstäben zu entnehmen, wie diese auch in der 1 dargestellt und mit den Bezugszeichen 14, 16, 18, 20 gekennzeichnet sind. Der Einsatz weist als wesentliches Element ein Schiebeelement 40 auf, das von den Hohlstäben 14, 16, 18, 20 durchsetzt wird. In der 4a ist das Schiebeelement auf der linken Seite teilweise geschnitten. Die Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 durchsetzen Öffnungen des Schiebelements 14.
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Zum eindeutigen Ausrichten der Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 in dem Werkzeug 30 geht von dem zu der Eintrittsöffnung des Werkzeugs 30 gegenüberliegenden rückseitigen Stirnbereich einer Halterung 140 aus, die im Ausführungsbeispiel zwei zueinander beabstandete und über ein Zapfenelement 142 verbundene Platten 142, 144 umfasst. Von der werkzeuginnenseitig verlaufenden Seite der Platte 142 gehen Hülsen aus, von denen zwei mit den Bezugszeichen 148, 149 gekennzeichnet sind. Die Hülsen werden von Stabelementen durchsetzt, von denen einige mit den Bezugszeichen 150, 151 gekennzeichnet sind. Die Stabelemente 150, 151 gehen von der rückseitigen Platte 144 aus und erstrecken sich über die Hülse 148 hinaus über eine Länge von z. B. 20 cm bis 40 cm. Auf die freien Enden 152, 153 der Stabelemente 150, 151 werden sodann die Bewehrungselemente 14, 16, 18, 20 geschoben, so dass eine eindeutige räumliche Ausrichtung der Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 in dem Werkzeug 30 sichergestellt ist.
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Werkzeugöffnungsseitig können die Hohlstäbe 14, 16, 18, 20 von entsprechenden Stiftelementen gleichfalls gehalten werden, die von einer im Randbereich der Öffnung des Werkzeugs 30 verlaufenden Halterung ausgehen.
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Das Schiebeelement 40 kann in Richtung der Werkzeuglängsachse eine Länge aufweisen, die in etwa der Länge der jeweiligen Hülse 148, 149 mit Ausnahme deren vorderen konisch verlaufenden Endabschnitts 155 entsprechen kann. Die stiftförmigen Halterungen (Stabelemente 152, 153) und das Schiebelement 40 dienen dazu, die Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 innerhalb des Werkzeugs 30 in ihrer Lage zu fixieren.
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Zu Beginn des Befüllens des Werkzeugs mit dem zumindest teilweise aufgeschmolzenen thermoplastischen Material befindet sich das Schiebelement 40 im Bereich der Eintrittsöffnung des Werkzeugs 30.
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Wird das Werkzeug 30 nun mit zumindest teilweise aufgeschmolzenem thermoplastischen Material befüllt – dies erfolgt insbesondere durch eine Axialpresse –, so wird das plattenförmige Element 40 in Richtung der Rückseite des Werkzeugs 30 verschoben.
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Sofern sich die Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 im Bereich des Begrenzungswandung des Werkzeugs 30 befinden, erfolgt in diesem Bereich ein relativ schnelles Abkühlen des zumindest teilweise aufgeschmolzenen thermoplastischen Materials und somit ein Erstarren, wodurch eine Lagefixierung der Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 in dem Bereich erfolgt, der zwischen Einfüllöffnung des Werkzeuges und dem quaderförmigen Schiebeelement 40 verläuft, das noch einmal in 6 dargestellt ist. Man erkennt die Durchgangsöffnungen, die eingangs- und ausgangsseitig konisch erweitert sind und die von den Bewehrungselementen 14, 16, 18, 20 durchsetzt werden.
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Ein seitliches Verbiegen der Bewehrungselemente 14, 16, 18, 20 wird insbesondere dadurch vermieden, dass innerhalb deren Enden jeweils stiftförmige Elemente verlaufen, wie dies in Zusammenhang mit den im rückseitigen Bereich des Werkzeugs 30 verlaufenden Stiftelementen 150, 151 erläutert worden ist.
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Ist das Werkzeug 30 mit dem thermoplastischen Material gefüllt, so wird das Werkzeug stirnseitig verschlossen, so dass sich ein Druck aufbauen kann.
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Auf Grund der Außenstruktur der Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 erfolgt ein formschlüssiges Umschließen der Bewehrungsstäbe 14, 16, 18, 20 durch das erstarrte thermoplastische Material, so dass ungeachtet der unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten – die Differenz beträgt zumindest 10–1 × K–1 – eine Längsverschiebung zueinander unterbleibt, wodurch wiederum die gewünschte Biegesteifigkeit und Festigkeit des Formkörpers gewährleistet ist. Entsprechende Formkörper können z. B. als Eisenbahnschwellen ausgebildet sein. Eine solche Schwelle 100 ist in 2 dargestellt. Im Ausführungsbeispiel verlaufen innerhalb des Formkörpers 100 insgesamt vier Bewehrungsstäbe 114, 116, 118, 120, die derart verlaufen, dass ein Eindrehen von Schrauben nicht behindert wird, um Schienenbefestigungs- bzw. -rippenplatten 130, 132 auf der Oberseite der Schwelle 100 befestigen zu können.
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Die Bewehrungsstäbe 114, 116, 118, 120, können paarweise symmetrisch zu einer Symmetrieebene angeordnet sein, die parallel zur Ober- bzw. Unterseite der Schwelle 100 oder zu den Längsseiten verläuft.
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Vor dem Entformen der Formkörper 10, 100 werden diese zwangsgekühlt, um sodann aus dem Werkzeug 30 herausgestoßen zu werden. Dabei erfolgt ein problemloses Abziehen der stiftförmigen Abschnitte 152, 153.
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Vorteil der Verwendung der aus Kunststoff bestehenden Bewehrungselemente 14, 16, 18, 20, 114, 116, 118, 120 ist auch, dass ein problemloses Ablängen der Formkörper 10, 100 erfolgen kann, insbesondere auch am Ort der Nutzung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 69929819 T2 [0003]
- DE 69938308 T2 [0005]
- DE 102011117760 A1 [0006]
- US 5895790 [0013, 0043]
- DE 60116496 T2 [0043]