CH397230A - Werkstück aus im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden und Verfahren zu dessen Herstellung - Google Patents
Werkstück aus im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden und Verfahren zu dessen HerstellungInfo
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Description
Werkstück aus im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden und Verfahren zu dessen Herstellung Die Erfindung bezieht sich auf Werkstücke aus im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden. Derartige Werkstücke können Werkstoff- und: Bauelemente, Halb fertigerzeugnisse und Fertigteile der verschiedensten Art sein. Sie sollen sich dabei durch besonders geringes Raumgewicht und dennoch hohe Festigkeit auszeichnen. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auf Verfahren zur Herstellung solcher Werkstücke. Es sind bereits Werkstoff- und Bauelemente bekannt, die aus zusammengekitteten oder miteinander verklebten dünnen Röhrchen, z. B. Strohhalmen und dergleichen, hergestellt sind. Derartige Werkstoffund Bauelemente haben zwar ein ausserordentlich geringes Raumgewicht, weisen aber nicht die für viele Anwendungszwecke notwendige Festigkeit auf. Vor allem ist es schwierig und für viele Fälle unmöglich, derartigen Werkstoff- und Bauelementen die erforderliche oder gewünschte Form zu geben. Man hat deshalb auch bereits Werkstücke, Werkstoff und Bauelemente aus im Spritzspinnverfahren gewonnenen Hohlfäden aus thermoplastischen Stoffen hergestellt, indem diese Fäden gleichgerichtet aneinandergelegt und miteinander verklebt, verkittet oder in ein vorübergehend flüssiges oder plastisches Medium eingebettet wurden, welches später zu einem Stützgerüst erstarrt. Auf diese Weise kann man bisher Blöcke, Platten und ähnliche Gebilde erzeugen, die von feinen Röhrchen durchzogen sind, wobei der Raum zwischen diesen Röhrchen von einer mehr oder weniger festen Masse ausgefüllt ist. Grundsätzlich haben die im Spritzspinnverfahren aus thermoplastischen Kunststoffen gewonnenen Hohlfäden eine vorteilhafte Eigenschaft gegenüber den früheren röhrchenartigen Strukturbildern, wie Strohhalmen und dergleichen. Bei dem Spritzspinnprozess erfahren die Hohlfäden während des Überganges vom schmelzflüssigen zum festen Zustand eine Verstreckung. Diese bewirkt eine teilweise molekulare Orientierung in Längsrichtung, die im Hohifaden eine Spannung erzeugt, welche nach dem Erstarren des Hohlfadens gewissermassen konserviert ist. Bei nachträglicher Wärmebehandlung einer grösseren Menge zu Blöcken, Platten oder anderen Körpern zusammengefügt er Hohifäden wird diese Spannung vorübergehend freigelassen. Dadurch erhält der so gebildete körper eine sehr grosse mechanische Festigkeit. Trotz dieser grundsätzlichen vorteilhaften Möglichkeit der im Spritzspinnverfahren aus thermoplastischen Kunststoffen gewonnenen Hohlfäden haben die bisher bekannten, aus solchen Hohlfäden gebildeten Werkstücke noch eine Reihe wesentlicher Mängel. So wird für die Herstellung solcher Werkstücke eine grosse Menge von Bindemittel benötigt, das die Zwischenräume zwischen den einzelnen Röhrchen anfühlt. Neben der dadurch bedingten wesens lichen Verteuerung der Herstellung der Werkstücke ergibt sich auch der Nachteil, dass derartige Werkstücke oder ein solcher Werkstoff ein verhältnismässig hohes Raumgewicht hat, das ihn für viele Zwecke ungeeignet macht. Ausserdem macht es das in grosser Menge beigegebene Bindemittel weitgehend unmöglich, die oben erörterten besonderen Eigenschaften der HoMäden voll auszunutzen, da entweder das Bindemittel bei der Wärmebehandlung so fest ist, dass die den einzelnen Hohlfäden innewohnende Spannung auch nicht voriibergehend freigelassen wird, oder das Bindemittel ist bei der WärmebehanS lung derart weich, dass die den Hohlfäden innewohnende Spannung durch gegenseitiges Verschieben der Fäden völlig freigegeben wird, ohne dass eine wesentliche Verspannung des Werkstückes oder Werkstoffes eintritt. Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gegenseitige Verbindung der in Spritzspinnverfahren gewonnenen Hohlfäden in derartigen Werkstücken zu schaffen, die einerseits Werkstücke sehr geringen Raumgewichtes und anderseits die volle Ausnutzung der besonderen Eigenschaften der Hohlfäden erreichbar macht. Dies wird durch die Erfindung dadurch erreicht, d'ass die einzelnen Hohlfäden in der Art einer Wabenstruktur sich eng aneinander schmiegende und sich über die gesamte des Werkstückes erstreckende Zellen bilden, deren benachbarte Wände mindestens zum grossen Teil unmittelbar fest miteinander verschmolzen sind. Durch die Erfindung wird ausser der unmittelbaren festen Verbindung der Aussenflächen der Hohlfäden auch eine besonders günstige und stabile Struktur des Werkstückes oder Werkstoffes geschaffen. Die durch die unmittelbare feste Verbindung der benachbarten Wandteile der Hohlfäden gegebene Möglichkeit der vollen Ausnutzung der den Fäden innewohnenden Spannung ergibt zusammen mit der besonders günstigen, durch die Erfindung geschaffenen Struktur ein Werkstück sehr hoher Verspannung und Festigkeit bei sehr geringem Raumgewicht. Das Werkstück nach der Erfindung lässt sich in allen denkbaren Gebrauchsformen herstellen. Die Erfindung schafft ausserdem ein neues und vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung der in Frage stehenden Werkstücke aus im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden. Das Verfahren nach der Erfindung kennzeichnet sich dabei dadurch, dass die gesponnenen und zugeschnittenen Hohlfäden in einer dem jeweiligen Werkstück entsprechende Form in solcher Menge zumindest schichtweise parallel gerichtet eingebracht werden, dass sie die Form locker ausfüllen, und dass diese Hohlfäden in der Form der gleichzeitigen Einwirkung einer Erhitzung bis zu dem Bereich des Schmelzpunktes ihres Materials und mindestens zum grossen Teil einer Druckerhöhung in den Innenräumen der Fäden gegenüber dem Faden äusseren ausgesetzt und nach dem Einnehmen der Form und Verschmelzen der Fadenwandungen durch Abkühlung verfestigt werden. Durch das Verfahren nach der Erfindung wird einerseits die Möglichkeit geschaffen, Werkstücke jeder gewünschten Form aus derartigen Hohlfäden herzustellen. Anderseits werden die besonderen Eigenschaften der Hohlfäden besonders weitgehend und günstig bereits während des Formvorganges ausgenutzt. Durch die gleichzeitige Einwirkung von Wärme, durch die die den Fäden innewohnende Spannung freigegeben wird, und des erhöhten Druckes im Innenraum der Fäden wird diese Innenspannung der Fäden aufgefangen und auf die fertige Struktur des Werkstückes übertragen. Einige Ausführungsformen des Werkstückes und des Verfahrens nach der Erfindung werden im folgen den an Hand der Zeichnung erläutert. Es zeigen: Fig. 1 einen Schnitt durch eine Füllmenge von Hohlfäden zur Herstellung eines einfachen Plattenkörpers vor der Verschmelzung der Hohlfädenoberflächen, Fig. 2 einen Schnitt durch einen fertigen Plattenkörper nach der Erfindung, Fig. 3 einen Schnitt durch einen gemäss der Erfindung nur aus Hohlfäden gebildeten Stab mit teilweisem Querschnittsbild, Fig. 4 einen Querschnitt durch eine im wesentlichen aus Hohlfäden gebildete Leiste, Fig. 5 einen Abschnitt und Querschnitt von einem nach der Erfindung hergestellten leichten Mast, Fig. 6 einen Schnitt durch den Mittelteil eines nach der Erfindung hergestellten Skis, Fig. 7 einen Gegenstand, dessen Kern aus Hohlfäden und dessen AussenfFäche aus einer vorgeformten Hülle besteht, Fig. 8 einen Plattenkörper aus Hohlfäden, die in mehreren Schichten mit sich kreuzenden Fadenrich tun, gen liegen, und Fig. 9 einen Plattenkörper, bei dem in die Hohlfädenmasse ein Drahtgeflecht eingeschmolzen ist. Wie der Vergleich von Fig. 1 und 2 zeigt, werden nach der Erfindung die im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden zunächst in lockerer Schüttung parallel gerichtet in eine Form eingegeben und in dieser unter gleich- zeitiger Einwirkung von Hitze und eines im Inneren der Fäden aufgebauten Überdruckes so weit gebläht, dass die Zwischenräume zwischen den in lockerer Schüttung eingegebenen Fäden verschwinden und die Wände der benachbarten Fäden fest miteinander verschmelzen. Fig. 2 zeigt deutlich die sich dadurch ergebende Struktur, die im Querschnitt etwa bienenwabenartige Form aufweist. Im Beispiel der Fig. 3 handelt es sich um einen nach der Erfindung hergestellten Stab, der eine verdichtete Oberfläche 1 sowie von der Oberfläche 1 radial nach innen verlaufende Rippen 2 aufweist, deren Struktur wesentlich dichter als die der übrigen Teile 3 ist. Diese statisch am stärksten beanspruchten Teile des Stabes sind dadurch verdichtet, dass sie von einzelnen oder in Bündeln, Schichten und anderen Gruppierungen zusammenliegenden Hohlfäden durchzogen sind, die seitlich so stark zusammengedrückt sind, dass sie fasb keinen Hohlraum mehr haben, wodurch auf einer verhältnismässig kleinen Querschnittfläche sehr viele Fäden untergebracht sind. Im Rahmen des später näher erläuterten Verfahrens können diese verdichteten Stellen 1, 2 dadurch erzielt werden, dass man beim Formvorgang die Hohlfäden der zu verdichtenden Teile 1 und 2 offen lässt, oder nach dem Abschneiden der gesamten Formfüllung mit einem Heizdraht wieder öffnet. In diesen verdichteten Partien 1, 2 des Werkstückes werden dadurch die Kunststoffhohlfäden nur der Wärmewirkung unterworfen, durch die ihre Wandungen erweichen, zusammengedrückt werden und sich an der Aussenfläche fest verbinden. Die feste Flächenverbindung wird dadurch auch zugleich mit den Wandungsteilen der benachbarten aufgeblähten Fäden der Bereiche 3 geschaffen. Fig. 4 zeigt einen Schnitt durch einen Werkstückbereich erhöhter Materialdichte. Der Schnitt verläuft in diesem Beispiel durch eine Stelle, an der ein Beschlag 4 mittels eingedrehter Schrauben 5 auf einer Leiste befestigt ist. Vor dem Formvorgang wird das gesamte Bündel von Hohlfäden im Bereich des Beschlages 4 in eine plastische Masse eingebettet. Bei der gleichzeitigen Einwirkung von Wärme und einem im Inneren der Hohlfäden aufgebauten Überdruck konnten sich im Bereich des Beschlages 4 die Hohlfäden nicht mehr wesentlich ausdehnen, sondern wurden dort unter Beibehaltung ihres kleinen, runden Querschnittes fest in die Einbettungsmasse eingedrückt, während an allen übrigen Teilen des Werkstückes sich die Hohlfäden in gleicher Weise zu einer Struktur verbinden, wie sie in Fig. 2 und in den Bereichen 3 der Fig. 3 gezeigt ist. Die plastische Masse 6, die beim Erkalten der Formfüllung fest geworden ist, befindet sich nur an den Stellen zwischen den Hohlfäden, an denen Beschläge anzubringen oder andere nachträgliche Bearbeitungen, z. B. Bohrungen, vorzunehmen sind und deshalb grössere Materialdichte erfordern. Das Beispiel der Fig. 5 zeigt einen Abschnitt und Querschnitt eines leichten Mastes, der sich beispielsweise als Antennenmast oder dergleichen eignet. Im vorliegenden Beispiel hat dieser Mast eine verdichtete Oberfläche 1, die in gleicher Weise gebildet ist wie im Beispiel der Fig. 3. Der Kanal 7 ist dadurch gebildet, dass ein Kunststoffrohr vor dem Verschmelzen der Hohlfäden in die Hohlfadenmasse eingebettet worden ist. Zur weiteren Versteifung des Mastes können auch in diesem Beispiel radiale Rippen in ähnlicher Form wie im Beispiel der Fig. 3 vorgesehen werden. Es ist auch möglich, mehrere Längskanäle durch einfaches Einlegen mehrerer Kunststoffrohre zu schaffen, deren Oberfläche durch die Wirkung der nach der Erfindung vorgenommenen Erhitzung der Füllung mit den Wandungen der umgebenden Hohlfäden fest verschmolzen ist. Das Beispiel der Fig. 6 zeigt den Mittelteil eines Skis im Schnitt, der bei grösster Bruchsicherheit ausserordentlich leicht ausgebildet ist. Der eigentliche Skikörper ist aus Hohlfäden 8 gebildet. Das Standblech 9 ist mit Verankerungen 9a versehen, die in die Hohlfädenmasse eingeschmolzen sind. Der ganze Ski ist mit einer Schicht 10 überdeckt, die vorzugsweise aus einem Gemisch von Glasfasern und Kunstharz besteht. Ausserdem kann noch in bekannter Weise auf der Unterseite des Skis eine besondere Laufsohle 11 angeordnet sein. Die nach der Erfindung hergestellten Gegenstände können auch aus einer Kombination von Hohlfäden und einer Hülle bestehen, die als besonders harte, mit irgendwelchen Ausnehmungen, Ansätzen oder mit anderen Einrichtungen oder Eigenschaften versehene Oberfläche des Gegenstandes dient. Die Hülle ist dann mit Hohlfäden ausgefüllt, deren Oberfläche sich mit der Innenfläche der Hülle unter Einwirkung der Wärme fest verbindet. So zeigt beispielsweise Fig. 7 einen Gegenstand, dessen Kern aus Hohlfäden 12 besteht und dessen Aussenfläche von einer vorgeformten Hülle 13 gebildet wird, die vorzugsweise aus einem anderen Material besteht. Auf diese Weise lassen sich z. B. auch Fensterrahmen, Profile und viele andere Gegenstände herstellen. Die Erfindung bietet ferner die Möglichkeit einer schichtweisen Querverspannung der Werkstücke. Hierzu gibt Fig. 8 ein Beispiel für einen Plattenkörper aus Hohlfäden, die in mehreren Schichten mit sich kreuzenden Fadenrichtungen liegen. Dabei können die Hohlfäden schichtweise sowohl aus verschiedenen Kunststoffen bestehen als auch verschiedene Durchmesser oder Wandstärken aufweisen. In der Zeich- nung ist ein Türblatt dargestellt, bei dem auch die Beschläge 14, 15 mit Verankerungen in die Hohlfädenmasse eingeschmolzen sind. Eine weitere günstige Möglichkeit der Erfindung ergibt sich im Beispiel ; der Fig. 9, die einen Platten- körper zeigt, bei dem in die Hohifädenmasse 16 ein Drahtgeflecht 17 eingeschmolzen ist. Dieses Einschmelzen eignet sich insbesondere für Gegenstände mit Einlagen aus fremdartigen Stoffen zur spezifischen Erhöhung der mechanischen Festigkeit. Das Drahtgeflecht gibt dem Plattenkörper einen grösseren Zusammenhalt in der Plattenebene. So kann auch die Zugbelastbarkeit oder die Biegefestigkeit z. B. durch Draht-oder dergleichen Einlagen in Längsrichtung erhöht werden. Das Verfahren nach der Erfindung kann in verschiedener Weise durchgeführt werden. Eine Möglichkeit zur DurchführurLg dieses Ver- fahrens besteht darin, dass man die erforderliche Menge Hohlfäden gleichgerichtet in eine gasdicht verschliessbare und an eine Gasabsaugvorrichtung angeschlossene Form bringt. Vor dem Einbringen der Hohlfäden in die Form oder vor dem Verschliessen der Form werden die Enden der Hohlfäden mit geeigneten Mitteln geschmolzen. Nach dem Schliessen der Form wird die Füllung bei gleichzeitigem Absaugen der zwischen den Zellen befindlichen Luft erhitzt, bis die Aussenflächen der Hohlfäden miteinander verschmelzen. Ist der Verschlmelzungsvor- gang beendet, so lässt man die Füllung nach Öffnung der Hohlfäden, beispielsweise an einer Stirnseite, erstarren. Eine andere Ausführungsart des erfindungsgemässen Verfahrens gestattet die Verwendung einer nicht gasdicht verschliessbaren Form, die natürüch auch nicht an eine Gasabsaugvorn.chtung angeschlossen ist. Nach dieser Ausführungsart bringt man ein fach die Füllung unter Parallelrichtung und beidseitigem Zuschmelzen der Hohlfäden in die Form und erwärmt, bis die Verschmelzung der Hohlfäden- oberflächen erfolgt ist. Das in den Hohlfäden eingeschlossene Gas erweitert bei seiner Ausdehnung infolge der Erhitzung die Zelieninnenräume und verdrängt damit die interzellularen Hohlräume. Nach vollständiger Verschmelzung der Hohlfädenaussen wände öffnet man die Zellen an einer Stirnseite und lässt die Füllung erkalten. Diese Ausführungsart des erfindungsgemässen Verfahrens ist besonders geeignet für die Verwendung von Thermoplasten mit verhältnismässig hoher Schmelztemperatur, da man hierbei infolge der hohen Temperaturspanne bis zum Schmelzpunkt des Materials eine erhebliche Erweiterung der Zelleninnenräume und damit verbunden eine weitgehende Verdrängung der zwischen den Hohlfäden liegenden Luft erreichen kann. Eine Abwandlung dieses Verfahrens besteht darin, dass man als Form eine Hülle verwendet, deren Aussenfläche dem gewünschten Gegenstand entspricht. Hinsichtlich der Füllung und Verschmelzung der Hohlfäden verfährt man ebenso wie bei der vorbeschriebenen Ausführungsart. Jedoch bleibt die Füllung auch nach der Erstarrung in der Form, welch letztere dann zur Oberfläche des Gegenstandes wird. Eine technische Vervollkommnung des erfindungsgemässen Verfahrens, die sich bei allen beschriebenen Ausführungsarten des Verfahrens ein richten lässt, besteht darin, dass man beliebige Partien eines aus Hohlfäden gebildeten Gegenstandes verstärken kann. Zu diesem Zweck lässt man die diese Partien und deren unmittelbare Nachbarschaft durchziehenden Hohlfäden offen, oder öffnet sie wieder, nachdem man die Fäden in der gesamten Füllung, z. B. durch Abschneiden mit einem glühenden Draht, zugeschmolzen hat. Wenn sich nun beim Erhitzen die geschlossenen Hohlfäden ausdehnen, werden die offenen zugedrückt, so dass an den gewünschten Querschnittsteilen eine gegenüber den übrigen Partien wesentlich grössere Menge von Hohlfäden angeordnet und damit auch eine grössere Festigkeit erzielt werden kann. Auf diese Weise lässt sich bei kleinem Querschnitt und geringem Raumgewicht eine ausserordentliche Festigkeit erzielen. Eine weitere technische Vervollkommnung des erfindungsgemässen Verfahrens bezieht sich auf die Herstellung von Gegenständen aus Hohlfäden, an denen Beschläge, z. B. durch Eindrehen von Schrauben, befestigt oder andere Bearbeitungen vorgenommen werden sollen, die eine verhältnismässig grosse Materialdichte erfordern. Hiebei werden die Hohlfäden an solchen Stellen in ein flüssiges oder plastisches Medium eingebettet, welches nach dem Ausformen des Gegenstandes zu einer festen Masse erhärtet. So lässt sich an den erforderlichen Stellen auf ganz einfache Weise ohne Verkleinerung des Querschnittes eine grössere Materialdichte erzielen. Im Rahmen der Erfindung können auch Plattenkörper hergestellt werden, die nicht nur in ihrer Struktur, sondern auch in ihrem Aussehen holz ähnlich sind. Hierzu wickelt man die aus der Spinn düse kommenden Hohlfäden auf eine Trommel oder einen flachen Rahmen, bis eine der gewünschten Plattenstärke entsprechende Schichtdicke erreicht ist. Dabei lässt man zur Erzielung des optischen Holzeffektes nacheinander in ihrer Färbung mehr oder weniger verschiedene Hohlfäden auflaufen. Bei der späteren Einformung der Hohifäden mischen sich die verschiedenen Farben geringfügig, so dass ein holzmaserartiger Effekt entsteht. Ausser Plattenkörpern lassen sich auch andere Gegenstände, z. B. Skier, auf diese Weise mit einem optischen Holzeffekt herstellen, sofern beim Abnehmen der Hohlfäden von der Haspel und dem danach folgenden Einformen keine Umgruppierung der Hohlfäden erforderlich ist. Zur Herstellung von langgestreckten Gegenstän den, deren Querschnittsgrösse sich in Längsrichtung verändert, z. B. nach oben sich verjüngenden Masten, Angelruten, Skiern, Paddeln und anderen Gegenständen, können Hohlfäden verwendet werden, deren Durchmesser sich in gleicher Weise ändert wie die Querschnittsgrösse der fertigen Gegenstände. Diese Veränderung des Hohlfadendurchmessers wird dadurch erreicht, dass man die Geschwindigkeit, mit der die Hohlfäden von der Düse abgezogen werden, in einem der Durchmesserveränderung entsprechenden Rhythmus verändert. Dann werden die Hohlfäden so aufgehaspelt, dass in jeder beliebigen durch die Haspelwicklung gelegten Schnittfläche alle Hohlfäden einen gleichen Durchmesser haben. Zur Herstellung z. B. eines von einem zum anderen Ende sich verjüngenden Stabes lässt man die Abzugsgeschwindigkeit abwechselnd gleichmässig zum und abnehmen. Wenn die erforderliche Menge Hohlfäden ausgehaspelt ist, durchschneidet man die Haspelwickiung an der dicksten und der dünnsten Stelle. Analog verfährt man auch zur Herstellung von Gegenständen, deren Querschnittsgrösse sich in anderem Verlauf ändert. Die Anwendung des Erfindungsgedankens beschränkt sich nicht auf die vorstehend aufgeführten Ausführungsbeispiele. Letztere dienen lediglich dazu, Möglichkeiten zur technischen Vervollkommnung der Erfindung aufzuzeigen. So kann man beispielsweise auch Plattenkörper oder andere Gegenstände ebenso mit einem Gemisch von Glasfaser und Kunstharz überschichten, wie dies für den als Ausführungsbeispiel beschriebenen Skier vorgeschlagen wird. Dieses Beispiel zeigt, dass die an den Ausführungsbeispielen erklären technischen Einzelheiten der Erfindung auch untereinander vertauscht, miteinander kombiniert und an weiteren in der vorliegenden Beschreibung nicht aufgeführten Gegenständen zur Anwendung gebracht werden können.
Claims (1)
- PATENTANSPRÜCHE I. Werkstück aus im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden, dadurch gekennzeichnet, dass die einzelnen Hohlfäden in der Art einer Wabenstruktur sich eng anein anderschmiegende und sich über die gesamte Länge des Werkstückes erstreckende Zellen bilden, deren benachbarte Wände mindestens zum grossen Teil unmittelbar fest miteinander verschmolzen sind.II. Verfahren zur Herstellung von Werkstücken aus im Spritzspinnverfahren von thermoplastischem Kunststoff gewonnenen Hohlfäden, dadurch gekennzeichnet, dass die gesponnenen und zugeschnittenen Hohlfäden in eine dem jeweiligen Werkstück entsprechende Form in solcher Menge zumindest schichtweise parallel gerichtet eingebracht werden, dass sie die Form locker ausfüllen, und dass diese Hohlfäden in der Form der gleichzeitigen Einwirkung einer Erhitzung bis zu dem Bereich des Schmelzpunktes ihres Materials und mindestens zum grossen Teil einer Druckerhöhung in den Innenräumen der Fäden gegenüber dem Fadenäusseren ausgesetzt und nach Einnehmen der Form und Verschmelzen der Fadenwandungen durch Abkühlung verfestigt werden.UNTERANSPRÜCHE 1. Werkstück nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die statisch am stärksten beanspruchten Partien des Werkstückes von Gruppen zusammenliegender, nicht aufgeblähter Hohlfäden durchzogen sind, die seitlich so stark zusammengedrückt sind, dass sie fast keinen Hohlraum mehr haben und demzufolge ihrer viele auf einem ver h ältnismässig kleinen Querschnittsraum untergebracht sind.2. Werkstück nach Patentanspruch I, bei welchem Stellen erhöhter Materialdichte vorgesehen sind, an denen Beschläge beispielsweise durch Eindrehen von Schrauben befestigt oder nachträgliche Bearbeitungen vorgenommen werden sollen, dadurch gekennzeich-' net, dass an diesen Stellen erhöhter Materialdichte die Hohlfäden einen gegenüber der übrigen Struktur des Gegenstandes kleineren und runden Querschnitt aufweisen und in ein Medium eingebettet sind, das mit den Hohlfäden ein möglichst einheitliches Ganzes bildet.3. Werkstück nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass in seinem Inneren, umgeben von der durch die Hohlfäden gebildeten wabenartigen Zellstruktur, mindestens ein Kanal mit zweckentsprechend ausgebildetem Querschnitt angeordnet ist.4. Werkstück nach Unteranspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal von einem in die Hohlfädenmasse eingebetteten Rohr gebildet ist, dessen Aussenfläche mit der Hohlfädenmasse unlösbar verbunden ist.5. Werkstück nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erhöhung der FestigkeR in der durch die Hohlfäden gebildeten wabenartigen Konstruktion Armierungseiniagen aus einem besonders festen Material angeordnet sind.6. Werkstück nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass seine Oberflächen mit einer flüssig auftragbaren und darnach aushärtenden Schutzschicht überdeckt sind.7. Werkstück nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass seine Oberflächen von besonders aufgebrachten Folien gebildet sind.8. Werkstück nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, diass seine Oberfläche von einer gegebenenfalls mehrteiligen Hülle gebildet ist, die mit den Hohlfäden unlösbar verbunden ist.9. Werkstück nach Patentanspruch I, mit in Längsrichtung sich verändernder Querschnittsgrösse, dadurch gekennzeichnet, dass der Durchmesser der es bildenden einzelnen Hohlfäden sich jeweils in der gleichen Weise ändert wie die Querschnittgrösse des gesamten Gegenstandes.10. Werkstück nach Patentanspruch I, als Plat- tenkörper ausgebildet, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlfäden in mehreren Schichten übereinander so angeordnet sind, dass alle Hohlfäden einer Schicht in einer Richtung und alle Hohlfäden der darunterliegenden Schicht in einer anderen Richtung verlaufen, und so fort.11. Werkstück nach Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlfäden der verschiedenen Schichten jeweils aus verschiedenen Materialien bestehen.12. Werkstück nach Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnetf dass die Hohlfäden der einzelnen Schichten jeweils verschieden grosse Durchmesser aufweisen.13. Werkstück nach Unteranspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlfäden der einzelnen Schichten jeweils verschiedene Wandstärke aufweisen.14. Werkstück nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die aussen sichtbaren Hohlfäden zwecks Erzielung eines Holzmasereffektes besonders gefärbt sind.15. Verfahren nach Patentanspruch II, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlfäden zur Erzeugung des Ü'berdruckes in ihrem inneren Hohlraum vor dem Erhitzen zum Verformen an beiden Enden verschlossen werden.16. Verfahren nach Patentanspruch II und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die in lockerer Füllung in die Form eingebrachten und an beiden Enden verschlossenen Hohlfäden in der Form erhitzt und unter Überwindüng des äusseren Lufb druckes so weit gebläht werden, bis durch die Erwärmung bei gleichzeitiger Vergrösserung der Innenräume der einzelnen Fäden die äusseren Hohlräume zwischen den Fäden verdrängt und die Fädenaussen- flächen miteinander verschmolzen werden.17. Verfahren nach Patentanspruch II und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass man die Hohlfäden an beiden Enden durch Abschneiden mit einem glühenden Draht verschliesst, in eine gasdicht verschliessbare und mit einem Anschluss an eine Gas abs augvorrichtung versehene Form bringt, bei gleichzeitigem Absaugen der zwischen den Hohlfäden befindlichen Luft erwärmt, bis die Aussenwände der Hohlfäden fest miteinander verschmolzen sind.18. Verfahren nach Patentanspruch II und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die an beiden Enden verschlossenen Hohlfäden in eine dem gewünschten Gegenstand entsprechend vorgeformten Formhülle eingebracht und in dieser Formhülle so weit erwärmt werden, bis sie den Hohlraum der Formhülle völlig einnehmen und die Zwischenräume zwischen den einzelnen Fäden verdrängen und bis ihre Oberflächen untereinander und mit der Innenfläche der Formhülle fest verschmolzen sind.19. Verfahren nach Patentanspruch II und Unteranspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass die geformten und an ihren Aussenflächen miteinander verschmolzenen Hohlfäden in ihrer dabei angenommenen Struktur an mindestens einem Ende geöffnet und nach dem Nachlassen des Überdruckes in ihrem Inneren durch Abkühlung verfestigt werden.20. Verfahren nach Patentanspruch II zur Herstellung von Gegenständen mit sich in Längsrichtung ändernder Querschnittsgrösse, dadurch gekennzeichnet, dass man die Geschwindigkeit, mit der man die Hohlfäden von der Düse abzieht in gleichem Rhythmus und Ausmass ändert, wie sich der Durchmesser der Hohlfäden ändern soll, und dass man die Hohlfäden so aufhaspelt, dass die einzelnen Abschnitte gleichen Durchmessers der Hohlfäden auf der Haspel genau aufeinander liegen.
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1961
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- 1961-12-12 GB GB44410/61A patent/GB1006931A/en not_active Expired
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
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