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Die Erfindung betrifft eine Wasserrohrkesselanlage zur Erhitzung eines Mediums, insbesondere zur Erhitzung von Wasser zwecks Erzeugung von Heißwasser und/ oder Wasserdampf, ein Verfahren zur Erzeugung eines erhitzten Mediums sowie ein Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie.
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Zur Erhitzung von Medien in Wasserrohrkesselanlagen werden üblicherweise feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe verbrannt. Einsatzgebiete sind beispielweise die Erhitzung von Wasser bzw. Dampf zur Heißwassererzeugung, Dampferzeugung oder zur Anordnung an eine Dampfturbine zur Erzeugung elektrischer Energie.
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Die Fähigkeit einer Wasserrohrkesselanlage, die Menge der abgegebenen Wärme, des Dampfes bzw. der Energie flexibel an schwankende Nachfragen anzupassen, wird dabei in erster Linie durch das Verbrennungssystem vorgegeben. Es kommen beispielweise Ölbrenner, Gasbrenner oder Rostsysteme für Festbrennstoffe zum Einsatz, wobei Öl- und Gasbrenner typischerweise flexibler sind als Festbrennstoffsysteme. Das bedeutet, dass eine Steigerung oder Drosselung der Leistung mit diesen Systemen bzw. ein Hoch- und Herunterfahren dieser Systeme schneller erfolgen kann als bei Festbrennstoffsystemen.
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Durch die Zunahme intermittierender Stromeinspeisung aus Solar- und Windkraftanlagen wird im Kraftwerksbereich sowie der Industrietechnik eine noch flexiblere Anpassung an den Energiebedarf notwendig. Auch bei Heißwasser-, Thermalöl- und Dampfsystemen ist eine rasche und flexible Anpassung an den Bedarf wünschenswert.
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Die
DE 10 2012 217 371 A offenbart eine Kraftwerksanordnung, bei der elektrische Energie aus einer Photovoltaikzelle in einer Heizvorrichtung zur Erwärmung von Wasser bzw. eines Wasser-Dampf-Gemisches umgesetzt wird. Die Heizvorrichtung ist dabei bevorzugt in einer Dampftrommel oder Speisewasserleitung angeordnet. Die offenbarte Erfindung ermöglicht eine Einsparung von Brennstoff.
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Die im Stand der Technik vorhandenen Lösungen sind nicht unbedingt in der Lage, flexibel auf eine schwankende Nachfrage nach Wärme zu reagieren oder regulierend auf ein schwankendes Angebot von elektrischer Energie zu wirken.
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Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, eine Wasserrohrkesselanlage, ein Verfahren zur Erzeugung eines erhitzten Mediums sowie ein Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie zur Verfügung zu stellen, mit denen auf einfache, kostengünstige und effiziente Weise eine flexible Anpassung an eine schwankende Nachfrage nach Wärme ermöglicht wird und die in der Lage sind, regulierend auf ein schwankendes Angebot von elektrischer Energie zu wirken.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Wasserrohrkesselanlage zur Erhitzung eines Mediums nach Anspruch 1 sowie durch das Verfahren zur Erzeugung eines erhitzten Mediums nach Anspruch 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Wasserrohrkesselanlage und des Verfahrens sind in den Unteransprüchen 2–5 und 7–8 dargestellt. Ergänzend wird ein Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie nach Anspruch 9 zur Verfügung gestellt.
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Ein erster Aspekt der Erfindung stellt eine Wasserrohrkesselanlage zur Erhitzung eines Mediums, insbesondere zur Erhitzung von Wasser zwecks Erzeugung von Heißwasser und/oder Wasserdampf, vor. Diese umfasst einen Brennraum zur Verbrennung eines Brennstoffs zwecks Freisetzung von Wärme sowie wenigstens ein das Medium begrenzendes Rohr. Dabei ist das mediumbegrenzende Rohr derart ausgestaltet, dass mit ihm unter Umsetzung elektrischer Energie eine Erwärmung eines Mediums in und/oder am Rohr ausführbar ist. Das mediumbegrenzende Rohr der Wasserrohrkesselanlage ist ein Sammlerrohr, ein Verteilerrohr oder ein Steigrohr. Steigrohre können in diesem Fall eine Membranwand bzw. Flossenwand ausbilden, die die Heizfläche realisiert.
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Das mediumbegrenzende Rohr kann dabei, insbesondere bei Kleinstanwendungen wie z.B. in der Haustechnik, ein um die Flamme gewickeltes Rohr sein.
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Mit anderen Worten wird eine Wasserrohrkesselanlage mit dualer thermochemischer und elektrischer Beheizung zur Bereitstellung erhitzter Medien zur Verfügung gestellt. Wasserrohrkesselanlagen umfassen in diesem Sinne alle Systeme, bei denen das Rauchgas um Rohre strömt und das zu erhitzende Medium in den Rohren fließt. Die Erfindung ist in allen Leistungsbereichen der Großindustrie bis hin zu Kleinstanwendungen, beispielsweise in Hausanwendungen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Wasserrohrkesselanlage auch die Brenneinrichtung, die am oder im Brennraum angeordnet sein kann. Mit dieser können feste, flüssige und/oder gasförmige Brennstoffe verbrannt werden. Beispielsweise kann die Brenneinrichtung als Gasbrenner oder als Rost zur Verbrennung von Abfällen ausgestaltet sein. Vorteilhafterweise ist die Wasserrohrkesselanlage ein Eckrohrkessel, also ein Kessel mit Gemischrohren, in denen bereits vor Eintritt in die Trommel eine Trennung von Wasser und Dampf stattfindet. Das zu erhitzende Medium ist vorzugsweise Wasser oder ein Wasser-Dampf-Gemisch. Alternativ kann das zu erhitzende Medium auch Öl sein, beispielsweise in einem Thermalölkessel.
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Ein Rohr im Sinne der Erfindung ist definiert als ein im Wesentlichen entlang seiner Längsausstreckung durchströmbarer Hohlkörper, dessen Verhältnis von Länge zu Durchmesser vorzugsweise größer oder gleich 10:1 ist.
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Die Erwärmung des Mediums unter Umsetzung elektrischer Energie kann im oder am Rohr, beispielsweise durch Einbauelemente, oder durch das Rohr selbst erfolgen. Eine derartige Ausgestaltung eines Rohres kann über dessen gesamte Länge oder in einem oder mehreren Abschnitten eines Rohres angeordnet sein. Selbstverständlich kann eine derartige Ausgestaltung in mehreren Rohren angeordnet sein.
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Es ist möglich, die Wasserrohrkesselanlage durch elektrische Erwärmung des Mediums vorzuheizen. Insbesondere ist dadurch ein Schnellstart bzw. Warmstart der Wasserrohrkesselanlage möglich. Weiterhin ist im laufenden Betrieb eine Kombination aus konventioneller Verbrennung und elektrischer Heizung möglich. Damit könnten Betreiber derartiger Anlagen am Regelenergiemarkt teilnehmen und ihr Geschäftsfeld erweitern.
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Bei schwankender Nachfrage, im Falle einer Kraftwerksanordnung beispielsweise bei intermittierender Einspeisung aus Solar- bzw. Windkraftanlagen, ist die Leistung der Wasserrohrkesselanlage flexibel und schnell anpassbar. Die konventionelle Verbrennung mit der Brenneinrichtung wird hierbei für die Grundlast und leichte Änderungen der geforderten Nachfrage benutzt, während die elektrische Heizeinrichtung rasch Leistung erbringen kann und damit Lastspitzen abfangen kann. Weiterhin können Brennstoffkosten und CO2-Emissionen eingespart werden, wenn konventionelle Verbrennung und elektrische Heizung parallel erfolgen. Insbesondere bei sehr niedrigen bis hin zu negativen Strompreisen kann die Wasserrohrkesselanlage damit sehr kostengünstig betrieben werden, und es kann ausgleichend auf ein Überangebot von elektrischer Energie Einfluss genommen werden.
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Sammlerrohr bzw. Verteilerrohr sind vorzugsweise unmittelbar mit den Heizflächen bzw. mit den dortigen Steigrohren verbunden. Dabei ist es nicht ausgeschlossen, dass die Wasserrohrkesselanlage mehr als ein Rohr umfasst, welches derart ausgestaltet ist, dass das darin befindliche Medium durch Umsetzung elektrischer Energie erwärmt werden kann. Beispielsweise können ein oder mehrere Wandrohre, ein oder mehrere Sammlerrohre und/ oder ein oder mehrere Verteilerrohre derart ausgestaltet sein. Die Dampftrommel ist vorzugsweise nicht elektrisch erwärmbar ausgestaltet.
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Das Steigrohr sowie vorzugsweise auch das Sammlerrohr und das Verteilerrohr sind in der Ebene der Heizfläche angeordnet, wobei nicht ausgeschlossen ist, dass ein Sammlerrohr und/ oder ein Verteilerrohr außerhalb der Ebene der Heizfläche angeordnet ist, wie z. B. ober- oder unterhalb der Brennkammer, senkrecht zu der jeweiligen Heizfläche verlaufend.
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Gegenüber einer elektrischen Heizvorrichtung in der Dampftrommel ergeben sich bei Ausgestaltung eines Sammlers, Verteilers oder Steigrohres zu elektrischen Erwärmung des Mediums, das insbesondere Wasser ist, einige Vorteile. Das Wasser liegt in diesen Rohren als flüssige Phase vor. Dadurch treten, im Gegensatz zur Dampftrommel, keine wechselnden Wasserstände auf. Weiterhin ist die Effizienz der Wärmeübertragung höher, da zwischen Heizvorrichtung und zu erhitzendem Medium höhere Temperaturunterschiede vorliegen. Weiterhin ist die Nutzung elektrischer Energie zur Erwärmung von Medien im Vergleich zu Verbrennungsprozessen sehr effizient, da sie einen hohen Wirkungsgrad aufweist. Der Betrieb einer erfindungsgemäßen Wasserrohrkesselanlage steigert somit die Effizienz und senkt die CO2 Emissionen im Vergleich zu konventionellen Anlagen.
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Industriebetriebe und Gebäudebesitzer am können durch kurzfristige Bereitstellung negativer Regelenergie aktiv am Regelenergiemarkt teilnehmen. Diese Option ermöglicht es, überschüssige Strommengen, insbesondere im Zusammenhang mit intermittierender Photovoltaik- und Windstromerzeugung, in Prozess- bzw. Heizwärme zu wandeln.
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In einer Ausgestaltung der Wasserrohrkesselanlage weist diese wenigstens eine, den Brennraum zumindest teilweise begrenzende Heizfläche auf, in deren Ebene wenigstens ein mediumbegrenzendes Rohr angeordnet ist.
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Rohre, die vom Medium zwecks Erhitzung durch die Brenneinrichtung durchströmt werden, beispielsweise Steigrohre, werden wie beschrieben typischerweise als Membranwand bzw. Flossenwand angeordnet, die den Brennraum begrenzt. Diese Anordnung wird bevorzugt vorgesehen, wenn die Wasserrohrkesselanlage ein Wasserrohrkessel ist, insbesondere ein Natur- oder Zwangsumlaufkessel. Die Heizfläche ist in diesem Fall vorzugsweise eine Verdampferheizfläche. Die Steigrohre, die die Membranwand bzw. Flossenwand ausbilden können erfindungsgemäß derart ausgestaltet sein, dass mit ihnen unter Umsetzung elektrischer Energie eine Erwärmung des Mediums im Rohr ausführbar ist.
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In einer Ausgestaltung der Wasserrohrkesselanlage weist das mediumbegrenzende Rohr innerhalb seines eingeschlossenen Volumens mindestens eine elektrische Heizeinrichtung auf, mit der eine Erwärmung des Mediums im Rohr realisierbar ist. Das heißt, dass im Inneren des Rohrs eine Heizeinrichtung, insbesondere ein Heizwiderstand, angeordnet ist, so dass der Heizwiderstand einen Bestandteil des Rohres ausbildet. Heizwiderstände können beispielsweise gewellt oder gewendelt ausgestaltet sein. Beispielsweise können im Sammlerrohr, Verteilerrohr und/ oder im Steigrohr Heizstäbe angeordnet sein.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das mediumbegrenzende Rohr dafür eingerichtet, durch eine widerstandsbedingte Erwärmung seiner Rohrwandung Wärme auf das Medium zu übertragen. Das heißt, dass durch Anlegen eines elektrischen Stroms die Rohrwandung selbst erwärmt wird, so dass Wärme auf das Medium übertragen werden kann. Dieses Medium befindet sich im Fall eines Wasserrohrkessels im Rohr.
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In dieser Ausgestaltung der Wasserrohrkesselanlage sind geeignete Maßnahmen zur Verhinderung von Kurzschlüssen vorzusehen. Beispielsweise können an den Anschlussstellen der Rohrwandungen Isolationselemente angeordnet werden, die die Leitung des elektrischen Stroms durch die Rohrwandung verhindern.
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Eine derartige Ausgestaltung eines Rohres zur Erwärmung des Mediums kann über die gesamte Länge, in einem oder mehreren Abschnitten eines Rohres oder in mehreren Rohren angeordnet sein. Weiterhin können Rohrbündel oder beispielsweise der gesamte Verteilerrohr mit einem Strom beaufschlagt werden, um das Medium zu erwärmen. Auch eine Kombination mit im Rohr befindlichen Heizelementen ist möglich.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Wasserrohrkesselanlage ist das mediumbegrenzende Rohr dafür eingerichtet, zur Erwärmung des Mediums mit elektrischer Energie aus einem Versorgungsnetz betrieben zu werden. Insbesondere ist damit elektrische Energie aus einem öffentlichen Energieversorgungsnetzt gemeint. Die dabei anliegende Spannung ist dabei die vorhandene Netzspannung des öffentlichen Energieversorgungsnetzes, in Europa beispielsweise 400 Volt bei 3-Phasen-Wechselstrom.
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Der Strom für den Betrieb der elektrischen Heizvorrichtung der Wasserrohrkesselanlage ist somit aus externen Kraftwerken zuführbar.
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Ein weiterer erfindungsgemäßer Aspekt ist ein Verfahren zur Erzeugung eines erhitzen Mediums. Dieses umfasst die Bereitstellung einer erfindungsgemäßen Wasserrohrkesselanlage sowie die Erwärmung des Mediums mittels des mediumbegrenzenden Rohres.
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Das erhitzte Medium beispielsweise Wasser oder Dampf oder ein Wasser-Dampfgemisch. Das Verfahren ist insbesondere geeignet, mit einer erfindungsgemäßen Wasserrohrkesselanlage ausgeführt zu werden. Beispielsweise kann das Verfahren eingesetzt werden, um eine erfindungsgemäße Wasserrohrkesselanlage vor einer Inbetriebnahme mittels Umsetzung elektrischer Energie aufzuheizen.
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In einer Ausgestaltung des Verfahrens zur Erzeugung eines erhitzten Mediums umfasst das Verfahren weiterhin eine Erwärmung des Mediums mit einer Brenneinrichtung. Dabei geht die Erwärmung des Mediums mittels des mediumbegrenzenden Rohres der Erwärmung des Mediums mittels der Brenneinrichtung zumindest zeitabschnittsweise zeitlich voraus. Alternativ erfolgt die Erwärmung des Mediums mittels des mediumbegrenzenden Rohres zeitgleich mit der Erwärmung des Mediums mit der Brenneinrichtung.
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Insbesondere bedeutet das, dass Wärme aus elektrischer Energie im bzw. am mediumbegrenzenden Rohr sowie Wärme aus der Verbrennung, insbesondere durch Flammen und/ oder Rauchgas übertragen, zur Erwärmung des Mediums eingesetzt werden. Dabei können die Erwärmung des Mediums mittels des mediumbegrenzenden Rohres und die Erwärmung des Mediums mittels der Brenneinrichtung zeitglich erfolgen, oder die Erwärmung des Mediums mittels des mediumbegrenzenden Rohres erfolgt vor der Erwärmung des Mediums mittels der Brenneinrichtung. Hiermit ist, wie beschrieben, insbesondere das Aufheizen der Wasserrohrkesselanlage aus dem kalten Zustand gemeint, dem eine Betriebsweise mit Verbrennung folgt. Dies geschieht durch Umsetzung elektrischer Energie im oder am mediumbegrenzenden Rohr. Damit ist ein schnelleres Hochfahren der Wasserrohrkesselanlage und Starten der Brenneinrichtung möglich.
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Die zeitgleiche Erwärmung mittels des mediumbegrenzenden Rohres und der Brenneinrichtung wird insbesondere eingesetzt, wenn die Brenneinrichtung zur Sicherung der Grundlast eingesetzt wird und die Lastspitzen durch die elektrische Heizvorrichtung abgefangen werden. Auch kann, beispielsweise bei niedrigen Strompreisen, wie beschrieben, die elektrische Erwärmung eingesetzt werden, um einen Teil des Brennstoffs einzusparen. In diesem Fall übernimmt das dementsprechend ausgestaltete Rohr bzw. übernehmen die dementsprechend ausgestalteten Rohre einen Teil der Erwärmung des Mediums, der in konventionellen Wasserrohrkesselanlagen durch die Brenneinrichtung gewährleistet wird.
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Prinzipiell kann das erfindungsgemäße Verfahren mit allen Arten von Brenneinrichtungen bzw. Wasserrohrkesselanlagen durchgeführt werden, wie beispielsweise zur Müllverbrennung, zur Dampferzeugung, beispielsweise in einer Kraftwerks- oder Industrieanordnung, oder in Heißwasser- oder Thermalölkesseln. Vorteilhaft ist die Durchführung in Eckrohrkesseln. Die Brenneinrichtung kann dabei mit festen, flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen betrieben werden.
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In einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird dem mediumbegrenzenden Rohr die elektrische Energie aus einem Versorgungsnetz zugeleitet. Typischerweise wird Energie aus dem öffentlichen Energieversorgungsnetz genutzt. Insbesondere ist keine direkte Kopplung an Photovoltaikanlagen vorgesehen.
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Ein dritter Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Erzeugung elektrischer Energie. Es wird das erfindungsgemäße Verfahren zur Erzeugung eines erhitzten Mediums durchgeführt, wobei das erhitzte Medium zur Erzeugung elektrischer Energie eingesetzt wird.
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Hierbei wird beispielsweise durch Erhitzung von Wasser Dampf erzeugt. Dieser kann in einem Überhitzer weiter erhitzt werden und wird, beispielsweise an einer Dampfturbine, zur Stromerzeugung genutzt.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in den beiliegenden Zeichnungen eines Eckrohrkessels dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert.
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Es zeigen
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1: eine Ansicht eines erfindungsgemäß ausgestalteten Eckrohrkessels mit elektrischen Heizeinrichtungen von unten,
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2: eine Seitenansicht eines erfindungsgemäß ausgestalteten Eckrohrkessels mit elektrischen Heizeinrichtungen,
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3: eine Schnittzeichnung eines erfindungsgemäß ausgestalteten Eckrohrkessels mit elektrischen Heizeinrichtungen,
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4: ein Detail der Schnittzeichnung aus 3,
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5: eine perspektivische Ansicht einer Heizeinrichtung, sowie
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6: eine perspektivische Ansicht eines Eckrohrkessels mit elektrischen Heizeinrichtungen mit zwei Detaildarstellungen.
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1 zeigt einen Eckrohrkessel in einer Ansicht von unten. Der Brennraum 32 der Wasserrohrkesselanlage 10, ausgeführt als Eckrohrkessel, ist umgeben von Heizflächen 34. Die Brenneinrichtung 30 ist außerhalb des Brennraumes 32, üblicherweise als Feuerraum bezeichnet, angeordnet. Das Medium 20, welches hier Wasser ist, befindet sich in den Rohren 40. In der links dargestellten Dampftrommel 64 befinden sich Heißwasser 22 und Wasserdampf 24. An verschiedenen Stellen an mediumbegrenzenden Rohren 40 sind die Anschlussgehäuse 74 von erfindungsgemäßen elektrischen Heizeinrichtungen 70 dargestellt. Diese sind hier beispielhaft dargestellt und geben mögliche Anordnungspunkte der elektrischen Heizeinrichtungen wieder. In den folgenden Figuren wird näher auf die Anbindungspunkte eingegangen.
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2 zeigt eine Seitenansicht einer Wasserrohrkesselanlage 10, die mit erfindungsgemäßen elektrischen Heizeinrichtungen 70, dargestellt mit den Anschlussgehäusen 74, ausgestattet ist. Eine Brenneinrichtung 30 ist auf der linken Seite des Brennraumes 32 dargestellt, der von Heizflächen 34 begrenzt wird. Diese sind als Membranwand ausgebildet und beinhalten die Steigrohre 54. In den Steigrohren 54, die an den Brennraum angrenzen, wird das Wasser 20 verdampft und steigt durch die geringere Dichte, die durch die enthaltenen Blasen aus Wasserdampf 24 verursacht wird, nach oben in das Gemischrohr 62. In diesem befindet sich ein Gemisch aus Heißwasser 22 und Wasserdampf 24. Der Wasserdampf 24 kann von dort weiter in das Überströmrohr 60 aufsteigen, aus dem er in die Dampftrommel 64 gelangt. Das im Gemischrohr 62 befindliche Wasser 22 kann durch Rücklaufrohre 58 zurück in die unten liegenden Verteilerrohre 52 fließen, von wo es wieder in die Steigrohre 54 zwecks Verdampfung gelangt. In der Dampftrommel 64 enthaltenes Wasser kann durch das Fallrohr 56 ebenfalls in das unten liegende Verteilerrohr 52 gelangen.
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Die Dampfentnahme 66 erfolgt oben an der Dampftrommel 64. Die Verteilerrohre 52, die das Medium Wasser 20 enthalten, sind in der gezeigten Ausführungsform mit erfindungsgemäßen elektrischen Heizeinrichtungen 70 ausgestattet. Im Inneren der mediumbegrenzenden Rohre 40 sind Heizstäbe 72 zur Erhitzung des Wassers angeordnet (gezeigt in 5; hier nicht dargestellt). Diese sind mittels Flanschverbindung – oder alternativ mittels Schweißverbindung – mechanisch an die mediumbegrenzenden Rohre 40 angeschlossen und abgedichtet, sodass am Anschlussbereich kein Wasser austreten kann. Die jeweiligen elektrischen Anschlussgehäuse 74 sind dargestellt.
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Mit den elektrischen Heizeinrichtungen 70, die zusätzlich zur Brenneinrichtung betrieben werden, kann Brennstoff eingespart werden. Weiterhin kann durch eine elektrische Heizeinrichtung die Wasserrohrkesselanlage vor der Inbetriebnahme der Brenneinrichtung 30 aufgeheizt werden.
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3 zeigt einen Schnitt des mit erfindungsgemäßen elektrischen Heizeinrichtungen 70 ausgestatteten Eckrohrkessels entlang der in 2 dargestellten Schnittebene A-A. An der Oberseite ist die Dampftrommel 64 mit dem Anschluss zur Dampfentnahme 66 dargestellt. Des Weiteren sind Sammlerrohre 50, Gemischrohre 62, Überströmrohre 60 sowie ein Verteilerohr 52 gezeigt. Außenliegend sind die Rücklaufrohre 58 angeordnet, durch die das Wasser fließt, bevor es vom Verteilerrohr 52 in die Steigrohre 54 geleitet wird. Aussparungen für die Brenneinrichtungen 30 sind in der Heizfläche 34, mittig im Brennraum 32, sichtbar. Steigrohre 54 sind als den Brennraum begrenzende Heizfläche 34 dargestellt. Das unten liegende Verteilerrohr 52 ist mit zwei elektrischen Heizeinrichtungen 70 ausgestattet. Diese umfassen Heizstäbe 72 sowie elektrische Anschlussgehäuse 74 und sind mittels Flanschverbindungen am Verteilerrohr 52 befestigt.
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Der unten rechts dargestellte Ausschnitt mit Heizstäben 72 sowie dem elektrischen Anschlussgehäuse 74 ist 4 vergrößert dargestellt.
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4 zeigt ein Detail einer Schnittzeichnung eines Eckrohrkessels. Die den Brennraum begrenzende Heizfläche 34 ist hier als Membranwand, bestehend aus einzelnen Steigrohren 54, zu erkennen. Die in einem Verteilerrohr 52 angeordnete elektrische Heizeinrichtung 70 umfasst mehrere Heizstäbe 72 sowie ein elektrisches Anschlussgehäuse 74, und ist mit einem Flansch 76 an einen entsprechenden Flansch des Verteilerrohres 52 montiert.
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung einer elektrischen Heizeinrichtung 70. Die einzelnen Heizstäbe 72, der Flansch 76 sowie das elektrische Anschlussgehäuse 74 sind dargestellt.
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6 zeigt eine perspektivische Darstellung des Eckrohrkessels mit elektrischen Heizeinrichtungen 70 einschließlich zweier vergrößerter Detaildarstellungen. Die Brenneinrichtungen 30 sind auf der linken Seite an der den Brennraum 32 begrenzenden Membranwand angeordnet. Der Brennraum 32 ist durch Heizflächen 34 ausgebildet, die als Membranwände ausgestaltet sind, die die Steigrohre 54 umfassen. Überströmrohre 60 sowie Gemischrohre 62 sind an der Oberseite angeordnet. In den außen liegenden Rücklaufrohren 58 gelangt das Heißwasser 22 nach unten zu den Verteilerrohren 52, um in den Steigrohren 54 verdampft zu werden. Die Detailzeichnungen zeigen die Anordnung der elektrischen Heizeinrichtungen 70 in den Verteilerrohren 52. In beiden Fällen sind die Anschlussgehäuse 74 zu erkennen, die mit Flanschen 76 an den entsprechenden Rohren angeordnet sind. Im Inneren der Rohre sind Heizstäbe (nicht dargestellt) zur Erhitzung des Wassers angeordnet.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Wasserrohrkesselanlage
- 20
- Medium
- 22
- Heißwasser
- 24
- Wasserdampf
- 30
- Brenneinrichtung
- 32
- Brennraum
- 34
- den Brennraum begrenzende Heizfläche
- 40
- mediumbegrenzendes Rohr
- 42
- Rohrwandung
- 50
- Sammlerrohr
- 52
- Verteilerrohr
- 54
- Steigrohr
- 56
- Fallrohr
- 58
- Rücklaufrohr
- 60
- Überströmrohr
- 62
- Gemischrohr
- 64
- Dampftrommel
- 66
- Dampfentnahme
- 70
- elektrische Heizeinrichtung
- 72
- Heizstab
- 74
- Anschlussgehäuse
- 76
- Flansch
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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