-
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entfeuchtung durch ein Flächenheizgerät erwärmter Luft, umfassend ein wärmeleitendes Luftleitblech zur Ablenkung vor der Heißseite des Flächenheizgeräts aufsteigender Feuchtluft, welches die Kaltseite wenigstens eines Kühlelements wärmeleitend kontaktiert und welchem eine Ablaufrinne zur Ausleitung an dem Luftleitblech kondensierter Flüssigkeit zugeordnet ist.
-
Eine derartige Vorrichtung ist bereits aus der
DE 103 50 216 A1 vorbekannt. Diese betrifft eine Trocknungsvorrichtung zum Trocknen mithilfe von Infrarotstrahlern, wobei ein Flächenheizgerät in Form eines Infrarotpanels vor einer zu trocknenden Wand aufgehängt und über eine mithilfe eines Ventilators erzeugten Luftzirkulation umströmt wird. Hierbei ist an der Oberseite des Infrarotpanels eine Kühlungsvorrichtung im Bereich eines Luftleitblechs vorgesehen, welche das Luftleitblech auf eine deutlich unterhalb der Lufttemperatur liegende Temperatur herunterkühlt und hierdurch die Feuchte aus der zu trocknenden Wand zur Kondensation bringt. Unterhalb des Luftleitblechs ist hierzu eine Ablaufrinne vorgesehen, mit deren Hilfe die aus der Wand stammende Feuchtigkeit abgeführt werden kann.
-
Ferner ist aus der
DE 10 2014 102 833 B3 eine Trocknungsvorrichtung bekannt, bei welcher als Kühlmittel Peltier-Elemente eingesetzt werden, so dass auf kleinem Raum eine Trennung von Trocknungswärme erzeugendem Heißbereich und Kondensationskälte erzeugendem Kaltbereich realisiert werden kann.
-
Derartige, bekannte Systeme erfordern es aber regelmäßig, ein Flächenheizgerät, welches zum Trocknen einer zu trocknenden Wand eingesetzt wird, als solches speziell für eine derartige Kondensationseinrichtung herzurichten. In der Praxis werden derartige Flächenheizgeräte jedoch ganz allgemein in Baukastensystemen bereitgehalten, welches ermöglichen sollen, auch größere Flächen an zu trocknenden Wänden gleichzeitig mit Hitze zu beaufschlagen. Es können also Heizfronten aus mehreren Geräten gebildet werden, entlang derer die aus der Wand aufsteigende Feuchtigkeit nach oben geleitet wird und lediglich bei dem obersten Flächenheizgerät zur Kondensation gebracht werden soll. Die bekannten Systeme müssten hierfür allerdings bei jedem Einsatz aufwändig umgearbeitet werden, ein unmittelbarer Einsatz in der beschriebenen Baukastenkonfiguration ist nicht möglich.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur Entfeuchtung durch ein Flächenheizgerät erwärmter Luft vorzuschlagen, welches einen Baukastenbetrieb des betreffenden Flächenheizgerätes erlaubt und einen aufwändigen Umrüstvorgang im Vorfeld eines Einsatzes erübrigt.
-
Dies gelingt durch eine Vorrichtung zur Entfeuchtung durch ein Flächenheizgerät erwärmter Luft gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere Ausgestaltungen einer solchen Vorrichtung können den Unteransprüchen entnommen werden.
-
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine solche Vorrichtung zur Entfeuchtung durch ein Flächenheizgerät erwärmter Luft ein Luftleitblech umfasst, an dem die aufsteigende, erwärmte und Feuchtigkeit tragende Luft zunächst abgeleitet und über die Oberkante des höchsten eingesetzten Flächenheizgerätes hinweg geführt und schließlich mithilfe einer an dem Luftleitblech angeordneten Kühlvorrichtung kondensiert wird. Hierbei ist jedoch insbesondere vorgesehen, dass dieses Luftleitblech gemeinsam mit zwei Stirnwänden zu einem Überwurfgehäuse zusammengefügt ist, welches auf die Oberseite des zuoberst gelagerten Flächenheizgerätes aufgesetzt werden kann. Hierdurch ist es lediglich erforderlich, die Flächenheizgeräte in der gewünschten Art und Weise übereinander anzuordnen und dann die fertige Vorrichtung auf das oberste Flächenheizgerät aufzusetzen. Der im Stand der Technik benötigte Umrüstvorgang, insbesondere die Rückleitung der Luft entlang der Rückseite des Flächenheizgerätes, kann entfallen.
-
Ferner ist insbesondere vorgesehen, dass das Luftleitblech einstückig in die Ablaufrinne ausläuft und somit eine Kondensation direkt an dem Luftleitblech erfolgen und die kondensierte Flüssigkeit in dieser aus der Verlängerung des Luftleitblechs gebildeten Ablaufrinne aufgefangen werden kann.
-
Aufgrund der Konstruktion der erfindungsgemäßen Vorrichtung kann die Oberkante des obersten Flächenheizgerätes vollständig umschlossen werden, so dass die Seitenflächen und die Rückwand des Flächenheizgerätes von der erfindungsgemäßen Vorrichtung kontaktiert werden. Mit einigem Vorteil weisen diese Teile, welche gemeinsam ein Überwurfgehäuse bilden, einen Einschub zur Aufnahme der Deckelfläche, sowie von Teilen der Seitenflächen des Gehäuses des obersten Flächenheizgerätes auf, so dass dieses in dem Einschub fest gehalten wird und die freie Kante der Ablaufrinne an der Rückwand des Flächenheizgerätes anliegt, gegebenenfalls auch federnd gegen die Rückwand des Flächenheizgerätes drückt.
-
In konkreter Ausgestaltung eines solchen Einschubs kann dieser auch Klemmverbindungsmittel und/oder Schraubverbindungsmittel aufweisen, mit denen eine Verbindung des Überwurfgehäuses mit dem Gehäuse des Flächenheizgerätes hergestellt werden kann. Hierdurch ist es möglich, das Überwurfgehäuse fest mit dem Flächenheizgerät zu verbinden und damit zu vermeiden, dass das Überwurfgehäuse schlecht auf dem höchsten Flächenheizgerät aufsitzt und die mit Feuchtigkeit beladene Luft auf anderem Wege aus dem System austritt.
-
In diesem Sinne kann das Luftleitblech mit seiner von der Ablaufrinne wegweisenden Wandanschlusskante unter Zwischenlage eines Dichtmittels an der Wand angelegt werden, so dass die senkrecht vor dem Flächenheizgerät aufsteigende Luft auch in jedem Fall an dem Luftleitblech entlang über das Gehäuse des Flächenheizgerätes hinweg nach hinten abgeleitet wird. Ein solches Dichtmittel ist entlang der freien, von der Ablaufrinne wegweisenden Kante des Luftleitblechs angebracht und kann beispielsweise aus einer Dichtlippe, einer Bürstenanordnung oder ähnlichen Lösungen bestehen.
-
Ebenfalls kann die Ablaufrinne, die ebenfalls eine freie Kante aufweist und die mit einigem Vorteil bei bestimmungsgemäßem Einsatz an der Rückwand des Gehäuses anliegen kann, ein Dichtelement an dieser Kante aufweisen, um auch hier ein Austreten von Flüssigkeit an dem Gehäuse des Flächenheizgerätes zu vermeiden.
-
Die Ablaufrinne weist ferner in ihrem Verlauf einen globalen Tiefpunkt auf, indem sich ein Flüssigkeitsablauf befindet. Hierdurch kann die an dem Luftleitblech kondensierte Flüssigkeit, welche entlang des Luftleitblechs abwärts geleitet wird und in die Ablaufrinne einläuft, in Richtung dieses globalen Tiefpunkts abgeführt und über den Flüssigkeitsablauf aus dem System entfernt werden. Aufgrund dieser Schrägstellung der Ablaufrinne können die Seiten der Ablaufrinne zumindest abschnittsweise von den Seitenwänden freigehalten werden, gegebenenfalls auch im Bereich der Ablaufrinne Lüftungsschlitze aufweisen, so dass die abgekühlte und entfeuchtete Luft seitlich im Bereich der Ablaufrinne aus dem Überwurfgehäuse austreten kann.
-
Zunächst und im Wesentlichen wird die Luft, welche von dem Flächenheizgerät erwärmt wird, aufgrund der Konvektion nach oben steigen, an dem Luftleitblech abgelenkt und über die soeben angesprochenen Lüftungsschlitze oder freigehaltenen Seitenwandteile austreten. Zur Verstärkung des Konvektionseffekts können auch Strömungsmaschinen eingesetzt werden, die als Luftförderer in dem System zur Verstärkung einer Luftströmung Verwendung finden.
-
Ebenfalls ist es möglich, beim Einsatz eines Luftförderers die entfeuchtete Luft, etwa über ein separates Schlauchsystem, wieder von unten her zwischen die zu trocknende Wand und die Flächenheizgeräte einzubringen.
-
Insbesondere eignen sich als Kühlelemente Peltier-Elemente, welche durch ein Anlegen einer Spannung auf einer Heißseite Wärme erzeugen, auf einer gegenüberliegenden Kaltseite hingegen Wärme entziehen. Mit ihrer Heißseite können derartige Peltier-Elemente auf dem wärmeleitfähigen Luftleitblech angeordnet werden, um dessen Wärme abzuführen und eine Kondensation an dem Luftleitblech zu ermöglichen.
-
Eine derartige Vorrichtung kann weiter dadurch ausgestaltet werden, dass die Heißseite des wenigstens einen Peltier-Elements mit einem Wärmeleitblech wärmeleitend verbunden wird, so dass die in der Heißseite des Peltier-Elements entstehende Wärme ihrerseits an die Umgebungsluft abgegeben werden kann. Mit einigem Vorteil bildet das Wärmeleitblech hierbei einen Strömungskanal mit dem Luftleitblech, indem das Wärmeleitblech zumindest abschnittsweise parallel zu dem Luftleitblech geführt wird. Hierdurch kann das Überwurfgehäuse umströmende Luft sowohl das Peltier-Element kühlen, als auch die bereits in das Wärmeleitblech abgegebene Wärme abführen.
-
Ausdrücklich sind aber auch andere Kühlmittel neben dem Peltier-Element von der Erfindung mit umfasst. Als weiteres Kühlelement kann beispielsweise eine Adsorptionskältemaschine vorgesehen sein, auch andere Kühlelemente sind einsatzfähig, soweit diese die erforderliche Mobilität und Baugröße zur Verwendung auf dem Überwurfgehäuse besitzen.
-
Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
Es zeigen
-
1 ein auf der Oberseite eines Flächenheizgerätes aufgesetztes Überwurfgehäuse in einer perspektivischen Darstellung von schräg hinten, sowie
-
2 das auf das Flächenheizgerät aufgesetzte Überwurfgehäuse gemäß 1 in einer seitlichen Querschnittsdarstellung.
-
1 zeigt ein Flächenheizgerät 10, etwa in Form eines Infrarotstrahlers, welcher vor einer hier nicht im einzelnen dargestellten Wand 13 aufgestellt ist. Das Flächenheizgerät 10 besitzt hierbei Abstandhalter, zwischen denen ein Dichtmittel 12 in Form einer Bürstenanordnung so angeordnet ist, dass der von der Trocknung durch das Flächenheizgerät 10 betroffene Bereich der Wand 13 eine Subklimazone mit dem Flächenheizgerät 10 einschließt. Nach oben hin wird diese Subklimazone von einem Überwurfgehäuse 1 abgeschlossen, welches mithilfe einer Klemmverbindung auf einer Deckelseite des Flächenheizgerätes 10 aufgesetzt ist. Zwischen der zu trocknenden Wand 13 und dem Flächenheizgerät 10 aufsteigende, erwärmte und Feuchtigkeit tragende Luft wird nach oben in Richtung eines Luftleitblechs 2 des Überwurfgehäuses 1 aufgrund der Konvektion aufsteigen, aufgrund der Form des Luftleitblechs 2 nach hinten, also in Richtung der Rückwand des Flächenheizgerätes 10 abgeleitet und hinter dem Flächenheizgerät 10 im Bereich dort an dem Luftleitblech 2 angeordneter Peltier-Elemente 7, welche das Luftleitblech 2 mit ihrer Heißseite wärmeleitend kontaktieren, die Flüssigkeit durch Kondensation wieder abgeben. Die aufgrund der Abkühlung nach unten fallende Luft wird dann über einen Luftaustritt 5 das System verlassen, während die an dem Luftleitblech 2 im Bereich der Peltier-Elemente 7 ausgetretene Feuchtigkeit das Luftleitblech 2 hinab laufen und in einer in Verlängerung des Luftleitblechs gebildeten Ablaufrinne 4 gesammelt wird. Über einen hier nicht näher bezeichneten, einen globalen Tiefpunkt in der Ablaufrinne 4 bildenden Flüssigkeitsablauf kann die so aufgefangene Flüssigkeit aus dem System entnommen werden.
-
2 zeigt die gleiche Anordnung nochmals in einer Querschnittsdarstellung, wobei in dieser Querschnittsdarstellung des Flächenheizgerät 10 vor der Wand 13 unter Freihaltung eines Luftspalts 11 dargestellt ist. Aufgrund der Querschnittsdarstellung entfallen dieser Darstellung die nur am Rand vorhandenen Dichtmittel 12, die in einer anderen Ebene einer Querschnittsdarstellung zu sehen wären. In Pfeilrichtung wird aufgrund des Konvektionseffekts des die erwärmte Luft zwischen der Wand 13 und dem Flächenheizgerät 10 in dem Luftspalt 11 aufsteigen und die aus der Wand 13 aufgrund der eingekoppelten Wärme austretende Flüssigkeit mit sich nehmen. In dem Bereich einer Wandanschlusskante 8 des Luftleitblechs 2 ist ein Dichtmittel 9 angeordnet, mit dessen Hilfe eine Abdichtung des Überwurfgehäuses 1 gegenüber der Wand 13 ermöglicht wird. Aufgrund der Formgebung des Luftleitblechs 2 des auf die Oberseite des Flächenheizgerätes 10 aufgesetzten Überwurfgehäuses 1 wird die aufsteigende Luft über die Oberkante des Flächenheizgerätes 10 hinweggetragen und nach hinten abgeleitet. Hierbei wird die erwärmte Luft im Bereich der Anordnung eines Peltier-Elementes 7 abgekühlt, welches mit seiner Kaltseite das Luftleitblech 2 kontaktiert. Die Feuchtigkeit wird hierbei aus der Luft austreten und die Luft weiter abgekühlt werden und im Bereich hinter dem Flächenheizgerät 10 in eine Ablaufrinne 4 absinken. Dorthin läuft auch entlang des Luftleitblechs 2 die im Bereich des Peltier-Elementes 7 kondensierte Flüssigkeit und wird in der Ablaufrinne 4 gesammelt, in welche das Luftleitblech 2 einstückig ausläuft. Die Heißseite des Peltier-Elementes 7 kontaktiert ein Wärmeleitblech 6, welches abschnittsweise parallel zu dem Luftleitblech 2 verläuft. Abgekühlte Luft aus dem Überwurfgehäuse 1 kann beispielsweise auch zwischen Wärmeleitblech 6 und Luftleitblech 2 eingeleitet werden, um die Peltier-Elemente 7 zu kühlen und die in das Wärmeleitblech 6 eingeleitete Wärme der Peltier-Elemente 7 abzuführen.
-
Vorstehend beschrieben ist somit eine Vorrichtung zur Entfeuchtung durch ein Flächenheizgerät erwärmter Luft, welches in Form eines Überwurfgehäuses einfach auf die Oberseite eines Flächenheizgerätes aufgesetzt werden kann, so dass es als modulares Zusatzgerät nach Belieben in einem Baukastensystem eingesetzt werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Überwurfgehäuse
- 2
- Luftleitblech
- 3
- Stirnwand
- 4
- Ablaufrinne
- 5
- Luftaustritt
- 6
- Wärmeleitblech
- 7
- Peltier-Element
- 8
- Wandanschlusskante
- 9
- Dichtmittel
- 10
- Flächenheizgerät
- 11
- Luftspalt
- 12
- Dichtmittel
- 13
- Wand
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 10350216 A1 [0002]
- DE 102014102833 B3 [0003]