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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper sowie ein Reinigungsprodukt, umfassend einen Beutel, in welchem sich ein solcher Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper befindet. Darüber hinaus betrifft die Erfindung eine Verwendung eines solchen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers, insbesondere des Reinigungsprodukts, zur Reinigung des Innenraums eines Geräts, insbesondere eines gewerblichen Gargeräts, sowie ein Verfahren zum Reinigen des Innenraums eines Geräts, insbesondere eines gewerblichen Gargeräts unter Verwendung des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers. Schließlich betrifft die Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines entsprechenden Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers.
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Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper sind in verschiedensten Formen bekannt, beispielsweise als, meist flachere, zylindrische oder quaderförmige Tabs. Weiterhin gibt es Tabs, die zusätzliche Elemente aufweisen, wie in die Oberfläche des Tabs eingelassene Kugeln etc. Üblicherweise dienen solche Tabs zur einfachen Dosierung eines Reinigungsmittels und/oder Klarspülmittels, wobei die unterschiedlichen Elemente bzw. verschiedenen Schichten des Tabs unterschiedliche Wirkungen haben und sich zu verschiedenen Temperaturen lösen. Daneben gibt es Tabs, die nur Reinigungsmittel enthalten und eben solche Tabs, die nur Klarspülmittel enthalten. Alle diese Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper (im Folgenden auch nur kurz „Formkörper“ genannt) bieten gegenüber Pulvern den Vorteil einer zielgenauen und einfachen Dosierung, sie stauben nicht und sind leicht handhabbar. Diese Vorteile lassen sich beispielsweise in Haushaltsgeschirrspülmaschinen oder in gewerblichen Geschirrspülmaschinen zur Reinigung von Geschirr nutzen.
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Ein weiterer möglicher Einsatzort wäre die Reinigung des Innenraums des Geräts selbst (also nicht während des Geschirrspülens). Eine solche Reinigung eines Innenraums ist auch bei anderen gewerblichen Geräten im Gastronomie- und/oder Lebensmittelproduktionsbereich erforderlich, beispielsweise bei gewerblichen Gargeräten. Unter einem gewerblichen Gargerät wird hierbei ein Gerät verstanden, welches üblicherweise der gewerblichen Nutzung, beispielsweise in Großküchen, Gastronomiebetrieben und Bäckereien, Verkaufsstellen etc., zur thermischen Zubereitung (Garen) und/oder Erwärmung von Lebensmitteln dient. Hierunter fallen insbesondere Kochgeräte, Grillgeräte, Backöfen, Backautomaten, Dampfgarer, Kombidämpfer, Mikrowellenherde oder Frittiergeräte. Insbesondere sollte hier eine regelmäßige interne Reinigung des gewerblichen Gargerätes, vor allem dessen Garraumes, in welchem die Speisen üblicherweise zubereitet werden, erfolgen. Eine spezielle Problematik besteht im Besonderen bei Gargeräten, welche mit Wasser und/oder Wasserdampf arbeiten, wie beispielsweise Dampfgarern oder Kombidämpfern. Solche Geräte weisen in der Regel ein Leitungssystem mit Kammern, Ventilen, Pumpen etc. auf, um dem Garraum Wasser und/oder Wasserdampf zuzuführen bzw. das Wasser und/oder den Dampf in einem durch das Leitungssystem gebildeten Umwälzkreislauf herumzuführen. Dieses Leitungssystem ist einer manuellen Reinigung nicht zugänglich, muss aber dennoch hygienisch sauber gehalten werden.
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Um die notwendige Hygiene sicherzustellen, ist es vorteilhaft für die Reinigung gewerblichen Geräten im Gastronomie- und/oder Lebensmittelproduktionsbereich, insbesondere gewerblichen Gargeräten, hochalkalische Reinigungsmittel zu verwenden. Bei der Anwendung von hochalkalischen, ätzenden Reinigern in der Form von Pulver bzw. Granulat oder als Flüssigkeit besteht die Gefahr, dass der Reiniger verschüttet wird oder spritzt und es somit zum Haut- oder Augenkontakt beim Anwender kommt. Der Anwender muss daher beim Dosieren von solchen hochalkalischen Reinigern mindestens Handschuhe und Schutzbrille tragen.
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Daher gibt es inzwischen gewerbliche Gargeräte, in denen Halterungen eingebaut sind, in die wiederum Flaschen eingehängt werden können, in denen eine bestimmte Dosiermenge Reiniger enthalten ist, der sich dann während des Reinigungsvorgangs löst. Hier hat der Anwender keinen Kontakt mit dem Reinigungsmittel selbst.
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Bei einer Anwendung von Reinigern in Form von Tabletten bzw. Formkörpern werden diese üblicherweise in einer speziellen Dosierschublade positioniert, welche an den Reinigungskreislauf angeschlossen ist. Grundsätzlich wäre es auch möglich, die Tablette im Garraum abzulegen. Dann wird ein Reinigungsprogramm gestartet, bei dem Wasser und/oder Wasserdampf zugeführt wird, wobei sich die Tablette auflöst. Ein einfaches Ablegen der Tabletten an einer undefinierten Position auf dem Boden des Garraums könnte jedoch dazu führen, dass sich die Tabletten in Abhängigkeit von der jeweiligen Position unterschiedlich auflösen, d. h. dass die gewünschte Wirkung nicht bei jedem Reinigungsvorgang in gleicher Weise erzielt wird. Daher sollten die Tabletten immer an einer definierten Stelle, z. B. in der Nähe eines Wasser-/Dampfeinlasses (der sich bei vielen Geräten z. B. in einem Lüfterrad in einer Seitenwand des Garraums befindet) positioniert werden. Für eine genaue Positionierung an einer definierten Position muss der Anwender jedoch wiederum Handschuhe tragen, da er die Tabletten nicht mit der Haut berühren sollte.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Alternative zu den oben beschriebenen Varianten zur Reinigung des Innenraums eines Geräts, insbesondere eines gewerblichen Gargeräts, zu schaffen, bei dem eine definierte Positionierung des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers im Innenraum des Geräts möglich ist, ohne dass der Anwender mit dem Reinigungsmittel ungewollt in Berührung kommt.
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Diese Aufgabe wird durch einen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper gemäß Patentanspruch 1, ein Reinigungsprodukt gemäß Anspruch 8, eine Verwendung des erfindungsgemäßen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers gemäß Patentanspruch 9, ein Verfahren zum Reinigen eines gewerblichen Gargeräts nach Anspruch 10 sowie ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines entsprechenden Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers nach den Ansprüchen 13 und 14 gelöst.
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Ein erfindungsgemäßer Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper ist als Rollkörper mit einer Abrollfläche ausgebildet und weist zwei durch die Abrollfläche verbundene, quer zu einer Längsachse des Formkörpers angeordnete, Stirnseiten auf. Beispielsweise kann dieser Rollkörper länglich, walzenartig ausgebildet sein mit einer sich entlang der Längsachse des Rollkörpers erstreckenden Abrollfläche. Vorzugsweise kann der Grundkörper dieses Rollkörpers dabei als länglicher Zylinder ausgebildet sein, wobei die Zylindermantelfläche die Abrollfläche bildet.
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Erfindungsgemäß weist der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper zumindest an einer der beiden Stirnseiten einen spitzenartigen bzw. sich verjüngenden Stirnabschnitt auf, welcher so ausgebildet ist, dass der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper, wenn er mit der betreffenden Stirnseite, d. h. dem Stirnabschnitt, auf eine ausreichend feste Oberfläche auftrifft oder gestellt wird, auf die Abrollfläche kippt. Das heißt, durch die Ausformung des Stirnabschnitts, z. B. als Spitze, ggf. auch runde Spitze, wird dafür gesorgt, dass der Rollkörper nicht auf dieser Stirnseite stehen bleibt, sondern im Wesentlichen immer seitlich auf die Abrollfläche kippt, sofern keine anderen Kräfte wirken oder Hindernisse im Weg sind. Er kann dann auf einer schiefen Ebene über diese Abrollfläche abrollen. Das seitliche Abkippen auf die Abrollfläche kann dabei auch dadurch unterstützt werden, dass der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper gewichtsmäßig bzw. dichtemäßig entsprechend ausgebildet ist, z. B. im Bereich des walzenartigen bzw. zylindrischen Grundkörpers (mit der Abrollfläche) eine höhere Dichte aufweist als im Bereich des Stirnabschnitts.
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Durch die erfindungsgemäße spezielle Ausformung des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers kann ausgenutzt werden, dass die Innenräume nahezu aller zu reinigenden Maschinen, insbesondere gewerblicher Gargeräte, eine leicht trichterartige Bodenfläche mit einem Auslaufstutzen an der tiefsten Stelle aufweisen. Diese Bodenkonstruktion ist erforderlich, da das Wasser nach einem Nutzungsvorgang bzw. Reinigungsvorgang sicher in den Auslauf abfließen soll und sich nicht Pfützen im Bodenbereich bilden. Unabhängig davon, wo sich genau der Auslaufstutzen am Boden befindet und ob dieser für den Anwender leicht zugänglich ist, ist es durch die spezielle Form des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers möglich, diesen ohne großen Aufwand immer an einer genau definierten Stelle zu positionieren, nämlich am Auslauf bzw. auf/in einem Auslaufsieb des Auslaufs. Hierzu ist es lediglich erforderlich, dass der Anwender den Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper an irgendeiner Stelle des Bodens aufsetzt oder fallen lässt. Der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper kippt dann seitlich auf seine Abrollfläche und rollt auf der schiefen Ebene der Bodenfläche bis zum Auslauf. Die Wirkstoffe innerhalb des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers und die Dosierung bzw. Wirkstoffmenge kann also so eingestellt werden, dass ein optimales Ergebnis erzielt wird, wenn der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper im Auslauf bzw. auf/in einem Auslaufsieb, am Boden des Geräts bzw. des gewerblichen Gargeräts positioniert wird.
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Grundsätzlich wäre dies auch mit einer Kugel möglich, jedoch sind Kugeln erheblich aufwändiger in der Herstellung, sofern ein sicheres Abrollen gewährleistet werden soll, da normalerweise in einem Pressvorgang zwei Kugelhälften durch einen Rand bzw. einen Wulst unterteilt sind, an der die Kugel beim Abrollen an einer nur leicht schrägen Fläche doch zum Stehen kommen kann und dann nicht den Auslauf erreicht.
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Besonders bevorzugt weist der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper nur an einer Stirnseite einen entsprechenden, sich verjüngenden Stirnabschnitt auf und an der anderen Seite kann er beispielsweise eine einfache flache Stirnseite oder dergleichen aufweisen. Eine solche Patronenform oder Zäpfchenform sieht besonders ansprechend aus und kann je nach Art der Herstellung produktionstechnische Vorteile haben.
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Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Reinigungsprodukt umfasst einen verschlossenen Beutel, in welchem sich ein solcher Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper befindet. Dabei ist der Beutel vorzugsweise schlauchartig geformt und weist ein Aufreißelement auf, welches so angeordnet und ausgebildet ist, dass der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper nach einem bestimmungsgemäßen Aufreißen des Beutels mittels des Aufreißelements mit dem Stirnabschnitt voran aus dem Beutel bewegt werden kann, beispielsweise durch Schwerkraft und/oder durch Herausdrücken des Formkörpers aus dem Beutel. Hierzu wird beispielsweise das Aufreißelement so am Beutel angeordnet und ausgebildet, dass der Beutel nur an der Seite aufgerissen werden kann, wo sich der sich verjüngende Stirnabschnitt befindet, so dass automatisch nur ein Herausbefördern des Formkörpers mit dem Stirnabschnitt voran aus dem Beutel möglich ist. Beispielsweise kann es sich hierbei um eine Aufreißkerbe handeln, die entweder an einer Schmalseite, d. h. an der entsprechenden Stirnseite des Beutels, oder an einem oberen Rand nahe dieser Schmalseite an einer Längsseite des Beutels angeordnet ist. Ein Beispiel hierfür wird später noch anhand der Figuren gezeigt. Anstelle oder zusätzlich zu einer solchen Aufreißkerbe könnten auch eine Aufreißlasche oder ähnliche Elemente verwendet werden.
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Wie bereits erwähnt, erfolgt eine erfindungsgemäße Verwendung eines solchen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers im Rahmen der Reinigung eines Innenraums eines Geräts im Gastronomie- und/oder Lebensmittelproduktionsbereich, insbesondere eines gewerblichen Gargeräts, bevorzugt eines gewerblichen Kochgeräts, eines Grillgeräts, eines Backofens, eines Backautomaten, eines Dampfgarers, eines Kombidämpfers, eines Mikrowellenherds oder eines Fittiergeräts, wobei es sich bei dem Innenraum bei einem gewerblichen Gargerät um dessen Garraum handelt.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Reinigen eines Innenraums eines Geräts, vorzugsweise eines gewerblichen Gargeräts, werden dementsprechend die folgenden Schritte durchgeführt:
Es wird ein erfindungsgemäßer Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper, welcher vorzugsweise hochalkalisches Reinigungsmittel umfasst, mit dem Stirnabschnitt voran auf einen Boden des Innenraums, vorzugsweise eines Garraums des gewerblichen Gargeräts, eingebracht. Wie oben beschrieben, kippt dieser Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper automatisch auf seine Abrollfläche und rollt dann über die leicht schräge Oberfläche des Bodens bis in den Auslauf, ggf. vor ein Auslaufsieb.
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Der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper wird dann unter Zugabe von Lösungsmittel, insbesondere Wasser, aufgelöst, um ein verflüssigtes Reinigungsmittel bzw. Reinigungskonzentrat oder Klarspülmittelkonzentrat zu erzeugen. Bei dem Lösungsmittel handelt es sich ganz besonders bevorzugt um warmes Wasser, welches auf eine entsprechende Temperatur erhitzt wurde, die für den erfolgreichen Reinigungsvorgang erforderlich ist und bei der sich der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper in der gewünschten Weise auflöst, beispielsweise Wasser mit einer Temperatur oberhalb von etwa 30 °C, bevorzugt oberhalb von etwa 40 °C, insbesondere oberhalb von etwa 50 bis 60 °C. Hierzu muss lediglich über die übliche Wasserzufuhr, z. B. bei einem Gargerät über die Düsen, über die im Übrigen auch Wasser und/oder Dampf für den Garbetrieb eingedüst wird, Wasser und/oder Dampf hinzugegeben werden, so dass dann Wasser auch in den Auslauf läuft und dort den Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper auflöst.
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Dieses flüssige Reinigungsmittel kann dann durch ein Leitungssystem des Geräts bzw. des gewerblichen Gargeräts befördert werden, z. B. durch ein Umpumpen. Dieses Leitungssystem kann bei einem gewerblichen Gargerät beispielsweise das Dampfleitungssystem sein, in dem der Dampf erzeugt und dann in den Garraum eingedüst wird.
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Optional kann das verflüssigte Reinigungsmittel im Rahmen dieses Leitungssystems auch in einen Umwälzbehälter bzw. Vorratstank überführt werden, wobei das verflüssigte Reinigungsmittel ggf. unter Zugabe von weiterem Lösungsmittel, insbesondere Frischwasser, zunächst weiterverdünnt werden kann, bevor es dann den restlichen Kreislauf einmalig oder mehrfach durchläuft, um den Reinigungsvorgang automatisch durchzuführen. Dabei erfolgt ein Rückführen des flüssigen Reinigungsmittels vorzugsweise wieder über Düsen in den Innenraum des Geräts, insbesondere den Garraum des gewerblichen Gargeräts.
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Mit Beendigung des Reinigungsvorgangs, d. h. nach einer Reinigung des Innenraumes mit dem Reinigungsmittel und dem Abführen des gebrauchtes Reinigungsmittels, kann wahlweise mit Frischwasser nachgespült werden und/oder optional ein weiterer Spülvorgang, insbesondere ein Klarspülgang mit einem Klarspülmittel durchgeführt werden. Das Klarspülmittel kann im weiteren Verlauf ebenfalls in den optionalen Umwälzbehälter bzw. Vorratstank überführt werden, gegebenenfalls unter Zufuhr von Lösungsmittel weiter verdünnt und bei Bedarf mittels einer Pumpe in den Innenraum transportiert werden.
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Nach Beendigung der Reinigung bzw. des Klarspülens des Innenraumes kann die gebrauchte Reinigungs- bzw. Klarspüllösung über die Auslauföffnung im Innenraum ablaufen und im weiteren Verlauf über eine Pumpe abgeführt und entsorgt werden. Hierzu kann vorzugsweise ein Auslaufventil vorgesehen sein, um zwischen einem Rückführen für einen Reinigungsvorgang oder einem Abführen der gebrauchten Reinigungs- bzw. Klarspüllösung umzuschalten.
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Wie bereits oben beschrieben, wird der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper vorzugsweise aus einem besonders bevorzugt schlauchartigen Beutel mit dem Stirnabschnitt voran auf den Boden des Innenraumes fallen gelassen und/oder aus diesem Beutel herausgedrückt, nachdem der Beutel bestimmungsgemäß aufgerissen wurde. Dies ermöglicht es, dass der Anwender den Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper in den Innenraum bzw. Garraum einbringen kann, ohne dass er diesen mit den Fingern berühren muss.
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Der erfindungsgemäße Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper bzw. deren erfindungsgemäße Verwendung als auch das erfindungsgemäße Verfahren ermöglichen also eine exakte Einzeldosierung eines Reinigungs- bzw. Klarspülmittels, ohne die Gefahr, dass der Reiniger bzw. der Klarspüler verschüttet wird oder spritzt und es sonst zum Haut- oder Augenkontakt beim Anwender kommt. Das heißt, für jeden Reinigungsvorgang bzw. Klarspülgang des Gargerätes wird ein Reinigungs- bzw. Klarspülmittelformkörper in den Innenraum eingebracht, welcher die für einen Reinigungsvorgang bzw. Klarspülgang benötigte Menge an Reinigungs- bzw. Klarspülmittel enthält.
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Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung eines solchen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers wird ein zu verdichtendes Pressgut, beispielsweise ein Pulver bzw. Granulat (d. h. ein körniges Pulver), zu einem Rollkörper mit einer Abrollfläche gepresst, welcher zwei durch die Abrollflächen verbundenen Stirnseiten aufweist, wobei der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper zumindest an einer der beiden Stirnseiten, vorzugsweise nur an einer der Stirnseiten, einen Stirnabschnitt aufweist, welcher so ausgebildet ist, dass der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper, wenn er mit der betreffenden Stirnseite auf eine feste Oberfläche auftrifft oder gestellt wird, seitlich auf die Abrollfläche kippt.
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Eine entsprechende Vorrichtung zur Herstellung eines Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers weist eine Tablettenpresse mit zumindest einer Pressform, beispielsweise umfassend eine Matrize und einem Unter- und Oberstempel, sowie einer Zuführeinrichtung, um der Pressform das Pressgut zum Pressen des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers zuzuführen, und einer Einrichtung zum Entnehmen der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper aus der Pressform auf, beispielsweise eine Art Abstreifmechanik oder dergleichen. Die Pressform ist insgesamt so ausgebildet, dass das Pressgut zu einem Rollkörper mit einer Abrollfläche gepresst wird, der wie oben beschrieben geformt ist. Bei der Vorrichtung kann es sich z. B. bevorzugt um eine Rundlauf-Tablettiermaschine handeln, welche an einer scheibenförmigen, in der Regel kreisförmigen Rotorscheibe entlang eines Umfangs mehrere Bohrungen oder dergleichen aufweist, in denen mehrere Matrizen angeordnet sind, wobei jeder Matrize ein Unterstempel und ein Oberstempel zugeordnet ist. Die Unterstempel und Oberstempel werden während einer Rotation des Rotors in üblicher Weise in ihrer Position mit Hilfe von sog. Füllkurven mechanisch gesteuert, so dass die Formkörper durch die Bewegung der Stempel an den verschiedenen Drehpositionen (Stationen) präzise verpresst werden.
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Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, wobei die Patentansprüche einer bestimmten Kategorie auch gemäß den abhängigen Ansprüchen einer anderen Kategorie weitergebildet sein können und Merkmale verschiedener Ausführungsbeispiele zu neuen Ausführungsbeispielen kombiniert werden können.
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Wie bereits erwähnt, kann der Stirnabschnitt des Reinigungs- bzw. Klarspülmittelformkörpers in unterschiedlicher Weise ausgebildet sein. Bei einer bevorzugten Variante ist er im Wesentlichen kalottenförmig, d. h. konvex nach außen gewölbt, oder kegelförmig ausgebildet.
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Weiterhin weist der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper in seiner Oberfläche, vorzugsweise zumindest in der Abrollfläche, eine Anzahl von Kavitäten auf. Solche Kavitäten haben den Vorteil, dass die Oberfläche des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers, welche mit dem Lösungsmittel in Kontakt kommt, größer ist und daher die schnelle Auflösung des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers während des Reinigungs- bzw. Klarspülvorgangs erleichtert wird.
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Bei den Kavitäten handelt es sich bevorzugt um Nuten. Diese können prinzipiell ringförmig umlaufend in der Abrollfläche angeordnet sein. Besonders bevorzugt verläuft aber zumindest eine Nut, vorzugsweise mehrere Nuten, in Längsrichtung der Abrollfläche, d. h. parallel zur Rotationsachse des Formkörpers. Ganz besonders bevorzugt verlaufen diese Nuten von einer Stirnseite aus über einen Teilabschnitt der Abrollfläche.
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Beim Herstellungsverfahren können die Kavitäten, insbesondere die Nuten, bevorzugt beim Pressen einfach mit eingepresst werden. Zur Bildung der Nuten kann bevorzugt die Pressform zumindest einen nach innen weisenden Steg aufweisen, durch welchen dann in den Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper die Nut eingeformt wird. Wie später noch anhand eines Ausführungsbeispiels einer bevorzugten Vorrichtung erläutert wird, ist es besonders von Vorteil, wenn die Nuten in Längsrichtung der Abrollfläche von einer Stirnseite aus über einen Teilabschnitt der Abrollfläche verlaufen. Die Stege können sich dann beispielsweise in der Matrize radial nach innen erstrecken und der Bodenstempel kann entsprechende Nuten aufweisen. Somit hätten diese Stege eine Doppelfunktion, nämlich einmal die Einbringung der gewünschten Nuten in den Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper, und zum anderen bilden sie eine gute Führung für den Unterstempel. Ganz besonders bevorzugt erstrecken sich die Nuten entlang der Abrollfläche von der Stirnseite aus, welche nicht den sich verjüngenden Stirnabschnitt aufweist.
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Neben der Ausbildung der Form des Stirnabschnitts können wie erwähnt auch weitere Parameter des Aufbaus des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers, wie z. B. Gesamtgröße und -form, dazu beitragen, dass der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper von der Stirnseite aus immer sicher seitlich auf die Abrollfläche kippt.
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Zum einen kann dies durch die Größe des Stirnabschnitts im Verhältnis zur Gesamtlänge des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers unterstützt werden, d. h. dass beispielsweise der zylinderförmige Grundabschnitt des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers erheblich länger ist als der Stirnabschnitt. Vorzugsweise beträgt der Stirnabschnitt maximal 40 %, besonders bevorzugt maximal 30 %, ganz besonders bevorzugt maximal 25 % der Gesamtlänge des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers, in dessen Längsrichtung gemessen, d. h. von der einen Stirnseite bis zur anderen Stirnseite, wobei der oder die Stirnabschnitte mitgerechnet werden. Den größten Teil der Masse weist daher der eigentliche Grundkörper mit der Rollfläche auf, also beispielsweise der Zylinderkörper, so dass auch der Schwerpunkt entsprechend liegt.
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Eine vorteilhafte Schwerpunktanordnung kann auch dadurch unterstützt werden, dass die Dichte entlang einer Längsachse des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers variiert. Vorzugsweise ist dann die Dichte des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers in einem vom Stirnabschnitt beabstandeten Bereich, also z. B. in dem zylinderförmigen bzw. zentralen Bereich, höher als an dem Stirnabschnitt. Dichteunterschiede lassen sich beim Pressen dadurch erreichen, indem dafür gesorgt wird, dass Pressgut in mehreren Schichten mit unterschiedlicher Körnigkeit bzw. unterschiedlichem Pressverhalten / Verdichtung verwendet wird. Beispielsweise können in Bereichen, in denen eine höhere Dichte erreicht werden soll, feinere Partikel eingesetzt werden, als in den Bereichen, in denen die Dichte geringer sein soll. Ebenso können unterschiedliche Stoffe, insbesondere Füllstoffe, in den unterschiedlichen Schichten eingesetzt werden.
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Wie bereits oben erwähnt, kann der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper sowohl als reiner Reinigungsmittelformkörper ausgebildet sein, aber auch als reiner Klarspülmittelformkörper. Jedoch ist es auch möglich, dass der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper sowohl für die Reinigung als auch zum Klarspülen dient und beispielsweise bestimmte Abschnitte oder Bereiche aufweist, welche als Reinigungsmittel, und andere Bereiche, welche als Klarspülmittel ausgebildet sind. Dies kann insbesondere in verschiedenen Schichten des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers realisiert werden. Diese Schichten können beispielsweise quer zur Längsachse übereinander angeordnet sein, aber auch parallel zur Längsachse. Ebenso ist es möglich, radial von innen nach außen unterschiedliche Bereiche vorzusehen, beispielsweise einen Klarspülmittelkern mit einer äußeren Ummantelung aus Reinigungsmittel. Bestimmte Ausführungsformen können dabei das Klarspülmittel in Gelform beinhalten, welches bevorzugt erst bei einer Temperatur oberhalb von etwa 50 bis 60 °C, besonders bevorzugt oberhalb von etwa 70 °C, insbesondere bevorzugt oberhalb von etwa 75 °C, schmilzt. Auf diese Weise kann zunächst das Reinigungsmittel bei einer Temperatur unterhalb der Schmelztemperatur des Klarspülers wirken und im Anschluss bei einer Temperatur oberhalb von etwa 50 bis 60 °C das Klarspülmittel verflüssigt werden.
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Bevorzugt enthält der Reinigungsmittelformkörper, wie erwähnt, ein hochalkalisches Reinigungsmittel. Die alkalischen Eigenschaften des Reinigungsmittels können durch dessen Gehalt an alkalischen Komponenten beeinflusst werden. In einem bevorzugten Reinigungsmittelformkörper kann durch die Verwendung von beispielsweise Ätznatron und Metasilikat eine wesentlich höhere Konzentration erzielt werden als in einem flüssigen Reiniger, der in der Regel weniger als 30 Gew.-% Natronlauge enthält. In einem vorteilhaften Reinigungsmittelformkörper können so Alkaligehalte von bis zu 85 Gew.-% erzielt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Reinigungsmittel ein Alkalisystem aus einer oder mehreren Komponenten, welche aus Ätznatron (hochkonzentriertes NaOH) und Metasilikat ausgewählt sind und durch Na-Carbonat (Soda) oder schneller lösliches Kalium-Carbonat ergänzt wird. Diese Komponenten verleihen dem Reinigungsmittel eine hohe Alkalität. Ein alkalisches Reinigungsmittel im Sinne der Erfindung ist ein Reinigungsmittelformkörper mit einem Alkalisystem, das dem Formkörper beim Auflösen in Wasser, das heißt in einer ca. 1%-igen wässrigen Lösung, bevorzugt einen alkalischen pH-Wert, weiter bevorzugt einen pH-Wert von größer als 10, insbesondere bevorzugt einen pH-Wert von größer als 12 verleiht.
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Dabei kann in dem alkalischen Reinigungsmittel eine oder eine Kombination mehrerer der genannten alkalischen Komponenten bzw. in Kombination mit zusätzlichen alkalischen Mitteln eingesetzt werden, um die Alkalität (auch „Basizität“ genannt) zweckmäßig einzustellen. Für die Lösung von Fetten und Eiweißstoffen von verschmutzten Oberflächen ist eine Einstellung des pH-Wertes auf den vorstehend genannten bevorzugten alkalischen Wert häufig schon ausreichend, wobei auch Reinigungsmittel auf alkalischer Basis eine auf komplexbildenden Gruppen oder oberflächenaktiven Gruppen beruhende Reinigungswirkung aufweisen können, solange sie ihre Wirkung in einem alkalischen Milieu (pH-Wert größer 10) entfalten können. Auch Eiweiß-denaturierende alkalische Stoffe können als Komponenten des Reinigungsmittels eingesetzt werden, solange sie ihre Wirkung in einem alkalischen Milieu entfalten können.
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Der erfindungsgemäße Reinigungsmittelformkörper enthält die alkalischen Komponenten des Alkalisystems vorzugsweise in einer Gesamtmenge von etwa 20 bis 85 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Anteil von etwa 40 bis 60 Gew.-%, bezogen auf den gesamten Reinigungsmittelformkörper.
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Bevorzugt werden diese hochalkalischen Komponenten dem Reinigungsmittel während dessen Herstellung beigemischt, wobei auch unter die Erfindung fällt, wenn diese sich in dem Reinigungsmittel ganz oder teilweise in stabilere Produkte, z. B. in Hydrate oder Oxide etc., umwandeln, solange diese Umwandlung beim Gebrauch der Reinigungsmittelformkörpers bzw. dessen Auflösung in Wasser wieder reversibel sind, so dass die gewünschte Alkalität bereitgestellt wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der Reinigungsmittelformkörper gemäß der Erfindung weitere Komplexbildner, Matrixkomponenten, Gerüststoffe und Hilfsstoffe umfassen.
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Der Reinigungsmittelformkörper kann dabei auch eine Komplexbildungskomponente mit einer Kombination aus Komplexbildnern bzw. Komplexierungshilfsmitteln enthalten, um Metalle bzw. Metallionen, insbesondere Calcium und Magnesium, aus hartem Wasser und aus den beim Reinigungsvorgang gelösten Lebensmittelverschmutzungen zu binden. In erster Linie sind Phosphate (z.B. Na-Triphosphat) als hochwirksame Komplexbildner bekannt.
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Jedoch können auch phosphatfreie Komplexbildner, wie beispielsweise Methylglycindiessigsäure (MGDA) und/oder Polyasparaginsäure oder deren Salze, Polyepoxybernsteinsäure (PESA) oder deren Salze und/oder Glukonsäure oder Glukonate und/oder Polymere und Co-Polymere (z.B. Polycarboxylate) und/oder Schichtsilikate und/oder Citronensäure bzw. Citrate etc., eingesetzt werden.
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Insofern ein Komplexbildner einen lediglich geringen Anteil an Phosphat enthalten soll, können alkalistabile phosphat- oder phosphonat-haltige Zusatzstoffe, wie beispielsweise Phosphonate (z. B. Salze der Nitrilotrismethylenphosphonsäure) der Sequion-Typen (Hersteller: z. B. Polygon Chemie, Olten, Schweiz) oder Cublen-Typen (Hersteller: z. B. Zschimmer & Schwarz, Lahnstein, Deutschland) als zusätzliche Komplexbildner, eingesetzt werden.
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Die Komplexbildungskomponente und weitere Komplexbildner werden vorzugsweise in einer Gesamtmenge von nicht mehr als 10 bis 40 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Anteil von etwa 15 bis 25 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Reinigungsmittelformkörpers, eingesetzt. Bevorzugt weisen die Komplexbildner eine gute Wasserlöslichkeit auf.
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Zusätzlich zu den alkalischen Komponenten und den Komplexbildnern, werden zur Reinigung oberflächenaktive Stoffe eingesetzt. Diese auch als Tenside bezeichneten Stoffe sollen zweckmäßigerweise möglichst wenig schaumbildend sein, um eine übermäßige Schaumbildung schon von vornherein zu vermeiden. Bevorzugte Tenside sind beispielsweise Fettalkoholethoxylate, insbesondere schaumarme endgruppenverschlossene, nichtionische Tenside (z. B. Plurafac-Typen des Herstellers BASF, Ludwigshafen, Deutschland), Glucoside (Hersteller: z. B. Akzo Nobel, Köln, Deutschland) oder Fettamine. Anionische Tenside sind zwar denkbar, haben jedoch eine geringere Relevanz, da diese häufig stark schäumend sind. Tenside werden vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,2 bis 20 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Anteil von etwa 0,5 bis 5 Gew.-% des Reinigungsmittelformkörpers, eingesetzt.
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Weitere Komponenten des Reinigungsmittels können zusätzlich einen oder mehrere Gerüststoffe, wie zum Beispiel wasserlösliche Sulfate (z. B. Na-Sulfat) und/oder Hilfsstoffe, insbesondere zum Beispiel Bindemittel, Formkörperhilfsstoffe, Zerfallsbeschleuniger, Lösungsverzögerer, Retardierungsmittel oder Gleitmittel, umfassen.
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Die Gerüststoffe werden vorzugsweise in einer Menge von nicht mehr als 20 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Anteil von nicht mehr als 10 Gew.-% des Reinigungsmittelformkörpers, eingesetzt. Bevorzugte Gerüststoffe weisen dabei eine hohe Wasserlöslichkeit auf.
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Bevorzugte Bindemittel oder Formkörperhilfsstoffe sind unter anderem ausgewählt aus Stärken, Cellulosen, Polyethylenglykol (PEG), Calciumverbindungen, Bentonite, Polysaccharide, Zuckerverbindungen, Proteinen und/oder synthetischen Polymeren.
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Beispielhafte Zerfallsbeschleuniger sind unter anderem Stärken, (mikrokristalline) Cellulosen, Alginate, Polysaccharide, Proteine, quervernetztes Polyvinylpyrrolidon, Polymethacrylat-Derivate, oder Bentonite.
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Beispielhafte Lösungsverzögerer bzw. Retardierungsmittel sind unter anderem Wachse, Ethylcellulosen, Fette, Polyvinylacetat, Carboxymethylcellulose, Polyacrylsäure, Polyethylenglykol (PEG), Gele oder Stearate.
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Als beispielhafte Gleitmittel können unter anderem Fettsäureester, Talkum, Öle und Fette bzw. Fettsäuren oder pyrogene Kieselsäure genannt werden.
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Entsprechend der gewünschten Eigenschaften des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers, zum Beispiel in Bezug auf dessen Festigkeit und Löslichkeit, sowie zur Sicherstellung der Pressbarkeit wird je nach Anwendungsgebiet eine geeignete Kombination der verschiedenen Hilfs- oder Gerüststoffe eingesetzt.
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Vorzugsweise kann auch ein Haftmittel eingesetzt werden, welches die Haftung innerhalb des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers oder zwischen verschiedenen Schichten des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers verstärkt. Beispielsweise kann Polyethylenglykol (PEG) für diesen Zweck als Pulver in den Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper eingebracht werden.
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Ein Klarspülmittelformkörper liegt erfindungsgemäß als Feststoff vor. Insofern jedoch lediglich eine Schicht bzw. ein Bereich eines Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers das Klarspülmittel umfasst, kann dieses als Feststoff, festes oder flüssiges Gel oder auch in Form einer Flüssigkeit vorliegen. Wenn ein flüssiges Gel oder Flüssigkeit im Kern verwendet werden soll, ist diese vorzugsweise noch von einer nachfolgend erläuterten Grenzschicht ummantelt, auf der sich außen dann die Hülle bzw. Schicht aus festem Reinigungsmittel befindet. Solche Klarspülmittel sind im Allgemeinen bekannt und können im Sinne der vorliegenden Erfindung zur Anwendung kommen. Eine bevorzugte Zusammensetzung eines Klarspülmittels kann eine oder mehrere Säuren, wie beispielsweise Citronensäure, Äpfelsäure, Adipinsäure und/oder Amidosulfonsäure sowie ein Tensid, besonders bevorzugt ein nichtionisches Tensid, insbesondere ein schaumarmes nichtionisches Tensid, enthalten. Für einen bevorzugten Klarspülmittelformkörper können diese Aktivkomponenten durch oben genannte Gerüststoffe und/oder Tablettierhilfsmittel ergänzt werden.
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Um eine sequentielle und definierte Abfolge des Reinigungs- und Klarspülvorgangs zu gewährleisten, kann eine oben erwähnte Grenzschicht des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers, welche das Reinigungsmittel und das Klarspülmittel trennt insbesondere so ausgebildet sein, das diese bei einer Temperatur schmilzt, welche höher ist als eine Temperatur zum Lösen des Reinigungsmittels. Dadurch ergibt sich vorteilhaft, dass eine Freisetzung des Klarspülmittels erst bei Erwärmen auf eine definierte Temperatur zum Auflösen der Grenzschicht erfolgt. Vorteilhaft schmilzt eine solche Grenzschicht bei einer Temperatur von über 70°C, bevorzugt bei einer Temperatur von über 75 °C, insbesondere bei einer Temperatur von über 80 °C. Bevorzugt umfasst eine solche Grenzschicht eine Substanz ausgewählt aus einem Polyvinylalkohol (PVA).
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Alternativ kann aber auch das Klarspülmittel als Flüssigkeit oder in Form eines Pulvers bzw. Granulats separat in die Maschine bzw. das Gargerät gegeben werden. Ein solches sauer eingestelltes Klarspülmittel kann so eingestellt werden, dass dieses als nicht „ätzend“ sondern lediglich „reizend“ gekennzeichnet wird, so dass ein Kontakt mit der Haut im Vergleich zu einem stark alkalisch eingestellten Reiniger nur geringe Auswirkungen hat.
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Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen Figuren gleiche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen. Die Figuren sind in der Regel nicht maßstäblich. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines gewerblichen Gargerätes;
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2 eine erste perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispiels eines Reinigungsmittelformkörpers;
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3 eine zweite perspektivische Ansicht des ersten Ausführungsbeispiels eines Reinigungsmittelformkörpers;
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4 eine erste perspektivische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels eines Reinigungsmittelformkörpers;
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5 eine zweite perspektivische Ansicht des zweiten Ausführungsbeispiels eines Reinigungsmittelformkörpers;
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6 eine erste perspektivische Ansicht eines dritten Ausführungsbeispiels eines Reinigungsmittelformkörpers;
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7 eine Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Reinigungsprodukts umfassend einen verschlossenen Beutel, in welchem sich ein Reinigungsmittelformkörper gemäß des ersten Ausführungsbeispiels befindet, vor dem Aufreißen des Beutels zur Einbringung des Reinigungsmittelformkörpers in ein gewerbliches Gargeräte zu dessen Reinigung;
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8 eine Darstellung des Reinigungsprodukts gemäß 7 während des Aufreißens des Beutels zur Einbringung des Reinigungsmittelformkörpers in das gewerbliche Gargerät;
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9 eine Darstellung des Reinigungsprodukts gemäß 7 nach dem Aufreißens des Beutels bei dem Einbringen des Reinigungsmittelformkörpers in das gewerbliche Gargerät und der Positionierung im Abfluss;
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10 eine grobe schematische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Pressform einer Vorrichtung zur Herstellung eines Reinigungsmittelformkörpers gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel in einem ersten Betriebszustand;
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11 eine grobe schematische Darstellung der Pressform gemäß 10 in einem zweiten Betriebszustand;
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12 eine grobe schematische Darstellung der Pressform gemäß 10 in einem dritten Betriebszustand;
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13 eine grobe schematische Darstellung der Pressform gemäß 10 in einem vierten Betriebszustand;
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14 eine grobe schematische Darstellung der Pressform gemäß 10 in einem fünften Betriebszustand;
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15 eine grobe schematische Darstellung der Pressform gemäß 10 in einem sechsten Betriebszustand;
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16 eine perspektivische Darstellung einer Matrize (Presskammer) für die Pressform gemäß 10;
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17 eine perspektivische Darstellung eines Unterstempels für die Pressform gemäß 10;
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18 eine perspektivische Darstellung eines Oberstempels für die Pressform gemäß 10.
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In den nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen ist der Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper ein stark alkalischer Reinigungsmittelformkörper, welcher zur Reinigung eines gewerblichen Gargeräts eingesetzt wird. Es wird aber ausdrücklich noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich hierbei nur um ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel handelt und der Formkörper auch Klarspülmittelkomponenten enthalten oder als reiner Klarspülmittelformkörper ausgebildet sein kann. Ebenso kann ein entsprechender Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper auch zur Reinigung des Innenraums anderer Geräte im Gastronomie- und/oder Lebensmittelproduktionsbereich verwendet werden.
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1 zeigt grob schematisch ein Gargerät 100, hier einen gewerblichen Kombidämpfer, mit einem Garraum 101, in welchen im Betrieb das zu erwärmende, insbesondere zu garende, Gargut bzw. die Speisen über eine (nicht dargestellte) Tür eingebracht wird. Im Garraum 101 befinden sich üblicherweise noch (gegebenenfalls ausbaubare) Einbauten wie Schienensysteme, Halterungen oder dergleichen, um passend hierzu ausgebildete Backbleche, Bratrainen etc. zu halten. Diese Einbauten sind der besseren Übersichtlichkeit hier nicht dargestellt. Es ist klar, dass ein solcher Kombidämpfer auch alle weiteren üblichen Komponenten aufweisen kann, wie z. B. Lüfter, Heizeinrichtungen für die Wände des Garraumes, Grillschlangen, Dampferzeuger, sowie eine geeignete Steuerung, um das gesamte Gerät im Gebrauch bei der Zubereitung der Speisen, aber auch bei der Reinigung zu steuern.
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Über eine Frischwasserzufuhr 109 und ein Leitungssystem 105, welches einen Umwälzkreislauf bildet, kann der Garraum 101 mit Wasser, insbesondere Frischwasser, zur Erzeugung von Wasserdampf im Garraum 101, oder direkt mit Wasserdampf beaufschlagt werden. Sowohl der Garraum 101 selbst, mit oder ohne Einbauten, als auch das Leitungssystem 105 für das Wasser bzw. den Wasserdampf müssen regelmäßig gereinigt werden. Hierfür kann ein erfindungsgemäßer Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper 1, 1‘, 1‘‘ genutzt werden, wie dies später noch erläutert wird. Eine Begleitheizung 106 des Leitungssystems 105 kann Lösungsmittel, insbesondere Frischwasser oder auch die Reinigungslösung selbst, auf eine gewünschte Temperatur erhitzen. Eine solche Begleitheizung 106 kann insbesondere elektrisch, für Warmwasser oder für kondensierenden Wasserdampf ausgeführt sein. Das Lösungsmittel bzw. die Reinigungslösung kann so über Eintrittsöffnungen 104, insbesondere Düsen 104, in den Garraum 101 des Gargerätes 100 eingebracht bzw. eingedüst werden. Dort fließt es in einen Auslaufstutzen 103, der an der tiefsten Stelle eines in Richtung des Auslaufstutzens 103 schräg zulaufenden Bodens 102 angeordnet ist. In diesem Auslaufstutzen wird vor dem Start eines Reinigungsprozesses wie nachfolgend beschrieben ein Reinigungsmittelformkörper 1, 1‘, 1‘‘ positioniert, beispielsweise auf einem Auslaufsieb im Auslaufstutzen 103. Durch das über den Auslaufstutzen ablaufende warme bzw. heiße Wasser wird der Reinigungsmittelformkörper 1, 1‘, 1‘‘ gelöst und das davon gebildete verflüssigte Reinigungsmittel bzw. Reinigungskonzentrat wird über eine Pumpe 110 in das Leitungssystems 105 befördert.
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Das Gargerät 100 umfasst als Teil des Leitungssystems 105 bzw. Umwälzkreislaufs einen Umwälzbehälter 107, welcher auch als Vorratstank 107 für eine Reinigungslösung dienen kann. In diesen Umwälzbehälter 107 wird hier das Reinigungskonzentrat durch die Pumpe 110 hineinbefördert. In den Umwälzbehälter 107 kann dann über die Frischwasserzufuhr 107 zusätzlich Frischwasser als Lösungsmittel zur weiteren Verdünnung des Reinigungskonzentrats zugeführt werden. Der Umwälzbehälter 107 kann zur verbesserten Lösung und Durchmischung zum Erhalt einer Reinigungslösung mit der gewünschten Konzentration bzw. Alkalität eine Mischeinrichtung (nicht dargestellt), wie beispielsweise eine Rühreinheit, aufweisen. Zur Reinigung des Garraums 101 und des Leitungssystems 105 kann die im Umwälzbehälter 107 bereitgestellte Reinigungslösung mittels einer weiteren Pumpe 108 über das Leitungssystem 105 und über die Düsen 104 wieder in den Garraum 101 eingebracht werden.
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Während und nach Beendigung der Reinigung des Garraumes 101 kann die gebrauchte Reinigungslösung über den Auslaufstutzen 103 wieder aus dem Garraum 101 ablaufen und im weiteren Verlauf über die Pumpe 110 weitergepumpt werden. Über ein Auslaufventil 111 kann dabei eingestellt werden, ob die aus dem Garraum 101 kommende Reinigungslösung für einen erneuten Durchlauf zurück in das Leitungssystem 105 bzw. den Umwälzbehälter 107 gepumpt wird, oder über eine Ausgangsleitung 112 abgeführt und ordnungsgemäß entsorgt wird. Zusätzlich oder alternativ kann die Reinigungslösung auch über die Pumpe 108, ein Auslaufventil 113 und eine Ausgangsleitung 114 aus dem Umwälzbehälter 107 abgepumpt werden. Mit Beendigung des Reinigungsvorgangs kann wahlweise mit Frischwasser nachgespült werden.
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Die 2 und 3 zeigen eine bevorzugte Form eines Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers 1 (hier wie gesagt eines Reinigungsmittelformkörpers 1) jeweils perspektivisch schräg von vorn in 2 und schräg von hinten in 3.
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Dieser Reinigungsmittelformkörper 1 ist als Rollkörper ausgebildet, nämlich mit einem Zylinderabschnitt 8 mit einer Zylindermantelfläche, welche die Abrollfläche 2 bildet. Diese Zylindermantelfläche bzw. Abrollfläche 2 verbindet zwei Stirnseiten 3, 4 des Zylinderabschnitts 8. An einer der Stirnseiten 3 befindet sich ein Stirnabschnitt 5, welcher kalottenförmig, im vorliegenden Fall halbkugelförmig, ausgebildet ist und einteilig mit dem Zylinderabschnitt zu dem Rollkörper bzw. Reinigungsmittelformkörper 1 verpresst ist.
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An der betreffenden Stirnseite 3 befindet sich hier umlaufend um den Stirnabschnitt 5 eine kleine umlaufende simsartige Kante, d. h. der an den Zylinderabschnitt 8 angrenzende Durchmesser des Stirnabschnitts 5 ist kleiner als der Durchmesser d des Zylinderabschnitts 8. Dieser Sims hat produktionstechnische Gründe, da so sicher vermieden wird, dass eine nach außen über die Zylindermantelfläche 2 hervorragende Wulst oder dergleichen entsteht, welche den Rollkörper an einem glatten Abrollen entlang der Abrollfläche 2 bzw. Zylindermantelfläche hindern könnte. Grundsätzlich könnte aber auch ein völlig glatter Übergang zwischen dem Zylinderabschnitt 8 und dem Stirnabschnitt 5 vorhanden sein.
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Die gegenüberliegende Stirnseite 4 ist hier flach ausgebildet. Es befindet sich jedoch am Übergang zur Zylindermantelfläche 2 eine Fase 9, die auch hier dazu dient, ein möglichst glattes Abrollen auf der Abrollfläche 2 bzw. Zylindermantelfläche zu erlauben, so dass der Rollkörper auch gleichmäßig um seine Längsachse A bzw. Rotationsachse A herum abrollt.
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Von der flachen Stirnseite 4 aus erstrecken sich radial gegenüberliegend parallel zur Längsachse A, d. h. entlang der Längsrichtung der Abrollfläche 2, zwei Nuten 7. Die Länge a der Nuten 7 parallel zur Längsachse A beträgt ungefähr zwei Drittel der Länge lZ des Zylinderabschnitts 8 und in etwa die Hälfte der Gesamtlänge lG des Reinigungsmittelformkörpers 1 in Richtung der Längsachse A.
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Der gesamte Reinigungsmittelformkörper 1 ist so dimensioniert, dass er die passende Dosis für einen einzelnen Reinigungsvorgang des Gargeräts 100 enthält. Insofern hängt die Dimensionierung auch von der Rezeptur ab. Bei den unten genannten Beispielrezepturen beträgt der Durchmesser d vorzugsweise mindestens 15 mm, bevorzugt mindestens 25 mm. Maximal beträgt er vorzugsweise 40 mm und ganz besonders bevorzugt maximal 30 mm. Die Gesamtlänge lG beträgt vorzugsweise mindestens 45 mm, besonders bevorzugt mindestens 40 mm. Maximal beträgt die Gesamtlänge lG 60 mm und ganz besonders bevorzugt maximal 50 mm. Die Länge lZ des Zylinderabschnitts 8 beträgt vorzugsweise zwischen 60 und 80 % der Gesamtlänge lG. Die Länge a der Nuten 7 beträgt vorzugsweise zumindest die Hälfte der Gesamtlänge lG, sie können sich aber auch komplett durch den Reinigungsmittelformkörper 1 erstrecken. Ebenso ist es möglich, dass der Reinigungsmittelformkörper mehr als zwei solcher Nuten 7 aufweist.
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Die Breite b der Nuten 7 beträgt vorzugsweise mindestens 1 mm, bevorzugt mindestens 1,5 mm. Maximal beträgt sie vorzugsweise 4 mm und ganz besonders bevorzugt maximal 2,5 mm. Die Tiefe t der Nuten 7 beträgt vorzugsweise mindestens 3 mm, bevorzugt mindestens 5 mm. Maximal beträgt sie vorzugsweise 12 mm und ganz besonders bevorzugt maximal 10 mm.
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Ein Verfahren zur Herstellung des Reinigungsmittelformkörpers 1 mit solchen Nuten wird später noch anhand der 10 bis 15 erläutert.
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Die 4 und 5 zeigen eine zweite, einfachere Variante eines erfindungsgemäßen Reinigungsmittelformkörpers 1‘, jeweils aus den gleichen Perspektiven wie die 2 und 3 für die erste Variante des Reinigungsmittelformkörpers 1.
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Dieser Reinigungsmittelformkörper 1‘ unterscheidet sich im Wesentlichen von der ersten Variante dadurch, dass hier auf die Fase 9 am Übergang zwischen der flachen Stirnseite 4 und der Abrollfläche 2 bzw. Zylindermantelfläche des Zylinderabschnitts 8 verzichtet wurde und auch keine Nuten 7 eingebracht wurden.
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6 zeigt perspektivisch ein drittes Ausführungsbeispiel. Hier weist der Reinigungsmittelformkörper 1‘‘ an beiden Stirnseiten 3, 4 jeweils kalottenförmige bzw. halbkugelförmige Stirnabschnitte 5, 6 auf.
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Anhand der 7 bis 9 wird nun die Bestückung eines Gargeräts für den Reinigungsvorgang mit einem solchen Reinigungsmittelformkörper erklärt, wobei hier vereinfacht als Beispiel der Reinigungsmittelformkörper 1‘ gemäß der zweiten Variante verwendet wird. Prinzipiell funktioniert das Verfahren aber in gleicher Weise mit jedem anderen erfindungsgemäßen Reinigungsmittelformkörper 1, 1‘, 1‘‘.
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7 zeigt zunächst, wie ein Anwender, der den Reinigungsvorgang des Gargeräts 100 starten möchte, zunächst ein Reinigungsprodukt 10, welches aus einem in einem verschlossenen, schlauchartigen Beutel 11 angeordneten Reinigungsmittelformkörper 1‘ besteht, in den Händen hält. An einer Längskante, benachbart zu einer Schmalseite, an welcher sich der verjüngende Stirnabschnitt 5 des Reinigungsmittelformkörpers 1‘ befindet, ist am Beutel 11 eine Aufreißkerbe 12 angeordnet, an die sich eine Sollbruchnaht 13 anschließt. Durch Aufreißen an dieser Aufreißkerbe 12 kann der Benutzer, wie dies in 8 dargestellt ist, das obere Ende des Beutels 11 abreißen, so dass die Seite des schlauchartigen Beutels 11 geöffnet ist, an der sich der Stirnabschnitt 5 des Reinigungsmittelformkörpers 1‘ befindet bzw. der betreffende Stirnabschnitt 5 bereits aus dem Beutel 11 herausragt.
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Wie in 9 gezeigt, kann der Anwender dann, ohne den Reinigungsmittelformkörper 1‘ zu berühren, diesen aus dem Beutel 11 einfach mit dem Stirnabschnitt 5 voran nach unten fallen lassen bzw. aus dem Beutel 11 herausdrücken. Dies kann an einer beliebigen Stelle knapp über dem Boden 102 des Garraums 101 des Gargeräts 100 erfolgen. Der Boden 102 ist, wie bereits oben beschrieben, als schräge Fläche ausgebildet, die von allen Seiten hin auf einen Auslaufstutzen 103 zuläuft. Trifft der Reinigungsmittelformkörper 1‘ dann mit dem sich verjüngenden Stirnabschnitt 5, d. h. hier mit der Halbkugel, voran auf die Oberfläche des Bodens 102 auf, so kippt er automatisch auf die Abrollfläche 2 ab und rollt dann entlang der schrägen Fläche immer nach unten in Richtung des Auslaufstutzens 103, bis er in den Auslaufstutzen 103 hineinfällt oder in einem darüber angeordneten Auslaufsieb (nicht dargestellt) liegt.
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Somit ist unabhängig davon, wo der Benutzer den Reinigungsmittelformkörper 1‘ aus dem Beutel 11 auf den Boden 102 fallen lässt, dafür gesorgt, dass er immer an der gleichen definierten Position, nämlich im oder über dem Auslaufstutzen 103, zum Liegen kommt und somit immer die gleichen Bedingungen für das Auflösen des Reinigungsmittelformkörpers 1‘ im Reinigungsvorgang vorliegen. Insbesondere ist es dabei nicht wichtig, dass der Benutzer in der Nähe des Auslaufstutzens 103 den Reinigungsmittelformkörper 1‘ auf den Boden 102 legt, was oftmals nicht möglich ist, da der Zugang zum Auslaufstutzen 103 aufgrund von Einbauten im Garraum 100 recht umständlich sein kann.
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Anhand der 10 bis 15 sowie 16 bis 18 werden nun ein bevorzugtes Verfahren und eine bevorzugte Vorrichtung zur Herstellung eines Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers 1 gemäß den 2 und 3 dargestellt. Die Herstellung der anderen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper 1, 1‘, 1‘‘ kann in ähnlicher Weise erfolgen.
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Bei der Vorrichtung handelt es sich beispielsweise um eine Tablettenpresse in Form einer Rundlauf-Tablettiermaschine mit einem kreisscheibenförmigen Rotor 30, an welchem entlang eines beliebigen Umfangs eine Anzahl von Löchern angeordnet ist, in denen jeweils eine Presskammer 21, eine sogenannte Matrize 21 einer Pressform 20, angeordnet ist. Das heißt, die Tablettiermaschine enthält mehrere solcher Pressformen 20, welche jeweils aus der Matrize 21, die im Rotor 30 angeordnet ist, und den einzelnen Matrizen 21 jeweils zugeordneten Unterstempeln 25 und Oberstempeln 28 gebildet sind. Die Matrizen 21, sind (bis auf nachfolgend noch erläuterte, sich in einen Innenraum 22 erstreckende Stege 23) wie ein einfaches Zylinderrohr mit einem passend zu einer Bohrung im Rotor 30 dimensionierten Außendurchmesser ausgebildet, um die Matrize 21 im Rotor 30 zu halten. Die Unterstempel 25 und Oberstempel 28 sind jeweils mechanisch mit dem Rotor 20 so verkoppelt, dass sie in die Matrize 21 eine bestimmte Weglänge eingefahren und wieder herausgefahren werden können, um in der Pressform 20 das Pressgut P zu verpressen. Gesteuert werden die jeweiligen Stellungen der Unterstempel 25 und der Oberstempel 28 mit Hilfe von sogenannten Füllkurven, d. h. Steuerkurven, die mechanisch die Bewegung der Stempel von Station zu Station steuern, während der Rotor in einer Rotationsrichtung vorwärtsbewegt wird. Diese Mechaniken und der Aufbau eines Rotors 30 bzw. einer Rundläufer-Tablettenpresse sind dem Fachmann aber vom Prinzip her bekannt, so dass in den 10 bis 15 nur schematisch der Rotor 30 und die Komponenten der Pressform 20 dargestellt sind.
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In einer ersten Station, die in 10 dargestellt ist, wird vor der Befüllung mit dem Pressgut P zunächst der Unterstempel 25 bis zur gewünschten Fülltiefe in der Richtung R1 ganz nach unten gezogen. Hierbei wird der Unterstempel 25 in einer Art Nut-Feder-Führungssystem innerhalb der Matrize 21 geführt. Hierzu weist die Matrize 21 in ihrem Innenraum 22, in den das Pressgut P eingefüllt und dort verpresst wird, zwei sich von der Zylinderwand der Matrize 21 aus radial gegenüberliegend nach innen erstreckende Stege 23 auf, welche in Längsrichtung der Matrize 21 verlaufen (siehe 14). Diese Stege 23 beginnen hier an einer unteren, zum Unterstempel 25 orientierten Kante der Matrize 21 und erstrecken sich nach oben über ca. Dreiviertel der Gesamtlänge der Matrize 21. Passend zu diesen Stegen sind in den Unterstempel 25 zwei Nuten 27 eingebracht (siehe 17). Mittels dieser Nuten 27 und der Stege 23 wird der Unterstempel 25 im Innenraum 22 der Matrize 21 nach oben und unten verschiebbar geführt.
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Dieser Unterstempel 25 ist abgesehen von den Nuten 27 im Prinzip wie ein Rundstab ausgebildet. Er weist jedoch an seinem oberen Ende einen Vorsprung auf, in dem innenseitig eine Stempelform 26 angeordnet ist, welche der Form der flachen Stirnseite 4 des zu pressenden Reinigungsmittelformkörpers 1 mit der Fase 9 entspricht. Diese Stempelform 26 ist daher eine relativ flache Kavität mit einer konisch nach innen zulaufenden Randkante.
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An der in 10 dargestellten ersten Station ist die Pressform 20 oben offen, d. h. der Oberstempel 28 ist ganz nach oben gefahren. Dieser Oberstempel weist an seinem unteren Ende eine Stempelform 29 in Form einer nach innen gewölbten Halbkugel auf (siehe 18). Dieser Teil des Oberstempels 28 dient zur Ausformung des kalottenförmigen bzw. halbkugelförmigen Stirnabschnitts 5 des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers 1.
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In einer nachfolgenden Station wird dann mittels einer in 11 nur schematisch als Endabschnitt eines Zuführrohrs dargestellten Zuführeinrichtung 31 in die Matrize 21 das Pressgut P eingefüllt. Anschließend wird an der nächsten Station (siehe 12) der Oberstempel 28 entlang der Richtung R2 in die Matrize 21 von oben eingesetzt, so dass die Matrize 21 oben verschlossen ist.
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Schließlich wird in einem nachfolgenden Schritt, wie er in 13 gezeigt ist, der Unterstempel 25 entlang der Richtung R3 nach oben gedrückt, wodurch in der Pressform 20 das Pressgut P zu der gewünschten Form verpresst wird. Dabei ist darauf zu achten, dass die Schüttung des Pressguts P und die Tablettiergeschwindigkeit so eingestellt ist, dass die zunächst innerhalb der kalottenförmigen Stempelform 29 des Oberstempels 28 verbliebene Luft herausgedrückt wird, d. h. die Stempelform 29 in geeigneter Weise entlüftet wird.
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Nach der Verpressung kann dann, wie dies in 14 dargestellt ist, der Oberstempel 28 in der Richtung R4 wieder nach oben in die Ausgangsstellung zurückgefahren werden und der Unterstempel 25 wird weiter in der Richtung R3 nach oben gefahren, bis sich der fertige Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper 1 außerhalb der Matrize 21 befindet.
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An einer weiteren Station wird dann der Reinigungsmittelformkörper 1 vom Rotor 30 in einer geeigneten Richtung R5 seitlich abgestreift und weiter zu einer Verpackungsmaschine befördert. Die Abstreifmechanik 32 bzw. Einrichtung zum Entnehmen des fertigen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers 1 ist in 15 wieder nur grob schematisch mittels eines Blocks dargestellt.
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Anschließend kann wieder die in 10 dargestellte Position angefahren werden, in welcher der Unterstempel 25 in die Richtung R1 in die Ausgangsposition entsprechend der gewünschten Füllhöhe zurückgefahren ist, und ein weiterer Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper 1 kann in dieser Pressform 20 verpresst werden. Da sich entlang des Rotors 30 eine Vielzahl solcher Pressformen 20 befindet, können dementsprechend in der entsprechenden Taktung mehrere Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper parallel gefertigt werden.
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Zur Herstellung eines Reinigungsmittelformkörpers können beispielsweise folgende Rezepturen verwendet werden: Tabelle 1: Rezepturbeispiele für einen Reinigungsmittelformkörper
Bestandteile Reinigungsmittelformkörper (Gew.-%) | Rezeptur 1 | Rezeptur 2 | Rezeptur 3 | Rezeptur 4 |
| | | | |
Alkalisystem | | | | |
Ätznatron | 40 | 65 | 20 | |
Metasilikat | 20 | 5 | 5 | 55 |
Soda | 17 | 10 | 25 | 13 |
| | | | |
Komplexbildner | | | | |
Phsophat | 17 | | | 20 |
Citrat | | | 37 | |
MGDA | | 6 | | |
PESA | | 3 | | |
Gluconat | | 8 | | |
Phosphonat | | 1 | 0,5 | 1 |
Polymer | 1,3 | 1 | 2 | 2 |
| | | | |
Tenside | | | | |
Fettalkohol Ethoxylat | 2 | | | 1 |
Glucosid | | 0,5 | | |
| | | | |
Gerüststoffe | | | | |
Sulfat | | | 5,7 | 5 |
| | | | |
Hilfsmittel | | | | |
PEG | 2 | | 3 | 2,5 |
Stearat | 0,5 | 0,2 | 0,1 | |
Cellulose | | | 1,5 | |
Pyrog. Kieselsäure | 0,2 | 0,3 | 0,2 | 0,5 |
| | | | |
Gesamt | 100 | 100 | 100 | 100 |
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Bei diesen Beispielrezepturen kann der Reinigungsmittelformkörper bevorzugt folgende Bemaßung aufweisen:
Durchmesser d: ca. 28 mm
Länge lZ des Zylinderabschnitts: ca. 35 mm
Gesamtlänge lG: ca. 45 mm
Länge a der Nuten: ca. 25 mm
Breite b der Nuten: ca. 2 mm,
Tiefe t der Nuten: ca. 8 mm
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Die Gesamtmenge des Reinigungsmittels beträgt dann ca. 35 g. Tabelle 2: Rezepturbeispiele für einen Klarspülmittelformkörper
Bestandteile Klarspülmittelformkörper (Gew.-%) | Rezeptur 1 | Rezeptur 2 |
| | |
Säuresystem | | |
Citronensäure | 40 | 45 |
Äpfelsäure | | 40 |
Adipinsäure | | 10 |
| | |
Komplexbildner | | |
Polymer | | 1,5 |
| | |
Tenside | | |
Fettalkohol Ethoxylat | 2 | 0,5 |
| | |
Gerüststoffe | | |
Sulfat | 50 | |
| | |
Hilfsmittel | | |
PEG | 7 | 3 |
Pyrogene Kieselsäure | 1 | |
| | |
Gesamt | 100 | 100 |
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Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpern, Reinigungsprodukten sowie Verfahren und Vorrichtungen lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Insbesondere wäre es beispielsweise möglich, die seitlichen Stege in der Matrize ganz bis nach oben zu führen, sofern die Mechanik der Tablettiermaschine so ausgebildet ist, dass der Oberstempel ausreichend exakt geführt werden kann. In diesem Fall würden dann die Nuten in dem Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper entsprechend bis zum oberen Rand verlaufen. Auch kann ein ähnliches Verfahren zum Pressen verwendet werden, wie dies oben dargestellt ist, um auf beiden Stirnseiten, d. h. unten und oben, kalottenförmige oder ähnliche Stirnabschnitte einzubringen. Es muss dann nur die Stempelform des unteren Stempelwerkzeugs entsprechend ausgebildet sein. Das untere Stempelwerkzeug könnte dann ergänzend eine Art Ausstoßkolben enthalten, der den fertig gepressten Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper zusätzlich nach oben schiebt, so dass dieser seitlich abgeschoben werden kann, ohne dass der Stirnabschnitt abgeschert wird. Ebenso wäre es auch möglich, nur einen solchen Stirnabschnitt unten in der Pressform am Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper vorzusehen und den Oberstempel so auszubilden, dass an dieser Seite eine flache Stirnseite entsteht. Dies kann Vorteile für die Entlüftung haben, bedingt aber wiederum einen zusätzlichen Ausstoßkolben im Unterstempel oder anderen zusätzlichen Aufwand zur Entnahme des Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörpers aus der Presse. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit“ nicht aus, dass diese auch aus mehreren, gegebenenfalls auch räumlich getrennten, Untereinheiten besteht.
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Bezugszeichenliste
-
- 1, 1‘, 1‘‘
- Reinigungs- und/oder Klarspülmittelformkörper
- 2
- Abrollfläche / Zylindermantelfläche
- 3
- Stirnseite
- 4
- Stirnseite
- 5
- Stirnabschnitt
- 7
- Nut
- 8
- Zylinderabschnitt
- 9
- Fase
- 10
- Reinigungsprodukt
- 11
- Beutel
- 12
- Aufreißkerbe
- 13
- Sollbruchnaht
- 20
- Pressform
- 21
- Presskammer / Matrize
- 22
- Innenraum
- 23
- Steg
- 25
- Unterstempel
- 26
- Stempelform
- 27
- Nuten
- 28
- Oberstempel
- 29
- Stempelform
- 30
- Rotor
- 31
- Zuführeinrichtung
- 32
- Abstreifmechanik
- 100
- Gargerät
- 101
- Garraum
- 102
- Boden
- 103
- Auslaufstutzen
- 104
- Eintrittsöffnungen / Düsen
- 105
- Leitungssystem
- 106
- Begleitheizung
- 107
- Umwälzbehälter / Vorratstank
- 108
- Pumpe
- 109
- Frischwasserzufuhr
- 110
- Pumpe
- 111
- Auslaufventil
- 112
- Ausgangsleitung
- 113
- Auslaufventil
- 114
- Ausgangsleitung
- A
- Längsachse / Rotationsachse
- a
- Länge der Nut
- b
- Breite der Nut 7
- d
- Durchmesser
- lG
- Gesamtlänge
- lZ
- Länge des Zylinderabschnitts
- P
- Pressgut
- R1, R2, R3, R4, R5
- Richtung
- t
- Tiefe der Nut 7