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Die Erfindung betrifft einen Kraftfahrzeugtürverschluss mit einem Gesperre aufweisend zumindest eine Drehfalle mit einem Lastarm und einem Fangarm und eine Sperrklinke, wobei die Drehfalle um eine erste Drehachse schwenkbar gelagert ist und die Sperrklinke um eine zweite Drehachse drehbar gelagert ist, wobei die Sperrklinke die Drehfalle in einer Rastposition, insbesondere einer Hauptrastposition, zu halten vermag.
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Die Erfindung umfasst bei Fahrzeugen sowohl übliche schwenkbare Klappen oder Türen als auch verfahrbare Schiebetüren oder (Heck-)Klappen oder (Motor-)Hauben oder Ablagen.
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Die in den heutigen Kraftfahrzeugen vorgesehenen Drehfallen weisen Dämpfungselemente auf, insbesondere an Kontaktstellen für einen harten Anschlag der Sperrklinke. Ferner sind Dämpfungselemente für ein Auftreffen eines Schlosshalters vorgesehen, wobei der Schlosshalter in der Regel am Kraftfahrzeug angeordnet ist. Die
DE 10 2006 028 423 A1 zeigt beispielsweise eine Drehfalle mit angeformten Dämpfungselementen für ein Aufprallen der Sperrklinke und des Schlosshalters.
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Ferner ist es bekannt einen Anschlagpuffer für die Sperrklinke vorzusehen, so dass die Sperrklinke in ihrer Ausschwenkbewegung begrenzt ist bzw. an dem Anschlagpuffer während eines Ausschwenkens aus Öffnungsposition in eine Rastposition zum Anliegen kommt. Der Anschlagpuffer für die Sperrklinke ist bekanntermaßen an einem Schlossgehäuse des Kraftfahrzeugtürverschlusses angeformt.
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Aus der
DE 10 2006 025 719 A1 ist es weiterhin bekannt den Anschlagpuffer für die Sperrklinke in Form eines Bewegungsdämpfers vorzusehen, so dass das Aufprallen der Sperrklinke an dem Bewegungsdämpfer geräuschreduziert ist.
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Ein Problem, das sich bei der Weiterentwicklung von Puffereinrichtungen von Kraftfahrzeugtürverschlüssen stellt, ist eine konstruktiv günstige Lösung zur Ausbildung eines Dämpfungselements zu finden. Ferner sollen Geräuschentwicklungen beim Aufprallen der Sperrklinke an dem Dämpfungselement an der Drehfalle und/oder an dem Anschlagpuffer für die Sperrklinke am Schlossgehäuse optimiert werden. Weiterhin ist eine Anordnung des Anschlagpuffers für die Sperrklinke konstruktiv aufwändig. Eine Fixierung des Anschlagpuffers im Schlossgehäuse erfordert zum Beispiel ein Umbiegen eines Teils im Schlossgehäuse zur Bildung einer Ausnahme für einen Anschlagpuffer, so dass die Aufnahme im Schlossgehäuse dann den Anschlagpuffer für die Sperrklinke aufnehmen kann. In einem Bereich der Umbiegung der Aufnahme ist dann eine Öffnung im Schlossgehäuse geschaffen, wobei die Öffnung Staub- und/oder Wassereinschlüsse zulässt.
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Infolge der Staub- und Wassereinwirkungen ist dann eine ordnungsgemäße Schlossöffnung nicht mehr sichergestellt. Dies führt dann dazu, dass die Drehfalle nicht mehr funktionsgerecht in ihre Ausgangsstellung und/oder ihre Öffnungsposition gelangen kann.
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Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine verbesserte Gesperrefunktion in einem Kraftfahrzeugschloss bereitzustellen und insbesondere äußeren Einflüssen, wie Staubeinschlüssen oder einem Eindringen von Wasser, vorzubeugen. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung eine sichere Schlossöffnung über die gesamte Lebensdauer des Kraftfahrzeugs bereitzustellen und gleichzeitig einen baulichen Aufwand zu reduzieren. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung eine geräuschreduzierte und kostengünstige Schlossöffnungseinrichtung für den Kraftfahrzeugtürverschluss bereitzustellen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Es wird darauf hingewiesen, dass die im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiele nicht beschränkend sind, es sind vielmehr beliebige Variationsmöglichkeiten der in der Beschreibung und den Unteransprüchen beschriebenen Merkmale möglich.
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Gemäß des Patentanspruchs 1 wird die Aufgabe der Erfindung gelöst durch ein Kraftfahrzeugtürverschluss mit einem Gesperre, aufweisend zumindest eine Drehfalle mit einem Lastarm und einem Fangarm und eine Sperrklinke, wobei die Drehfalle um eine erste Drehachse schwenkbar gelagert ist und die Sperrklinke um eine zweite Drehachse drehbar gelagert ist, wobei die Sperrklinke die Drehfalle in einer Rastposition, insbesondere einer Hauptrastposition, zu halten vermag, wobei die Sperrklinke mittels zumindest eines Pufferelements in eine Rastposition, insbesondere Hauptrastposition, überführbar ist.
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Durch die erfindungsgemäße Ausbildung eines Kraftfahrzeugtürverschlusses ist die Möglichkeit geschaffen, die Sperrklinke auf konstruktiv einfache Weise vorzugsweise aus der Öffnungsposition in die Vorrast- oder Hauptrastposition zu überführen. Es ist vorteilhafterweise vorgesehen, dass das Pufferelement oder auch Dämpfungselement die Sperrklinke bis in die Vorrastposition und/oder in die Hauptrastposition führt.
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Der Lastarm und der Fangarm der Drehfalle weisen bilden eine gabelförmige Einlauföffnung bzw. ein Einlaufmaul aus. Das Einlaufmaul nimmt in einer Öffnungsposition des Kraftfahrzeugtürverschlusses einen am Kraftfahrzeug befindlichen Schlosshalter bei einem Schließen der Kraftfahrzeugtür auf. Der Schlosshalter vermag die Drehfalle während des Schließens der Tür aus der Öffnungsposition zu drehen, bis die Sperrklinke die Drehfalle in der einer Vorrast- oder Hauptrastposition verrastet. In dieser Rastposition verbleibt der Schlosshalter im Einlaufmaul der Drehfalle, bis ein Öffnen der Tür initiiert wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Pufferelement an der Drehfalle ausgebildet. Das Pufferelement beziehungsweise Dämpfungselement kann an der Drehfalle formschlüssig und/oder stoffschlüssig und/oder kraftschlüssig angeordnet sein. Beispielsweise kann das Pufferelement an der Drehfalle angeformt, angeklebt oder es kann jedes andere Mittel verwendet werden, das geeignet ist, um das Pufferelement funktionssicher an der Drehfalle auszubilden. Durch die Ausbildung des Pufferelementes an der Drehfalle kann in vorteilhafterweise auf zum Beispiel einen, zwei oder mehrere weitere Puffer verzichtet werden. Dies ist insbesondere dann ein Vorteil, wenn beispielsweise der Puffer im Schlosskasten aufgenommen ist und somit Öffnungen im Schlosskasten und/oder Gehäuse des Schlosses vorgesehen werden, die zum Beispiel mittelbar zur Lagerung des oder der Puffer dienen. Auf diese Öffnungen kann dann verzichtet werden.
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Es versteht sich, dass das Material des Pufferelements Anforderungen an Schlagfestigkeit und/oder das Verhindern von Geräuschentwicklungen während des Führens und/oder Aufprallens der Sperrklinke gerecht wird. Es wird vorteilhafterweise ein elastisches und zugleich schlagzähes Werkstoff, wie beispielsweise Kunststoff, verwendet. Ferner ist das Puffermaterial derart gewählt, dass ein Verschleiß zwischen der Drehfalle und der Sperrklinke reduzierbar ist. Die üblichen in der Ummantelung von Drehfallen eingesetzten Kunststoffe können dabei in vorteilhafter Weise benutzt werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Pufferelement in eine Ummantelung der Drehfalle integriert. Das Puffermaterial kann also Bestandteil der Ummantelung der Drehfalle sein. Es ist derart auf konstruktiv einfache Weise das Pufferelement an der Drehfalle ausbildbar. Das Pufferelement kann folglich in ein bestehendes Kraftfahrzeugtürverschluss integriert werden, wobei ein zusätzlicher Montageaufwand entfallen kann. Dabei kann das Pufferelement unmittelbar und einstückig mit der Ummantelung der Drehfalle ausgebildet werden, was wiederum einen Vorteil darstellt.
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Erstreckt sich das Pufferelement entlang eines Kontaktbereichs zwischen Drehfalle und Sperrklinke so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der Erfindung. Die Sperrklinke liegt zumindest bei einem Schließen des Gesperres federvorgespannt nahezu kontinuierlich gegen die Drehfalle an. Lediglich im Moment des Einfallens in die Rastpostion löst sich die Sperrklinke kurzfristig von der Drehfalle, wobei die Sperrklinke in eine Rastposition einfällt. Das kontinuierliche Anliegen und/oder Einfallen der Sperrklinke an oder gegen die Drehfalle ermöglicht hierbei ein gedämpftes Führen der Sperrklinke aber insbesondere ein geräuscharmes Anschlagen. Aus dem Führen entlang der Drehfalle über das Pufferelement kann darüber hinaus das Führungsverhalten der Sperrklinke beeinflusst werden. Je nach Elastizität des Kontaktbereichs kann ein mehr oder weniger geräuscharmes Führen erzielt werden.
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In einer weiteren Ausführungsform ergibt sich dann einen Vorteil, wenn das Pufferelement aus einer Ausnehmung in der Ummantelung gebildet ist. Eine unmittelbare Ausbildung des Pufferelementes ermöglicht hierbei eine kostengünstige Herstellung und Formgebung des Pufferelementes. Wird die Drehfalle beispielsweise mit einer Kunststoffummantelung versehen, so kann das Pufferelement unmittelbar in die Ummantelung während des Kunststoffspritzprozesses in die Ummantelung eingeformt beziehungsweise eingebracht werden. Hierdurch ist eine leichte Herstellbarkeit gewährleistet und gleichzeitig sind nahezu beliebige Formen der Ausnehmungen, die im Kunststoffspritzprozess durchführbar sind, herstellbar. Die Ausnehmung kann beispielsweise schlitzförmig, rund, winkelförmig und/oder oval ausgebildet sein. Natürlich können auch zwei und mehr Ausnehmungen vorgesehen sein, die sich aneinander anschließen oder beispielsweise geschachtelt angeordnet sind.
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Ist zumindest ein weiteres Pufferelement vorhanden, so ergibt sich eine weitere Ausführungsform der Erfindung. Die Pufferelemente sind bevorzugt in den Bereichen an der Drehfalle angebracht, die sich im unmittelbaren Eingriff mit der Sperrklinke befinden, so kann ein unmittelbares Reduzieren eines zum Beispiel Einfallgeräuschs erzielt werden. Es ist aber erfindungsgemäß auch vorstellbar, dass zwei oder mehr Pufferelemente hintereinander angeordnet sind, so dass mittels der Pufferelemente ein mittelbares Beeinflussen des Führens oder Anschlagens der Sperrklinke an der Drehfalle erzielbar ist. Dabei können unterschiedliche Formen oder Geometrien in der Ausbildung der Pufferelemente zum Einsatz kommen. Auch ist es vorstellbar, dass unterschiedliche Formen oder Geometrien kombiniert werden, so kann beispielsweise eine runde Ausnehmung mit einer die runde Ausnehmung zumindest bereichsweise umschließende Ausnehmung kombiniert werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform ist das weitere Pufferelement im Bereich einer Hauptrastposition in einem Eingriffsbereich zwischen der Sperrklinke und der Drehfalle ausgebildet. Die Ausbildung zumindest eines Pufferelementes im Bereich der Rastpositionen von Drehfalle und Sperrklinke bietet den Vorteil, dass ein definiertes und geräuscharmes Einfallen der Sperrklinke in die Rastposition erzielbar ist. Das Rasteinfallgeräusch ist wesentlich reduzierbar, wobei in der Rastposition das Pufferelement zusätzlich eine Lagepufferung erfüllt. In der Rastposition, wie beispielsweise Hauptrast und Vorrast, übernimmt das Pufferelement somit eine Doppelfunktion, so kann einerseits das Einfallen der Sperrklinke gepuffert und somit geräuscharm realisiert werden und andererseits kann das Pufferelement als Anlagepuffer dienen. Somit ist es beispielsweise möglich auf separate Pufferelemente zur Lagerung und/oder Pufferung der Drehfalle zu verzichten. Es werden somit Bauteile eingespart, was wiederum zu einer Kostenreduktion in Bezug auf Teile und Montage führt.
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Ist das zumindest eine weitere Pufferelement an einer sich entlang der Sperrklinke erstreckenden Ausnehmung ausgebildet, so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der Erfindung. Es ist folglich erfindungsgemäß vorstellbar, dass zwei, zum Beispiel hintereinander, sich entlang des Kontaktbereichs erstreckende Ausnehmungen in der Drehfalle vorhanden sind. Durch die sich entlang der Drehfalle erstreckenden Ausnehmungen kann das Führungs- und Anlageverhalten der Sperrklinke beeinflusst und es können Geräusche reduziert werden. Insbesondere ist es somit möglich, dass die Sperrklinke im Falle eines Abhebens von der Drehfalle stets auf einen mit einer Pufferfläche versehenen Bereich der Drehfalle in Kontakt kommt. Pufferfläche meint hierbei den Bereich der Drehfalle in dem ein Pufferelement angeordnet ist, wobei eine Interaktion zwischen Drehfalle, Pufferelement und Sperrklinke erfolgt.
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Bevorzugt ist ein Pufferelement zwischen Vorrast und Hauptrast an der Drehfalle angeordnet und bevorzugt in einer sich entlang einer Kontaktfläche mit der Sperrklinke hin ausgerichteten Oberfläche, erstreckenden Bereich der Drehfalle angeordnet. Mit anderen Worten das Pufferelement befindet sich bevorzugt in einen Kontaktbereich der Sperrklinke mit der Drehfalle und entlang der Drehfalle. Dabei kann das Pufferelement auch aus zwei oder mehr Ausnehmungen gebildet sein.
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Ein, zwei oder mehr Öffnungen zur Bildung eines Pufferelementes können dabei auch im Bereich der Hauptrast angeordnet sein, so dass ein kombiniertes Pufferelement ausbildbar ist. Kombiniert meint auch, dass unterschiedliche geometrische Formen an Ausnehmungen, wie länglich, gebogen, rund, oval, eckig, etc. vorstellbar sind. Auch muss die Ausnehmung sich nicht durch die gesamte Breite der Drehfalle hindurch erstrecken und kann beispielsweise als Sackloch ausgebildet sein.
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In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ergibt sich dann ein Vorteil, wenn das weitere Pufferelement an der Drehfalle ausgebildet ist. Dabei kann ein erster Pufferelement im Bereich zwischen Vorrast und Hauptrast und ein zweites Pufferelement im Bereich der Hauptrast ausgebildet sein. Dabei sind die Pufferelemente stets so angeordnet, dass in einer Vorrast und Hauptrast die Sperrklinke mit der Sperrfläche der Drehfalle und dem Pufferelement in Eingriff ist. Die Sperrklinke liegt somit in den Rastpositionen an der Drehfalle und gleichzeitig am Pufferelement an.
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Ist eine Einfalltiefe einer Schwenkbewegung der Sperrklinke in Richtung der Drehfalle durch ein Anliegen am Pufferelement der Drehfalle begrenzbar, so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsform der Erfindung. Die Sperrklinke liegt in der oder den Rastpositionen an der Drehfalle und dem Pufferelement an. Die Einfalltiefe der Sperrklinke in die Rastposition ist dabei von dem Pufferelement begrenzbar. Dem Pufferelement kommt somit eine weitere Aufgabe zu, nämlich die, dass das Pufferelement als Begrenzung der Einfalltiefe dient, wodurch das Zusammenspiel beziehungsweise das Zusammenwirken der Sperrklinke und der Drehfalle definierbar ist. Das Pufferelement wirkt sich als Begrenzungsmittel somit auf die Funktion des Gesperres aus. Dies kann insbesondere dann ein Vorteil sein, wenn mittels der Einfalltiefe das sich aus dem Zusammenspiel ergebende Moment beeinflussbar und/oder einstellbar ist. Es kann sich folglich ein öffnendes oder schließendes Moment im Gesperre einstellen, je nach vorgebbarer Einfalltiefe der Sperrklinke.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung ergibt sich dann ein Vorteil, wenn ein Arm der Sperrklinke einerseits an einer ersten Rastfläche der Drehfalle und andererseits an einem ersten Pufferelement der Drehfalle oder der Arm der Sperrklinke einerseits an einer zweiten Rastfläche der Drehfalle und andererseits an einem zweiten Pufferelement der Drehfalle anzuliegen vermag. Durch die Kombination aus Anliegen am Pufferelement und Drehfalle ist ein definiertes, geräuschreduziertes und definiertes Einfallen der Sperrklinke in eine Rastposition erzielbar.
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Vorteilhaft kann es auch sein und eine Ausführungsform der Erfindung darstellen, wenn die Sperrklinke durch die Drehfalle derart geführt ist, dass die Sperrklinke vorzugsweise durchgehend an der Drehfalle anliegt. Durch ein Anliegen und insbesondere ein Anliegen an einem Pufferbereich kann eine Geräuschentwicklung des Gesperres reduziert werden. Insbesondere kann durch die Ausbildung von Pufferelementen an der Drehfalle auf weitere Puffer und/oder Anschläge im Kraftfahrzeugschloss verzichtet werden.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es gilt jedoch der Grundsatz, dass das Ausführungsbeispiel die Erfindung nicht beschränkt, sondern lediglich eine vorteilhafte Ausführungsform darstellt. Die dargestellten Merkmale können einzeln oder in Kombination mit weiteren Merkmalen der Beschreibung wie auch den Patentansprüchen einzeln oder in Kombination ausgeführt werden. Es zeigt:
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1 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Komponenten des Kraftfahrzeugtürverschlusses in Hauptrastposition.
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2 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Komponenten des Kraftfahrzeugtürverschlusses in Vorrastposition.
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3 eine Draufsicht der erfindungsgemäßen Komponenten des Kraftfahrzeugtürverschlusses in Öffnungsposition.
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In der 1 ist ein Gesperre eines lediglich bereichsweise dargestellten Kraftfahrzeugtürverschlusses 1 in einer Draufsicht auf einen, sich in einer Hauptrastposition befindlichen Kraftfahrzeugtürverschluss 1 dargestellt. Das Gesperre weist dabei eine Drehfalle 2 und eine mit der Drehfalle 2 wechselwirkende Sperrklinke 3 auf, wobei sich das Gesperre in dieser Ansicht in einer Hauptrastposition befindet. Die Drehfalle 2 ist schwenkbar um eine Drehachse 4 gelagert und die Sperrklinke 3 ist schwenkbar um eine Drehachse 5 gelagert. Ein nicht dargestellter Schlosshalter, der beispielsweise an einer Fahrzeugkarosserie angeordnet ist, wird in der Hauptrastposition in einer Aufnahme 6 der Drehfalle 1 gehalten.
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Das Gesperre 2, 3 wird auf einem Schlossgehäuse 7, das auch als Schlosskasten bezeichenbar ist, mittels Lagerbolzen gelagert, wobei die Lagerbolzen die Drehachsen 4, 5 für die Drehfalle 2 und die Sperrklinke 3 bilden. Ein Anschlag 8 für die Drehfalle 2 ist in Form eines Hauptrast- und/oder Überhubpuffers 8 ebenfalls vorgesehen und kann beispielsweise am Schlosskasten 7 aufgenommen sein, wobei die Drehfalle 2 an dem Anschlag 8 in ihrer Hauptrastposition zum Anliegen bzw. zum Anschlag kommt.
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Die Drehfalle 2 ist aus ihrer in 1 dargestellten Hauptrastposition im Uhrzeigersinn in eine Öffnungsposition, wie in 3 dargestellt, verschwenkbar. In der Öffnungsposition gibt die Drehfalle 2 den Schlosshalter frei, so dass die Fahrzeugtür manuell und/oder elektrisch öffnenbar kann.
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Die Aufnahme 6 der Drehfalle 1 ist insbesondere aus einem gabelförmigen Einlaufmaul 9 für den Schlosshalter geformt, wobei das gabelförmige Einlaufmaul 9 von einem Fangarm 10 und einem Lastarm 11 der Drehfalle 2 gebildet wird. Der Lastarm 11 der Drehfalle 2 befindet sich in der Öffnungsposition oberhalb einer Einlauföffnung 21 im Schlossgehäuse 7, so dass der Schlosshalter ungehindert aus dem Einlaufmaul 9 der Drehfalle 2 heraus bzw. hinein gelangen kann.
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Der Fangarm 10 der Drehfalle 2 ist in der Öffnungsposition der Drehfalle 2 derart ausgelenkt, dass der Schlosshalter während eines Schließvorgangs der Fahrzeugtür auf dem Fangarm 10 auftreffen kann. Während des Schließvorganges der Fahrzeugtür fängt der Fangarm 10 den Schlosshalter auf. Die Drehfalle 2 verschwenkt dann aufgrund der Schließkraft, mit der die Fahrzeugtür geschlossen wird und folglich auf den Fangarm 10 übertragen wird in dem dargestellten Ausführungsbeispiel, im Gegenuhrzeigersinn bis zum Anschlag 8 für die Drehfalle 2. Die Schwenkbewegung der Drehfalle 2 aus ihrer Öffnungsposition in die Hauptrastposition wird also mittels des Anschlages 8 aufgefangen bzw. abgebremst.
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Der Lastarm 11 der Drehfalle 2 hält dann den Schlosshalter sicher in einer Vorrast- und/oder Hauptrastposition. In der in der 1 dargestellten Hauptrastposition liegt die Drehfalle 2 federvorgespannt vor, wobei eine Feder 12, insbesondere eine Schenkelfeder, für die Drehfalle 2 die Drehfalle 2 im Uhrzeigersinn vorspannt. Die ebenfalls federvorgespannte Sperrklinke 3 verrastet die Drehfalle 2 in der Vorrast- und/oder Hauptrastposition, wobei eine Feder 13 für die Sperrklinke 3 die Sperrklinke 3 im Gegenuhrzeigersinn vorspannt.
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Die gegen den Uhrzeigersinn vorgespannte Sperrklinke 3 hält die Drehfalle 2, wie, in der Vorrastposition oder in der Hauptrastposition verrastet. In der Vorrastposition kommt ein Arm 14 der Sperrklinke 3 an einer ersten Rastfläche 15 der Drehfalle 2 zum Anliegen und hält derart die Drehfalle 2 in ihrer Vorrastposition (siehe 2). In der Hauptrastposition hält die Sperrklinke 3 mittels ihres Armes 14 die Drehfalle 2 an einer Rastfläche 16 verrastet.
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Vorteilhafterweise ist die vorgespannte Sperrklinke 3 mittels der Drehfalle 2 führbar. Die Sperrklinke 3 wird durch die Drehfalle 2 derart geführt, dass die Sperrklinke 3 aufgrund ihrer Federvorspannung vorzugsweise durchgehend an der Drehfalle 2 anliegt. Es ist ein Pufferbereich 17, 18 an der Drehfalle 2 für das Führen der Sperrklinke 3 vorgesehen. Insbesondere ist die Sperrklinke 3 über ihren Arm 14 entlang der Drehfalle 2 führbar, das heißt die Sperrklinke 3 wird entlang der Drehfalle 2 federbelastet geleitet.
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Der Arm 14 der Sperrklinke 3 liegt in der Vorrastposition einerseits an der ersten Rastfläche 15 der Drehfalle 2 und andererseits an einem ersten Pufferelement 17 der Drehfalle 2 an, wie in 2 dargestellt. In der Hauptrastposition liegt der Arm 14 der Sperrklinke 3 einerseits an der zweiten Rastfläche 16 der Drehfalle 2 und andererseits an einem zweiten Pufferelement 18 der Drehfalle 2 an.
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Dabei liegt eine Rastfläche 19 am Arm 14 der Sperrklinke 3 in der Vorrastposition an der Rastfläche 15 der Drehfalle 2 an. Gleichzeitig liegt eine Anlagefläche 20 am Arm 14 der Sperrklinke 3 an dem ersten Pufferelement 17 der Drehfalle 2 an, das Gesperre liegt dann in einer Vorrastposition vor, wie in 2 dargestellt.
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Wird die Drehfalle 2 nun veranlasst sich in ihre Hauptrastposition zu verschwenken, wird die Sperrklinke 3 über ihre Anlagefläche 20 entlang des ersten Pufferelements 17 der Drehfalle in Richtung der Hauptrastposition geführt. Die Anlagefläche 20 der Sperrklinke 3 vermag während des Verschwenkens aus der Vorrastposition in die Hauptrastposition vorzugsweise durchgehend an dem ersten Pufferelement 17 der Drehfalle 3 anzuliegen.
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Die Sperrklinke 3 ist bis in die Hauptrastposition führbar, wobei die Anlagefläche 20 der Sperrklinke 3 in der Hauptrastposition an dem zweiten Pufferelement 18 der Drehfalle 2 zum Anliegen kommt. Gleichzeitig verrastet die Sperrklinke 3 die Drehfalle 2. Die Sperrklinke 3 vermag vom ersten Pufferelement 17 der Drehfalle 2 aufgrund ihrer Federvorspannung entgegen des Uhrzeigersinns zum zweiten Pufferelement 18 der Drehfalle 2 zu verschwenken.
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Das zweite Pufferelement 18 weist einen geringeren radialen Abstand im Vergleich zu dem radialen Abstand des ersten Pufferelements 17 ausgehend von der Drehachse 4 der Drehfalle 2. Über eine Anordnung der Pufferelemente 17, 18 an der Drehfalle 2 zueinander bestimmt sich die Einfalltiefe der Sperrklinke vom ersten Pufferelement 17 zum zweiten Pufferelement 18. Vorteilhafterweise ist die Einfalltiefe derart gewählt, dass ein Anschlagen der Anlagefläche 20 der Sperrklinke 3 auf dem zweiten Pufferelement 18 geräuschreduziert ist.
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Eine Einfalltiefe der Sperrklinke 3 in die Vorrastposition ist vorteilhafterweise ebenfalls so gewählt, dass ein Aufschlaggeräusch beim Aufschlagen der Anlagefläche 20 der Sperrklinke 3 am ersten Pufferelement 17 der Drehfalle 2 geräuschoptimiert ist. Ferner bestimmt sich über die Einfalltiefe der Sperrklinke 3 aus der Öffnungsposition in die Vorrastposition und anschließend in die Hauptrastposition ein Lastwechsel, der auf die Sperrklinke 3 ausgeübt wird. Durch einen möglichst geringen Lastwechsel der Sperrklinke 3 ist die Akustik in vorteilhafterweise optimierbar.
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Ein möglichst geringer Lastwechsel der Sperrklinke 3 ist realisierbar, in dem die Sperrklinke 3 möglichst durchgehend an der Drehfalle 2 anliegt. Weiterhin ist dafür eine möglichst geringe Höhendifferenz zwischen dem ersten und zweiten Pufferelement 17, 18 vorzusehen.
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Durch die erfindungsgemäße Ausführung der Drehfalle 2 mit Pufferelementen 17, 18 kann in vorteilhafterweise ein Führen der Sperrklinke 3 entlang der Drehfalle 2 erfolgen. Dabei sind die Puffer- oder Führungselemente 16, 17 einstückig an die Drehfalle 2 anformbar. Beispielsweise kann die Drehfalle 2, wie in dem Ausführungsbeispiel vorgesehen, eine Kunststoffummantelung 22 aufweisen. Die Puffer- oder Führungselemente 17, 18 sind als Ausnehmungen oder Durchgangsöffnungen in die Ummantelung 22 der Drehfalle 2 eingeformt.
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Als Kunststoffe für die Ummantelung 22 können die bekannten Kunststoffe für eine Drehfallenummantelung 22 zum Einsatz kommen. Dabei ist die Form, Lage und Abmessung der Puffer- und/oder Führungselemente 17, 18 derart gewählt, dass ein Führen und Verrasten der Sperrklinke 3 in den Rastpositionen, Vorrast 23 und Hauptrast 24, geräuschoptimiert das heißt gedämpft erfolgt.
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Eine Verstärkungsplatte 25 stützt, führt und verbindet die Lagerbolzen 4, 5. Insbesondere aus der Kombination der Verstärkungsplatte 25 und der Puffer- und/oder Führungselemente 17, 18 ergibt sich eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung. Einerseits wird die Sperrklinke entlang der Drehfalle 2 geführt und gleichzeitig erfährt die Drehfalle 2 eine Führung durch die Verstärkungsplatte 25. Es ist folglich eine sehr genaue und definierbare Führung der Sperrklinke 3 ermöglichbar. Das Führen kann dabei zum Beispiel durch eine Ausbildung der geometrischen Abmaße der Puffer- und/oder Führungselemente 17, 18 signifikant beeinflusst und folglich einstellbar gestaltet werden.
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Ist die Kunststoffummantelung 22 einerseits zur Ausbildung der Puffer- und/oder Führungselemente 17, 18 nutzbar, so kann zusätzlich zum Beispiel eine Verlängerung 26 an die Kunststoffummantelung 22 angeformt sein, so dass beispielsweise eine Mikroschalter 27 schaltbar ist, wie in dem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeugtürverschluss
- 2
- Drehfalle
- 3
- Sperrklinke
- 4, 5
- Drehachse, Lagerbolzen
- 6
- Aufnahme
- 7
- Schlosskasten
- 8
- Hauptrast- und/oder Überhubpuffer
- 9
- Einlaufmaul
- 10
- Fangarm
- 11
- Lastarm
- 12, 13
- Schenkelfeder
- 14
- Arm
- 15, 16
- Rastfläche
- 17, 18
- Pufferelement
- 19
- Rastfläche
- 20
- Anlagefläche
- 21
- Einlauföffnung
- 22
- Kunststoffummantelung
- 23
- Vorrast
- 24
- Hauptrast
- 25
- Verstärkungsplatte
- 26
- Verlängerung
- 27
- Mikroschalter
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006028423 A1 [0003]
- DE 102006025719 A1 [0005]