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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein die Verarbeitung einer Mehrzahl von Fläschchen (Vials) zur Aufbewahrung von Substanzen für pharmazeutische, medizinische oder kosmetische Zwecke und betrifft insbesondere ein Transportgebilde ohne Sterilbarriere zur vorübergehenden Aufbewahrung und zum Transport solcher Fläschchen unter nicht-sterilen Bedingungen, das eine einfache Zuführung von Fläschchen zu einer Verarbeitungsstation ermöglicht. Weitere Gesichtspunkte der vorliegenden Erfindung betreffen eine sterile Verpackungsstruktur mit zumindest einem solchen Transportgebilde sowie ein Verfahren zur Verarbeitung von Fläschchen.
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Hintergrund der Erfindung
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Als Behälter zur Aufbewahrung und Lagerung von medizinischen, pharmazeutischen oder kosmetischen Präparaten mit Verabreichung in flüssiger Form, insbesondere in vordosierten Mengen, werden in großem Umfang Fläschchen (Vials) eingesetzt. Diese weisen generell eine zylindrische Form auf, können aus Kunststoffen oder aus Glas hergestellt werden und sind kostengünstig in großen Mengen erhältlich.
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Zur Aufbewahrung und zum Transport der Fläschchen dienen häufig kastenförmige Transport- und Verpackungsbehälter, wie beispielsweise in
US 8360238 B2 offenbart, die mittels einer sterilen Schutzfolie steril gegen die Umgebung verpackt sind und weiter in einem sterilen Umverpackungsbeutel steril aufgenommen sein können. In dem kastenförmigen Transport- und Verpackungsbehälter ist eine Haltestruktur für die Fläschchen aufgenommen, die eine Mehrzahl von Fläschchen hält und gemeinsam mit diesen dem Transport- und Verpackungsbehälter zur Weiterverarbeitung entnommen werden kann. Die Entnahme der Haltestruktur aus dem kastenförmigen Transport- und Verpackungsbehälter erfordert jedoch spezielle Greifarme, was den Aufwand erhöht.
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Bei weiteren Transport- und Verpackungskonzepten müssen die Fläschchen zur Zuführung zu einer Verarbeitungsstation zunächst stets gewendet werden, was aufwändig ist.
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Im Bestreben, einen vereinfachten Transport- und Verpackungsbehälter bereitzustellen, offenbart
EP 2659922 A2 , dass die Fläschchen mit ihren Böden auf einem flachen Träger, der auch als gasdurchlässige Schutzfolie ausgebildet sein kann, aufrecht abgestellt sind. Auf den flachen Träger ist ein kastenförmiger Transport- und Verpackungsbehälter kopfüber aufgesetzt und mit dem flachen Träger verbunden, sodass die Fläschchen ohne Wenden einer Verarbeitungsstation zugeführt werden können. Zumeist verhindert jedoch eine umlaufende Seitenwand auf dem flachen Träger, dass die Fläschchen nach Abheben des kastenförmigen Transport- und Verpackungsbehälters einfach von dem flachen Träger herunter geschoben werden können. Bei Ausführungsformen, bei denen eine solche umlaufende Seitenwand nicht auf dem flachen Träger vorgesehen ist, ist jedoch eine Klebeverbindung zwischen dem kastenförmigen Transport- und Verpackungsbehälter und dem flachen Träger erforderlich, was den Aufwand erhöht. Insbesondere können die Fläschchen von dem flachen Träger nach Lösen der Klebeverbindung nicht herunter geschoben werden. Vielmehr müssen diese abgehoben werden.
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WO 2013181552 A2 offenbart ein Transportgebilde gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1, das ein Oberteil und ein damit lösbar verbundenes Unterteil aufweist. Das Oberteil weist eine Mehrzahl von Aufnahmen in einer regelmäßigen Anordnung auf, deren Höhe kleiner ist als die Länge der Fläschchen, sodass, die Fläschchen unter Verhinderung eines unmittelbaren Kontakts mit benachbarten Fläschchen in den Aufnahmen des Oberteils aufgenommen werden können, diese jedoch aus den oberen Enden der Aufnahmen des Oberteils vorstehen. Das Oberteil und das Unterteil sind mittels Verrastungsgebilden lösbar miteinander verrastet.
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Auf der Oberseite des Unterteils ist eine Mehrzahl von wannenförmigen Vertiefungen ausgebildet, auf denen die Böden der Fläschchen unmittelbar aufliegen, wenn Oberteil und Unterteil miteinander verbunden sind. Auf die Rückseite des Unterteils ist eine sterile Schutzfolie aufgeklebt. Zum Zuführen der Fläschchen zu einer Verarbeitungsstation wird zunächst in einer Stellung kopfüber, also mit dem Oberteil nach unten weisend, die Schutzfolie von der Rückseite des Unterteils abgezogen. Anschließend muss das verbliebene Transportgebilde aus Oberteil und damit verbundenem Unterteil zunächst gewendet werden, bevor durch Relativverschiebung von Oberteil und Unterteil die Fläschchen auf eine Unterlage der Verarbeitungsstation geschoben werden können. Dieser Wendevorgang ist in der Praxis nicht immer einfach zu realisieren. Bei der Relativverschiebung von Oberteil und Unterteil kommt es aufgrund der Formgestaltung der Verrastungsgebilde zu einem Höhenversatz des Oberteils, was nachteilig sein kann.
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Die Vertiefungen des Unterteils müssen sich jedenfalls an einem Ende bis zum Rand des Unterteils hin erstrecken, damit die Fläschchen überhaupt aus den Vertiefungen heraus geschoben werden können. Dies mindert die Stabilität des Unterteils, insbesondere wenn dieses möglichst materialsparend aus dünnen Kunststoffen ausgebildet werden soll.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein kostengünstiges und einfacher handhabbares Transportgebilde bereitzustellen, womit Fläschchen (Vials) insbesondere in einfacherer und kostengünstigerer Weise Verarbeitungsstationen zugeführt werden können. Weiter soll eine sterile Verpackungsstruktur sowie ein Verfahren zur Verarbeitung von Fläschchen bereitgestellt werden, bei dem die Fläschchen in einfacher und kostengünstiger Weise einer Verarbeitungsstation zugeführt werden können.
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Diese Aufgaben werden gemäß der vorliegenden Erfindung durch ein Transportgebilde mit den Merkmalen nach Anspruch 1, durch eine sterile Verpackungsstruktur nach Anspruch 19 sowie durch ein Verfahren zum Verarbeiten einer Mehrzahl von Fläschchen für pharmazeutische, medizinische oder kosmetische Zwecke in einer Verarbeitungsstation nach Anspruch 21 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der rückbezogenen Unteransprüche.
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Erfindungsgemäß ist das Auflageteil von einer flach ausgebildeten Grundplatte ausgebildet, mit einer ebenen Auflagefläche ausgebildet ist, die den Aufnahmen zugewandt ist, sodass die Fläschchen nach Lösen der Verrastung auf der Auflagefläche der Grundplatte frei verschoben und durch Verschiebung des Aufnahmeteils relativ zu dem Auflageteil von dem Auflageteil geschoben werden können. Dabei sind die Aufnahmen so auf die Höhe der Fläschchen abgestimmt sind, das die Fläschchen darin vollständig aufgenommen werden, also nicht von den Aufnahmen vorstehen.
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Weil die Grundplatte des Auflageteils flach ausgebildet ist, können die Fläschchen ohne Höhenversatz und somit ungehindert von der Grundplatte herunter geschoben werden. Die Verschiebung der Fläschchen kann dabei grundsätzlich in beliebiger Richtung erfolgen, weil diese nicht seitlich in Aufnahmen auf der Oberseite der Grundplatte des Auflageteils geführt sind. Erfindungsgemäß kann die Grundplatte des Auflageteils auch in einfacher Weise verwindungssteif ausgebildet werden, zu welchem Zweck die von der Grundplatte ausgebildete Auflagefläche durch vergleichsweise schmale Rillen in eine Mehrzahl von rechteckförmigen Auflageflächen unterteilt sein kann. Dies ermöglicht insbesondere die Verwendung von dünnen Wandstärken, was den Materialeinsatz verringern hilft und insbesondere eine Herstellung des Auflageteils durch einfaches und kostengünstiges Thermoformen, insbesondere Tiefziehen, aus dünnen Kunststofffolien oder -folienplatten ermöglicht. Insbesondere bei der Herstellung durch Tiefziehen sind die Kanten dieser Rillen bzw. Auflageflächen automatisch gerundet ausgebildet, sodass die Fläschchen zuverlässig und erschütterungsfrei über die von diese Auflageflächen aufgespannte Ebene geschoben werden können.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann ein besonders rüttelarmer Transport realisiert werden, weil die Aufnahmen so auf die Höhe der Fläschchen abgestimmt sind, dass die Böden der in den Aufnahmen aufgenommenen Fläschchen unmittelbar an der Auflagefläche des Auflageteils anliegen, die Fläschchen also axial gesichert aufgenommen sind.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können die Fläschchen nach Lösen der Verrastung von Aufnahmeteil und Auflageteil ohne Anheben oder Höhenverssatz des Aufnahmeteils von dem Auflageteil geschoben werden. Dies kann Vorteile bei der Zuführung der Fläschchen zu einer Verarbeitungsstation insbesondere unter beengten oder sterilen Bedingungen ermöglichen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann die Verrastung der Verrastungsgebilde durch Verstellung von beweglichen Teilen an dem Auflageteil oder dem Aufnahmeteil ohne Anheben bzw. Höhenversatz des Aufnahmeteils ausgebildet und wieder gelöst werden. Dies kann weitere Vorteile bei der Zuführung der Fläschchen zu einer Verarbeitungsstation insbesondere unter beengten oder sterilen Bedingungen ermöglichen. Gerade für die automatisierte Handhabung des Transportgebildes kann es dabei vorteilhaft sein, wenn die Verrastungsgebilde zum Lösen ihrer Verrastung von der Seite des Aufnahmeteils her zugänglich sind, weil dann das Auflageteil auf einer Ablagefläche, beispielsweise einem Maschinenrahmen einer Verarbeitungsstation, aufliegen kann.
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Eine besonders vorteilhaft einfache und zweckmäßig Verstellung liegt insbesondere bei einer Ausführungsform nach Anspruch 4 vor, da durch einfaches seitliches Annähern eines Schiebers oder dergleichen an das Auflageteil die Seitenflügel geeignet umgeklappt werden können, um das Transportgebilde auszubilden und ggf. hierzu auch die Verrastung zu bewirken.
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Besonders einfach und zweckmäßig ist die Verrastung insbesondere dann, wenn die Verrastungsgebilde des Auflageteils zur Ausbildung der Verrastung einfach auf die Verrastungsgebilde des Aufnahmeteils aufgedrückt werden können. Hierzu können die Verrastungsgebilde ähnlich wie Druckknöpfe im Profil pilzkopfförmig ausgebildet sein, mit einem verengten Abschnitt und einem sich diesem anschließenden verbreiterten Abschnitt, die formschlüssig miteinander zusammenwirken, um die Verrastung durch Formschluss zu bewirken.
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Weil beim Umfalzen der Seitenflügel und beim Verrasten der Verrastungsgebilde eine vorübergehende Dehnung der Seitenflügel erforderlich sein kann, können gemäß einer weiteren Ausführungsform nach Anspruch 9 Ausgleichs- oder Versteifungsabschnitte vorgesehen sein, die einem Ausgleich von solchen vorübergehenden Dehnungen aber auch einer weiteren Versteifung der Seitenflügel dienen können. Diese können nach Anspruch 10 insbesondere als vertiefte Abschnitte ausgebildet sein, vorzugsweise durch Thermoformen des Materials des Auflageteils, insbesondere durch Tiefziehen dieses Materials, insbesondere eines plattenförmigen Kunststoffmaterials.
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Besonders zweckmäßig können die Fläschchen von der Grundplatte des Auflageteils gemäß einer weiteren Ausführungsform dann herunter geschoben werden, wenn das Auflageteil nur zwei umklappbare Seitenflügel an zwei einander gegenüberliegenden Seiten des Auflageteils aufweist, weil dann kein Seitenflügel das Herunterschieben der Fläschchen behindern kann.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Verschiebung des Aufnahmeteils relativ zu dem Auflageteil seitlich geführt, sodass die Fläschchen kontrolliert nur entlang einer Richtung von dem Auflageteil herunter geschoben werden können, was eine Zuführung der Fläschchen zu einer Verarbeitungsstation unter noch kontrollierten Bedingungen ermöglicht.
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Eine weitere Versteifung des Auflageteils lässt sich nach Anspruch 12 durch Ausbildung von vergleichsweise schmalen Rillen zwischen mehreren auf der Grundplatte des Auflageteils ausgebildeten Auflageflächen realisieren, was insbesondere Vorteile bei der Herstellung des Auflageteils durch Thermoformen, insbesondere Tiefziehen, aus einer dünnen Kunststofffolie oder -folienplatte ermöglicht. Hierzu werden die Rillen bevorzugt vergleichsweise schmal ausgebildet, beispielsweise mit Breiten von weniger als 3 mm, bevorzugt von etwa 1 mm. In jedem Fall wird es bevorzugt, wenn die Breite der Rillen zwischen den Auflageflächen deutlich kleiner ist als der Außendurchmesser der Fläschchen im Bereich ihrer geschlossenen unteren Enden (Böden), da die Fläschchen dann ruckelfrei über die Mehrzahl von Auflageflächen der Grundplatte des Auflageteils geschoben werden können.
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Mehrere Transportgebilde können in einfacher Weise gestapelt übereinander angeordnet werden, wenn die Grundplatte des Auflageteils weiter so ausgebildet ist, wie nach Anspruch 13 beansprucht. Die Grundplatte kann insbesondere dann vorteilhaft einfach und kostengünstig hergestellt werden, wenn die Trennstege zwischen den Vertiefungen auf der Unterseite den Rillen zwischen den Auflageflächen auf der Oberseite der Grundplatte des Auflageteils entsprechen und die Vertiefungen auf der Unterseite der Grundplatte den Auflageflächen auf der Oberseite der Grundplatte des Auflageteils entsprechen. Insbesondere können so mehrere Auflageteile platzsparend gestapelt übereinander aufbewahrt werden.
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Mehrere Aufnahmeteile können insbesondere dann gestapelt übereinander aufbewahrt werden, wenn die Aufnahmen kegelstumpfartig ausgebildet sind.
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Das Transportgebilde gemäß der vorliegenden Erfindung dient bevorzugt dem Transport von noch nicht steril verpackten Fläschchen, beispielsweise zu einem Pharmaabfüller, wo Befüllung nach einer Reinigung und Sterilisierung der Fläschchen erfolgt. Wenn ein Transport in dem erfindungsgemäßen Transportgebilde dennoch unter sterilen Bedingungen gewünscht sein sollte, beispielsweise der Transport von gereinigten und sterilisierten Fläschchen zu einem Pharmaabfüller in einem Zustand „ready to use“ (RTU), so wird das Transportgebilde mit den darin aufgenommenen Fläschchen gereinigt und sterilisiert in zumindest einen sterilen Umverpackungsbeutel, beispielsweise in einen Kunststoffschlauch, eingebracht, der dann steril versiegelt wird, wie mit Anspruch 19 beansprucht.
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Ein weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verarbeiten einer Mehrzahl von Fläschchen für pharmazeutische, medizinische oder kosmetische Zwecke in einer Verarbeitungsstation, wie mit Anspruch 21 beansprucht. Nach Lösen der Verrastung der Verrastungsgebilde wird das Aufnahmeteil relativ zu dem Auflageteil verschoben, um die Fläschchen von der flachen Grundpatte zu schieben und der Verarbeitungsstation zuzuführen. Hierzu ist erfindungsgemäß kein Wenden des Transportgebildes mit den darin aufgenommenen Fläschchen erforderlich.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird die Erfindung in beispielhafter Weise und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben werden, woraus sich weitere Merkmale, Vorteile und zu lösende Aufgaben ergeben werden. Es zeigen:
- 1a ein Transportgebilde gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Draufsicht;
- 1b zwei Transportgebilde gemäß der 1a in einem geschlossenen Zustand und übereinander gestapelt;
- 2a das Aufnahmeteil des Transportgebildes gemäß der 1a in einer Draufsicht von unten;
- 2b das Aufnahmeteil gemäß der 2a in einer Seitenansicht;
- 2c das Aufnahmeteil gemäß der 2a in einer Schnittansicht entlang B-B gemäß der 2a;
- 2d das Aufnahmeteil gemäß der 2a in einer Schnittansicht entlang A-A gemäß der 2a mit zwei Fläschchen in unterschiedlichen Stellungen;
- 3a das Auflageteil des Transportgebildes gemäß der 1a in einer Draufsicht;
- 3b das Auflageteil gemäß der 3a in einer Schnittansicht entlang A-A gemäß der 3a;
- 3c das Auflageteil gemäß der 3a in einer Schnittansicht entlang B-B gemäß der 3a;
- 3d in einer perspektivischen Darstellung von oben und im Teilschnitt ein Transportgebilde gemäß der 1a in einem geöffneten Zustand während des Herunterschiebens der Fläschchen von dem Auflageteil;
- 3e das Transportgebilde gemäß der 1a mit auf dem Auflageteil ruhenden Fläschchen, wobei das Aufnahmeteil nicht dargestellt ist; und
- 4 in einem schematischen Teilschnitt beispielhaft den formschlüssigen Eingriff von Verrastungsgebilden des Auflageteils und des Aufnahmeteils miteinander.
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In den Figuren bezeichnen identische Bezugszeichen identische oder im Wesentlichen gleichwirkende Elemente oder Elementgruppen.
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Ausführliche Beschreibung von bevorzugten Ausführungsbeispielen
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Ein Transportgebilde dient gemäß der vorliegenden Erfindung, wie nachfolgend beschrieben, zur vorübergehenden, nicht sterilen Aufbewahrung und zum Transport einer Mehrzahl von Fläschchen (nachfolgend auch Behälter genannt) zur Aufbewahrung von Substanzen für medizinische, pharmazeutische oder kosmetische Anwendungen in einer regelmäßigen Anordnung, beispielsweise in einer Matrixanordnung unter regelmäßigen Abständen der Behälter zueinander entlang von zwei unterschiedlichen Raumrichtungen, bevorzugt entlang von zwei zueinander orthogonalen Raumrichtungen. Hierzu weist das Transportgebilde keine Sterilitätsbarriere auf, insbesondere keine umlaufende, sterile Versiegelung zwischen Auflageteil und Aufnahmeteil und keine sterile Schutzfolie zur sterilen Versiegelung des Transportgebildes. Vielmehr werden die Fläschchen in dem Transportgebilde unter nicht-sterilen Bedingungen aufbewahrt bzw. transportiert-Wenn sterile Bedingungen zur Aufbewahrung bzw. zum Transport der Behälter gewünscht sind, wird dies vielmehr mittels zumindest eines sterilen Umverpackungsbeutels bewerkstelligt, der zumindest ein Transportgebilde aufnimmt, beispielsweise durch einen Kunststoffschlauch, in dem durchaus abschnittsweise eine gasdurchlässige, sterile Schutzfolie vorgesehen sein kann, die beispielsweise durch ein Geflecht aus Kunststofffasern, wie beispielsweise Polypropylen-Fasern (PP), oder eine Tyvek®-Schutzfolie ausgebildet sein kann, um eine Sterilisation des Innenvolumens des Umverpackungsbeutels und der Außenseite des Transportgebildes durch Einströmen eines entkeimenden Gases in den Umverpackungsbeutel zu ermöglichen.
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Gemäß der 1a umfasst das Transportgebilde 1 ein Aufnahmeteil mit einer Mehrzahl von kegelstumpfförmigen Aufnahmen, in welchen die Fläschchen aufgenommen sind, und ein im Wesentlichen plattenförmig ausgebildetes Auflageteil, die mit Hilfe von Verrastungsgebilden 38, 42 lösbar miteinander verbunden sind und die nachfolgend ausführlicher beschrieben werden.
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Gemäß den 2a bis 3c ist das Aufnahmeteil 10 von einer flachen Grundplatte 11 ausgebildet, von der eine Mehrzahl von kegelstumpfartigen Aufnahmen 14 abragt, die von umlaufenden Seitenwänden 15 ausgebildet sind und am oberen Ende durch geschlossene Böden 16 abgeschlossen sind, auf deren Unterseite jeweils vier Vorsprünge 19 vorgesehen sind, sodass die oberen Enden der aufzunehmenden Fläschchen beabstandet zu den Böden 16 der Aufnahmen 14 in diesen aufgenommen werden. Der Innendurchmesser der Aufnahmen 14 nimmt von deren offenen Enden zu den Böden 16 hin ab, bevorzugt nimmt dieser kontinuierlich ab, in Entsprechung zu den aufzunehmenden Fläschchen, der Außendurchmesser im Bereich der Böden und zylindrischen Seitenwände größer ist, als in dem vergleichsweise kurzen Halsabschnitt mit der Einfüllöffnung.
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Zur Versteifung des Aufnahmeteils 10 sind die Seitenwände 15 über Versteifungsrippen 18 miteinander verbunden, die ihrerseits mit der Grundplatte 11 verbunden sind, insbesondere einstückig mit dieser ausgebildet sind. Zur weiteren Versteifung der Seitenwände 15 weisen diese mehrere sich in Längsrichtung der Aufnahmen 14 erstreckende Rippen auf. Die Aufnahmen 14 sind in einer zweidimensionalen regelmäßigen Anordnung angeordnet, nämlich entlang von Reihen, die sich in der y-Richtung erstrecken, wobei jeweils benachbarte Reihen um einen halben Abstand zwischen den Aufnahmen 14 zueinander versetzt sind. Möglich sind auch andere Anordnungen der Aufnahmen 14, beispielsweise in einer zweidimensionalen Matrixanordnung entlang von Reihen und Spalten in der y- bzw. x-Richtung unter gleichmäßigen Abständen zueinander.
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Das Aufnahmeteil 10 ist durch Thermoformen eines Kunststoffs einstückig ausgebildet, insbesondere durch Tiefziehen einer Dünnfolie oder einer Dünnfolienplatte aus einem Kunststoff mit einer Materialstärke von bis zu 1,0 mm, bevorzugter mit einer Materialstärke von bis zu 1,25 mm und noch bevorzugter mit einer Materialstärke von bis zu 2,0 mm. Bevorzugt wird als Kunststoff PET, PS oder PP verwendet, wobei auch mehrschichtige Folien verwendet werden können (z.B. PSEVOHPE / PPEVOHPE...). Zweckmäßig ist dieser Kunststoff durchsichtig, um eine visuelle Begutachtung der in den Aufnahmen aufgenommenen Fläschchen zu ermöglichen.
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Wie der 2b entnommen werden kann, erstreckt sich ein hochgezogener Rand 12 im Wesentlichen senkrecht von der Grundplatte 11. Der untere Rand 13 des Aufnahmeteils 10 spannt eine gemeinsame Ebene parallel zur Ebene der Grundplatte 11 auf. In der Ebene der Grundplatte 11 ragen seitlich mehrere inselartige Vorsprünge 20 ab, auf denen jeweils Verrastungsgebilde 21, 23 ausgebildet sind, nämlich äußere Verrastungsgebilde 23 und innere Verrastungsgebilde 21, die bevorzugt identisch ausgebildet sind. Diese Verrastungsgebilde 21, 23 sind jeweils von zwei seitlichen gerundeten Abschnitten ausgebildet, die im Profil insbesondere pilzkopfartig ausgebildet sind, wie in der 4 dargestellt, und die über einen schmäleren Verbindungssteg 22, 24 miteinander verbunden sind. Diese Verrastungsgebilde 21, 23 ragen von der Oberseite der Grundplatte 11 nach oben ab, ebenso wie die Aufnahmen 14. Wie man der 2a entnehmen kann, sind die Verrastungsgebilde 21, 23 aufgrund der Herstellung des Aufnahmeteils 10 auf ihrer Rückseite hohl ausgebildet.
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Die Seitenwände 15 der Aufnahmen 14 sind einwärts ein wenig geneigt (vgl. 2b), was dem Umstand Rechnung trägt, dass die aufzunehmenden Fläschchen im Bereich ihrer Böden und zylindrischen Seitenwände einen größeren Außendurchmesser haben als in dem vergleichsweise kurzen Bereich der oberen Halsabschnitte. Bevorzugt ist der Innendurchmesser der Aufnahmen 14 im Bereich der Böden kleiner als der Außendurchmesser der aufzunehmenden Fläschchen im Bereich ihrer Böden und zylindrischen Seitenwände, sodass die Fläschchen in den Aufnahmen 14 nur in einer durch die Geometrie der Aufnahmen 14 vorgegebenen Orientierung aufgenommen werden können, nämlich aufrecht stehend, d.h. mit ihren oberen Halsabschnitten zu den Böden der Aufnahmen 14 hin weisend. Aufgrund der Neigung der Seitenwände der Aufnahmen 14 können mehrere Aufnahmeteile 10 platzsparend übereinander gestapelt werden, was die Kosten für die Entsorgung reduzieren hilft. Beim Stapeln der Aufnahmeteile 10 übereinander liegen die Oberseiten der Versteifungsrippen 18 eines ersten Aufnahmeteils 10 auf der Rückseite der Grundplatte 11 eines darüber gestapelt angeordneten zweiten Aufnahmeteils 10 an, sodass auch die einwärts geneigten Seitenränder 12 ineinander geschoben sind.
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Die 2d zeigt schematisch die Aufnahme von Fläschchen 60 (Vials) in den Aufnahmen 14 des Aufnahmeteils. Die Länge der Aufnahmen 14 ist größer oder gleich der axialen Länge der Fläschchen 60, sodass diese im Wesentlichen vollständig in den Aufnahmen 14 aufgenommen werden können, ohne vom unteren Ende der Aufnahmen 14 vorzustehen. Dabei dienen die Rippen 19 auf der Innenseite der Böden 16 als Abstandselemente, sodass zwischen den Böden 16 der Aufnahmen 14 und den oberen Rändern 63 der Fläschchen 60 ein kleiner Spalt verbleibt, sodass das Innenvolumen der Fläschchen 60 über die Einfüllöffnung 65 und diesen Spalt mit dem Innenvolumen der Aufnahme 14 kommunizieren kann. Dies ermöglicht grundsätzlich ein Sterilisieren auch des Innenvolumens der Fläschchen 60, während diese in dem Transportgebilde aufgenommen sind, nämlich durch Einströmen eines entkeimenden Gases über den vorgenannten Spalt in das Innenvolumen der Fläschchen 60.
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Die 2d zeigt die bestimmungsgemäße Orientierung der Fläschchen 60 bei Ihrer Aufbewahrung in dem erfindungsgemäßen Transportgebilde, nämlich aufrecht in den Aufnahmen 14, wobei die oberen Enden 63 der Fläschchen den Böden 16 der Aufnahmen zugewandt sind. Die Böden 64 der Fläschchen sind im Wesentlichen bündig zu dem unteren Rand 13 des Aufnahmeteils, können jedoch grundsätzlich auch vollständig innerhalb des von dem seitlichen Rand 12 gebildeten Volumens angeordnet sein, was von der jeweiligen Geometrie des zugehörigen Auflageteils abhängt, wie nachfolgend beschrieben.
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Gemäß der Draufsicht nach der 3a weist das Auflageteil 30 eine im Wesentlichen flache, rechteckförmige Grundplatte 31 auf, deren Außenabmessungen denen der Grundplatte 11 des Aufnahmeteils 10 entsprechen. Wie man den 3a und 3d entnehmen kann, ist die Oberseite der Grundplatte 31, d.h. die dem Aufnahmeteil zugewandte Seite des Auflageteils 30, flach (eben) ausgebildet. Genauer gesagt sind auf der Oberseite der Grundplatte 31 eine Mehrzahl von Auflageflächen 31a ausgebildet, deren Breite im Wesentlichen der Breite der Fläschchen entspricht und zwischen denen vergleichsweise schmale Rillen 31b ausgebildet sind. Die Auflageflächen 31a sind, wenn das Auflageteil mit dem Aufnahmeteil lösbar verrastet ist, so relativ zu den Aufnahmen angeordnet, dass die Böden der in dem Aufnahmeteil reihenweise aufgenommenen Fläschchen exakt reihenweise auf diesen Auflageflächen 31a aufliegen.
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Die Auflageflächen 31a spannen gemeinsam eine Ebene auf, auf der die Böden der Fläschchen ruhen, wenn diese in dem Transportgebilde aufgenommen sind. Die Rillen 31b sind jedenfalls so schmal ausgebildet, dass die Fläschchen ohne größeres „Ruckeln“ in beliebiger Richtung über die von den Auflageflächen 31a aufgespannte Ebene geschoben werden können. Die Rillen 31b dienen einer weiteren Versteifung der Grundplatte 31, was insbesondere dann von Vorteil ist, wenn das Auflageteil 30 durch Thermoformen, insbesondere Tiefziehen, aus einer Dünnfolie oder einer Dünnfolienplatte aus Kunststoff ausgebildet ist. Zweckmäßig werden die Fläschchen zu ihrer weiteren Verarbeitung in Längsrichtung der Auflageflächen 31a von der Grundplatte 31 geschoben. Grundsätzlich können diese jedoch auch in einer beliebigen anderen Richtung von der Grundplatte 31 geschoben werden, insbesondere quer zu den Rillen 31b, wie in der 3d gezeigt.
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Selbstverständlich kann die Oberseite der Grundplatte 31 gemäß weiteren Ausführungsformen auch vollständig flach ausgebildet sein, insbesondere ohne die vorstehend beschriebenen Auflageflächen 31a und Rillen 31b.
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Die 4 zeigt in einem schematischen Teilschnitt beispielhaft den formschlüssigen Eingriff von Verrastungsgebilden des Auflageteils und des Aufnahmeteils miteinander. Die Verrastungsgebilde 21, 42 sind jeweils im Profil pilzkopfförmig ausgebildet, jeweils mit einem Übergangsabschnitt 21a bzw. 42a, der in der 4 abgeschrägt ausgebildet ist, jedoch auch gekrümmt oder im Wesentlichen rechtwinklig von der jeweiligen Grundplatte 20 bzw. 39 abragen kann, einem sich diesem anschließenden verengten Abschnitt 21b bzw. 42b und einem sich diesem anschließenden verbreitert bzw. pilzkopfförmig ausgebildeten Verrastungskopf 21c bzw. 42c. Die Verrastungsgebilde 21, 42 sind jeweils hohl ausgebildet, wobei die Außenabmessungen des Verrastungsgebildes 21 auf dem Vorsprung 20 des Aufnahmeteils den Innenabmessungen des Verrastungsgebildes 42 auf einem der Seitenflügel des Auflageteils entsprechen, sodass das Verrastungsgebilde 42 auf das Verrastungsgebilde 21 aufgedrückt werden kann, um den formschlüssigen Eingriff zu bewirken.
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Mehrere Transportgebilde gemäß der 1a können gestapelt übereinander angeordnet werden, wie in der 1b gezeigt. Wie in der 1b dargestellt, sind zu diesem Zweck auf der Unterseite der Grundplatte 31, d.h. auf der dem Aufnahmeteil eines darüber angeordneten Transportgebildes zugewandten Seite der Grundplatte 31, eine Mehrzahl von Vertiefungen 32 ausgebildet, die sich parallel zueinander in der y-Richtung erstrecken, jeweils die gleiche Breite in x-Richtung und die gleiche Länge in y-Richtung haben und voneinander durch Trennstege 33 getrennt sind. Die jeweiligen Enden der Vertiefungen 32 sind abgerundet ausgebildet, erstrecken sich jedoch gemäß der 3a nicht ganz bis zu den Rändern der Grundplatte 31. Jede der Vertiefungen 32 ist somit wannenförmig ausgebildet. Die Breite der Vertiefungen 32 entspricht dem Außendurchmesser der zylindrischen Seitenwände 15 der Aufnahmen des Aufnahmeteils, sodass die geschlossenen oberen Enden der Aufnahmen in den Vertiefungen 32 aufgenommen und seitlich geführt sind, wenn zwei Transportgebilde 1 übereinander gestapelt angeordnet sind, wie in der 1b gezeigt. Der umlaufende Randsteg und die abgerundeten Enden 34 der Vertiefungen 32 auf der Unterseite der Grundplatte 31 verhindern dabei ein seitliches Verrutschen des oberen Transportgebildes 1 relativ zu dem unteren Transportgebilde 1. Die Vertiefungen 32 und Trennstege 33 verhindern auch ein seitliches Verrutschen des oberen Transportgebildes in einer Richtung senkrecht zur Längsrichtung der Vertiefungen 32 und Trennstege 33. Die Vertiefungen 32 und Trennstege 33 dienen dabei gleichzeitig einer weiteren Versteifung des Auflageteils 30, sodass dieses auch aus vergleichsweise dünnen Kunststoffplatten ausgebildet werden kann, insbesondere durch Tiefziehen, wie nachfolgend ausgeführt.
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Gemäß einer alternativen Ausführungsform wird auf die jeweilige Unterseite der Grundplatte eines Auflageteils eine Zwischenplatte 5 aufgesetzt, wie in der 1b gezeigt, auf deren Oberseite eine Mehrzahl von Vertiefungen 6 mit dazwischen ausgebildeten Trennstegen 7 in der Art der Vertiefungen 32 bzw. Trennstege 33 ausgebildet sind, wie vorstehend im Zusammenhang mit der Ausgestaltung der Unterseite der Grundplatte 31 eines Auflageteils beschrieben. Gemäß dieser alternativen Ausführungsform ist die Zwischenplatte 5 so auf die Unterseite der Grundplatte eines Auflageteils abgestimmt, dass die Zwischenplatte 5 relativ zu dem Auflageteil nicht verschiebbar ist, wenn diese auf das Auflageteil aufgesetzt ist. Ferner sind die Längen der Reihen von Aufnahmen des Aufnahmeteils so auf die Längen der Vertiefungen 6 auf der Oberseite einer Zwischenplatte 5 abgestimmt, dass die beiden Transportgebilde 1b sowohl in Längsrichtung der Vertiefungen 6 als auch quer zu dieser Längsrichtung nicht verschiebbar sind.
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Mehrere Transportgebilde 1 können so zuverlässig und platzsparend übereinander gestapelt angeordnet werden. In der gestapelten Anordnung, beispielsweise wie in der 1b gezeigt, sind die Fläschchen kopfüber in den Aufnahmen des jeweiligen Aufnahmeteils angeordnet, zeigen also in der Darstellung gemäß der 1b mit ihren oberen Enden bzw. Halsabschnitten nach unten. Selbstverständlich können mehrere Transportgebilde auch so übereinander gestapelt angeordnet werden, dass die Aufnahmen des jeweiligen Aufnahmeteils nach oben gerichtet sind und somit die Böden der Fläschchen auf der jeweiligen Oberseite der Grundplatte eines jeweiligen Auflageteils ruhen.
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Auf der, in der 3a, linken und rechten Seite der Grundplatte 31 sind Seitenflügel 35 ausgebildet, die entlang den Falzlinien 35a, 35b umgeklappt bzw. gefalzt werden können. Genauer gesagt sind die Seitenflügel 35 jeweils im Wesentlichen C-förmig ausgebildet, wobei im mittleren Abschnitt ein vertiefter Abschnitt 36 ausgebildet ist. Am oberen und unteren Ende der Seitenflügel 35 sind Verrastungsgebilde 38 korrespondierend zu den äußeren Verrastungsgebilden 23 des Aufnahmeteils (vgl. 2a) ausgebildet. Zwischen der Grundplatte 31 und den Seitenflügeln 35 ist ein rechteckiger Abschnitt mit einem weiteren vertieften Abschnitt 37 ausgebildet, wobei die Breite dieses rechteckigen Abschnitts der Höhe des seitlichen Rands 12 des Aufnahmeteils 10 (vgl. 2b) entspricht.
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Am, in der 3a, oberen und unteren Rand der Grundplatte 31 sind Seitenflügel 39 ausgebildet, die entlang den Falzlinien 39a, 39b umgeklappt bzw. gefalzt werden können. Genauer gesagt sind die Seitenflügel 39 im Wesentlichen C-förmig ausgebildet, wobei im mittleren Abschnitt jeweils ein vertiefter Abschnitt 40 ausgebildet ist. Am linken und rechten Ende der Seitenflügel 39 sind Verrastungsgebilde 42 korrespondierend zu den inneren Verrastungsgebilden 21 des Aufnahmeteils (vgl. 2a) ausgebildet. Zwischen der Grundplatte 31 und den Seitenflügeln 39 ist ein rechteckiger Abschnitt mit einem weiteren vertieften Abschnitt 41 ausgebildet, wobei die Breite dieses rechteckigen Abschnitts der Höhe des seitlichen Rands 12 des Aufnahmeteils 10 (vgl. 2b) entspricht.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (nicht gezeigt) fehlt der in der 3a dargestellte obere Seitenflügel 39 vollständig, sodass die Fläschchen dann noch ungehinderter von der Grundplatte 31 herunter geschoben werden können, wie nachfolgend ausgeführt.
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Das Auflageteil 30 ist durch Thermoformen eines Kunststoffs einstückig ausgebildet, insbesondere durch Tiefziehen einer Dünnfolie oder einer Dünnfolienplatte aus einem Kunststoff mit einer Materialstärke von bis zu 1,0 mm, bevorzugter mit einer Materialstärke von bis zu 1,25 mm und noch bevorzugter mit einer Materialstärke von bis zu 2,0 mm. Bevorzugt wird als Kunststoff PET, PS oder PP verwendet, wobei auch mehrschichtige Folien verwendet werden können (z.B. PSEVOHPE / PPEVOHPE...). Zweckmäßig ist dieser Kunststoff durchsichtig, um eine visuelle Begutachtung der in den Aufnahmen aufgenommenen Fläschchen zu ermöglichen.
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Bezugnehmend auf die 2a bis 3e, wird zur Ausbildung des in der 1a gezeigten Transportgebildes 1 zunächst ein Aufnahmeteil 10 mit den Aufnahmen 14 nach unten zeigend angeordnet und werden die Fläschchen 60 anschließend kopfüber in die Aufnahmen 14 eingeführt, bis die oberen Ränder 63 der Fläschchen 60 auf den Vorsprüngen 19 auf den geschlossenen Enden 16 der Aufnahmen 14 aufliegen. Anschließend wird ein Auflageteil 30 mit der Oberseite der Grundplatte 11 nach oben zeigend auf das Aufnahmeteil 10 aufgesetzt, sodass die Böden 64 der Fläschchen 60 an den Auflageflächen 31a der Grundplatte 11 des Auflageteils 30 anliegen oder unter geringem Abstand zu diesen angeordnet sind. Anschließend werden die Seitenflügel 35, 39 des Auflageteils 30 entlang den Falzlinien 35a, 35b bzw. 39a, 39b zweimalig hin zu der Oberseite der Grundplatte 11 des Aufnahmeteils 10 gefalzt, sodass dann die Verrastungsgebilde 42 auf den Seitenflügeln 39 auf die inneren Verrastungsgebilde 21 des Aufnahmeteils 10 aufgedrückt werden, die Verrastungsgebilde 38 auf den Seitenflügeln 35 des Auflageteils 10 auf die äußeren Verrastungsgebilde 23 des Aufnahmeteils 10 aufgedrückt werden und die Verrastungsgebilde 21/42 bzw. 23/38 miteinander verrastet werden, wodurch Auflageteil 30 und Aufnahmeteil 10 lösbar miteinander verbunden werden.
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Alternativ kann zur Ausbildung des in der 1a gezeigten Transportgebildes 1 zunächst ein Auflageteil 30 mit der Oberseite der Grundplatte 11 nach oben zeigend angeordnet werden. Anschließend werden die Fläschchen 60 aufrecht auf den Auflageflächen 31a korrespondierend zur Anordnung der Aufnahmen 14 des Aufnahmeteils 10 angeordnet. Anschließend wird das Aufnahmeteil 10 mit den Aufnahmen nach oben zeigend auf das Auflageteil 10 abgesenkt, sodass die Fläschchen 60 in die Aufnahmen 14 des Aufnahmeteils 10 eingeführt werden. Anschließend erfolgt das zweimalige Umfalzen der Seitenflügel 35, 39 des Auflageteils und die Verrastung des Auflageteils 30 mit dem Aufnahmeteil 10, wie vorstehend beschrieben.
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Oder die Fläschchen 60 werden aufrecht auf einer Arbeitsfläche (nicht gezeigt) korrespondierend zur Anordnung der Aufnahmen 14 des Aufnahmeteils 10 angeordnet. Anschließend wird das Aufnahmeteil 10 mit den Aufnahmen nach oben zeigend auf das Auflageteil 10 abgesenkt, sodass die Fläschchen 60 in die Aufnahmen 14 des Aufnahmeteils 10 eingeführt werden. Anschließend wird das Aufnahmeteil 10 mit den darin aufgenommenen Fläschchen 60 auf die Oberseite der Grundplatte 11 des Auflageteils 10 aufgeschoben.
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Anschließend erfolgt das Umfalzen der Seitenflügel 35, 39 des Auflageteils und die Verrastung des Auflageteils 30 mit dem Aufnahmeteil 10, wie vorstehend beschrieben.
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Oder die Fläschchen 60 werden kopfüber in die vertikal nach unten orientierten Aufnahmen 14 des Aufnahmeteils 10 eingeführt. Anschließend wird das Auflageteil 30 mit der Oberseite der Grundplatte 11 nach unten zeigend auf das Aufnahmeteil 10 mit den darin aufgenommenen Fläschchen 60 aufgeschoben. Anschließend erfolgt das Umfalzen der Seitenflügel 35, 39 des Auflageteils und die Verrastung des Auflageteils 30 mit dem Aufnahmeteil 10, wie vorstehend beschrieben.
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Die 1a zeigt das so ausgebildete Transportgebilde 1. Weil die Fläschchen in den Aufnahmen des Aufnahmeteils aufgenommen sind und die oberen Ränder der Fläschchen von den geschlossenen Enden der Aufnahmen abgedeckt sind, ist ein Eindringen von Verunreinigungen, insbesondere von Materialabrieb, in die Fläschchen zuverlässig ausgeschlossen. Durch die Seitenwände der Aufnahmen wird dabei auch ein Kontakt von unmittelbar benachbarten Fläschchen in dem Transportgebilde und während der Handhabung desselben ausgeschlossen, sodass mechanische Beschädigungen der Fläschchen, insbesondere Kratzer, zuverlässig ausgeschlossen sind.
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Aufnahmeteil und Auflageteil sind über die Verrastungsgebilde lösbar miteinander verbunden. Auch wenn für die Verrastung die Seitenflügel des Auflageteils zweimalig umgeklappt werden und die Verrastungsgebilde miteinander verrastet werden, wird durch die Seitenflügel bevorzugt kein zusätzlicher Reibschluss ausgeübt. Die Lage des Aufnahmeteils relativ zu dem Auflageteil wird vielmehr bevorzugt ausschließlich durch den durch die Verrastungsgebilde ausgebildeten Formschluss bewirkt.
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Mehrere solche Transportgebilde können gestapelt übereinander angeordnet werden. Dabei werden bevorzugt Zwischenplatten zwischen den Transportgebilden angeordnet, wie in der 1b gezeigt.
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In der Konfiguration gemäß der 1a kann das Transportgebilde mit den darin unter nicht-sterilen Bedingungen aufgenommenen Fläschchen transportiert werden. Oder in der Konfiguration gemäß der 1b können mehrere Transportgebilde mit den darin unter nicht-sterilen Bedingungen aufgenommenen Fläschchen gestapelt übereinander angeordnet transportiert werden. Das Transportgebilde gemäß der vorliegenden Erfindung soll dabei bevorzugt dem Transport von noch nicht steril verpackten Fläschchen dienen, beispielsweise zu einem Pharmaabfüller, wo die Fläschchen nach einer Reinigung und Sterilisierung gefüllt werden.
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Wenn ein Transport in dem erfindungsgemäßen Transportgebilde dennoch unter sterilen Bedingungen gewünscht sein sollte, beispielsweise der Transport von gereinigten und sterilisierten Fläschchen zu einem Pharmaabfüller in einem Zustand „ready to use“ (RTU), so wird das Transportgebilde mit den darin aufgenommenen Fläschchen gereinigt und sterilisiert in zumindest einen sterilen Umverpackungsbeutel eingebracht, beispielsweise in einen Kunststoffschlauch, der dann steril versiegelt wird. Diese(r) sterile Umverpackungsbeutel wird dann erst zur weiteren Verarbeitung, beispielsweise bei einem Pharmaabfüller, unter geeignet sterilen Prozessbedingungen wieder geöffnet.
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Zum Öffnen des Transportgebildes gemäß der 1a und der Übergabe der darin aufgenommenen Fläschchen zu einer Verarbeitungsstation, beispielsweise einer Füllstation bei einem Pharmaabfüller, wird wie folgt vorgegangen:
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Zunächst wird das Transportgebilde mit dem Auflageteil nach unten zeigend auf einer Arbeitsfläche abgelegt. Anschließend wird die Verrastung der Verrastungsgebilde 38, 42 des Auflageteils 30 mit den Verrastungsgebilden 21, 23 des Aufnahmeteils 10 von oberhalb des Transportgebildes 1 her, d.h. von der Seite des Aufnahmeteils her, ohne Anheben des Aufnahmeteils 10 gelöst. Bei einer manuellen Handhabung stehen hierfür die Spalte zwischen den Seitenflügeln 39 und den Verrastungsgebilden 38 bzw. seitlich der Seitenflügel 35 zur Verfügung, wie in der 1a gezeigt. Im Falle einer automatischen oder halbautomatischen Handhabung greifen in diese Zwischenräume Greifer oder dergleichen ein. Anschließend werden die Seitenflügel 35, 39 zurückgeklappt. Während die Seitenflügel 35 nicht vollständig herunter geklappt zu werden brauchen, muss jedenfalls der Seitenflügel 39 an einem der Enden der Auflageflächen 31a auf der Oberseite der Grundplatte 31 vollständig heruntergeklappt werden, damit die Fläschchen von den Auflageflächen 31a und von der Grundplatte 31 herunter geschoben werden können.
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Durch Relativverschiebung von Aufnahmeteil 10 und Auflageteil 30 werden anschließend die Fläschchen von den Auflageflächen 31a und der Grundplatte 31 herunter geschoben. Die Relativverschiebung von Aufnahmeteil 10 und Auflageteil 30 kann dabei seitlich geführt sein und nur in einer Richtung möglich sein, nämlich in y-Richtung, wozu beispielsweise die beiden Seitenflügel 35 in einer halb hockgeklappten Stellung dienen können. Zur Relatiwerschiebung wird bevorzugt das Auflageteil 30 vorübergehend fixiert, beispielsweise auf der Ablagefläche, und nur das Aufnahmeteil 10 in y-Richtung verschoben.
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Auf diese Weise werden die Fläschchen 60 von der Grundplatte 31 des Auflageteils 30 herunter geschoben und so der nachgeordneten Verarbeitungsstation zugeführt. Zur Zuführung ist dabei erfindungsgemäß kein Wenden des Transportgebildes 1 erforderlich.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist das Auflageteil nur zwei umklappbare Seitenflügel entlang von zwei einander gegenüberliegenden Seiten auf. Dies bietet gerade bei manuell oder auch halbautomatisch zu beschickenden Verarbeitungsstationen mit vorheriger Vereinzelung der Fläschchen, beispielsweise mittels eines Isolators mit Drehkarussel, weitere Vorteile. Hierzu sind Aufnahmeteil und Auflageteil in Draufsicht rechteckig ausgebildet, mit längeren Seiten, an den beispielsweise an dem Auflageteil die beiden Seitenflügel vorgesehen sein können, und zwei kürzeren Seiten. Zunächst wird das Transportgebilde auf einer Auflagefläche abgelegt, die in eine Förderbahn zu der Verarbeitungsstation übergeht, wobei die Breite der Förderbahn der Länge der kürzeren Seiten entspricht. Beim Ablegen auf der Auflagefläche sind die längeren Seiten quer zur Förderbahn ausgerichtet. Zunächst erfolgt dann das Lösen der Verrastungsgebilde. Anschließend wird das Transportgebilde um 90 Grad gedreht, sodass die längeren Seiten dann parallel zu der Förderbahn verlaufen. Anschließend werden die beiden Seitenflügel heruntergeklappt. Anschließend wird das Aufnahmeteil in Richtung der Förderbahn verschoben. Dabei werden die in dem Aufnahmeteil aufgenommenen Fläschchen von dem Auflageteil über eine der beiden kürzeren Seiten auf die Förderbahn geschoben, von wo dann der weitere Transport in die Verarbeitungsstation erfolgt, beispielsweise über ein Förderband oder ein Drehkarussel eines Isolators zur Vereinzelung der Fläschchen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Transportgebilde
- 5
- Zwischenplatte
- 6
- Vertiefung auf Zwischenplatte 5
- 7
- umlaufender Randsteg auf Zwischenplatte 5
- 8
- Trennsteg
- 10
- Aufnahmeteil
- 11
- Grundplatte
- 12
- seitlicher Rand
- 13
- unterer Rand
- 14
- Aufnahme
- 15
- zylindrische Seitenwand einer Aufnahme 14
- 16
- geschlossenes oberes Ende einer Aufnahme 14
- 17
- Basis der zylindrischen Seitenwand 15 einer Aufnahme 14
- 18
- Verbindungsrippe
- 19
- Vorsprung auf geschlossenem oberen Ende 16 einer Aufnahme 14
- 20
- Vorsprung
- 21
- inneres Verrastungsgebilde
- 21a
- Übergangsabschnitt
- 21b
- verengter Abschnitt
- 21c
- Verrastungskopf
- 21d
- Hohlraum
- 22
- Verbindungssteg
- 23
- äußeres Verrastungsgebilde
- 24
- Verbindungssteg
- 30
- Auflageteil
- 31
- Grundplatte
- 31a
- Auflageflächen
- 31b
- Rille
- 32
- Vertiefung
- 32a
- Boden der Vertiefung 32
- 33
- Trennsteg
- 34
- abgerundetes Ende von Vertiefung 32
- 35
- erster Seitenflügel
- 35a
- innere Falzlinie
- 35b
- äußere Falzlinie
- 36
- vertiefter Abschnitt
- 37
- vertiefter Abschnitt
- 38
- erstes Verrastungsgebilde
- 39
- zweiter Seitenflügel
- 39a
- innere Falzlinie
- 39b
- äußere Falzlinie
- 40
- vertiefter Abschnitt
- 41
- vertiefter Abschnitt
- 42
- zweites Verrastungsgebilde
- 42a
- Übergangsabschnitt
- 42b
- verengter Abschnitt
- 42c
- Verrastungskopf
- 60
- Fläschchen (Vial)
- 61
- zylindrische Seitenwand von Fläschchen (Vial) 60
- 62
- verengter Halsabschnitt von Fläschchen (Vial) 60
- 63
- verbreiterter oberer Rand von Fläschchen (Vial) 60
- 64
- Boden von Fläschchen (Vial) 60
- 65
- Einfüllöffnung von Fläschchen (Vial) 60