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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Sammeln von Insekten, insbesondere eine Vorrichtung nach Art einer Malaisefalle, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Anordnung zum Sammeln von lnsekten gemäß dem Oberberiff des Anspruchs 19.
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Damit Aussagen darüber getroffen werden können, welche Art von Insekten und wie viele Insekten in einem bestimmten Gebiet vorkommen, werden üblicherweise Behälter zum Sammeln der Insekten in diesem Gebiet verteilt. Gegebenenfalls kann auch ein Lockmittel vorgesehen sein, das auf die Insekten abgestimmt ist, die man sammeln möchte. Das Sammeln findet dabei in der Regel über einen vorbestimmten Zeitraum statt. Um das Sammeln zu beenden werden die in der Natur ausgesetzten Sammelbehälter einfach wieder entfernt und/oder ausgeleert. Das bedeutet, dass sich immer mindestens eine Person vor Ort begeben muss um das Sammeln zu beenden. Abhängig von der Entfernung der Standorte der Behälter und den Zeiträumen, zu denen gesammelt wird, bedeutet das einen großen personellen Aufwand. Zudem geht mit der Anwesenheit von Personen immer eine Störung des natürlichen Raums einher, insbesondere in Naturschutzgebieten. Auch parallel laufende weitere Versuchen in dem gleichen Gebiet können durch die Präsenz von Personen gestört und beeinflußt werden.
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Aus der
DD 202 608 A1 ist eine automatische Insektenfalle zum Fangen von Insekten in einem von einem Gehäuse umfassten Fangraum bekannt, wobei im Fangraum mehrere Fanggefäße mit jeweils einer Öffnung aufgenommen sind, deren Vorschub über einen mittels einer elektronischen Programmsteuerung geschalteten elektrischen Antrieb erfolgt. Die elektronische Programmsteuerung wird durch Sensoren gesteuert, die die am Fangort herrschenden meteorologischen Bedingungen ermitteln. Der Fangraum bzw. das Gehäuse kann mit einem mittels der elektronischen Programmsteuerung betätigbaren, separaten Verschluss als Verschlusseinheit versehen sein, mit dem ein Zugang für die Insekten zum Fangraum freigegeben oder versperrt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Vorrichtung zum Sammeln von Insekten bereitzustellen, die es erlaubt das Sammeln zu beenden ohne den natürlichen Raum zu stören.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch die Vorrichtung gemäß dem unabhängigen Anspruch 1 und eine Anordnung gemäß Anspruch 19. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Es wird darauf hingewiesen, dass die in den Ansprüchen einzeln angeführten Merkmale in beliebiger technologisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen.
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Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung zum Sammeln von Insekten mindestens einen Behälter mit einem Sammelraum und einer Öffnung, wobei Insekten über einen Zugang und durch die Öffnung in den Sammelraum gelangen können. Insbesondere ist die Vorrichtung dazu ausgebildet, Insekten aufzunehmen, die über Fangvorrichtungen, beispielsweise ein Netz, an die Öffnung geleitet werden.
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In einem Sammelzustand des Behälters ist der Zugang durch die Öffnung zum Sammelraum freigegeben und in einem Lagerzustand des Behälters ist der Zugang durch die Öffnung zum Sammelraum versperrt. Weiter umfasst die Vorrichtung erfindungsgemäß eine Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist selbsttätig einen Wechsel zwischen dem Sammelzustand und dem Lagerzustand zu bewirken. „Selbsttätig“ im Sinne der Erfindung ist weit auszulegen, und bedeutet im Wesentlichen, dass ein Wechsel zwischen dem Sammelzustand und dem Lagerzustand erfolgen kann, ohne dass ein Mensch physisch vor Ort sein muss. Beispielsweise ist die Steuereinheit ansteuerbar oder programmierbar über ein Netzwerk.
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Gemäß der Erfindung umfasst diese eine Verschlusseinheit, die dazu ausgebildet ist, den Zugang zum Sammelraum durch die Öffnung freizugeben und zu versperren. Insbesondere bildet die Verschlusseinheit eine mechanisch betätigbare Barriere aus, die den Zugang durch die Öffnung zum Sammelraum versperrt, wenn sich der Behälter im Lagerzustand befindet. Beispielsweise handelt es sich dabei um ein Verschlusselement, das die Öffnung mechanisch verschließt oder freigibt und damit den Zugang zum Sammelraum verschließt oder freigibt. Beispielsweise stellt eine mechanische Blende ein geeignetes mögliches Verschlusselement dar.
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Erfindungsgemäß umfasst die Verschlusseinheit eine Platte, die die Öffnung des Behälters überdeckt, wenn sich dieser im Lagerzustand befindet. Insbesondere erfolgt der Wechsel zwischen dem Lagerzustand und dem Sammelzustand durch eine Relativbewegung von Behälter und Verschlusseinheit. Beispielsweise wird vorgenannte Platte über die Öffnung geschoben.
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Gemäß der Erfindung ist die Verschlusseinheit als Deckenplatte mit einer Aussparung ausgebildet, die die Öffnung des Behälters freigibt, der sich in seinem Sammelzustand befindet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bewirkt die Steuereinheit die Wechsel zwischen dem Sammel- und dem Lagerzustand in Abhängigkeit von einem Parameter. Der Parameter kann insbesondere die Zeit, die Temperatur, die Helligkeit, die Luftfeuchtigkeit, das Gewicht des Behälters und/oder die Anzahl der bereits gesammelten Insekten sein. Beispielsweise umfasst die Vorrichtung mindestens eine Sensoreinheit, die den Parameter, in dessen Abhängigkeit ein Wechsel zwischen dem Sammelzustand und dem Lagerzustand erfolgen soll, ermittelt und an die Steuereinheit weiterleitet. Diese mindestens eine Sensoreinheit kann auch direkt in der Steuereinheit integriert sein. Abhängig von dem Parameter ist die Sensoreinheit beispielweise eine Kamera, eine Wiegevorrichtung, ein Luftfeuchtigkeitsmesser, ein Niederschlagsmesser, eine Uhr, insbesondere eine Zeitschaltuhr, oder Ähnliches. Bevorzugt erfolgt der Wechsel zeitabhängig, wobei die Steuereinheit beispielsweise eine elektronische oder mechanische Zeitschaltuhr umfasst.
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Besonders bevorzugt ist die Steuereinheit derart ausgebildet, dass sie sowohl parameterabhängig arbeiten kann als auch von außen über ein Netzwerk ansteuerbar ist, so dass gegebenenfalls durch manuellen Eingriff eines entfernten Benutzers das Sammeln gestartet als auch beendet werden kann, ohne dass jemand vor Ort sein muss.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung mehrere Sensoreinheiten, die dazu ausgebildet sind unterschiedliche Parameter zu erfassen, und die Steuereinheit ist dazu ausgebildet einen Wechsel vom Sammelzustand eines Behälters in seinen Lagerzustand aufgrund dieser unterschiedlichen Parameter zu bewirken. Insbesondere wird der Wechsel durch einen ersten Parameter bewirkt, wobei ein zweiter Parameter als Sicherheitsparameter erfasst wird und gegebenenfalls ebenfalls einen Wechsel bewirkt. Beispielsweise ist der erste Parameter die Zeit, und zusätzlich wird als Sicherheitsparameter die Niederschlagsmenge in dieser Zeit ermittelt. Die Steuereinheit ist dann dazu ausgebildet, ein Sammeln vorzeitig zu beenden, wenn die gemessene Niederschlagsmenge einen vorgegebenen Wert übersteigt. Derart soll verhindert werden, dass neben den Insekten zu viel Wasser in den Behälter gelangt. Analog kann auch das Gewicht des Behälters als Sicherheitsparameter ermittelt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Vorrichtung dazu ausgebildet, ein Lockmittel aufzunehmen, welches derart ausgebildet und angeordnet ist, dass die Insekten durch die Öffnung in Richtung des Sammelraums angelockt werden.
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Im Sinne der Erfindung ist Lockmittel weit gefasst zu verstehen und im Erfindungsgedanken ist auch die Kombination aus verschiedenen Mitteln umfasst, insbesondere die Kombination aus einem Konservierungsmittel, beispielsweise Alkohol und einem Lockstoff. In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Lockmittel einen chemischen Lockstoff, insbesondere ein Pheromon. Besonders bevorzugt ist das Lockmittel in dem Sammelraum angeordnet. Insbesondere ist das Lockmittel nicht zwangsläufig dazu geeignet Insekten anzulocken, sondern auch sie zu töten, zu zersetzen und/oder zu konservieren, beispielsweise durch Alkohol oder Enzyme. Besonders bevorzugt ist Ethanol zur Konservierung der gesammelten Insekten in dem Sammelraum vorgesehen.
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Bevorzugt umfasst die Vorrichtung eine geeignete Aufnahme für ein Lockmittel. Beispielsweise handelt es sich bei dem Lockmittel um eine Substanz, welche von Insekten auch über größere Distanzen olfaktorisch wahrgenommen werden kann. Insbesondere kann es sich um eine alkoholische Lösung handeln, die darüber hinaus auch ein Pheromon enthalten kann. Ein derartiges Lockmittel kann beispielsweise unmittelbar im Sammelraum des Behälters angeordnet sein, so dass der Behälter selbst die Aufnahme ausbildet. Alternativ kann die Vorrichtung auch einen weiteren Vorratsbehälter umfassen, welcher zur Aufnahme des Lockmittels ausgebildet ist. In diesem Fall bildet der Vorratsbehälter die Aufnahme aus.
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Alternativ kann das Lockmittel eine Lichtquelle umfassen, die im Bereich des Sammelraums angeordnet ist.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung auch das Lockmittel selbst.
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Besonders bevorzugt verbleibt zwischen der Platte und dem Rand der Öffnung ein Spalt, so dass die Platte und der Behälter relativ zueinander bewegbar sind, ohne aneinander zu reiben. Derart werden durch Reibungskräfte hervorgerufene Schäden an dem Behälter und der Platte vermieden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Spalt zwischen der Platte und dem Rand der Öffnung einstellbar. Insbesondere ist die Größe des Spalts so zu wählen, dass keine Insekten oder Käfer in dem Spalt eingeklemmt werden können. Besonders bevorzugt ist die Vorrichtung so ausgebildet, dass eine minimale Spaltbreite einstellbar ist. Befindet sich in dem Sammelraum des Behälters ein flüssiges Lockmittel, wird durch eine minimale Spaltbreite auch ein Flüssigkeitsverlust durch Verdunstung minimiert.
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Insbesondere erfolgt der Wechsel zwischen dem Lagerzustand und dem Sammelzustand durch eine Relativbewegung von Behälter und Verschlusseinheit. Beispielsweise wird vorgenannte Platte über die Öffnung geschoben. Bevorzugt ist eine Antriebseinheit vorgesehen, die dazu ausgebildet ist die Relativbewegung zu bewirken. Die Antriebseinheit wird von der Steuereinheit angesteuert. Beispielsweise umfasst die Antriebseinheit einen Motor, der die Relativbewegung zwischen Behälter und Verschlusseinheit bewirkt. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist ein Zahnriemen vorgesehen, der die Drehbewegung der Abtriebswelle auf die vorgenannte Platte überträgt, um die Relativbewegung zwischen Behälter und Verschlusseinheit zu bewirken.
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In einer Ausgestaltung der Erfindung erfolgt der Wechsel zwischen dem Sammelzustand des Behälters und dem Lagerzustand des Behälters, indem der Behälter bewegt wird. Beispielsweise ist der Behälter an einem beweglich gelagerten Halter angeordnet, welcher von der Antriebseinheit bewegt wird. Insbesondere ist der Halter um eine vertikale Achse drehbar gelagert, und der mindestens eine Behälter ist derart daran angeordnet, dass er sich auf einer Kreisbahn bewegt, wenn der Halter um diese vertikale Achse gedreht wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung mehrere Behälter und entsprechend mehrere Sammelräume, wobei von dem erfindungsgemäßen Gedanken die äquivalente Ausführung, dass es sich um einen Behälter mit mehreren Öffnungen und separaten Sammelräumen handelt, ebenfalls umfasst ist.
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Bevorzugt ist die Verschlusseinheit derart ausgebildet, dass sich alle Behälter gleichzeitig im Lagerzustand befinden können. Das bedeutet, dass alle Zugänge zum Sammelraum durch die Öffnungen gleichzeitig versperrt sind.
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Beispielsweise ist die Verschlusseinheit als Platte oberhalb der Behälter angeordnet ist, so dass sie alle Öffnungen der Behälter überdeckt, mit Ausnahme des Behälters, der sich gerade unterhalb der Aussparung befindet. Besonders bevorzugt gibt es eine freie Position der Platte, in der sich kein Behälter mit seiner Öffnung unter der Aussparung befindet.
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Beispielsweise ist der Halter nach Art eines Revolvermagazin ausgebildet und die Behälter sind daran ringförmig angeordnet, wobei sie zusammen nicht einen geschlossenen Kreis bilden, sondern eine Position frei bleibt, so dass sich sämtliche Behälter im Lagerzustand befinden, wenn sich die freie Position im Halter unterhalb der Aussparung der Verschlusseinheit befindet.
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Abhängig von dem Parameter, oder den Parametern, die herangezogen werden um die Antriebseinheit anzusteuern, kann ein Sammelzyklus vorgegeben werden, der bestimmt, wann sich welche Behälter im Sammel- beziehungsweise Lagerzustand befinden. Beispielsweise befinden sich ausgewählte Behälter nacheinander für eine bestimmte Zeitspanne in ihrem Sammelzustand. Dies kann einmalig, oder auch mehrfach hintereinander erfolgen. Beispielsweise befindet sich ein erster Behälter morgens, ein zweiter Behälter mittags und ein dritter Behälter abends im Sammelzustand. Diese Reihenfolge wird über mehrere Tage oder auch Wochen beibehalten, so dass man den gesamten Fang getrennt nach morgens, mittags, abends in jeweils einem Behälter erhält. Unabhängig davon, welcher Parameter herangezogen wird um die Antriebseinheit anzusteuern, ist die Steuereinheit in dieser Weiterbildung bevorzugt dazu eingerichtet, ein neuen Sammelzyklus erst dann zu starten, wenn die Behälter geleert wurden.
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In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung umfasst der Halter Aufnahmestationen zur Aufnahme je eines Behälters, und jede Aufnahmestation umfasst eine Wiegevorrichtung, beispielsweise eine Federwaage, die dazu eingerichtet ist das Gewicht des in der Aufnahmestation gehaltenen Behälters zu bestimmen. Die Steuereinheit ist dann beispielsweise derart eingerichtet, dass ein Behälter, der sich gerade im Sammelzustand befindet, in den Lagerzustand überführt wird, wenn sein Gewicht eine vorbestimmte Grenze übersteigt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Steuereinheit eine Zeiterfassungseinrichtung, die behälterspezifisch die Zeiten erfasst, in denen der Zugang zum Sammelraum des Behälters freigegeben ist.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung ein Solarmodul, welches insbesondere die Steuereinheit und gegebenenfalls die optional vorgesehene Antriebseinheit mit Energie versorgt. Alternativ oder ergänzend ist ein Akku vorgesehen, der vorteilhaft ebenfalls über das Solarmodul geladen wird.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgestaltet, dass sie für einen Betrieb keine elektrische Energie benötigt. Hierzu ist eine mechanische Zeitschaltuhr vorgesehen, die eine ebenfalls rein mechanisch angetriebene Verschlusseinheit betätigt. Die erforderliche Energie kann jeweils von mechanischen Federn bereitgestellt werden, z.B. in Form eines mechanischen Federantriebs. Auch eine optional vorgesehene Antriebseinheit kann als mechanischer Federantrieb ausgebildet sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung einen Standfuß, insbesondere ein Dreibein, der es ermöglicht, die Behälter oder den Behälter vom Boden beabstandet anzuordnen. Der Standfuß umfasst mindestens ein Standbein, bevorzugt mehrere Standbeine. Besonders bevorzugt sind die Standbeine teleskopartig ausgebildet, wodurch der Behälter oder die Behälter der Vorrichtung in unterschiedlichen Höhen anzuordnen sind. Bei Ausführungsformen mit mehr als einem Standbein lassen sich zudem Unebenheiten im Gelände durch individuelle Längenanpassung der Standbeine ausgleichen, um einen sicheren Stand der gesamten Vorrichtung zu gewährleisten.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung ein Netz, welches diese nach Art einer Malaisefalle umgibt. Im Sinne der Erfindung kann das Netz auch als Lockmittel angesehen werden. Insbesondere ist das Netz in einem unteren Bereich weit ausgestellt und läuft in einem oberen Bereich pyramidenförmig oder dachartig, zeltartig zusammen. In ihrer natürlichen Flugbahn prallen Insekten gegen das Zelt und flüchten dann häufig instinktiv nach oben. Wenigstens ein Teil des oberen Bereichs des Netzes steht direkt oder indirekt, das bedeutet über weitere Elemente in Verbindung mit der Öffnung eines Behälters, der sich in seinem Sammelzustand befindet. Gegebenenfalls kann dieser Effekt durch ein zusätzliches Lockmittel noch verstärkt werden.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Anordnung ist das Netz mehrfarbig ausgebildet. Insbesondere ist der obere Bereich des Netzes heller als der untere Bereich. Da sich viele Insekten von Licht, beziehungsweise Helligkeit angezogen fühlen wird so ihr Drang, sich in den oberen Bereich des Netzes zu bewegen noch verstärkt. Sind sie einmal in dem oberen Bereich des Netzes werden sie nahezu unausweichlich in Richtung der Öffnung des Behälters getrieben und gelangen in den Sammelraum. Besonders bevorzugt ist der obere Bereich des Netzes weiß. Weiter besonders bevorzugt ist der bodennahe Bereich des Netzes schwarz ausgebildet, dadurch sehen die Insekten das Netz nicht und weichen ihm auch nicht aus.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Vorrichtung ein Haltemittel, das dazu ausgebildet ist die betriebsbereite Vorrichtung aufzuhängen. Beispielsweise umfasst die Vorrichtung einen Haken, mit dem diese beispielsweise an einem Ast aufgehängt werden kann. Insbesondere kann die Vorrichtung ein Gehäuse mit einer Deckenplatte umfassen, an der der Haken angeordnet ist.
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Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert. Die Figuren sind nur beispielhaft zu verstehen und stellen lediglich eine bevorzugte Ausführungsvariante dar, die die Erfindung nicht beschränken soll. Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, sie kann auch weitere Ausführungsvarianten umfassen, die sich die Erfindung zu Nutze machen.
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In der nachfolgenden Zeichnung zeigen:
- 1: eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zum Sammeln von Insekten,
- 2: eine Draufsicht auf eine Vorrichtung gemäß 1,
- 3: eine weitere perspektivische Darstellung der Vorrichtung aus 1, und
- 4: eine perspektivische Darstellung eines Halters für eine Vorrichtung gemäß 1.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zum Sammeln von Insekten gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel gezeigt. Die Vorrichtung 10 umfasst ein quaderförmiges Gehäuse 100, das auf einem Dreibein 90 angeordnet ist. In einem Innenraum des Gehäuses 100 sind mehrere Behälter 20 mit jeweils einem Sammelraum angeordnet, in dem Insekten gesammelt werden. Wenigstens eine Seite 104 des quaderförmigen Gehäuses 100 lässt sich öffnen, insbesondere umklappen, um an die Teile der Vorrichtung 10 gelangen zu können, die sich im Innenraum des Gehäuses 100 befinden. 1 zeigt das Gehäuse 100 mit einer heruntergeklappten Seite 104, sodass man die Behälter 20 im Innenraum des Gehäuses 100 erkennen kann.
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Wie in 3 näher gezeigt sind die Behälter 20 flaschenförmig mit je einer Öffnung 22 ausgebildet, wobei sie derart im Innenraum des Gehäuses 100 angeordnet sind, dass sich die Öffnungen 22 in Richtung der oberen Seite beziehungsweise der Deckenplatte 102 des Gehäuses 100 erstrecken. Die Deckenplatte 102 bildet eine mechanische Barriere aus, die die Öffnungen 22 der Behälter 20 überdeckt. Die Deckenplatte 102 lässt sich somit auch als Verschlusseinheit bezeichnen. Sie weist eine Aussparung 62 auf, deren Größe an die Größe der Öffnung 22 der Behälter 20 angepasst ist. Ein Behälter 20, der sich mit seiner Öffnung 22 gerade unterhalb dieser Aussparung 62 befindet, befindet sich im sogenannten Sammelzustand. Das bedeutet, dass Insekten durch die Aussparung 62 und die Öffnung 22 in den Sammelraum 24 des Behälters finden können. Bei den übrigen Behältern 20 ist die jeweilige Öffnung 22 durch die Deckenplatte 102 versperrt, sie befinden sich im demnach Lagerzustand.
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Im gezeigten Ausführungsbeispiel wird ein Teil des Zugangs durch ein trichterartiges Element, auch als Fangflasche 40 bezeichnet, ausgebildet, die sich senkrecht von der Aussparung 62 der Deckenplatte 102 erstreckt. Bevorzugt ist die Fangflasche an die Deckenplatte 102 angeschraubt. Bei der Fangflasche 40 handelt es sich um eine auf dem Kopf stehende Sammelflasche (Behälter 20), die zusätzlich zu dem Loch am Flaschenhals, an einer Seite ein Loch hat. Das Loch an der Seite dient den Insekten als Eingang und das Loch im Flaschenhals steht in Verbindung mit der Aussparung 62 in der Deckenplatte 102. Durch diese Konstruktion ist gewährleistet, dass kein Wasser in das Gehäuse gelangt. Die Fangflasche 40 stellt den höchsten Punkt der Konstruktion dar und ist lichtdurchlässig. So orientieren sich Insekten, die im Bereich des Netzes 80 gefangen sind, auf ihrer versuchten Flucht nach oben, und durch ihre instinktive Orientierung zum Licht in Richtung der Fangflasche 40.
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In 1 ist zu sehen, dass das Gehäuse 100 der Vorrichtung 10 auf einem Dreibein 90 angeordnet ist, wobei die Standbeine 92 des Dreibeins 90 teleskopartig ausgebildet sind. Dadurch können das Gehäuse 100 und folglich auch die Behälter 20 mit geringem Aufwand in unterschiedlichen Höhen angeordnet werden. Insbesondere sind die teleskopartigen Standbeine 92 unabhängig voneinander in ihrer Länge verstellbar, sodass die Vorrichtung 10 auch im unebenen Gelände sicher platziert werden kann. Besonders bevorzugt lässt sich das Dreibein 90 platzsparend zusammenklappen um einen einfachen Transport zu ermöglichen.
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Ein Netz 80 ist nach Art einer Malaisefalle an dem Gehäuse 100 angeordnet. Das Netz 80 ist an einer Seite 104a des gezeigten Ausführungsbeispiels ist dies die Seite 104a, die der Aussparung in der Deckenplatte 102 am nächsten ist. Das Netz 80 bildet eine Art Zelt mit einem viereckigen Grundriss auf und einem pyramidenartigen Dach aus, wobei zwei gegenüberliegende bodennahe Seiten des Zelts offen sind, mit einer mittigen Trennwand 82. Die Trennwand 82 stellt eine unsichtbare Barriere für Insekten dar, gegen welche sie fliegen und dann nach oben flüchten und ins pyramidenförmige Dach gelangen, wo der höchste Punkt und einzige Ausgang die Fangflasche 40 ist. Das Netz 80 ist in einem unteren, bodennahen Bereich schwarz und im Bereich des pyramidenartigen Dachs weiß. Die Spitze des pyramidenartigen Dachs, in der sämtliche Seiten der Pyramide zusammen laufen, steht in Verbindung mit dem trichterartigen Element 40, das sich von der Aussparung 62 der Deckenplatte 102 erstreckt. Gelangen Insekten in den bodennahen Bereich des Netzes 80, so haben sie Schwierigkeiten wieder heraus zu finden. Instinktiv klettern sie an dem Netz 80 nach oben, oder sie fliegen nach oben.
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In einer möglichen Weitergestaltung kann dieser Drang durch ein entsprechendes Lockmittel verstärkt werden, beispielsweise kann die Fangflasche 40 beleuchtet sein. Auf der Suche nach einem Ausweg gelangen sie unweigerlich in die Spitze des pyramidenartigen Dachs, die in Verbindung mit der Fangflasche 40 steht, und von dort aus über die Aussparung 62 in der Deckenplatte 102 in den Behälter 20.
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In 2 ist eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum Sammeln gemäß dem Ausführungsbeispiel gezeigt. Man sieht die Deckenplatte 102 des Gehäuses 100 mit der Aussparung 62, die die Öffnung 22 eines sich darunter befindlichen Behälters 20 freigibt. Weiter ist das Netz 80 zu sehen, welches an einer Seite der Vorrichtung 10 angeordnet ist, sowie das Dreibein 90 auf dem das Gehäuse 100 angeordnet ist.
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3 zeigt eine perspektivische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Zur Verdeutlichung der Anordnung der Behälter 20 in dem Innenraum des Gehäuses 100 wurden die Seiten 104 sowie ein Teil der Deckenplatte 102 weggelassen. Die Behälter 20 sind im Innenraum des Gehäuses 100 an einem Halter 110 angeordnet, wobei der Halter 110 derart ausgebildet ist, dass er um eine vertikale Achse A drehbar gelagert ist.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung des Halters 110, in einer Ansicht von unten. Der Halter 110 umfasst einen Kreisring 112, der von mehreren Streben 114 gehalten wird. In dem Kreisring 112 sind in regelmäßigen Abständen Aufnahmestationen 116 ausgebildet, die dazu geeignet sind, jeweils einen Behälter 20 aufzunehmen und zu halten. Wird der Halter 110 um die vertikale Achse A gedreht, bewegen sich die Behälter 20 entlang einer Kreisbahn. Die Aussparung 62 der Deckenplatte 102 des Gehäuses 100 ist derart ausgebildet und angeordnet, dass sie sich ebenfalls auf dieser Kreisbahn befindet. Der Behälter 20, dessen Öffnung 22 sich gerade unterhalb der Aussparung 62 befindet, ist im sogenannten Sammelzustand.
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Durch Drehung des Halters 110 lassen sich die Behälter 20 relativ zu der Aussparung 62 bewegen, es wird so ein Wechsel zwischen dem Sammelzustand eines Behälters 20 und dem Lagerzustand eines Behälters 20 bewirkt.
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Die Bewegung der Behälter 20 beziehungsweise des Halters 110 kann kontinuierlich oder schrittweise erfolgen. Beispielsweise ist eine Antriebseinheit 70 dazu ausgebildet, den Halter 110 schrittweise zu bewegen, so dass jeder Behälter 20 entlang der Kreisbahn mehrere diskrete Positionen einnehmen kann.
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Insbesondere umfasst der Halter 110 N Aufnahmestationen 116, und die Behälter 20 können entlang der Kreisbahn N verschiedene Positionen einnehmen.
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Besonders bevorzugt sind aber nur N-1 der N Aufnahmestation 116 durch einen Behälter 20 belegt. Derart gibt es eine Position, in der sich kein Behälter 20 unter der Aussparung 62 der Deckenplatte 102 befindet, sondern sich alle Behälter 20 in ihrem Lagerzustand befinden. In dieser Position des Halters 110 werden keine Insekten gesammelt.
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An dem Kreisring 112 des Halters 110 im gezeigten Ausführungsbeispiel ist umlaufend ein Zahnriemen 72 angeordnet. Der Zahnriemen 72 ist Teil der Antriebseinheit 70, die hier ein Zahnriemenantrieb mit einem Elektromotor ist und die dazu ausgebildet ist, die Relativbewegung zwischen den Behältern 20 und der Deckenplatte 102 zu bewirken.
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Weiter umfasst die Vorrichtung 10 eine Steuereinheit, die dazu ausgebildet ist, die Antriebseinheit 70 in Abhängigkeit von einem Parameter anzusteuern. Bevorzugt ist die Steuereinheit ebenfalls in dem Gehäuse 100 angeordnet, um diese vor Witterungseinflüsse zu schützen. Beispielsweise umfasst die Steuereinheit eine Zeitschaltuhr, die die Antriebseinheit 70 derart ansteuert, dass in vorgegebenen, insbesondere regelmäßigen Abständen von beispielsweise Stunden, Tagen oder Monaten ein Positionswechsel der Behälter 20 erfolgt.
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Beispielsweise umfasst der Halter 110 insgesamt N = 13 Aufnahmestationen 116 für Behälter 20, von denen aber nur 12 Aufnahmestationen 116 besetzt sind. Die Zeitschaltuhr der Steuereinheit ist derart eingestellt, dass sie alle zwei Stunden die Antriebseinheit 70 ansteuert und einen Positionswechsel der Behälter 20 bewirkt. Innerhalb eines Tages befindet sich jeder Behälter 20 für zwei Stunden in seinem Sammelzustand. Je nach Einstellung der Steuereinheit kann dies einmalig erfolgen, oder auch über mehrere Tage, so dass immer zur gleichen Zeit in den gleichen Behälter gesammelt wird. Nach Ablauf eines Sammelzyklus befinden sich alle Behälter 20 in ihrem Lagerzustand. Die dreizehnte unbesetzte Aufnahmestation 116 des Halters 110 befindet sich dann gerade unterhalb der Aussparung 62 der Deckenplatte 102.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die Vorrichtung 10 ein weiteres Verschlusselement, das dazu ausgebildet ist, die Aussparung 62 zu verschließen wenn sich alle Behälter 20 in ihrem Lagerzustand befinden. Beispielsweise ist dieses Verschlusselement an der dreizehnten unbesetzten Aufnahmestation 116 des Halters 110 angeordnet. Derart wird verhindert, dass Insekten in das Gehäuse 100 gelangen können, wenn sich alle Behälter 20 im Lagerzustand befinden.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung stellt die Position, in der sich alle Behälter 20 im Lagerzustand befinden einen freien Durchgang für die Insekten dar. Sie gelangen durch die Fangflasche 40 in das Gehäuse 100 hinein und über eine Vielzahl von Öffnungen in den Seiten 104 des Gehäuses 100, seitlich und nach unten wieder in die Freiheit. Diese Öffnungen dienen gleichzeitig als Belüftungsöffnungen.