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Die Erfindung betrifft mechanische Verbindungen für Paneele, die zu einem Belag miteinander verbindbar sind.
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Wand-, Decken- und Bodenbeläge, wie zum Beispiel Fertigparkett, Echtholzböden oder Laminatfußböden, bestehen aus mehreren Reihen von in ihrer Konfiguration vorwiegend rechteckigen Paneelen. Konventionell besitzen die Paneele auf einer Längsseite und auf einer Kopfseite durchgehende Nuten und auf der jeweils gegenüberliegenden Längsseite bzw. Kopfseite durchgehende Federn, die an die Nuten formschlüssig angepasst sind. Durch die Verbindung von Nut und Feder werden die Paneele verlegt, wobei die Paneele zweier benachbarter Reihen versetzt zueinander angeordnet werden.
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Es ist bekannt, an den Nuten und Federn mechanische Verriegelungsmittel auszubilden, welche bei in einem Fußbodenbelag benachbarten Paneelen miteinander in rastenden Eingriff gelangen. Hierdurch soll eine Fugenbildung bedingt durch Dehnungs- oder Schrumpfungsvorgänge vermieden werden. An die Nut und Feder der Paneele sind aneinander angepasste Verriegelungselemente in Form von Vertiefungen, Ausnehmungen oder Vorsprüngen ausgebildet, um die Paneele in der zusammengefügten Lage leimlos zu halten. In der Regel werden die Paneele entlang ihrer Längsseiten ineinander gedreht oder geklickt und anschließend seitlich verschoben, so dass Verriegelungsleisten an den Kopfseiten in Eingriff gelangen.
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Die
DE 10 2012 107 496 A1 sowie wie die
WO 2011/038709 A1 offenbaren Beläge aus mechanisch miteinander verbindbaren Elementen in Form von Paneelen. Die Verrieglung benachbarter Paneele wird durch zumindest ein Federelement bewirkt, dass an einem der beiden Paneele bereichsweise über einen elastischen Werkstoff mit einem Kern des Paneels verbunden ist und zum anderen vor der Fügebewegung einstückiger Bestandteil des jeweiligen Paneels ist. Das derart angelenkte Federelement ist bei der Fügebewegung hinter eine sich im Wesentlichen in horizontaler Richtung erstreckende Verriegelungskante des benachbarten Elementes verschwenkbar. Durch das Hintergreifen der Verriegelungskante werden die beiden benachbarten Paneele gegen Verlagerung in vertikaler Richtung, das heißt senkrecht zur Verlegeebene, gesichert. Zusätzliche Verriegelungsleisten bewirken die Verriegelungen in Richtung der Verlegeebene zu bewirken. Bei diesem Stand der Technik wird durch das Verschwenken bzw. Absenken des Federelements im Bereich einer Sollbruchstelle ein gezielter Bruch zwischen dem Federelement und dem Kern des Elements herbeigeführt. Nach dem Bruch wird das Federelement durch ein elastisches Material gehalten und geführt. Das Einbringen des elastischen Werkstoffes bedingt einen zusätzlichen Fertigungsschritt.
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Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine mechanische Verbindung mit einer Sollbruchstelle zwischen dem Paneel und dem Verriegelungselement dahingehend weiterzuentwickeln, dass auf den elastischen Werkstoff zur Führung des Verriegelungselementes nach Zerstörung der Sollbruchstelle verzichtet werden kann.
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Diese Aufgabe ist bei einer mechanischen Verbindung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Die erfindungsgemäße mechanische Verbindung ist an den miteinander zu verbindenden Randseiten von Paneelen vorgesehen, wobei benachbarte erste und zweite Paneele durch eine zu ihren Paneelunterseiten im Wesentlichen senkrechte Fügebewegungen in horizontaler und vertikaler Richtung verriegelbar sind. Die Verlegung kann leimlos erfolgen. Zur Vertikalverriegelung ist an dem ersten Paneel, das heißt dem bereits verlegten Paneel, eine Verriegelungskante angeordnet. An dem zweiten Paneel befindet sich ein Verriegelungselement. Das Verriegelungselement ist vor der Fügebewegung über eine Sollbruchstelle mit dem zweiten Paneel verbunden. Die Sollbruchstelle ist dafür vorgesehen, bei der Fügebewegung zu brechen, um das dann von dem ersten Paneel getrennte Verriegelungselement während der Fügebewegung teilweise hinter die Verriegelungskante verlagern zu können.
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Am zweiten Paneel ist eine Konsole angeordnet, wobei sich die Sollbruchstelle an einer der Paneelunterseite abgewandten Oberseite der Konsole befindet. Das Verriegelungselement ist nach der Fügebewegung auf der Konsole abgestützt.
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Im Unterschied zum Stand der Technik befindet sich die Sollbruchstelle nicht zur Paneelunterseite hin gewandt, sondern zur Paneeloberseite. Das Verriegelungselement kann daher auch nicht nach unten abbrechen, sondern es muss gewissermaßen nach oben von dem zweiten Paneel getrennt werden. Dadurch hebt sich das Verriegelungselement im Bereich der Sollbruchstelle von der Konsole ab ohne nach unten wegzufallen. Weil das Verriegelungselement auch nach dem Bruch der Sollbruchstelle noch eine gewisse Führung im Bereich der Bruchflächen hat, kann auf einen zusätzlichen elastischen Werkstoff verzichtet werden. Damit entfällt ein Fertigungsschnitt.
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Vorzugsweise besitzt das Verriegelungselement einen Stützarm. Der Stützarm besitzt eine Unterseite, die der Paneelunterseite zugewandt ist, wobei diese Unterseite über die bei der Fügebewegung zu zerstörende Sollbruchstelle mit dem zweiten Paneel verbunden ist. Der Stützarm kann auch als Tragarm bezeichnet werden und steht seitlich, das heißt im Wesentlichen horizontal vom Verriegelungselement ab. Der Stützarm hat die Funktion, das Verriegelungselement mit dem zweiten Paneel zu verbinden. Eine Oberseite der Konsole und die Unterseite des Stützarms bilden dabei die Sollbruchflächen, die bevorzugt im Wesentlichen parallel zur Paneelunterseite verlaufen.
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Die Verbindung zwischen dem Stützarm und dem Paneel ist vor dem Zerstören der Sollbruchstelle vorzugsweise materialeinheitlich einstückig. Das heißt dass der Stützarm bzw. das Verrieglungselement und das Paneel aus demselben Material bestehen, zumindest was den Kern des Paneels betrifft. Das Paneel selbst kann mehrschichtig aufgebaut sein, wie es für Bodenbeläge typisch ist.
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Fertigungstechnisch ist es am einfachsten, das Verriegelungselement zumindest teilweise materialeinheitlich einstückig mit dem Paneel auszubilden. Das Verriegelungselement kann durch Fräsprozesse im Durchlaufverfahren einfach und schnell hergestellt werden.
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Die Erfindung umfasst Paneele mit mehrlagigem Aufbau im Bereich des Verriegelungselementes, weil im Bereich der horizontal verlaufenden Sollbruchstelle eine gezielte Schwächung des Paneelwerkstoffes erfolgen kann, um einen exakteren Verlauf der Sollbruchstelle zu definieren.
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Die Erfindung schließt auch die Möglichkeit ein, dass das Verriegelungselement über einen eigenständigen Verbindungsvorgang mit dem Paneel verbunden ist, das heißt, dass der Stützarm mit seiner Unterseite auf der Oberseite der Konsole befestigt ist, insbesondere durch Kleben.
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Die Konsole hat auch nach dem Abbrechen des Stützarmes bzw. des Verriegelungselementes noch weitere Funktionen: Zum einen dient sie als Widerlager für den Stützarm in der Verriegelungsstellung. Es ist vorgesehen, dass die Unterseite des Stützarmes in der Verriegelungsstellung auf die Oberseite der Konsole drückt. Über dieses Zusammenwirken zwischen dem Stützarm und der Konsole wird das zweite Paneel in der Verriegelungsposition gehalten. Wird beispielsweise von oben Druck auf das zuerst verlegte Paneel ausgeübt, so dass dieses bestrebt ist, sich relativ zum zweiten Paneel abzusenken, wird der von oben wirkende Druck des ersten Paneels über den Stützarm des Verriegelungselements auf die Oberseite der Konsole und damit auf das zweite Paneel übertragen. Es entsteht kein Höhenversatz zwischen den beiden Paneelen.
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Oberhalb des Stützarmes befindet sich eine Nut mit einer oberen Nutwange, an welcher ein oberes Ende des Verriegelungselementes in der Verriegelungsstellung abgestützt ist. Die Nut oberhalb des Stützarmes kann auch als Freistich bezeichnet werden. Sie ist zwingend erforderlich, um überhaupt ein Zerstören der Sollbruchstelle zu ermöglichen und schafft den notwendigen Bewegungsspielraum nach oben, den das Verriegelungselement beim Abbrechen vom ersten Paneel benötigt. Gleichzeitig ist diese Nut so bemessen, dass ein oberes Ende des Verriegelungselementes sich an der oberen Nutwange abstützt und dadurch beim Ablegen des zweiten Paneels relativ zum ersten Paneel nach unten gedrückt wird.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Verriegelungselement nach dem Zerstören der Sollbruchstelle eine Schwenkbewegung vollführt, die sich in einem Größenbereich zwischen 10° und 45° bewegt. Dadurch liegen in der Verriegelungsstellung die zerstörten Sollbruchstellen nicht mehr parallel zueinander sondern in dem besagten Winkel der Schwenkbewegung.
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Vorzugsweise verjüngt sich der Stützarm zu seinem freien Ende hin. Der Stützarm ist in der Verriegelungsposition nur mit seinem freien Ende an der Oberseite der Konsole abgestützt. Ein sich zum Ende hin verjüngender Stützarm ist zur Erfüllung der Abstützfunktion mechanisch ausreichend und materialsparend. Der Stützarm kann im Querschnitt beispielsweise dreieckig konfiguriert sein. In der Ausgangsposition des Verriegelungselementes steht der Stützarm daher im Wesentlichen horizontal seitlich von dem Verriegelungselement ab und ist unterseitig gerade und oberseitig schräg.
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In der Ausgangsposition befindet sich ein oberes Ende des Verriegelungselementes von der Paneelunterseite betrachtet senkrecht oberhalb eines unteren Endes des Verriegelungselementes. Das Verriegelungselement mit dem Stützarm hat daher im Wesentlichen die Form eines auf dem Kopf stehenden Buchstabens L.
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Das untere Ende des Verriegelungselementes ist dafür vorgesehen, sich beim Fügen benachbarter Paneele auf einer Widerlagerfläche des ersten Paneels abzustützen.
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Die Widerlagerfläche befindet sich in einem Abstand von der Paneelunterseite, welcher beim Ablegen des zweiten Paneels zunächst einen Bruch der Sollbruchstelle ermöglich und beim weiteren Ablegen des zweiten Paneels ein Verschwenken des Verriegelungselementes bewirkt. Das bedeutet, dass das freie Ende des Stützarmes während des Verschwenkens zunächst noch mit der Konsole in Kontakt bleibt und erst mit dem Verschwenken entlang der Oberfläche der Konsole von seinem Ausgangspunkt weg verlagert wird und gewissermaßen aus der Nut, die sich oberhalb der Konsole befindet ein Stück weit herausgezogen wird, allerdings immer an der Oberseite der Konsole anliegt, welche nun gleichzeitig die untere Nutwange der Nut ist.
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Die Kontur der Widerlagerfläche ist so ausgebildet, dass sich das untere Ende des Verriegelungselementes beim Fügen in Richtung einer weiteren Nut unterhalb der Verriegelungskante bewegt. Die Widerlagerfläche hat eine Lenkungsfunktion und bewirkt eine Verlagerung des freien Endes des Verriegelungselementes in die Nut hinein, so dass die Verriegelungskante am ersten Paneel hintergriffen wird. Dadurch entsteht eine Überbrückung des Fügespaltes zwischen den Paneelen. Schließlich wird das untere Ende des Verriegelungselementes über eine Stufe, die zwischen der Widerlagerfläche und der Nut unterhalb der Verriegelungskante ausgebildet ist, geführt. Ein Zurückgleiten des Verriegelungselements in die Ausgangsstellung ist nun nicht mehr möglich. Die Stufe ist insbesondere eine von der Paneelunterseite wegweisende Erhöhung. Das Verriegelungselement schnappt hinter der Stufe gewissermaßen in die auf die Widerlagerfläche folgende vertiefte Nut ein. Bei diesem Gleiten über die Stufe wird das Verriegelungselement noch weiter verschwenkt. Gleichzeitig wird das freie Ende des Stützarmes weiter nach unten ausgelenkt, wodurch die Konsole mit dem ersten Element nach unten gedrückt wird. Gleichzeitig wird Druck auf das obere Ende des Verriegelungselementes über den Kontakt mit der oberen Nutwange der Nut des zweiten Paneels ausgeübt. In der Verriegelungsposition liegt schließlich eine Unterseite der Konsole auf einer Oberseite der Verriegelungsleiste auf. Diese Verriegelungsleiste ist Bestandteil des ersten Paneels und untergreift das zweite Paneel. Am Ende der Verriegelungsleiste können Mittel zur Horizontalverriegelung angeordnet sein, die für den Eingriff mit entsprechenden Mittel zur Horizontalverriegelung an dem anderen Paneel ausgebildet sind.
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Die mechanische Verbindung ist insbesondere für Paneele vorgesehen, die einen Bodenbelag bilden. Begriffe wie oben und unten bzw. Oberseiten und Unterseiten beziehen sich daher auf die horizontale Verlegung. Es kann sich auch um einen Wand- oder Deckenbelag handeln, insbesondere eine Wandverkleidung. Auch kann ein Einsatz im Außenbereich erfolgen. Wichtig im Zusammenhang mit oberflächlich geschlossenen Belägen ist es, dass die Verriegelung nicht nur vertikal zur Verlegeebene, sondern auch in der Verlegeebene selbst erfolgt. Hierzu dienen die oben erwähnten Verriegelungsleisten, die geeignet sind, die benachbarten Elemente gegen Zugbelastung in der Verlegeebene zu sichern. Durch die zusätzliche Verriegelungsleiste werden primär horizontale Zugkräfte aufgenommen, also Zugbelastungen in der Verlegeebene. Es wird sichergestellt, dass an der Oberseite kein Fügespalt verbleibt. Das Eintreten von Flüssigkeit und Verschmutzungen in etwaige Spalten wird verhindert.
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Für Wandverkleidungen werden z. B. raumhohe Paneele längsseitig in der Verriegelungsleiste angesetzt und angedrückt und damit verriegelt. Auf einer Unterkonstruktion wird ein Paneel beispielsweise verdeckt in der Verriegelungsleiste angeschraubt oder befestigt, bevor das nächste Paneel angesetzt wird.
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Der Werkstoff für das Verriegelungselement hängt ab von dem Werkstoff der mechanischen Verbindung, sofern die beiden Bauteile materialeinheitlich einstückig aus einem Bauteil hergestellt sind. Es kann sich sowohl um Holzwerkstoffe handeln, das heißt um Holz, einen Holzfasern oder Holzstaub enthaltenen Werkstoff, im Wesentlichen um einen Werkstoff, der aus Holz oder Zellulose als Basismaterial hergestellt ist. Verbundwerkstoffe können dadurch gebildet werden, dass das Verriegelungselement separat gefertigt und mit dem Paneel verbunden wird. Der Einsatz von Werkstoffen auf Basis thermoplastischer oder duroplastischer Kunststoffe sowie auch die Verwendung von Mischkunststoffen ist für das Paneel möglich. Generell können geeignete Verbundwerkstoffe für das Verriegelungselement zum Einsatz kommen.
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Der Erfindungsgedanke ist auf alle Bodensysteme und Wandsysteme anwendbar, bei denen ein Oberbelag auf einen Träger, bei welchem es sich insbesondere um eine Holzwerkstoffplatte, wie z. B. eine MDF- oder Spanplatte handelt, angeordnet ist, wie beispielsweise Echtholzbeläge, Laminat, Träger mit lackierten Oberflächen als Oberbelag, Linoleum, Kork auf Trägerplatten etc.. Als Werkstoffe für die Trägerplatte können Faserwerkstoffe, insbesondere Mineralfaserplatten, verwendet werden. Diese sind bevorzugt wasserfest und lassen eine stabile Klebeverbindung zu und es wird ein kontrolliertes Abbrechen des Verriegelungselemes ermöglicht, vergleichbar mit HDF-Platten. Eine Deckschicht kann insbesondere auf einem Dekorpapier mit Overlay bestehend, welches die Optik der Elemente bestimmt. Bei einem Fußbodenbelag handelt es sich somit um einen Parkettboden, einen Fertigparkettboden, einen Echtholzboden oder um einen Laminatfußboden. Ebenso eigen sich Elemente aus massivem Materialien, wie beispielsweise Holzdielen, Holzelemente, gegossene Formplatten aus Kunststoffen, Formteilen oder Gipsplatten. Der Erfindungsgedanke betrifft nicht nur das Verbinden von identischen Paneelen. Es ist auch denkbar, Paneele unterschiedlicher Materialzusammensetzung und/oder Geometrie miteinander zu verbinden. Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den schematischen Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
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Die 1 bis 7 zeigen einen Querschnitt durch den Verbindungsbereich zweier benachbarter Paneele während unterschiedlicher Phasen des Fügens.
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8 zeigt eine Verschraubung auf einer Unterkonstruktion.
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Die Paneele 1, 2 sind viereckig, wobei viereckig in diesem Zusammenhang sowohl rechteckig als auch quadratisch bedeuten kann. Bei rechteckigen Paneelen 1, 2 gibt es längere und schmalere Seiten. Die längeren Seiten werden als Längsseiten und die kürzeren Seiten als Randseiten bezeichnet. Bei quadratischen Paneelen spielt diese Unterscheidung keine Rolle. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um die Darstellung zweier identisch konfigurierter Paneele 1, 2, die an ihren gegenüberliegenden Randseiten 6, 12 so konfiguriert sind, dass sie mit weiteren, identisch konfigurierten Paneelen 1, 2 in der darstellten Art und Weise verrastet und verriegelt werden können. Die dargestellten Paneele 1, 2 können zu einem Belag, insbesondere zu einem Fußbodenbelag zusammengesetzt werden.
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1 zeigt die benachbarten Paneele 1, 2 vor der Verriegelung. In der Bildebene links ist das erste Paneel 1 dargestellt, das bereits verlegt ist, wobei in der Bildebene rechts das zweite Paneel 2 dargestellt ist, welches dafür vorgesehen ist, mit dem ersten Paneel 1 verbunden zu werden. Das erste Paneel 1 weist eine Verriegelungsleiste 3 auf und das zweite Paneel 2 einen nach unten offenen Kuppelkanal 4 sowie einen sich hieran anschließenden, nach unten gerichteten Kuppelwulst 5. Die Verriegelungsleiste 3 des ersten Paneels 1 steht gegenüber einer Randseite 6 vor. Das Paneel 2 wird so gegenüber dem Paneel 1 angeordnet, dass beim Absenken in Pfeilrichtung P der Kuppelwulst 5 des zweiten Paneels 2 mit einem Kuppelkanal 7 der Verriegelungsleiste 3 und der Kuppelkanal 4 des zweiten Paneels 2 mit einem endseitigen, nach oben gerichteten Kuppelwulst 8 der Verriegelungsleiste 3 in Eingriff gelangt. Dieser Bereich der Paneele 1, 2 dient im Wesentlichen zur Lageorientierung in horizontaler Ebene, wobei horizontal im Kontext der Erfindung der Verlegeebene V bzw. einer Paneelunterseite 10 entspricht, die zu der Paneeloberseite 9 parallel ist.
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Wesentlicher Bestandteil der erfindungsgemäßen Profilierung ist ein Verriegelungselement 11. Es befindet sich zwischen den beiden gegenüberliegenden Randseiten 6, 12 der benachbarten Paneele 1, 2 ohne in der Ausgangsposition über eine Randseite 12 des zweiten Paneels 2 vorzustehen. Es ist materialeinheitlich einstückig mit dem zweiten Paneel 2 ausgebildet. Lediglich zur Verdeutlichung einer horizontal verlaufenden Sollbruchstelle 13 ist diese mit durchgezogener Linie gekennzeichnet.
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Beim Ablegen des zweiten Paneels 2 in Richtung des Pfeils P wird das Verriegelungselement 11 auf eine Widerlagerfläche 14 gedrückt, wie anhand der 2 bis 6 zu erkennen ist. Dabei löst sich ein im Dreieck querschnittsförmiger Stützarm 15 des Verriegelungselements 11 von einer Oberseite 16 einer Konsole 17. 4 zeigt schließlich, dass ein oberes Ende 18 des Verriegelungselements 11 an einer oberen Nutwange 19 des zweiten Paneels 2 anstößt, so dass das obere Ende 18 nicht weiter verschwenkbar ist. Durch das fortgesetzte Absenken in Richtung des Pfeils P wird dann das untere Ende 20 des Verriegelungselements 11 in Richtung zu einer Nut 21 unterhalb einer Verriegelungskante 22 am ersten Paneel 1 verlagert. Zwischen der Widerlagerfläche 14 und der Nut 21 befindet sich eine Stufe 27, über die das untere Ende 20 des Verriegelungselements 11 verlagert werden muss. Dabei wird ein freies Ende 23 (5) des Stützarmes 15 in Richtung zur vordersten Kante 24 der Konsole 17 gezogen. Der Stützarm 15 ist daher ausschließlich über sein freies Ende 23 an der Oberseite 16 der Konsole 17 abgestützt.
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6 zeigt, dass zeitlich kurz vor dem Einrasten des Verriegelungselementes 11 in die Nut 21 eine Horizontalverriegelung im Bereich der Kuppelwülste 5, 8 erfolgt. Die miteinander in Kontakt stehenden Flanken der Kuppelwülste 5, 8 stehen im Wesentlichen senkrecht zur Verlegeebene V, das heißt senkrecht zu den Paneelunterseiten 10 der Paneele 1, 2. Der Winkel W zwischen oberer Nutflanke 30 und der Paneelunterseite 10 beträgt ca. 60°. Das Verriegelungselement 11 ist in 6 nahezu um den Winkel W –90° verschwenkt worden. Zeitlich im Anschluss an die Horizontalverriegelung erfolgt die Vertikalverriegelung, wie sie in 7 dargestellt ist. In dieser dargestellten Verriegelungsposition liegt eine Unterseite 25 der Konsole 17 auf einer Oberseite 26 der Verriegelungsleiste 3 auf. Die Oberseiten 9 der beiden Paneele 1, 2 fluchten. Das Verriegelungselement 11 überbrückt den Spalt zwischen den beiden Randseiten 6, 12. Es kann selbstständig nicht mehr über die Stufe 27 zurückgleiten. Der Pfeil P1 in 7 verdeutlicht, dass das Verriegelungselement 11 in der Verriegelungsposition über seinen Stützarm 15 eine Kraft auf die Konsole 17 ausübt, wobei der Kraftvektor in eine horizontale und eine vertikale Komponente zerlegbar ist. Die vertikale Kraftvektorkomponente weist zur Paneelunterseite 10 hin und arretiert dadurch das zweite Paneel 2 gegenüber dem ersten Paneel 1.
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In Abhängigkeit von der Länge der miteinander zu verbundenen Randseiten 6, 12 kann der Bereich des Verriegelungselementes 11 in einzelne Längenabschnitte eingeteilt sein. Die Unterbrechungen gliedern das Verriegelungselement 11 in kürzere Abschnitte, so dass sie zeitlich nacheinander mit der Widerlagerfläche 14 in Kontakt kommen. Dadurch werden Torsionsspannungen innerhalb des Verriegelungselementes 11 reduziert.
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8 zeigt eine erfindungsgemäße Ausgestaltungsvariante, wobei das Paneel 1 insbesondere mit seiner Verriegelungsleiste 3 auf einer Unterkonstruktion 31, beispielsweise einem Kantholz, aufliegt. Mittels einer dargestellten Schraube 32, die versenkt in der Verriegelungsleiste 3 angeordnet ist, ist das Paneel 1 an der Unterkonstruktion 31 verschraubt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Paneel
- 2
- Paneel
- 3
- Verriegelungsleiste
- 4
- Kuppelkanal
- 5
- Kuppelwulst
- 6
- Randseite
- 7
- Kuppelkanal
- 8
- Kuppelwulst
- 9
- Paneeloberseite
- 10
- Paneelunterseite
- 11
- Verriegelungselement
- 12
- Randseite
- 13
- Sollbruchstelle
- 14
- Widerlagerfläche
- 15
- Stützarm
- 16
- Oberseite
- 17
- Konsole
- 18
- oberes Ende von 11
- 19
- obere Nutwange
- 20
- unteres Ende von 11
- 21
- Nut
- 22
- Verriegelungskante
- 23
- freies Ende von 15
- 24
- vordere Kante von 17
- 25
- Unterseite von 17
- 26
- Oberseite von 3
- 27
- Stufe
- 28
- Unterseite von 15
- 29
- Nut
- 30
- Nutflanke von 21
- 31
- Unterkonstruktion
- 32
- Schraube
- P
- Pfeil
- P1
- Pfeil
- V
- Verlegeebene
- W
- Winkel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012107496 A1 [0004]
- WO 2011/038709 A1 [0004]