DE102016104319B3 - Prothetischer Liner und Prothesenschaft-Liner-System - Google Patents

Prothetischer Liner und Prothesenschaft-Liner-System Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft einen prothetischer Liner zum Umhüllen eines Amputationsstumpfes, umfassend: – eine schlauchartige, flexible Hülle (3), die ein offenes, proximales Ende (6) zum Einführen des Amputationsstumpfes und ein geschlossenes, distales Ende (7, 12) aufweist, – eine formstabile distale Kappe (13), die an dem distalen Ende (7, 12) der Hülle (3) angeordnet ist, – zugfeste Bänder (8a, 8b), die sich längs der Hülle (3) erstrecken, um eine Dehnung der Hülle (3) in Längsrichtung des Liners (1, 1') zu verringern, gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale: – die Hülle (3) umfasst eine Innenhülle (4) mit einer geringen Wandstärke und eine polsternde Außenhülle (5), die über den überwiegenden Teil ihrer Länge getrennt von der Innenhülle (4) ist und an der Innenhülle (4) lose anliegt, – die zugfesten Bänder (8a, 8b) sind an der Innenhülle (4) befestigt oder in die Innenhülle (4) integriert, und – die zugfesten Bänder (8a‚ 8b) sind ausschließlich im Bereich der distalen Hälfte der Außenhülle (5) mit der Außenhülle (5) und/oder mit der distalen Kappe (13) verbunden.

Description

  • Die Erfindung betrifft einen prothetischen Liner zum Umhüllen eines Amputationsstumpfes gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs und ein Prothesenschaft-Liner-System mit einem derartigen Liner gemäß dem Oberbegriff des nebengeordneten Anspruchs.
  • Bei Patienten mit einer Amputation am Unterschenkel oder Unterarm kommen häufig sogenannte Liner zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um einen elastischen Strumpf, insbesondere aus Silikon, TPE oder Polyurethan, der vor dem Anlegen des Prothesenschaftes auf dem Amputationsstumpf aufgezogen bzw. aufgerollt wird, wobei der Liner den Amputationsstumpf komprimiert und luftdicht umschließt. Am distalen Ende weisen die Liner in der Regel eine formstabile distale Kappe mit einem Zapfen (Pin) auf, der durch eine distale Öffnung des Prothesenschafts hindurchgeführt und am Prothesenschaft befestigbar ist.
  • Ein Liner gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruchs ist aus der US 6 231 617 B1 bekannt. Derartige Liner umfassen eine schlauchartige flexible Hülle, die ein offenes proximales Ende zum Einführen des Amputationsstumpfes und ein geschlossenes distales Ende aufweisen. Eine formstabile distale Kappe ist am distalen Ende der Hülle angeordnet. Weiterhin sind zugfeste Bänder vorgesehen, die sich längs der Hülle erstrecken, um eine Dehnung der Hülle in Längsrichtung des Liners zu verringern. Die Verringerung der Längsdehnung, die insbesondere während der Schwungphase des Amputationsstumpfes auftritt, ist deswegen von besonderer Bedeutung, da es ansonsten zu einem unerwünschten "Melkeffekt" am Amputationsstumpf kommt. Die zugfesten Bänder sind bei der US 6 231 617 B1 entweder in die flexible Hülle eingearbeitet oder an deren Außenseite aufgebracht.
  • Nachteilig ist bei diesem bekannten Liner, dass er dann, wenn er bei unterschenkelamputierten Patienten verwendet wird und sich über das Knie hinauf bis in den Oberschenkelbereich erstrecken muss, d.h. beim Beugen des Knies im Kniekehlenbereich, im posterioren Bereich, unerwünschte Falten bildet, die den Tragekomfort wesentlich verschlechtern und zu Rötungen, Druckstellen, wunden Stellen und Verletzung im Bereich der Kniekehle führen können. Die Faltenbildung ist bei diesem bekannten Liner insbesondere auch deswegen ein besonderes Problem, da dieser Liner relativ dickwandig ausgebildet ist, um eine gute Polsterung zwischen Amputationsstumpf und Prothesenschaft zu erreichen.
  • Um einerseits die Probleme mit der Faltenbildung im posterioren Bereich zu verringern und im anterioren Bereich gute Polstereigenschaften aufrechtzuerhalten, ist weiterhin aus der WO 2011/062619 A1 ein Liner bekannt, der im posterioren Bereich dünner als im anterioren Bereich ausgebildet ist. Auch durch diesen bekannten Liner lassen sich die Probleme mit der Faltenbildung im Kniekehlenbereich nicht vermeiden, da der Liner auch im posterioren Bereich relativ dick ausgebildet sein muss, um die auftretenden Zugkräfte aufnehmen zu können und die gewünschte Polsterung im Prothesenschaft sicherzustellen. Darüber hinaus kommt es aufgrund der großen Materialstärke im posterioren Bereich des Liners zu einem unerwünschten Druck sowie zu Irritationen und wunden Stellen auf der Kniescheibe aufgrund der Druckkräfte‚ die beim Beugen des Knies entstehen.
  • Die DE 10 2013 013 314 B4 betrifft einen Prothesenschaft mit einem Schaftkörper und einer Einführhilfseinrichtung mit einem Einführinlay und sich entlang des Einführinlays erstreckenden elastischen, knickstabilen Aufspannelementen. Die Einführhilfseinrichtung ist über eine Halteeinrichtung an dem Prothesenschaft befestigt.
  • Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen prothetischen Liner der eingangs genannten Art zu schaffen, der die vorstehenden Nachteile vermeidet und einen besonders hohen Tragekomfort bietet. Weiterhin soll ein vorteilhaftes Prothesenschaft-Liner-System mit einem derartigen Liner geschaffen werden.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Liner mit den Merkmalen des Hauptanspruchs und ein Prothesenschaft-Liner-System mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen beschrieben.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Liner umfasst die schlauchartige, flexible Hülle eine Innenhülle mit einer geringen Materialstärke und eine polsternde Außenhülle, die über den überwiegenden Teil ihrer Länge getrennt von der Innenhülle ist und an der Innenhülle lose anliegt. Die zugfesten Bänder sind an der Innenhülle befestigt oder in die Innenhülle integriert. Weiterhin sind die zugfesten Bänder ausschließlich im Bereich der distalen Hälfte der Außenhülle mit der Innenhülle und/oder mit der distalen Kappe verbunden.
  • Dadurch, dass die Hülle in eine separate Innen- und Außenhülle aufgeteilt ist, die über den überwiegenden Teil ihrer Länge voneinander getrennt sind, kann sich die Innenhülle relativ zur Außenhülle beim Beugen des Gelenks, insbesondere Kniegelenks, verschieben. Es wird somit ein zusätzlicher Gleitbereich geschaffen, der zwischen der Innen- und Außenhülle liegt. Eine bei üblichen Linern möglicherweise auftretende Relativbewegung zwischen dem Amputationsstumpf und dem Liner wird vermieden und in den Innenbereich des Liners hinein verlagert. Hierdurch ergibt sich ein besonders zuverlässiger Sitz der Prothese am Amputationsstumpf. Irritationen und Verletzungen auf der Haut des Amputationsstumpfes werden vermieden. Da weiterhin die Innenhülle lediglich eine geringe Wandstärke hat, bildet die Innenhülle auch beim Beugen des Knies keine Falten im Kniekehlenbereich. Die damit verbundenen, im Zusammenhang mit dem Stand der Technik beschriebenen Nachteile können damit vermieden werden. Aufgrund der zugfesten Bänder, die sich vorteilhafterweise vom distalen Ende oder von einem hierzu benachbarten Bereich der Innenhülle über die gesamte Länge der Innenhülle erstrecken, werden die auftretenden Zugkräfte zuverlässig auf die Innenhülle und von dieser auf den Amputationsstumpf übertragen, ohne dass es zu einen "Melkeffekt" kommen würde. Da die Zugkräfte von den zugfesten Bändern aufgenommen werden, kann die Innenhülle aus einem besonders dünnen Material bestehen. Beispielsweise hat die Innenhülle eine Wandstärke von lediglich 0,1 mm bis 3 mm, vorzugsweise 0,2 mm bis 0,6 mm, besonders bevorzugt 0,3 mm bis 0,5 mm. Dadurch, dass die zugfesten Bänder ausschließlich im Bereich der distalen Hälfte der Außenhülle mit der Außenhülle und/oder mit der distalen Kappe verbunden sind, wird im gesamten übrigen Bereich die Möglichkeit der Relativbewegung zwischen der Innen- und Außenhülle durch die zugfesten Bänder nicht eingeschränkt. Insbesondere in dem Kniekehlenbereich weist die Innenhülle eine geringe Wandstärke zwischen 0,1mm und 3mm auf, wobei die Wandstärke außerhalb des Kniekehlenbereichs eine davon abweichende Materialstärke aufweisen kann und nicht auf eine einzige Wandstärke beschränkt ist. Eine gleichmäßige Wandstärke oder eine Wandstärke mit einem geringen Gradienten ist in der Regel jedoch einfacher herzustellen als eine Innenhülle mit einer ungleichmäßigen Wandstärke. Insbesondere kann die Wandstärke außerhalb des Kniekehlenbereiches größer als im Kniekehlenbereich sein. Um die Dehnung beim Beugen des Knies zu erleichtern, kann zusätzlich auch der Bereich der Patella dünnwandiger ausgeführt sein.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Außenhülle unabhängig von der Innenhülle kürzbar. Hierdurch ergibt sich der besondere Vorteil, dass der Liner zunächst derart hergestellt werden kann, dass die Außenhülle länger als der Prothesenschaft ist und dass die Außenhülle nachträglich derart an den Prothesenschaft angepasst und gekürzt werden kann, dass sie nicht oder nicht wesentlich über den proximalen Rand des Prothesenschaftes vorsteht. Die Außenhülle endet damit zusammen mit dem Prothesenschaft unterhalb des Kniegelenks. Die Außenhülle, die aufgrund der notwendigen Polstereigenschaften aus einem wesentlich dickeren Material als die Innenhülle gefertigt wird, erstreckt sich damit nicht in den Kniekehlenbereich und bildet damit beim Beugen des Knies keine Falten. Weiterhin erstreckt sich eine derart gekürzte Außenhülle auch im anterioren Bereich nicht proximal über die Kniescheibe, so dass das dicke Außenhüllenmaterial beim Beugen und Strecken des Knies nicht gedehnt bzw. gestaucht wird. Hierdurch ergibt sich ein sehr freies und angenehmes Bewegungsgefühl. Dieses freie Bewegungsgefühl wird durch die dünne Innenhülle, die sich über das Kniegelenk bis in den Oberschenkel hinauf erstreckt, nicht beeinträchtigt. Die Wandstärke der Außenhülle kann in weitem Umfang variieren und an die jeweiligen Erfordernisse angepasst werden. Vorzugsweise hat die Außenhülle eine Wandstärke von 2 mm bis 10 mm, insbesondere 4 mm bis 8 mm.
  • Der Gesamtliner kann im Stumpfendbereich, im Schienbeinbereich oder im Bereich knöcherner Strukturen wie z.B. dem Fibulaköpfchen eine besonders dicke Polsterung oder Wandstärke aufweisen. Die Gesamtdicke ist zum Beispiel im Stumpfendbereich zwischen 5mm und 15mm, bevorzugt zwischen 6mm und 12mm dick.
  • Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Außenhülle um den Faktor 2 oder mehr dicker als die Innenhülle ist.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform sind die Innenhülle und die zugfesten Bänder mit der Außenhülle und/oder mit der distalen Kappe in einem Befestigungsabschnitt verbunden, dessen proximales Ende von der distalen Kappe maximal 15 cm, in Längsrichtung des Liners gesehen, entfernt ist. Mit anderen Wortes bedeutet dies, dass die Außenhülle über einen relativ großen Bereich, vorzugsweise mindestens längs seiner proximalen Hälfte, lose um die Innenhülle herum angeordnet ist, um die gewünschte Relativbewegung zwischen Innen- und Außenhülle sowie das Kürzen der Außenhülle zu ermöglichen. Hierdurch ergeben sich besonders vorteilhafte Trageeigenschaften. Der Befestigungsabschnitt kann in Längsrichtung des Liners gesehen eine Länge von 1 mm bis 12 cm haben.
  • Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der Befestigungsabschnitt in distaler Richtung zum distalen Ende der Innenhülle oder bis zur distalen Kappe. Die Innenhülle und die zugfesten Bänder können bei dieser Ausführungsform mit der distalen Kappe verbunden sein, so dass die Zugkräfte von der distalen Kappe auf die zugfesten Bänder übertragen werden. Es ist möglich, dass die Innenhülle im Bereich ihres distalen Endes fest mit dem distalen Ende der Außenhülle verbunden ist, wobei die distale Kappe an der Außenseite des distalen Endes der Außenhülle befestigt ist.
  • Gemäß einer alternativen Ausführungsform weist der Liner zwischen der distalen Kappe und dem Befestigungsabschnitt einen freien Längenabschnitt auf, in dem die Innenhülle und die zugfesten Bändern nicht mit der Außenhülle und der distalen Kappe fest verbunden sind. Mit anderen Worten bedeutet dies, dass der Befestigungsabschnitt einen gewissen Abstand zur distalen Kappe hat. Aufgrund des freien Längenabschnittes ist es möglich, dass sich das distale Ende der Innenhülle relativ zur distalen Kappe etwas bewegen kann. Dies verringert die Belastung des Amputationsstumpfes im distalen Endbereich, da sich der distale Stirnabschnitt der Innenhülle zusammen mit dem distalen Ende des Amputationsstumpfes von der distalen Kappe abheben und sich proximal etwas zurückziehen kann, wenn sich der Amputationsstumpf bei einer Beugebewegung aufgrund der Muskelkontraktion verkürzt. Eine "Melkbewegung" und Behinderung der Muskelkontraktion und damit verbundene Schmerzen werden dadurch verringert.
  • Vorteilhafterweise hat der freie Längenabschnitt eine Länge, in Längsrichtung des Liners gesehen, von 0,5 cm bis 10 cm.
  • Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die zugfesten Bänder ausschließlich in der anterioren Hälfte der Innenhülle angeordnet. Hierdurch kann eine unerwünschte Versteifung der Innenhülle im Kniekehlenbereich, die wiederum zu einer Faltenbildung führen könnte, besonders wirkungsvoll verhindert werden.
  • Gemäß einer Ausführungsform sind zwei zugfeste Bänder mit einer Breite von maximal 3 cm vorgesehen, die nahe einer von medial nach lateral verlaufenden Mittelebene in der anterioren Hälfte der Innenhülle angeordnet sind, wobei ein erstes Band im medialen Bereich und ein zweites Band im lateralen Bereich der Innenhülle angeordnet ist. Die in der anterioren Hälfte der Innenhülle angeordneten Bänder sind dabei derart angeordnet, dass sie beidseits neben der Kniescheibe, jedoch nicht über die Kniescheibe selbst verlaufen. Hierdurch können unerwünschte Druckkräfte auf die Kniescheibe beim Beugen des Knies vermieden werden.
  • Eine Variante der Erfindung sieht vor, dass die zugfesten Bänder im Bereich der natürlichen Kniegelenksachse verlaufen. Sie können medial und lateral der Kniescheibe angeordnet sein. Die Kniegelenksachse verläuft dann durch die beiden medial und lateral des Knies verlaufenden Bänder. Die Anordnung der zugfesten Bänder im Bereich der – sich verlagernden – Schwenkachse des Kniegelenks hat weiterhin den Vorteil, dass beim Beugen des Knies keine oder nur geringe Zugkräfte auf den distalen Endbereich des Liners und damit auf den Prothesenschaft ausgeübt werden. Werden die zugfesten Bänder anterior der Kniegelenksachse geführt, werden beim Beugen des Knies Zugkräfte auf den distalen Bereich des Liners und damit auf den Prothesenschaft ausgeübt. Dies führt dazu, dass der Prothesenschaft geringfügig stärker gegen den Amputationsstumpf gezogen wird, was dem Patienten, insbesondere in der Schwungphase, das Gefühl vermittelt, dass die Prothese sehr sicher am Amputationsstumpf gehalten wird.
  • Um einen ungewollten Zug im anterioren Bereich des Liners zu minimieren und gleichzeitig eine Stauchung im posterioren Bereich des Liners oder im Kniekehlenbereich zu vermeiden, liegen die zugfesten Bänder vorteilhafterweise in der posterioren Hälfte des Liners, nicht jedoch im Kniekehlenbereich. Bevorzugt liegen die zugfesten Bänder im Bereich der Kompromissdrehachse, die gemessen von der Patella zwischen 55% und 65% des Kniedurchmessers, bevorzugt bei 60% des Kniedurchmessers angenommen wird. Eine Anordnung der zugfesten Bänder in dem Bereich zwischen 55% und 65% des Kniedurchmessers, gemessen von der Patella, bewirkt ein möglichst beeinträchtigungsfreies Tragen des Liners unabhängig von der Kniebeugung. Als Kniegelenksachse wird insbesondere die Kompromissdrehachse angesehen, die in dem oben beschriebenen Bereich liegt und die nach einer Studie von M. Nietert, „Bestimmung der anatomischen Kniegelenkachse im Hinblick auf die Versorgung Versehrter mit Unterschenkelprothesen und Stützapparaten“, in Orthopädie-Technik, 27. Jahrgang, 1976, Heft 10, s. 198 bis 201; Verlag Orthopädie-Technik in Essen, ungefähr 90% der untersuchten Kniegelenke abdeckt.
  • Vorteilhafterweise ist die Außenseite der Innenhülle zumindest in demjenigen Bereich, der mit der Außenhülle in losem Kontakt ist, mit einer Gleitbeschichtung zur Verbesserung der Gleitfähigkeit zwischen Innenhülle und Außenhülle versehen. Zusätzlich oder alternativ kann auch die Innenseite der mit einer derartigen Gleitbeschichtung versehen sein. Dies unterstützt den Effekt, dass die Relativbewegung zwischen Innenhülle und Außenhülle und nicht zwischen der Haut des Amputationsstumpfes und der Innenhülle erfolgt.
  • Vorteilhafterweise erstreckt sich die Innenhülle proximal über das proximale Ende der Außenhülle hinaus und weist einen von der Außenhülle nicht überdeckten Abschnitt auf, dessen Länge mindestens 30% der Länge der Außenhülle beträgt. Dies bedeutet mit anderen Worten, dass die Außenhülle wesentlich kürzer als die Innenhülle ist. Insbesondere entspricht die Länge der Außenhülle der Länge des Prothesenschafts, so dass die Außenhülle nicht oder nicht wesentlich über den proximalen Rand des Prothesenschafts vorsteht. Hierdurch wird, wie bereits vorstehend im Zusammenhang mit der Kürzbarkeit der Außenhülle beschrieben, der Effekt erreicht, dass sich die Außenhülle nicht in den Kniekehlenbereich und Kniescheibenbereich hinein erstreckt, wodurch eine Faltenbildung und unerwünschte Drücke zuverlässig verhindert werden können.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird weiterhin durch ein Prothesenschaft-Liner-System mit einem Prothesenschaft und einem Liner gelöst, der in der vorstehend beschriebenen Weise ausgebildet ist. Bei diesem System hat die Außenhülle in einem ungekürzten Zustand eine derartige Länge, dass sie über den oberen Rand des Prothesenschaft übersteht, die Außenhülle ist unabhängig von der Innenhülle derart kürzbar, dass sie nicht oder nicht wesentlich über den oberen Rand des Prothesenschafs übersteht. Ein derartiges System hat den Vorteil, dass ein universell verwendbarer Liner zur Verfügung gestellt werden kann, der für unterschiedliche Prothesenschäfte geeignet ist. Der Liner kann dann an den individuellen Prothesenschaft angepasst werden, indem die Außenhülle entsprechend dem proximalen Randverlauf des Prothesenschafts derart gekürzt und zugeschnitten wird, dass die Außenhülle nicht oder nicht wesentlich über den proximalen Rand des Prothesenschafts vorsteht.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen beispielshaft näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 – eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform eines prothetischen Liners gemäß der Erfindung;
  • 2 – eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform eines prothetischen Liners gemäß der Erfindung; gemäß der Erfindung;
  • 3 – einen Längsschnitt durch den Liner von 1, wobei die anteriore Hälfte des Liners gezeigt ist; und
  • 4 – eine Variante der 1
  • 1 zeigt einen prothetischen Liner zum Umhüllen eines nicht dargestellten Amputationsstumpfes und zum Verbinden des Amputationsstumpfes mit einem Prothesenschaft 2, der in 1 schematisch mit einer strichpunktierten Linie eingezeichnet ist. Das Ausführungsbeispiel zeigt einen Liner für eine Unterschenkelprothese. Es ist jedoch auch ohne weiteres möglich, einen entsprechenden, größenmäßig angepassten Liner für eine Unterarmprothese zu verwenden.
  • Wie aus 3 ersichtlich, weist der Liner 1 eine schlauchartige, flexible Hülle 3 auf, die eine Innenhülle 4 mit einer geringen Wandstärke und eine Außenhülle 5 umfasst, die aus einem wesentlich dickeren Material als die Innenhülle 4 besteht und als Polsterlage dient.
  • Die Innenhülle 4 besteht aus einem sehr flexiblen, dehnbaren Material, insbesondere aus Silikon, Polyurethan oder einem Copolymer, beispielsweise TPE. Das Material kann mit einer Textillage kaschiert sein. Die Wandstärke der Innenhülle 4 beträgt gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel 0,4 mm, kann jedoch in weitem Umfang, insbesondere zwischen 0,1 mm und 3 mm variieren.
  • Die Innenhülle 4 weist ein offenes proximales Ende 6 zum Einführen des Amputationsstumpfes und ein geschlossenes distales Ende 7 auf, so dass die Innenhülle 4 in Form eines Strumpfes ausgebildet ist. Die Länge der Innenhülle 4 ist so bemessen, dass im Fall einer Unterschenkelprothese‚ bei der der Prothesenschaft 2 mit einem Unterschenkelstumpf verbunden wird, sich die Innenhülle 4 über das Knie hinauf bis in den Bereich des Oberschenkels erstreckt und diesen fest umschließt. In radialer Richtung ist die Innenhülle 4 entsprechend dehnbar. Im angezogenen Zustand liegt die Innenhülle 4 fest und faltenfrei am Bein des Patienten an und sorgt, wie nachfolgend noch näher beschrieben wird, für einen festen und sicheren Halt der Prothese am Bein des Patienten.
  • Um eine unerwünschte Längsdehnung der Innenhülle 4 weitgehend zu verringern oder ganz auszuschließen, sind zwei zugfeste Bänder 8a, 8b vorgesehen, die sich in Längsrichtung des Liners 1 zumindest über den wesentlichen Teil der Länge der Innenhülle 4 erstrecken und fest mit der Innenhülle 4 verbunden sind. Die zugfesten Bänder 8a, 8b sind zweckmäßigerweise an der Außenseite der Innenhülle 4 festgeklebt, befestigt, beispielsweise festgenäht oder sind in das Material der Innenhülle 4 eingebettet. Die zugfesten Bänder 8a, 8b können beispielsweise aus einem Textilmaterial bestehen. Weiterhin erstrecken sich die zugfesten Bänder 8a, 8b, wie gezeigt, bis zum proximalen Ende 6 der Innenhülle 4 oder zumindest bis in die Nähe dieses proximalen Endes 6. In distaler Richtung erstrecken sich die zugfesten Bänder 8a, 8b bis zum distalen Ende 7 der Innenhülle 4 und können dort, wie gezeigt, um das distale Ende 7 herumgeführt und zu einem zusammenhängenden Band verbunden sein.
  • In 1 ist mit dem Pfeil 9 die anteriore Seite und mit dem Pfeil 10 die posteriore Seite veranschaulicht. Wie ersichtlich, befinden sich beide zugfesten Bänder 8a, 8b in der anterioren Hälfte des Liners 1, wobei sie relativ nahe einer von medial nach lateral verlaufenden Mittelebene der Innenhülle 4 angeordnet sind. Eines der zugfesten Bänder 8a, 8b liegt im medialen Bereich, während das andere der Bänder 8a, 8b symmetrisch zu einer von anterior nach posterior verlaufenden Mittelebene im lateralen Bereich angeordnet ist.
  • Die Breite der zugfesten Bänder 8a, 8b beträgt maximal 3 cm, vorzugsweise 0,5 cm bis 2 cm. Weiterhin können die zugfesten Bänder 8a, 8b auch aus einem oder mehreren zugfesten Seilen bzw. Schnüren bestehen.
  • Wie bereits ausgeführt, besteht die Außenhülle 5 aus einem wesentlich dickeren Material als die Innenhülle 4. Die Wandstärke der Außenhülle 5 beträgt im gezeigten Ausführungsbeispiel 4 mm bis 8 mm, kann jedoch ebenfalls in weitem Umfang, insbesondere zwischen 2 mm und 10 mm, variieren. Die Außenhülle 4 besteht ebenfalls aus einem flexiblen‚ dehnbaren Material, insbesondere Silikon, Polyurethan oder einem Thermoplastischen Elastomer (TPE), insbesondere einen mit Öl als Weichmacher versetzten Copolymer. Zur Verschleiß- und Reibminderung, insbesondere für den Anziehvorgang, kann die Außenhülle 5 an der Außenseite mit Textil kaschiert sein. Alternativ können andere reibmindernde Schichten, beispielsweise eine Bedampfung mit Parylene, vorgesehen sein.
  • Die Außenhülle 5 ist ebenfalls als schlauchartige, flexible Hülle ausgebildet, die ein offenes proximales Ende 11 und ein geschlossenes distales Ende 12 aufweist. Am distalen Ende 12 der Außenhülle 5 ist eine formstabile, distale Kappe 13 befestigt, die ein Befestigungselement in Form eines distal vorstehenden Zapfens 14 aufweist, mit dem der Liner 1 am Prothesenschaft 2 in bekannter Weise verriegelt werden kann.
  • In den 1 und 3 ist der Liner 1 in einem Zustand dargestellt, in dem die Außenhülle 5 an den Prothesenschaft 2, d.h. an dessen proximalen Rand 15 derart angepasst ist, dass das proximale Ende 11 der Außenhülle 5 dem proximalen Randverlauf des Prothesenschafts 2 folgt. In diesem Zustand ragt die Außenhülle 5 in proximaler Richtung nicht oder zumindest nicht wesentlich über den proximalen Rand 15 des Prothesenschafts 2 hinaus. Da der Prothesenschaft 2 unterhalb des Kniekehlenbereichs und Kniescheibenbereichs endet, ragt die Außenhülle 5 somit auch nicht in diese Bereiche hinein, so dass es beim Beugen und Strecken des Knies zu keinen nennenswerten Stauchungen und Dehnungen der Außenhülle 5 kommt.
  • Die Länge der Außenhülle 5 ist in dem gezeigten angepassten Zustand somit deutlich geringer als die Länge der Innenhülle 4. Die Innenhülle 4 ragt somit in proximaler Richtung wesentlich über die Außenhülle 5 hinaus und weist einen von der Außenhülle 5 nicht überdeckten Abschnitt 22 auf. Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Länge der Innenhülle 4 etwa doppelt so lang wie die Länge der Außenhülle 5.
  • Wie aus 3 weiter ersichtlich ist, besteht über die überwiegende Länge der Außenhülle 5 keine feste Verbindung zwischen der Außenhülle 5 und der Innenhülle 4 bzw. zwischen der Außenhülle 5 und den zugfesten Bändern 8a, 8b. Vielmehr sind die zugfesten Bänder 8a, 8b und die Innenhülle 4 ausschließlich in einem Befestigungsabschnitt 16 mit der Außenhülle 5 verbunden, insbesondere verklebt, der ausschließlich im Bereich der distalen Hälfte der Außenhülle 5 liegt und sich vom distalen Ende 7, 8 der Innenhülle 4 bzw. Außenhülle 5 in proximaler Richtung bis zu einem Niveau 17 erstreckt. In 1 ist dieser Befestigungsabschnitt 16 schraffiert dargestellt. Das Niveau 17 liegt bei einem Liner 1, der für eine Unterschenkelprothese verwendet wird, maximal 15 cm, insbesondere maximal 8 cm, oberhalb der distalen Kappe 13. Im gesamten übrigen Bereich 18 der Außenhülle 5, der proximal vom Befestigungsabschnitt 16 bzw. Niveau 17 liegt, ist die Außenhülle 5 nicht mit der Innenhülle 4 verbunden, so dass in diesem Bereich 18 die Innenhülle 4 lose innerhalb der Außenhülle 5 liegt. Hierdurch ist es möglich, dass sich die Innenhülle 4 im Bereich 18 relativ zur Außenhülle 5 verschiebt, was durch eine Gleitbeschichtung an der Außenseite der Innenhülle 4 bzw. Innenseite der Außenhülle 5 unterstützt werden kann.
  • Der distale Endbereich 19 der zugfesten Bänder 8a, 8b erstreckt sich in den Befestigungsabschnitt 16 hinein und ist somit in diesem Befestigungsabschnitt 16 mit der Außenhülle 5 fest verbunden. Zugkräfte des Prothesenschafts 2, die über den Zapfen 14 und die distale Kappe 13 auf die Außenhülle 5 übertragen werden, werden somit über die Außenhülle 5 und die Innenhülle 4 auch auf die zugfesten Bänder 8a, 8b übertragen. Die zugfesten Bänder 8a, 8b verteilen diese Zugkräfte über die gesamte Länge der Innenhülle 4 gleichmäßig und derart, dass keine oder keine wesentliche Längendehnung der Innenhülle 4 auftritt.
  • Der Liner 1 wird zweckmäßigerweise derart hergestellt, dass zunächst die Außenhülle 5 gleich lang wie die Innenhülle 4 oder zumindest länger als ein üblicher Prothesenschaft 2 ausgebildet wird. Anschließend wird die Länge der Außenhülle 5 an den jeweiligen Prothesenschaft 2 angepasst, indem der Liner 1 auf den Amputationsstumpf aufgezogen und in den Prothesenschaft 2 eingesetzt und der über den proximalen Rand 15 des Prothesenschafts 2 hinausstehende Teil der Außenhülle 5 abgeschnitten wird.
  • 2 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Liners. Diese zweite Ausführungsform ist im Wesentlichen gleich wie die erste Ausführungsform ausgebildet, weist jedoch den Unterschied auf, dass sich der Befestigungsabschnitt 16' in distaler Richtung nicht bis zum distalen Ende der Innenhülle 4 bzw. Außenhülle 5 erstreckt. Vielmehr weist der Liner 1' von 2 zwischen dem distalen Ende 7 der Innenhülle 4 und dem Befestigungsabschnitt 16 einen freien Längenabschnitt 20 auf, in dem die Innenhülle 4 und die zugfesten Bänder 8a, 8b nicht mit der Außenhülle 5 fest verbunden sind. Dieser freie Längenabschnitt 20 kann eine Länge, in Längsrichtung des Liners gesehen, von 0,5 cm bis 10 cm haben und beträgt vorzugsweise 1 cm bis 3 cm.
  • Der freie Längenabschnitt 20 ermöglicht eine gewisse Beweglichkeit der distalen Kappe 13 relativ zu den zugfesten Bändern 8a, 8b. Hierdurch ergeben sich Vorteile, wenn beim Beugen des Knies der Amputationsstumpf aufgrund der Muskelkontraktion etwas verkürzt wird. In diesem Fall können unangenehme "Melkeffekte" auf den distalen Endbereich des Amputationsstumpfes und eine Behinderung der Muskelkontraktion vermieden werden.
  • Die zugfesten Bänder 8a, 8b enden bei diesen Ausführungsbeispiel im Bereich des Befestigungsabschnitts 16'. Die Übertragung der Zugkräfte von der distalen Kappe 13 auf die zugfesten Bänder 8a, 8b erfolgt somit über die Außenhülle 5 in einem Abschnitt, der vom distalen Ende der Innenhülle 4 und Außenhülle 5 deutlich entfernt ist.
  • 4 zeigt eine Variante der 1, wobei die gleichen Bezugszeichen gleiche Komponenten oder Bauteile bezeichnen. Im Unterschied zu der 1 zeigt 4 eine Variante der Erfindung, bei der sich die zugfesten Bänder 8a, 8b nicht anterior zu einer Mittelebene M erstrecken, sondern über ihre gesamte Länge posterior zu der Mittelebene M verlaufen, wobei im dargestellten Ausführungsbeispiel die zugfesten Bänder 8a, 8b sich nur in einem geringen Abstand von der Mittelebene M in posteriorer Richtung befinden und somit noch im Bereich der von medial nach lateral verlaufenden Mittelebene M angeordnet sind. 4 zeigt weiterhin eine Kompromissdrehachse 31 des Kniegelenkes, die sich ungefähr bei 60 % des Kniedurchmessers, gemessen von der Patella, befindet. Die Kompromissdrehachse 31 ist dabei eine angenommene starre Achse senkrecht zur Sagittalebene, mit der die Bewegung des Kniegelenkes für eine überwiegende Anzahl von Personen näherungsweise beschrieben werden kann. Die Bewegungen im Kniegelenk sind aufgrund der Formgebung der Kondylen und des mechanischen Aufbaus sowie der Überlagerung von Roll- und Gleitbewegungen außerordentlich komplex und lassen sich durch eine einzelne Drehachse nur näherungsweise beschreiben.
  • 4 zeigt weiterhin einen Kniescheibenbereich 29 in der anterioren Hälfte von der Mittelebene M gesehen sowie einen Kniekehlenbereich 30 in der posterioren Hälfte. Es ist zu erkennen, dass die zugfesten Bänder 8a, 8b sich zwar posterior der Mittelebene M befinden, jedoch nicht im Kniekehlenbereich 30 verlaufen, wodurch eine ungewollte Faltenbildung im Kniekehlenbereich 30 sowie der Ausübung einer ungewollten Zug- oder Stauchkraft aufgrund der zugfesten Bänder 8a, 8b vermieden werden kann. Im Rahmen der Erfindung ist eine Vielzahl von Variationen möglich. Beispielsweise ist es nicht erforderlich, dass die distale Kappe 13 an der Außenseite der Außenhülle 5 befestigt ist. Vielmehr es ist auch möglich, die distale Kappe 13 am distalen Ende 7 der Innenhülle 4 zu befestigen und die Außenhülle 5 im seitlichen Randbereich der distalen Kappe 13 enden zu lassen. In diesem Fall können die zugfesten Bänder 8a, 8b auch direkt an der distalen Kappe 13 befestigt sein.

Claims (13)

  1. Prothetischer Liner zum Umhüllen eines Amputationsstumpfes, umfassend: – eine schlauchartige, flexible Hülle (3), die ein offenes, proximales Ende (6) zum Einführen des Amputationsstumpfes und ein geschlossenes, distales Ende (7, 12) aufweist, – eine formstabile distale Kappe (13), die an dem distalen Ende (7, 12) der Hülle (3) angeordnet ist, – zugfeste Bänder (8a, 8b), die sich längs der Hülle (3) erstrecken, um eine Dehnung der Hülle (3) in Längsrichtung des Liners (1, 1') zu verringern, gekennzeichnet durch folgende weitere Merkmale: – die Hülle (3) umfasst eine Innenhülle (4) mit einer geringen Wandstärke und eine polsternde Außenhülle (5), die über den überwiegenden Teil ihrer Länge getrennt von der Innenhülle (4) ist und an der Innenhülle (4) lose anliegt, – die zugfesten Bänder (8a, 8b) sind an der Innenhülle (4) befestigt oder in die Innenhülle (4) integriert, und – die zugfesten Bänder (8a8b) sind ausschließlich im Bereich der distalen Hälfte der Außenhülle (5) mit der Außenhülle (5) und/oder mit der distalen Kappe (13) verbunden.
  2. Liner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenhülle (5) unabhängig von der Innenhülle (4) kürzbar ist.
  3. Liner nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülle (4) eine Wandstärke von 0,1 mm bis 3 mm hat, während die Außenhülle (5) eine Wandstärke von 2 mm bis 10 mm hat.
  4. Liner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenhülle (4) und die zugfesten Bänder (8a8b) mit der Außenhülle (5) und/oder mit der distalen Kappe (13) in einem Befestigungsabschnitt (16, 16') verbunden sind, dessen proximales Ende von der distalen Kappe (13) maximal 15 cm, in Längsrichtung des Liners (1, 1') gesehen, entfernt ist.
  5. Liner nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Befestigungsabschnitt (16, 16') eine Länge, in Längsrichtung des Liners (1, 1') gesehen, von 1 mm bis 12 cm hat.
  6. Liner nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Befestigungsabschnitt (16) in distaler Richtung bis zum distalen Ende (7) der Innenhülle (4) oder bis zur distalen Kappe (13) erstreckt.
  7. Liner nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Liner (1') zwischen seinem distalen Ende (21) und dem Befestigungsabschnitt (16') einen freien Längenabschnitt (20) aufweist, in dem die Innenhülle (4) oder zugfesten Bänder (8a, 8b) nicht mit der Außenhülle (5) und distalen Kappe (13) fest verbunden sind.
  8. Liner nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der freie Längenabschnitt (20) eine Länge, in Längsrichtung des Liners (1') gesehen, von 0,5 cm bis 10 cm hat.
  9. Liner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zugfesten Bänder (8a8b) im Bereich einer Kniegelenksachse, einer Kompromissdrehachse (31) oder ausschließlich in der anterioren Hälfte der Innenhülle (4) oder in der posterioren Hälfte der Innenhülle (4) angeordnet sind.
  10. Liner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei zugfeste Bänder (8a, 8b) mit einer Breite von maximal 3 cm vorgesehen sind, die im Bereich einer von medial nach lateral verlaufenden Mittelebene (M) in der anterioren Hälfte der Innenhülle (4) angeordnet sind, wobei ein erstes Band (8a) im medialen Bereich und ein zweites Band (8b) im lateralen Bereich der Innenhülle (4) angeordnet ist.
  11. Liner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Außenseite der Innenhülle (4) zumindest in demjenigen Bereich, der mit der Außenhülle (5) in losem Kontakt ist, oder die Innenseite der Außenhülle (5) zumindest in demjenigen Bereich, der mit der Innenhülle (4) in losem Kontakt ist, mit einer Gleitbeschichtung zur Verbesserung der Gleitfähigkeit zwischen Innenhülle (4) und Außenhülle (5) versehen ist.
  12. Liner nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Innenhülle (4) proximal über das proximale Ende (11) der Außenhülle (5) hinaus erstreckt und einen nicht von der Außenhülle (5) überdeckten Abschnitt (22) aufweist, dessen Länge mindestens 30 % der Länge der Außenhülle (5) beträgt.
  13. Prothesenschaft-Liner-System mit einem Prothesenschaft (2) und einem Liner (1, 1') gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet‚ dass die Außenhülle (5) in einem ungekürzten Zustand eine derartige Länge hat, dass sie über den proximalen Rand (15) des Prothesenschafts (2) übersteht und dass die Außenhülle (5) unabhängig von der Innenhülle (4) derart kürzbar ist, dass sie nicht oder nicht wesentlich über den proximalen Rand (15) des Prothesenschafts (2) übersteht.
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US6231617B1 (en) * 1999-07-14 2001-05-15 John N. Fay Prosthetic liner having longitudinal inelasticity
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