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TECHNISCHES GEBIET
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Die vorliegende Offenbarung betrifft ein Kriechdrehmoment und insbesondere die Einstellung einer Kriechdrehmomenthöhe, wenn sich ein Fahrzeug in einem Vorwärtsmodus befindet, und die getrennte Einstellung einer Kriechdrehmomenthöhe, wenn sich das Fahrzeug in einem Rückwärtsmodus befindet.
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HINTERGRUND
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Allgemein unterscheiden sich elektrifizierte Fahrzeuge von herkömmlichen Kraftfahrzeugen, da elektrifizierte Fahrzeuge wahlweise unter Verwendung von einer oder mehreren elektrischen Maschinen angetrieben werden. Herkömmliche Kraftfahrzeuge werden im Gegensatz zu elektrifizierten Fahrzeugen ausschließlich unter Verwendung einer Brennkraftmaschine angetrieben. Die elektrischen Maschinen können die elektrifizierten Fahrzeuge statt einer Brennkraftmaschine oder zusätzlich dazu antreiben. Beispielhafte elektrifizierte Fahrzeuge umfassen:
Hybridelektrofahrzeuge (HEVs, HEV – Hybrid Electric Vehicle), Plug-In-Hybridelektrofahrzeuge (PHEVs, PHEV – Plug-In Hybrid Electric Vehicle), Brennstoffzellenfahrzeuge (FCVs, FCV – Fuel Cell Vehicle) und batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs, BEV – Battery Electric Vehicle).
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Herkömmliche Fahrzeuge haben ein Kriechdrehmoment, das durch einen sich drehenden Drehmomentwandler erzeugt wird. Sich aus dem sich drehenden Drehmomentwandler ergebendes Kriechdrehmoment kann verursachen, dass sich ein herkömmliches Fahrzeug unter Antrieb bewegt, wenn sich das Fahrzeug nicht in Parkstellung befindet und der Fuß eines Benutzers das Fahrpedal oder das Bremspedal nicht betätigt.
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Elektrifizierte Fahrzeuge können dahingehend programmiert sein, ein Kriechdrehmoment an die Räder anzulegen, um das Verhalten herkömmlicher Fahrzeuge nachzuahmen. Einige elektrifizierte Fahrzeuge gestatten einem Benutzer, das Anlegen von Kriechdrehmoment an die Räder abzuschalten.
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KURZFASSUNG
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Ein Kriechdrehmomentwahlverfahren gemäß einem beispielhaften Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst unter anderem Auswählen einer Höhe eines Rückwärtskriechdrehmoments für ein Fahrzeug. Die Auswahl ist von einer Höhe eines Vorwärtskriechdrehmoments für das Fahrzeug unabhängig.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform des vorstehenden Verfahrens umfasst das Verfahren den Schritt des Auswählens der Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments für das Fahrzeug. Die Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments unterscheidet sich von der Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren ist die Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments eine maximale Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments für das Fahrzeug, und die Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments ist eine maximale Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments für das Fahrzeug.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren ist die Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments geringer als die Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren ist die Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments null.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren wird die Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments aus mindestens zwei voreingestellten Höhen des Rückwärtskriechdrehmoments ausgewählt.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren umfassen die mindestens zwei voreingestellten Höhen des Rückwärtskriechdrehmoments ein Rückwärtskriechdrehmoment von null und ein Rückwärtskriechdrehmoment größerer Höhe.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein elektrifiziertes Fahrzeug.
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Ein Kriechdrehmomentbetriebsverfahren gemäß einem beispielhaften Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst unter anderem, wenn sich ein Fahrzeug in einem Vorwärtsmodus befindet, Anlegen eines Vorwärtskriechdrehmoments, das ein eingestelltes Vorwärtskriechdrehmomentniveau nicht übersteigt, und wenn sich das Fahrzeug in einem Rückwärtsmodus befindet, Anlegen eines Rückwärtskriechdrehmoments, das ein eingestelltes Rückwärtskriechdrehmomentniveau nicht übersteigt. Das eingestellte Vorwärtskriechdrehmomentniveau unterscheidet sich von dem eingestellten Rückwärtskriechdrehmomentniveau.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren ist das Fahrzeug wahlweise in einem ECO-Fahrzeugbetriebsmodus oder einem NORMAL-Fahrzeugbetriebsmodus betreibbar, wobei das Kriechdrehmoment im ECO-Modus auswählbar ist und im NORMAL-Modus getrennt auswählbar ist.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform des vorstehenden Verfahrens umfasst das Verfahren den Schritt des Auswählens des eingestellten Vorwärtskriechdrehmomentniveaus und Auswählens des eingestellten Rückwärtskriechdrehmomentniveaus.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren ist das Auswählen des eingestellten Vorwärtskriechdrehmomentniveaus von dem Auswählen des eingestellten Rückwärtskriechdrehmomentniveaus unabhängig.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren basiert das Auswählen auf einer Steigung.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren erfolgt das Auswählen durch einen Benutzer des Fahrzeugs.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren ist das eingestellte Vorwärtskriechdrehmomentniveau null.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform eines der vorstehenden Verfahren handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein elektrifiziertes Fahrzeug.
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Eine Fahrzeuganordnung gemäß einem beispielhaften Aspekt der vorliegenden Offenbarung umfasst unter anderem ein Rad eines Fahrzeugs, und eine Steuerung ist dazu konfiguriert, eine Antriebsmaschine des Fahrzeugs dahingehend anzusteuern, ein Vorwärtskriechdrehmoment an ein Rad anzulegen, wenn sich das Fahrzeug in einem Vorwärtsmodus befindet, und ein Rückwärtskriechdrehmoment an das Rad anzulegen, wenn sich das Fahrzeug in einem Rückwärtsmodus befindet. Das Vorwärtskriechdrehmomentniveau übersteigt nicht ein eingestelltes Vorwärtskriechdrehmomentniveau. Das Rückwärtskriechdrehmomentniveau übersteigt nicht ein eingestelltes Rückwärtskriechdrehmomentniveau, das sich von dem eingestellten Vorwärtskriechdrehmomentniveau unterscheidet.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform der vorstehenden Anordnung ist das eingestellte Vorwärtskriechdrehmomentniveau null.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform einer der vorstehenden Anordnungen handelt es sich bei dem Fahrzeug um ein elektrifiziertes Fahrzeug.
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Bei einer weiteren nicht einschränkenden Ausführungsform einer der vorstehenden Anordnungen enthält die Anordnung eine Benutzerschnittstelle, um eine Auswahl des eingestellten Vorwärtskriechdrehmomentniveaus, des eingestellten Rückwärtskriechdrehmomentniveaus oder beider zu gestatten.
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Die Ausführungsformen, Beispiele und Alternativen der vorstehenden Absätze, der Ansprüche oder der folgenden Figuren und Beschreibung, einschließlich ihrer verschiedenen Aspekte oder jeweiliger individueller Merkmale, können unabhängig voneinander oder in einer beliebigen Kombination in Betracht gezogen werden. In Verbindung mit einer Ausführungsform beschriebene Merkmale sind auf alle Ausführungsformen anwendbar, es sei denn, solche Merkmale sind nicht kompatibel.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Die verschiedenen Merkmale und Vorteile der offenbarten Beispiele gehen für einen Fachmann aus der detaillierten Beschreibung hervor. Die die detaillierte Beschreibung begleitenden Figuren können wie folgt kurz beschrieben werden:
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1 stellt eine schematische Ansicht eines beispielhaften elektrifizierten Fahrzeugs dar.
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2 zeigt eine stark schematische Ansicht von Teilen des elektrifizierten Fahrzeugs von 1.
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3 stellt einen Ablauf eines beispielhaften Kriechdrehmomentauswahlverfahrens dar.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Die Offenbarung betrifft allgemein die Auswahl einer Höhe eines Kriechdrehmoments, das angelegt werden soll, wenn sich ein Fahrzeug in einem Vorwärtsmodus befindet, und die getrennte Auswahl einer Höhe eines Kriechdrehmoments, das angelegt werden soll, wenn sich das Fahrzeug in einem Rückwärtsmodus befindet.
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Unter Bezugnahme auf 1 enthält ein beispielhaftes elektrifiziertes Fahrzeug 10 eine Batterie 14, die eine elektrische Maschine 18 antreibt. Das Fahrzeug enthält Räder 22, die durch die elektrische Maschine 18 angetrieben werden. Die elektrische Maschine 18 empfängt elektrische Leistung von der Batterie 14 und wandelt die elektrische Leistung in Drehmoment um, um die Räder 22 anzutreiben. Die beispielhafte Batterie 14 ist eine Batterie mit im Verhältnis hoher Spannung.
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Das beispielhaft Fahrzeug 10 ist ein vollelektrisches Fahrzeug. In anderen Beispielen ist das Fahrzeug 10 ein Hybridelektrofahrzeug, das Räder unter Verwendung von durch eine Brennkraftmaschine statt oder zusätzlich zu der elektrischen Maschine 18 bereitgestelltem Drehmoment selektiv antreibt.
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In noch anderen Beispielen ist das Fahrzeug 10 ein herkömmliches Fahrzeug mit Rädern, die ausschließlich mit Drehmoment von einer Brennkraftmaschine statt einer Batterie angetrieben werden. Andere Beispiele des Fahrzeugs 10 umfassen Brennstoffzellenfahrzeuge.
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Nunmehr unter weiterer Bezugnahme auf 1 auf 2 Bezug nehmend, enthält das beispielhafte elektrifizierte Fahrzeug 10 einen Antriebsstrang 26 mit der Batterie 14 und der elektrischen Maschine 18. Ferner enthält das Fahrzeug 10 eine Gangwahlvorrichtung 30, ein Fahrpedal 34, ein Bremspedal 38, eine Wählschnittstelle 42 und eine Steuerung 46.
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Ein Benutzer des Fahrzeugs 10 positioniert die Gangwahlvorrichtung 30 zur Betätigung des Fahrzeugs 10 zwischen Parken (P), Rückwärtsgang (R), Leerlauf (N), Fahren (D) und niedrigem Gang (L). Der Benutzer betätigt die Gangwahlvorrichtung 30, um zu bewirken, dass der Antriebsstrang 26 das Fahrzeug 10 vorwärts oder rückwärts bewegt.
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Das Fahrzeug 10 befindet sich in einem Vorwärtsfahrmodus, wenn die Gangwahlvorrichtung 30 in Fahren (wie gezeigt) oder in niedrigem Gang positioniert ist. Im Vorwärtsfahrmodus wird durch Niedertreten des Fahrpedals 34 und Freigeben des Bremspedals 38 bewirkt, dass der Antriebsstrang 26 Drehmoment an die Räder 22 anlegt, das das Fahrzeug 10 vorwärts bewegt.
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Das Fahrzeug 10 befindet sich in einem Rückwärtsfahrmodus, wenn sich die Gangwahlvorrichtung 30 im Rückwärtsgang befindet. Im Rückwärtsfahrmodus wird durch Niedertreten des Fahrpedals 34 und Freigeben des Bremspedals 38 bewirkt, dass der Antriebsstrang 26 Drehmoment an die Räder 22 anlegt, um das Fahrzeug 10 im Rückwärtsgang zu bewegen.
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In dem Beispiel von Fahrzeug 10 kann der beispielhafte Antriebsstrang 26, wenn sich die Gangwahlvorrichtung 30 im Vorwärtsfahrmodus befindet und das Fahrpedal 34 und das Bremspedal 38 nicht niedergetreten sind, ein Vorwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 anlegen. Das Vorwärtskriechdrehmoment kann bewirken, dass sich das Fahrzeug 10 vorwärts bewegt, oder kann zum Beispiel eine Position des Fahrzeugs 10 auf einer Steigung halten.
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In dem Beispiel von Fahrzeug 10 kann der beispielhafte Antriebsstrang 26, wenn sich die Gangwahlvorrichtung 30 im Rückwärtsfahrmodus befindet und das Fahrpedal 34 und das Bremspedal 38 nicht niedergetreten sind, ein Rückwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 anlegen. Das Rückwärtskriechdrehmoment kann bewirken, dass sich das Fahrzeug 10 im Rückwärtsgang bewegt, oder kann zum Beispiel eine Position des Fahrzeugs 10 auf einer Steigung halten.
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In einigen Beispielen ist das Fahrzeug 10 standardmäßig zum Halten seiner Position unter Verwendung von Kriechdrehmoment auf einer Steigung von beispielsweise drei Prozent ohne Niedertreten des Fahrpedals 34 oder Bremspedals 38 konfiguriert.
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Es versteht sich, dass das Vorwärtskriechdrehmoment angelegt wird, um die Räder 22 in einer ersten Richtung zu drehen, und das Rückwärtskriechdrehmoment angelegt wird, um die Räder 22 in einer zu der ersten Richtung entgegengesetzten zweiten Richtung zu drehen. Höhen des Vorwärtskriechdrehmoments und Rückwärtskriechdrehmoments sind für die Zwecke der vorliegenden Offenbarung Absolutwerte oder -größen des Vorwärtskriechdrehmoments und Rückwärtskriechdrehmoments.
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Die Höhe des an die Räder 22 angelegten Vorwärtskriechdrehmoments wird von dem Benutzer durch die Auswahlschnittstelle 42, bei der es sich zum Beispiel um einen Touchscreen im Fahrzeug 10 handeln kann, gesteuert. Die Höhe des angelegten Rückwärtskriechdrehmoments wird auch von dem Benutzer durch die Auswahlschnittstelle 42 gesteuert.
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In diesem Beispiel gestattet die Auswahlschnittstelle 42 dem Benutzer, aus drei Kriechdrehmomentoptionen, wenn sich das Fahrzeug 10 im Vorwärtsfahrmodus befindet, und aus drei Kriechdrehmomentoptionen, wenn sich das Fahrzeug im Rückwärtsfahrmodus befindet, auszuwählen. Der Benutzer berührt den Touchscreen, um eine Wahl von der Auswahlschnittstelle 42 zu treffen. In einem anderen Beispiel kann der Benutzer Kriechdrehmomentoptionen durch Verwendung von Knöpfen oder Schaltern am Lenkrad auswählen. Die Knöpfe könnten Geschwindigkeitsreglerknöpfe sein, die wieder verwendet werden, um Kriechdrehmomentoptionen auszuwählen.
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Als eine zusätzliche Option könnte variables Kriechdrehmoment durch ein Off-Board-System, wie zum Beispiel eine Mobilanwendung, die eine abgesetzte Änderung von selektiven Fahrerpräferenzen gestattet, aktiviert/geändert werden. Es könnte eine Cloud-Schnittstelle oder ein anderes System zur Änderung von Fahrzeugeinstellungen verwendet werden.
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Eine Option für Fahrzeuge ohne Bildschirme auf Berührungsbasis oder ohne nutzbare Lenkradknöpfe könnte eigens vorgesehene feste Kriechdrehmomentniveau-Schalter umfassen, die an beliebiger Stelle am Fahrzeug angebracht sein können. Diese festen Schalter könnten eine Wahl der Kriechniveaus beispielsweise an einem Zweirad oder einer anderen Art von Fahrzeug gestatten.
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Die drei Kriechdrehmomentoptionen für das beispielhafte Fahrzeug 10 im Vorwärtsmodus sind: NORMAL-KRIECH, KEIN-KRIECH und MEHR KRIECH. Die Kriechdrehmomentoptionen für das beispielhafte Fahrzeug 10 im Rückwärtsmodus sind: NORMAL-KRIECH, KEIN-KRIECH und MEHR KRIECH. Die Kriechdrehmomentoption für den Vorwärtsmodus wird vor allem unabhängig von der Kriechdrehmomentoption für den Rückwärtsmodus ausgewählt. Jede Option entspricht einer unterschiedlichen Kriechdrehmomenthöhe und insbesondere einem verschieden eingestellten Kriechdrehmomentniveau.
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Wenn die NORMAL-KRIECH-Option für das Fahrzeug 10 im Vorwärtsmodus gewählt wird, legt der Antriebsstrang 26 ein Vorwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 an, wenn das Fahrpedal 34 und das Bremspedal 38 nicht niedergetreten sind. Das Vorwärtskriechdrehmoment, das angelegt wird, wenn die NORMAL-KRIECH-Option gewählt wird, ahmt das Vorwärtskriechdrehmoment in einem herkömmlichen Fahrzeug nach, das sich aus einem sich drehenden Drehmomentwandler ergibt. Das Vorwärtskriechdrehmoment, das angelegt wird, wenn die NORMAL-KRIECH-Option gewählt wird, kann von einem Hersteller des Fahrzeugs 10 eingestellt werden und kann die standardmäßige Vorwärtskriechoption sein.
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Wenn die NORMAL-KRIECH-Option für das Fahrzeug 10 im Rückwärtsmodus gewählt wird, legt der Antriebsstrang 26 ein Rückwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 an, wenn das Fahrpedal 34 und das Bremspedal 38 nicht niedergetreten sind. Das Rückwärtskriechdrehmoment, das angelegt wird, wenn die NORMAL-KRIECH-Option gewählt wird, ahmt das Rückwärtskriechdrehmoment in einem herkömmlichen Fahrzeug aufgrund eines sich drehenden Drehmomentwandlers nach. Das Rückwärtskriechdrehmoment, das angelegt wird, wenn die NORMAL-KRIECH-Option gewählt wird, kann von einem Hersteller des Fahrzeugs 10 eingestellt werden und kann die standardmäßige Rückwärtskriechoption sein.
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Wenn die KEIN-KRIECH-Option für das Fahrzeug 10 im Vorwärtsmodus gewählt wird, legt der Antriebsstrang 26 kein Vorwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 an, wenn das Fahrpedal 34 oder das Bremspedal 38 nicht niedergetreten sind. Wenn die KEIN-KRIECH-Option gewählt wird und sich das Fahrzeug 10 im Vorwärtsmodus bewegt, rollt das Fahrzeug 10 aus, nachdem das Fahrpedal 34 freigegeben worden ist und sich das Fahrzeug 10 auf ebenem Boden befindet. Dann wird sich das Fahrzeug 10 unter seinem eigenen Antrieb nicht mehr bewegen, bis das Fahrpedal 34 niedergetreten wird.
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Wenn die KEIN-KRIECH-Option gewählt wird, verhält sich das Fahrzeug 10 wie ein Fahrzeug mit Handschalt- oder Automatikgetriebe, das aus einem Gang bzw. in die Leerlaufstellung geschaltet wird. Einige Benutzer erachten die KEIN-KRIECH-Option möglicherweise als effizienter als andere Kriechdrehmomentoptionen.
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Wenn die KEIN-KRIECH-Option gewählt wird und sich das Fahrzeug 10 im Rückwärtsmodus befindet, legt der Antriebsstrang 26 kein Vorwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 an, wenn weder das Fahrpedal 34 noch das Bremspedal 38 niedergetreten sind.
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Wenn die MEHR-KRIECH-Option für das Fahrzeug 10 im Vorwärtsmodus gewählt wird, legt der Antriebsstrang 26 Vorwärtskriechdrehmoment an, wenn sich die Gangwahlvorrichtung 30 im Fahrmodus befindet und weder das Fahrpedal 34 noch das Bremspedal 38 niedergetreten sind. Wenn die MEHR-KRIECH-Option gewählt wird, legt der Antriebsstrang 26 mehr Vorwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 an, als wenn der NORMAL-KRIECH-Modus gewählt wird.
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Wenn die MEHR-KRIECH-Option für das Fahrzeug 10 im Rückwärtsmodus gewählt wird, legt der Antriebsstrang 26 Rückwärtskriechdrehmoment an, wenn sich das Fahrzeug 10 im Rückwärtsmodus befindet und weder das Fahrpedal 34 noch das Bremspedal 38 niedergetreten wird. Wenn die MEHR-KRIECH-Option gewählt wird, legt der Antriebsstrang 26 mehr Rückwärtskriechdrehmoment an die Räder 22 an, als wenn die NORMAL-KRIECH-Option gewählt wird. Zum Beispiel kann der NORMAL-KRIECH-Modus maximal 500 Newtonmeter an Drehmoment an die Räder 22 anlegen. Wenn jedoch MEHR KRIECH gewählt wird, können 700 Newtonmeter an Drehmoment an die Räder 22 angelegt werden.
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In einigen Beispielen kann der Benutzer die sich aus der Wahl der MEHR-KRIECH-Option ergebende Drehmomentzunahme inkremental erhöhen. Zum Beispiel kann das Vorwärtskriechdrehmoment jedes Mal dann, wenn der Benutzer den MEHR KRIECH-Knopf auf der Auswahlschnittstelle 42 für den Vorwärtsmodus betätigt, um 100 Newtonmeter zunehmen. Eine Betätigung der MEHR-KRIECH-Option auf der Auswahlschnittstelle zu 42 kann das Kriechdrehmoment um 100 Newtonmeter erhöhen, aber zwei Betätigungen können das Kriechdrehmoment um 200 Newtonmeter erhöhen.
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In anderen Beispielen kann der Benutzer das der MEHR-KRIECH-Option zugeordnete Kriechdrehmoment unter Verwendung von Knöpfen, wie zum Beispiel auf dem Lenkrad angebrachten geschwindigkeitsreglerartigen Knöpfen, erhöhen oder verringern.
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Wenn die MEHR-KRIECH-Option gewählt wird, kann das Fahrzeug 10 schneller auf seine maximale Kriechgeschwindigkeit beschleunigen. In einigen Beispielen kann die MEHR-KRIECH-Option bewirken, dass das Fahrzeug 10 seine Kriechgeschwindigkeit effektiver beibehält, wenn das Fahrzeug 10 schwer beladen ist.
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Die MEHR-KRIECH-Option für den Vorwärtsmodus kann ein Ein-Pedal-Vorwärtsfahren bei geringen Geschwindigkeiten innerhalb von relativ beengten Stellen, wie zum Beispiel Parkplätzen und Garagen, gestatten. Das heißt, das Fahrzeug 10 kann an solchen Stellen vorwärtskriechen, ohne dass der Benutzer das Fahrpedal 34 niedertreten muss.
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Auf Steigungen kann die MEHR-KRIECH-Option das Erfordernis eines schnellen Wechsels zwischen Heben des Fahrpedals 34 und Niedertreten des Bremspedals 38 reduzieren oder eliminieren.
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In dem Beispiel von 2 kann die KEIN-KRIECH-Option für das Fahrzeug 10 gewählt werden, wenn es sich im Vorwärtsmodus befindet, und die NORMAL-KRIECH-Option kann für das Fahrzeug 10 gewählt werden, wenn es sich im Rückwärtsmodus befindet.
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Die Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments wird unabhängig von der Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments ausgewählt. Der Benutzer kann somit das Fahrzeug dahingehend konfigurieren, die KEIN-KRIECH-Option vorzusehen, wenn sich die Gangwahlvorrichtung 30 im Fahrmodus befindet, aber die NORMAL-KRIECH-Option vorzusehen, wenn sich die Gangwahlvorrichtung 30 im Rückwärtsmodus befindet.
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Die Steuerung 46 empfängt die Eingabe von der Auswahlschnittstelle 42. Die Eingabe kann in einem Speicherteil 50 der Steuerung gespeichert werden. In diesem Beispiel können die Auswahlen von dem Benutzer durch die Auswahlschnittstelle 42 durch anschließende Fahrzyklen so lange beibehalten werden, bis der Benutzer das Fahrzeug 10 unter Verwendung der Auswahlschnittstelle 42 neu konfiguriert.
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Die Steuerung 46 bewirkt, dass der Antriebsstrang 26 eine geeignete Höhe an Vorwärtskriechdrehmoment und eine geeignete Höhe an Rückwärtskriechdrehmoment basierend auf den von dem Benutzer durch die Auswahlschnittstelle 42 getroffenen Auswahlen und basierend auf der Stellung der Gangwahlvorrichtung 30 und darauf, ob das Fahrpedal 34 und das Bremspedal 38 niedergetreten sind, ausübt.
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In diesem Beispiel werden die ausgewählten Kriechdrehmomentoptionen für den Vorwärtsmodus und den Rückwärtsmodus zwischen Schlüsselzyklen beibehalten. Das heißt, wenn der Benutzer die Kriechdrehmomentoptionen für das Fahrzeug 10 durch die Auswahlschnittstelle eingestellt hat, werden diese Optionen so lange beibehalten, bis der Benutzer sich entschließt, die Kriechdrehmomentoptionen zu ändern.
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Die von dem Benutzer ausgewählten Kriechdrehmomentoptionen können auf einer Instrumentengruppe oder einem berührungsempfindlichen Bildschirm im Fahrzeug 10 angezeigt werden.
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Die Kriechdrehmomentoptionen können für verschiedene Benutzer als eine benutzerbasierende Präferenz individualisiert werden. In solchen Beispielen erachtet das Fahrzeug 10 die ausgewählten Kriechdrehmomentoptionen als benutzerspezifische Voreinstellungen. Die ausgewählten Kriechdrehmomentoptionen ändern sich somit als Reaktion auf einen bestimmten Benutzer. Der Sitzstellungsknopf oder ein benutzerspezifischer Schlüssel können dem Fahrzeug helfen, den Benutzer zu identifizieren. Falls erforderlich, ändert das Fahrzeug 10 dann automatisch die ausgewählten Kriechdrehmomentoptionen.
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Die Drehmomentoptionen können auch von jemand anders als einem Fahrer des Fahrzeugs, wie zum Beispiel von einem Händler in einem Autohaus, eingestellt werden.
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Es können für den Vorwärtsfahrmodus, den Rückwärtsfahrmodus oder für beide mehr als drei Kriechdrehmomentoptionen oder weniger als drei Kriechdrehmomentoptionen bereitgestellt werden. In einigen Beispielen werden für den Vorwärtsfahrmodus zwei Kriechdrehmomentoptionen, ein oder aus, bereitgestellt, und für den Rückwärtsfahrmodus werden zwei Kriechdrehmomentoptionen, ein oder aus, bereitgestellt.
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In einigen Beispielen kann das Fahrzeug 10 verschiedene Fahrmodi haben, wie zum Beispiel einen Standardmodus und einen ECO-Modus. Der ECO-Modus kann zum Beispiel eine Änderung des Fahrzeugverhaltens umfassen, um einem Benutzer zu ermöglichen, effizienter zu fahren. Die Kriechdrehmomentoptionen, die von dem Benutzer ausgewählt werden können, wenn sich das Fahrzeug 10 im Standardmodus befindet, können sich von den Kriechdrehmomentoptionen unterscheiden, die von dem Benutzer ausgewählt werden können, wenn sich das Fahrzeug im ECO-Modus befindet. Es ist eine beliebige Anzahl von Fahrzeugmodi möglich, und Kriechdrehmomentoptionen könnten in beliebigen dieser Fahrzeugmodi von einem Benutzer getrennt auswählbar sein.
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In anderen Beispielen können die Kriechdrehmomentoptionen, die zur Auswahl unter Verwendung der Auswahlschnittstelle 42 zur Verfügung stehen, eine ANTI-ROLL-Option enthalten. Wenn diese Kriechdrehmomentoption für das Fahrzeug 10 in einem Vorwärtsmodus gewählt ist, ändert die Steuerung 46 das Vorwärtskriechdrehmoment innerhalb eines bestimmten Bereichs, um das Fahrzeug 10 zum Beispiel auf einer steilen Steigung stationär zu halten und um zu verhindern, dass das Fahrzeug 10 vorwärtskriecht oder zurückrollt, wenn sich das Fahrzeug 10 auf der steilen Steigung befindet.
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Eine zusätzliche Option zum Erreichen einer Anti-Roll-Funktion, während auswählbares Kriechen auf einer steilen Steigung eingelegt ist, könnte Betätigen einer elektrischen Feststellbremse oder Reibungsbremsung zum Halten der Position, wenn die erforderliche Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments über dem angegebenen zulässigen Bereich liegt, umfassen, um das Fahrzeug stationär zu halten.
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Die ANTI-ROLL-Option oder eine andere der Kriechdrehmomentoptionen kann ein Steigungsausgleichsmerkmal enthalten. Dieses Merkmal kann aktiviert werden, wenn das Fahrzeug 10 auf einer starken Steigung angehalten wird. Das Fahrzeug 10 kann basierend auf der zum Halten einer Position des Fahrzeugs 10 erforderlichen Leistung an die Räder 22 ableiten, dass sich das Fahrzeug 10 auf einer starken Steigung befindet. Das Fahrzeug 10 kann stattdessen oder zusätzlich dazu eine starke Steigung basierend auf Messungen von einem Längsbeschleunigungsmesser in einem Fahrwerksregelsystem oder basierend auf einem GPS-System detektieren. Für einen die vorliegende Offenbarung kennenden Fachmann wäre ersichtlich, wie die Steigung unter dem Fahrzeug 10 zu erkennen ist.
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In anderen Beispielen können unter Verwendung der Auswahlschnittstelle 42 ausgewählte Kriechdrehmomentoptionen eine KRAFTMASCHINENSTARTVERHINDERUNGS-Option enthalten. Wenn diese Option gewählt ist, beschneidet die Steuerung 46 das Niveau des an die Räder 22 gesendeten Kriechdrehmoments, um zu gewährleisten, dass in einem elektrifizierten Fahrzeug mit einer Brennkraftmaschine die Brennkraftmaschine ohne Niedertreten des Fahrpedals 38 nicht startet. Die Steuerung 46 kann das Kriechdrehmomentniveau basierend auf dem aktuellen Entladeleistungsniveau der Batterie und Kühlanforderungen beschneiden.
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Die Kriechdrehmomentoption kann ein Lernmerkmal enthalten, das eine Fahrgewohnheit erkennt und eine bestimmte Kriechdrehmomentoption basierend auf einem Fahrstil eines Benutzers automatisch auswählt. Wenn die Steuerung 50 zum Beispiel Daten erhält, dass der Benutzer eine Bremse betätigt, um ein Vorwärtskriechdrehmoment aufzuheben, kann die Steuerung 50 die KEIN-KRIECH-Option für den Vorwärtsmodus während eines anschließenden Fahrzyklus automatisch auswählen oder dem Benutzer zu deren Auswahl auffordern.
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Nunmehr auf 3 Bezug nehmend, umfasst ein beispielhaftes Verfahren 100 zum Auswählen eines Kriechdrehmoments einen Schritt 110 des Auswählens einer Kriechdrehmomenthöhe für das Fahrzeug 10, wenn es sich in einem Vorwärtsmodus befindet. Bei einem Schritt 120 umfasst das Verfahren einen Satz des Auswählens einer Kriechdrehmomenthöhe für das Fahrzeug 10, wenn es sich in einem Rückwärtsmodus befindet.
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Die ausgewählte Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments kann sich vor allem von der ausgewählten Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments unterscheiden. In einigen Beispielen kann die Höhe des Vorwärtskriechdrehmoments null betragen, während die Höhe des Rückwärtskriechdrehmoments größer als null sein kann.
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Das Kriechen in dem elektrifizierten Fahrzeug 10 wird von der Batterie 14 (1) angetrieben. In anderen Beispielen handelt es sich bei dem elektrifizierten Fahrzeug 10 um ein Hybridelektrofahrzeug 10, und das Kriechen wird durch die Batterie, eine Brennkraftmaschine oder beide angetrieben.
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Obgleich die hierin beschriebenen Beispiele oben in Verbindung mit dem elektrifizierten Fahrzeug 10, bei dem es sich um ein vollelektrisches Fahrzeug handelt, beschrieben wurden, können sie auch in Verbindung mit einem herkömmlichen Fahrzeug verwendet werden. In solchen Beispielen kann der Benutzer die Leerlaufdrehzahl für eine Brennkraftmaschine in einem Vorwärtsmodus selektiv erhöhen oder verringern und eine Leerlaufdrehzahl für die Brennkraftmaschine in einem Rückwärtsmodus selektiv erhöhen oder verringern.
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Merkmale der offenbarten Beispiele umfassen Bereitstellen der Möglichkeit für einen Benutzer, eine Höhe eines Vorwärtskriechdrehmoments getrennt von einer Höhe eines Rückwärtskriechdrehmoments zu konfigurieren. Der Benutzer möchte möglicherweise das Niveau eines Vorwärtskriechdrehmoments von der Höhe eines Rückwärtskriechdrehmoments als Reaktion auf eine bestimmte Steigung an seinem Parkplatz, zum Beispiel auf einer Zufahrt, ändern. Wenn der Benutzer von seinem Parkplatz mit einer relativ steilen Aufwärtssteigung vorwärtsfahren möchte, bewirkt ein Vorwärtskriechdrehmoment möglicherweise keine Bewegung des Fahrzeugs aufgrund der steilen Steigung. Möglicherweise möchte der Benutzer dann das Vorwärtskriechdrehmoment abschalten, um Energie von der Batterie einzusparen.
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Das offenbarte Verfahren ermöglicht dem Benutzer, potentiell ein Rückwärtskriechdrehmoment für das Fahrzeug beizubehalten, so dass kein Niedertreten des Fahrpedals nötig ist, um das Fahrzeug im Rückwärtsgang zu bewegen.
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Die vorstehende Beschreibung ist beispielhaft und nicht einschränkend zu verstehen. Für den Fachmann werden Variationen und Modifikationen der offenbarten Beispiele, die nicht zwangsweise von dem Wesen der vorliegenden Offenbarung abweichen, offensichtlich. Somit kann der Bereich des der vorliegenden Offenbarung gewährten Rechtsschutzes nur durch Studium der folgenden Ansprüche bestimmt werden.