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TECHNISCHES GEBIET
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Diese Offenbarung betrifft ein umgeschlagenes Karosserieblech zur Anbringung an einer Karosseriestruktur.
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HINTERGRUND
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Ein Fahrzeug umfasst typischerweise eine Karosseriestruktur mit Karosserieblechen und strukturellen Elementen wie zum Beispiel Schienen bzw. Holme, Stege und/oder Träger. Die Karosseriebleche werden an der Karosseriestruktur angebracht und können Teil der Karosseriestruktur werden, wenn sie einmal angebracht sind. Die Karosseriebleche können großflächig und können dünn sein, um das Fahrzeuggewicht zu minimieren. Die Karosseriebleche können über eine Schweißung, ein Befestigungsmittel und/oder einen Klebstoff an der Karosseriestruktur angebracht werden. Diese Offenbarung findet Anwendung auf jegliche Platte bzw. jegliches Blech, das an ein strukturelles Element oder an ein anderes Blech in einer beliebigen Maschine oder einem Fabrikat angebracht wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Ein Karosserieblech zur Anbringung an einer Karosseriestruktur wird geschaffen. Das Karosserieblech umfasst einen Abschnitt mit einfacher Dicke und einen Randabschnitt mit doppelter Dicke, wo das auf sich selbst umgeschlagene (engl. hemmed over) Karosserieblech an der Karosseriestruktur angebracht werden kann. Das Karosserieblech kann aus einem Metallmaterial oder einem Nichtmetallmaterial hergestellt sein. Die Anbringung kann über eine Schweißung, ein Befestigungsmittel und/oder einen Klebstoff erfolgen.
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Ein Fahrzeug ist ebenfalls vorgesehen. Das Fahrzeug umfasst eine Karosseriestruktur und ein an die Karosseriestruktur angebrachtes Karosserieblech. Das Karosserieblech weist einen Abschnitt mit einfacher Dicke und einen Randabschnitt mit doppelter Dicke auf, wo das Karosserieblech auf sich selbst umgeschlagen und an der Karosseriestruktur angebracht ist. Das Karosserieblech kann aus einem Metallmaterial oder einem Nichtmetallmaterial hergestellt sein. Die Anbringung kann über eine Schweißung, ein Befestigungsmittel und/oder einen Klebstoff erfolgen.
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Das Karosserieblech und das Fahrzeug können eine erhöhte Festigkeit und/oder Steifigkeit der Befestigung des Karosserieblechs an der Karosseriestruktur liefern und vermeiden, dass im Bereich der Befestigung Verstärkungen an das Karosserieblech hinzugefügt werden müssen.
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Die obigen Merkmale und Vorteile und andere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Lehren werden aus der folgenden detaillierten Beschreibung der besten Verfahren zum Ausführen der vorliegenden Lehren ohne weiteres ersichtlich, wenn sie Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen vorgenommen wird.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 ist eine schematische perspektivische Veranschaulichung einer Fahrzeugkarosseriestruktur mit einem Karosserieblech, das einen Randabschnitt mit doppelter Dicke enthält, wo das Karosserieblech auf sich selbst umgeschlagen und an der Karosseriestruktur angebracht ist.
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2 ist eine fragmentarische, schematische perspektivische Veranschaulichung eines Teils einer anderen Fahrzeugkarosseriestruktur mit einem Karosserieblech, das einen Randabschnitt mit doppelter Dicke enthält, wo das Karosserieblech auf sich selbst umgeschlagen und an der Karosseriestruktur angebracht ist.
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3 ist eine schematische Querschnittdarstellung, teilweise im Aufriss, der Karosseriestruktur von 2, genommen bei Linie 3-3 von 2, die ein Karosserieblech zeigt, das einen Randabschnitt mit doppelter Dicke enthält, wo das Karosserieblech auf sich selbst umgeschlagen und über eine Schweißung an der Karosseriestruktur angebracht ist.
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4 ist eine schematische Querschnittdarstellung, teilweise im Aufriss, der Karosseriestruktur von 2, genommen bei Linie 4-4 von 2, die ein anderes Karosserieblech zeigt, das einen umgeschlagenen Randabschnitt mit doppelter Dicke enthält, wo das Karosserieblech auf sich selbst umgeschlagen und über ein Befestigungsmittel an der Karosseriestruktur angebracht ist.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
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Bezug nehmend auf die Zeichnungen, worin in allen Ansichten gleiche Bezugszeichen auf gleiche Komponenten verweisen, zeigt 1 ein beispielhaftes Fahrzeug 10, das eine Karosseriestruktur 12 und ein Karosserieblech 14 enthält. Die Karosseriestruktur 12 kann, wie der Fachmann versteht, einen Dachholm 20, einen Schweller 22 und/oder andere Schienen bzw. Holme, Träger oder Stege enthalten. Die Karosseriestruktur 12 kann aus einem Metallmaterial, einem Verbundmaterial, einem Kunststoffmaterial oder irgendeinem anderen geeigneten Material hergestellt sein. Das Karosserieblech 14 kann, wie dargestellt, ein Dachblech sein oder kann, wie der Fachmann versteht, irgendein anderes beliebiges Karosserieblech sein, einschließlich, nicht aber darauf beschränkt, eines Heckbodenblechs 30, eines Fahrerbodenblechs 34, eines Seitenblechs 36, eines Querblechs 38 und/oder irgendeines anderen Karosserieblechs. Das Karosserieblech kann aus einem Metallmaterial, einem Nichtmetallmaterial, einem thermoplastischen Material oder irgendeinem anderen geeigneten Material hergestellt sein. Das thermoplastische Material kann ein Verbundmaterial sein und mit Partikel gefüllt oder mit Fasern verstärkt sein. Das Karosserieblech 14 wird an der Karosseriestruktur 12 angebracht und kann, einmal angebracht, Teil der Karosseriestruktur 12 werden.
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Das Karosserieblech 14 weist einen Abschnitt 16 mit einfacher Dicke und einen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke auf, wo das Karosserieblech 14 gebördelt bzw. auf sich selbst umgeschlagen ist, wie am besten in 3 und 4 ersichtlich ist. Auf sich selbst umgeschlagen ist derart definiert, dass das Karosserieblech 14 um im Wesentlichen 180 Grad so umgefaltet ist, dass der Abschnitt des Karosserieblechs 14, der umgefaltet wird, den Abschnitt des Karosserieblechs 14 berührt, der nicht umgefaltet wird. Der Randabschnitt mit doppelter Dicke befindet sich am Rand 19 des Karosserieblechs 14. Kehrt man zu 1 zurück, erstreckt sich der Abschnitt 16 mit einfacher Dicke über einen Großteil der Oberfläche 15 des Karosserieblechs 14 und liegt in erster Linie in einem zentralen bzw. mittigen Abschnitt 17 des Karosserieblechs 14. Der Abschnitt 16 mit einfacher Dicke kann sich jedoch zu einem oder mehreren der Ränder 19 des Karosserieblechs 14 erstrecken. Der Abschnitt 16 mit einfacher Dicke kann dünn sein, um das Gewicht des Karosserieblechs 14, der Karosseriestruktur 12 und/oder des Fahrzeugs 10 zu minimieren. Der umgeschlagene Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke kann am Rand 19 des Karosserieblechs 14 liegen, wo das Karosserieblech 14 an der Karosseriestruktur 12 angebracht ist. Der umgeschlagene Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke kann an einem oder mehreren Rändern 19, an einem Abschnitt eines oder mehrerer Ränder 19 und/oder an allen Rändern 19 des Karosserieblechs 14 gelegen sein, wo das Karosserieblech 14 an der Karosseriestruktur 12 angebracht ist. Der umgeschlagene Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke kann oder kann auch nicht am Rand 19 des Karosserieblechs 14 liegen, wo das Karosserieblech 14 nicht an der Karosseriestruktur 12 angebracht ist.
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Das Karosserieblech 14 wird an der Karosseriestruktur 12 über eine Verbindung oder Befestigung 22 angebracht. Die Verbindung oder Befestigung 22 befestigt den umgeschlagenen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke des Karosserieblechs 14 an der Karosseriestruktur 12. Eine Anbringung des Karosserieblechs 14 an der Karosseriestruktur 12 am umgeschlagenen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke kann die Festigkeit und Steifigkeit der Verbindung oder Befestigung 22 zwischen dem Karosserieblech 14 und der Karosseriestruktur 12 verbessern. Die Verbindung oder Befestigung 22 kann mittels einer Schweißung 44, wie in 2 gezeigt, mittels eines Befestigungsmittels 48, wie in 2 gezeigt, und/oder mittels eines (nicht dargestellten) Klebstoffs erfolgen.
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1 zeigt auch das Heckbodenblech 30 mit einem Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke, wo das Heckbodenblech 30 auf sich selbst umgeschlagen und an dem Schweller 32 angebracht ist. Beispiele anderer Karosseriebleche 14, die einen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke enthalten können, wo das Karosserieblech 14 auf sich selbst umgeschlagen ist und an der Karosseriestruktur 12 angebracht wird, umfassen, sind aber nicht darauf beschränkt, das Fahrerbodenblech 34, das Seitenblech 36, das Querblech 38 und irgendein anderes Karosserieblech, wie der Fachmann versteht.
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Bezug nehmend nun auf 2 ist eine andere beispielhafte Ausführungsform des Fahrzeugs 10 dargestellt, das die Karosseriestruktur 12 enthält. Die Karosseriestruktur 12 umfasst eine hintere Schiene bzw. einen hinteren Holm 42, ein vorderes Blech 40 des Heckbodens und ein hinteres Blech 46 des Heckbodens. Das vordere Blech 40 des Heckbodens enthält einen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke, wo das vordere Blech 40 des Heckbodens auf sich selbst umgeschlagen ist und am hinteren Holm 42 angebracht wird. Das hintere Blech 46 des Heckbodens enthält einen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke, wo das hintere Blech 46 des Heckbodens auf sich selbst umgeschlagen ist und am hinteren Holm 42 angebracht wird. In dieser Ausführungsform ist das hintere Blech 46 des Heckbodens über eine Schweißung 44 am hinteren Holm 42 angebracht. Nicht beschränkende Beispiele der Schweißung 44 schließen eine Punktschweißung, eine Laserschweißung und eine Lichtbogenschweißung ein. Auch in dieser Ausführungsform wird das vordere Blech 40 des Heckbodens über ein Befestigungsmittel 48 am hinteren Holm 42 angebracht. Nicht beschränkende Beispiele des Befestigungsmittels 48 schließen eine fließlochformende Schraube (engl. flow drill screw), eine Blechschraube, ein Niet und ein Befestigungsmittel der Art Gewindeschraube und Mutter ein.
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Nun auf 3 Bezug nehmend ist ein Querschnitt der Verbindung oder Befestigung 22 des hinteren Blechs 46 des Heckbodens am hinteren Holm 42 bei Linie 3-3 von 2 dargestellt. In dieser Ausführungsform erfolgt die Verbindung oder Befestigung 22 mittels einer Punktschweißung 54, wie der Fachmann versteht. Die Punktschweißung 54 befestigt den umgeschlagenen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke des hinteren Blechs 46 des Heckbodens am hinteren Holm 42. Die Punktschweißung 54 kann sich durch beide Schichten bzw. Lagen des umgeschlagenen Randabschnitts 18 mit doppelter Dicke und durch den hinteren Holm 42 erstrecken.
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Bezug nehmend nun auf 4 wird ein Querschnitt der Verbindung oder Befestigung 22 des vorderen Blechs 40 des Heckbodens am hinteren Holm 42 bei Linie 4-4 von 2 dargestellt. In dieser Ausführungsform ist die Verbindung oder Befestigung 22 mittels einer fließlochformenden Schraube 56 ausgebildet, wie der Fachmann versteht. Die fließlochformende Schraube 56 befestigt den umgeschlagenen Randabschnitt 18 mit doppelter Dicke des vorderen Blechs 40 des Heckbodens am hinteren Holm 42. Die fließlochformende Schraube 56 erstreckt sich durch beide Lagen des umgeschlagenen Randabschnitts 18 mit doppelter Dicke und durch das vordere Blech 40 des Heckbodens.
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Obgleich die besten Verfahren zum Ausführen der vielen Aspekte der vorliegenden Lehren im Detail beschrieben wurden, erkennt der Fachmann verschiedene alternative Aspekte zum praktischen Umsetzen der vorliegenden Lehren, die innerhalb des Umfangs der beigefügten Ansprüche liegen.