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Die Erfindung betrifft eine Antriebsvorrichtung für eine Abdeck- oder Beschattungseinrichtung für Fahrzeuge, mit einem Seil, welches über eine obere und eine untere Umlenkrolle geführt ist, mit einem Koppelglied, in welchem die Seilenden gehalten sind und welches mit dem Seil bewegungsgekoppelt zwischen den Umlenkrollen entlang einer Bewegungsbahn geführt ist, mit einem vertikalbeweglichen Schubstab, der im Koppelglied gehalten ist und der Bewegung eines Abdeck- oder Beschattungselementes zwischen einer Offenstellung und einer Geschlossenstellung dient, sowie mit einem Motor, der das Seil antreibt.
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Eine gattungsgemäße Antriebsvorrichtung ist beispielsweise in
EP 1 979 182 B1 offenbart. Die dortige Lösung eines Seilantriebs zum Öffnen und Schließen einer Abdeck- und einer Beschattungseinrichtung insbesondere für Seitenscheiben eines Fahrzeugs ist in seinem Aufbau vergleichsweise komplex. Das Seil wird um die obere und untere Umlenkrolle geführt und durchsetzt das Koppelglied beidseitig des Schubstabs. Zur Schubstab-Führung ist ein zwischen unterer und oberer Umlenkrolle angeordnetes Rohr vorgesehen. In diesem gleitet insbesondere das Koppelglied mit lediglich einem Passungsspiel, so dass über die Führung des Koppelgliedes eine stabile Führung des Schubstabes erreicht ist. Die durch die Führung erzeugte Reibung zwischen Führungsrohr und Koppelglied wird ebenso als problematisch angesehen, wie der vergleichsweise komplexe Aufbau der Seilführung sowie die doppelte Anbindung zwischen Koppelglied und Antriebsseil.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfacher aufgebaute Antriebsvorrichtung mit einer verbesserten Führung zu schaffen.
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Gelöst wird die Aufgabe von einer Antriebsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches 1, insbesondere mit dessen kennzeichnenden Merkmalen, wonach das Koppelglied für jedes Seilende eine Seileintrittsöffnung ausbildet, durch welche ein jedes Seilende in eine Seilaufnahme geführt ist, das die erste Seileintrittsöffnungen auf einer zur oberen Umlenkrolle orientierten Seite des Koppelgliedes und die zweite Seileintrittsöffnung auf einer zur unteren Umlenkrolle orientierten Seite des Koppelgliedes befindlich ist, die Seileintrittsöffnungen übereinander auf einer Parallelen zur Bewegungsbahn des Koppelgliedes angeordnet sind, dass die Parallele schubstabnah angeordnet ist.
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Zunächst ist einer der wesentlichen Vorteile der Erfindung das Koppelglied, welches die Seilenden in der Seilaufnahme hält, so dass die Befestigung der Seilenden unter Vermittlung des Koppelgliedes aneinander und die Befestigung des Koppelgliedes am Seil in ein und demselben Montagevorgang erfolgen können. Zudem sind die Eintrittsöffnungen für das Seil, welche vom Koppelglied ausgebildet sind und ein Einführen der Seilenden in die jeweilige Seilaufnahme erlauben, aufeinander gegenüberliegenden Seiten, einmal auf der Oberseite und einmal auf der Unterseite des Koppelgliedes ausgebildet. Auf diese Weise wird das von unten zum Koppelglied gerichtete Seilende durch die untere Seilöffnung und das von oben zum Koppelglied geführte Seilende durch die obere Seite des Koppelgliedes eingelegt. Eine Umorientierung der Seilenden zur Befestigung im Koppelglied ist so vermieden. Schließlich werden die Seilenden lediglich einseitig des Schubstabes im Koppelglied verankert, wodurch das Koppelglied in seiner Baugröße verkleinert ist.
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Schließlich ist ein wesentlicher Aspekt der Erfindung, dass die Seilenden auf einer Parallelen zur Bewegungsbahn des Koppelgliedes angeordnet sind, so dass auf das Koppelglied wirkende und von den Seilen herrührende Kippmomente sicher vermieden werden. Auf diese Weise wird das Koppelglied durch die Anordnung der Seileintrittsöffnungen in seiner Bewegung stabil gehalten, so dass eine Führung des Koppelgliedes nicht notwendig ist.
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Vorgesehen ist ferner, dass das Koppelglied eine Stabaufnahme ausbildet, die sich parallel zur Bewegungsbahn des Koppelgliedes erstreckt und insbesondere das Koppelglied im Wesentlichen vollständig durchsetzt. Auch dieses ergänzende Merkmal trägt zur Bewegungsstabilität wesentlich bei.
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Vorgesehen ist ferner, dass der Abstand zwischen der Seilachse und der Stabachse im Bereich der Koppelgliedes nicht mehr als 2 mm beträgt. Hierbei macht sich die Erfindung die Kenntnis zu Nutze, dass die Stabilisierung des Koppelgliedes – und damit auch des Schubstabes – umso besser wird je näher die Seileintrittsöffnungen an der Schubstabachse angeordnet sind.
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Vorgesehen ist ferner, dass zwischen der oberen und der unteren Umlenkrolle ein Gleitschiene angeordnet ist, die die Umlenkrollen voneinander beabstandet, diese zu einer Montageeinheit verbindet und eine Gleitfläche für das Koppelglied bildet.
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Die Gleitschiene vereint zwei wesentliche Vorteile in einem Bauteil. Zum einen werden die Umlenkrollen voneinander beabstandet und miteinander verbunden, so dass die Antriebsvorrichtung hierdurch zu einer Montageeinheit zusammengefasst ist. Zum anderen gewährleistet die Gleitschiene ein Abgleiten des Koppelgliedes, sofern die Einbaulage, beispielsweise bestimmt durch die Karosserieform eines Kraftfahrzeuges – dem Koppelglied eine gekrümmte Bewegungsbahn aufzwingt.
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Vorgesehen ist ferner, dass sich zwischen den Umlenkrollen eine das Seil und das Koppelglied umgebende Schutzhülle erstreckt, innerhalb dessen das Koppelglied mit einem Umfangsabstand zur Schutzhülle angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß dient die Schutzhülle lediglich zum Schutz der Antriebsvorrichtung vor Fremdkörpern, Schmutz und Feuchtigkeit, nicht jedoch der Führung des Koppelgliedes. Auf diese Weise wird eine übermäßige Reibung zwischen Schutzhülle und Koppelglied vermieden, was die Leichtgängigkeit der Antriebsvorrichtung befördert.
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Aus produktionstechnischen Gründen ist vorgesehen, dass sich die Schutzhülle an die Gleitschiene insbesondere einstückig-stoffschlüssig angebunden ist.
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Vorgesehen ist ferner, dass die Seilaufnahme als Aufnahmeraum gebildet ist, in welche das Seil durch die Seileintrittsöffnung hineingeführt ist und innerhalb dessen ein Federelement zu Aufrechterhaltung der Seilspannung mit dem Seilgekoppelt ist.
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Um den Schubstab insbesondere in eingefahrenem Zustand, d.h. bei eingefahrener Abdeck- oder Beschattungseinrichtung stabil zu lagern aber auch ein ordnungsgemäßes Ausfahren unter Einwirkung von Querkräften zu gewährleisten, ist vorgesehen, dass im Bereich der oberen Umlenkrolle eine in etwa ringförmige Stabführung angeordnet ist.
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Alternativ ist vorgesehen, dass die Gleitschiene an ihrem oberen Ende eine in etwa ringförmige Stabführung ausbildet. die Gleitschiene an ihrem oberen Ende eine in etwa ringförmige Stabführung ausbildet.
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Die Erfindung wird nunmehr an Hand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Antriebsvorrichtung,
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2 die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung gemäß 1 in einer Einbausituation.
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In den Figuren ist eine Antriebsvorrichtung für eine Abdeck- oder Beschattungseinrichtung für Fahrzeuge insgesamt mit der Bezugsziffer 10 versehen.
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Die Antriebsvorrichtung 10 ist in 1 schematisch dargestellt. Insbesondere wird dem geneigten Betrachter recht schnell klar, dass der Abstand zwischen der oberen Umlenkrolle 11 und der unteren Umlenkrolle 12 in der Regel größer sein wird und die Antriebsvorrichtung 10 somit in Bewegungsrichtung B des Schubstabes 13 länger baut.
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Der Schubstab 13 ist in einem Koppelglied 14 gehalten, welches hierzu eine Stabaufnahme 15 ausbildet. Die Stabaufnahme 15 taucht tief in das Koppelglied 14 ein, so dass lediglich ein schmaler Bodensteg 16 die Stabaufnahme 15 nach unten begrenzt. Dieser ist lediglich aus Montagegründen vorhanden und definiert lediglich Bewegungsendanschlag für die Einsetzbewegung des Schubstabes 13 in die Stabaufnahme 15.
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Das Koppelglied verfügt darüber hinaus über eine obere Seilaufnahme 17, die als Aufnahmeraum gebildet ist sowie über eine untere Seilaufnahme 18, die ebenfalls als Aufnahmeraum ausgeführt ist. Jede Seilaufnahme ist über einen Seilkanal 19/20 zugänglich, der eine obere Seileintrittsöffnung 21 bzw. eine untere Seileintrittsöffnung 22 im Koppelglied 14 ausbildet.
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Ein Seil 23 ist innerhalb der unteren Seilaufnahme 18 an einem Federelement 24 befestigt und durch den unteren Seilkanal 20 und die untere Seileintrittsöffnung aus dem Koppelglied 14 herausgeführt. Es verläuft dann um die untere Umlenkrolle 12 herum in Richtung oberer Umlenkrolle 11. Auch um die obere Umlenkrolle 11 ist es in einem Bogen von 180 Grade herumgeführt um dann durch die obere Seileintrittsöffnung 21 und dem oberen Seilkanal 19 in die obere Seilaufnahme 17 eingelegt zu sein. Auch dort ist das Seil mittels eines oberen Federelementes 25 im Koppelglied gehalten.
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Eine der beiden Umlenkrollen 11, 12, in 1 die untere Umlenkrolle 12, ist über einen Motor 26 sowohl im Uhrzeigersinn als auch gegen den Uhrzeigersinn antreibbar. Über den Reibschluss zwischen Umlenkrolle 12 und Seil 23 wird das Seil 23 von der angetriebenen Umlenkrolle 12 in Bewegung versetzt. Wird die Umlenkrolle 12 im Ausführungsbeispiel im Uhrzeigersinn angetrieben, bewegt sich der Schubstab 13 in Ausfahrrichtung A, um beispielsweise eine Beschattungseinrichtung vor ein Fenster zu bewegen. Bei der gegensinnigen Bewegung gegen den Uhrzeigersinn wird der Schubstab 13 in Gegenrichtung E eingefahren. Folglich wird die Verschattungseinrichtung eingezogen.
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Die obere Umlenkrolle 11 wie die untere Umlenkrolle 12 und auch der Motor 26 sind an einem Gehäuseteil 27 angeordnet und bilden so bei montiertem Seil 23 und Koppelglied 14 eine Montageeinheit. Das Gehäuseteil 27 bildet darüber hinaus in der Bewegungsbahn des Schubstabes 13 eine Gleitschiene 28 aus, auf welcher das Koppelglied 14 gleitgeführt sein kann, wenn die Karosserie eines Fahrzeugs der Antriebsvorrichtung 10 durch eine entsprechende Einbaulage eine gekrümmte Bewegungsbahn aufzwingt. Darüber hinaus bildet das Gehäuseteil 27 an seinem oberen Ende nahe der oberen Umlenkrolle 11 eine in etwa ringförmige Stabführung 29 aus, welche insbesondere bei auftretenden, quer zur Bewegungsrichtung B des Schubstabes 13 gerichteten Kräften den Schubstab 13 stabilisiert.
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Wie bei Betrachtung der 1 festzustellen ist, liegen die Seileintrittsöffnungen 21 und 22 an entgegengesetzten Seiten, nämlich der oberen wie der unteren Seite, des Koppelgliedes. Sie sind übereinander auf einer zum Schubstab 13 und dessen Bewegungsbahn parallel liegenden Achse angeordnet. Darüber hinaus sind sie schubstabnah angeordnet, so dass durch den Antrieb hervorgerufene Kippmomente insbesondere beim Ausfahren einer Beschattungsvorrichtung, beispielsweise entgegen einer Federkraft einer Wickelwelle, auf ein Minimum reduziert sind. Festzuhalten ist auch, dass das Seil lediglich auf einer Seite des Schubstabes in dem Koppelglied festgelegt ist. Dies schafft gegenüber der bekannten, beidseitigen Festlegung die Möglichkeit, die Baugröße des Koppelgliedes entsprechend zu vermindern.
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2 zeigt die schematische Darstellung einer PKW-Tür 30 mit einem Fenster 31 sowie einer durch die erfindungsgemäße Antriebsvorrichtung 10 zu bedienenden Verschattungseinrichtung 32. Die Verschattungseinrichtung 32 ist mit einem Auszugsprofil 33 versehen und in eingefahrenem Zustand auf einer Wickelwelle 34 gelagert. Der Schubstab 13 greift an dem Auszugsprofil 33 an. Das Auszugsprofil 33 ist auf der der Wickelwelle 34 abliegenden Kante der Verschattungseinrichtung 32 angeordnet. Wird der Motor 26 angesteuert und der Schubstab in Ausfahrrichtung A nach oben bewegt, wird auch das Auszugsprofil in Ausfahrrichtung A bewegt. Dabei wird die Verschattungseinrichtung 32 beispielsweise ein Verschattungsnetz, von der Wickelwelle 34 abgezogen. Aufgrund der Anordnung der Seileintrittsöffnungen 21 und 22 ist eine gesonderte Führung des Koppelgliedes 14 innerhalb der Antriebsvorrichtung 10 nicht erforderlich. Die Seilspannung zusammen mit der erfindungsgemäßen Anordnung der Seile am Koppelglied 14 ist ausreichend, um das Koppelglied sauber innerhalb der Antriebsvorrichtung 10 zu führen.
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Bei einer gegensinnigen Ansteuerung der angetriebenen unteren Umlenkrolle 12 bewegt sich der Schubstab 13 in Einfahrrichtung E. Das Auszugsprofil 33 folgt entsprechend und ein im Sinne des Aufwickelns der Verschattungseinrichtung 32 vorgespannter Federspeichermotor der Wickelwelle 34 sorgt für ein Aufwickeln der Verschattungseinrichtung 32 auf der Wickelwelle 34.
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Zusammenfassend wurde eine neue Antriebsvorrichtung 10 für Abdeck- oder Verschattungseinrichtungen in Fahrzeugen vorgestellt, welche eine vereinfachte Seilanordnung und Seilbefestigung im Koppelglied 14 sowie eine verbesserte Führung des Koppelgliedes 14 ohne gesonderte Führungsbauteile bereitstellt.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Antriebsvorrichtung
- 11
- obere Umlenkrolle
- 12
- untere Umlenkrolle
- 13
- Schubstab
- 14
- Koppelglied
- 15
- Stabaufnahme
- 16
- Bodensteg
- 17
- Seilaufnahme (obere)
- 18
- Seilaufnahme (untere)
- 19
- Seilkanal (oberer)
- 20
- Seilkanal (unterer)
- 21
- Seileintrittsöffnung (obere)
- 22
- Seileintrittsöffnung (untere)
- 23
- Seil
- 24
- Federelement (unteres)
- 25
- Federelement (oberes)
- 26
- Motor
- 27
- Gehäuseteil
- 28
- Gleitschiene
- 29
- Stabführung
- 30
- PKW-Tür
- 31
- Fenster
- 32
- Verschattungseinrichtung
- 33
- Auszugsprofil
- 34
- Wickelwelle
- B
- Bewegungsrichtung
- A
- Ausfahrrichtung
- E
- Einfahrrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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