DE102016013869A1

DE102016013869A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug

Info

Publication number: DE102016013869A1
Application number: DE102016013869.6A
Authority: DE
Inventors: Matthias Heil; Wolfgang Söllheim
Original assignee: Daimler AG
Current assignee: Mercedes Benz Group AG
Priority date: 2016-11-19
Filing date: 2016-11-19
Publication date: 2017-05-24

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung (1) zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug. Erfindungsgemäß umfasst die Vorrichtung (1)
– eine Kennzeichenerfassungseinheit (2) zur automatischen Erfassung eines Fahrzeugkennzeichens,
– eine Sperrvorrichtung (3) zur automatischen Sperrung und Freigabe eines Zutritts zu einer bewegbaren Transporteinheit (4), wobei die Sperrung und Freigabe des Zutritts abhängig vom erfassten Fahrzeugkennzeichen sind,
– eine Wascheinheit (5) zur Reinigung einer Oberfläche des Fahrzeugs,
– eine kamerabasierte Erfassungseinheit (6) zur vollständigen Erfassung der gereinigten Oberfläche des Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug mittels der bewegbaren Transporteinheit (4) relativ zur kamerabasierten Erfassungseinheit (6) bewegbar ist und
– eine Auswerteeinheit (7) zur Auswertung von Beschädigungen am Fahrzeug anhand mittels der kamerabasierten Erfassungseinheit (6) erfassten Daten der Oberfläche des Fahrzeugs und in einer Speichereinheit hinterlegten Vergleichsdaten der Oberfläche des Fahrzeugs.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug mittels einer solchen Vorrichtung (1).

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug mittels einer solchen Vorrichtung.
Vorrichtungen und Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise sind aus der DE 10 2007 013 883 A1 ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen, insbesondere Hagelschäden der Karosserie eines Kraftfahrzeugs, bekannt. Um eine automatisierte Erfassung von Hagelschäden zu ermöglichen, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Beschädigungen durch Abtastung der Oberfläche des Kraftfahrzeugs erfasst werden, indem mindestens eine Abtasteinrichtung automatisiert relativ zu der Oberfläche des Kraftfahrzeugs bewegt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug sowie ein geeignetes Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug anzugeben.
Hinsichtlich der Vorrichtung wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Hinsichtlich des Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit den in Anspruch 3 angegebenen Merkmalen gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug umfasst eine Kennzeichenerfassungseinheit zur automatischen Erfassung eines Fahrzeugkennzeichens, eine Sperrvorrichtung zur automatischen Sperrung und Freigabe eines Zutritts zur einer bewegbaren Transporteinheit, wobei die Sperrung und Freigabe des Zutritts abhängig vom erfassten Fahrzeugkennzeichen ist, eine Wascheinheit zur Reinigung einer Oberfläche des Fahrzeugs, eine kamerabasierte Erfassungseinheit zur vollständigen Erfassung der gereinigten Oberfläche des Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug mittels der bewegbaren Transporteinheit relativ zur kamerabasierten Erfassungseinheit bewegbar ist und eine Auswerteeinheit zur Auswertung von Beschädigungen am Fahrzeug anhand mittels der kamerabasierten Erfassungseinheit erfassten Daten der Oberfläche des Fahrzeugs und anhand in einer Speichereinheit hinterlegten Vergleichsdaten der Oberfläche des Fahrzeugs.
Mittels der derart ausgebildeten Vorrichtung ist eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte automatisierte Schadenserfassung bei Fahrzeugen möglich. Dies ist insbesondere bei vermieteten Fahrzeugen und/oder einer Vielzahl von Fahrzeugen vorteilhaft. Mittels der Wascheinheit können vor der Erfassung der Oberfläche und damit der Erfassung einer Form des Fahrzeugs mögliche Störquellen, welche das Erkennen von Schäden erschweren, eliminiert werden. Zudem kann das Fahrzeug nach der Erfassung und Auswertung von Schäden in einem gereinigten Zustand übergeben werden. Eine Transportgeschwindigkeit der bewegbaren Transporteinheit korrespondiert zweckmäßigerweise mit einer Erfassungsgeschwindigkeit der kamerabasierten Erfassungseinheit. Damit ist eine möglichst kontinuierlich hohe Qualität der Schadenserkennung möglich. Ferner ist eine Erkennungsquote von Schäden am Fahrzeug gegenüber einer manuellen Durchfahrt des Fahrzeugs optimiert.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Dabei zeigt:
1 schematisch eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug.
Die einzige 1 zeigt eine perspektivische Darstellung einer Vorrichtung 1 zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem nicht dargestellten Fahrzeug.
Die Vorrichtung 1 umfasst eine Kennzeichenerfassungseinheit 2, eine Sperrvorrichtung 3 eine bewegbare Transporteinheit 4, eine Wascheinheit 5, eine kamerabasierte Erfassungseinheit 6 und eine Auswerteeinheit 7.
Die Kennzeichenerfassungseinheit 2 ist zur automatischen Kennzeichenerfassung eines Fahrzeugkennzeichens, insbesondere eines Kraftfahrzeugkennzeichens, vorgesehen. Das Kraftfahrzeugkennzeichen dient dabei einer Identifizierung eines Fahrzeughalters. Die Kennzeichenerfassungseinheit 2 umfasst mindestens eine Videoüberwachungskamera, eine Foto- und/oder eine Videokamera sowie eine Auswertung, mittels welcher das erfasste Fahrzeugkennzeichen erkannt wird. Die Auswertung verwendet zur Erkennung des Fahrzeugkennzeichens beispielsweise einen konventionellen Zeichenerkennungsalgorithmus, z. B. Optical Character Recognition (kurz: OCR). Alternativ oder zusätzlich kann zur Kennzeichenerfassungseinheit 2 auch eine nahbereichskommunikationsbasierte Authentifikationseinheit vorgesehen sein, die eine Fahrzeugidentifikationsnummer erfasst, welche z. B. mittels eines im Fahrzeug angeordneten ID-Chips übertragen oder aus diesem ausgelesen wird.
Die Kennzeichenerfassungseinheit 2 ist mit der Sperrvorrichtung 3 gekoppelt, welche eine um eine Rotationsachse schwenkbare gelagerte Stange 3.1 aufweist. Die Rotationsachse ist dabei parallel zu einer Längsrichtung x. Die Sperrvorrichtung 3 ist somit als eine Schranke ausgebildet. Wird ein mittels der Kennzeichenerfassungseinheit 2 erkanntes Fahrzeugkennzeichen autorisiert, wird ein Zutritt zur Vorrichtung 1 für das Fahrzeug freigegeben. Hierbei öffnet sich die Sperrvorrichtung 3, indem die Stange 3.1 um die Rotationsachse nach oben geschwenkt wird. Zusätzlich dazu umfasst die Sperrvorrichtung 3 eine Signalanlage 3.2, welche zusätzlich optisch anzeigt, ob der Zutritt freigegeben oder gesperrt ist.
In Längsrichtung x hinter der Sperrvorrichtung 3 ist die Wascheinheit 5 angeordnet, welche gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei um im Wesentlichen vertikale Achsen rotierende Waschbürsten 5.1 aufweist. Die vertikalen Achsen sind dabei parallel zu einer Hochrichtung z. Das Fahrzeug wird hierbei mittels der bewegbaren Transporteinheit 4, welche als ein Förderband ausgebildet ist, relativ zu den Waschbürsten 5.1 in Längsrichtung x bewegt. Alternativ zur bewegbaren Transporteinheit 4 kann eine manuell zu durchfahrene Strecke vorgesehen sein. Mittels der Wascheinheit 5 kann das Fahrzeug gereinigt und somit von möglichen Störquellen befreit werden, die einen Schaden an einer Oberfläche des Fahrzeugs verdecken oder einer Erkennung des Schadens erschweren. Alternativ kann die Vorrichtung 1 auch ohne eine derartige Wascheinheit 5 ausgebildet sein. Beispielsweise wird das Fahrzeug zuvor manuell gereinigt.
In Längsrichtung x hinter der Wascheinheit 5 ist die kamerabasierte Erfassungseinheit 6, zu der das Fahrzeug mittels der bewegbaren Transporteinheit 4 relativ bewegt wird. Die kamerabasierte Erfassungseinheit 6 umfasst eine Anzahl von Hochgeschwindigkeitskameras 6.1, mittels welcher das Fahrzeug in bewegtem Zustand erfasst werden kann, so dass ein Stoppen der bewegbaren Transporteinheit 4 nicht erforderlich ist. Eine Erfassungsgeschwindigkeit der Hochgeschwindigkeitskameras 6.1 korrespondiert zweckmäßigerweise mit einer Transportgeschwindigkeit der Transporteinheit 4, so dass eine kontinuierlich hohe Qualität einer Schadenserkennung sichergestellt werden kann.
Gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel umfasst die kamerabasierte Erfassungseinheit 6 sechs Hochgeschwindigkeitskameras 6.1, wobei jeweils drei der Hochgeschwindigkeitskameras 6.1 in oder an einer Säule 6.2 und in Hochrichtung z untereinander angeordnet sind. Die Säulen 6.2 sind sich in einer Querrichtung y gegenüberliegend angeordnet. Ein Erfassungsbereich der Hochgeschwindigkeitskameras 6.1 verläuft ausgehend von den Säulen 6.2 in Richtung der Wascheinheit 5. Mittels der Hochgeschwindigkeitskameras 6.1 kann das Fahrzeug mit einem Bildwinkel von 360° erfasst und abgebildet werden.
Für eine optimale Ausleuchtung während der Erfassung einer Oberfläche und/oder Form des Fahrzeugs ist eine nicht dargestellte Beleuchtungseinheit vorgesehen, mittels welcher ein diffuses Licht abgestrahlt wird. Dies ermöglicht die Schaffung standardisierter Bedingungen zur Erkennung und Bewertung von Schäden am Fahrzeug.
Von der kamerabasierten Erfassungseinheit 6 erfasste Daten werden an die Auswerteeinheit 7 übermittelt, welche anhand der erfassten Daten Schäden am Fahrzeug, insbesondere an einer Oberfläche des Fahrzeugs, erkennt. Dies erfolgt mittels eines Abgleichs der erfassten Daten mit in einer Speichereinheit hinterlegten Vergleichsdaten. Beispielsweise ist dies mittels eines Bilderkennungsalgorithmus durchführbar. Die Speichereinheit ist zweckmäßigerweise in der Auswerteeinheit 7 integriert oder mit dieser gekoppelt.
Die Vergleichsdaten können beispielsweise zu einem früheren Zeitpunkt, z. B. vor einer Vermietung des Fahrzeugs, erfasste Daten des Fahrzeugs sein. Sind die Daten weitestgehend identisch, wird auf keine Beschädigung geschlossen und die erfassten Daten können entweder gelöscht oder als aktualisierte Vergleichsdaten hinterlegt werden. Unterscheiden sich die erfassten Daten von den Vergleichsdaten, wird ein entsprechender Hinweis ausgegeben. Dieser Hinweis kann eine Bewertung des erkannten Schadens beinhalten und optisch und/oder akustisch ausgegeben werden.
Bezugszeichenliste

1: Vorrichtung
2: Kennzeichenerfassungseinheit
3: Sperrvorrichtung
3.1: Stange
3.2: Signalanlage
4: bewegbare Transporteinheit
5: Wascheinheit
5.1: Waschbürste
6: kamerabasierte Erfassungseinheit
6.1: Hochgeschwindigkeitskamera
6.2: Säule
7: Auswerteeinheit
x: Längsrichtung
y: Querrichtung
z: Hochrichtung

ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur

DE 102007013883 A1 [0002]

Claims

Vorrichtung (1) zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug, gekennzeichnet durch – eine Kennzeichenerfassungseinheit (2) zur automatischen Erfassung eines Fahrzeugkennzeichens, – eine Sperrvorrichtung (3) zur automatischen Sperrung und Freigabe eines Zutritts zu einer bewegbaren Transporteinheit (4), wobei die Sperrung und Freigabe des Zutritts abhängig vom erfassten Fahrzeugkennzeichen sind, – eine Wascheinheit (5) zur Reinigung einer Oberfläche des Fahrzeugs, – eine kamerabasierte Erfassungseinheit (6) zur vollständigen Erfassung der gereinigten Oberfläche des Fahrzeugs, wobei das Fahrzeug mittels der bewegbaren Transporteinheit (4) relativ zur kamerabasierten Erfassungseinheit (6) bewegbar ist und – eine Auswerteeinheit (7) zur Auswertung von Beschädigungen am Fahrzeug anhand mittels der kamerabasierten Erfassungseinheit (6) erfassten Daten der Oberfläche des Fahrzeugs und in einer Speichereinheit hinterlegten Vergleichsdaten der Oberfläche des Fahrzeugs.
Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die kamerabasierte Erfassungseinheit (6) eine Anzahl von Hochgeschwindigkeitskameras (6.1) umfasst, mittels denen das Fahrzeug mit einem Bildwinkel von 360° abbildbar ist.
Verfahren zur Erfassung und Auswertung von Beschädigungen an einem Fahrzeug mittels einer Vorrichtung (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei – das Fahrzeugkennzeichen des Fahrzeugs mittels der Kennzeichenerfassungseinheit (2) automatisch erfasst wird, – in Abhängigkeit des erfassten Fahrzeugkennzeichens ein Zutritt zur bewegbaren Transporteinheit (4) automatisch freigegeben wird, – die Oberfläche des Fahrzeugs nach Freigabe des Zutritts mittels der Wascheinheit (5) gereinigt wird, – das Fahrzeug mittels der bewegbaren Transporteinheit (4) relativ zur kamerabasierten Erfassungseinheit (6) bewegt wird und die gereinigte Oberfläche des Fahrzeugs mittels der kamerabasierten Erfassungseinheit (6) erfasst wird und – mittels der Auswerteeinheit (7) anhand der erfassten Daten der Oberfläche des Fahrzeugs und der in der Speichereinheit hinterlegten Vergleichsdaten Beschädigungen erkannt und ausgewertet werden.
Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass Schäden an der Oberfläche des Fahrzeugs mittels eines Vergleichs der erfassten Daten mit hinterlegten Vergleichsdaten erkannt werden.