-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Lösen einer gesicherten Verbindung eines Verbindungssystems, insbesondere eines Verbindungssystems zum Sichern eines Gepäckstücks gegen unbefugtes Entfernen aus einem Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zum Sichern einer Verbindung eines Verbindungssystems. Ferner betrifft die Erfindung ein Verbindungssystem zur Durchführung der Verfahren sowie ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Verbindungssystem.
-
Hintergrund
-
Häufig ist es notwendig, Verbindungssysteme gegen ein unbefugtes Öffnen zu sichern. Bei einem derartigen Verbindungssystem kann es sich beispielsweise um ein Verbindungssystem handeln, das es dem Verwender ermöglicht, ein Gepäckstück oder Ähnliches, beispielsweise einen Koffer, in einem Laderaum eines Kraftfahrzeugs mit diesem zu verbinden und mittels einer Sicherungseinrichtung gegen ein unbefugtes Entnehmen bzw. Entfernen des Gepäckstücks zu sichern.
-
elnsbesondere bei Kraftfahrzeugen, die von mehreren Personen gleichzeitig oder Insbesondere bei Kraftfahrzeugen, die von mehreren Personen gleichzeitig oder unabhängig voneinander verwendet werden, besteht die Gefahr, dass bei einer losen und/oder ungesicherten Anordnung der Gepäckstücke der Personen eine Vermischung und/oder Verwechslung der Gepäckstücke auftritt und eine Person, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, ein dieser Person nicht zustehendes Gepäckstück aus dem Laderaum entnimmt.
-
Dies kann dadurch verhindert werden, dass vor dem Lösen des das Gepäckstück sichernden oder haltenden Verbindungssystems die Person ihre Befugnis verifizieren muss.
-
Eine derartige Verifizierung kann elektronisch erfolgen. Häufig wird dazu ein Radio-Frequency Identification (RFID)-System, das eine berührungslose Identifizierung von Objekten durch den Austausch eines Identifizierungscodes ermöglicht, verwendet.
-
Aus der Druckschrift
EP 2 189 372 A1 ist ein Verfahren zur Überprüfung von Passagier-Sicherheitsgurten bekannt, wobei die Sicherheitsgurt-Einheit eine Verschlusseinrichtung mit einem Buchsenteil und einem Steckerteil aufweist, wobei das Steckerteil ein Kennungselement mit gespeicherter Identifikationsinformation umfasst und wobei das Buchsenteil eine entsprechende Leseeinrichtung umfasst. Das Kennungselement kann dabei als RFID-Transponder und die Leseeinrichtung als RFID-Lesegerät ausgebildet sein. Bei dem Verfahren ist vorgesehen, dass ein Lesen der in dem Kennungselement gespeicherten Identifikationsinformation durch die Leseeinrichtung nur dann erfolgt, wenn das Steckerteil ordnungsgemäß in das Buchsenteil eingefügt ist. Mittels dieses Verfahrens ist es möglich, den Status des Sicherheitsgurts, nämlich geschlossen oder offen, festzustellen und an eine zentrale Verarbeitungseinrichtung zu übermitteln.
-
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Lösen einer gesicherten Verbindung eines Verbindungssystems zu schaffen, das ein unbefugtes Öffnen des Verbindungssystems und insbesondere ein unbefugtes Entfernen eines mittels des Verbindungssystems gesicherten Gegenstands verhindert. Weiterhin ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Sichern eines Verbindungssystems, ein Verbindungssystem zur Durchführung der Verfahren sowie ein Kraftfahrzeug mit einem derartigen Verbindungssystem zu schaffen.
-
Diese Aufgaben werden mit einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 1, einem Verfahren gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 2 oder 3, einem Verbindungssystem gemäß Patentanspruch 8 sowie einem Kraftfahrzeug gemäß Patentanspruch 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind jeweils Gegenstand abhängiger Ansprüche.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Lösen einer gesicherten Verbindung eines Verbindungssystems sind die folgenden Verfahrensschritte vorgesehen:
- 1a) Bereitstellen des Verbindungssystems, wobei das Verbindungssystem eine erste Komponente und eine mit der ersten Komponente verbindbare zweite Komponente aufweist, wobei die erste Komponente einen bedienbaren Verriegelungsmechanismus zum Halten der Verbindung zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente aufweist, wobei der Verriegelungsmechanismus in einem Zustand, in dem die erste Komponente und die zweite Komponente miteinander verbunden sind, bei Bedienen die zweite Komponente freigibt, wobei die erste Komponente eine Sicherungseinrichtung zum Sichern des Verriegelungsmechanismus aufweist, wobei in einem gesicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus verhindert ist und in einem entsicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus möglich ist, wobei die Sicherungseinrichtung eine elektronische Steuereinrichtung mit einer RFID-Empfangseinheit und mit einer Speichervorrichtung zum Speichern eines Identifizierungscodes aufweist, wobei sich das Verbindungssystem in einem Zustand befindet, in dem die erste Komponente und die zweite Komponente miteinander verbunden sind, der Verriegelungsmechanismus gesichert ist und in der Speichervorrichtung der Steuereinrichtung ein erster Identifizierungscode gespeichert ist,
- 1b) Bereitstellen einer externen Vorrichtung mit einer RFID-Sendeeinheit,
- 1c) Bereitstellen eines zweiten Identifizierungscodes,
- 1d) Übermitteln des zweiten Identifizierungscodes von der RFID-Sendeeinheit der externen Vorrichtung an die RFID-Empfangseinheit der Steuereinrichtung,
- 1e) Vergleichen des von der RFID-Empfangseinheit der Steuereinrichtung empfangen zweiten Identifizierungscodes mit dem in der Speichervorrichtung gespeicherten ersten Identifizierungscode durch die Steuereinrichtung,
- 1f) Ansteuern der Sicherungseinrichtung durch die Steuereinrichtung und Entsichern des Verriegelungsmechanismus durch die Sicherungseinrichtung, wenn der zweite Identifizierungscode und der erste Identifizierungscode zueinander passen,
- 1g) Bedienen des Verriegelungsmechanismus und Lösen der ersten Komponente von der zweiten Komponente.
-
Das Verfahren zum Lösen einer gesicherten Verbindung des Verriegelungsmechanismus und somit des gesicherten Verbindungssystem gewährleistet, dass der Verriegelungsmechanismus nur dann gelöst werden kann, wenn die Steuereinrichtung den passenden Identifizierungscode empfängt. Entsprechend ist es lediglich den Personen möglich, das Verbindungssystem zu entsichern, die über eine externe Vorrichtung mit einer RFID-Sendeeinheit und den entsprechenden zweiten Identifizierungscode verfügen. Dadurch ist es Personen, die nicht über den zweiten Identifizierungscode verfügen, nicht möglich, das Verbindungssystem zu entsichern, wodurch diesen Personen ein Bedienen des Verriegelungsmechanismus zwecks Lösens der Verbindung zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente nicht möglich ist. Dadurch ist sichergestellt, dass beispielsweise ein Gepäckstück, das mittels des Verbindungssystems in einem Kraftfahrzeug gesichert ist, vor unbefugter Entnahme geschützt ist.
-
Dabei ist es durchaus denkbar, dass die erste Komponente fest mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist und das Gepäckstück die zweite Komponente aufweist.
-
Bevorzugt sind allerdings beide Komponenten des Verbindungssystems in dem Kraftfahrzeug angeordnet und mit diesem verbunden, wobei die Sicherung des Gepäckstücks, beispielsweise eines Koffers oder einer Aktentasche, mittels des Verbindungssystems dadurch erfolgen kann, dass eine Komponente des Verbindungssystems durch eine Trageschlaufe, einen Griff oder Ähnliches des Gepäckstücks hindurchgeführt und im Anschluss daran diese zweite Komponente mit der ersten Komponente verbunden wird.
-
Bei der externen Vorrichtung kann es sich beispielsweise um ein Mobiltelefon, ein Smartphone, einen Tablet-Computer oder eine Smartwatch handeln.
-
Ein Verfahren zum Sichern eines Verbindungssystems weist zumindest die folgenden Verfahrensschritte auf:
- 2a) Bereitstellen des Verbindungssystems, wobei das Verbindungssystem eine erste Komponente und eine mit der ersten Komponente verbindbare zweite Komponente aufweist, wobei die erste Komponente einen bedienbaren Verriegelungsmechanismus zum Halten der Verbindung zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente aufweist, wobei der Verriegelungsmechanismus in einem Zustand, in dem die erste Komponente und die zweite Komponente miteinander verbunden sind, bei Bedienen die zweite Komponente freigibt, wobei die erste Komponente eine Sicherungseinrichtung zum Sichern des Verriegelungsmechanismus aufweist, wobei in einem gesicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus verhindert ist und in einem entsicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus möglich ist, wobei die Sicherungseinrichtung eine elektronische Steuereinrichtung mit einer RFID-Empfangseinheit und mit einer Speichervorrichtung zum Speichern eines Identifizierungscodes aufweist, wobei sich das Verbindungssystem in einem Zustand befindet, in dem der Verriegelungsmechanismus entsichert ist,
- 2b) Bereitstellen einer externen Vorrichtung mit einer RFID-Sendeeinheit,
- 2c) Bereitstellen eines ersten Identifizierungscodes und eines zweiten Identifizierungscodes,
- 2d) Verbinden der zweiten Komponente mit der ersten Komponente,
- 2e) Verriegeln des Verriegelungsmechanismus zum Halten der Verbindung zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente,
- 2f) Übermitteln des ersten Identifizierungscodes von der RFID-Sendeeinheit der externen Vorrichtung an die RFID-Empfangseinheit der Steuereinrichtung,
- 2g) Speichern des von der RFID-Empfangseinheit der Steuereinrichtung empfangen ersten Identifizierungscodes in der Speichervorrichtung,
- 2h) Sichern des Verriegelungsmechanismus durch die Sicherungseinrichtung.
-
Durch das Verfahren ist gewährleistet, dass ein Verwender des entsicherten Verbindungssystems nach dem Sichern des Verbindungssystems über den zweiten Identifizierungscode verfügt, mit dem sich das System wieder entsichern lässt. Dabei wird der erste Identifizierungscode von der RFID-Sendeeinheit der externen Vorrichtung an die Steuervorrichtung übermittelt.
-
Es ist durchaus denkbar, dass der Verwender den ersten und den zweiten Identifizierungscode generiert. Bevorzugt werden allerdings der erste und der zweite Identifizierungscode durch ein in der externen Vorrichtung ausgeführtes Computerprogramm generiert.
-
Ein alternatives Verfahren zum Sichern eines Verbindungssystems weist zumindest die folgenden Verfahrensschritte auf:
- 3a) Bereitstellen des Verbindungssystems, wobei das Verbindungssystem eine erste Komponente und eine mit der ersten Komponente verbindbare zweite Komponente aufweist, wobei die erste Komponente einen bedienbaren Verriegelungsmechanismus zum Halten der Verbindung zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente aufweist, wobei der Verriegelungsmechanismus in einem Zustand, in dem die erste Komponente und die zweite Komponente miteinander verbunden sind, bei Bedienen die zweite Komponente freigibt, wobei die erste Komponente eine Sicherungseinrichtung zum Sichern des Verriegelungsmechanismus aufweist, wobei in einem gesicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus verhindert ist und in einem entsicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus möglich ist, wobei die Sicherungseinrichtung eine elektronische Steuereinrichtung mit einer RFID-Empfangseinheit und mit einer Speichervorrichtung zum Speichern eines Identifizierungscodes aufweist, wobei sich das Verbindungssystem in einem Zustand befindet, in dem der Verriegelungsmechanismus entsichert ist und wobei die Steuereinrichtung eine RFID-Sendeeinheit aufweist,
- 3b) Bereitstellen einer externen Vorrichtung, wobei die externe Vorrichtung eine RFID-Empfangseinheit aufweist,
- 3c) Bereitstellen des ersten Identifizierungscodes und des zweiten Identifizierungscodes,
- 3d) Verbinden der zweiten Komponente mit der ersten Komponente,
- 3e) Verriegeln des Verriegelungsmechanismus zum Halten der Verbindung zwischen der ersten Komponente und der zweiten Komponente,
- 3f) Ansteuern der Steuereinrichtung durch die externe Vorrichtung,
- 3g) Übermitteln des zweiten Identifizierungscodes von der RFID-Sendeeinheit der Steuereinrichtung an die RFID-Empfangseinheit der externen Vorrichtung,
- 3h) Sichern des Verriegelungsmechanismus durch die Sicherungseinrichtung.
-
Hinsichtlich des vorgenannten Verfahrens ist es durchaus denkbar, dass die Steuereinrichtung ein Computer-Programm aufweist, wobei das Computer-Programm die beiden Identifizierungscodes generiert.
-
Hinsichtlich der beiden Verfahren zum Sichern des Verbindungssystems wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die Sicherungseinrichtung den Verriegelungsmechanismus nur dann sichert, wenn die erste Komponente mit der zweiten Komponente verbunden ist und eine RFID-Verbindung zwischen der Steuervorrichtung und der externen Vorrichtung besteht.
-
Sowohl für die Verfahren zum Sichern der Verbindung als auch für das Verfahren zum Lösen einer gesicherten Verbindung des Verbindungssystems wird es als vorteilhaft angesehen, wenn die jeweilige RFID-Empfangs- und/oder-Sendeeinheit in einem Frequenzbereich von 13 MHz bis 14 MHz, vorzugsweise im Frequenzbereich um 13,56 MHz empfängt und/oder sendet.
-
Dies hat den Vorteil, dass zwecks Übermittlung der Identifizierungscodes zwischen der externen Vorrichtung und der Steuervorrichtung bzw. zwischen der jeweiligen Sendeeinheit und Empfangseinheit der Abstand zwischen der externen Vorrichtung und der Steuervorrichtung relativ gering sein muss, typischerweise unter 1 Meter, sodass eine ungewollte Übermittlung von Identifizierungscodes zwischen der externen Vorrichtung und der Steuervorrichtung verhindert ist. Zum Zweck der Übermittlung muss der Verwender folglich die externe Vorrichtung in einem geringen Abstand zu der Steuervorrichtung bringen. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mehrere Personen gleichzeitig benachbarte Verbindungssysteme verwenden. Zudem wird auf Grund des geringen Abstands zwecks Übermittlung ein Ausspähen der Identifizierungscodes durch Dritte erschwert.
-
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn die jeweilige RFID-Empfangs- und/oder -Sendeeinheit nach einem NFC (Near Field Communication)-Standard arbeitet.
-
Die NFC-Technologie ist eine kontaktlose, induktive Verbindungstechnologie. Sie arbeitet in einem Frequenzbereich von 13,56 MHz und bietet eine Datenübertragungsrate von typischerweise maximal 424 kBit/s bei einer Reichweite von bis zu 10 Zentimetern. Die NFC-Technologie ist durch ISO (Internationale Organisation für Normung) 14443, 18092, 21481 und ECMA (European Computer Manufacturers Association) 340, 352, 356, 362 standardisiert.
-
Als zweckmäßig wird es angesehen, wenn der Identifizierungscode zwischen der jeweiligen RFID-Empfangseinheit und der RFID-Sendeeinheit nur dann übermittelt wird, wenn der Abstand zwischen der RFID-Empfangseinheit und der RFID-Sendeeinheit ≤ 20 cm, vorzugsweise zwischen 2 cm und 12 cm beträgt.
-
Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass die RFID-Sendeeinheit als passiver RFID-Transponder ausgeführt ist.
-
Es ist durchaus denkbar, dass das Verbindungssystem auch mittels einer Fernentriegelung oder mittels einer zentralen Steuereinrichtung entsichert werden kann. Dies ist beispielsweise bei einem Verlust des zweiten Identifizierungscodes, bei einem Verlust der externen Vorrichtung oder wenn der Verwender vergisst, sein gesichertes Gepäckstück aus dem Verbindungssystem zu entfernen, von Vorteil. Dadurch ist es möglich, dass der Verwender mittels der Fernentriegelung, beispielsweise durch Übertragung des zweiten Identifizierungscodes über Mobilfunk, das Verbindungssystem entsichern kann und/oder mittels der zentralen Steuereinrichtung das Verbindungssystem entsichert werden kann. Die zentrale Steuereinrichtung kann beispielsweise in einem das Verbindungssystem aufweisenden Kraftfahrzeug angeordnet und mit der Steuereinrichtung oder der Sicherungseinrichtung elektronisch verbunden sein.
-
Ein Verbindungssystem, insbesondere ein Verbindungssystem zum Sichern eines Gepäckstücks gegen unbefugtes Entfernen aus einem Kraftfahrzeug, zur Durchführung eines der vorgenannten Verfahren weist zumindest eine erste Komponente und eine mit der ersten Komponente verbindbare zweite Komponente auf, wobei die erste Komponente einen bedienbaren Verriegelungsmechanismus zum Halten der Verbindung zwischen der ersten und der zweiten Komponente aufweist. In einem Zustand der Vorrichtung, in dem die erste und die zweite Komponente miteinander verbunden sind, gibt der Verriegelungsmechanismus bei Bedienen die zweite Komponente frei. Die erste Komponente weist weiterhin eine Sicherungseinrichtung zum Sichern des Verriegelungsmechanismus auf, wobei in einem gesicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus verhindert ist und in einem entsicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus möglich ist. Die Sicherungseinrichtung weist dabei eine elektronische Steuereinrichtung mit einer RFID-Empfangseinheit und mit einer Speichervorrichtung zum Speichern eines Identifizierungscodes auf.
-
Dabei ist es durchaus denkbar, dass die elektronische Steuereinrichtung zwecks Versorgung mit Strom mit einer externen Stromquelle verbunden ist.
-
Vorzugsweise ist die zweite Komponente in die erste Komponente einsteckbar. Dabei wird es als zweckmäßig angesehen, wenn die erste Komponente als Gurtschloss und die zweite Komponente als Gurtzunge ausgebildet ist. Dabei ist es durchaus denkbar, dass das Gurtschloss und die Gurtzunge in Form eines Gurtschlosses und einer Gurtzunge eines handelsüblichen Sicherheitsgurtsystems ausgebildet sind.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verbindungssystems weist die Sicherungseinrichtung optische Anzeigemittel zur Anzeige des Zustands des Verriegelungsmechanismus und/oder der Sicherungseinrichtung auf. Bei dem Zustand des Verriegelungsmechanismus ist typischerweise vorgesehen, dass die Anzeigemittel anzeigen, ob der Verriegelungsmechanismus gesichert oder entsichert ist. Das optische Anzeigemittel für den Zustand der Sicherungseinrichtung kann beispielsweise anzeigen, ob die Steuereinrichtung ein Signal empfängt und/oder sendet.
-
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn der Verriegelungsmechanismus eine mechanische Betätigungstaste zum Bedienen des Verriegelungsmechanismus aufweist. Dabei ist vorgesehen, dass in dem entsicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus die Betätigungstaste mit dem Verriegelungsmechanismus mechanisch zusammenwirkt und in dem gesicherten Zustand die Betätigungstaste und der Verriegelungsmechanismus mechanisch entkoppelt sind. Dadurch ist verhindert, dass durch eine große Krafteinwirkung auf die mechanische Betätigungstaste trotz Sicherung des Verriegelungsmechanismus der Verriegelungsmechanismus bedient wird.
-
Bei dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug ist vorgesehen, dass dieses zumindest eine Komponente des Verbindungssystems nach einem der vorgenannten Ansprüche aufweist, wobei die erste Komponente und/oder die zweite Komponente mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist. Vorzugsweise ist die erste Komponente und/oder die zweite Komponente in einem Innenraum oder in einem Laderaum des Kraftfahrzeugs ausgebildet.
-
Dabei ist es durchaus denkbar, dass lediglich die erste Komponente in dem Kraftfahrzeug angeordnet ist und die zweite Komponente an einem Gepäckstück ausgebildet ist.
-
Bevorzugt ist allerdings eine Ausführungsform des Kraftfahrzeugs, in der beide Komponenten in dem Kraftfahrzeug angeordnet und mit dem Kraftfahrzeug verbunden sind. Dadurch ist es nicht notwendig, dass der zu sichernde Gegenstand, beispielsweise ein Gepäckstück, eine zweite Komponente aufweist. Zwecks Sichern des Gegenstands ist es lediglich notwendig, dass die erste und/oder die zweite Komponente durch eine Schlaufe oder Ähnliches des Gegenstands hindurchgeführt und im Anschluss daran mit der anderen Komponente verbunden wird.
-
Hinsichtlich eines einfachen Handhabens des Verbindungssystems zwecks Sichern beispielsweise eines Gepäcksstücks, wird es als vorteilhaft angesehen, wenn zumindest eine der Komponenten über ein flexibles Verbindungselement mit dem Kraftfahrzeug verbunden ist. Dabei ist es durchaus denkbar und bevorzugt, dass es sich bei dem flexiblen Verbindungselement um ein Gurtband handelt. Dabei kann das Gurtband durchaus in einem Gurtautomat, der das Gurtband aufrollt, ausgibt bzw. festhält, ausgebildet sein.
-
Als besonders vorteilhaft wird es angesehen, wenn das Kraftfahrzeug mehrere erste Komponenten und/oder mehrere zweite Komponenten aufweist. Dadurch ist es möglich, mehrere Gepäckstücke von ggf. unterschiedlichen Personen unabhängig voneinander in dem Laderaum zu sichern, wobei durch das Sichern des Verriegelungsmechanismus mittels der Steuereinrichtungen sichergestellt ist, dass jeweils nur die befugte Person, nämlich die Person, die über den entsprechenden zweiten Identifizierungscode verfügt, das entsprechende Verbindungssystem entsichern und das mit dem entsprechenden Verbindungssystem gesicherte Gepäckstück entnehmen kann.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des Kraftfahrzeugs sind die erste Komponente und/oder die zweite Komponente im Bereich einer Sitzeinrichtung, beispielsweise in einer Rückenlehne einer Sitzeinrichtung ausgebildet.
-
Die Verfahrensschritte gemäß Anspruch 1, 2 und 3 sowie deren Weiterbildungen erfolgen vorzugsweise in der in dem jeweiligen Anspruch angegebenen Reihenfolge. Sie können aber durchaus in abgewandelter Reihenfolge erfolgen, soweit dies technisch sinnvoll ist.
-
Figurenliste
-
Vorteilhafte Anwendungsmöglichkeiten, Ziele und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden anhand der nachfolgenden Beschreibung eines konkreten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Hierbei zeigen:
- 1 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Lösen einer gesicherten Verbindung eines Verbindungssystems,
- 2 ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Sichern eines Verbindungssystems,
- 3 ein Flussdiagramm eines weiteren Verfahrens zum Sichern eines Verbindungssystems,
- 4 eine erste Komponente und eine zweite Komponente des Verbindungssystems zur Durchführung der vorgenannten Verfahren in einem unverbundenen Zustand in einer perspektivischen Ansicht,
- 5 die Komponenten gemäß 4 in einem verbundenen Zustand in einer perspektivischen Ansicht,
- 6 ein Laderaum eines Kraftfahrzeugs mit mehreren ersten Komponenten und mehreren zweiten Komponenten des Verbindungssystems gemäß 4 in einer perspektivischen Ansicht.
-
Bei dem Verfahrens zum Lösen einer gesicherten Verbindung eines Verbindungssystems 1 gemäß dem Flussdiagramm nach 1 ist vorgesehen, dass in einem ersten Verfahrensschritt zunächst ein Verbindungssystem 1 mit einer ersten Komponente 2 und einer zweiten Komponente 3 bereitgestellt wird, wobei die erste Komponente 2 einen bedienbaren Verriegelungsmechanismus zum Halten der Verbindung zwischen der ersten Komponente 2 und der zweiten Komponente 3 aufweist.
-
Ein derartiges Verbindungssystem 1 kann beispielsweise dazu dienen, ein Gepäckstück gegen ein unbefugtes Entfernen zu sichern. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass beide Komponenten 2, 3 mit einem Gegenstand verbunden sind, beispielsweise die beiden Komponenten im Bereich eines Laderaums 9 eines Kraftfahrzeugs 8 mit dem Kraftfahrzeug 8 verbunden sind und eine der Komponenten 2, 3 durch eine an dem Gepäckstück ausgebildete Schlaufe oder einen Griff hindurchgeführt und mit der anderen Komponente 2, 3 verbunden wird. Dadurch ist das Gepäckstück gegen ein Verrutschen oder Entfernen aus dem Laderaum 9 gesichert, da zwecks Entfernen des Gepäckstücks zunächst der Verriegelungsmechanismus bedient werden muss, um die Verbindung zwischen der ersten Komponente 2 und der zweiten Komponente 3 zu lösen.
-
Um zu verhindern, dass das Verbindungssystem 1 von einer unbefugten Person entsichert und ggf. ein mit dem Verbindungssystem gesichertes Gepäckstück aus dem Kraftfahrzeug 8 entfernt wird, weist die erste Komponente 2 eine Sicherungseinrichtung 4 zum Sichern des Verriegelungsmechanismus auf, wobei in einem gesicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus das Bedienen des Verriegelungsmechanismus und somit das Lösen der Verbindung zwischen der ersten Komponente 2 und der zweiten Komponente 3 verhindert ist.
-
Die Sicherungseinrichtung 4 weist eine elektronische Steuereinrichtung mit einer RFID-Empfangseinheit und mit einer Speichervorrichtung zum Speichern eines Identifizierungscodes auf, wobei sich das Verbindungssystem 1 in einem Zustand befindet, in dem die erste Komponente 2 und die zweite Komponente 3 miteinander verbunden sind und der Verriegelungsmechanismus gesichert ist. Weiterhin ist in der Speichervorrichtung der Steuereinrichtung ein erster Identifizierungscode gespeichert.
-
Der gesicherte Zustand des Verbindungssystems 1 wird vorzugsweise durch eines der im Anschluss an dieses Verfahren beschriebenen Verfahren zum Sichern eines Verbindungssystems gemäß den 2 oder 3 herbeigeführt.
-
Um das Verfahren zum Lösen einer gesicherten Verbindung des Verbindungssystems 1 auszuführen, werden zudem eine externe Vorrichtung mit einer RFID-Sendeeinheit und ein zweiter Identifizierungscode bereitgestellt.
-
Zwecks Lösens wird mittels der externen Vorrichtung der zweite Identifizierungscode an die Steuereinrichtung übermittelt.
-
Die Steuereinrichtung vergleicht im Anschluss an das Übermitteln den empfangenen zweiten Identifizierungscode mit dem in der Speichervorrichtung gespeicherten ersten Identifizierungscode.
-
Falls die beiden Identifizierungscodes zueinander passen, steuert die Steuereinrichtung die Sicherungseinrichtung 4 derart an, dass die Sicherungseinrichtung 4 den Verriegelungsmechanismus entsichert.
-
Im Anschluss daran wird der Verriegelungsmechanismus bedient, wodurch die Verbindung zwischen der ersten Komponente 2 und der zweiten Komponente 3 gelöst wird.
-
Im Anschluss an das Lösen kann beispielsweise ein mittels des Verbindungssystems 1 in einem Laderaum 9 eines Kraftfahrzeugs 8 gesichertes Gepäckstück aus dem Laderaum 9 entnommen werden.
-
Die 2 und 3 zeigen jeweils ein Verfahren zum Sichern eines Verbindungssystems 1.
-
Bei dem Verfahren gemäß der 2 wird zunächst ein Verbindungssystem 1 bereitgestellt, das die gleichen Merkmale wie das Verbindungssystem 1 gemäß dem Verfahren nach 1 aufweist.
-
Im Unterschied zu dem Verbindungssystem 1 nach dem Verfahren gemäß 1 befindet sich das Verbindungssystem 1 gemäß dem Verfahren nach 2 in einem Zustand, in dem der Verriegelungsmechanismus entsichert ist.
-
Des Weiteren werden eine externe Vorrichtung mit einer RFID-Sendeeinheit, ein erster Identifizierungscode und ein zweiter Identifizierungscode bereitgestellt.
-
In den anschließenden Verfahrensschritten wird die erste Komponente 2 mit der zweiten Komponente 3 verbunden und der Verriegelungsmechanismus wird verriegelt.
-
Im Anschluss daran wird der erste Identifizierungscode von der externen Vorrichtung an die Steuereinrichtung übermittelt und der empfangene Identifizierungscode in der Speichervorrichtung gespeichert.
-
Im Anschluss daran sichert die Sicherungseinrichtung 4 den Verriegelungsmechanismus.
-
Das Verfahren zum Sichern des Verriegelungsmechanismus gemäß der 3 unterscheidet sich von dem Verfahren gemäß der 2 im Wesentlichen dadurch, dass anstatt der Übermittlung des ersten Identifizierungscodes von der externen Vorrichtung an die Steuereinrichtung, die Steuereinrichtung den zweiten Identifizierungscode an die externe Vorrichtung übermittelt.
-
Die 4 und 5 zeigen das Verbindungssystem 1, wobei die 4 das Verbindungssystem 1 in einem unverbundenen Zustand und die 5 das Verbindungssystem 1 in einem verbundenen Zustand zeigen.
-
Die erste Komponente 2 und die zweite Komponente 3 dieser Ausführungsform des Verbindungssystems 1 sind dabei im Wesentlichen als Komponenten 2, 3 eines handelsüblichen Sicherheitsgurtsystems ausgebildet, wobei die erste Komponente 2 als Gurtschloss und die zweite Komponente 3 als Gurtzunge ausgebildet sind. Dabei weisen sowohl die erste Komponente 2 als auch die zweite Komponente 3 ein flexibles Verbindungselement 7 auf, wodurch das Einbringen eines Gegenstandes, beispielsweise eines Gepäckstücks, in das Verbindungssystem 1 erleichtert ist.
-
Die zweite Komponente 3 ist in die erste Komponente 2 einsteckbar, wobei beim Einstecken der zweiten Komponente 3 in die erste Komponente 2 der in der ersten Komponente 2 ausgebildete Verriegelungsmechanismus verriegelt und somit die zweite Komponente 3 in der ersten Komponente 2 gehalten ist.
-
Zwecks Lösen der Verbindung zwischen der ersten Komponente 2 und der zweiten Komponente 3 weist die erste Komponente 2 eine mechanische Betätigungstaste 6 zum Bedienen des Verriegelungsmechanismus auf.
-
An dem als Gurtschloss ausgebildeten Teil der ersten Komponente 2 ist die Sicherungseinrichtung 4 ausgebildet, wobei die Sicherungseinrichtung 4 drei optische Anzeigemittel 5 zur Anzeige des Zustands des Verriegelungsmechanismus und/oder der Sicherungseinrichtung 4 aufweist.
-
Vorzugsweise ist die Sicherungseinrichtung 4 derart ausgebildet, dass in einem gesicherten Zustand des Verriegelungsmechanismus und somit in einem gesicherten Zustand des Verbindungssystems 1 eines der Anzeigemittel 5 leuchtet und in einem entsicherten Zustand des Verbindungssystems 1 ein anderes Anzeigemittel leuchtet.
-
Zudem kann eines der optischen Anzeigemittel zur Anzeige des Zustands der Sicherungseinrichtung 4 dienen, beispielsweise um anzuzeigen, ob eine RFID-Verbindung zwischen der Sicherungseinrichtung 4 und der externen Vorrichtung besteht.
-
Die 6 zeigt ein Kraftfahrzeug 8 mit vier Verbindungssystemen 1 der vorgenannten Art, wobei sowohl die erste Komponente 2 als auch die zweite Komponente 3 des jeweiligen Verbindungssystems 1 in einem an eine als Sitzbank ausgebildete Sitzeinrichtung 10 angrenzenden Laderaum 9 des Kraftfahrzeugs 8 ausgebildet sind. Dadurch ist es möglich, dass mehrere Personen das Kraftfahrzeug 8 nutzen, wobei das Gepäckstück der jeweiligen Person mittels eines der Verbindungssysteme 1 gegen ein unbefugtes Entfernen des Gepäckstücks aus dem Kraftfahrzeug 8 mittels der vorgenannten Verfahren gesichert werden kann.
-
Die dargestellten Ausführungsformen zeigen lediglich mögliche Ausgestaltungen der Erfindung, zu welcher weitere zahlreiche Varianten denkbar und im Rahmen der Erfindung sind. Die exemplarisch gezeigten Ausführungsbeispiele sind in keiner Weise hinsichtlich des Umfangs, der Anwendbarkeit oder der Konfigurationsmöglichkeiten der Erfindung als einschränkend auszulegen. Die vorliegende Beschreibung zeigt dem Fachmann lediglich eine mögliche Implementierung eines erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiels auf. So können an der Funktion und Anordnung von beschriebenen Elementen vielfältigste Modifikationen vorgenommen werden, ohne hierbei den durch die nachfolgenden Ansprüche definierten Schutzbereich oder dessen Äquivalente zu verlassen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Verbindungssystem
- 2
- erste Komponente
- 3
- zweite Komponente
- 4
- Sicherungseinrichtung
- 5
- Anzeigemittel
- 6
- Betätigungstaste
- 7
- Verbindungselement
- 8
- Kraftfahrzeug
- 9
- Laderaum
- 10
- Sitzeinrichtung
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-