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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Steuern zumindest einer Fahrzeugfunktion einer Fahrzeuganordnung sowie eine Fahrzeuganordnung.
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Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, dienen der Fortbewegung und stellen aktuell ein kaum mehr wegzudenkendes Mittel dar, um Personen von einem Ort zum anderen Ort zu bringen. Neben der Beförderung von Personen dienen Fahrzeuge dazu, Gepäck zu transportieren. Fahrzeuge weisen dazu einen gewissen Stauraum, beispielsweise einen Kofferraum oder dgl., auf. Dieser Stauraum ist allerdings begrenzt. Unter bestimmten Bedingungen weisen Fahrzeuge keinen ausreichenden Stauraum zum Transport des Gepäcks auf. Als Beispiel sei der Transport von Skiern, Snowboards oder dgl. im Rahmen eines Winterurlaubs oder der Transport eines oder mehrerer Fahrräder genannt.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, den Stauraum des Fahrzeuges durch Anbringen von Gepäckträgern auf dem Dach des Fahrzeuges (im Folgenden als Dachgepäckträger bezeichnet) zu vergrößern. Ein solcher Dachgepäckträger kann beispielsweise eine sogenannte Dachbox oder ein Fahrradträger sein. Im Folgenden ist ein Fahrzeug mit einem auf dem Dach des Fahrzeuges montierten Dachgepäckträger als Fahrzeuganordnung bezeichnet. Durch das Anbringen des Gepäckträgers weist die Fahrzeuganordnung im Vergleich zum Fahrzeug (ohne Dachgepäckträger) eine geänderte Konfiguration auf. Im Vergleich zum Fahrzeug weist die Fahrzeuganordnung beispielsweise einen anderen Luftwiderstand sowie veränderte Abmessungen, insbesondere eine andere Höhe, auf. Ferner kann die Gesamtmasse des Fahrzeugs durch den montierten und beladenen Dachgepäckträger beträchtlich zunehmen. Durch die geänderte Konfiguration kann es zu einer verminderten Sicherheit und/oder einer Beeinträchtigung von Fahrzeugfunktion kommen. Beispielsweise kann durch die erhöhte Gesamtmasse eine Bremsfunktion des Fahrzeuges beeinflusst sein. Ferner kann der Dachgepäckträger als störendes Bauteil eine Gefahr von Kollisionen erhöhen.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die Nachteile nach dem Stand der Technik zu beseitigen. Es sollen insbesondere ein Verfahren zum Steuern zumindest einer Fahrzeugfunktion einer Fahrzeuganordnung sowie eine entsprechende Fahrzeuganordnung angegeben werden, welche die Betriebssicherheit verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie eine Fahrzeuganordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche sowie der vorliegenden Beschreibung.
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Nach Maßgabe der Erfindung ist ein Verfahren zum Steuern zumindest einer Fahrzeugfunktion einer Fahrzeuganordnung mit einem Fahrzeug und einem auf einem Dach des Fahrzeuges montierten Dachgepäckträger vorgesehen. Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass eine Kommunikationsstrecke zwischen dem Dachgepäckträger und dem Fahrzeug hergestellt wird, dass über die Kommunikationsstrecke zumindest eine einen Montagezustand des Dachgepäckträgers umfassende Information an das Fahrzeug übertragen wird, und dass die Information bei der Steuerung der zumindest einen Fahrzeugfunktion berücksichtigt wird.
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Durch die Berücksichtigung der den Montagezustand des Dachgepäckträgers umfassenden Information kann vorteilhafterweise eine Anpassung der Steuerung der Fahrzeugfunktion an die tatsächliche Konfiguration der Kraftfahrzeuganordnung erfolgen. Insbesondere können das Vorhandensein des Dachgepäckträgers, der veränderte Luftwiderstand, die veränderte Gesamtmasse und/oder die veränderten Abmessungen der Fahrzeuganordnung berücksichtigt werden, um letztendlich die Betriebssicherheit zu erhöhen. Die Erhöhung der Betriebssicherheit kann dabei nach einer Ausgestaltung der Erfindung dadurch erzielt werden, dass die Fahrzeugfunktion deaktiviert, gesperrt oder eingeschränkt wird (wie weiter unten ausführlich erläutert wird). Die Einschränkung der Fahrzeugfunktion gewährleistet, dass einem Fahrzeugnutzer die entsprechende Fahrzeugfunktion wenigsten in Grundzügen weiter zur Verfügung steht. Damit ist der Benutzerkomfort im Vergleich zur vollständigen Deaktivierung oder Sperrung der Fahrzeugfunktion verbessert.
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Bei dem Dachgepäckträger kann es sich beispielsweise um eine Dachbox oder einen Dachgepäckträger handeln.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Kommunikationsstrecke eine drahtlose Kommunikationsstrecke, insbesondere eine Nahfeldkommunikation. Dabei kann vorteilhafterweise auf den Aufwand der Verlegung von Leitungen verzichtet werden. Es ist jedoch alternativ auch denkbar, dass die Kommunikationsstrecke kabelgebunden herstellt wird.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird die Kommunikationsstrecke unmittelbar zwischen dem Dachgepäckträger und dem Fahrzeug herstellt. In dieser Ausgestaltung kann insbesondere vorgesehen sein, dass die Kommunikationstrecke ohne Zutun eines Benutzers und damit besonders komfortabel hergestellt wird. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsstrecke mittelbar unter Zwischenschaltung eines mobilen Endgeräts, insbesondere eines Mobiltelefons, hergestellt wird. Dies ermöglicht es, die Information auch dann zu übertragen, wenn der Dachgepäckträger und das Fahrzeug an sich nicht (direkt) miteinander zur Herstellung der Kommunikationsstrecke kompatibel sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung umfasst zum Herstellen der Kommunikationsstrecke der Dachgepäckträger eine Sendeeinrichtung und das Fahrzeug eine Empfangseinrichtung. Bei der Sendeeinrichtung kann es sich beispielsweise um einen NFC-Chip (Near Field Communication Chip) handeln. Es ist auch denkbar, dass die Sendeeinrichtung und die Empfangseinrichtung zur Herstellung einer Bluetooth-Verbindung eingerichtet sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung gibt die Information an, dass der Dachgepäckträger montiert ist. Durch die Kommunikationsstrecke wird dem Fahrzeug nach dieser Ausgestaltung mit anderen Worten, insbesondere lediglich, mitgeteilt, dass sich der Dachgepäckträger auf dem Dach befindet. Die Information kann dann vom Fahrzeug bei der Steuerung der Fahrzeugfunktion berücksichtigt werden.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung gibt die Information einen Typ des Dachgepäckträgers und/oder eine Montageposition des Dachgepäckträgers an. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine genauere Berücksichtigung bei der Steuerung der Fahrzeugfunktion, beispielsweise dahingehend, anhand des Typs die Abmessungen und/oder Masse differenziert je nach Typ des Dachgepäckträgers zu berücksichtigen. Dabei kann die Information beispielsweise lediglich eine Kennung des Typs umfassen, wobei fahrzeugseitig genauere Daten, insbesondere Masse, Abmessungen oder dgl., über eine Mobilfunkverbindung oder dgl. abgerufen oder aus einem fahrzeugseitigen Speicher ausgelesen werden. Die Montageposition des Dachgepäckrägers kann beispielsweise über eine Befestigungseinrichtung mittels derer der Dachgepäckträger am Dach des Fahrzeugs befestigt ist, insbesondere über zur Befestigung verwendete Befestigungspunkte, codiert sein. Die Kenntnis der Montageposition ermöglicht dann wiederum eine differenzierte Berücksichtigung bei der Steuerung der Fahrzeugposition. Beispielsweise ist es denkbar, dass eine Fahrzeugfunktion durch die Berücksichtigung der Montageposition bei einer ersten Montageposition unverändert verfügbar bleibt, bei einer zweiten Montageposition lediglich eingeschränkt verfügbar bleibt und bei einer dritten Montageposition deaktiviert oder gesperrt wird, also gar nicht mehr zur Verfügung steht.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung betrifft die Fahrzeugfunktion das Ansteuern einer motorisch verstellbaren Klappe des Fahrzeuges und/oder eine Navigationsfunktion des Fahrzeuges. Die Klappe kann beispielsweise eine Heckklappe, ein Hardtop, ein Schiebedach oder ein Schiebehubdach sein.
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Es ist im Rahmen der Erfindung auch denkbar, dass die Fahrzeugfunktion eine Bremsfunktion des Fahrzeuges, beispielsweise ein Antiblockiersystem (ABS), oder ein Fahrerassistenzsystem, beispielsweise im Rahmen einer Fahrdynamikregelung durch eine elektronische Stabilitätskontrolle, betrifft.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung wird das Herstellen der Kommunikationsstrecke und/oder das Übertragen der Information auf ein Triggerereignis hin ausgelöst. Damit kann vorteilhafterweise ein Stromverbrauch reduziert werden, da die Übertragung der Information bzw. das Herstellen der Kommunikationsstrecke, insbesondere der drahtlosen Kommunikationsstrecke, lediglich im Bedarfsfall erfolgt.
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Nach weiterer Maßgabe der Erfindung ist eine Fahrzeuganordnung zur Steuerung zumindest einer Fahrzeugfunktion vorgesehen. Die Fahrzeuganordnung umfasst einen auf einem Dach eines Fahrzeuges montierten, eine Sendeeinrichtung aufweisenden Dachgepäckträger und eine fahrzeugseitigen Empfangseinrichtung, wobei die Sendeeinrichtung und die fahrzeugseitige Empfangseinrichtung zur Herstellung einer Kommunikationstrecke und zur Übertragung einer zumindest einen Montagezustand des Dachgepäckträgers umfassenden Information eingerichtet sind, und wobei Mittel zur Berücksichtigung der Information bei der Steuerung der zumindest einen Fahrzeugfunktion vorgesehen sind.
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Nach einer Ausgestaltung der Erfindung umfassen die Mittel zur Berücksichtigung zumindest ein der Fahrzeugfunktion zugeordnetes Steuergerät. Bei dem Steuergerät kann es sich beispielsweise um ein Heckklappensteuergerät, ein Navigationssteuergerät oder ein Zentralsteuergerät handeln.
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In Bezug auf Vorteile der erfindungsgemäßen Fahrzeuganordnung sowie deren weitere mögliche Ausgestaltungen wird auf die voranstehenden Ausführungen verwiesen, welche sinngemäß gelten.
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Die Erfindung wird nun anhand von Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die anhängenden Figuren näher beschrieben, wobei:
- 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Fahrzeuganordnung nach einem ersten Ausführungsbeispiel, wobei eine Heckklappe des Fahrzeuges sich in einer Schließposition befindet;
- 2 eine Seitensicht der Fahrzeuganordnung der 1, wobei die Heckklappe sich in einer Öffnungsposition befindet;
- 3 eine Seitenansicht der Fahrzeuganordnung der 1, wobei die Heckklappe sich in einer Zwischenposition befindet;
- 4 eine Seitenansicht der Fahrzeuganordnung der 1, wobei sich ein Dachgepäckträger in einer im Vergleich zur 1 geänderten Montageposition befindet; und
- 5 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Fahrzeuganordnung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei die Heckklappe sich in der Schließposition befindet;
zeigt.
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In den Figuren sind gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Fahrzeuganordnung 2 nach einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Fahrzeuganordnung 2 umfasst ein Fahrzeug 4 und einen auf einem Dach 6 des Fahrzeuges 4 in einer ersten Montageposition P1 montierten Dachgepäckträger 8. Der Dachgepäckträger 8 ist mittels einer zwei Querträger 10 umfassenden Tragekonstruktion auf dem Dach 6 befestigt. Es ist auch denkbar, dass die Tragekonstruktion alternativ oder zusätzlich zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung erstreckende und auf dem Dach 6 angeordnete Längsträger (eine sogenannte Dachreling) umfasst.
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Der Dachgepäckträger 8 ist in der 1 als Dachbox ausgestaltet. Ein alternativer Dachgepäckträger 8 (nicht dargestellt) ist als Fahrradträger ausgestaltet.
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Der Dachgepäckträger 8 umfasst einen aus einem Oberteil 12 und einem Unterteil 14 gebildeten, einen Stauraum definierenden Hohlkörper. Der Dachgepäckträger 8 ist, beispielsweise durch Umklappen des Oberteils 12 relativ zum Unterteil 14, von dem in 1 gezeigten geschlossenen Zustand in einen offenen Zustand, in welchem ein Be- und Entladen ermöglicht ist, bringbar. Der Dachgepäckträger 8 weist eine Verschlussanordnung 16 auf, mit welcher der Dachgepäckträger 8, insbesondere mittels eines Schlüssels, wahlweise in einen entriegelten und einen verriegelten Zustand gebracht werden kann. Der Dachgepäckträger 8 umfasst ferner eine Sendeeinrichtung 18, auf deren Funktion nachfolgend genauer eingegangen wird.
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Das Fahrzeug 4 weist im Heckbereich eine Heckklappe 20 auf. Die Heckklappe 20 ist zwischen einer in der 1 dargestellten Schließposition und einer Öffnungsposition (vgl. 2) beweglich an der Fahrzeugkarosserie angelenkt. Die Heckklappe 20 kann dabei in einem Verstellvorgang motorisch mittels einer Antriebsanordnung 22, welche beispielsweise einen Spindelantrieb umfasst, und eines zugeordneten Heckklappensteuergeräts 24 von der Schließposition in die Öffnungsposition und/oder umgekehrt verbracht werden.
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Der Verstellvorgang der Heckklappe 20 ist über ein Bedienereignis auslösbar. Das Bedienereignis kann beispielsweise das Betätigen eines an der Heckklappe 4 angebrachten mechanischen Bedienelements, das Drücken eines Schalters auf einer Funkfernbedienung oder im Innenraum des Fahrzeuges 4 sein. Das Bedienereignis kann beispielsweise auch über ein mobiles Endgerät 40 (vgl. 5), beispielsweise ein Mobiltelefon, ausgelöst werden. Das Bedienereignis kann ferner berührungslos ausgelöst werden. Dazu weist das Fahrzeug 4 im Stoßfänger 26 eine einen ersten Näherungssensor 28 und einen zweiten Näherungssensor 30 umfassende Sensoranordnung auf. Bei den Näherungssensoren 28, 30 handelt es sich um kapazitive Näherungssensoren. Der erste Näherungssensor 28 und der zweite Näherungssensor 30 sind elektrisch mit dem Heckklappensteuergerät 24 verbunden, welches insbesondere der Ansteuerung und Auswertung der Sensoranordnung dient. Mittels der Sensoranordnung ist ein berührungsloses Bedienereignis eines Benutzers 32, beispielsweise eine vorbestimmte Bediengeste, erfassbar. Die Bediengeste kann beispielsweise als eine in 1 durch Pfeile angedeutete Kickbewegung eines Beins des Benutzers 32 definiert sein. Sofern die Kickbewegung, also ein gültiges Bedienereignis, als erkannt gilt, wird das motorische Öffnen oder Schließen der Heckklappe 20 ausgelöst.
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Das Heckklappensteuergerät 24 ist über eine Kommunikationsstecke, beispielsweise eine BUS-Anbindung, mit einem Zentralsteuergerät 34 des Fahrzeuges 4 verbunden. Das Zentralsteuergerät 34 umfasst u.a. ein Navigationssteuergerät 36 zur Realisierung einer Navigationsfunktion sowie weitere Steuergeräte zur Umsetzung diverser Fahrzeugfunktionen. Selbstverständlich können das Navigationssteuergerät 36 und die weiteren Steuergeräte als separate Module, räumlich getrennt vom Zentralsteuergerät 36, vorgesehen sein.
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2 zeigt eine Seitensicht der Fahrzeuganordnung 2 der 1, wobei die Heckklappe 20 sich in einer Öffnungsposition befindet. Es ist deutlich ersichtlich, dass es bei in der ersten Montageposition P1 montiertem Dachgepäckträger 8 in einem Verstellvorgang der Heckklappe 20 zur Öffnungsposition hin aufgrund der durch den Dachgepäckträger 8 veränderten Konfiguration der Fahrzeuganordnung 2 zu einer Kollision zwischen Heckklappe 20 und Dachgepäckträger 8 kommen kann. Diese Kollision kann zu Beschädigungen des Dachgepäckträgers 8 und/oder der Heckklappe 20 führen. Die vorliegende Erfindung schafft hier Abhilfe.
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Erfindungsgemäß ist nämlich vorgesehen, dass bei montiertem Dachgepäckträger 8 eine Kommunikationsstrecke zwischen der Sendeeinrichtung 18 in Form eines NFC-Chips und einer geeigneten Empfangseinrichtung 38 des Fahrzeuges 4 hergestellt wird. Die Empfangseinrichtung 38 kann es beispielsweise in eine für den Radioempfang vorgesehene Antennenanordnung integriert sein. Eine separate Empfangseinrichtung 38 ist ebenfalls denkbar. Über die Kommunikationsstrecke wird eine Information von dem Dachgepäckträger 8 an das Fahrzeug 4 übertragen. Die Information umfasst dabei zumindest den Montagezustand des Dachgepäckträgers 8. Die Information wird sodann im Fahrzeug über eine weitere Kommunikationsstrecke, insbesondere eine BUS-Verbindung, an das Zentralsteuergerät 34 übermittelt und von dort an weitere Steuergeräte, beispielsweise das Heckklappensteuergerät 24 und das Navigationssteuergerät 36 weiterverteilt.
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Das Heckklappensteuergerät 24 berücksichtigt die Information bei der Ansteuerung der Heckklappe 20. Die Berücksichtigung der Information kann in einer einfachen Form dergestalt sein, dass das motorische Öffnen der Heckklappe 20, zumindest für eines oder mehrere der Bedienereignisse, vorzugsweise das Drücken eines Schalters auf einer Funkfernbedienung oder im Innenraum des Fahrzeuges 4 sowie das berührungslose Bedienereignis, deaktiviert ist. Die Heckklappe lässt sich dann beispielsweise lediglich über das an der Heckklappe 4 angebrachte mechanische Bedienelement öffnen.
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In einer weiteren und bevorzugten Ausgestaltung wird das motorische Öffnen der Heckklappe 20 lediglich eingeschränkt, nämlich dahingehend, dass sich die Heckklappe 20 bei montiertem Dachgepäckträger 8 nicht mehr vollständig in die mit dem Kollisionsrisiko einhergehende Öffnungsposition, sondern lediglich in eine Zwischenposition verbracht werden kann. Dies ist in 3 dargestellt. Die Zwischenposition ist dabei derart gewählt, dass einerseits eine Kollision zwischen der Heckklappe 20 und dem Dachgepäckträger 8 vermieden wird, anderseits aber die Heckklappe 20 ausreichend weit geöffnet werden kann, um ein komfortables Be- und Entladen zu gewährleisten.
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In einer weiter verbesserten Ausgestaltung gibt die den Montagezustand des Dachgepäckträgers 8 umfassende Information zusätzlich den Typ des Dachgepäckträgers 8 an. Anhand des Typs der Dachgepäckträgers 8 kann sodann fahrzeugseitig ermittelt werden, ob eine Kollisionsgefahr in der Öffnungsposition überhaupt besteht und ggf. eine geeignete, eine Kollision vermeidende Zwischenposition gewählt werden. Mit anderen Worten ist in dieser Ausgestaltung die Zwischenposition nicht fest vorgegeben, sondern wird in Abhängigkeit des Typs des Dachgepäckträgers ausgewählt.
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In einer weiteren Ausgestaltung gibt die den Montagezustand des Dackgepäckträgers 8 umfassende Information zusätzlich eine Montageposition des Dachgepäckträgers 8 auf dem Dach 6 des Fahrzeuges 4 an. Die Montageposition kann dabei beispielsweise über Befestigungspunkte, an welchen der Dachgepäckträger 8 auf Querträger 10 befestigt ist, codiert sein. Diese Ausgestaltung trägt dem Umstand Rechnung, dass der Dachgepäckträger 8 in mehreren Positionen auf dem Dach 6 des Fahrzeuges 4 montierbar ist. Dabei kann bei der ersten Montageposition P1 (1 bis 3) eine Kollisionsgefahr zwischen Heckklappe 20 und Dachgepäckträger 8 bestehen, während bei einer in 4 dargestellten zweiten Montageposition P2 keine Kollisionsgefahr der sich in der Öffnungsposition befindenden Heckklappe 20 mit dem Dachgepäckträger 8 besteht. In 4 ist die erste Montageposition P1 zum Vergleich mit gestrichelter Linie dargestellt. Sofern die den Montagezustand umfassende Information die Montageposition P1 bzw. P2 umfasst, kann also eine differenzierte Berücksichtigung der Steuerung der betroffenen Fahrzeugfunktion, hier der Ansteuerung der Heckklappe 20, in Abhängigkeit von der Montageposition P1 bzw. P2 erfolgen. Während bei der Montageposition P1 das Begrenzen der Öffnung der Heckklappe 20 auf die Zwischenposition erfolgt, kann bei der Montageposition P2 die Heckklappe 20 uneingeschränkt die Öffnungsposition verbracht werden.
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Das Navigationssteuergerät 36 berücksichtigt die Information über den Montagezustand des Dachgepäckträgers 8 bei der Navigationsfunktion des Fahrzeuges 4. Die durch den montierten Dachgepäckträger 8 veränderte Konfiguration der Fahrzeuganordnung 2 geht beispielsweise mit einer geänderten Gesamthöhe der Fahrzeuganordnung 2 einher. Diese geänderte, nämlich größere, Gesamthöhe der Fahrzeuganordnung 2 kann beispielsweise eine Durchfahrt von Torbögen, Unterführungen und dgl. unmöglich machen, da es ansonsten zu einer Kollision und Beschädigungen käme. Diesen Umstand berücksichtigt das Navigationssteuergerät 36 derart, dass bei montierten Dachgepäckträger 8 die vorgeschlagene Route eben solche Durchfahrten mit Kollisionsrisiko nicht umfasst, sondern diese durch eine Alternativroute umfahren werden. Der Umstand, dass eine durch den Dachgepäckträger 8 bedingte Alternativroute gewählt und insoweit einem Fahrzeugführer empfohlen wird, kann auf einem Display im Innenraum zur Information der Fahrzeuginsassen angezeigt werden.
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5 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Fahrzeuganordnung nach einem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei die Heckklappe sich in der Schließposition befindet. In diesem zweiten Ausführungsbeispiel wird die Kommunikationsstrecke nicht (wie beim ersten Ausführungsbeispiel) unmittelbar zwischen der Sendeeinrichtung 18 und der fahrzeugseitigen Empfangseinrichtung 38 hergestellt. Nach dem zweiten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, die Kommunikationsstrecke unter Zwischenschaltung eines mobilen Endgeräts 40, nämlich in der 5 eines Mobiltelefons, herzustellen. Dies bietet sich insbesondere dann an, wenn das Fahrzeug keine geeignete Empfangseinrichtung aufweist, die unmittelbar kompatibel mit der Sendeeinrichtung 18 des Dachgepäckträgers 8 ist. Dieser Ausgestaltung liegt insbesondere die Überlegung zugrunde, dass moderne mobile Endgeräte 40 ohnehin einerseits zur Herstellung einer Nahbereichsfunkverbindung, einer Bluetooth-Verbindung und dgl. und andererseits ebenfalls zum Koppeln mit dem Fahrzeug 4 über eine derartige Verbindung, beispielsweise im Rahmen einer Freisprecheinrichtung oder zur Übertragung von Audiosignalen an ein Entertainmentsystem, eingerichtet sind. Diese ohnehin vorhandenen Voraussetzungen macht sich das zweite Ausführungsbeispiel der Erfindung zu Nutze, indem die zumindest den Montagezustand umfassende Information zunächst an das mobile Endgerät 40 und sodann an das Fahrzeug 4, beispielsweise an das Zentralsteuergerät 34 zur Weiterverteilung, insbesondere an das Heckklappensteuergerät 24 und/oder das Navigationssteuergerät 34, übertragen und sodann bei der Steuerung der zumindest einen Fahrzeugfunktion berücksichtigt wird. Das mobile Endgerät 40 kann alternativ zu einem Smartphone auch ein sogenanntes Wearable, beispielsweise eine Smartwatch, sein.
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Das Herstellen der Kommunikationsstrecke zur Übertragung der zumindest den Montagezustand des Dachgepäckträgers 8 umfassenden Information wird durch ein Triggereignis ausgelöst. Das Triggerereignis kann beispielsweise darin bestehen, dass die Empfangseinrichtung 38, welche in diesem Fall als Sende-/Empfangseinrichtung ausgebildet ist, zyklisch ein Abfragesignal aussendet. Das Abfragesignal kann dann wiederum das Aussenden der den Montagezustand des Dachgepäckträgers 8 umfassenden Information durch die z.B. als passiven Transponder ausgebildete Sendeeinrichtung 18 auslösen. Alternativ kann das Triggerereignis ein Starten eines Antriebsmotors des Fahrzeuges 4 sein. Das Triggeereignis kann auch manuell durch einen Benutzer, insbesondere über einen Bordcomputer, oder ggf. mittels des mobilen Endgeräts ausgelöst werden.
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In einer weiteren Ausgestaltung umfasst die den Montagezustand des Dachgepäckträgers 8 umfassende Information zusätzlich den Status der Verschlussanordnung 16, insbesondere ob sich die Verschlussanordnung 16 im entriegelten oder im verriegelten Zustand befindet. Der Status der Verschlussanordnung 16 kann ebenso wie der Typ des Dachgepäckträgers 8 und/oder die Montageposition P1, P2 dem Benutzer zur Darstellung gebracht werden, beispielsweise auf einem Display im Fahrzeuginnenraum und/oder auf dem mobilen Endgerät 40.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Fahrzeuganordnung
- 4
- Fahrzeug
- 6
- Dach
- 8
- Dachgepäckträger
- 10
- Querträger
- 12
- Oberteil
- 14
- Unterteil
- 16
- Verschlussanordnung
- 18
- Sendeeinrichtung
- 20
- Heckklappe
- 22
- Antriebsanordnung
- 24
- Heckklappensteuergerät
- 26
- Stoßfänger
- 28
- erster Näherungssensor
- 30
- zweiter Näherungssensor
- 32
- Benutzer
- 34
- Zentralsteuergerät
- 36
- Navigationssteuergerät
- 38
- Empfangseinrichtung
- 40
- mobiles Endgerät
- P1
- erste Montageposition
- P2
- zweite Montageposition