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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Steuersystem zum Steuern wenigstens
einer Funktionsgruppe eines Kraftfahrzeugs, mit einer fahrzeuggestützten Zentraleinheit,
die eingerichtet ist, Steuerbefehle an die Funktionsgruppe zu senden,
und wenigstens einer mobilen Benutzerschnittstelle, die eingerichtet
ist, Befehle eines Benutzers, die die Zentraleinheit an die Funktionsgruppe
weiter senden soll, schnurlos an die Zentraleinheit zu übermitteln.
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Derartige
Steuersysteme sind bislang im Wesentlichen in Form eines Autoradios
mit Fernbedienung bekannt geworden, bei dem eine Steuereinheit des
Radios von einer Infrarot-Fernbedienung erhaltene Signale in Steuerbefehle
für verschiedene Funktionsgruppen
des Autoradios wie etwa einen Funkempfänger, einen Verstärker oder
eine Abspieleinheit für
Tonträger
umsetzt. Die Fernsteuerung ist meist zur Befestigung am Lenkrad
des Fahrzeugs vorgesehen, so dass der Fahrer die Einstellungen des
Autoradios verändern
kann, ohne die Hände
vom Lenkrad nehmen zu müssen.
Andere Personen haben keine Kontrolle über das Autoradio. Wenn die Fernsteuerung
nicht befestigt ist, kann sie zwar von beliebigen Personen im Fahrzeug
benutzt werden, doch hat der Fahrer dann keine direkte Kontrolle mehr über das
Autoradio. Er kann lediglich unerwünschte Veränderungen am Bedienfeld des
Autoradios rückgängig machen,
nicht aber verhindern, dass diese Änderungen vorgenommen werden.
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Wenn
mehrere Personen in einem Fahrzeug unterwegs sind und diejenige
Person, die die Fernsteuerung benutzt hat, diese anschließend an
einem nicht genau bestimmten Ort ablegt, besteht die Gefahr, dass
sie verloren geht. Steckt der Benutzer sie in die Tasche, um sicherzustellen,
dass sie nicht verloren geht, so ist die Wahrscheinlichkeit hoch,
dass sie versehentlich aus dem Fahrzeug entfernt wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist, ein Steuer- und/oder Überwachungssystem
für ein
Kraftfahrzeug zu schaffen, das mehreren Personen die Möglichkeit
gibt, bestimmte Funktionen des Kraftfahrzeugs zu beeinflussen oder
zu überwachen,
und bei dem die Gefahr des Abhandenkommens einer schnurlosen Benutzerschnittstelle
reduziert ist.
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Die
Aufgabe wird einem ersten Aspekt der Erfindung zufolge gelöst, indem
bei einem Steuersystem zum Steuern wenigstens einer Funktionsgruppe
eines Kraftfahrzeugs mit einer fahrzeuggestützten Zentraleinheit, die eingerichtet
ist, Steuerbefehle an die Funktionsgruppe zu senden, und wenigstens
einer mobilen Benutzerschnittstelle, die eingerichtet ist, an die
Funktionsgruppe weiter zu sendende Befehle eines Benutzers an die
Zentraleinheit schnurlos zu übermitteln,
die mobile Benutzerschnittstelle ein Mobiltelefon ist. Der Funktionsumfang
moderner Mobiltelefone ist in weitem Maße durch Programmierung erweiterbar,
so dass die Anpassung eines existierenden Mobiltelefons zur Nutzung
als Benutzerschnittstelle im Sinne der vorliegenden Erfindung abgesehen
von dem Aufspielen einer geeigneten Programmierung keinerlei weiteren
Aufwand und Kosten verursacht. Die Tatsache, dass das Mobiltelefon
in der Regel aus dem Fahrzeug entfernt wird, wenn dieses abgestellt
wird, beeinträchtigt
die Wahrscheinlichkeit, dass es bei einer späteren Fahrt verfügbar ist,
nicht wesentlich, da die meisten Benutzer ihr Mobiltelefon ständig mit
sich herumtragen. Die Wahrscheinlichkeit des Abhandenkommens ist
gering, da es in der Regel genügt,
das Mobiltelefon anzurufen, um es anhand seines Klingeltons schnell wieder
zu finden. Wenn mehrere Fahrzeugpassagiere ein geeignetes Mobiltelefon
mit sich führen,
können
diese alle in das erfindungsgemäße Steuersystem
mit einbezogen werden.
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Einem
zweiten Aspekt der Erfindung zufolge ist ein Überwachungssystem zur Überwachung
wenigstens einer Funktionsgruppe eines Kraftfahrzeugs mit einer
fahrzeuggestützten
Zentraleinheit, die eingerichtet ist, Zustandsmeldungen von der
Funktionsgruppe zu empfangen, und wenigstens einer mobilen Benutzerschnittstelle,
die eingerichtet ist, die von der Zentraleinheit weiter geleiteten
Zustandsmeldungen zu empfangen und einem Benutzer wiederzugeben, dadurch
gekennzeichnet, dass die mobile Benutzerschnittstelle ein Mobiltelefon
ist.
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Vorzugsweise
implementieren in der Praxis die gleiche Zentraleinheit und die
gleichen Mobiltelefone sowohl das Steuersystem als auch das Überwachungssystem.
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Vorzugsweise
bilden die wenigstens eine mobile Benutzerschnittstelle und die
Zentraleinheit Knoten eines dynamisch konfigurierten schnurlosen Netzwerks.
Dabei kann es sich insbesondere um ein Bluetooth- oder WLAN-Netzwerk handeln.
Insbesondere die Kommunikationsfähigkeit
nach dem Bluetooth-Standard ist bei existierenden Mobiltelefonen weit
verbreitet und kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung ohne Zusatzaufwand
nutzbar gemacht werden.
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Aus
Sicherheitsgründen
sollte die Zentraleinheit eingerichtet sein, die Berechtigung einer
mobilen Benutzerschnittstelle zum Senden von Befehlen zu überprüfen. Dies
kann bei Verwendung eines Mobiltelefons als mobile Benutzerschnittstelle
vorteilhafterweise durch Rückgriff
auf dessen gerätespezifische
Kenndaten erfolgen.
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Befehle
einer unberechtigten mobilen Benutzerschnittstelle werden abgewiesen.
Dies ermöglicht es
dem Halter eines Fahrzeugs, den Kreis der Mobiltelefone, die auf
die Funktionsgruppe Einfluss nehmen können, zu begrenzen.
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Des
Weiteren ist die Zentraleinheit zweckmäßigerweise eingerichtet, Befehle
einer nachrangig berechtigten mobilen Benutzerschnittstelle nur
bei Genehmigung durch eine vorrangig berechtigte Benutzerschnittstelle
an die Funktionsgruppe zu senden. Indem der Benutzer der vorrangig
berechtigten Benutzerschnittstelle, im Allgemeinen der Fahrer des Fahrzeugs,
somit nur solche Befehle zur Ausführung kommen lässt, die
ihm genehm sind, behält
er die vollständige
Kontrolle über
sämtliche
Funktionen des Fahrzeugs, er kann sich jedoch Steuerungsaufgaben,
die Zeit und Aufmerksamkeit erfordern, von anderen Fahrzeuginsassen
abnehmen lassen.
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Um
dem Fahrer die Überprüfung der
von den anderen Benutzern gesendeten Befehle zu ermöglichen,
ist die Zentraleinheit vorzugsweise eingerichtet, Befehle einer
nachrangig berechtigten mobilen Benutzerschnittstelle auf einer
Wiedergabeeinrichtung wiederzugeben. Diese Wiedergabeeinrichtung kann
ihrerseits Teil der vorrangig berechtigten Benutzerschnittstelle
sein. Bei der Wiedergabeeinrichtung kann es sich um einen Bild schirm
zur Wiedergabe von Befehlen in alphanumerischer oder Piktogrammform
handeln; ein Sprachsynthesizer für
die Wiedergabe der Befehle in Sprachform kommt ebenfalls in Betracht.
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Wenigstens
eine vorrangig berechtigte Benutzerschnittstelle ist vorzugsweise
in dem Kraftfahrzeug fest montiert, um sicherzustellen, dass stets eine
solche Schnittstelle vorhanden ist. Dies schließt nicht aus, dass der Fahrer
sein eigenes Mobiltelefon ebenfalls als eine vorrangig berechtigte
Benutzerschnittstelle nutzt.
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Wenn
eine der Funktionsgruppen ein Routenplaner ist, ist die mobile Benutzerschnittstelle zweckmäßigerweise
eingerichtet, in ihr gespeicherte Fahrzielinformationen an die Zentraleinheit
zur Weiterleitung an den Routenplaner zu übermitteln. Viele moderne Mobiltelefone
verfügen über eine
Terminkalenderfunktion, die es ihrem Benutzer ermöglicht, Orte
und Zeiten von beabsichtigten Terminen zu speichern. Die Möglichkeit,
solche Informationen automatisch an den Routenplaner des Fahrzeugs
weiterzugeben erhöht
den Gebrauchswert eines solchen Terminkalenders zusätzlich.
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Da
in dem Terminkalender im Allgemeinen zusammen mit dem Ort auch die
Zeit eines Termins gespeichert ist, kann die Zentraleinheit anhand
der Differenz zwischen der aktuellen Zeit und dem Zeitpunkt eines – vorzugsweise
beim Fahrzeugstart – an sie übertragenen
Termins abschätzen,
ob die Fahrt zu dem betreffenden Termin gehen soll oder nicht, und,
wenn ja, die hierfür
verfügbare
Fahrzeit bei der Routenplanung berücksichtigen.
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Zu
den mit dem erfindungsgemäßen Steuersystem
steuerbaren Funktionsgruppen können
Antriebe für
ver schiedene Einrichtungen wie etwa einen Rückspiegel, einen Fahrzeugsitz,
eine Laderaumklappe oder einen Laderaumboden gehören. Als Funktionsgruppen kommen
auch beliebige Leuchten des Fahrzeugs, eine Heizung, eine Klimaanlage
oder ein Gerät
der Unterhaltungselektronik in Betracht.
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Bei
einem erfindungsgemäßen Überwachungssystem
umfassen die weiter geleiteten Zustandsmeldungen vorzugsweise Warnungen,
die an den Funktionsgruppen erfasste Störungen und/oder den Versorgungszustand
der Funktionsgruppen mit Betriebsmitteln betreffen.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die beigefügten
Figuren. Es zeigen:
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1 ein
schematisches Diagramm eines mit einem erfindungsgemäßen Steuer-/Überwachungssystems ausgestatteten
Fahrzeugs;
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2 ein
Flussdiagramm zur Veranschaulichung der Arbeitsweise des Systems;
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3 ein
weiteres Flussdiagramm; und
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4 Beispiele
für eine
von der Benutzerschnittstelle in verschiedenen Situationen angezeigte graphische
Bedienoberfläche.
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1 ist
eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Steuer-
und Überwachungssystem
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Ein Mikroprozessor 1 ist als Zentraleinheit über einen CAN-Bus
mit einer Blue tooth-Funkschnittstelle 3, einer Benutzerschnittstelle 4 am
Armaturenbrett des Fahrzeugs sowie mit diversen, nicht im Einzelnen dargestellten,
von ihr kontrollierten Funktionsgruppen verbunden. Zu diesen Funktionsgruppen
können im
Einzelnen gehören:
- – eine
Heizung oder eine Klimaanlage, die von der Zentraleinheit 1 Ein-/Ausschaltbefehle
oder Solltemperaturbefehle empfängt,
sowie wenigstens ein Temperatursensor im Fahrgastraum, der eine aktuelle
Temperatur an die Zentraleinheit 1 oder die Heizung/Klimaanlage
meldet;
- – eine
Zentralverriegelung der Türen
und eventuell der Heckklappe des Fahrzeugs, die Befehle zum Ver-
oder Entriegeln von der Zentraleinheit 1 empfängt und
ihren jeweiligen Zustand, ver- oder entriegelt, an die Zentraleinheit 1 rückmeldet;
- – Stellglieder
zum Öffnen
und Schließen
der Heckklappe des Fahrzeugs, die in der Lage sind, einen Befehl
zum Öffnen
oder Schließen
von der Zentraleinheit 1 zu empfangen und wenigstens den
binären
Zustand, offen oder geschlossen, der Klappe, vorzugsweise ein quantitatives
Maß für die Stellung
der Klappe, an die Zentraleinheit 1 zurückzumelden;
- – wenigstens
ein Stellglied zum Verschieben einer Ladefläche im Laderaum des Fahrzeugs,
das in der Lage ist, einen Befehl zum Anheben oder Absenken der
Zentraleinheit 1 auszuführen
und den Zustand, eingefahren/Schließen der Klappe möglich oder
ausgefahren/Schließen
der Klappe nicht möglich,
oder vorzugsweise ein quantitatives Maß für die Stellung der Ladefläche an die
Zentraleinheit 1 zurückzumelden;
- – eine
Audioanlage, die in der Lage ist, einen Befehl der Zentraleinheit 1 zum
Abstimmen auf einen Radiosender, zum Auswählen einer Audiosignalquelle
unter Geräten
wie etwa einem Radio und diversen Tonträger-Abspielgeräten, zum
Auswählen
eines wiederzugebenden Tonträgers
oder von wiederzugebenden Titeln auf einem Tonträger, zum Ändern von Wiedergabeparametern
wie Lautstärke,
Balance etc. auszuführen;
- – einen
Routenplaner zum Erstellen und Anzeigen eines Fahrtroutenvorschlags
anhand eines von der Zentraleinheit 1 spezifizierten Fahrziels;
- – ...
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Die
Zentraleinheit 1 ist mit Hilfe der Funkschnittstelle 3 in
der Lage, über
deren Bluetooth-Protokoll mit mehreren Mobiltelefonen 5 bis 8 in
der Fahrgastzelle des Fahrzeugs zu kommunizieren, an die Funktionsgruppen
gerichtete Befehle von diesen entgegenzunehmen und Zustandsrückmeldungen der
Funktionsgruppen an die Mobiltelefone oder zumindest an bestimmte
unter ihnen wie etwa eine vorrangig berechtigte Benutzerschnittstelle
oder eine Benutzerschnittstelle, die den Befehl gegeben hat, der
die Rückmeldung
ausgelöst
hat, weiterzuleiten. Die Mobiltelefone 5 bis 8 und
die Zentraleinheit mit ihrer Funkschnittstelle 3 bilden
in an sich bekannter jeweils Knoten eines Übertragungsnetzwerks, indem die
Mobiltelefone sich beim Einsteigen in das Fahrzeug, d. h. beim Eintritt
in den Übertragungsbereich der
Funkschnittstelle 3, automatisch in das Netzwerk eingliedern.
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2 veranschaulicht
die Verarbeitung eines von einem der Mobiltelefone 5 bis 8 herrührenden,
an eine der Funktionsgruppen gerichteten Befehls durch die Zentraleinheit 1.
Der Schritt des Empfangens des Befehls über die Funkschnittstelle ist
mit S1 bezeichnet. Im Schritt S2 überprüft die Zentraleinheit 1 zunächst die
Berechtigung des absendenden Mobiltelefons, den Funktionsgruppen
Befehle zu erteilen, anhand einer eindeutigen Gerätekennung, zum
Beispiel der IMSI-Nummer des Mobiltelefons, den dieses zusammen
mit dem Befehl sendet. Die Zentraleinheit 1 prüft, ob die übermittelte
Gerätekennung
mit einer der bei ihr in einem Speicher hinterlegten Kennungen von
vor- oder nachrangig befehlsberechtigten Mobiltelefonen übereinstimmt.
Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass ein Mobiltelefon existiert,
das bei der Zentraleinheit 1 als vorrangig befehlsberechtigt
gemeldet ist, da auf jeden Fall die Benutzerschnittstelle 4 vorrangig
berechtigt ist. Falls ein vorrangig berechtigtes Mobiltelefon existiert,
wird es sich in der Praxis meist um das Mobiltelefon 5 des Fahrzeughalters
handeln. Wenn in Schritt S3 der empfangene Befehl als von einem
solchen vorrangig berechtigten Mobiltelefon herrührend erkannt wird, wird der
Befehl in Schritt S4 unmittelbar an die betreffende Funktionsgruppe übertragen,
um von ihr ausgeführt
zu werden.
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Wenn
das absendende Mobiltelefon nicht vorrangig befehlsberechtigt ist,
wird in Schritt S5 geprüft,
ob es eines der nachrangig berechtigten Mobiltelefone 6 bis 8 ist.
Wenn ja, wird der Befehl in Schritt S6 an die vorrangig berechtigten
Benutzerschnittstelle(n) 4 und, wenn vorhanden, 5 übertragen,
um vom Fahrer genehmigt zu werden.
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Die Übertragung
des Schritts S6 kann stattfinden, indem zunächst geprüft wird, ob in dem dynamischen Netzwerk
aus den Mobiltelefonen 5 bis 8 und der Zentraleinheit 1 mit
der Funkschnittstelle 3 gebildeten Netz ein vorrangig berechtigtes
Mobiltelefon, zum Beispiel das Mobiltelefon 5, vorhanden
ist. Wenn dies der Fall ist, wird der Befehl an das Mobiltelefon 5 übertragen
und auf dessen Display dargestellt. Gleichzeitig wird der Befehl
an die Benutzerschnittstelle 4 des Armaturenbretts übertragen,
die wie gesagt ebenfalls als eine vorrangig berechtigte Schnittstelle
behandelt wird. Der Fahrer hat nun Gelegenheit, den gesendeten Befehl
an der Benutzerschnittstelle 4 oder dem Mobiltelefon 5 zur
Kenntnis zu nehmen und durch eine entsprechende Eingabe zu genehmigen
oder zu verwerfen. Je nach Eingabe verzweigt das Verfahren von Schritt
S7 zur Ausführung
des Befehls in Schritt S4 oder zu dessen Abweisung in Schritt S8.
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Wenn
in Schritt S5 das Mobiltelefon, das den Befehl gesendet hat, auch
als nachrangig nicht berechtigt erkannt wird, wird der Befehl unmittelbar
in Schritt S8 abgewiesen.
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Indem
der Fahrer das vorrangig berechtigte Mobiltelefon 5 an
eine andere Person im Fahrzeug, etwa den Beifahrer, aushändigt, kann
er die Aufgabe, von den anderen Mobiltelefonen 6 bis 8 gesendete Befehle
zu genehmigen oder zu verwerfen, an diese Person delegieren.
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Das
von den Mobiltelefonen 5 bis 8 und der Zentraleinheit 1 mit
der Funkschnittstelle 3 gebildete Bluetooth-Netzwerk ist
ein dynamisch konfiguriertes Netzwerk, das heißt es bedarf keiner manuellen
Konfigurierung, um neue Knoten in das Netzwerk einzubeziehen, sondern
jeder Knoten, der neu zu dem Netzwerk hinzu stößt, handelt mit den bereits
vorhandenen Knoten diejenigen Netzwerkparameter aus, die für die Kommunikation
untereinander benötigt werden.
Eine solche automatische Netzwerkkonfigura tion findet jedes Mal
statt, wenn Passagiere mit den Mobiltelefonen 5 bis 8 in
das Fahrzeug einsteigen.
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Die
Zentraleinheit 1 ist programmiert, um bei einem Start des
Fahrzeugs zunächst
mit Hilfe eines eingebauten, an sich bekannten Navigationssystems den
Standort des Fahrzeugs zu ermitteln (Schritt S11), und nach jeder
erfolgreichen Einbindung eines Mobiltelefons als neuer Knoten des
Bluetooth-Netzwerks den zeitlich nächsten Termin aus einem Terminkalender
dieses Mobiltelefons abzufragen (Schritt S12). Misslingt dies, so
endet die Bearbeitung des neu eingebundenen Mobiltelefons. Wenn
erfolgreich ein Termin abgefragt werden kann, geht das Verfahren
weiter zu Schritt S13.
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Ein
vollständiger
Termin beinhaltet jeweils eine Orts- und eine Zeitangabe. Anhand
der Ortsangabe ist das Navigationssystem in der Lage, in Schritt S13
die Fahrzeit zum Ort des Termins zu schätzen. In Schritt S14 wird die
verfügbare
Zeit als Differenz zwischen der gegenwärtigen Zeit, der Anfangszeitpunkt des
Termins berechnet und mit der in Schritt S13 geschätzten Fahrzeit
verglichen. Wenn die verfügbare Zeit
wesentlich größer als
die benötigte
Fahrzeit ist, etwa weil der Termin noch mehrere Tage in der Zukunft
liegt, ist nicht davon auszugehen, dass der Ort des Termins das
gegenwärtige
Reiseziel ist, und das Verfahren wird abgebrochen. Anderenfalls
plant das Navigationssystem in Schritt S15 zu dem übertragenen
Termin eine Route und zeigt diese an.
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Das
die Zentraleinheit 1 die beabsichtigte Ankunftszeit am
Termin kennt, ist sie auch während der
Fahrt fortlaufend in der Lage, den Fortschritt der Fahrt mit der
noch verfügbaren
Zeit in Beziehung zu setzen und dem Fahrer anzuzeigen, ob er gut
in der Zeit liegt oder ob er Grund hat, sich zu beeilen. Gegebenenfalls
kann auch die Routenplanung selbst anhand der noch verfügbaren Zeit
fortlaufend optimiert werden, z. B. indem im Bedarfsfall statt einer wirtschaftlichen
eine schnelle Route geplant wird, oder, wenn ausreichend Zeit vorhanden
ist, eine auf Wirtschaftlichkeit optimierte Route vorgeschlagen wird.
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4 zeigt
die Bildschirmanzeige eines in dem erfindungsgemäßen System eingesetzten Mobiltelefons
in verschiedenen Betriebszuständen.
Ein Grundmenü des
Mobiltelefons ist mit 10 bezeichnet. Es umfasst eine Mehrzahl
von Icons, die jeweils für herkömmliche
Funktionen des Mobiltelefons stehen, wie etwa eine Kamerafunktion 11,
Textnachrichtenübermittlung 12,
Spiele 13, USB-Datenaustausch 14, Terminkalender 15,
Notizen 16, etc. Diesen einzelnen Icons entsprechen jeweils
einzelne Softwaremodule in der Betriebssoftware des Mobiltelefons.
Erfindungsgemäß kommt
ein weiteres Softwaremodul hinzu, dem als Icon in der Anzeige 10 ein
Automobil 17 zugeordnet ist und durch Auswählen dieses
Icons aufgerufen wird.
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Das
Aufrufen dieses Icons führt
den Benutzer zunächst
zu einem Menü 20,
das ihn vor die Wahl zwischen auf das Äußere des Fahrzeugs bezogenen Funktionen 21 und
auf das Fahrzeuginnere bezogenen Funktionen 22 stellt.
Durch Auswahl der äußeren Funktionen 21 gelangt
der Benutzer weiter zu dem Menü 30,
dessen Icons beispielsweise für
eine Zentralverriegelung 31, eine Heckklappe 32,
die Außenbeleuchtung 33,
eine rückwärts gerichtete
Kamera 34, bewegliche aerodynamische Elemente der Karosserie 35 etc.
stehen.
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Durch
Auswählen
des Menüpunkts 31 wird jeweils
ein Befehl zum Umschalten der Zentralverriegelung, von offen nach
geschlossen und zurück,
an die Zentraleinheit 1 gesendet. Der aktuelle Zustand der
Zentralverriegelung wird von der Zentraleinheit an das Mobiltelefon
zurückgemeldet
und spiegelt sich in der Darstellung des Icons 31 wider.
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Im
einfachsten Fall könnte
auch das Icon 32 den Zustand offen oder geschlossen einer
einteiligen Heckklappe darstellen und seine Betätigung jeweils zum Umschalten
der Heckklappe zwischen offener und geschlossener Stellung führen. Im
vorliegenden Fall ist die Heckklappe zweiflügelig, mit einem hochschwenkbaren
Oberteil und einem herunterschwenkbaren Unterteil, und eine Ladefläche ist
aus dem Laderaum ausfahrbar, wenn beide Teile der Heckklappe offen
sind. Dies spiegelt sich wieder im Aussehen der Icons 41, 42,
bzw. 51, 52 eines Menüs 40 bzw. 50,
zu dem der Benutzer durch Betätigung
des Heckklappen-Icons 32 gelangt. Im Falle einer vollständig geschlossenen
Heckklappe wird das Menü 40 angezeigt,
von dessen zwei Icons 41, 42 das obere eine Silhouette
des Fahrzeugs mit vollständig
geschlossener Heckklappe zeigt. Solange das Icon 41 angezeigt wird,
ist das den unteren Teil der Heckklappe und die Ladefläche betreffende
Icon 42 nicht anwählbar.
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Durch
Anwählen
des Icons 41 veranlasst der Benutzer das Öffnen des
Oberteils der Heckklappe, wie im Icon 51 des Menüs 50 dargestellt.
Nach dem Öffnen
des Oberteils ist auch das Icon 42 anwählbar, seine Anwahl führt zum
Herunterschwenken des Unterteils der Heckklappe und zum Ausfahren
der Ladefläche,
dargestellt als Icon 52.
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Wenn
das Icon 52 dargestellt wird, ist das Icon 51 gesperrt,
da vor dem Absenken des Oberteils der Heckklappe die Ladefläche wieder
eingefahren und das Unterteil angehoben sein muss.
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Eine
laufende Bewegung des oberen oder unteren Heckklappenteils oder
der Ladefläche
kann abgebrochen werden durch erneutes Betätigen desjenigen Icons, mit
dem die Bewegung ausgelöst
wurde. Es erscheint dann ein nicht dargestelltes Menü, welches
den Benutzer vor die Wahl stellt, die Bewegung fortzusetzen oder
rückgängig zu
machen. So kann vermieden werden, dass aufgrund einer versehentlichen
Betätigung
die Heckklappe an ein Hindernis anstößt.
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Über das
Außenbeleuchtungsicon 33 gelangt
man zu einem Menü 60,
dessen Icons wie in üblicher
Weise an den Schaltern eines Armaturenbretts verwendeten Symbolen
für verschiedene
Außenleuchten
des Fahrzeugs und deren Betriebszustände wie etwa Nebelleuchte,
Abblendlicht, Fernlicht, Standlicht, Blinken links, Blinken rechts,
Warnblinken entsprechen und deren Betätigung die entsprechenden Funktionen
auslöst.
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Über das
Kameraicon 34 ist eine im Heckbereich des Fahrzeugs installierte,
nach hinten gerichtete Kamera aus einer verborgenen Ruhestellung ausfahrbar,
um zur Erleichterung von Rangiermanövern Bilder aufzunehmen, die
auf einem Bildschirm des Armaturenbretts angezeigt werden.
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Über das
Icon 35, „aerodynamische
Elemente” sind
bewegliche Karosserieaußenteile
wie etwa ein Spoiler steuerbar.
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Durch
Anwählen
der internen Funktionen des Fahrzeugs über das Icon 22 gelangt
der Benutzer zu einem weiteren Menü 70, dessen Icons
hier nicht dargestellt sind. Als Beispiel für die über das Menü 70 über das
Menü 70 anwählbaren
Funktionen ist in 4 lediglich die Stellung der
Rücksitze
betrachtet. Befinden sich zum Zeitpunkt der Auswahl dieser Funktion
beide Rücksitze
in aufrechter Stellung, so wird das Menü 80 angezeigt, dessen
Icons 81, 82 jeweils eine Abwärtsbewegung der Rückenlehne
des rechten bzw. linken Rücksitzes
versinnbildlichen. Durch Auswählen
eines dieser Icons 81, 82 wird das Herunterklappen
des betreffenden Sitzes ausgelöst,
und anschließend
erscheint anstelle des ausgewählten
das Icon 91 bzw. 92, das wiederum ausgewählt werden
kann, um den Sitz wieder aufzurichten.
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Auch
hier kann durch erneutes Wählen
desselben Icons eine laufende Bewegung der Sitze abgebrochen und
ein Abfragemenü zur
Anzeige gebracht werden, das dem Benutzer erlaubt, zu spezifizieren,
ob die Bewegung des Sitzes fortgesetzt oder rückgängig gemacht werden soll.
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Weitere
interne Funktionen, die über
das Menü 70 oder
ggf. noch weitere zwischengeschobene Menüebenen steuerbar sind, sind
zum Beispiel die Innenbeleuchtung des Fahrzeugs, die Platz für Platz
einzeln schaltbar und in ihrer Helligkeit oder Farbe regelbar sein
kann, eine Audioanlage oder andere Geräte der Unterhaltungselektronik,
Heizung bzw. Klimaanlage etc.
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Unabhängig von
den Steuerungsfunktionen, die mittels der Mobiltelefone 5–8 ausführbar sind, können diese
auch als Empfänger
und Anzeigemedien für
Meldungen der Zentraleinheit 1 oder der an sie angeschlossenen
Funktionsgruppen dienen. So können
z. B. ein gemessener Reifendruck, der Ölstand, der Kilometerzählerstand,
die Restkilometerzahl bis zu einer planmäßigen Wartung, der Tankfüllstand und
diverse andere Parameter des Fahrzeugs an die Mobiltelefone 5–8 oder
zumindest an das vorrangig berechtigte Mobiltelefon 5 übertragen
werden, so dass jeder Benutzer eines solchen Mobiltelefons jederzeit,
auch wenn er sich nicht im Fahrzeug befindet, aktuelle Werte dieser
Parameter vom Mobiltelefon ablesen kann. Meldungen von kritischen
Parameterwerten, die eine geeignete Reaktion vom Fahrer oder Fahrzeughalter
erfordern, wie etwa ein kritisch niedriger Reifendruck oder Tankfüllstand
oder eine demnächst
fällige
oder bereits überfällige Wartung führen zweckmäßigerweise
zur Ausgabe eines Warnsignals des Mobiltelefons, etwa durch einen speziellen,
nur den Warnungen der Zentraleinheit vorbehaltenen Klingelton.
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In
der Praxis ermöglicht
das erfindungsgemäße System
die Steuerung praktisch aller Funktionen des Kraftfahrzeugs, die
nicht direkt dessen Bewegung betreffen, durch andere Personen als
der Fahrer selbst mit dessen Einverständnis. Indem eine andere Person
zum Steuern dieser Funktionen ein nachrangig berechtigtes Mobiltelefon
verwendet, bleibt dem Fahrer die Möglichkeit, von dieser Person gegebene
Befehle zu überprüfen und
zu genehmigen; durch zur Verfügung
Stellen eines vorrangig berechtigten Telefons kann er diese Befehle
bereits im Vorhinein genehmigen und sich dadurch zusätzlich entlasten.
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- 1
- Zentralverriegelungseinheit
Mikroprozessor
- 2
- CAN-Bus
- 3
- Bluetooth
Funkschnittstelle
- 4
- Benutzerschnittstelle
- 5
- Mobiltelefon
- 6
- Mobiltelefon
- 7
- Mobiltelefon
- 8
- Mobiltelefon
- 9
- Mobiltelefon
- 10
- Menü
- 11
- Kamerafunktion
- 12
- Textnachrichtenübermittlung
- 13
- Spiele
- 14
- USB-Datenaustausch
- 15
- Terminkalender
- 16
- Notizen
- 17
- Automobil
- 18
-
- 19
-
- 20
- Menü
- 21
- Äußere Funktionen
- 22
- Innere
Funktionen
- 30
- Menü
- 31
- Zentralverriegelung
- 32
- Heckklappe
- 33
- Außenbeleuchtung
- 34
- Kamera
- 35
- Aerodynamische
Elemente
- 40
- Menü
- 41
- Icon
- 42
- Icon
- 50
- Menü
- 51
- Icon
- 52
- Icon
- 60
- Menü
- 70
- Menü
- 80
- Menü
- 81
- Icon
- 82
- Icon
- 90
- Menü
- 91
- Icon
- 92
- Icon