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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeuges, bei welchem eine Durchfahrtshöhenbeschränkung erfasst wird.
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Aus dem Stand der Technik sind eine Fahrzeugumgebung erfassende Fahrerassistenzsysteme allgemein bekannt.
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In der noch nicht veröffentlichten
DE 10 2016 001 533 der Anmelderin wird ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems beschrieben. Dabei wird mittels zumindest einer radarbasierten Erfassungseinheit eine Umgebung des Fahrzeuges erfasst, wobei zumindest eine Bilderfassungseinheit zur Erfassung von Durchfahrtshöhenbeschränkung vorgesehen ist. Bei Erfassen einer Durchfahrtshöhenbeschränkung wird eine Signalauswertung von Signalen der radarbasierten Erfassungseinheit an die beschränkte Durchfahrtshöhe angepasst.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeuges anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zum Betrieb eines Fahrerassistenzsystems eines Fahrzeuges sieht erfindungsgemäß vor, dass eine Durchfahrtshöhenbeschränkung erfasst wird, wobei bei einer Änderung einer Fahrzeughöhe durch ein am Fahrzeug angeordnetes Anbauteil die veränderte Fahrzeughöhe in eine Steuereinheit eingegeben wird und dadurch eine der Fahrzeughöhe entsprechende Warnschwelle angepasst wird.
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Zur Anwendung des Verfahrens ist es nicht erforderlich, eine zusätzliche Vorrichtung an oder in dem Fahrzeug anzuordnen, da das Verfahren im Wesentlichen ausschließlich durch Anpassung einer Software realisierbar ist.
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Da die Warnschwelle entsprechend der geänderten Fahrzeughöhe, vorzugsweise automatisch, angepasst wird, wird das Risiko einer Kollision aufgrund einer zu geringen Durchfahrtshöhe wesentlich verringert.
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Insbesondere eignet sich das Verfahren auch für Fahrzeuge, die im teil- oder vollautonomen Fahrbetrieb betrieben werden können.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt die:
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1 schematisch ein Fahrzeug mit einem Fahrradträger und eine Parkhauseinfahrt mit einer Durchfahrtshöhenbeschränkung.
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In der einzigen Figur sind ein Ausschnitt einer Einfahrt in ein Parkhaus 1 oder alternativ in eine Tiefgarage und ein auf die Einfahrt zufahrendes Fahrzeug 2 mit einem montierten Fahrradträger als Anbauteil 3, im Weiteren als Fahrradträger 3 bezeichnet, dargestellt.
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Bei dem Anbauteil kann es sich auch um einen Dachfahrradträger oder um andere Dachaufbauten handeln. Zudem kann das im Folgenden beschriebene Verfahren auch bei einen Anhänger, insbesondere einen Wohnwagen, an dem Fahrzeug 2 angewendet werden.
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Das Fahrzeug 2 verfügt über eine Bilderfassungseinheit 4 in Form einer sogenannten Multifunktionskamera, deren Erfassungsbereich vor das Fahrzeug 2 gerichtet ist. Die Bilderfassungseinheit 4 ist derart ausgebildet, dass diese das an der Einfahrt des Parkhauses 1 platzierte Hinweisschild 5 mit einer maximalen Durchfahrtshöhe erfasst.
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Alternativ dazu, kann ein solches Hinweisschild 5 auch an einer Brücke oder einer Brückenunterführung angeordnet sein und auf die maximale Durchfahrtshöhe hinweisen.
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Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass anhand erfasster Bilddaten der Bilderfassungseinheit 4 fortlaufend eine Höhe eines Fahrschlauches des Fahrzeuges 2 ermittelt wird, so dass eine maximale Durchfahrtshöhe anhand der erfassten Bilddaten ermittelt wird.
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In dem Fahrzeug 2 ist eine Steuereinheit als Bestandteil eines Fahrerassistenzsystems angeordnet, welcher die erfassten Bilddaten in Bezug auf die maximale Durchfahrtshöhe zugeführt werden.
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Die ermittelte maximale Durchfahrtshöhe wird mit einer in der Steuereinheit voreingestellten Fahrzeughöhe verglichen, wodurch ermittelt wird, ob das Fahrzeug 2 in das Parkhaus 1 einfahren kann, ohne mit einem Einfahrtsbereich und/oder anderen Deckenbereichen zu kollidieren.
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Wird ermittelt, dass die maximale Durchfahrtshöhe geringer ist als die in der Steuereinheit hinterlegte Fahrzeughöhe, wobei dieser Wert eine Warnschwelle darstellt, wird ein Warnsignal in dem Fahrzeug 2, insbesondere an einen Fahrer, ausgegeben. Dabei wird das Warnsignal optisch, akustisch und/oder haptisch ausgegeben.
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Wie in der Figur dargestellt, weist das Fahrzeug 2 einen Fahrradträger 3 als Anbauteil auf, an welchem ein Fahrrad 6 befestigt ist, wobei der Fahrradträger 3 im Heckbereich des Fahrzeuges 2 angeordnet ist. Durch den Fahrradträger 3 mit dem Fahrrad 6 ändert sich die Fahrzeughöhe, wobei die momentane Fahrzeughöhe die voreingestellte Fahrzeughöhe überschreitet.
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Ist der Fahrradträger 3 an dem Fahrzeug 2 montiert und ein Fahrrad 6 ist an dem Fahrradträger 3 befestigt, dann gibt der Fahrer des Fahrzeuges 2 oder eine andere autorisierte Person mittels einer Eingabeeinheit der Steuereinheit einen Wert, zweckmäßigerweise in Meter und Zentimeter, ein, um welchen die Fahrzeughöhe mit Fahrradträger 3 und Fahrrad 6 die voreingestellte Fahrzeughöhe ohne Fahrradträger 3 mit Fahrrad 6 überschreitet.
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Alternativ dazu wird die Fahrzeughöhe mit Fahrradträger 3 und Fahrrad 6, also die momentane Fahrzeughöhe, vorzugsweise in Meter und Zentimeter, in die Steuereinheit eingegeben. Auf diese Weise, d. h. durch die Eingabe der Überschreitung der voreingestellten Fahrzeughöhe oder durch die Eingabe der gesamten momentanen Fahrzeughöhe, wird somit die durch das Anbauteil, hier der Fahrradträger 3, veränderte Fahrzeughöhe eingegeben.
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Ist die Fahrzeughöhe mit Fahrradträger 3 und Fahrrad 6 in die Steuereinheit eingegeben, wird die Warnschwelle entsprechend der eingegebenen veränderten Fahrzeughöhe angepasst, da sich die für das Fahrzeug 2 nun erforderliche Durchfahrtshöhe aufgrund des Fahrradträgers 3 mit Fahrrad 6 erhöht.
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Fährt das Fahrzeug 2 gemäß dem vorliegenden Ausführungsbeispiel auf die Einfahrt zu und die erfasste maximale Durchfahrtshöhe unterschreitet die momentane Fahrzeughöhe und somit die Warnschwelle, wird, wie oben beschrieben, ein Warnsignal im Fahrzeug 2 ausgegeben.
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Wird das Warnsignal von dem Fahrer des Fahrzeuges 2 ignoriert, kann in einer möglichen Ausführungsform vorgesehen sein, dass das Fahrzeug 2 durch einen Eingriff in eine Bremsvorrichtung des Fahrzeuges 2 automatisch abgebremst wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Parkhaus
- 2
- Fahrzeug
- 3
- Anbauteil/Fahrradträger
- 4
- Bilderfassungseinheit
- 5
- Hinweisschild
- 6
- Fahrrad
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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