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Die Erfindung betrifft eine Halteanordnung eines Kotflügels und eines Frontscheinwerfers an einer Karosserie eines Personenkraftwagens gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
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Eine solche Halteanordnung eines Kotflügels und eines Frontscheinwerfers an einer Karosserie eines Personenkraftwagens ist bereits der
DE 10 2009 018 954 A1 als bekannt zu entnehmen. Bei der Halteanordnung sind der Kotflügel und der Frontscheinwerfer jeweils zumindest mittelbar an der Karosserie gehalten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Halteanordnung der eingangs genannten Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders vorteilhaftes Unfallverhalten realisiert werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch eine Halteanordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen Weiterbildungen der Erfindung sind in den übrigen Ansprüchen angegeben.
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Um eine Halteanordnung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art derart weiterzuentwickeln, dass ein besonders vorteilhaftes Unfallverhalten realisiert werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Kotflügel an der Karosserie über einen Halter gehalten ist, welcher wenigstens ein Abgleitelement aufweist. Das Abgleitelement weist eine zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung hinter dem Frontscheinwerfer angeordnete und schräg zur Fahrzeuglängsrichtung und vorzugsweise schräg zur Fahrzeughochrichtung verlaufende Abgleitfläche auf, mittels welcher der Frontscheinwerfer bei einer unfallbedingten Rückverlagerung unter Abgleiten an der Abgleitfläche gezielt zu führen ist.
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Mit anderen Worten, kommt es beispielsweise zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung, in deren Rahmen auf den Frontscheinwerfer eine unfallbedingte Kraft wirkt, welche beispielsweise in Fahrzeuglängsrichtung von vorne nach hinten gerichtet ist, so wird der Frontscheinwerfer beispielsweise durch die unfallbedingte Kraft in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten und somit in Richtung des Abgleitelements beziehungsweise der Abgleitfläche relativ zu dem Kotflügel und relativ zu dem Halter, welcher auch als Kotflügelhalter bezeichnet wird, verlagert.
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Im Zuge dieser unfallbedingten Rückverlagerung des Frontscheinwerfers kann dieser an der Abgleitfläche abgleiten und wird mittels der Abgleitfläche gezielt geführt, sodass der Frontscheinwerfer mittels der Abgleitfläche in eine vorgebbare beziehungsweise gewünschte Richtung gelenkt werden kann. Dadurch können beispielsweise unerwünschte, aus der unfallbedingten Rückverlagerung des Frontscheinwerfers resultierende Kontakte des Frontscheinwerfers mit festen beziehungsweise steifen Bauteilen des Personenkraftwagens vermieden werden, sodass eine übermäßige Beschädigung des Frontscheinwerfers vermieden werden kann. Mittels der Abgleitfläche lässt sich somit eine Schadfreihaltung des Frontscheinwerfers, insbesondere im Rahmen eines sogenannten Kaskounfalls beziehungsweise im Rahmen eines sogenannten Versicherungseinstufungstests, realisieren, sodass übermäßige Kosten, insbesondere Reparaturkosten, vermieden werden können.
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In einem Ausgangszustand, in welchem es noch nicht zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Frontscheinwerfers gekommen ist, ist der Frontscheinwerfer beispielsweise von der Abgleitfläche beabstandet, sodass ein insbesondere in Fahrzeuglängsrichtung verlaufender Abstand zwischen dem Frontscheinwerfer und der Abgleitfläche vorgesehen ist. Alternativ ist es denkbar, dass sich der Frontscheinwerfer bereits in dem Ausgangszustand in Stützanlage mit der Abgleitfläche befindet. Kommt es dann zu der beschriebenen, unfallbedingten Rückverlagerung des Frontscheinwerfers in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten, so gleitet der Frontscheinwerfer gezielt an der Abgleitfläche ab, sodass der Frontscheinwerfer gezielt mittels der Abgleitfläche geführt wird.
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In dem Ausgangszustand ist der Frontscheinwerfer beispielsweise mittels wenigstens eines Befestigungselements in einer Montageposition gehalten. Überschreitet beispielsweise die unfallbedingte, auf den Frontscheinwerfer wirkende Kraft ein vorgebbares Niveau, so wird dadurch eine beispielsweise durch das Befestigungselement bewirkte Anbindung des Kotflügels an die Karosserie aufgehoben. Somit löst sich der Frontscheinwerfer infolge der unfallbedingten, auf den Frontscheinwerfer wirkenden Kraft von der Karosserie im Bereich des Befestigungselements und somit an einer Anbindungsstelle, woraufhin eine unfallbedingte Bewegung des Frontscheinwerfers, insbesondere relativ zu dem Halter, relativ zu dem Kotflügel und relativ zur Karosserie, im Raum stattfindet. Diese stattfindende Bewegung des Frontscheinwerfers im Raum ist die zuvor beschriebene, unfallbedingte Rückverlagerung, wobei diese unfallbedingte Rückverlagerung bei herkömmlichen Halteanordnungen ungeführt und somit unbestimmt erfolgt. Dadurch kann es zu einem Verhaken und somit zu einer Beschädigung des Frontscheinwerfers kommen. Diese Probleme oder Nachteile können bei der erfindungsgemäßen Halteanordnung vermieden werden, da die unfallbedingte Rückverlagerung nicht etwa ungeführt und somit unbestimmt, sondern geführt erfolgt. Mittels der Abgleitfläche wird dem Frontscheinwerfer im Rahmen seiner unfallbedingten Rückverlagerung eine definierte und gewünschte Bewegung aufgeprägt, sodass übermäßige Beschädigungen des Frontscheinwerfers vermieden werden können.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
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1 ausschnittsweise eine schematische Draufsicht einer Halteanordnung eines in 1 nicht gezeigten Kotflügels und eines Frontscheinwerfers an einer Karosserie eines Personenkraftwagens, bei welcher der Kotflügel an der Karosserie über einen Halter gehalten ist, welcher wenigstens ein Abgleitelement mit einer Abgleitfläche zum Bewirken einer gezielten Bewegung des Frontscheinwerfers gehalten ist; und
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2 ausschnittsweise eine schematische Unteransicht der Halteanordnung.
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In den Fig. sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 und 2 zweiten jeweils in einer schematischen Draufsicht beziehungsweise einer schematischen Unteransicht eine Halteanordnung eines in 1 und 2 nicht erkennbaren Kotflügels und eines in 1 und 2 ausschnittsweise erkennbaren Frontscheinwerfers 10 an einer Karosserie eines Personenkraftwagens. Bei der Halteanordnung ist der Frontscheinwerfer 10 an der Front des Personenkraftwagens angeordnet und dazu ausgebildet, Licht zum Beleuchten zumindest eines Teilbereichs der Umgebung des Personenkraftwagens bereitzustellen, das heißt auszustrahlen. Bei der Halteanordnung ist der Frontscheinwerfer 10 zumindest mittelbar an der Karosserie gehalten. Dabei ist beispielsweise wenigstens eine Anbindungsstelle vorgesehen, an welcher beziehungsweise über welche der Frontscheinwerfer 10 zumindest mittelbar an die Karosserie angebunden und somit an der Karosserie gehalten ist. 1 und 2 zeigen die Halteanordnung und insbesondere den Frontscheinwerfer 10 in einem Ausgangszustand, in welchem es noch nicht zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Frontscheinwerfers 10 gekommen ist. In dem Ausgangszustand nimmt der Frontscheinwerfer 10 eine gewünschte Montageposition, insbesondere relativ zur Karosserie, ein. Bei der Halteanordnung ist der Kotflügel zumindest mittelbar an der Karosserie gehalten. Mittels des Kotflügels wird beispielsweise zumindest ein Teilbereich der Karosserie nach außen hin verkleidet.
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Um nun ein besonders vorteilhaftes Unfallverhalten realisieren zu können, ist wenigstens ein Halter 12 vorgesehen, welcher auch als Kotflügelhalter bezeichnet wird. Dabei ist der Kotflügel über den Halter 12, das heißt unter Vermittlung des Halters 12, an der Karosserie gehalten. Der Halter 12 ist beispielsweise ein von der Karosserie unterschiedliches, zusätzlich zu der Karosserie vorgesehenes und beispielsweise separat von der Karosserie ausgebildetes Bauteil, welches an der Karosserie befestigt ist. Auch der Kotflügel ist beispielsweise ein von der Karosserie unterschiedliches, zusätzlich zu der Karosserie vorgesehenes und von der Karosserie separat ausgebildetes Bauelement, welches über den Halter 12 an der Karosserie gehalten ist.
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Der Halter 12 weist dabei wenigstens ein beispielsweise als Lasche ausgebildetes und beispielsweise zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung hinter dem Frontscheinwerfer 10 angeordnetes Abgleitelement 14 auf. Dies bedeutet, dass das Abgleitelement 14 in den Halter 12 integriert ist. Die Fahrzeuglängsrichtung wird auch als x-Richtung bezeichnet und ist in 2 durch einen Doppelpfeil 16 veranschaulicht.
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Besonders gut aus 2 ist erkennbar, dass das Abgleitelement 14 eine dem Frontscheinwerfer 10 zugewandte, zumindest teilweise in Fahrzeuglängsrichtung hinter dem Frontscheinwerfer 10 angeordnete und schräg zur Fahrzeuglängsrichtung sowie vorzugsweise schräg zur Fahrzeughochrichtung verlaufende Abgleitfläche 18 aufweist, mittels welcher der Frontscheinwerfer 10 bei einer unfallbedingten Rückverlagerung unter Abgleiten an der Abgleitfläche 18 gezielt zu führen ist.
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Aus 1 und 2 ist erkennbar, dass der Frontscheinwerfer 10 beispielsweise ein Gehäuse 20 aufweist, in welchem beispielsweise wenigstens ein elektrisches Bauteil des Frontscheinwerfers 10, insbesondere eine Lichtquelle des Frontscheinwerfers 10, aufgenommen ist. Mittels der Lichtquelle kann beispielsweise das zuvor genannte Licht bereitgestellt werden. Ferner ist besonders gut aus 2 erkennbar, dass der Frontscheinwerfer 10 in dem genannten Ausgangszustand von der Abgleitfläche 18 beabstandet ist, sodass die Abgleitfläche 18 in dem Ausgangszustand den Frontscheinwerfer 10, insbesondere das Gehäuse 20, nicht berührt.
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Kommt es nun zu einer unfallbedingten Kraftbeaufschlagung des Frontscheinwerfers 10 derart, dass eine in 2 durch einen Pfeil 22 veranschaulichte, unfallbedingte Kraft, welche in Fahrzeuglängsrichtung von vorne nach hinten gerichtet ist, auf den Frontscheinwerfer 10 wirkt, und übersteigt die unfallbedingte Kraft ein vorgebbares Niveau, so wird die zuvor beschriebene Anbindung des Frontscheinwerfers 10 an die Karosserie gelöst. In der Folge kann eine unfallbedingte Rückverlagerung des Frontscheinwerfers 10 stattfinden, welcher sich im Zuge der unfallbedingten Rückverlagerung relativ zur Karosserie, relativ zum Kotflügel und relativ zum Halter 12 zumindest in Fahrzeuglängsrichtung nach hinten bewegt. Dadurch wird der in dem Ausgangszustand existierende Abstand zwischen der Abgleitfläche 18 und dem Frontscheinwerfer 10, insbesondere dem Gehäuse 20, aufgehoben, sodass der Frontscheinwerfer 10, insbesondere über sein Gehäuse 20, zunächst in Stützanlage mit der Abgleitfläche 18 kommt. Im weiteren Verlauf der unfallbedingten Rückverlagerung gleitet der Frontscheinwerfer 10 an der Abgleitfläche 18 ab, sodass der Frontscheinwerfer 10 mittels der Abgleitfläche 18 gezielt und bedarfsgerecht geführt beziehungsweise gelenkt wird. Somit kann dem Frontscheinwerfer 10 im Zuge seiner unfallbedingten Rückverlagerung mittels der Abgleitfläche 18 eine gezielte Bewegung beziehungsweise eine gezielte Bewegungsrichtung aufgeprägt werden, sodass beispielsweise unerwünschte Kontakte des Frontscheinwerfers 10 mit anderen Bauelementen des Personenkraftwagens vermieden werden können. Dadurch können übermäßige, aus solchen Kontakten resultierende Beschädigungen des Frontscheinwerfers 10 vermieden werden, sodass dieser beispielsweise trotz des Auftretens der unfallbedingten Kraftbeaufschlagung zumindest im Wesentlichen schadfrei gehalten werden kann.
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Aus 1 und 2 ist erkennbar, dass das Abgleitelement 14 beispielsweise als Lasche, insbesondere als Führungslasche, ausgebildet ist, welche in Fahrzeuglängsrichtung zumindest teilweise, insbesondere zumindest überwiegend, hinter dem Frontscheinwerfer 10 angeordnet ist. Mittels der Lasche kann bewirkt werden, dass der Frontscheinwerfer 10 im Zuge seiner unfallbedingten Rückverlagerung gezielt in eine bestimmte beziehungsweise vorgebbare Richtung abgleitet, um dadurch übermäßige Beschädigungen und daraus resultierende Reparaturkosten zu vermeiden. Die Lasche steht dabei beispielsweise von einem Grundkörper des Halters 12 ab, wobei die Lasche vorzugsweise einstükig mit dem Grundkörper ausgebildet ist. Dadurch ist das Abgleitelement 14 in dem Halter 12 integriert, sodass die Teileanzahl und die Kosten besonders gering gehalten werden können.
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Insbesondere kann der Halter 12 mit der in den Halter 12 integrierten und beispielsweise als Abgleitebene fungierenden Abgleitfläche 18 werkzeugfallend als Doppelteil hergestellt werden, sodass der Halter 12 besonders kostengünstig hergestellt werden kann.
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Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft gezeigt, wenn das Abgleitelement 14 auf einer dem Frontscheinwerfer 10 zugewandten Seite 24 konkav ausgebildet ist. Hierdurch ist beispielsweise eine Aufnahme des Abgleitelements 14 gebildet, wobei der Frontscheinwerfer 10 bei seiner unfallbedingten Rückverlagerung – welche im Wesentlichen durch den Pfeil 22 veranschaulicht ist – aufgefangen und in die gewünschte Richtung gelenkt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009018954 A1 [0002]