-
Die Erfindung betrifft ein System zum Be- oder Entladen eines Transportfahrzeuges, umfassend mindestens ein Regalmodul, das mehrere übereinander angeordnete Regalebenen zur Aufnahme von Gegenständen aufweist.
-
Aus der
EP 2 145 298 B1 ist eine Einrichtung zum Transport von Gegenständen zu Verteilpunkten bekannt, die in den Laderaum eines Fahrzeuges eingebracht wird. Diese Einrichtung umfasst ein fahrbares Regalmodul, welches mehrere Regalebenen zur Aufnahme von Gegenständen aufweist, wobei das Regalmodul mit Rädern ausgebildet ist und so in den Laderaum des Fahrzeuges eingeschoben wird. Nachteilig bei solchen Regalsystemen ist, dass das Laderaumvolumen des Fahrzeuges nicht vollständig ausgenutzt werden kann, da die Regale an beiden Längsseiten des Laderaumes aufgestellt werden. Ein Zwischenraum zwischen den Regalsystemen ist notwendig, damit die ausführende Person den Laderaum betreten kann und sich beim Ent- bzw. Beladevorgang entsprechend bewegen kann.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein System zum Be- und Entladen eines Transportfahrzeuges anzugeben, bei welchem der Laderaum des Fahrzeuges effektiv genutzt werden kann.
-
Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstände der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
-
Die Aufgabe ist mit einem System zum Be- oder Entladen eines Transportfahrzeuges gelöst, das eine fahrzeugexterne mobile Transporteinheit zum Transport des Regalmoduls und eine Bewegungseinheit für das Regalmodul, welche im Laderaum des Transportfahrzeuges angeordnet ist, umfasst. Mit der Bewegungseinheit lässt sich das Regalmodul bei einem Ausliefervorgang eines Gegenstandes, der in dem Regalmodul gelagert ist, bedienen. Wobei unter bedienen insbesondere verstanden wird, das Regalmodul aus dem Transportfahrzeug herauszuziehen oder aber hineinzuschieben. Es können mehrere mobile Transporteinheiten zur Verfügung stehen, die an einem anderen Standort beladen werden. Nach der Beladung der mobilen Transporteinheiten an einem Lagerort müssen die Transporteinheiten lediglich zum Transportfahrzeug verbracht werden und dort in den Laderaum des Transportfahrzeuges auf die Bewegungseinheiten eingebracht werden. Durch die Bewegungseinheiten lässt sich jedes eingebrachte Regalmodul beliebig aus dem Laderaum herausziehen und wieder einschieben, was zur Folge hat, dass der Laderaum vollständig mit Regalmodulen besetzt sein kann, so dass das nutzbare Laderaumvolumen effektiv erhöht wird und komplett für die Lagerung von Logistikgütern verwendet werden kann. Durch das Herausziehen eines Regalmoduls mittels der im Transportfahrzeug vorhandenen Bewegungseinheit ist das Regalmodul für eine auszuführende Person von allen Seiten zugänglich, so dass die Gegenstände, die im Regalmodul gelagert sind und ausgeliefert werden sollen, einfach entnommen werden können.
-
Vorteilhafterweise weist die fahrzeugexterne mobile Transporteinheit einen Andockmechanismus zur Verbindung der Transporteinheit mit der Bewegungseinheit des Laderaumes zur Übergabe des Regalmoduls von der mobilen Transporteinheit an das Transportfahrzeug auf. Mittels eines solchen Andockmechanismus wird sichergestellt, dass das auf der mobilen Transporteinheit angelieferte Regalmodul problemlos der Bewegungseinheit des Laderaumes übergeben werden kann.
-
Um die Übergabe des Regalmoduls von der Transporteinheit auf die Bewegungseinheit des Laderaumes zu vereinfachen, umfassen die mobile Transporteinheit und/oder das Transportfahrzeug in einer vorteilhaften Ausgestaltung eine Höhennivellierung zum Angleichen der Höhen von Transporteinheit und Transportfahrzeug vor der Beladung des Transportfahrzeuges mit dem Regalmodul. Dies ist insbesondere deshalb notwendig, da nicht davon ausgegangen werden kann, dass das Fahrzeug und die mobile Transporteinheit die gleiche Höhe aufweisen, was eine Übergabe des Regalmoduls erschweren würde.
-
In einer Ausgestaltung umfasst die mobile Transporteinheit und/oder das Transportfahrzeug eine Winkelnivellierung zum Angleichen einer Längs- und/oder Querachse von Transporteinheit und Transportfahrzeug vor der Beladung des Transportfahrzeuges mit dem Regalmodul. Auch mittels dieser Winkelnivellierung wird sichergestellt, dass sich die Übergabefläche von der mobilen Transporteinheit und dem Laderaum des Transportfahrzeuges aneinander angleichen, wodurch ein einfaches Schieben oder Absetzen des Regalmoduls von der mobilen Transporteinheit in den Laderaum des Transportfahrzeuges ermöglicht wird.
-
In einer Ausführungsform ist die Transporteinheit manuell oder teilautomatisch oder vollautomatisch betätigbar. Sie ist somit einfach an die gegebene Situation eines Transportunternehmens anpassbar.
-
In einer Variante ist die manuelle Transporteinheit als Hubwagen ausgebildet. Ein solcher Hubwagen kann einfach von einer ausführenden Person mit dem Regalmodul beladen und zum Transportfahrzeug verbracht werden, wo das Regalmodul in das Transportfahrzeug eingebracht wird.
-
In einer Alternative ist die vollautomatische Transporteinheit als Roboter, insbesondere als fahrerloses Transportfahrzeug (FTF), ausgebildet. Vorteilhafterweise weist das FTF eine Lasereinheit zur Navigation auf. Die exakte Positionsbestimmung relativ zum Transportfahrzeug, welches mit einem Regalmodul zu beladen ist, erfolgt dann mittels Lasernavigation. D. h. die Lasereinheit des FTF erkennt am zu beladenden Transportfahrzeug vorhanden Referenzmarken, beispielsweise aus retro-reflektierendem Material, anhand derer die Position des FTF relativ dazu exakt bestimmt werden kann. Das einmal beladene FTF fährt vollautomatisch und fahrerlos in den Parkbereich des zu beladenden Transportfahrzeuges ein und gibt diesem die Info, dass der Belade-/Entladevorgang in Kürze gestartet wird. Somit findet das FTF das zu beladende Transportfahrzeug eigenständig, fährt an dieses heran und richtet sich gegenüber dem Laderaum des Transportfahrzeuges mittels Lasernavigation so aus, dass es immer exakt passend für den Belade-/Entladeprozess positioniert ist. Anschließend wird das Regalmodul in das Transportfahrzeug eingebracht oder entnommen.
-
In einer Weiterbildung umfasst die Bewegungseinheit eine Führungsschiene, welche fest im Laderaum positioniert ist, auf welcher ein das Regalmodul tragender Schlitten beweglich gelagert ist. Durch die Verwendung des Schlittens kann ein vorgegebenes Regalmodul aus dem Laderaum herausgefahren werden, wobei der Nutzer des Fahrzeuges den gewünschten Gegenstand aus dem Regalmodul entnehmen kann.
-
In einer konstruktiv besonders einfachen Ausgestaltung weist der Schlitten Rollen auf, welche in ein C-förmiges Profil der Führungsschiene eingreifen. Somit ist der Schlitten auch im beladenen Zustand leicht bewegbar.
-
In einer alternativen Ausgestaltung weist das Regalmodul Rollen auf, welche in ein C-förmiges Profil eines Führungselementes des Schlittens eingreifen. Auch hier lässt sich insbesondere ein beladenes Regalmodul einfach von der mobilen Transporteinheit auf den Schlitten versetzen.
-
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
-
Es zeigen:
-
1 ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems,
-
2 eine prinzipielle Funktionsweise des erfindungsgemäßen Systems,
-
3 ein Ausführungsbeispiel der mobilen Transporteinheit,
-
4 ein Ausführungsbeispiel eines Regalmoduls,
-
5 ein Ausführungsbeispiel eines vollautomatischen Beladens eines Transportfahrzeuges,
-
6 ein Ausführungsbeispiel für eine automatische Betätigung des Regalmoduls.
-
1 zeigt ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems 1. Das System 1 besteht aus einem Hubwagen 3, auf welchem ein Regalmodul 5 von einem Lagerort zu einem Transportfahrzeug 7 transportiert wird. Im Transportfahrzeug 7 sind im Laderaum 9 an dessen Unterboden im vorgegebenen Beispiel drei Bewegungseinheiten 11 fest angeordnet. Jede als Schienensystem ausgebildete Bewegungseinheit 11 erstreckt sich längs in Fahrtrichtung des Transportfahrzeuges 7. Jede Bewegungseinheit 11 kann mehrere Regalmodule 5 aufnehmen.
-
Mittels des Hubwagens 3 werden Regalmodule 5 im Transportfahrzeug 7 verladen. Das jeweilige Regalmodul 5 wird an einem Lagerort auf den Hubwagen 3 aufgebracht und der Hubwagen 3 fährt vom Lagerort zum Bereitstellungsort des Transportfahrzeuges 7. Dort werden die mit dem Hubwagen 3 angelieferten Regalmodule 5 in den Laderaum 9 des Transportfahrzeuges 7 verladen.
-
Mittels einer Docking-Station wird der Hubwagen 3 an dem Unterbau des Transportfahrzeuges 7 verdockt. Anschließend wird das auf dem Hubwagen 3 fixierte Regalmodul 5 gelöst und in das Transportfahrzeug 7 hineingeschoben oder abgesetzt, wo es automatisch einrastet. Das von dem Hubwagen 3 angelieferte Regalmodul 5 wird dabei auf dem beweglichen Schlitten 13 der Bewegungseinheit 11 verbracht, welcher auf einer fest mit dem Unterboden des Transportfahrzeuges 7 verbundenen Führungsschiene 15 entlang läuft.
-
Die Führungselemente 15 weisen ein C-förmiges Profil auf, in welchem Rollen, die am Schlitten 13 angeordnet sind, gleiten. Ein vergleichbares System weisen Schlitten 13 und Regelmodul 5 zueinander auf, wobei der Schlitten 13 an seiner Oberseite ebenfalls C-förmige Führungselemente aufweist, in denen Rollen des Regalmoduls 5 eingreifen. Mit einer solchen Bewegungseinheit 11 werden zwei Aufgaben erfüllt, einmal kann das Regalmodul 5 vom Hubwagen 3 auf den Schlitten 13 einfach verbracht werden und zum zweiten kann ein beliebiges Regalmodul 5 mittels des Schlittens 13 ganz aus dem Laderaum 9 ausgezogen werden, beispielsweise zur Entnahme eines auszuliefernden Gegenstandes. Alternativ zum Hineinschieben des Regalmoduls 5 bei der Beladung des Transportfahrzeuges kann dieses auch mittels des Hubwagens 3 auf dem Schlitten 13 von oben abgesetzt werden. Dazu ist es erforderlich, dass der Schlitten 13 Zentrierelemente und eine Verriegelungsvorrichtung zur Fixierung des Regalmoduls 5 aufweist. Die spätere Bedienfunktion zum Herausziehen und Hineinschieben des Regalmoduls 5 zur Entnahme eines Gegenstandes erfolgt analog zur vorstehenden Beschreibung.
-
Das Ausführungsbeispiel in 2 zeigt der Übersichtlichkeit halber nur die Bewegungseinheiten 11 des Laderaumes 9 des Transportfahrzeuges 7. Auf den Bewegungseinheiten 11 sind schon bereits zwei Regalmodule 5 nebeneinander verladen. Mit dem Hubwagen 3 wird ein weiteres Regalmodul 5 angeliefert. In den einzelnen Zeilen von 2 sind jeweils eine Perspektivdarstellung (2a), eine Seitenansicht (2b) und eine Draufsicht (2c) auf Hubwagen 3 und Bewegungseinheit 11 dargestellt. Ein Regalmodul 5 wird mit dem Hubwagen 3 angeliefert. Der Hubwagen 3 wird in eine Höhe mit dem Transportfahrzeuges 7 gebracht. Anschießend wird das Regalmodul 5 vom Hubwagen 3 auf die Bewegungseinheit 11 des Transportfahrzeuges 7 übergeben und aufgeschoben. Nach der vollendeten Übergabe des Regalmoduls 5 steht der Hubwagen 3 zur weiteren Benutzung zur Verfügung.
-
Ein Entnahmevorgang verläuft äquivalent, wobei hier ein Hebel zum Lösen des Regalmoduls 5 vom Schlitten 13 gezogen werden muss. Damit das Regalmoduls 5 während des Einsatzes des Transportfahrzeuges 7 und der Lieferung einfach mit dem Schlitten 13 herausgezogen und hineingeschoben werden kann, ist ein Griff 17 inklusive einer Bremse in einer ergonomischen Höhe an einer Schmalseite des Regalmoduls 5 angebracht (1). Während der Fahrt des Transportfahrzeuges 7 sind die verschiedenen Regalmodule 5 mittels einer elektronischen Sicherung fixiert, die vor dem Auszug des Regalmoduls 5 über ein Bedienelement im Transportfahrzeug 7 oder ein an einem mobilen Gerät ausgebildeten Bedienelement gelöst wird.
-
In 3 ist ein Hubwagen 3 in perspektivischer und Seitenansicht dargestellt. Der Hubwagen 3 läuft auf Rollen 19 und ist über einen Scherenmechanismus 21 höhenverstellbar. Den Abschluss oben auf dem Hubwagen 3 bildet ein Schienensystem 23, auf welchem das Regalmodul 5 mit seinen Rollen geparkt und arretiert werden kann. Bei dem Scherenmechanismus 21 kann es sich beispielsweise um einen hydraulischen Hubmechanismus handeln, um die Höhenverstellung des Hubwagens 3 zu ermöglichen.
-
Ein solcher Hubwagen 3 kann handgeschoben werden, indem die Prozessschritte gemäß 2 durch eine Person ausgeführt werden. Eine vollautomatisierte Variante ist ebenfalls umsetzbar, bei welcher der Hubwagen 3 als FTF ausgebildet ist. Das FTF findet das Transportfahrzeug 7 von alleine, fährt an dieses heran und richtet sich am Heck mittels Lasernavigation aus, so dass es immer exakt passend für den Belade-/Entladeprozess positioniert ist. Anschließend wird das Regalmodul 5 mithilfe einer Vorrichtung in das Transportfahrzeug 7 eingebracht oder entnommen.
-
Zwischen der manuellen Betätigung des Hubwagens 3 und dem vollautomatisierten FTF können verschiedene Zwischenstufen einer Teilautomatisierung realisiert werden. Bei einem manuellen Hubwagen 3 kann zur Teilautomatisierung ein elektrischer Antrieb vorhanden sein, mit dem der Hubwagen 3 deutlich leichter bewegt werden kann. Alternativ kann eine elektrische Hubeinrichtung vergleichbar mit dem hydraulischen oder pneumatischen Scherenmechanismus an dem manuellen Hubwagen 3 angeordnet sein. Eine teilautomatisierte Ausführung des Hubwagens 3 kann auch aus einer Kombination eines FTF und einem elektrischen Hubwagen 3 bestehen. Hier kann das System allein eine bestimmte Strecke zwischen Lagerort und Be-/Entladebereich des Transportfahrzeuges 7 fahren. Wenn er dort angekommen ist, wird allerdings von einem Arbeiter das Be- und Entladen des Transportfahrzeuges 7 vorgenommen.
-
Da bei einem Be- und Entladevorgang nicht immer davon auszugehen ist, dass die Ladekante des Transportfahrzeuges 7 exakt mit der Höhe des Hubwagens 3 abschließt, was z. B. durch verschiedene Einflussfaktoren, wie einen Reifendruck und eine Teilbeladung vorkommen kann, ist eine Einrichtung zur Höhennivellierung vorgesehen, mit der ein reibungsloser Be- und Entladevorgang des Transportfahrzeuges 7 gewährleistet werden kann. Neben der schon beschriebenen Hydraulik des Hubwagens 3 kann aber auch eine Höhennivellierungseinrichtung unter dem Transportfahrzeug 7 angeordnet sein, wobei dadurch das Transportfahrzeug 7 automatisch auf eine immer identische Be-/Entladehöhe eingestellt werden kann. Eine Höhennivellierung am Hubwagen 3 ist dann nicht zwingend erforderlich.
-
In einer Alternative kann der Hubwagen 3 eine vollautomatische Höhennivellierung besitzen, welche über eine bildverarbeitende Sensorik die aktuelle Höhe der Ladekante des Transportfahrzeuges 3 erkennt und die Höhe des Hubwagens 3 automatisch ausrichtet. Diese Varianten sind sowohl mit halbautomatischen als auch vollautomatischen Hubwagen 3 bzw. Robotern möglich. In einer weiteren Alternative kann die Höhennivellierung auch durch den Hubwagen 3 über das Transportfahrzeug 7 realisiert werden. Hierbei fährt der Hubwagen 3 unter das Transportfahrzeug 7 und hebt dieses über einen definierten Punkt auf eine vorgegebene Höhe an. Anschließend wird der Be-/Entladeprozess gestartet. Diese Variante kann sowohl mit manuellem Hubwagen 3 als auch mit halbautomatischem Hubwagen 3, bei welchen die Höhe beispielsweise mit einem Elektromotor verstellt wird, ausgeführt werden. Selbstverständlich ist dies auch bei einem vollautomatischen Hubwagen 3 möglich.
-
Analog zur Höhennivellierung ist es auch notwendig, eine Winkelnivellierung zwischen Hubwagen 3 und Transportfahrzeug 7 durchzuführen, da nicht davon auszugehen ist, dass das Transportfahrzeug 7 sowohl in Längsachse als auch in Querachse immer einen Winkel von 0° aufweist. Aus diesem Grund sind die halb- oder vollautomatisierten Hubwagen 3 mit einer automatischen Winkelnivellierungseinheit versehen. Hierbei wird neben der Höhe auch die Winkelverkippung des Transportfahrzeuges 7 in Längs- und Querachse ermittelt und ausgeglichen. Eine solche Winkelnivellierungseinheit garantiert, dass das auf dem Hubwagen 3 geparkte Regalmodul 5 immer gerade ohne Winkelverkippung auf diesem steht.
-
In 4 ist ein Regalmodul 5 näher dargestellt, welches mehrere Regalebenen 25 aufweist, wobei in jeder der Regalebenen 25 mindestens zwei Fächer 27 ausgebildet sind, die entweder einzeln oder entlang der ganzen Regalebenen 25 über einen Mechanismus angekippt werden, wodurch der Zugriff zu den in den Fächern gelagerten Gegenständen stark vereinfacht wird. Der Kippmechanismus zum Öffnen der Fächer 27 kann ebenfalls manuell oder unter Zuhilfenahme einer maschinellen Vorrichtung erfolgen.
-
Vorteilhafterweise sind in dem Regalmodul 5 IT-Schnittstellen verbaut, die es der ausführenden Person erlauben, den richtigen, auszuliefernden Gegenstand sehr schnell zu finden. Dies kann beispielsweise durch ein Pick & Put by Light System erfolgen. Dabei wird der ausführenden Person der zu entnehmende Gegenstand durch eine direkt am Entnahmefach positionierte Lichtquelle angezeigt.
-
Mittels 5 soll ein vollautomatischer Beladeprozess des Transportfahrzeuges 7 betrachtet werden, wobei davon auszugehen ist, dass der Entnahmeprozess äquivalent in der entgegengesetzten Richtung zum Beladeprozess erfolgt. In 5a ist das zu verbringende Regalmodul 5 auf einem Ständer gelagert, wo es mit zu verteilenden Gegenständen bestückt wird, die jeweils in ein entsprechendes Regalfach 27 eingeordnet werden. Nach abgeschlossener Bestückung fährt gemäß 5b der Hubwagen 3 unter das Regalmodul 5, so dass das Regalmodul 5 von dem Hubwagen 3 aufgenommen wird. Anschließend wird der Hubwagen 5 in seiner Höhe verändert, um besser transportiert werden zu können (5c). Gemäß 5d wird der Hubwagen 3 nun vom Lagerort zum Beladeort des Transportfahrzeuges 7, die örtlich weit auseinanderstehen können, verbracht (5e). Nähert sich der Hubwagen 3, der als FTF ausgebildet ist, dem Transportfahrzeug 7, so gibt dieser dem Transportfahrzeug 7 ein Signal, dass ein Beladevorgang bevorsteht. Zu diesem Zweck öffnet das Transportfahrzeug 7 automatisch die Heckklappe (5f). In 5g wird nun die Tragfläche des Hubwagens 3 mit der Ladefläche des Laderaumes 9 nivelliert, so dass die Ladekante des Hubwagens 3 direkt an die Ladefläche des Transportfahrzeuges 7 anstößt. Ist dies geschehen, wird gemäß 5h das Regalmodul 5 auf den Schlitten 13 der Bewegungseinheit 11 des Transportfahrzeuges 7 geschoben. Der Schlitten 13 fährt unter das Regalmodul 5, welches durch einen vorgegebenen Mechanismus vom Hubwagen 3 auf diesen übergeben wird, Anschließend wird der Schlitten 13 samt Regalmodul 5 in das Transportfahrzeug 7 geschoben. Hier kann das Ein-/Ausziehen des Schlittens 13 sowohl manuell als auch elektrisch umgesetzt werden. Nachdem dies erledigt wurde, verlässt der Hubwagen 3 wieder den Ort der Beladung (5i).
-
Nachdem das Transportfahrzeug 7 so beladen wurde, werden die Gegenstände, die in den Regalmodulen 5 gelagert sind, ausgeliefert. Auch hierbei ist ein vollautomatisierter Vorgang der Betätigung der Regalmodule 5 möglich, wie anhand von 6 erläutert werden soll. Dabei ist aus 6a ersichtlich, dass an einem Touchscreen 29 im Transportfahrzeug 7 eingegeben wird, welches Regalmodul 5 für einen Entladevorgang benötigt wird. Kommt der Fahrer am Zielort an, was durch ein Navigationssystem mit integrierter Routenplanung automatisch erkannt wird, wird bereits beim Aussteigen des Fahrers aus dem Transportfahrzeug 7 die als Heckklappe ausgebildete Laderaumtür 31 gelöst und das benötige Regalmodul 5 fährt automatisch aus dem Laderaum 9 heraus (6b). Alternativ kann der Entladevorgang auch in analoger Weise über eine Seitentür erfolgen. Auch das Regalfach 27, in dem sich die auszuliefernde Ware befindet, öffnet sich automatisch, so dass der Fahrer den Gegenstand bloß noch aus dem Regalfach 27 entnehmen muss (6c). Hat der Fahrer in 6d den Gegenstand entnommen, muss er nur noch anschießend seinen Fuß im Bereich eines, an der Laderaumtür 31 befestigten Sensors 33 bewegen, womit dem Transportfahrzeug 7 signalisiert wird, dass der Entladevorgang abgeschlossen ist (6d), wobei gemäß 6e das Regalmodul 5 wieder automatisch eingefahren wird und die Laderaumtür 31 geschlossen wird (6f). Beim Entfernen des Fahrers vom Transportfahrzeug 7 wird dieses automatisch verriegelt.
-
Mit dem beschriebenen System ist nicht nur eine optimale Laderaumnutzung des Transportfahrzeuges 7 möglich. Aufgrund der ergonomischen Nutzung und Handhabung der Regalmodule 5 bei den auszuliefernden Gegenständen wird die Auslieferzeit verkürzt. Durch die Verwendung des Hubwagens 3 beim Be- und Entladen kann auf Laderampen vollständig verzichtet werden. Durch die Lagerung der Regalmodule 5 auf den Bewegungseinheiten 11 kann das Regalmodul 5 bei Wunsch bis zu 100% aus dem Laderaum 9 ausgezogen werden, so dass der Zugriff und die Bedienung erleichtert wird. Im ausgezogenen Zustand des Regalmoduls 5 können die einzelnen Regalfächer 27 komplett oder modular ausgeklappt werden, was den Warenzugriff stark vereinfacht und deutlich ergonomischer macht.
-
Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-