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Die Erfindung betrifft ein Fahrzeug mit einem Laderaumaufbau, insbesondere ein Lieferfahrzeug, das ein System zum Laderaummanagement aufweist.
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Lieferfahrzeuge weisen zumeist einen geschlossenen, kastenförmigen Aufbau auf, der einen Laderaum enthält, in dem auszuliefernde Waren, Post, Pakete, Güter, Medizin etc., nachfolgend allgemein „Objekte” genannt, untergebracht sind. In diesem Aufbau befinden sich meistens beiderseits eines Mittelgangs fest in den Aufbau integrierte Regale, in deren Regalfächern die Objekte zur Zustellung gelagert werden. Der Laderaum ist von außen durch eine verschließbare Öffnung oder über das Fahrerhaus durch eine entsprechende Öffnung begehbar, sodass die Regale bzw. die Regalfächer mit Objekten befüllt bzw. den Regalen/Regalfächern Objekte zur Zustellung entnommen werden können.
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Die systematische Bestückung der Regale mit zuzustellenden Objekten erfordert einen nicht unerheblichen Zeitaufwand, der, je nach Größe des Lieferfahrzeugs, zwischen 15 und 90 Minuten betragen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es, ein Fahrzeug mit einem Laderaumaufbau (Lieferfahrzeug) anzugeben, dass eine höhere Ladekapazität aufweist und zur Bestückung des Laderaums mit zuzustellenden Objekten einen geringeren Zeitaufwand erfordert.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die Aufgabe ist mit einem Fahrzeug mit einem Laderaumaufbau (Lieferfahrzeug) gelöst, bei dem der Laderaumaufbau eine erste Schnittstelle zum Ein- und Ausladen zumindest eines Regals in den/aus dem Laderaumaufbau aufweist; der Laderaumaufbau eine zweite Schnittstelle zum Ein- und Ausladen eines Objekts in den/aus dem Laderaumaufbau aufweist; der Laderaumaufbau Führungselemente aufweist, die ein durch die Führungselemente geführtes Einbringen eines an der ersten Schnittstelle bereitgestellten Regals in den Laderaumaufbau an eine vorgegebene Verrieglungsposition und ein durch die Führungselemente geführtes Ausbringen eines Regals aus dem Laderaumaufbau über die erste Schnittstelle ermöglichen; ein oder mehrere Verriegelungselemente vorhanden sind, die ein in die Verrieglungsposition gebrachtes Regal im Laderaumaufbau automatisiert lösbar fest fixieren; im Laderaumaufbau ein Regalbediensystem vorhanden ist, mit dem an der zweiten Schnittstelle bereitgestellte Objekte in Regalfächer eines in der Verriegelungsposition fixierten Regals eingelegt und/oder mit dem Objekte aus den Regalfächern entnommen und an der zweiten Schnittstelle bereitgestellt werden, und eine Einheit zur automatisierten Steuerung des Regalbediensystems vorhanden ist.
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Im Gegensatz zum Stand der Technik sind bei dem vorgeschlagenen Fahrzeug keine Regale in dem Laderaum fest integriert, sondern es werden vielmehr bereits mit auszuliefernden Objekten beladene Regale über die erste Schnittstelle und geführt durch Führungselemente in Verriegelungspositionen im Laderaum verbracht und dort mittels Verriegelungselementen mechanisch lösbar fest fixiert. Die Beladezeit des Fahrzeugs mit auszuliefernden Objekten reduziert sich dadurch gegenüber dem Stand der Technik erheblich. Typischerweise kann das Fahrzeug innerhalb von 5 Minuten mit beispielsweise zwei mit Objekten befüllten Regalen, die jeweils an Seitenwänden des Laderaums platziert werden beladen werden.
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Durch das Regalbediensystem können Objekte aus den Regalfächern automatisiert an einer zweiten Schnittstelle bereitgestellt werden. Das Regalbediensystem benötigt vorteilhaft ein Betriebsvolumen innerhalb des Laderaumaufbaus, das kleiner ist, als das für einen begehbaren Gang erforderliche Volumen. Dadurch können die Regale bzw. die Regalfächer ein größeres Innenvolumen des Laderaumaufbaus einnehmen, so dass mehr Volumen zum Transport von Objekten bereitsteht.
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Vorteilhaft treffen für die erste Schnittstelle eines oder mehrere der folgenden Merkmale zu: dass die erste Schnittstelle:
- – am Heck des Laderaumaufbaus angeordnet ist oder an einer Seite des Laderaumaufbaus angeordnet ist,
- – eine verschließbare Öffnung aufweist,
- – eine einflügelige oder zweiflügelige Klapptüre oder ein Rolltor aufweist,
- – eine mechanische Ankoppelschnittstelle für einen externen mobilen Regalwagen aufweist, wobei mittels des angekoppelten Regalwagens
- – ein Regal zum Einladen über die erste Schnittstelle in den Laderaumaufbau bereitgestellt wird, oder
- – ein Regal aus dem Laderaumaufbau über erste Schnittelle auf den Regalwagen ausladbar ist,
- – eine mechanische Ankoppelstelle für eine externe stationäre Laderampe aufweist, wobei mittels der angekoppelten Laderampe
- – ein Regal zum Einladen über die erste Schnittstelle in den Laderaumaufbau bereitgestellt wird, oder
- – ein Regal aus dem Laderaumaufbau über erste Schnittelle auf die Regalwagen ausladbar ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Fahrzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungselemente, gegebenenfalls erforderliche Halterungselemente und die Verriegelungselemente im Laderaumaufbau derart angeordnet und ausgeführt sind, dass zwei oder mehrere Regale übereinander eingebracht werden können und fixierbar sind. Bei einem großen Lieferraumaufbau kann dadurch das Gewicht eines in den Laderaumaufbau einzelnen einzubringenden oder auszubringen Regals reduziert werden, was die Handhabung der Regale beim Be- bzw. Entladen des Laderaumaufbaus verbessert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Fahrzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass die Führungselemente und die Verriegelungselemente im Laderaumaufbau derart angeordnet ausgeführt sind, dass in den Laderaumaufbau Regale wandnah vor einer rechten und/oder einer linken Seiteninnenwand des Laderaumaufbaus eingebracht und verriegelt werden können, und das das Regalbediensystem mittig im Laderaumaufbau angeordnet ist.
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Dies entspricht der bisher bekannten Anordnung von fest installierten Regalen und ermöglicht die beidseitige Nutzung eines einzigen Regalbediensystems zum Be- und Entladen von Regalfächern beider Regale.
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Vorteilhaft treffen für ein Regal eines oder mehrere der folgenden Merkmale zu: dass das Regal:
- – eine Vielzahl von Regalfächern aufweist,
- – Regalfächer unterschiedliche Größen aufweisen (bspw. S-, M-, L-, XL-Fächer, spezielle Fächer zur Aufnahme von Drohnenboxen, wobei die zu transportierenden Objekte in Drohnenboxen vorteilhaft fixiert sind, spezielle Fächer für Drohnen-Batterien und/oder Fächer für eine Kombination aus Drohnenboxen und daran angebrachten Drohnenbatterien),
- – aus einem Komposite-Material (bspw. CFK) gefertigt ist oder aus einem Leichtmetall oder einer Leichtmetalllegierung gefertigt ist,
- – die Regalfächer jeweils eine automatisierte Sicherungsvorrichtung aufweisen, die ein in das Regalfach eingebrachtes Objekt und/oder eine Drohnenbox mechanisch fixiert,
- – zur Aufnahme von Objektträgern in den Regalfächern ausgeführt ist, wobei die Objektträger zur Aufnahme von Objekten ausgeführt sind.
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Vorteilhaft treffen für die Führungselemente eines oder mehrere der folgenden Merkmale zu: dass ein oder mehrere Führungselemente:
- – als Schienen ausgebildet sind,
- – parallel zu einer Längsachse des Fahrzeugs angeordnet sind,
- – auf einem Boden des Laderaumaufbaus angeordnet sind,
- – in einem dachnahen Bereich im Laderaumaufbau angeordnet sind,
- – an einer Seitenwand oder zwei Seitenwänden des Laderaumaufbaus angeordnet sind,
- – direkt oder indirekt über Schwingungsdämpfer mit einer Tragstruktur des Lieferfahrzeugs verbunden sind.
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Vorteilhaft treffen für die zweite Schnittstelle eines oder mehrere der folgenden Merkmale zu: dass die zweite Schnittstelle:
- – am Dach des Laderaumaufbaus angeordnet ist,
- – an einer Seitenwand des Laderaumaufbaus angeordnet ist,
- – eine verschließbare Öffnung aufweist,
- – zur Anlieferung/Abholung einer dort bereitgestellten Drohnenbox durch eine frei fliegende autonom gesteuerte Drohne ausgeführt ist,
- – zur manuellen Anlieferung/Abholung eines dort bereitgestellten Objekts durch einen Nutzer ausgeführt ist
- – zur Fahrerkabine des Fahrzeugs hin angeordnet ist, so dass ein dort bereitgestelltes Objekt vom Fahrer aufgenommen und beispielsweise an einen Adressaten zugestellt werden kann.
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In einer Weiterbildung des vorgeschlagenen Fahrzeugs weist der Laderaumaufbau mehrere zweite Schnittstellen auf. Vorzugsweise weist der Laderaumaufbau eine zweite Schnittstelle am Dach des Laderaumaufbaus auf, die zur Anlieferung/Abholung einer dort bereitgestellten Drohnenbox durch eine Drohne ausgeführt ist, sowie eine zweite Schnittstelle an einer Seitenwand des Laderaumaufbaus, die vorzugsweise zur Fahrerkabine hin angeordnet ist, sodass Objekte dem Fahrer zur Auslieferung bereitgestellt werden können.
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Vorteilhaft treffen für die Verriegelungselemente eines oder mehrere der folgenden Merkmale zu: dass die Verriegelungselemente:
- – mechanisch passiv aktiviert werden (so kann die Verriegelung dadurch mechanisch aktiviert werden, dass ein Regal, das in seine Verriegelungsposition geschoben wird, dadurch mechanisch die Verriegelung auslöst),
- – aktorisch angetrieben sind (vorteilhaft werden als Aktoren bspw. Elektromotoren, Elektromagneten, Linealmotoren etc. verwendet),
- – von einer Steuereinheit gesteuert werden (dies impliziert, dass die Verriegelungselemente durch Aktoren angetrieben sind),
- – aktiviert werden, wenn Sensoren ein eingebrachtes Regal an seiner Verriegelungsposition erkennen (als Sensoren kommen beispielsweise Annäherungssensoren, Magnetsensoren, Ultraschallsensoren etc. in Betracht).
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In einer Weiterbildung des vorgeschlagenen Fahrzeugs weist das Regalbediensystem ein Mittel zur Aufnahme, Halterung und Abgabe eines Objekts/Objektträgers auf, mit dem an der zweiten Schnittstelle bereitgestellte Objekte/Objektträger aufgenommen und gezielt in ein Regalfach verbracht werden können und/oder mit dem Objekte/Objektträger aus einem Regalfach entnommen und an der zweiten Schnittstelle bereitgestellt werden können. Das Regalbediensystem kann hierzu einen Transportarm, beispielsweise einen Roboterarm, aufweisen, an dessen distalem Ende das Mittel angeordnet ist. Weiterhin kann das Regalbediensystem einen dreidimensional verfahrbaren Hubtisch aufweisen, der vorteilhaft eine aktorisch angetriebene Mechanik zur Aufnahme, Halterung und Abgabe eines Objekts/Objektträgers/Drohnenbox etc. aufweist.
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Das Mittel zur Aufnahme, Halterung und Abgabe eines Objekts kann beispielsweise ein robotischer Greifer, eine künstliche Hand etc. sein.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Fahrzeugs zeichnet sich dadurch aus, dass das Regalbediensystem, Führungselemente, sowie die Verriegelungselemente auf einem Träger/Grundgestell auf-/angebracht sind, wobei (nur) der Träger/Grundgestell mittels Schwingungsdämpfern mit einer Tragstruktur des Fahrzeugs verbunden ist. Die genannten Elemente lassen sich daher leicht in Fahrzeugen mit einem Laderaumaufbau nachrüsten.
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Die Einheit zur automatisierten Steuerung des Regalbediensystems ermöglicht bevorzugt eine automatisierte Bedienung des Regalbediensystems. Vorteilhaft ist die Einheit hierzu mit einem Navigationssystem, insbesondere einem Positionsermittlungssystem des Fahrzeugs gekoppelt, sodass die Bereitstellung des richtigen Objekts an einer zweiten Schnittstelle von der Einheit gesteuert an der richtigen Zustelladresse und zur richtigen Zeit erfolgen kann.
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Sofern das Fahrzeug eine zweite Schnittstelle aufweist, die zur Bereitstellung von Drohnenboxen für einen Drohnentransport ausgeführt und eingerichtet ist, umfasst die Einheit vorteilhaft ein Kommunikationsmittel zum Datenaustausch zwischen Einheit und Drohne, wobei vorteilhaft zumindest die Drohne deren aktuelle Position an die Einheit übermittelt, sodass eine rechtzeitige Bereitstellung der entsprechenden Drohnenbox vor der erwarteten Ankunftszeit der Drohne an der zweiten Schnittstelle erfolgen kann.
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Die vorgestellte Erfindungsidee ermöglicht insbesondere:
- – eine Entkoppelung vom Rohbau des Fahrzeugs durch Anbindung des Grundgestells für die Führungselemente, Verriegelungselemente sowie für das Regalbediensystem über Schwingungsdämpfer,
- – eine automatisierte Handhabung von in Regalfächern zu transportierenden Objekten
- – eine intelligente, variable Wahl von Regalfächern abhängig von der Objektgröße,
- – beidseitige Ein- und Auslagerungsmöglichkeiten von Objekten, Objektträgern, Drohnenboxen,
- – eine Ausgabe an einer zweiten Schnittstelle zur manuellen Entnahme von Objekten
- – eine automatische Übergabe einer Drohnenbox und/oder Drohnenbatterie an eine auf dem Dach stehende Drohne, beispielsweise mittels eines Hubtisches,
- – eine Handhabung von verschieden großen Drohnenboxen durch das Regalbediensystem,
- – eine Koppelung der Einheit zur Steuerung des Regalbediensystems mit einer Steuerung einer Drohne,
- – den Betrieb von aktorisch angetriebenen Verriegelungselementen und dem Regalbediensystem in 24 V Technik,
- – eine Koppelung des Navigationssystems des Fahrzeugs an die Einheit zur Steuerung des Regalbediensystems zur Ausgabe des richtigen Objekts an der zweiten Schnittstelle an der richtigen Zustelladresse zur richtigen Zeit (wodurch eine zeitaufwendige Paketsuche in dem Laderaumaufbau vermieden wird),
- – eine automatische Regalverriegelung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 einen horizontalen Querschnitt durch ein schematisiertes erfindungsgemäßes Fahrzeug,
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2 ein Grundgestell
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3 ein Regalbediengerät
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4 ein Regalbediengerät in einem ersten Zustand
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5 ein Regalbediengerät in einem zweiten Zustand
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6 ein Regal mit Regalfächern
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1 zeigt einen horizontalen Querschnitt durch ein schematisiertes erfindungsgemäßes Fahrzeug mit einer Fahrerkabine 100 und einem dahinter angeordneten Laderaumaufbau. Der Laderaumaufbau weist heckseitig des Fahrzeugs eine erste Schnittstelle 110 mit einer mit zwei Flügeltüren 120 verschließbaren Öffnung zum Ein- und Ausladen von zwei vorkonfektionierten Regalen 111 in den/aus dem Laderaumaufbau auf.
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Der Laderaumaufbau weist weiterhin eine zweite Schnittstelle 112 zum Ein- und Ausladen eines Objekts in den/aus dem Laderaumaufbau auf, vorliegend eine Dachöffnung im Laderaumaufbau bspw. zur Bereitstellung und Annahme von Drohnenboxen zum Drohnentransport.
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Der Laderaumaufbau weist weiterhin Führungselemente 101 auf, die ein durch die Führungselemente 101 geführtes Einbringen eines an der ersten Schnittstelle 110 bereitgestellten Regals 111 in den Laderaumaufbau an eine vorgegebene Verriegelungsposition und ein durch die Führungselemente 101 geführtes Ausbringen von Regalen 111 aus dem Laderaumaufbau über die erste Schnittstelle 110 ermöglichen. Die Führungselemente 101 sind vorliegend als am Boden des Laderaumaufbaus angeordnete, in Längsrichtung (x-Richtung) des Fahrzeugs verlaufende Schienenpaare ausgeführt.
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An den zu der Fahrerkabine 100 hin liegenden Enden der Schienen 101 sind jeweils Verriegelungselemente 102 vorhanden die ein in die Verrieglungsposition gebrachtes Regal 111 im Laderaumaufbau automatisiert lösbar fest fixieren. Die Verriegelungselemente 101 werden vorliegend durch Aktoren angetrieben und dann aktiviert, wenn die Regale 111 in ihrer jeweiligen Verriegelungsposition sind, wobei letzteres durch eine entsprechende Annäherungssensorik (nicht dargestellt) erkannt wird.
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Im Laderaumaufbau ist weiterhin in einem zwischen den eingebrachten Regalen sich ergebenden Mittelgang ein Regalbediensystem 103 angeordnet, mit dem an der zweiten Schnittstelle 112 bereitgestellte Drohnenboxen oder Objektträger in Regalfächer 113 eines in der Verrieglungsposition fixierten Regals 111 eingelegt und/oder mit den Drohnenboxen oder dem Objektträger aus den Regalfächern 113 entnommen und an der zweiten Schnittstelle 112 bereitgestellt werden. Der Begriff „Regalfächer” ist vorliegend weit gefasst zu verstehen. Er umfasst herkömmliche Regalfächer, die einen Boden, Seitenwände, eine Deckwand und gegebenenfalls eine Abschlusswand aufweisen, sodass in das Regalfach von einer oder von zwei Seiten Objekte eingebracht bzw. entnommen werden können. Der Begriff umfasst weiterhin auch Regale mit mehreren vertikal ausgerichteten Tragstrukturen, die eine oder mehrere seitliche Auflageflächen aufweisen, wobei die seitlichen Auflageflächen keine durchgehenden Regalböden bilden, sondern lediglich einen Einschub und eine Halterung von Objekthalterungen ermöglichen, wie dies beispielsweise in 6 dargestellt ist.
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Das Regalbediensystem 103 ist vorliegend entlang der x Achse verfahrbar und weist einen Hubtisch auf, der senkrecht zur Querschnittsebene verfahrbar ist. Der Hubtisch selbst weist eine durch Aktoren angetriebene Mechanik auf, die es ermöglicht, Drohnenboxen oder Objektträger in Regalfächer 113 einzubringen bzw. von dort zu entnehmen. Weiterhin wird durch den Hubtisch eine Drohnenbox bzw. ein Objektträger an der Dachöffnung (zweite Schnittstelle 112) für einen Drohnentransport bereitgestellt oder von einer Drohne übernommen.
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Das Fahrzeug weist weiterhin eine Einheit 104 zur automatisierten Steuerung des Regalbediensystems 103 auf.
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2 zeigt eine Ausführungsform eines Grundgestells 105 als Basis für das Regalbediengerät bzw. die Regale. Dieses Grundgestell 105 eignet sich insbesondere auch zur Nachrüstung von Lieferfahrzeugen mit einem Laderaummanagementsystem wie vorstehend beschrieben. Vorteilhaft wird dieses Grundgestell 105 über Schwingungsdämpfer mit einer Tragstruktur des Fahrzeugs verbunden und so bodenseitig im Laderaumaufbau des Fahrzeugs integriert. Der 2 sind weiterhin zu entnehmen: die als Parallelschienen ausgeführten Führungselemente 101, motorisch angetriebene Verriegelungselemente 102 sowie Führungsschienen 106 für das Regalbediensystem (nicht dargestellt).
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3 zeigt eine Ausführungsform eines Regalbediengeräts 103, das auf dem in 2 gezeigten Grundgestell 105 angeordnet ist. Zur Beschreibung des Grundgestells wird daher auf die Beschreibung von 2 verwiesen. Das Regalbediengerät 103 umfasst einen vertikalen Tragarm 108, der in den Führungsschienen 106 in x-Richtung verfahrbar ist. Ein an dem Tragarm 108 angeordneter Hubtisch 107 kann in z-Richtung verfahren werden. Der Hubtisch 107 weist eine aktorisch angetriebene Fördermechanik auf, mittels der Drohnenboxen und/oder Objektträger und/oder Objekte aus Regalen entnommen bzw. in diese eingebracht werden können. Der Tragarm 108 weist weiterhin eine Führungsrolle 109 auf, welche mit eingebrachten Regalen 111 zur mechanischen Stabilisierung in Kontakt steht. In diesem Ausführungsbeispiel ist als zweite Schnittstelle 112 eine an einer Seitenwand des Laderaumaufbaus angeordnete Paketschleuse gezeigt. Der Hubtisch 105 ist dazu ausgeführt, Drohnenboxen und/oder Objektträger und/oder Objekte aus den Regalen 111 zu entnehmen und an der Paketschleuse 112 für eine manuelle Entnahme bereitzustellen und an der Paketschleuse bereitgestellte Objekte und/oder Objektträger und/oder Drohnenboxen aufzunehmen und in die Regale 111 einzubringen.
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4 zeigt ein Regalbediengerät 103 in einem ersten Zustand. Das Regalbediengerät 103 weist einen Hubtisch 107 zur Handhabung einer Drohnenbox 130 auf. Der Hubtisch 107 weist zudem eine mechanische Zentriereinheit 131 auf, die dessen Zentrierung in x- y-Richtung ermöglicht. Dargestellt ist ein Zustand, in dem der Hubtisch 107 vollständig eingefahren ist, sodass der Hubtisch 107 zur Entnahme einer Drohnenbox 130 aus einem Regalfach 113 bereit ist. Eine vertikale Bewegung des Hubtisches 107 wird durch eine Bewegung von Schubketten 132 ermöglicht.
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5 zeigt das Regalbediengerät 103 von 4 in einem zweiten Zustand, bei dem der Hubtisch 107 vertikal in z-Richtung nach oben verfahren wurde.
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6 zeigt ein Regal 111, das zum Einbringen von Objekthalterungen oder Drohnenhalterungen ausgeführt ist. Das Regal 111 weist damit keine Regalfachböden auf, sondern besitzt eine Vielzahl von seitlich an Vertikalwänden 143 angeordnete Auflageflächen, die der Halterung von Objekthalterungen und/oder Drohnenhalterungen dienen. Durch die unterschiedliche Tiefe des Regals 111 können vorliegend drei unterschiedlich große Objekthalterungen/Drohnenhalterungen 142, 146, 147 in das Regal eingebracht werden (beispielsweise unterschiedliche Größen: Small, Medium, Large). Das gezeigte Regal 111 weist an seiner Unterseite Führungsschienen 141 sowie an seiner Oberseite eine Führungsschiene 140 jeweils aus Aluminium auf. In die obere Führungsschiene 140 greift vorteilhaft die Führungsrolle 109 des Regalbediengerätes 103 ein. Die unteren Führungsschienen 141 greifen in die Führungsschienen 101 des Grundgestells 105 ein. Das Regal weist schließlich CFK-Pultrosionsprofile als Längsverstrebungen 145 auf.
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Das Regal 111 ist vorteilhaft in Leichtbauweise ausgeführt, insbesondere durch Verwendung von Verbundwerkstoffen und Leichtmetallen. Zur Gewichtsreduzierung sind vorteilhaft trapezförmige Aussparungen in die vertikalen Wandelemente 143 eingebracht. Das Regal 111 wird dadurch eigensteif und aufgrund des geringen Gewichts manuell handhabbar. Vorteilhaft weist das Regal 111 eine integrierte automatisierbare Ladungssicherung auf. Das Regal 111 kann somit extern mit Objekten bestückt in den Laderaumaufbau des Fahrzeugs eingebracht werden. Dadurch reduzieren sich die Beladungszeiten des Fahrzeugs erheblich.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen, beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente, vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.